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World's End

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Blähfliegen, Troggs, Maulwurfsratten und Zentauren gibt es ebenfalls in Fallout. Die Stadt Calverton existiert dort auch.
Dogmeat ist im Spiel ein möglicher Begleiter des "einsamen Wanderers" (also der Spielfigur). Komplett anzeigen

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Alltag – Teil 4

Nach der Dusche stylte Tanya ihre Haare wieder, Nami sah ihr dabei zu. „Sag mal, hat die Frisur einen bestimmten Namen, die Haare erinnern mich an Flügel“, merkte die Navigatorin an.
 

Tanya lachte leicht. „Nun ja, es sollen ja auch eine Art Flügel darstellen. Die Frisur wird ‚Engel‘ genannt und die beiden Haarpartien sollen Engelsflügel darstellen“, erklärte sie. – „Ach so, ich verstehe“, murmelte Nami. Nachdem Tanya fertig war, ging sie wieder zurück, Maya müsste bald fertig mit der Schule sein.
 

Als sie an dem Raum ankam, warteten Maya und Armin schon ungeduldig. „Also, was machen wir jetzt?“, wollte Maya wissen. Sie hatte Armins Hand ergriffen und die beiden liefen neben Tanya her.
 

„Ich weiß nicht, was wollt ihr denn machen?“, Tanya zuckte mit den Schultern. – „Können wir nach draußen gehen? Bitte! Ich will mal wieder nach draußen und da einen Spaziergang machen!“, bettelte Maya. „Du doch auch, Armin, oder?“, sie sah ihren Freund an.
 

„Klar, gerne“, strahlte dieser, er war schon seit Wochen nicht mehr an der Oberfläche gewesen. – „Gut, dann hole ich nur noch meine Waffen. Man kann ja nie wissen“, Tanya zuckte mit den Schultern. „Ihr könnt ja schon mal zum Tor gehen, ich komme dann gleich nach“, meinte sie und rannte zurück zu ihrer Wohnung.
 

Maya und Armin begaben sich schon mal in Richtung Tor. Dort angekommen warteten sie ungeduldig. Die beiden waren selbst zu zweit nicht stark genug, um das große Tor zu öffnen.
 

Tanya kam nur wenige Minuten später wieder zu ihnen. „Da müsst ihr wohl noch ein wenig kräftiger werden, was?“, meinte sie, als sie das Tor öffnete. – „Püh! Irgendwann kriege ich das auch auf“, murmelte Maya, danach lief sie mit Armin voraus.
 

„Lauft nicht zu weit vor“, rief Tanya ihnen hinterher, seufzend folgte sie ihnen nach oben. Sie lief die stillgelegten Rolltreppen hinauf, die Kinder waren schon längst oben, als Tanya allerdings das Schreien der beiden vernahm, legte auch sie einen Zahn zu.
 

Oben angekommen erkannte sie auch schon, was los war. Ein Seufzen entfuhr ihren Lippen, als sie die Blähfliegen sah. Blähfliegen waren mutierte Schmeißfliegen, zudem verschossen sie ihre Larven, wenn sie sich bedroht fühlten, was ziemlich lästig sein konnte, wenn sie im Schwarm auftauchten. Gerade wurden Maya und Armin von vier nicht ganz so großen Exemplaren verfolgt, sie rannten schreiend im Kreis.
 

„Was habe ich euch gesagt? Rennt nicht zu weit vor“, tadelte Tanya sie, danach zog sie eine 10mm-Pistole hervor und schoss auf die Fliegen. „Deswegen sollt ihr warten“, sagte sie, nachdem die Fliegen getötet worden waren.
 

Maya schnaubte. „Wer hätte schon ahnen können, dass uns Insekten auflauern. Hätte ich meine Waffe dabei gehabt, hätte ich die natürlich auch umgepustet“, grummelte sie. – „Natürlich, Maya“, kam es sarkastisch von Tanya. „Wollen wir zu den Yao-Guai-Trupps gehen? Vielleicht dürft ihr mal reiten“, schlug sie dann schließlich vor.
 

„Oh ja!“, jubelte Armin. Auch Maya stimmte nach einigem Gezeter zu. Zu dritt machten sie sich jetzt also auf den Weg zu den Quartieren des Yao-Guai-Trupps des A-Bezirks. Es dauerte zehn Minuten, ehe sie da waren. Es war einiges los auf dem Gelände, die Yao Guai tobten gerade so ein wenig umher. Diese Tiere brauchten enorm viel Auslauf und wenn mal gerade kein Notruf eingegangen war und sie nicht auf Patrouille waren, durften die Mutanten auf dem Hof rum laufen.
 

Als erste begegnete ihnen Leslie, die zierliche blonde Frau wirkte zwar nicht so wie eine Kämpferin, die es mit Mutanten aufnehmen konnte, doch sie besaß eine unglaubliche Kampfkraft. „Hey, wie geht’s denn so?“, wollte Tanya wissen.
 

Leslie drehte sich zu der kleinen Gruppe um. „Ah, hallo Tanya. Was machst du denn hier? Und mir geht’s gut, vor kurzem waren wir in der Supermutanten Siedlung, das war ein Drecksloch sag ich dir“, Leslie rümpfte die Nase.
 

„Oi, ja ich hab schon gehört, dass uns Supermutanten begleiten sollen, da freue ich mich jetzt schon drauf“, Tanya grimassierte. „Und eigentlich wollte ich mal fragen, ob die beiden hier nicht ein wenig reiten dürfen“, lieb sah Tanya ihr Gegenüber an.
 

„Huh, da müssen wir mal schauen, ob wir die Yao Guai beruhigt kriegen, nicht wahr?“, Leslie hatte sich zu den Kindern hinunter gebeugt. – „Ja, müssen wir. Ich will so gerne reiten“, Armin blickte Leslie lieb an. Auch Maya setzte ihren süßesten Blick auf.
 

Leslie schnaubte belustigt und richtete sich dann wieder auf. „Na, dann kommt mal mit“, sie führte die Gruppe weiter auf das Gelände, dort standen einige der anderen Jäger und passten darauf auf, dass die Yao Guai keinen allzu großen Terz machten.
 

„Hey, seht mal, wer hier ist“, rief Leslie ihren Kameraden zu. Erika, Vato und Brix kamen auf sie zu. – „Na ihr, wollt ihr uns mal besuchen?“, kam es von Erika, sie lächelte freundlich. – „Ja, und wir wollen mal ausreiten!“, meinte Maya.
 

„Na, dann kommt mal mit“, lachte Brix und führte die beiden in Richtung Platz. Er stieß einen Pfiff aus und die Yao Guai stoppten in ihrem Herumgerenne. Einer der Mutanten kam auf Brix zu. Das war sein eigener Mutant, jeder der Jäger besaß einen, den er von klein auf großzog, um ihn an die Menschen zu gewöhnen.
 

Der Yao Guai duckte sich und Brix hob zuerst Maya und dann Armin auf ihn drauf. Zuletzt stieg er selbst auf. „Und los geht’s“, meinte er und trieb den Yao Guai an.
 

Tanya sah ihrer Tochter und Armin nach, sie konnte sie lachen hören, als sich das Tier in Bewegung setzte. „Ich hab gehört, du willst einen Außenweltler heiraten?“, setzte da plötzlich Leslie an und Tanya entglitten die Gesichtszüge. – „Wie kommst du denn darauf?“
 

„Nun ja, Maya hatte wohl so etwas in U.C. erzählt und du weißt ja, wie das hier so ist“, Leslie zuckte mit den Schultern. – „Das ist definitiv nicht wahr! Maya wollte mich zwar schon wieder verheiraten, aber das konnte ich verhindern“, berichtigte Tanya.
 

Leslie schmunzelte. „Na, wenn du meinst … Oh, sieh mal, wer da hinten kommt“, sie deutete auf die gegenüber liegende Seite des Platzes. Dort lief gerade Levi mit einer Frau in Richtung Tanya und Leslie.
 

Levi war im Bezirk A der stärkste Jäger, er war ein Meter neunzig groß, sehr muskulös und mit einer dunkleren Haut. Seine Haare waren kurz und schwarz, wobei sie mittlerweile einige graue Strähnen aufwiesen, obwohl er erst 41 Jahre alt war, er hatte braune Augen. Er trug eine alte Militärkluft, so wie fast jeder aus den Trupps.
 

Die Frau neben ihm war seine 23-jährige Tochter, Lizzy. Lizzy war eine echte Schönheit, sie hatte kurzes hellblondes Haar, das hatte sie von ihrer Mutter geerbt. Es war streng nach hinten gestylt. Sie hatte die gleiche Augen- und Hautfarbe wie ihr Vater. Zwar war sie mit eins fünfundsiebzig ein gutes Stück kleiner als ihr Vater, aber sie war auch außerordentlich gut trainiert. Sie trug ein schwarzes Shirt und eine Hose in Tarnfarben. Auch sie trug Stiefel.
 

Tanyas Augenbraue zuckte nach oben. „Was macht die denn hier?“, zischte sie zu Leslie, als Lizzy immer näher kam. – „Na ja, ihr Vater ist quasi der Chef hier und wenn sie mit dem Training fertig ist, dann wird sie wohl auch im Bezirk A anfangen. Wenn du ihr aus dem Weg hättest gehen wollen, dann wärst du wohl besser wo anders hin gegangen“, stichelte Leslie.
 

„Wollen wir nicht auch mal einen Ausritt machen?“, fragte Tanya hektisch, sie sah immer wieder zu Lizzy. – „Hm, nö, keine Lust, viel Spaß“, trällerte Leslie und ging dann fort. – „Miststück“, zischte Tanya leise, danach drehte sie sich zu Levi und Lizzy, die mittlerweile bei ihr angekommen waren um.
 

„Tanya, das ist ja eine Überraschung, dass du dich mal hier blicken lässt“, kam es von Lizzy, sie war tatsächlich ehrlich überrascht. – Levi musterte zuerst seine Tochter und dann Tanya. „Was führt dich denn hier her?“
 

„Ähm, also eigentlich bin ich nur wegen meiner Tochter hier … sie reitet gerade auf einem der Yao Guai“, ein wenig verkrampft deutete Tanya auf den großen Platz. – „Verstehe“, murmelte Levi. „Wie alt ist die Kleine eigentlich? Und seit wann hast du ein zweites Kind?“, fragte er sie aus.
 

„Maya ist sechs … und der Junge ist ein Freund von ihr. Er heißt Armin“, berichtigte sie, immer wieder huschte ihr Blick zu Lizzy rüber. Diese erwiderte ihren Blick, sobald sie sich trafen.
 

„Nun, Lizzy, ich hab noch einige Unterlagen durch zu gehen. Vor allem muss ausgerechnet ich mich um die Unterbringung dieser stinkenden Supermutanten kümmern. Da ich ja so ein Freund von ihnen bin“, er knurrte leicht. „Sollte Jackal es wagen und hierher kommen, zerfleische ich ihn höchst persönlich“, damit ging er weiter.
 

Jackal hatte vor einundzwanzig Jahren, als Lizzy gerade mal zwei Jahre alt war und Levi nicht einmal ein Jäger, Levis Frau Debra getötet. Damals wohnte Levi außerhalb Megatons in einer Siedlung namens Calverton, der Supermutant randalierte dort mit seiner Gruppe und unzählige Menschen starben. Levi konnte seine Tochter gerade so da raus holen, doch für seine Frau kam jede Hilfe zu spät. Sie wurde von Jackals Vorschlaghammer zerquetscht, als wäre es nichts. Seitdem war Levis Hass auf den Supermutanten extrem, doch man konnte ihm ausreden, blind vor Hass los zu stürmen und den Überlord zu suchen. Es war nämlich purer Selbstmord.
 

Deshalb war Levi zum Yao-Guai-Trupp gegangen und hatte sich hochgearbeitet und nun war er einer der stärksten Jäger der Stadt, allerdings war er mittlerweile vernünftig geworden, er hatte Lizzy versprochen, nicht nach Jackal zu suchen, wenn er ihm aber durch Zufall über den Weg lief, sah sie Sache schon anders aus.
 

„Wollen wir einen Ausritt machen? Mein Yao Guai ist mittlerweile groß genug um zwei Personen zu tragen“, meinte Lizzy. – „Äh … ich weiß nicht“, Tanya fühlte sich unbehaglich in ihrer Haut. Lizzy war nämlich ihre Exfreundin.
 

Damals war die Beziehung an Maya gescheitert, denn diese hatte ziemlich herum gemeckert, dass Tanya mit einer anderen Frau zusammen war. Das ging ja gar nicht, immerhin wollte sie einen neuen Vater und keine neue Mutter, weshalb sich Tanya und Lizzy wieder trennten.
 

„Na komm, Maya ist doch gerade beschäftigt“, schnurrte Lizzy. Seufzend nickte Tanya und sie gingen noch einmal um den Platz herum. Lizzys Yao Guai war noch in seinem Käfig, sie öffnete das Tor und er sprang ihr entgegen. „Aber, aber, bist du wohl brav?“, ermahnte sie ihn.
 

Sie zog ihn nach vorne und ließ ihn sich hinlegen, damit sie zuerst aufsteigen konnte, danach hielt sie Tanya die Hand hin. Widerwillig ergriff sie sie und ließ sich hoch ziehen. Danach ritten sie vom Platz runter. „Aber nicht zu weit weg“, erinnerte Tanya Lizzy. – „Klar doch“, seufzte die Ältere nur. Sie ritten einmal außen um das Gelände herum, Tanya hielt sich nur sehr widerwillig an Lizzy fest, obwohl es dadurch schwieriger war, sich auf dem Mutant zu halten. Wenn Maya das mitbekam, würde sie nur wieder sauer werden … hoffentlich merkte sie nicht, dass Tanya nicht mehr da war.
 


 

Loona seufzte auf, sie war gerade dabei, die Bar auszufegen. Hoffentlich würden heute mal wieder einige Jäger vorbei kommen, in der Bar war es schon seit einigen Tagen ruhig. Das passte ihr gar nicht.
 

Die Tür öffnete sich und Sam trat mit Cali in die Bar. „Hey, wo hast du schon wieder gesteckt? Auch wenn momentan nicht so viel los ist, hast du trotzdem hier zu sein und zu Arbeiten“, brummte Loona sauer. Immer verschwand Sam irgendwo hin, langsam reichte es ihr.
 

„Mann, Schwesterherz, wenn nichts los ist, kann ich mir doch auch mal anders die Zeit vertreiben. Außerdem war ich bei Caleb, der erzählt immer so coole Geschichten“, Sam grinste. Er wollte ja unbedingt mal etwas anderes als diese Insel sehen, doch leider kam er hier nicht weg.
 

„Dann melde dich wenigstens vorher ab. Damit ich hier nicht ewig auf dich warte“, knurrte sie. – „Schon gut“, seufzend hob Sam die Hände an, danach ging er auch freiwillig hinter die Bar und säuberte die Gläser.
 

„Und, wie geht’s dir so, Cali?“, wollte Loona wissen. Sie hatte die Jägerin schon ewig nicht mehr gesprochen. – „Muss ja, muss ja. Hatte eine interessante Jagd hinter mir, bevor ich hier her kam. Ich musste nach Denver um die Gegend da zu säubern. Mit mir kam da dieser Penner, der von nichts eine Ahnung hatte, den sollte ich lediglich eskortieren. Als wir also da waren und uns eine Horde Troggs überrannte … ich sag dir, der hat sich dermaßen eingeschissen vor Angst, das war echt nicht mehr schön. Ich hatte mir schon überlegt, ob ich den nicht einfach mit erschieße, doch ging ja leider nicht. Er musste ja sicher da durch, um dann sicher an die West Coast zu kommen, das waren vielleicht unnötige Strapazen, sag ich dir“, Cali stieß einen Schwall Luft aus, man konnte ihr ansehen, dass sie allein bei dem Gedanken an diesen Job total genervt war. Troggs waren ebenfalls Menschen, die durch die Troglodytdegenerationsseuche, kurz TDS, degenerierten. Sie waren haar- und hautlos und griffen jeden an um ihn zu fressen.
 

„Und als ich ihn dann endlich da hatte, wo er hin wollte, hat er mich noch angemeckert, warum ich ihn denn so lausig beschützt hätte. Tja, mitten in der Nacht, bei vollkommener Dunkelheit ist es nun mal schwer, diese verdammten Troggs zu bemerkten“, knurrte sie. „Na, danach musste ich mich erst einmal abreagieren, ich bin dort in die Kneipe gegangen, nachdem er mir widerwillig meinen Lohn gezahlt hat und hab mich dort ein wenig mit den Kerlen angelegt. Das war dagegen sehr witzig, ich hab die ausgezogen bis aufs letzte Hemd“, sie lachte auf.
 

„Du bist unverbesserlich“, seufzte Loona auf, sie fegte den ganzen Dreck nach draußen und stellte dann den Besen weg.
 

„Na ja, und dann bin ich noch den neuen Mutanten begegnet … gruselig sag ich dir echt gruselig“, Cali erzitterte leicht. „Die waren spindeldürr, gar kein Vergleich zu den Supermutanten, dennoch waren sie unglaublich schnell und stark. Ich hab gesehen, wie der einen ausgewachsenen Mann mit seinen Stöckchenarmen hochgehoben hat, als hätte er gerade mal das Gewicht einer Feder oder so. Er hat ihn gebissen und nur wenige Sekunden später hat der Mann sich auch in einen Mutanten verwandelt … beziehungsweise, nicht direkt. Erst als er Kannibalismus betrieben hat, hat er angefangen sich zu verändern. Als ich das gesehen habe, bin ich gerannt als wäre der Teufel hinter mir her“, erzählte sie.
 

„Ist ja furchtbar, die Mutanten werden auch von Jahr zu Jahr schlimmer. Ich weiß noch, als ich ein einziges Mal außerhalb von Megaton war. Da musste ich jemandem einen Brief überbringen, da bin ich einem Zentaur begegnet. Hässliches Viech, sage ich nur“, Loona rümpfte die Nase. Zentauren waren ebenfalls durch das FEV mutierte Kreaturen, meist eine Mischung aus Mensch und Hund, oder halt ein anderes Tier. Es gab sie in unzähligen Varianten.
 

„Oh ja, ich bin mal einem Zweiköpfigen begegnet, vor sechs Jahren. Boah, das war gruselig. Aber mindestens genauso schlimm war es, als eine Maulwurfsratte in meinem Bett saß. Wie die da hingekommen ist, weiß ich bis heute nicht. Ich konnte jedenfalls nicht mehr darin schlafen. Zu der Zeit hab ich auch meinen späteren Mann kennen gelernt … Hah, der ist nun mittlerweile auch schon seit fast drei Jahren tot“, sie hatte das Kinn in die Hand gestützt und überlegte. Mittlerweile hatte sich Cali an den Tresen gesetzt.
 

Da öffnete sich die Tür erneut und Miss Klara trat ein. „Guten Tag“, sie nickte Cali, Loona und Sam leicht zu. – „Hi, Miss Klara“, erwiderte Sam. „Wie geht es Ihnen denn heute so?“
 

„Sehr gut, Sam, vielen Dank“, sie lächelte leicht. „Meine Tochter hat die Krankheit übrigens gut überstanden. Sie muss zwar noch ein wenig im Bett bleiben, aber sie schwebt nicht mehr in Lebensgefahr“, teilte sie erfreut den anderen mit.
 

„Das ist ja mal eine echt gute Nachricht. Das freut mich für Sie“, lächelte Loona. Danach ging Miss Klara nach hinten in ihren Raum. Obwohl Miss Klara schon ewig bei Loona arbeitete, so war sie doch immer sehr distanziert. Ihr Mann war ein sehr vornehmer Außenweltler, der es wohl so von ihr verlangte. Daher hatte sie auch diese schönen Kleider, so vermutete Loona.
 

Einige Zeit später kamen auch Nami, Brook und Robin wieder vorbei. „Na, bereit für einen weiteren Tag?“, wollte Loona wissen. – „Ja, definitiv“, strahlte Brook, er verschwand sofort wieder zu Miss Klara nach hinten.
 

„Ob er weiß, dass sie verheiratet ist?“, murmelte Cali an Loona gewandt. Als sie aus dem Nebenraum einen enttäuscht klingenden Laut vernahmen, war ihnen bewusst, dass er es bis eben wohl nicht gewusst hatte.
 


 

Jessica schob Luffy nach dem Essen noch ein wenig umher, ersten hatte er gar nicht alles mitbekommen, da er mehr darauf fixiert war, Tanya dazu zu bewegen, zu ihrer Tochter zu gehen. Umso überraschter war er, als ihm plötzlich ein Hund halb auf den Schoß sprang. Sie waren gerade auf der unteren Ebene. „Oh, hey, wer bist du denn?“, wollte er wissen, als er den Hund streichelte.
 

„Hey, Dogmeat!“, rief da Bosco, er kam wenige Meter hinter dem Hund angehastet. – „Wie heißt der? Dogmeat?“, hakte Luffy nach.
 

„Klar, Onkel, der heißt Dogmeat. Ein einsamer Wanderer hat ihn hier vorbei gebracht. Er konnte sich wohl nicht mehr drum kümmern. Seitdem ist er meist bei Maria“, erklärte Bosco. „Aber sag mal, Onkel, geht es dir jetzt besser? Maya hat mir erzählt, dass du massig radioaktives Zeugs gefuttert hast“, Bosco hatte den Kopf schief gelegt.
 

„Ja, ein wenig geht’s besser, aber fit bin ich wohl immer noch nicht. Und ich hab Haarausfall“, Luffy verzog das Gesicht. – „Ach, ist doch halb so wild, Haare werden überbewertet. Papa hat ja auch ganz kurze … also nicht weil sie ihm ausgefallen sind, sondern weil er es so will … Papa mit langen Haaren sähe ja auch doof aus“, Bosco grimassierte.
 

„Wer ist dein Papa?“, Luffy hatte Dexters Familie ja noch nicht kennen gelernt. – „Na, Dexter ist mein Papa“, erklärte Bosco. – „Ah, verstehe. Aber irgendwie habe ich jetzt Hunger auf Fleisch“, murmelte der Pirat, während er Dogmeat betrachtete.
 

„Nein! Der Hund wird nicht gefressen“, Bosco warf sich auf den Hund und schlang seine Arm um den Hals des Tieres, dieser jaulte leicht auf. – Abwehrend hob Luffy die Hände. „Schon gut, als würde ich einen Hund essen“, allerdings sah er immer noch den Hund an.
 

„Na komm, wir gehen mal weiter“, damit schob Jessica den Rollstuhl weiter. Einige Stationen weiter kamen sie in einer Art Kneipe an. – „Ich wusste nicht, dass es hier unten eine Kneipe gibt“, staunte Luffy nicht schlecht. – „Du würdest dich wundern …“, meinte Jessica nur.
 

„Hey, Jess“, ertönte eine weitere Stimme, kurz darauf tauchte Connor auf. „Schiebst du den Kleinen jetzt mit dir herum?“, wollte der Kammerjäger wissen. – „Ja, damit Maya nicht dauernd meckert. Und du? Hast du keine Arbeit oder so?“
 

„Nö, für den nächsten Monat nicht, es sei denn, hier fallen demnächst irgendwelche Mutanten ein. Dex meinte, wir sollten nichts mehr unternehmen und in die Katakomben sollten wir auch nicht mehr gehen. Die Mission ist wichtiger und wir können es uns nicht erlauben, getötet zu werden“, Connor zuckte mit den Schultern. „Na, ist ja auch egal, ich hatte ja schon lange keinen Urlaub mehr“, er zog eine Fratze.
 

„Lass mich raten, dir passt es überhaupt nicht, dass du jetzt einen Monat still sitzen musst, stimmt’s?“, murmelte Jessica – „Genau, das ist nicht zum Aushalten“, platzte es aus Connor heraus. „Da werde ich ja noch wahnsinnig“, er fuhr sich über die kurzen, schwarzen Haare.
 

„Geh doch zu Nova oder so, die wird dich bestimmt aufheitern“, schlug Jessica vor. – „Bist du verrückt, dann bin ich ja bankrott, noch bevor der Monat überhaupt angefangen hat“, warf Connor ihr vor. Jessica wollte gerade etwas erwidern, doch da tauchte Chloe auf.
 

„Onkel Connor, du sollst mal kurz zu Papa kommen“, teilte die Kleine ihm mit. – „Was will er denn nun schon wieder?“, seufzte Connor, machte sich aber mit Chloe auf den Weg. – „Und wir gehen auch mal weiter“, merkte Jessica an.
 


 

Als Connor bei Dexter ankam, merkte er schon, dass irgendwas nicht stimmte. Noch immer hatte er das Ultra-Stimpak umgeschnallt und noch immer sah er sehr blass aus. „Hey, was ist denn los?“
 

„Setz dich, ich muss was mit dir besprechen“, murmelte Dexter lediglich. Carol saß angespannt neben ihm, während Connor sich jetzt auch setzte. In ihm breitete sich ebenfalls Anspannung aus.
 

Als Connor saß, fing Dexter wieder mit sprechen an. „Du weißt ja selbst, dass mein Gesundheitszustand … nicht gerade der beste ist“, setzte er an. – Connor ahnte bereits jetzt Schlimmes. „Ja, das ist mir klar“, er starrte auf die Brust seines besten Freundes.
 

„Dai meinte, dass er sich nicht mal sicher ist, ob ich überhaupt den Monat überstehe, geschweige denn genügend Kraft für die Mission habe“, führte Dexter weiter aus. – „Also ist es sogar noch schlimmer, als bisher angenommen?“ – Dexter nickte. „Er meinte außerdem, dass er noch etwas von dem FEV übrig hätte“, Dexters Hände ballten sich zu Fäusten.
 

„Das ist doch verrückt! Das kann er doch nicht vorschlagen. Er weiß doch genau, dass du sehr schnell mutieren würdest!“, brauste Connor auf. – „Das ist ja das Problem! Es ist schließlich ziemlich schwer, durch die Umwandlung hindurch, seinen klaren Verstand zu behalten. Doch wenn ich echt schon halb auseinander Falle, hat es nicht mal einen Sinn, wenn ich mit auf diese Mission gehe!“, knurrend stieß Dexter die Luft aus.
 

„Was willst du jetzt machen?“ – „Keine Ahnung … Aber wenn ich mich dafür entscheiden sollte und es nicht klappt … tötest du mich dann, bevor ich jemanden verletze?“, Dexter sah seinen Freund mit festem Blick an. – „Natürlich, aber ich hoffe, ich muss es nicht tun“, seufzte Connor.
 

„Scheiße, das ist einfach nur verdammt …“, Dexter unterbrach sich, und presste zischend die Luft zwischen seinen Zähnen hindurch. „Das sind echt tolle Aussichten, groß, grün und hässlich zu werden“, murmelte er verbittert.
 

Carol seufzte auf. Sie wusste ja, dass Dexter die Supermutanten nicht ausstehen konnte. Dass jetzt wohl seine einzige Möglichkeit weiter zu leben darin bestand, selbst einer zu werden, wenn das überhaupt so funktionierte wie es sollte, stimmte ihn natürlich nicht gerade fröhlich. „Das wird schon irgendwie werden. Du hattest dich doch auch schon damit abgefunden zu ghulifizieren“, meinte sie.
 

„Hmpf, ghulifizieren und zum Supermutant zu werden sind ja wohl zwei verschiedene Paar Schuhe“, grummelte er. – Carol schüttelte leicht den Kopf, sie stand auf und legte eine Hand auf Dexters Schulter. „Ich glaube, du kannst es schaffen“, mit diesen Worten verschwand sie nach draußen, sie ging in Richtung Küche. Da es hier ja nur eine Küche gab, musste man eben dort kochen, wenn man denn unbedingt selber kochen wollte.
 

„Das sagt sie so leicht“, auch Dexter stand auf und tigerte dann durch das Zimmer. – Connor seufzte. „Wir sollten mal mit Dai reden, wer weiß, vielleicht kennt er ja eine Möglichkeit, wie du es eher schaffen könntest, deinen Verstand zu behalten. Komm mit“, Connor erhob sich nun ebenfalls und schleifte Dexter danach in Richtung Dai. Dass dieser gar nicht so begeistert davon war, ignorierte er gekonnt.
 


 

Lyria stieß die Tür von Jackals Hütte auf, so laut und so schwungvoll, dass dieser beinahe aus dem Bett, welches aus aneinander geketteten Autoreifen mit einem zurecht geschnittenen Eisengitter darauf bestand, flog. Die Hütten der Supermutanten waren alles nur Ein-Raum-Wohnungen, sie hatten die Zwischenwände alle eingerissen, damit sie mehr Platz hatten. „Hey, Jackal!“, rief Lyria.
 

Der Überlord setzte sich genervt auf. „Was?!“, brüllte er seinen Untergebenen an. – „Hey, ich hab noch mal darüber nach gedacht. Wegen der ganzen Mission und so“, setzte Lyria an. – „Und wegen so einem Scheiß wagst du es, jetzt um diese Uhrzeit einfach so hier rein zu stürmen und mich zu wecken? Wenn das nicht ein verdammt guter Grund ist, prügle ich dich windelweich, hast du kapiert“, grölte Jackal.
 

„Ja, schon klar. Aber mal ernsthaft. Wäre es nicht doch großartig, daran Teilzunehmen?“ – Wieder wurde er unterbrochen. „Sehe ich etwa so aus, als würde ich das großartig finden“, fauchte Jackal und nein, er sah definitiv nicht so aus, als würde ihn das sonderlich freuen. – „In der Tat nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden …“ – „Jetzt komm verdammt noch mal endlich zur Sache!“
 

„Ja, schon gut, schon gut. Jedenfalls, ich habe mir da was überlegt“, fing er groß an zu erzählen. – „Ich kann’s kaum erwarten.“ – „Was wäre, wenn du die Rettung für dieses Land bringst, weil diese schwächlichen Menschen könnten dass ja niemals erreichen und so. Was also, wenn du danach von allen als Held verehrt werden würdest? Dann würde jeder Mensch und jeder Mutant im ganzen Land deinen Namen kennen, ehrfürchtig würden sie ihn murmeln und schon bei der bloßen Erwähnung deines Furcht verbreitenden, erschreckenden, grausamen …“ – „Jetzt komm endlich zum Punkt!“, funkte Jackal genervt dazwischen.
 

„Wenn du mich nicht dauernd unterbrechen würdest, wäre ich schon längst fertig“, giftete Lyria zurück. Danach räusperte er sich. „Wo war ich?“ – Jackal seufzte genervt auf, das könnte noch ein Weilchen dauern. – „Ach ja, jeder würde dich also kennen. Und wenn jeder dich kennt, wissen sie auch, wie grausam du bist und alle würden Angst vor dir haben und niemand würde es mehr wagen, sich dir entgegen zu stellen. Nicht so wie dieser Hylda letztens … weißt du, Hylda war in meiner Menschenzeit übrigens eine sehr gute Freundin von mir. Was wir alles zusammen erlebt haben, ich meine, nicht, dass ich mich noch gut daran erinnern könnte. Eigentlich kann ich mich gar nicht daran erinnern, schließlich verliert jeder Supermutant die Erinnerung an sein Menschenleben, aber seltsamerweise erinnere ich mich noch daran, dass Hylda und ich befreundet waren. Ist das nicht merkwürdig? Ich meine …“ – Jackal schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, danach stand er auf und verpasste Lyria einen Kinnhaken, der sich gewaschen hatte. „Schnauze!“, brüllte er. „Du hast jetzt genau dreißig Sekunden, um von deiner Idee zu berichten, bevor ich dir die Zunge rausreiße“, knurrte er.
 

„Schon gut, jedenfalls, wenn jeder dich kennt, dann will keiner mehr gegen dich kämpfen und wenn keiner mehr gegen dich kämpfen will, dann werden sie dir ihre Territorien freiwillig geben und dann wärst du bald der Herrscher über die ganze Insel!“, führte Lyria schnell zu Ende aus.
 

„Und dafür weckst du mich jetzt? Du tickst echt nicht mehr richtig. Wenn ich Herrscher über das ganze Land werden will, dann prügle ich mich dadurch, solange bis es der letzte Vollidiot verstanden hat“, brummte er.
 

„Aber nun ja, Levi wird auch an der Mission teilnehmen … was wäre, wenn du vor ihm, die Mission erledigst und ihn uns seine Menschenfreunde somit vernichtend schlägst?“ – „Hey, Knallkopf … man merkt echt, dass du mal ne Tussi warst, bevor du verwandelt wurdest.“ – „Ach ja? Woran denn?“ – „Du redest zu viel“, damit legte sich Jackal wieder hin. „Und jetzt verschwinde. Ich werde jetzt weiter schlafen.“
 

„Aber denk noch mal darüber nach, ja? Wirklich, versprich es mir!“, verlangte Lyria, er stand schon bei der Tür, aber gehen wollte er noch nicht. Erst, als ihm der geworfene Vorschlaghammer fast den Schädel spaltete, verstand er wohl, dass er unerwünscht war. „Äh, gute Nacht, oder so!“, faselte er und verschwand dann nach draußen.
 

Grummelnd drehte Jackal sich auf die andere Seite. Dieser Lyria ging ihm ganz schön auf die Nerven, warum er ihn bisher noch nicht getötet hatte, wusste er nicht, aber er würde es wohl bald nachholen müssen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-01-19T20:25:35+00:00 19.01.2016 21:25
Spitzen Kapitel
Antwort von:  Puraido
19.01.2016 21:27
Danke


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