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TMNT 2003

Meine Fortsetzung zur Serie
von

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Das seltsame Tagebuch

„Stille Wasser sind tief. – Ein Spruch, der unsere Alex direkt beschreiben könnte. Sie hat viele Geheimnisse und damit meine ich nicht nur diesen geheimen Lagerraum, den wir bei ihr Zuhause entdeckt haben. Ich habe mich schon oft gefragt, warum sie so gut wie nichts über sich und etwas aus ihrer Kindheit erzählt hat. Doch langsam verstehe ich trotz vieler Fragen mehr als zuvor.“ - Leo
 

Zornig liegt Alex auf ihrem Bett und drückt ihr Tagebuch fest an sich. In ihr kocht immer noch die Wut und sie fragt sich, warum ihre Freunde ihr das angetan haben. Alex kneift fest die Augen zu, denn schon will eine Träne an ihrer Wange herunterwandern, aber sie will jetzt nicht weinen. Sie will wegen dieser Sache keine Träne vergießen. Das ist es für sie nicht wert.

Eine Weile bleibt sie so und spürt nur, wie ihr Herz in einem unregelmäßig schnellen Tempo schlägt. Vor ihrem geistigen Auge sieht sie Dons und Leos Blicke, als sie Alex entdeckten. Sorge und Angst waren klar auf ihren Gesichter zu lesen. Der Grund war sicherlich nicht nur, dass sie von ihrer Freundin ertappt wurde, da reagiert man etwas anders und das muss sich Alex eingestehen. Langsam kommt sie ins Grübeln und sie öffnet schließlich wieder ihre Augen.

Ihr Blick schweift durch das Zimmer, welches die Turtles so schön für sie eingerichtet haben. Mit einem warmen Gelbton wurde die Wand angestrichen und an den Möbeln ist gut zu sehen, wie viel Mühe sich die Vier gegeben hatten und sie haben auch immer wieder ihre Lieblingsfarbe miteinbezogen. Türkise Muster, oder Blüten zieren den Raum. Eigentlich hätten sie das nicht tun müssen, aber sie haben es getan und das von sich aus.

Da muss Alex lächeln, denn so eine freundliche Geste hat in ihren Leben noch niemand gemacht. Und erst jetzt spürt sie wieder, wie gern die Brüder sie doch haben und dass sie mit Sicherheit nichts Böses wollten. Ihre Gedanken schweifen weiter über die Zeit, die sie seit ihrem Erwachen als Mutantin mit ihren Freunden verbracht hatte. Immer wieder haben sie versucht sie aufzumuntern und ihr wieder Hoffnung zu machen. Sie gaben ihr das Gefühl wichtig zu sein und geliebt zu werden, auch wenn Alex sich oft dagegen gewehrt hatte.

Immerhin kannte sie das nicht wirklich. Zumindest nicht, was ihre Kindheit betraf. Selbst bei Meister Splinter spürte sie immer wieder für einen Moment eine wohltuende Geborgenheit. Wie ein liebender Vater kümmerte er sich um sie, als wenn sie seine Tochter wäre. Als sie zum Beispiel damals mit ihm meditierte und es nicht funktionierte, hatte sie immer auf eine Standpauke oder Geschimpfe gewartet. Doch zu ihrem Erstaunen kam es nie dazu. Im Gegenteil, er redete mit einer ruhigen väterlichen Stimme auf sie ein und animierte sie zu weiteren Versuchen. Das war Alex nicht gewöhnt und es irritierte sie besonders am Anfang.

Dasselbe galt bei den Turtles. Sie war immer allein gewesen, aber bei ihnen war das anders und das überforderte sie manchmal. Zwar besuchte sie als Mensch die Truppe gern, aber erst seit sie als Mutant bei ihnen lebt, ist die Nähe umso stärker. Als Alex an diese Zeit zurückdenkt, kann sie nicht verhindern, wie sich einige Tränen aus ihren Augen lösen. In diesem Moment fragt sich die Mutantin selbst, warum sie eigentlich so wütend ist und schaut dabei auf das Buch: „Ach Gott, was ist nur los mit mir? Ich bin doch sonst nicht so zickig. … Irgendwie erkenne ich mich selbst nicht mehr. ... Aber … Wieso haben die beiden überhaupt mein Tagebuch gehabt? Haben sie wirklich hier herumgeschnüffelt, oder ist das Ganze nur ein Missverständnis? … Wobei … Irgendwie glaube ich nicht, dass das der springende Punkt für mein Ausraster war.“

Eine Weile sitzt sie aufrecht da und ist tief in Gedanken versunken. Sie kann sich ihre Reaktion von vorhin selbst nicht wirklich erklären und doch hat es einiges bei ihr ausgelöst. So schlägt sie die erste Seite des Buches auf. Am Rand des Deckels ist ein geheimes Fach angebracht und darin befinden sich ein paar alte Fotos, die Alex nun herausnimmt. Eines davon zeigt ein kleines Mädchen in einem dunkeln Kleidchen mit einem Zopf und einer türkisen Spange in den braunen Haaren, während sie lächelnd auf dem Schoß einer blonden, jungen Frau mit einer Brille sitzt. Diese lächelt ebenfalls und hält das Kind fest im Arm.

Auf der Rückseite des Fotos steht ein kleine Vers geschrieben: < Denke immer daran, dass du niemals alleine bist. Eines Tages wirst du Freunde haben, denen du dich anvertrauen kannst. Du musst nicht immer alleine kämpfen. > Den letzten Satz wiederholt Alex und sie erinnert sich, dass Leo denselben zuvor zu ihr gesagt hat, nachdem er sie in der Küche getroffen hatte. Wie eingebrannt hallen diese Worte in ihrem Kopf und erst jetzt versteht sie, was dieser eine Satz wirklich bedeutet.

Alex atmet tief durch. Sie hat einen Entschluss gefasst. Von nun an will sie nicht mehr alleine sein und alleine kämpfen, aber sie weiß auch, dass sie dafür noch einiges tun muss. In diesem Augenblick wird sie aus ihren Gedanken geholt. Sie glaubt ihre Freunde zu hören, die über irgendetwas reden. Doch sie hört nicht nur die Stimmen von Leo und Don, sondern auch die von Mikey und Raphael und sie scheinen alle sehr besorgt zu sein. Fragend steht sie von ihrem Bett auf und verlässt das Zimmer, wobei sie ihr Tagebuch mitnimmt. Vom Geländer aus sieht sie die vier Brüder und auch Meister Splinter, welcher gerade verletzt auf dem Couchsessel gesetzt wird.

Erschrocken weiten sich ihre Augen und das Erste, was sie aufgeregt zu den Turtles sagt, während sie von oben herunterkommt, ist: „Was ist passiert?“ Eigentlich wollen diese es ihr wegen Iris nichts erzählen, aber ohne zu überlegen, berichtet Mikey über ihren grandiosen Kampf gegen die künstlichen Intelligenz und über ihren glorreichen Sieg. Dabei erhält er einen Schlag auf den Hinterkopf und wird von seinen Brüdern böse angefunkelt.

Als Alex Iris Namen hört und dann auf die graue Ratte starrt, die vom Angriff noch sehr erschöpft ist, macht sie sich Vorwürfe. Nur wegen ihr, sind ihre Freunde und der Sensei wieder einmal in Gefahr geraten und das gibt ihr einen ordentlichen Stich ins Herz. Doch dann holt sie sich kopfschüttelnd wieder aus ihren Gedanken. Meister Splinter ist in diesem Moment wichtiger als ihre Schuldgefühle und so hilft sie Donatello diesen zu verbinden, welcher bereits den Erste-Hilfe-Koffer geholt hat.

„Wollt Ihr wirklich nicht in die H.A.S.-Maschine? Ihr werdet dann schneller genesen.“ fragt sie ihn, doch der Sensei meint leicht stöhnend, dass das nicht nötig wäre. Besorgt stützt sie ihn, während er es sich nach der Behandlung wieder im Sessel bequem macht. Eine Weile schweigen sie, bis Alex ihr Tagebuch wieder in der Hand nimmt, was sie zwischendurch auf dem Boden gelegt hat. Leo und Don blicken sich an und scheinen sich gleichzeitig dieselbe Frage zu stellen. In diesem Moment fängt ihre Freundin zögerlich an zu reden: „Ich schätze mal, dass alle Bescheid wissen, oder? …“ Dabei schaut sie zu Raphael und Mikey, die zustimmend nicken.

„… Na dann. … Werde ich wohl das Ganze aufklären.“ Weiter kommt sie nicht, als Leo sie unterbricht: „Du musst es nicht tun.“ „Ich weiß, … aber ich will es.“ meint Alex leicht lächelnd, während sie das Buch mit einem nervösen Zittern in ihren Händen hält. Für sie ist es schon lange her, dass sie sich jemanden anvertraut hat. Dennoch will sie es tun. Für sie ist es der richtige Zeitpunkt, um überhaupt darüber sprechen zu können und sie will es lieber gleich zu tun, bevor sie wieder der Mut verlässt. Neugierig und gespannt wird sie von den Fünf beobachtet, welche schweigend abwarten. Sie wollen Alex zu nichts zwingen und sie auch nicht überfordern.

Alex atmet tief durch. Nun muss sie nur noch die passenden Worte finden, um endlich zu beginnen, was ihr nicht gerade leicht fällt: „Nun, wo fange ich an? … Ich glaube ganz Anfang, sonst wird es zu kompliziert. … Wisst ihr, ich komme aus einer wohlhabenden Familie. Mein Vater, Mortimer Wayne, ist Besitzer und Leiter einer großen Firma. Meine Mutter, Juliette Wayne, besitzt ein großes Unternehmen in der Juwelierbranche. Da könnt ihr sicherlich euch vorstellen, dass meine Eltern kaum Zeit für mich hatten. … Ich bekam daher schon sehr früh eine Nanny, wobei das noch nicht lange nach meiner Geburt entschieden wurde. …“

Kurz machte Alex eine Pause und holte aus dem Buch das Foto heraus und zeigt es den anderen: „ Ihr Name war Marta und ich liebte sie sehr. Sie war für mich wie eine Mutter und bei ihr fühlte ich mich immer so geborgen und sicher. … Wenn ich traurig war, tröstete sie mich. Und wenn ich jemanden zum Reden brauchte, war sie immer für mich da. Sie gab mir stets neuen Mut und Hoffnung weiter zu machen, auch wenn ich eigentlich schon aufgegeben hatte. Einige Jahre verbrachte ich eine schöne Zeit mit ihr und besonders wenn wir unter uns waren, war ich umso glücklicher. … Doch … Eines Tages musste sie von mir Abschied nehmen. Meine Eltern hatten Marta entlassen. Warum, weiß ich bis heute nicht, aber an diesen Tag kam sie ein letztes Mal zu mir und versuchte mir die Sache zu erklären.

Ich war damals gerade fünf Jahre alt geworden und ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie sehr ich an ihr hing und dass ich das Ganze nicht verstehen konnte. … Obwohl ich damals noch sehr klein war, kann ich mich noch ziemlich gut an diesen Tag erinnern. Es war gerade Abend geworden und ich hatte mich bettfertig gemacht, als Marta mit einem Koffer in der Hand mein Zimmer betrat. Ich war überrascht und glaubte zuerst, dass das so eine Art Spiel wäre. Doch als ich ihr entgegenlief und ihr trauriges Gesicht sah, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Sie kniete sich auf dem Boden und versuchte mir zu erklären, dass sie gekommen war, um sich von mir zu verabschieden. Als sie fragte warum, konnte sie mir keine Antwort geben. Ich weinte und flehte sie an hierzubleiben, aber sie schüttelte den Kopf und nahm mich in den Arm. …

Am liebsten hätte ich sie niemals wieder losgelassen, aber sie redete mit einer ruhigen Stimme auf mich ein und sagte, dass alles wieder gut werden würde. Ich wollte nicht, dass sie geht, musste es aber mir schweren Herzen akzeptieren. … Zum Abschied gab sie mir dieses Buch. Darin sollte ich, wenn ich mich einsam, oder anders schlecht fühle, all meine Gedanken und Gefühle aufschreiben. … Natürlich konnte ich damals kaum schreiben und vom Lesen brauchen wir erst gar nicht reden. Doch sie sagte zu mir: „Dann zeichne! Zeige deine Gedanken und Gefühle durch Bilder, das wird dir helfen.“ … Bis heute mache das. Mir fiel es immer schwer Worte zu fassen, aber in Bildern konnte ich mich immer so ausdrücken, wie ich mich wirklich in diesem Moment fühlte und das gab mir Halt. …

Später fand ich noch ein Geheimfach, in der Fotos von Marta und mir waren. Wenn ich sie ansehe, habe ich das Gefühl, als ob Marta neben mir stünde, um mich zu unterstützen. … Doch als ich dann Leo und Don mit meinem Tagebuch sah, schien alles in mir zusammenzubrechen. Wie ein Haus, das von einem schweren Wirbelsturm erfasst wurde. … Keine Ahnung, was über mich gekommen war. In mir war in diesem Moment so ein Gefühlschaos, dass ich sonst nicht mehr wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Jahrelang habe ich mit meinen Sorgen alleine kämpfen müssen. Ich war immer allein und mein Tagebuch war mein einziger Vertrauter. Ich hatte sonst nichts. … Vermutlich fällt es mir deswegen so schwer mich jemanden anderen anzuvertrauen.“

„Wenn es dir so schwer fällt, wieso erzählst du uns das jetzt? Du weißt, dass du das nicht musst.“ will Raphael wissen, wobei Leo ihm in diesem Moment am liebsten eine runterhauen würde und denkt sich: „Wie kann er jetzt nur so dämlich fragen? Sieht er nicht, dass es ihr viel Kraft kostet, um überhaupt darüber zu reden können? Sie wird schon ihre Gründe haben.“

Leo schüttelt augenrollend den Kopf und Alex setzt ihre Erzählung fort: „Ich weiß Raphael, aber ich mache das aus mehreren Gründen. Zumal ich mich nicht mehr alleine sein will und damit meine ich jetzt nicht den physischen Bereich, sondern dass ich frei sagen kann, wenn mich etwas bedrückt, oder es mir nicht gut geht. Ich konnte das früher nie, weil ich dazu erzogen wurde. … Warum glaubt ihr, habe ich zum Beispiel nie gesagt, wenn ich den nächsten Schwindelanfall schon leicht gespürt habe. Ich durfte niemals Schwäche zeigen und das hat sich quasi tief in mir festverankert.“

„Du meinst, du durftest nie weinen, oder wütend werden?“ fragt Mikey verwirrt, welcher das Ganze noch nicht begreifen kann. Für ihn haben Alex Eltern einen Knall. Alex schüttelt bei seiner Frage den Kopf: „Nein und besonders nicht in der Öffentlichkeit. Ich habe mich immer unter Kontrolle halten müssen und seitdem ich … jetzt so bin, ist alles irgendwie anders. Und das überfordert mich. “ Sie schweigt für einen Moment.

„Du sagtest, dass du mehrere Gründe hast, jetzt darüber zu reden.“ hakt Donatello nach, woraufhin Alex nickt: „Ja, ein Weiterer ist, dass ich nicht will, dass ihr euch wegen meinem Tagebuch unnötig Sorgen macht. Ihr beide habt mit Sicherheit Bilder gesehen, die ich gemalt habe, an denen es mir besonders schlecht ging. Ich habe ja eure besorgten Gesichter gesehen und euer Gespräch zum Teil mitbekommen. … Erst im Nachhinein habe ich begriffen, was das bei euch ausgelöst haben muss. Deswegen möchte ich euch anhand einiger Beispiele die Hintergründe nennen.“ Alex bittet nun den Lilamaskierten ihr zu zeigen, welches Bild er zuerst gesehen hat.

Sie weiß, dass er es als Erster in der Hand gehabt haben muss, sonst hätte er Leo nicht zu sich ins Labor gerufen. Der Turtle geht zu ihr und schlägt die Seite auf. Alex braucht nicht lange überlegen, was sie damals zu diesem Bild gefühlt hatte und erklärt es ihren Freunden, während sie allen das skurrile Bild hinhält: „Das war an dem Tag, nachdem mir Iris die Spritze verpasst hatte und meine Mutation begann. Zuerst fühlte ich starke Kopfschmerzen, die sich dann am ganzen Körper ausbreiteten. Ich hatten dann überall Schmerzen und glaubte zerquetscht und gleichzeitig auseinandergerissen zu werden. Das sollen die Klemmzwinge, die Vorschlaghammer und die Symbole in der Gedankenblase darstellen. Die Augenbinde steht dafür, dass ich mich selbst nicht mehr unter Kontrolle hatte und dass ich meine Mutation zunächst nicht sehen konnte. In diesem Moment war alles zu viel mich und ich konnte hauptsächlich nur die Schmerzen wahrnehmen. Zwar habe ich dieses Bild erst später gemalt, aber in einem Albtraum kam dieses Gefühl wieder hoch. …“

Alle hören aufmerksam zu und Mikey wird neugierig. Schon geht er zu ihr und will schon in ihrem Buch herumblättern, als er von seinen Brüdern angeschnauzt wird: „Spinnst du?! Du kannst nicht einfach hingehen und dir einfach das Buch krallen! ...“ Doch Alex unterbricht sie: „Es ist ok. Wenn er mehr wissen will, kann er das ruhig. Deswegen habe ich ja das Buch hier.“ Mikey schlägt schließlich eine Seite auf. Darauf ist ein Mädchen zu sehen, welches allein in einem Flur steht. Dieser scheint in die Unendlichkeit zu gehen und an jeder Wand sind viele Türen von unterschiedlicher Form und Größe. Manche sind sogar mit Brettern vernagelt, oder mit Vorhängeschlössern verschlossen. Beim Mädchen selbst sieht man mehr die Rückseite und nur ein Teil des Gesichts, welches tränenüberströmt nach rechts blickt. Am linken Fuß erkennt man eine große Gefängniskugel, die hinterher geschliffen wird.

Nach einer Weile klärt Alex die anderen auf: „Das war zu der Zeit, als ich im Internat war. An diesem Tag hatte ich beschlossen meinen zukünftigen Beruf in der Wissenschaft zu finden, aber ich hatte Angst. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, wenn ich einfach geradeaus meinen eigenen Weg gehe, ohne mich den vorgeschriebenen Pflichten zu beugen. Das sind die Türen an den beiden Seiten und die Kugel steht für den Druck und die Angst, die ich ständig hinter mir hergezogen habe.“

Als Alex den Satz beendet, ist es wieder still. Meister Splinter hat die Mutantin die ganze Zeit stumm beobachtet und merkt, wie sehr das alles an ihr nagt und so schlägt er vor, dass sie an diesem Punkt eine Pause machen. Sollte Alex noch etwas erzählen wollen, könne sie das jederzeit machen. Damit sind alle einverstanden und sie selbst fühlt sich etwas erleichtert. Nicht nur dass sie etwas von ihrer Last abwerfen konnte, sie wird zu nichts gezwungen. In diesem Moment kommen Leonardo und Donatello auf sie zu.

Sie entschuldigen sich bei ihr und besonders dem Lilamaskierten tut es leid, was er mit seiner Aktion angerichtet hat. Alex ist ihnen aber nicht mehr böse, sondern sogar etwas dankbar. Sie ist sicher, dass sie sich sonst niemals getraut hätte etwas zu sagen, oder dass es erst gar nicht zu ihrem Entschluss gekommen wäre. Die drei umarmen sich. Sie wollen das Ganze vergessen und hinter sich lassen. Leo und Don bitten aber ihre Freundin ihnen Bescheid zu geben, sollte sie etwas brauchen, oder einfach reden wollen. Sie braucht sich nicht zu scheuen, oder gar zu verstecken, denn hier kann sie frei sagen, was sie denkt. Alex nickt mit einem Lächeln.

Schon geht sie wieder hinauf in ihr Zimmer und hält dabei ihr Tagebuch fest in der Hand. Sie ist vom Erzählen und von dem Tag an sich erschöpft. Doch kaum hat sie die Tür hinter sich geschlossen und ist wieder alleine, hat die Mutantin ein seltsames Gefühl in ihrer Brust. Obwohl sich für einen kurzen Moment freier und leichter gefühlt hat, spürt sie jetzt eine innere schwere Last. Wie ein großer Stein drückt er auf sie ein, doch Alex ist sich sicher, dass das die Anstrengung sein muss. Müde legt sie sich auf ihr Bett und schaut zur Lampe, die noch leuchtet.

Ihre Lider werden immer schwerer und noch eher sie daran denkt, das Licht auszumachen, ist sie schon eingeschlafen. Für einen Moment herrscht Stille, doch dann verändert sich ihr Schatten, welches vom Licht an die Wand geworfen wird. Wie eine Flamme flackert er hin und her, bis er sich langsam aus der Mauer löst. Der Schatten gleicht nun mehr einem schwarzen Nebel und schwebt über den schlafenden Körper. Weiße Augen leuchten heraus und starren auf Alex herab. Ein leises, dunkles Lachen ist zu hören, bis die Stimme dann flüstert: „Nicht mehr lange.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mad-Dental-Nurse
2015-11-05T16:41:22+00:00 05.11.2015 17:41
Oh man arme Alex. was für eine traurige Kindheit muss sie gehabt haben, um so verschlossen zu sein. Da sieht man es ja mal wieder. Berufstätige Eltern, die keine Zeit für ihr Kind haben und sie unter druck setzen müssen. Einfach nur schlimm...
Oh-Ho welch dunkler Schatten taucht da auf. Dachte erstmal es sei Iris...aber anscheinend hat es noch jemand anderes auf sie abgesehen
Antwort von:  Pamuya_
05.11.2015 17:53
Jeder einzelne Mensch hat in seinem Leben Erfahrungen gemacht, die sehr schmerzvoll sind. Wann, was und wie so etwas passiert, ist bei jedem anders. Leider gibt es auch jene, die ein sehr trauriges Schicksal durchleben müssen und bei manchen fragt man sich, wie man das nur aushalten kann.
Antwort von:  Mad-Dental-Nurse
05.11.2015 17:55
Stimmt...um so froher bin ich, dass Alex jetzt so gute Freunde gefunden hat
Antwort von:  Pamuya_
05.11.2015 17:59
:)


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