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The Dying Fire In Your Eyes

...das sterbende Feuer in deinen Augen
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das hier ist meine erste FF auf dieser Seite ^__^ Ich hoffe, sie gefällt euch^^
Ich habe diesen Oneshot heute in einem Anfall von Schreibwut verfasst! Ursprünglich wollte ich sie auch eigentlich nirgendwo veröffentlichen. Sie könnte teilweise ein bisschen angsty ausfallen...^^
Also, viel Spaß beim lesen!
[Pairing: NejiTen]
...könnte Spuren von LeeTen enthalten O.o Komplett anzeigen

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Es ist eine alte Ninja-Legende aus Konoha, dass derjenige, der seinen Willen des Feuers verliert, an den Folgen davon stirbt. Tenten hatte sie nie für wahrgehalten.

 

                                                                          ***

 

Als sie aus der Höhle taumelte, die Hand auf eine Wunde an der Hüfte gepresst, veränderte sich etwas in ihr. Als würde in ihr etwas immer kälter werden. Als würde etwas in ihr für immer sterben.

 

Tenten hatte alles versucht, damit Neji sie endlich sah. Wirklich sah, nicht nur seine weißen Augen kalt und emotionslos über sie hinweggleiten ließ...so als wäre sie nicht da.

So als wäre sie nutzlos und wertlos. Es nicht wert, angesehen zu werden.

 

Doch jetzt, in diesem Moment, als sie von der Mission wiederkehrten, sie ihm seinen Arsch gerettet hatte und nicht einmal ein Wort des Dankes seinen Mund verlassen hatte...in diesem Augenblick merkte sie erst, dass sie genug hatte.

 

Sie hatte genug davon, ihm immer hinterherzusehen. Mit ihm zu trainieren, damit er stärker wurde. Zu sehen, wie er all das für selbstverständlich hielt, denn schließlich war er ja das Genie vom Hyuuga Clan und sie war die wertlose, namenlose Kunoichi...Zu sehen, wie er sie überflügelte...seine wunderschönen Schwingen ausbreitete und sie endgültig hinter sich ließ.

Verwundet.

 

Nein. Sie würde nicht auf diesen Tag warten, der zweifellos kommen würde. Er würde ihre Gefühle nie erwidern. Er war ein Eisblock, und wenn er überhaupt dazu in der Lage war, Gefühle für ein Mädchen zu entwickeln, dann ganz sicher nicht für sie. Sie hatte genug.

 

Tenten blieb wie angewurzelt stehen. Lee und Neji, die ein Stückchen vor ihr liefen, merkten nicht, dass sie zurückgeblieben war. Sie zitterte. Natürlich merkten sie es nicht. Natürlich merkte er es nicht. Sie sah, wie sich seine wunderschönen, schwarzen, langen Haare entfernten. Sie waren so hübsch...wie alles an ihm.

 

Sie hatte ihn schon lange so eingehend betrachten wollen, doch nie hatte sie sich getraut. Immer war sie zusammengezuckt, wenn sie ihn direkt hatte ansehen können. Ein Schauder hatte sie erfasst, ein Brennen hatte ihr innerstes versengt. Seit dem ersten Mal, als diese Flamme begonnen hatte, in ihrem Herzen zu lodern, hatte es weh getan. Doch die Hoffnung, dass er ihre Gefühle erwidern könnte...all diese törichten Hoffnungen hatten ihr Herz geschützt und die Flamme hatte sie warm gehalten.

 

Doch es war hoffnungslos. Sie hatte ihn nur wenig in ihrem Leben Lächeln gesehen. Wenn er es tat, erstrahlte jedoch sein ganzes Gesicht und ließ ihn von innen heraus leuchten. Dann war er wunder, wunder, wunderschön. Ein Wunder. Das Wunderkind vom Hyuga Clan.

Doch nie hatte er sie angelächelt. Immer jemand anderen. Niemals sie.

 

Als er Hinata angelächelt hatte, hatte sie es runtergespielt. Sie waren verwandt. Es bedeutete nichts, oder? Aber der Schmerz in ihr war wie ein Dolch gewesen. Als er Ino angelächelt hatte, war er betrunken gewesen. Jemand hatte einen Witz gemacht. Es war nur ein Zufall gewesen...aber Zufälle taten normalerweise nicht so weh... Und als er Sakura angelächelt hatte...da hatte niemand etwas gesagt oder getan. Er hatte sie einfach angelächelt. Mit seinem wunderschönen Gesicht. Ein wenig abwesend hatte er da gesessen und sie einfach angesehen. Beinahe glücklich.  Das war vor einer Woche gewesen.

 

Und auf dieser Mission...da war sie kurz schwach gewesen. Als die Männer sie gepackt hielten, und an ihrer Kleidung zerrten...

Sie hatte nichts tun können. Die Angst hatte sie gelähmt. Doch Neji hatte ebenfalls nicht getan. Er hatte es nicht gemerkt, und hätte Lee ihr nicht geholfen, dann hätten sie...

Tenten traten die Tränen in die Augen. Ihre Beine gaben unter ihr nach und sie fiel in den Sand. Sie stand noch unter Schock. Vielleicht sollte sie weitergehen, zurück nach Konoha...

Sie krallte ihre Hände in den Boden unter sich. Ein erstickter Schluchzer drang aus ihrer Kehle.

Lee hatte sie gerettet...doch er wusste nicht, dass er sie nur vom zweiten Mann und den nachfolgenden gerettet hatte...der erste Mann hatte...

Ihr war auf einmal übel. Sie presste die Hände auf ihre Ohren, als könnte sie seine Worte so vertreiben, die er ihr ins Ohr gewispert hatte.

Noch eine Jungfrau...

Sie schluchzte laut auf und versuchte verzweifelt, die Galle zu unterdrücken.

 

Und sie hatte nichts zu Lee gesagt. Zu beschämt war sie, dass dieser Mann sie, eine Konoha-Kunoichi, hatte überwältigen können. Sie hatte die Schmerzen und die Scham und die Demütigung unterdrückt und war hinter Lee aus der Höhle gestolpert, wo Neji wartete. Neji...er hätte es bemerken können. Er hätte es bemerken müssen! Es war seinen Name gewesen, nach dem sie gerufen hatte, bevor der Mann seine breite, große Hand auf ihren Mund gepresst hatte. Er hatte nur ein paar Meter entfernt von ihr gekämpft...doch seine Gedanken waren nicht bei ihr gewesen. Das war ihr der Beweis genug gewesen.

Sie war ihm egal...!

 

Sie hatte Prellungen und Quetschungen an Stellen, an denen sie nie zuvor welche gehabt hatte...ihre Handgelenke waren zudem grün und blau von seinem Griff, und es waren tiefe Einschnitte von den Fesseln, mit denen er...

Sie schüttelte verzweifelt den Kopf, versuchte die Bilder, die Gefühle, einfach alle Erinnerungen daran zu vertreiben.

 

Und selbst jetzt hatten die beiden Shinobi noch nicht bemerkt, dass sie nicht mehr hinter ihnen herstolperte. Denn das war sie. Sie hatte zu große Schmerzen an einigen Stellen, um noch ordentlich laufen zu können, doch selbst das hatten sie nicht bemerkt. Sie fühlte sich innerlich taub. Als hätte man ihr alle Gefühle entrissen.

 

Und dennoch hatte sie, in diesem Zustand, Neji sein Leben gerettet. Sie hatte das Kunai aufgehalten, was ihn sonst in seinem toten Winkel getroffen hätte.

Er hatte sie lediglich kurz angesehen, dann hatte er zum Aufbruch gedrängt. Kein Wort hatte er an sie gerichtet. Kein einziges.

 

Der Schmerz nahm ihr die Sicht, vielleicht waren es auch die Tränen.

Dann hörte sie auf einmal, wie jemand ihren Namen rief.

„Tenten!“

Neji?

Nein. Sie schüttelte den Kopf. Verbittert. Natürlich nicht. Es war Lee.

Auch wenn sie lieber eine andere Stimme gehört hatte, war sie ihm doch dankbar. Wenigstens einer war für sie da.

 

„Du warst auf einmal weg! Ist alles in Ordnung?“ Lee hockte sich vor ihr in den Sand.

Tenten versuchte, den Kopf zu heben. Durch die Tränen vor ihren Augen sah sie alles nur verschwommen. Lee war nur ein grüner Fleck.

Nein, wollte sie sagen. Nichts in Ordnung. Aber dann sah sie Neji hinter Lee stehen. Er war wohl mit ihm mitgekommen. Aber es hatte nichts mehr zu bedeuten. Scham durchfloss Tenten. Sie schämte sich entsetzlich, dass sie so auf dem Boden lag. Verweint und schwach, und das vor ihm. So wie man es eben vor einer Kunoichi erwartete.

 

„J..Ja“, murmelte sie also. Ihr Stimme klang erstickt. Sie versuchte, sich aufzurichten, aber alle Kraft hatte sie verlassen. Ihre Beine knickten ein. Sie stöhnte vor Schmerz und kniff die Augen zusammen.

Doch jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, kamen die Bilder zurück..

Sein schwerer Körper auf ihrem. Sie zappelte, versuchte sich verzweifelt von seinem Gewicht zu befreien, doch ihre Hände waren gefesselt und von einem Kunai durchbohrt. Sie konnte sich nicht bewegen, als er...

 

Tenten übergab sich. Sie schluchzte, presste ihre Finger in ihre Augen.

„Mach das es aufhört...Mach das es aufhört...“ Sie bebte am ganzen Körper, umschlang sich mit den Armen, wiegte sich hin und her. Sie vergaß sich selbst und wo sie war.

Bis sie Lees Stimme hörte.

„Ist es wegen der Sache in der Höhle? Es tut mir so leid...Ich hätte schneller da sein sollen. Das, was beinahe geschehen ist...“

Aber es war geschehen. Sie wollte es ihm so gerne sagen. Das er zu spät gekommen war. Stattdessen schluchzte sie noch mehr. Und noch mehr, als sie sah, dass Neji sich abgewandt hatte. Desinteressiert, vielleicht. Angewidert, wahrscheinlicher.

„Komm, ich trag dich. Ist bestimmt gutes Training.“

Und er hob sie sanft hoch. Sie sog scharf die Luft ein, denn ihr ganzer Körper bestand aus Schmerz.

 

Doch er war vorsichtiger, als sie es je von ihm angenommen hatte.

„T..Tut mir leid“, murmelte sie unter Schluchzern. „D..Du musst auch...erschöpft sein...“

Lee hatte mal wieder am härtesten von ihnen allen gekämpft. Schließlich machte er aus allem ein Wettbewerb, um seinen Wert zu beweisen, dieser Idiot...doch sie dachte es liebevoll. Er war ein guter Freund für sie.

„Ist schon gut...“, murmelte er nur und strich ihr durchs Haar.

„Sonst könnten Neji und ich uns auch abwechseln...“

„NEIN!“ Panik durchfuhr sie. Das würde er bestimmt nicht wollen. Dann würde er sie in diesem Zustand noch mehr sehen.

„...Dann nicht.“ Lee zuckte mit den Schultern, und er bedeutete Neji, neben ihnen herzulaufen. Sie hatten noch einen Zwei-Tage-Marsch vor sich...das konnte anstrengend werden.

 

 Sie liefen lange so weiter, stumm. Wenn Lee erschöpft davon war, Tenten zu tragen, so beschwerte er sich jedoch nicht. Ihr zu Liebe.

Sie hatte die Augen geschlossen, ihren Kopf an seiner Brust gebettet und versuchte ihr bestes, die Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben. Auch wenn es nicht funktionierte.

Manchmal wimmerte sie deshalb, weil sie es nicht mehr aushielt, und dann warf Lee ihr einen besorgten Blick zu.
 

Neji lief still mit ihnen, doch auch er war abgelenkt. Er kannte Tenten so nicht. Immer wieder warf er ihr einen Blick zu. Ihr schlaffer Körper, in Lees Armen. Ihre Arme, die sie um ihn geschlungen hatte. Mit gerunzelter Stirn bemerkte er die Blessuren an ihrem einen Handgelenk, wo die Ärmel ein bisschen hochgerutscht waren. Und das Blut, das aus ihrer Hand tropfte. Er biss die Zähne zusammen. Zu gerne hätte er Lee unterstützt und ihm Tenten abgenommen. Doch sie...

Sie wollte nicht von ihm getragen werden.

Er wusste nicht warum.

Es war neu für ihn, dass jemand ihn zurückwies und einen anderen vorzog. Er verstand es nicht, aber aus irgendeinem Grund stach es in seiner Brust, wenn er daran dachte. Deshalb schloss er diese Gedanken ganz hinten in seinem Kopf ein. Ein Hyuuga hatte nicht so zu denken.

 

Es war Nacht, als sie sich entschlossen, zu rasten. Es war Neji, der sie schließlich dazu drängte, konnte er doch nicht mehr den deutlich erschöpften Gesichtsausdruck von Lee aushalten. Neji richtete ihren Schlafplatz für sie her, und Lee bettete Tenten vorsichtig darauf. Sie zuckte sofort zusammen, als sie abgelegt wurde. Sie musste große Schmerzen haben.

Und das hatte sie ja auch. Sie fühlte sich schrecklich. Nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch. Da war dieser Schmerz in ihr, der wie die Wellen eines weiten Ozeans in ihr toste.

Sie wusste, sie würde das nicht mehr lange aushalten können. Aber zu ihrem Glück war die Erschöpfung in ihr größer als die Verzweiflung und der Schmerz, deshalb fiel sie schnell in einen unruhigen Schlaf.

 

Sie erlebte alles noch mal. Immer und immer wieder.

Mal war sie in ihrem Körper, mal schwebte sie über sich selber und musste alles beobachten.

Einmal sah sie das ganze auch aus Nejis Perspektive. In ihrem Traum hatte er alles bemerkt und es emotionslos beobachtet. Immer wieder überkam sie das kalte Entsetzen, als sie merkte, dass die Männer sie in die Enge getrieben hatten und sie nicht würde fliehen können. Es waren zu viele, um gegen sie zu kämpfen. Immer wieder warf sie ihre letzten Waffen. Und immer wieder musste sie durchleben, wie die Männer sie festhielten, sie fesselten, sie auf den Boden drückten. Wie sie sich stritten, wer zuerst durfte...doch in ihrem Traum war die Hand des Mannes auf ihrem Mund kein Hindernis mehr. Sie schrie. Sie schrie und sie schrie und sie schrie.

 

Schweißgebadet wachte Tenten auf. Sie blickte in die großen, besorgten Augen von Lee und die unergründlichen, weißen Augen von Neji. Die beiden hatten wohl jeweils neben ihr gelegen, doch jetzt saßen sie aufrecht neben ihr. Tenten begriff, dass sie in echt wohl auch geschrien hatte. Sie fühlte, wie ihr die Hitze ins Gesicht stieg. Am liebsten hätte sie sich die Hände vors Gesicht geschlagen.

„Tenten...geht es dir wirklich gut?“, fragte Lee auch sofort. „Du hast im Schlaf geschrien.“

Tenten hasste sich in dem Moment selber. Selbst im Schlaf war sie schwach. Wenn sie wach war, erst Recht. Das merkte sie daran, wie ihr schon wieder die Tränen in die Augen stiegen. Sie war immer schwach. Oh, und sie hatte solche Kopfschmerzen. Sie wünschte sich, dass die Schmerzen aufhören würden. Das sie allein wäre und Lee nicht mehr antworten müsste. Sie wünschte sich, dass sie woanders wäre. Vielleicht wäre es besser, wenn sie...

Sie dachte zurück an etwas, dass vor vielen Jahren geschehen war.

 

Immer hatte sie stark sein müssen. Ihr ganzes Leben lang. Sie hatte niemals Eltern gehabt, da diese kurz nach ihrer Geburt gestorben waren. IMMER war sie allein gewesen.

Sie hielt das nicht mehr aus. Nur diesen einen Moment der Schwäche...und nun saß sie hier. Auf der Klippe über Konoha und starrte hinab. Wenn sie springen würde, würde sie dann endlich ihre Eltern kennenlernen? Dann wäre sie nicht mehr so allein. Sie würde nicht immer stark sein müssen, denn sie hätte Menschen, die sie beschützen würden, wenn sie es einmal nicht war. Sie tat einen Schritt nach vorne und...

...fühlte eine Hand in ihrem Rücken, die sie zurückhielt. Als sie sich umdrehte, sah sie Hokage den Dritten.

„Deine Eltern, liebe Tenten, sind für dieses Dorf gestorben. Auch wenn sie dir keinen Namen mehr geben konnten, weil du auf dem Schlachtfeld geboren wurdest...und niemand wusste, wer deine Eltern waren, als sie dich als Baby zwischen all den Gefallenen Konoha-Nin fanden...so bist du doch auch Kind dieses Dorfes. Dafür kannst du leben, denn sie sind gestorben bei dem Versuch, es zu beschützen.“

Er hatte sie gerettet, an jenem Tag. Er hatte ihr vom Willen des Feuers erzählt, der in ihnen allen loderte. Von da an war es ihr leichter gefallen, stark zu sein, da sie es nicht nur für sich selber machte, sondern auch für das Dorf. Weil sie, selbst wenn sie namenlos war, immer noch irgendwohin gehörte.

Danach war Tenten Ninja geworden und in ein Team mit Lee und Neji gekommen. Doch irgendwann auf ihrem Ninjaweg, den sie eingeschlagen hatte, um das Dorf zu beschützen...da hatte sie es zugelassen, dass diese brennenden Gefühle in ihr, die für Neji in ihr gewachsen waren, den Willen des Feuers in ihr übertraf. Das war wohl ein Fehler gewesen...denn jetzt, wo dieses Feuer von seinem Eis gelöscht wurde, hatte sie wieder nichts, wofür es sich zu leben lohnte...Sie starrte ins Nichts. Verloren in Gedanken merkte sie nicht, wie Lee und Neji sie ansahen. Beide besorgt um sie.

 

„Tenten, hörst du mich?“, fragte Lee.

„Tenten?“, fragte jetzt auch Neji, fast zeitgleich. Es war dieser Moment, indem sie seine Stimme hörte, der sie aufschrecken ließ.

Sie blickte die beiden an, fast glasig.

„Bist du wirklich okay?“, wiederholte Lee seine Frage.

„Ja“, sagte Tenten, doch sie sah weder Lee noch Neji dabei an. Ihre Stimme klang so leise und rau, dass sie sich fast in der Luft verlor.

 

Lee legte seine Hand ihre Stirn und zuckte fast zurück.

„Ist das nur meine heiße Jugend oder verbrennt sie fast?“, fragte er Neji.

Neji legte zögerlich seine Hand auf ihre Stirn. Sie erschauderte, doch er missinterpretierte diese Geste, dachte, sie würde nicht wollen, dass er sie anfasste. Dabei war das Gegenteil der Fall. Als er seine kühle Hand wieder wegzog, hätte sie fast protestiert.

„Ohne Zweifel“, sagte er also. Man hörte es kaum, aber seine Stimme war nur ein wenig weniger fest als sonst...weniger sicher.

 

Tenten war zu dem Zeitpunkt schon wieder weggedriftet. Vielleicht war es das hohe Fieber, oder der starke Schmerz, aber ihr kamen Erinnerungen sicherer vor als die Realität.

Sie wollte nichts lieber als zu flüchten. Sie wusste jedoch, dass das nicht möglich war. Denn sie konnte nicht bestreiten, wie vertraut sich diese Hitze in ihr anfühlte...ihre gesamte Haut brannte. Jede Berührung tat weh, so sensibel war sie geworden. Sie brannte von innen nach außen und von außen nach innen. Und sie wusste, dass sie diesmal niemand würde retten können.

 

Früher war sie häufig krank gewesen. Erst jetzt merkte sie, dass nach dem Gespräch mit dem Hokage der Dritten Generation alles besser geworden war. Warum?

Sie dachte daran zurück, wie als kleines Mädchen das Konoha-Krankenhaus ihr zweites Zuhause gewesen war. Damals sagten die Ärzte ihr, es wäre unmöglich für sie, ein Ninja zu werden. Ihre Gesundheit wäre zu instabil. Aber Tenten war stark gewesen. Immer wieder hatte sie das Fieber besiegt, bis sie wieder schwach geworden war, und wieder krank geworden war...

 

„Tenten, der Willen des Feuers war bei dir immer eine Flamme, die schnell ausgelöscht werden konnte. Besonders von deinen Selbstzweifeln. Glaub an dich. Lebe für dein Dorf. Dann werden deine Eltern bestimmt stolz auf dich sein.“

-         „...Danke, Hokage. Ich werde es versuchen.“

„Ich glaube nämlich schon an dich. Und ich bin bereits stolz. Du bist eine Kämpfernatur! Ich weiß, dass du es schaffen kannst. Du wurdest dazu geboren, Ninja zu werden. Lass nicht zu, dass deine Selbstzweifel deinen Willen des Feuers auslöschen...!“

Die Erinnerung veränderte sich. Wurde Teil ihres Fieberwahns. Ihr Schmerz überlagerte die Hoffnung, die damals in ihr erweckt wurde, und löschte sie vollkommen aus.

 

Murmelnd warf sich Tenten hin und her. Es war ihr Wille, der schwächer wurde. Ihre Gedanken schienen sich zu verstreuen. Ihre Sinne wurden taub.

Sie fühlte nicht, wie Lee sie wieder hochhob. Sie hörte kaum die leisen Worte, die er und Neji wechselten.

„Wir müssen sie schnell ins Krankenhaus bringen! So ein hohes Fieber kann man nicht lange überleben...!“ Nejis Stimme, eindeutig beunruhigt.

Und Lees Stimme, die leise wisperte: „Du musst stark bleiben, Tenten!“

 

Es dauerte zwar lange, aber langsam aber sicher löschte der Nebel aus Schmerz Tentens Willen aus.

 

Lee konnte irgendwann mit Tenten nicht mehr so schnell rennen. Und auch wenn es ihm wehtat, ihren Wunsch zu missachten, so ging ihr Leben doch vor, und er reichte sie Neji, der sie noch behutsamer an sich nahm als zuvor Lee.

Sie krallte sich sofort in seine Kleidung. Ihre Haut war so heiß, dass es Nejis Kälte in mehr als einer Hinsicht verbrannte. Das konnte nicht normal sein. Niemand konnte so eine Hitze aushalten, oder?

 

Tenten wimmerte jetzt ununterbrochen vor Schmerz. Dieser Schmerz spiegelte sich auch in ihren Träumen wider, die halb Erinnerung waren, halb Folter.

Hokages Beerdigung. Ein Meer aus schwarzen Kleidern, die zu einem einzigen Fleck verschmolzen. Tentens Tränen, die ihren Blick verschleierten. Lee neben ihr weinte ebenfalls, doch Neji starrte ausdruckslos nach vorne. Er schien nicht einmal zu bemerken, dass Tenten weinte.

Neben ihr nahm Sensei Gai Lee in den Arm. Tenten sah ihnen dabei zu. Es fühlte sich an, als würde sie sterben. Sie brauchte doch auch eine Umarmung. Sie brauchte auch jemanden, der sie in den Arm nahm. Der sie sah. Der sie liebte. Doch es gab niemanden, der sich um sie kümmerte. Niemanden, der für sie da war, wenn sie es am meisten brauchte. Der einzige, der das je getan hatte war jetzt tot.

Der Willen des Feuers hatte in diesem Moment in ihr geflackert, doch dann hatte Gai Sensei sie über Lees Schulter hinweg weinen gesehen und  sie zusammen mit Lee ebenfalls  in seine Arme geschlossen, und der Moment war vorüber gegangen.

Doch in ihrem Fieberwahn dauerte der Moment an, Gai sah durch sie hindurch und sie fiel zwischen all den schwarz gekleideten Menschen auf die Knie. Sie weinte und schrie, doch niemand hörte sie. In dem Moment begriff sie, dass es sich nicht nur anfühlte wie sterben. Es war sterben. Und vielleicht war es besser so.

 

Das war der Moment, indem sie aufeinmal aufhörte zu wimmern. Ihr Körper wurde schlaff in Nejis Armen, und er begriff, dass es zu spät war. Sie würden Konoha nicht mehr rechtzeitig erreichen.

Er schüttelte Tenten. „Du darfst jetzt nicht schlafen“, sagte er eindringlich. Ein Hauch von Verzweiflung war in seine Stimme gemischt.

Tenten konnte ihm nicht antworten. Innerlich war sie verwundert über die Dringlichkeit in seiner Stimme. Sie schlief doch gar nicht. Sie starb. Das war etwas ganz anderes.

 

Und in diesem Moment begriff Neji ein zweites Mal.

„Sie stirbt“, sagte Neji, beinahe verwundert. Sie, Tenten, die er immer für selbstverständlich gehalten hatte. Das unveränderliche Bindeglied zwischen ihm und Lee. Die, die das Team zusammenhielt.

„Sie stirbt!“ Jetzt rief er es, Panik in seiner Stimme, und Lee eilte zu ihm, und die beiden blieben stehen. Und sie legten Tenten auf den Boden, auf eine behelfsmäßige Matte, und Neji bereute es, zur Hokage großspurig gesagt zu haben, dass sie keinen Sanitäts-Ninja benötigen würden...sie hatte sie erst nicht losschicken wollen, da gerade alle Sanitäts-Ninjas beschäftigt gewesen waren...Und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Neji Schuld.

Er wusste nicht, was zu tun war.

 

Lee fühlte Tentens Puls, und er war noch da, wenn auch schwach.

“Wach auf!“, drängte Neji.

„Wach doch auf“, sagte Lee.

Die beiden Stimmen vereinigten sich. „Bitte.“

Und Tenten hörte es, wie durch einen Nebel in ihrem Kopf. Sie wusste nicht, wo sie war, und die Hitze in ihrem inneren verbrannte sie, so dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte.

Sie wusste nur, dass sie starb, und dass sie Lee angelogen hatte...

„Lee...“, murmelte sie. Und Neji...

Die Erleichterung der beiden Shinobi, die über Tenten wachten, wurde durch die erschreckende Schwäche in ihrer Stimme gemindert.

„Lee?“

„Ich bin hier“, sagte Lee und drückte ihre Hand.

„Es tut mir leid...“, flüsterte Tenten.

„Was tut dir leid? Dir muss nichts leid tun.“, verwirrt sah Lee der Kunoichi ins Gesicht.

Sie hatte die Augen geschlossen...war bereits zu schwach, um sie noch offen zu halten. Ihr Gesicht glänzte vor Schweiß und doch war sie wunderschön.

„Doch...ich habe dich angelogen...“

Lee wollte widersprechen, doch dann verstummte er.

„Es geht mir nicht gut...ich habe gesagt, dass es okay ist, aber...“ Sie keuchte.

„Ich...Ich bin nicht okay...“

„Schon gut“, sagte Lee leise. „Sprich nicht mehr, okay?“ Es strengte sie sichtlich an, zu reden.

„In der Höhle...“, Tenten atmete die Worte nur noch aus. „...Du kamst zu spät.“

„Was?“ Der Schock ging Lee tief in die Knochen. Die ganze Zeit, die sie nach der Mission weitergemacht hatten...wie hatte sie weitermachen können? Sie hatte nichts gesagt, sich nichts anmerken können...und weder er noch sein Teamkollege hatten etwas bemerkt.

 

Neji saß neben Tenten und hielt ihre andere Hand, auch wenn sie sich seiner Anwesenheit nicht bewusst zu sein schien. Er fühlte etwas in sich...wie eine Art von Widerwillen vermischt mit Schmerz....bei der Tatsache, dass sie ihn völlig ignorierte und nur mit Lee sprach.

Und er war verwirrt. Was war in der Höhle geschehen? Warum sah Lee gerade so schockiert aus?

 

„Tenten...warum hast du denn nichts gesagt? Wir hätten eine Pause gemacht, wir hätten uns um dich gekümmert!“

„Ich...“ Tenten stöhnte. „Ich wollte doch nur...ich wollte, dass ihr...dass er mich sieht...“

Ihre Worte wurden zu einem Murmeln, und Lee verstand es nicht mehr.

„Es tut mir leid“, murmelte er, fassungslos. „Es tut mir so leid, Tenten...“

„Ich weiß“, hauchte Tenten. Ihr liefen jetzt stumme Tränen über das Gesicht.

„Ich wünschte nur...alles, was ich immer wollte, war...dass er...dass es ihm auch...“ Sie brach ab.

Dann öffnete sie mühsam die Augen, und ihr Blick fand sofort den von Neji. Es war, als würde sie ihn durchbohren.

Und er sah sie. Er sah sie an. Zum ersten Mal sah er sie wirklich an, und er wusste nicht, warum er das nicht schon vorher getan hatte...

Und zum ersten Mal sah er all diesen Schmerz in ihren Augen, all die Selbstzweifel, die sie in die Verzweiflung getrieben hatten...Er konnte den Blick nicht mehr abwenden.

Ihm entfuhr ein schaudernder Atemzug als er zum dritten Mal begriff.

Er begriff, warum er ihren Blick all die Jahre gemieden hatte. Seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte...warum er sich nie getraut hatte, sie anzusehen. Sie, das namenlose Mädchen, dass die Einsamkeit kannte.

 

Er hatte Angst gehabt vor dem, was er in ihren Augen finden würde. All dieser Schmerz, der seine eiskalte Mauer durchbrach und seinen eigenen Schmerz befreite.

In diesem Moment begriff er, dass er all die Jahre, in denen er Tenten als schwach bezeichnet hatte, selber schwach gewesen war und diese Schwäche verzweifelt zu verstecken versucht hatte. Er begriff, dass er ein Feigling war, der Angst vor dem eigenen Schmerz hatte und dem von anderen.

Er war dem Schmerz immer aus dem Weg gegangen, doch sie...Tenten...

Sie war dem Schmerz entgegen getreten.

Er hatte Angst gehabt, es ihr gleichzutun, doch jetzt...

„Neji...“ formten ihre Lippen. Dann wurde ihr Blick starr.

Und ohne die Emotionen in ihren Augen sah sie ihn so an, wie Neji sie all die Jahre angesehen haben musste. Es war ein toter Blick.

 

Es war zu spät. Das letzte, was Tenten gesehen hatte, waren Nejis Augen, und das Verstehen darin. Endlich, endlich hatte er sie gesehen. Jetzt konnte Tenten das Feuer in sich loslassen...

...und zu ihren Eltern.

Dunkelheit umfing sie.

Weiter hinten sah sie Licht, und sie schwamm darauf zu. Sie griff danach mit ihren Händen, nach dem Licht jenseits der Dunkelheit, und verwob es zu einem Bild.

Sie wusste, die einzige Möglichkeit, hier jemanden zu sehen, war diese. Sie wollte  so sehr ihre Eltern sehen. Doch sie begriff, dass sie es nicht konnte. Sie kannte ihre Eltern nicht und ihre Eltern kannten sie nicht. Das Bild, dass sie gewoben hatte, wurde zu Hokage dem dritten.

Er setzte sich auf einen Stuhl aus Licht und zog sie auf seinen Schoß.

„Tenten“, sagte er.

Tenten weinte stumm.

„Warum kann ich meine Eltern nicht sehen?“

„Weil du sie nicht in deinem Herzen trägst“, sagte Hokage der dritte mit einer ruhigen, sanften Stimme.

„Das hier ist nicht das Jenseits. Es ist dein Herz.“

Tenten schluchzte. „Warum bin ich dann noch nicht im Jenseits?“

„Du bist noch nicht tot. Du lebst noch. Dein Herz schlägt, und es schlägt im Einklang mit deinem Willen.“

„Mein Wille ist schwach! Ich habe dich enttäuscht!“ Tenten weinte nur noch mehr.

„Das stimmt nicht“, sagte Hokage der dritte beruhigend.

„Warum wäre ich dann fast gestorben?“

„Dein Körper und deine Seele waren unglaublichem Stress ausgesetzt. Dein Körper reagierte mit Fieber. Kein anderer Körper hätte deine Verletzungen und das Fieber überlebt. Du bist stark, Tenten.“

„Verletzungen? Ich verstehe nicht...“

„Du hast starke innere Blutungen. Aber keine Sorge, bald wird sich jemand darum kümmern. Du musst nur durchhalten.“

Die zuversichtliche Stimme des Hokage gab Tenten Hoffnung.

Hoffnung, die sie sicher durch die Dunkelheit trug bis ans andere Ufer.

 

Sie wachte auf, nur um sich in einem Krankenhaus wiederzufinden. An ihrem Bett wachten Neji und Lee, wobei Lees Kopf auf seinen grünen Anzug gesunken war und er laut schnarchte.

Tenten entfuhr ein lautes Lachen bei diesem Anblick. Nejis Kopf ruckte hoch.

„Du lebst“, sagte er erleichtert.

„Dachtest du, ich sterbe so schnell? Ein paar innere Blutungen können mir nichts anhaben! Ich bin stark!“ Sie lächelte.

„Woher...Woher weißt du von deinen inneren Verletzungen?“

Tenten zuckte mit den Schultern. Gleich darauf zuckte sie vor Schmerz zusammen.

„Ich weiß es einfach“, sagte sie dann.

 

Eine Krankenschwester kam, um Tenten neues Schmerzmittel zu verabreichen. Als das Morphium durch ihre Venen lief, wurde Tenten zunehmend wärmer.

So musste sich der Willen des Feuers anfühlen...

Sie streckte träge ihre Hand nach Nejis Haaren aus. Die hatte sie schon immer mal anfassen wollen...und jetzt, wo sie sich so gut fühlte...warum nicht?

Neji atmete scharf ein, als sie in sein seidiges Haar griff. Ihre Hand streifte sachte seine Wange.

„So kühl...“, seufzte sie und ließ ihre Hand dort verweilen. Neji schloss seine Augen.

Und sein Haar war so weich...

 

Vielleicht war es der Wille des Feuers, vielleicht war es auch das Morphium, dass sie zu dieser Tat veranlasste. Aber eines war sicher: Tenten würde es später vermutlich peinlich sein.

Doch in diesem Moment genoß Tenten einfach das Gefühl, dass es ihr gab, Neji zu berühren...ungeachtet der Konsequenzen, die das vielleicht haben könnte.

Und so, mit ihrer Hand in seinem Haar...schlief sie ein.

 

Als sie später wieder aufwachte, lag ihre Hand wieder auf der Matratze des Krankenhausbettes, und Neji saß auf einem Stuhl auf der anderen Seite des Raumes. Seltsamerweise fand Tenten das sehr lustig. (Die Wirkung der Medikamente hatte offensichtlicherweise noch nicht nachgelassen).

Neji sah die ganze Zeit ziemlich unbehaglich aus, in der Tenten ihn ansah und einfach nicht aufhören konnte, zu lachen.

Lee lachte einfach mit Tenten, weil er so erleichtert war, dass es ihr gut ging...selbst wenn er nicht verstand, warum sie lachte.

Und weil Lees Lachen so ansteckend war, konnte Tenten nicht mehr aufhören zu lachen.

Unter Japsern keuchte sie: „Ich kann nicht mehr, Lee...bitte hör auf zu lachen, ja?“ Lachen tat nämlich in ihrem Zustand ziemlich weh.

Lee versuchte es, machte aber dabei ein so komisches Gesicht, dass es auch nichts brachte. Als sie sich endlich beruhigt hatten, strahlte Tenten immer noch, auch wenn sie wieder Schmerzen hatte.

 

„Ich bin so froh, dass wir befreundet sind“, sagte sie zu Lee, gerade als die Krankenschwester hereinkam, um die Dosis der Medikamente wieder zu erhöhen.

„Ich bin auch froh“, sagte Lee.

Tenten schüttelte den Kopf. „Ich meine das ernst...ich weiß nicht, was ich ohne dich, Sensei Gai und Neji machen würde.“

Lees Wangen röteten sich vor Freude über das Kompliment. Tenten, von den Medikamenten wieder dazu angetrieben, wollte sich vorbeugen, um Lee zu umarmen, fiel dabei aber halb aus dem Bett und verfehlte ihr Ziel um bestimmt zwei Meter.

Das fand sie total lustig, und wieder konnte sie nicht mehr aufhören zu lachen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Neji von der anderen Seite des Raumes aus.

Tenten lag immerhin gerade lachend auf dem Boden, nachdem sie nur ein paar Stunden zuvor noch beinahe gestorben wäre. Doch jetzt schien sie vollkommen verändert.

 

„Ich... hab euch...lieb“, presste Tenten hervor, sich den Bauch haltend. Dann stand sie wankend auf und fiel Lee um den Hals.

Danke, Hokage der Dritte...! Das du mich daran erinnert hast, dass ich stark bin...und das auch ich den unauslöschbaren Willen des Feuers in mir trage. Selbst, wenn es sich manchmal nicht so anfühlt...ich weiß, dass ich immer auf meine Freunde zählen kann. Und auf mich selbst.

„Und jetzt bist du dran, Neji“, sagte Tenten und ohne jede Skrupel stolperte sie auf Neji zu. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie stolperte auf halbem Wege wirklich und fiel mehr denn als sie lief. Wäre nicht Neji gewesen, der sie aufgefangen hätte, dann wäre sie wirklich hingefallen.

 

„Hoppla“, murmelte sie und kicherte.

„Du benimmst dich wie betrunken“, sagte Neji missbilligend, doch innerlich wurde ihm ganz warm bei Tentens Lachen und der Art, wie sie die Arme um ihn geschlungen hatte. Tenten wusste aber, dass sie nicht betrunken von den Medikamenten war. Sie war nur so glücklich... Sie verstärkte die Umarmung nur noch und vergrub ihre Nase an Nejis Hals.

Neji bekam eine Gänsehaut. Sein Herz schlug unglaublich schnell in seiner Brust.

Hätte er es nicht besser gewusst, dann hätte er gedacht, dass er...aber das war nicht möglich, oder?

 

Als Tenten die Umarmung wieder löste, sah er ihr in die Augen.

Dort war kein Schmerz mehr zu finden...nur ein tiefes, warmes, glückliches Braun.

„Danke, dass du lebst“, murmelte er mehr zu sich selbst, als zu Tenten.

Denn sonst hätte er nie diesen Ausdruck in ihren Augen sehen können.

Neji hatte nun keine Angst mehr vor seinen Gefühlen. Nein, er war sich sogar sicher:

Er liebte Tenten.

 

Und sie liebte ihn.

 

                                                                                  ***

 

Es ist eine alte Ninja-Legende aus Konoha, dass derjenige, der seinen Willen des Feuers verliert, an den Folgen davon stirbt. Tenten würde sie nie für wahr halten. Denn wer in Konoha würde seinen Willen des Feuers verlieren?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, das war also mein erster One-Shot auf Animexx hehe^^ Feedback wäre erwünscht ^__^
Ich hoffe, es ist nachvollziehbar, wie sich die Stimmung der FF verändert hat, als Tenten ihren Willen des Feuers wiedergefunden hat. Er war natürlich die ganze Zeit noch da, sie musste nur an ihre innere Stärke glauben <3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (11)

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Von:  yugi-san
2017-02-25T17:12:17+00:00 25.02.2017 18:12
wunderschöner OS^^

Von:  HinataUchia2
2015-10-09T21:18:30+00:00 09.10.2015 23:18
Ich bin begeistert
Ich hab teilweise so gelacht das ich Bauchschmerzen hatte und fast vom Bett gefallen bin
Von:  AnniinaAgricola
2015-09-11T20:13:01+00:00 11.09.2015 22:13
Sehr geiler One shot! :-)
Von:  Kerstin-san
2015-09-05T09:59:42+00:00 05.09.2015 11:59
Hallo,

wenn ich schon mal über mein Lieblingspairing stolpere, kann ich es mir nicht entgehen lassen, so eine Geschichten auch zu kommentieren :)

Also den Einstieg finde ich schon mal gut. Da Tenten nicht in Nejis Kopf reinschauen kann, ist es nur logisch, dass sie sich selbst irgendwelche Erklärungen zusammenreimt, warum er sich ihr gegenüber so unterkühlt verhält. Das ganze liegt natürlich an seiner ganzen Art und seinem generell sehr zurückhaltenden Charakter begründet, aber wie gesagt, sie kann ja nicht in seinen Kopf sehen.

Tentens Gefühlswelt hast du sehr anschaulich rübergebracht. Diese Wut, Verzweiflung und auch die Bitterkeit waren sehr gut nachvollziehbar.

Da sind jedoch einige Punkte in deinem One-Shot bezüglich der Darstellung von Neji, die mir nicht so zusagen. Das kann man jetzt kleinkariert nennen, aber in meiner Vorstellung betrinkt er sich einfach nicht (angetrunken sein fände ich ja noch in Ordnung, aber mit einem betrunkenen Neji kann ich mich wirklich nicht anfreunden)
Auch, dass Neji und Lee beide so unaufmerksam sind, dass sie nicht bemerken, dass sie Tenten kurzzeitig verloren haben, finde ich etwas merkwürdig. Gerade nach einem heftigen Kampf würde ich ja noch mehr auf die Umgebung und weitere feindliche Shinobis achten.
Auch dieser Selbstmordversuch, den sie als Kind geplant hatte, fand ich etwas weit hergeholt.

Was ich wiederum gut fand, war Tentens absolut realistische Darstellung ihres Schockzustandes, nach allem was passiert ist.

Liebe Grüße
Kerstin
Von:  HinataUchia2
2015-09-04T16:27:55+00:00 04.09.2015 18:27
Einfach nur toll
Von:  moonlight_005
2015-08-29T10:12:30+00:00 29.08.2015 12:12
Hallo :)
Ich bin gerade über deine Geschichte gestolpert. Ich habe lange nichts mehr gelesen oder kommentiert, aber einer NejiTen-Story (wovon es sowieso zu wenige gibt) musste ich ja eine Chance geben ^^
Ich bin allerdings etwas zwiegespalten. Einerseits hast du eine gute Stimmung erzeugt, andererseits hattest du meiner Meinung nach zu viele Sprünge drin. Sprich: An manchen Stellen ging es mir zu schnell, war nicht ausreichend erklärt oder etwas unlogisch aufgebaut. Als langjährige NejiTen-Schreiberin muss ich dir auch sagen, dass ich Neji etwas ooc fand, da er - gerade er - ja eigentlich sehr intelligent und aufmerksam ist. Ich glaube schon, dass er in der Lage ist zu bemerken, wenn es jemandem, den er noch dazu sehr gut kennt, schlecht geht. Ich mag es einfach nicht, wenn man ihn so als Eisblock hinstellt, denn das ist er nicht - auch wenn er nun mal einen ruhigeren, beherrschten Charakter hat. Was ich wiederum mochte, war die Erklärung, warum er Tenten nicht bemerkt hat bzw. nicht bemerken wollte. Das war mal was Neues, es war originell und hat echt gewirkt :) Ab und an bin ich allerdings ein bisschen über deine Ausdrucksweise gestolpert. Sie war einfach noch nicht so sauber, dass man alles flüssig lesen konnte. Ich denke aber - dafür, dass es dein erster OS war - du durchaus noch eine ganze Ecke Verbesserungspotential hast :) Als Tipp würde ich dir mit auf den Weg geben nicht zu viel zu erklären, sondern es eher zu beschreiben, also nicht explizit zu sagen, das erzeugt einerseits Atmossphäre andererseits verrätst du nicht so viel. Was ich ebenfalls noch gut fand, waren die kurzen Abschnitte zu Anfang und zu Ende und der Titel - der war echt schön ♥ irgendwie bittersüß - so etwas mag ich total :)

alles Liebe
moony

P.S.: Wenn du mir antworten willst, mach das doch bitte per ENS - die Antworten bei den FF kriege ich nie mit *lol*
Von:  sadness
2015-08-24T22:12:07+00:00 25.08.2015 00:12
Hey,
Ich bin froh, dass du es hochgeladen hast, so konnte ich es lesen :)
Ich mag dieses pairing, die beiden haben eine hochinteressante gefühlswelt und auch wenn tenten nicht mein lieblingscharakter ist, hab ich sie doch echt gern.
Der schreibstil ist genial und auch die grammatik... ich bin durch das betalesen gerade so überanspruchsvoll und muss leider feststellen, dass es viel zu wenig wirklich gut geschriebene fanfics gibt... von daher war dieser one-shot eine wohltat, also danke dafür ^.^
Antwort von:  Hinoishi
26.08.2015 23:44
Und ich bin froh, dass du diesen Kommentar geschrieben hast ^__^ Ich muss reuevoll zugeben, ich hatte für meine Fanfic nicht einmal einen Betaleser...aber es freut mich, dass es dir trotzdem gefällt.
Ich habe zu danken :) Es ermutigt mich wirklich, dass es auf dieser Seite nette Menschen wie dich gibt, die sich die Zeit dafür nehmen, einen Kommentar zu schreiben^^
Ich mag das Pairing auch sehr. Genau wie One-Shots. Gerade versuche ich mich an etwas längerem und hoffe, dass es etwas wird...aber bei mir weiß man nie, ob ich es durchhalte :)
Antwort von:  sadness
26.08.2015 23:47
Ohne betaleser... umso besser :D dann ist es sogar doppekt gut ^.^
Aber das stimmt... ich finde kommentare auch sehr ermutigend :)
Ich hoffe, dieses etwas längere wird ebenso gut, ich würds mir auf jeden fall sehr gern anschauen :)
LG
Von:  xDarkAngelx
2015-08-21T11:02:49+00:00 21.08.2015 13:02
>w< süüüß >w< Schreibst du mehr über die beiden? Bitteee dein Schreibstil ist toll und die Story ist *---* TenTen kann einem schon Leid tun aber das Ende war einfach *---* Kann es nicht beschreiben x33
Gaanz liebe Grüße x33
Antwort von:  Hinoishi
24.08.2015 23:36
Aww, danke für deinen lieben Kommentar ^__^ Ich habe vor, eine längere Geschichte über die beiden zu schreiben. Die Story ist schon in Arbeit, im Moment habe ich aber leider nicht so viel Zeit, sie auch zu Papier zu bringen^^ Ich verspreche aber, dass ich sie dann auch hier hochlade.
Liebe Grüße zurück <3
Von:  Kruemelteemonster
2015-08-20T11:03:51+00:00 20.08.2015 13:03
Ich würde gern mehr zu den zwei lesen. Du hast einen sehr angenehmen Stil und eine schöne Art deine Sätze zu bauen. Das eigentlich eher abfällig konotierte Wort "Klamotten" hätte ich gegen "Ärmel" ersetzt.. das ist das einzig Stilistische, das mir auffiel neben ab und an einzelnen, vergessenen Wörtern.
Ich konnte mich gut in die Gefühslwelten der Charaktere hineinversetzen und wortwörtlich "mitfiebern". Keiner geriet aus seiner Rolle. Danke dafür.
Wäre begrüßenswert, wieder mal von dir zu lesen.
Antwort von:  Hinoishi
20.08.2015 22:10
Vielen Dank für dein ausführliches Feedback^^ Du hast Recht mit den "Klamotten", das ist mir im Eifer des Gefechts ein bisschen umgangssprachlich geraten. Ich habe es jetzt geändert...auch wenn ich erst mal lernen musste, wie das hier funktioniert ^__^ Schließlich bin ich noch neu hier.
Aber ich plane, mal wieder etwas zu schreiben, wenn ich die Zeit dazu finde. Diese Geschichte war wie gesagt ja auch eher eine spontane Idee.
Von:  Scorbion1984
2015-08-20T04:20:43+00:00 20.08.2015 06:20
Tolle Geschichte ! Mein Kommentar : mehr solcher Geschichten !!!!
Antwort von:  Hinoishi
20.08.2015 22:14
Danke schön :) Ich habe vor, irgendwann noch mehr zu schreiben^^


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