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Vorwort zu diesem Kapitel:
Und auch gleich der erste Schnipsel, weil ich ihn gerade fertig habe. Wirklich über diese Kombi nachgedacht hatte ich vorher noch nie, aber irgendwie reizte es mich doch, direkt etwas dazu zu schreiben. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Und weil der zweite Schnipsel auch heute noch fertig geworden ist, gibt's den gleich noch hinterher. Komplett anzeigen

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Strength

Er hatte Stärke schon immer bewundert. Er selbst hatte auch immer stark sein wollen – stark genug, um die zu schützen, die er liebte –, aber er musste sich eingestehen, dass er versagt hatte. Er hatte immer gedacht, er wäre stark, aber inzwischen hatte er seinen Irrtum einsehen müssen. Wahre Stärke hatte ihm erst ein Anderer gezeigt.

Mit einem Seufzen schloss Rishid für einen Moment die Augen und lehnte seine Stirn gegen den angenehm kühlen Stein des Grabmals, in das er nach dem zeremoniellen Duell zwischen Yugi Muto und dem Pharao gemeinsam mit Malik und Ishizu zurückgekehrt war. Sein inneres Auge beschwor ein Bild herauf – ein Bild von wilden blonden Haaren, kämpferisch funkelnden braunen Augen und einem Grinsen, das mehr als deutlich sagte, dass derjenige, auf dessen Lippen es lag, sich niemals wirklich geschlagen geben würde. Er mochte nicht immer gewinnen können, aber er würde immer wieder aufstehen und weiterkämpfen – für seine Schwester, für seine Freunde. Joey Wheeler war gefangen, manipuliert, gedemütigt und gegen seine Freunde aufgehetzt worden, aber er hatte nie mit dem Kämpfen aufgehört und sich sogar aus eigener Kraft aus dem Reich der Schatten befreit, aus dem sonst keine Seele zurückfand, wenn sie nicht gerettet oder zurückgeholt wurde.

Rishid gestattete sich ein weiteres Seufzen, dann richtete er sich wieder auf und straffte sich. Was geschehen war, war geschehen. Die Vergangenheit war nicht mehr zu ändern, aber die Zukunft lag ungeschrieben vor Malik, Ishizu und ihm. Konnte er nicht von dieser Stärke lernen?

Ghost

Fasziniert blickten blaue Augen sich in dem ihnen fremden Zimmer um. Ungeduldig wurde die Brille, die von der schmalen, sommersprossigen Nase zu rutschen drohte, wieder zurechtgeschoben, dann strich sich das Mädchen, zu dem die blauen Augen und die Brille gehörten, energisch eine blonde Ponysträhne aus der Stirn. Solange sie noch alleine war – ihr Gastgeber war kurz nach unten gegangen, um Tee und etwas zu knabbern zu holen –, wollte sie die Gelegenheit nutzen, die sich ihr bot, und sich ungeniert umsehen.

Das Zimmer war ganz genauso, wie sie es sich vorgestellt hatte – womit sie allerdings keineswegs die Möbel meinte, sondern eher den ganzen Rest. Überall hingen Fotos von Turnieren, die der Besitzer des Zimmers bestritten hatte, oder auch nur von seinen Freunden, mit denen er noch immer in regem Kontakt stand, auch wenn inzwischen schon gut zwei Jahre zwischen den neuesten Fotos und dem heutigen Tag lagen. An den Wänden hingen Poster, die fast ausnahmslos Monster aus dem DuelMonsters-Spiel zeigten.

Unwillkürlich verzogen sich ihre Lippen zu einem leichten Schmunzeln. Die fast schon an Besessenheit grenzende Liebe für dieses Spiel hatte ihr Gastgeber bis heute nicht verloren, auch wenn er jetzt schon seit beinahe zwei Jahren nicht mehr an Turnieren teilnahm. Auch den Titel ›König der Spiele‹ hatte er abgelegt und freigemacht für jemanden, dem dieser Titel mehr bedeutete als ihm selbst. Sie wusste, warum er sich duelliert hatte, und sie wusste auch, warum er es heute nicht mehr tat. Und auch wenn sie es schade fand, sie konnte ihn verstehen. Es war einfach nicht mehr dasselbe. Sie selbst duellierte sich inzwischen schließlich auch so gut wie nicht mehr. Ihr Leben hatte sich in eine gänzlich andere Richtung entwickelt.

Ein leichter Windstoß wehte die Gardine vor dem offenen Fenster zur Seite und der Sonnenstrahl, der sich daraufhin in den Raum verirrte, traf etwas, das sie schon lange nicht mehr gesehen hatte. Sie zögerte nur kurz, dann überwand sie die wenigen Schritte bis zum neben dem Fenster befindlichen Schreibtisch. Auf diesem lag, fein säuberlich sortiert, das Deck ihres Gastgebers.

Ihre Finger begannen zu kribbeln, als sie die Hand ausstreckte und die oberste Karte vom Stapel zog. Sie drehte sie um und blickte genau in die blauen Augen des Schwarzen Magiers. Ohne Vorwarnung überlief sie ein Schauer und um ein Haar hätte sie die Karte, die ihrem Gastgeber so unglaublich viel bedeutete, fallen lassen. Für einen Sekundenbruchteil hatte sie tatsächlich das Gefühl gehabt, dass der Schwarze Magier ihren Blick erwidert hatte.

Ein Geräusch vor der Tür ließ sie herumfahren. Die Klinke senkte sich und gleich darauf betrat ihr Gastgeber sein Zimmer, ein Tablett mit Gläsern und einigen Knabbereien vor sich her balancierend. Das Lächeln, mit dem er sie bedachte, fand sie auf dem Sessel, auf dem sie schon gesessen hatte, als er den Raum verlassen hatte. Seine Karte lag längst wieder ganz oben auf seinem Deck, aber dennoch konnte sie sich, auch als sie an ihrem Tee nippte, des verwirrenden Gefühls, beobachtet zu werden, nicht erwehren.

Auch später am Abend, als sie längst wieder zu Hause in ihrem eigenen Bett lag und der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte, fühlte sie noch immer eine merkwürdige Präsenz. Das ist doch Unsinn!, rief sie sich selbst zur Ordnung, legte energisch ihre Brille auf den Nachttisch und schloss die Augen, aber das Gefühl wollte auch jetzt einfach nicht verschwinden. Das Seltsamste an der ganzen Sache war aber wohl, dass sie sich keinesfalls bedroht fühlte von den Blicken, die ihr auch jetzt noch, in ihr ganz privates Reich, gefolgt zu sein schienen. Im Gegenteil, dachte sie, als sie langsam doch vom Schlaf übermannt wurde, sie fühlte sich vollkommen sicher.

Die geisterhaft durchscheinende Hand, die die Bettdecke über ihrer schlafenden Gestalt zurecht zog, ehe ihr Besitzer wieder dorthin verschwand, woher er gekommen war, bemerkte sie schon nicht mehr.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Sehr kurz, ich weiß, aber es handelt sich hier schließlich auch nur um Schnipsel. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Mich würde ja mal interessieren, was ihr davon haltet. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  jyorie
2015-07-23T14:24:15+00:00 23.07.2015 16:24
Hallo (◕‿◕✿)

*schmunzelt* auch eine gute idee, wie man Tea(?) und den schwarzen Magier zusammen bringen kann. Über einen Satz in dem OS bin ich besonders froh, den bei dem sich das Mädchen nicht fürchtet, wenn es sich beobachtet fühlt. Lässt irgendwie ein besseres Gefühl zurück, als wenn man sich grusselt *gg*

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von: Karma
23.07.2015 19:59
Danke für den Kommi, aber mit der Vermutung zu Tea liegst du leider falsch. Hier geht's um Rebecca, nicht um Tea.
;)
Wenn du wissen willst, welche Kombi in welchem Kapitel drankommt, einfach bei den Charakteren nachschauen, da hab ich das entsprechend sortiert.
^____^

Ich persönlich mag irgendwie auch Gruseliges sehr gerne, aber bei der Kombi war mir mehr nach was Nettem, Fluffigem. Und ich mag Mahaado als Geist/Schwarzen Magier sehr gerne.
<3
Von:  Aschra
2015-07-22T18:40:18+00:00 22.07.2015 20:40
Und schon wieder ich^^
ich muss sagen ich mag die Idee von Mahaado als Geisterhaftem Beschützer!
Das gibt einem Irgendwie das Gefühl das er noch immer treu an der seite seines Pharaos steht und diesen und die seinen Beschützt. Und ich mag die art von Beziehung die sich scheinbar zwischen Rebecca und Yugi???? ich nehme das jetzt einfach mal an, entwickelt hat!
Antwort von: Karma
22.07.2015 21:46
Die Idee mit Mahaado als Geist hatte ich ja so gesehen schon mal - damals bei dem Letters-Wettbewerb, du weißt schon - und irgendwie fand ich das bei der Kombi auch sehr passend.
:)

Und ja, die Andeutungen sollten in Richtung Yugi & Rebecca gehen. Irgendwie find ich die Zwei niedlich - vor allem dann, wenn Rebecca etwas älter und ihr Interesse an Yugi nicht mehr das eines Kindes ist.
Von:  Aschra
2015-07-22T18:35:10+00:00 22.07.2015 20:35
Hey meine Süße,
ich mag die Idee und bin schonmal sehr gespannt was du hier noch weiter so fabrizieren wirst!
Ich mag Rishids Gedanken, die mal so eine ganz andere Sichtweise auf Joey zeigen, was dieser meiner Meinung nach auch verdient hat.
Und ich freu mich das das schreiben scheinbar wieder ein bischen klappt!!!
Hab dich lieb
Antwort von: Karma
22.07.2015 21:48
Dankeschön.
<3
Ich muss sagen, das zu schreiben hat mir auch eine Menge Spaß gemacht. Ich mag die Vorstellung, dass Rishid Joey bewundert, auch wenn er ihm das (höchstwahrscheinlich) nie gesagt hat.

Heute hat's mit dem Schreiben bisher leider nicht hingehauen, aber es ist auch gerade sehr eklig drückend und ich hab Kopfweh und Hirnmatsch, also vertage ich das einfach und kucke, wann mich das nächste Mal etwas anspringt. Ich hab nämlich noch ein paar sehr interessante Kombis gezogen und für einige von denen hab ich auch schon grobe Ideen.
;)
Von:  jyorie
2015-07-22T11:37:43+00:00 22.07.2015 13:37
Hallo (◕‿◕✿)

uhi^^° Joey und Rishid sind ein schwieriges Pairingeimerchen. Du hast es gut gelöst und ich fand es interessant und gut, das man bei dem OS nicht mal direkt den Gedanken braucht, das Joey und Rishid ein Paar sein müssen, sondern einfach das Rishid Revue passieren lässt, das man sich von Joey eine Scheibe abschneiden kann.

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von: Karma
22.07.2015 17:55
Hallöchen und danke für deinen Kommentar!

Witzigerweise muss ich gestehen, dass ich Rishid und Joey gar nicht mal schwierig fand. Die Idee war irgendwie sofort da, als ich die Kombi gezogen hab. War beim zweiten Kapitel genauso, seltsamerweise.
o__O

Ich mag die Vorstellung, dass Rishid von Joeys Kampfgeist beeindruckt ist und dass er ihn sich zum Vorbild nehmen will, irgendwie sehr gerne. Hat also Spaß gemacht, das zu schreiben, auch wenn's nur sehr kurz ist.
^____^


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