Strength
Er hatte Stärke schon immer bewundert. Er selbst hatte auch immer stark sein wollen – stark genug, um die zu schützen, die er liebte –, aber er musste sich eingestehen, dass er versagt hatte. Er hatte immer gedacht, er wäre stark, aber inzwischen hatte er seinen Irrtum einsehen müssen. Wahre Stärke hatte ihm erst ein Anderer gezeigt.
Mit einem Seufzen schloss Rishid für einen Moment die Augen und lehnte seine Stirn gegen den angenehm kühlen Stein des Grabmals, in das er nach dem zeremoniellen Duell zwischen Yugi Muto und dem Pharao gemeinsam mit Malik und Ishizu zurückgekehrt war. Sein inneres Auge beschwor ein Bild herauf – ein Bild von wilden blonden Haaren, kämpferisch funkelnden braunen Augen und einem Grinsen, das mehr als deutlich sagte, dass derjenige, auf dessen Lippen es lag, sich niemals wirklich geschlagen geben würde. Er mochte nicht immer gewinnen können, aber er würde immer wieder aufstehen und weiterkämpfen – für seine Schwester, für seine Freunde. Joey Wheeler war gefangen, manipuliert, gedemütigt und gegen seine Freunde aufgehetzt worden, aber er hatte nie mit dem Kämpfen aufgehört und sich sogar aus eigener Kraft aus dem Reich der Schatten befreit, aus dem sonst keine Seele zurückfand, wenn sie nicht gerettet oder zurückgeholt wurde.
Rishid gestattete sich ein weiteres Seufzen, dann richtete er sich wieder auf und straffte sich. Was geschehen war, war geschehen. Die Vergangenheit war nicht mehr zu ändern, aber die Zukunft lag ungeschrieben vor Malik, Ishizu und ihm. Konnte er nicht von dieser Stärke lernen?