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Schatten des Hasses

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach langem mal wieder irgendwas von mir auf mexx... Wuhu! Ich habe mir für das neue Jahr vorgenommen mehr zu machen, mehr zu schreiben, zu zeichnen etc. Mal sehen ob was draus wird und dann auch mal mehr kommt, aber ich persönlich glaube es ja erst, wenn ich es sehe...
(Das Kapitel ist nicht SO der Burner, aber immerhin etwas...) Komplett anzeigen

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Die Lüge der Anderen

Thoralfs Glieder schmerzten und er war völlig entkräftet. Zwar war er mit dem Leben davon gekommen, aber die meisten seiner Brüder waren gefallen. Jene, die nicht hatten fliehen können, waren nun Gefangene wie er.

Er und die Übrigen seiner Offiziere waren von den Anderen getrennt worden und nun führte man sie durch die Burg des Feindes. Die Nacht hatte diesen Ort unheimlich werden lassen und er stapfte die kärglich beleuchteten Gänge entlang ins Ungewisse. Seine Erschöpfung hatte auch seinen Willen geschwächt und er hatte das kämpfen aufgegeben. An diesem Tag war das Schicksal gegen sie gewesen und hatte ihnen eine großen, schmerzlichen Verlust zugefügt, aber er musste ruhen bevor er wieder etwas tun konnte. Ihm würde schon etwas einfallen, um hier wieder herauszukommen. Da sie ihn noch nicht getötet hatten, glaubte er daran noch eine Weile weiterleben zu dürfen.

Er dachte an seine Schwester. Sie musste sich schreckliche Sorgen machen. Alles was er hoffte war fürs erste, dass sie in Sicherheit war. Was auch immer ihn nun erwartete, er würde alles tun um zu ihr zurückzukehren.

Sie erreichten eine große Doppeltür, die vor ihnen aufschwang und den Weg in eine kleine Halle freigab. Es war dort deutlich heller als auf den Gängen und an ihrem Ende stand ein hölzerner Thron. Eine reich gewandete Frau mit einem strengen Blick saß darauf, zu ihren Seiten drei Mädchen verschiedenen Alters. Dies mussten die Königin und ihre Töchter sein.

Unsanft trat ein Soldat Thoralf in die Kniekehle, sodass seine Beine einknickten, und drückte seinen Kopf nach vorn. Ebenso erging es seinen Männern. Seine Knie schmerzten von dem Aufprall und er starrte auf die rauen Steine des Bodens. Man behandelte gefangene Fürsten nicht so, aber hier war Respekt anscheinend eine Seltenheit. Er spürte die bohrenden Blicke des Hasses an sich haften und versuchte seine letzten Kräfte zu sammeln. Er durfte keine Schwäche zeigen.

„Thoralf, Sohn von Reiko“, erhob sich eine Frauenstimme, „König des Graslandes, im Namen meines Volkes klage ich Euch und Eure Leute des Mordes an meinem Manne an.“

Thoralfs Herz begann kräftiger zu schlagen. Scheinbar kamen die Gerüchte nicht von ungefähr. Sie sprach weiter und ihre Stimme bebte vor Zorn: „Heimtückisch hat man unseren Herren überfallen und mit all seinen Kriegern abgeschlachtet. Was habt ihr dazu zu sagen?“

„Ihr täuscht Euch. Nichts dergleichen haben ich oder jemand aus meiner Familie befohlen. Wir haben nichts damit zu tun.“

Er bremste sich weiter zu sprechen, denn diese Anschuldigung machte ihn wütend. Niemand von ihnen hätte einen Grund für solch eine Tat haben können. Aber die Königin schien davon mehr als nur überzeugt zu sein. Sie stieg die Stufen hinunter und blieb vor ihm stehen.

„Und wie erklärt Ihr Euch dann, dass es Eure Soldaten waren, die zwischen unseren Toten lagen? Es ist eindeutig. Ihr seid nicht mehr als dreckige Mörder!“

Nun sah Thoralf auf und sah ihr ins Gesicht. Pure Verachtung lag in ihrem Ausdruck und alles an ihr versprühte Zorn.

„Glaubt Ihr wirklich, wir hätten unsere Toten liegen lassen und uns so verraten? Jemand versucht scheinbar uns gegeneinander auszuspielen. Wir sollten uns einigen und...“

Sie schlug ihm ins Gesicht und alle Anwesenden hielten kurz den Atem an.

„Ihr habt kein Recht so zu sprechen“, zischte sie. „Ich werde mich nicht mit Euch verbrüdern. Ihr seid feige und ein Lügner! Ihr werdet kapitulieren und Euer Verbrechen gestehen. Wenn Ihr dann Eure rechtmäßige Strafe erhalten habt, wird einer meiner Leute Eure Schwester heiraten und König werden. Das sind meine Bedingungen für Frieden.“

„Ihr wollt, dass ich mich zu einem Verbrechen bekenne, das ich nicht begangen habe, und dafür sterbe? Niemals!“

Er sah ihr zu wie sie sich abwendete und die Stufen wieder hinaufstieg. Sie blickte über seine Männer hinweg und zwischen ihren Leuten umher.

„Dann ist es beschlossen. Der Krieg geht weiter bis ihr gesteht oder alle Eure Leute tot sind. Zudem wird ab morgen jeden Tag einer der Gefangenen hingerichtet werden.“

Entsetzt starrte er zu ihr hinauf. Das konnte sie nicht tun, seine Leute waren wehrlos ohne einen Anführer. So etwas war kein Krieg sondern Vernichtung.

Sie signalisierte ihren Soldaten ihn und die anderen fortzubringen. Wie betäubt von seiner Machtlosigkeit leistete er keine Gegenwehr und sagte nichts. Diese Frau war vollkommen wahnsinnig und wie er schien konnte er nichts tun außer gestehen, wenn er sein Volk beschützen wollte.



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