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Lichtspiel

Armins Fallnotizen
von

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Erste Verdächtige

An nächsten Morgen saß Armin im Hotelzimmer, sein Notizbuch vor sich auf dem Schreibtisch, und dachte nach.

Er hatte jetzt einen Tatort, den er untersuchen konnte: Sagenau City. Sollte die Enigmainsel bei Yurenkas Fang verschwunden sein, kannte er auch eine Tatzeit. Er hatte einige Anhaltspunkte, wie den weißen Pokéball, die Fotos in den Büchern und Rays Doppelgänger. Aber etwas Wichtiges fehlte: Verdächtige. Es gab einige Hinweise zu Rays Identität: Ein starker Trainer, wahrscheinlich aus Triko, einen Meter siebzig groß, mit Kenntnissen über legendäre Pokémon, hatte vielleicht ein Staraptor. Es war an der Zeit, diese in Namen umzusetzen. Als Champ konnte Angelina ihm sicher die stärksten Trainer der Triko-Region aufzählen; möglicherweise wusste sie auch, auf wen von ihnen die anderen Hinweise zutrafen.
 

Es klopfte an der Tür.

"Wasislos", hörte Armin Esther verschlafen murmeln. Er wünschte ihr einen guten Morgen.

"Wir gehen jetzt frühstücken, kommt ihr mit?", fragte ihr Vater hinter der Tür.

"Ich ja, Esther wahrscheinlich nicht", sagte Armin, packte sein Notizbuch weg und öffnete die Tür.

"Neun Uhr aufstehen ... geht doch nich ... hol mir nachher was ...", murmelte sie. "Oh. Nachricht."

Das war wieder typisch Esther: ihr Handy benutzen konnte sie auch im Halbschlaf.

"Gehen wir nach'm Essen ... Route 13? Mit Angelina trainieren", sagte Esther, bevor sie wieder einschlief.

"Wenn du bis dahin wach bist...", sagte Armin und verließ das Zimmer. Pokémon-Training interessierte ihn wenig, aber seine Pokémon konnten nach dem langen Flug am Vortag Auslauf gebrauchen. Vielleicht gab es auch eine Gelegenheit mit Angelina über den Fall zu sprechen.
 

Armin trank gerade den letzten Schluck seines Kaffees, als sich jemand zu ihnen an den Tisch setzte.

"Morgen..." Esther gähnte mitten im Wort.

"Schon wach? Sieht so aus, als müssten wir diesen Tag rot im Kalender anstreichen. 20. August, der Tag an dem Esther Erl freiwillig um halb Zehn zum Frühstück kam."

"Freiwillig würde ich eher nicht sagen, Angelina will schon um Zehn vorbeikommen, und ich vermute, dass es sehr schwierig ist, Angelina zu etwas zu überreden, sei es auch nur, einem etwas Schlaf zu lassen."

"Nun, sie ist der Champ und tritt bei der Weltmeisterschaft an, da hat sie wohl nicht genug freie Zeit, um zu warten", meinte ihr Vater.

"Geht ihr wieder ermitteln?", fragte Lisa, aber ihr Blick sagte: "Kann ich mitkommen?"

"Wir gehen auf die Route 13, Angelina muss für den Kampf gegen Oliver morgen trainieren."

"Ach so." Lisa wandte sich ab und sah die Tischdecke an.

"Geh doch mit. Ich bin sicher, deinem Eneco würde ein Spaziergang gut tun", sagte ihr Vater.

"Angelina wird die wilden Pokémon schon von dir fernhalten, vermute ich, immerhin trainiert sie ihre starken Pokémon, da ist es schon wahrscheinlich, dass alle wilden Pokémon im Umkreis schnell besiegt sind, denke ich."

"War auf der Route 13 nicht eine Höhle?" Armin erinnerte sich an etwas, aber in seinem Notizbuch fand er nichts dazu — wahrscheinlich hatte es nichts mit dem Fall zu tun. "Das heißt, es handelt sich wohl um bergiges Gelände. Da gibt es bestimmt seltene Steine."

"Okay", sagte Lisa fröhlich, und so verließen sie eine halbe Stunde später zu dritt das Hotel.
 

Vor dem Hotel erkannte er Angelina nur an Lukas, der neben ihr stand. Ohne Make-Up, mit Sonnenbrille, einem grünen Trainingsanzug und den Haaren in einem Pferdeschwanz hatte sie eine völlig andere Ausstrahlung als im Fernsehen und bei ihrem Treffen am Vortag.

"Morgeeen! Hey, Rattfratz, du bist auch dabei? Achtung, auf der Route könnte es wilde Pokémon geben. Aber keine Angst, die wilden Rattfratz wurden alle schon von den wilden Brutalanda gefressen."

"Ich weiß. Das geht schon … Ich heiße Lisa."

"Spitznamen sind viel cooler! Oder, Karpi?"

"'Karpador' oder 'Rattfratz' strahlt vielleicht nicht gerade Coolness aus", antwortete Lukas.
 

"Sag mal, Angelina", fragte Armin auf dem Weg zur Route, "wer sind die stärksten Trainer der Triko-Region?"

"'Wer ist der Stärkste im ganzen Land'? Seit wann bin ich ein Spiegel? Aaalso, da gibt es die Vorschüler von Blütenbrunn, die Angler von der Route 4, Karpi, ... Also, bestimmt nicht der Champ oder die Top 4 oder so."

"Du, die Top 4, wer noch?"

"Die Kampfkoryphäen, ein paar Arenaleiter ... oh, und Leon. Der alte Champ. Warum?"

"Sie sind Verdächtige. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Ray zu den stärksten Trainern von Triko gehört. Es könnte zwar auch jemand aus einer anderen Region sein, aber dann müsste er oder sie vor zwei Monaten hier gewesen sein. Hat einer von den Trainern, die du genannt hast, ein Staraptor?"

"Hier gibt's keine Staraptor, da müsste man schon rüber nach Kalos oder so. Naja, Nora hat ein paar fremde Pokémon und Staraptor wäre der richtige Typ ... Aber sie hat nur ein Kangama und ein-- ... Milan. Milan hat ein Staraptor. Kein Wunder, so wie er auf Raubflugpokémon abfährt. ... Der Flug-Leiter von Brisental City."

Armin machte sich eine Notiz zu Milan.

"Wie groß ist Milan?"

"Ziemlich klein. Hm ... 'nen halben Kopf kleiner als ich oder so, geschätzt."

Angelina war etwas größer als Armin, also knapp über einem Meter achtzig.

"Das passt zu meiner Schätzung. Interessiert er sich für legendäre Pokémon?"

"Kann ich hellsehen? Also, auf jeden Fall hat er mich nicht mit irgendwelchen Mythen zugequasselt, als ich auf meiner Reise war, im Gegensatz zu einem gewissen Champ."

"Leon?"

"Genau. Ich hab ihn mal in Sagenau getroffen und da hat er mir gleich 'nen Vortrag gehalten: 'Bindung zwischen Menschen und Pokémon, die legendären Pokémon sind toll, blablabla, und so weiter.' Werd ich auch so, wenn ich so alt bin?"

"Ich bezweifle es", meinte Lukas.

Ein starker Trainer, der sich für legendäre Pokémon interessierte: genau, was Armin gesucht hatte.

"Wie groß ist dieser Leon, und hat er ein Staraptor?"

"Auch ziemlich klein. Etwas größer als Karpi vielleicht? So 1,75? Er war mal Champ, er hat 'nen Haufen Pokémon, aber von Staraptor wüsste ich jetzt nicht."

"Vielleicht sollten wir die anderen Champs, also die bei der WM, auch nicht ausschließen, die sind ja auch stark und haben wahrscheinlich Pokémon aus anderen Regionen und dass jemand vor zwei Monaten schon einmal hierher gereist ist wäre ja auch nicht unmöglich, denke ich, wobei es natürlich fraglich ist, warum sie die legendären Pokémon einer fremden Region fangen würden statt ihrer eigenen", sagte Esther.

Armin stimmte ihr zu und bat sie, ihm ihr Stickeralbum auszuleihen. Darin stand alles zu den Teilnehmern der WM: Größe, Pokémon, Hobbys, ...

Cynthia aus Sinnoh kam aus der richtigen Region, um ein Staraptor zu haben. Es war zwar unter ihren Pokémon keins aufgelistet, aber sie hatte die passende Größe und unter ihren Interessen waren die Mythen der Sinnoh-Region. Taiki, der Champ einer Region namens Rinoa, passte ebenfalls gut, er hatte sogar ein Staraptor. Armin suchte im Album nach der Kalos-Region, die Angelina als einen Fundort von Staraptor erwähnt hatte, aber ihr Champ hatte sich anscheinend nicht qualifiziert.

Armin machte sich eine Notiz zu den verdächtigen Champs. Leon, Cynthia, Taiki. Er musste irgendwie mit ihnen und Milan sprechen. Vielleicht konnte Angelina--
 

"Armin? Da ist ein Markt, willst du da hin?"

"Was? Wie? ... Markt...? Oh, stimmt, genau, die Pokébälle. Danke, Lisa."

"Wieso suchst du nach weißen Pokébällen?", fragte Lukas.

"Premierbälle? So ein Unratütox. Das sind doch bloß Loserbälle mit anderer Farbe. Wie ein schillerndes Karpador oder so. Hm, wenn Karpi gelb statt rot tragen würde, dann wäre er..."

"Nein, keine Premierbälle. Hier." Armin zeigte Lukas, Angelina und Lisa das Foto von Ray aus der Zeitung und deutete auf den Pokéball in seiner Hand. "Wenn wir herausfinden, was das für ein Ball ist, gibt uns das vielleicht einen Hinweis zu Ray."

"Hm. Da ist doch irgendein gelbes Zeichen drauf. Komisch. Weiß mit gelb hab ich noch nie gesehen, und ich kauf meine Bälle immer im Volto-Ball. Da gibt's alles. Mehr Ballsorten als Pokémon im Triko-Dex. Großbälle, Gruselbälle, Sinnlosbälle, Schneebälle, Golfbälle, ...", sagte Angelina.

"Für mich sieht das aus wie ein Premierball", meinte Lukas. "Das Foto ist nicht gerade gut, das Gelb könnte nur eine Reflexion sein, und der rote Ring wird durch die Hand verdeckt. Wenn es im Volto-Ball keine weiß-gelben Bälle gibt, gibt es wohl keine."

"Nun, es könnte immer noch eine Spezialanfertigung sein. Aber es sieht so aus, als könnten wir uns den Besuch im Markt sparen", sagte Armin erleichtert.
 

Auf der Route 13 erkannte Armin erst wirklich, wie flach dieser Teil der Triko-Region war – und hier sollte es eine Höhle geben? Nichts außer Bäumen ragte über den Horizont hervor, außer im Westen, wo sich die Hochhäuser von Titaneon abzeichneten, und im Osten, wo zwischen den Bäumen in weiter Ferne ein einzelner Hügel zu sehen war. Viele Menschen waren auf der Route, einige durchstreiften das hohe Gras abseits des Fahrradwegs, andere schwammen im kleinen Fluss, dem der Weg folgte.

“Da hinten auf dem Hügel liegt die Pokémon-Liga”, sagte Angelina. “Diese Route ist der letzte Schritt vor der Siegesstraße.”

Wingull flogen über sie hinweg, ein Teenager im hohen Gras kämpfte mit seinem Luxio gegen ein Bojelin. Die letzte Route vor der Pokémon-Liga hätte sich Armin imposanter vorgestellt.

“Ich weiß, ich weiß, sieht ziemlich langweilig aus. Aber diese Route hat es in sich! Seht ihr den Zaun hinter dem Fluss? Der ist da nicht umsonst. Wenn ihr in das Loch dahinter fallt, dann holt euch das Phantom der Düsterhöhle!”

“Die Düsterhöhle ist ein Loch im Boden, mitten im Flachland…?”, fragte Armin skeptisch.

“Das ist sie. Sie ist offensichtlich nicht natürlich entstanden, aber ich nehme mal an, dass dich die Geschichten um ihre Entstehung nicht interessieren”, sagte Lukas.

“Nur, wenn sie wahr sind”, meinte Armin.

“Und da hinten, seht ihr das Tor? Da lassen sie dich nur durch, wenn du alle acht Orden hast. Eigentlich macht man das ja erst bei der Siegesstraße, aber sie mussten die Kontrolle hierhin verlegen. Mit den wilden Brutalanda dahinter ist … nicht zu spaßen.” Bei den letzten Worten wurde Angelina plötzlich leise, sie sprach langsam und ihr üblicher fröhlicher Gesichtsausdruck verschwand, als hätte sie genau in diesem Moment an etwas sehr Unangenehmes gedacht. “Lasst uns erst mal hier bleiben, in meiner Begleitung lassen sie euch zwar auch auf den Killer-Teil, aber eure Pokémon wollen sicher auch ‘ne Runde Auslauf. Hey, da hat jemand ein Durengard! Das schreit nach einem Kampf!” Angelina rannte zu der Trainerin am Fluss.

“Ich geh dann auch mal etwas mit Eneco spazieren”, sagte Lisa und verließ ebenfalls den Weg.

Armin holte seine Pokémon aus ihren Pokébällen. Wablu drehte mit einem fröhlichen Zwitschern Kreise durch die Luft und folgte kurz darauf einem Schwarm Wingull. Kirlia drehte eine Pirouette und verschwand – so, wie Armin es einschätzte, hatte es sich wahrscheinlich an einen ruhigeren Ort teleportiert. Absol machte nicht einen Schritt, es legte sich direkt neben dem Fahrradweg auf den Boden und schloss die Augen. Vulnona nahm irgendeine Geruchsfährte auf und stolzierte in das hohe Gras. Zobiris blieb vor seinem Trainer stehen und grinste ihn mit seinem besten “Lass und kämpfen”-Gesicht an.

Armin sah nach Esther und Lukas. Von Esthers Pokémon konnte er nur Magneton sehen, die anderen tobten sich offenbar ebenfalls auf der Route aus. Lukas’ Zigzachs und Bidiza rannten gerade zum Fluss, sein Yorkleff blieb bei ihm zurück.

“Mein Magneton hat glaube ich auch Lust zu kämpfen, wie dein Zobiris, wenn ich das richtig sehe, natürlich ist das schwer einzuschätzen, ich verstehe ja keine Pokémon-Sprache, aber es könnte vielleicht eine gute Idee sein, wenn wir zusammen ins hohe Gras gehen und kämpfen, oder?”, fragte Esther Armin, der ihr zustimmte. Lukas schloss sich ihnen ebenfalls an.
 

Während dem Training hörte Armin den vertrauten Ruf seines Vulnona und sah, wie es abseits der Grasfläche, weit von den meisten Trainern entfernt, mit Kirlia fangen spielte. Das war offenbar die Fährte gewesen, die es verfolgt hatte. Wie ein Knall ertönte plötzlich ein mächtiges Brüllen, dass Armin zusammenfahren ließ und alle Pokémon im Umkreis, Kirlia und Vulnona eingeschlossen, vertrieb. Als Armin sich von dem lauten Geräusch erholt hatte, erkannte er den Urheber als Angelinas Knackrack.

“Schon fertig mit dem Kampf?”, fragte er Angelina.

“Einer? Drei. Champ sein ist manchmal ganz schön langweilig.”

Etwas hinter Angelina sah Armin eine Gestalt, die ihm ins Auge fiel. Die Neonfarben Orange, Gelb und Grün ihrer Kleidung waren nicht das auffälligste an ihr: In ihrer Hand trug sie ein Gerät, an dem ein zweites hing, das Armin durch das hohe Gras nur schwach sehen konnte. Er meinte neben dem Summen der Käfer-Pokémon ein Piepen aus ihrer Richtung zu hören. Was tat sie dort? Ein Gerät in der Hand zu haben war erst einmal nichts Ungewöhnliches, es konnte ein Pokédex oder ein Pokénav zu sein, aber dass ein zweites Gerät an einer Art Faden daran hing war bereits seltsam genug, und es sah außerdem so aus, als würde sie irgendetwas suchen. Armin beschloss, die Frau darauf anzusprechen, wobei ihm die anderen folgten.
 

“Ich suche das Phantom der Düsterhöhle!” Die Frau hielt das elektronische Gerät in ihrer Hand hoch. Es war weiß-rot, breit und flach, mit einer Antenne und einem Bildschirm, auf dem eine Art Radar abgebildet war. An der Seite gingen Kabel aus dem Gerät heraus, an dem ein zweites Gerät baumelte, das aussah wie eine Mischung aus Schutzbrille und Stirnlampe. “Keine Angst, das ist kein außerirdisches Gedankenlesegerät. Das ist nur ein Silph-Radar. Das Signal sagt, dass der Geist ganz in der Nähe ist! Gleich hab ich dich, Phantom!”

Lukas hob die Augenbrauen. “Silph-Radar?”

“Eine Mischung aus Silph-Scope und Pokéradar. Das Scope empfängt die typische Strahlung von Geistern und der Radar ortet sie. Je höher die Frequenz, desto näher sind sie!”

“Seltsam, ich sehe hier gar keine Geist-Pokémon”, sagte Armin in bissigem Ton.

“Nicht Geist-Pokémon, Geister! Sie wissen schon, Wesen aus der Geisterwelt! Tote, wenn Sie so wollen.”

“Es gibt keine Geister”, sagte Armin. “Warum sollte ein Toter in einer Höhle herum fliegen? Wer tot ist, ist tot und lebt nicht.”

“Woher wissen Sie das? Waren Sie schon mal tot? Dann sollten Sie ja eigentlich wissen, dass es Geister gibt, wenn Sie selbst einer sind. Hmm.” Sie richtete ihr “Silph-Radar” auf Armin. Er wich zurück, um dem Piepton zu entgehen, der allerdings zum Glück nicht höher wurde. “Schade, ich mochte diese Theorie.”

“Und woher wissen Sie, dass es Geister gibt? Haben Sie schon einmal einen gesehen?”

“Ich selbst nicht, aber ein verlässlicher Zeuge hat gesagt – naja, gesagt ist der falsche Ausdruck – dass er mit so einem Silph-Scope schon den Geist eines Knogga gesehen hat. Und wie Sie sehen, findet das Scope jetzt auch etwas. Es muss ja auch einen Grund geben für die seltsamen Erscheinungen in der Höhle. Jeder Fall hat eine Lösung, man muss sie nur finden.”

“Diese Lösung ist aber kein Geist.” Armin wandte sich ab. “Gehen wir.”
 

“Moment!” Angelina hielt ihn zurück. “Fall? Bist du Ermittlerin?”

“Ja! Darf ich mich vorstellen? Stefanie van der Toom, paranormale Ermittlerin. Moment … Angelina Ulm, Champ. Richtig?”

“Eine beeindruckende Schlussfolgerung”, sagte Angelina und stellte Stefanie ein Autogramm aus. “Interessierst du dich auch für den Fall Ray?”

“Klar doch! Das ist das coolste Rätsel des Jahrhunderts!”

“Wir auch! Wir sind das Ermittlungsteam 'Coole Detektive und Karpador'. Sollen wir uns zusammentun?”

“Angelina, du kannst sich nicht einfach--”

Armin wurde von Stefanie unterbrochen. “Klingt gut. Also, ich habe zwei Theorien. Erstens, Ray ist ein Mitglied von Team Gamma und sie wollen die legendären Pokémon für ihre finsteren Pläne nutzen. Zweitens, Ray kommt vom Planeten der Megalon und will mit den legendären Pokémon eine Invasion starten. Hey, Moment, das könnte man doch kombinieren, oder...? Ray ist ein Alien und Ray ist bei Team Gamma ... das heißt, alle Mitglieder von Team Gamma sind ... Heureka! Das ist es!” Stefanie rannte davon und verlor dabei fast ihr “Silph-Radar”.

“So viel zum Thema zusammentun”, brummte Angelina.

“Ich fürchte, so viel hätte die Zusammenarbeit nicht gebracht”, meinte Armin. “Ein gewisses Grundverständnis von Logik sollte man als Detektiv schon haben.”

“Also, auch wenn sie keine Beweise hatte, dass dieser Ray zu einer Verbrecherorganisation gehört, das konnte ich mir eigentlich schon irgendwie vorstellen, Team Aqua und Team Magma hatten es ja auch auf die legendären Pokémon abgesehen, und er sieht auch irgendwie so aus, als würde er so eine Uniform tragen, weißt du noch, wie der Mann gestern, der sah auch so ähnlich aus, vielleicht ist das wirklich eine Uniform”, sagte Esther.

Der Mann am Vortag, ein Mitglied einer Verbrecherorganisation? Er hatte jedenfalls das passende verdächtige Verhalten und die seltsame Kleidung mit ebenso seltsamen Symbol gehabt, wie Armin es aus den Berichten über besiegte Teams wie Team Magma und Team Aqua kannte. Armin klappte die entsprechende Seite in seinem Notizbuch auf.

“Die örtliche Verbrecherorganisation heißt Team Gamma, richtig? Dieses ‘Y’ mit Schleife, ist das ein …”

“Das ist ein Gamma”, antwortete Lukas. “Wo hast du das gesehen?”

Armin drehte der Route 13 den Rücken zu. Er musste so schnell wie möglich zurück nach Titaneon City. Das Gebäude, das das Mitglied von Team Gamma betreten hatte, hatte höchstwahrscheinlich eine Verbindung zu diesem Team. Das versprach interessant zu werden.



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