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Chaos

Arbeitstitel
von

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Wendepunkt

Anmerkung der Autorin: Tach Leute. Dieses Kapitel hat mir wieder richtig Spaß gemacht...!

Ich wollte euch für eure lieben Kommentare danken. Die bauen richtig auf. Ich glaube das ist die erste Story über mehrere Kapitel an der ich immer noch gerne arbeite...arigato!
 

Kapitel 5: Wendepunkt
 

Am nächsten Morgen wachte Tony durch etwas Warmes auf seinen Lippen auf. Zuerst erschrak er, doch sein Gehirn realisierte relativ schnell, dass es nur Kai war, der ihn küsste. "Erwache wunderschönes Dornröschen!", grinste Kai und strich dem Jüngeren liebevoll über die Wange, "Euer holder Prinz ist da!" Tony lachte und zog Kai am Kragen seines T-Shirts zu sich hin. "Dornröschen hätte aber gerne noch tausend Jahre weitergeschlafen!", flüsterte er und stupste dem Blonden auf die Nasenspitze, der nur noch mehr grinste. "Ich kann dir auch die Bettdecke wegziehen!", lachte Kai und stand auf. Bevor Tony protestieren konnte lag er auch schon nur noch in Boxershorts da. Schnell rollte er sich zusammen und jammerte stumm vor sich hin. Kai legte den Kopf schräg, "Jetzt tu nicht so!" "Das ist kalt!", wimmerte Tony und zog die Beine ganz dicht an den Oberkörper, "Jetzt musst du mich zur Strafe wärmen!" Kai sah aus als hätte er nur so auf diese Aufforderung gewartet. Er legte sich augenblicklich neben Tony und nahm ihn ganz fest in den Arm. Und der kuschelte sich, wie eine kleine Katze schnurrend, an seinen Freund. So könnte er Jahrelang liegen bleiben.

"Hilde ist nicht da!", erklärte Kai plötzlich und starrte unschuldig an die Zimmerdecke, "Und ich muss noch fürs Mittagessen einkaufen." "Kochst du?", Tony sah zu Kai auf, der ihm den Kopf kraulte und nun nickte, "Kann ich mithelfen?" "Dann musst du aber endlich aufstehen...!" Kai richtete sich auf und sprang leichtfüßig aus dem Bett, "Es ist gleich zwölf. Wenn du noch länger liegen bleibst, lohnt's sich nicht!"

Tony schlug sich die Hand vor den Kopf und murmelte etwas Unverständliches. Ganz gemächlich stand er dann doch auf und machte sich fertig.

Kai hatte, während Tony sich im Bad fertig machte, den Frühstückstisch für ihn gedeckt. Und nun saßen sich die beiden gegenüber und der Ältere sah Tony lächelnd dabei zu, wie der sein Marmeladenbrot aß. "Guck nicht so!", meckerte Tony und sah Kai böse an, "So kann ich nicht essen!" Kai stützte sein Kinn in beide Hände, "Aber ich seh' dich so gerne an!" Tony biss energisch von seinem Brot ab und nahm einen kräftigen Schluck von seiner Milch. "Darf ich dir die restliche Marmelade aus dem Mundwinkel lecken?", Kai sah den Jungen bettelnd an, doch der zeigte ihm den Mittelfinger. "Nur, wenn du mich nicht weiter anstarrst!" Kai rollte die Augen Richtung Decke und starrte höchst interessiert die Lampe an. Tony starrte auf sein Brot. "Du Kai!", begann er nach einer Weile und endlich wandte der Blonde seinen Blick wieder auf Tony, "Wann...wann sagst du Mom, das du sie nicht mehr liebst!"

"Heute!", Kais Blick wurde augenblicklich ernst, "Vielleicht ist es besser, wenn ich wieder ausziehe...ich meine...was nützt es wenn ich hier weiter wohne. Gerne würde ich bleiben...wegen dir...aber ich bin ja wegen deiner Mutter eingezogen, und ich glaube nicht, dass sie will, das ich bleibe, wenn ich ihr sage das ich in ihren Sohn verschossen bin." Tony nickte zustimmend, "Wir können uns ja sonst auch sehen...so ist es ja nicht!"

Da stand Kai auf und ging um den Tisch herum zu Tony, vor den er sich kniete. Er legte seine Hand auf die des Jüngeren, und der merkte wie ihm das Blut in den Kopf schoss. "Sobald du achtzehn bist, ziehst du zu mir...oder wir suchen uns eine neue Wohnung...hm?" Tony nickte und beugte sich zu Kai um ihn dann ganz fest in den Arm zu nehmen.
 

Nach dem Frühstück fuhr Kai einkaufen und Tony räumte den Tisch ab. Grinsend und fröhlich vor sich hersummend holte er einen Topf aus dem Schrank, ließ Wasser hineinlaufen und stellte ihn dann auf den Herd, den er anstellte. Spielerisch öffnete er eine Schublade und holte einen Löffel zum umrühren heraus. Als er gerade den zweiten Topf, für die Sauce, auf den Herd stellen wollte, wurde die Haustür aufgeschlossen. "Dein Prinz ist wieder da, Dornröschen!", rief Kai und tauchte Sekunden später in der Küche auf, "Oh, hast schon Wasser aufgesetzt?!" "Jepp!", Tony grinste zufrieden, "Das kann ich gerade noch!" Kai stellte die Einkaufstüte auf den Tisch und packte die Päckchensauce und die Spagetti aus. "Tony's Spagetti!", las Kai lachend von der Verpackung ab, "Aus guten Zutaten und himmlisch im Geschmack!" Tony verzog die Mundwinkel. "Ich hasse meinen Namen!", schmollte er, musste aber lachen als Kai ihm auf die Stirn küsste.

Bald kochte auch das Wasser und sie rührten die Sauce an. Kaum waren sie fertig und der Tisch war gedeckt, kam Hilde nach Hause. Genervt schmiss sie ihre Jacke vor die Garderobe und stellte ihre Schuhe mitten in den Flur. "Willkommen zu Hause!", lachte Kai, fing sich aber einen bitterbösen Blick ein, was ihn sofort ernst werden ließ, "Schlechten Tag gehabt?" Hilde nickte. "Mein Chef hat Stress und ich bin die, die drunter leiden muss!" Tony seufzte. Das waren ja wundervolle Vorrausetzungen für ein Gespräch.

Er warf Kai einen prüfenden Blick zu, der genau dasselbe zu denken schien. Unsicher biss er sich auf die Unterlippe und stellte die Spagetti auf den Tisch. Stumm setzten sie sich an den Tisch und begannen mit dem Mittagessen. Tony allerdings aß nicht sehr viel. Er hatte irgendwie keinen Hunger. Vielleicht, weil er gerade erst Gefrühstückt hatte, vielleicht aber auch weil er sich nicht vorstellen konnte wie Kai Hilde alles schonend beibringen wollte. Erst mal schwiegen alle, nur Hilde meckerte ab und zu über ihren Arbeitgeber und die anderen Sekretärinnen, die sich immer verzogen wenn es ernst wurde. Kai nickte immer nur und sagte ab und zu mal "Ja!", oder "Hm!". Ansonsten herrschte Stille am Küchentisch.

Tony und Kai räumten alleine ab, während Hilde sich mit der Ausrede, sie habe Kopfschmerzen aufs Sofa legte. "Wann willst du es ihr denn sagen?", zischte Tony, als er die Teller in die Spülmaschine stellte, "Nächstes Jahr?" "Du hast doch gesehen, dass sie schlecht gelaunt ist!", konterte Kai, ebenso genervt, "Die wäre total ausgeflippt wenn ich gesagt hätte, dass ich mit dir zusammen bin!" Tony presste die Lippen aufeinander. Ja, das stimmte. Aber irgendwann musste sie es ja erfahren. Man konnte das ja nicht immer und immer wieder vor sich herschieben. Und je länger man es verschwieg, desto schlimmer wäre die Reaktion, wenn es raus kam.

Kai fasste beruhigend Tonys Hand. "Wenn sie sich erholt hat, dann sag ich es ihr. Versporchen!" Tony nickte und zog Kai zu sich hin. "Ich möchte das nur endlich geklärt haben!", nuschelte er und kuschelte sich an die Brust des Älteren. Am liebsten würde er ihn ständig in den Arm nehmen und nie wieder loslassen. Oder so fest drücken, dass er keine Luft mehr bekam. Kai fuhr ihm mit den Fingerspitzen über die Kopfhaut. "Versprochen!", wiederholte er und drückte Tony ganz fest an sich, "Aber erwarte nicht, dass sie das so hinnimmt. Schließlich habe ich sie gestern selber noch angefahren, dass sie fremdgeht. Und jetzt mach ich es selber." Tony drückte sich von ihm weg und sah mit verengten Augen zu ihm auf. Unsicher öffnete er den Mund, doch Kai legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen. "Ich weiß, ich bin nicht besser als sie...aber...ich liebe dich...und ich werde dich so schnell nicht wieder gehen lassen...!" Tony lächelte matt. Irgendwie...drehte sich alles im Kreis.
 

Den Nachmittag über lag Tony auf der Hollywoodschaukel, Kai saß auf der Terrasse, las ein Buch und hörte mit Tonys Discman Musik, und Hilde schlief bis halb vier. Danach begann sie draußen Wäsche aufzuhängen, wobei sie ständig immer irgendwas an Tonys Trikots auszusetzen hatte. Sie verstand nicht, wie er so viele haben konnte. Sie sagte, sie wären doch alle gleich. Aber das waren sie nicht.

Immer wieder predigte Tony das er nur eins von Ricken, Amoroso und Koller hatte. Und das von Koller war eine Fälschung.

Zum Geburtstag hatte er sich Geld gewünscht, um sich davon Karten für Fußballspiele und ein Rosicky-Trikot zu kaufen. Aber ob er das bekam, darüber war er sich nicht sicher. Im Moment sah seine Mutter so aus, als würde sie ihm am liebsten alles verbieten, was sie ihm verbieten konnte.

Tony lag also den ganzen Nachmittag im Garten und hörte zur Abwechslung mal mit seinem alten Walkman Musik. Sein Freund hatte ihm mal eine Kassette mit >Eminem< aufgenommen, die er jetzt hörte. Hip Hop, das war eigentlich nicht sein Ding, aber diese Lieder waren echt gut.

Aus den Augenwinkeln konnte Tony gerade so Kai erkennen. Er las das zweite Band von >Herr der Ringe< und hörte bestimmt wieder Schubert. >Ave Maria<, das Lied war auch echt schön gewesen.

Irgendwie war Kai ein Rätsel.

Wenn man ihn erst mal richtig kannte, dann war er ganz anders, als man erst gedacht hatte. Er war zärtlich und einfühlsam, nicht aufdringlich und frech. Er hörte klassische Musik und las Romane. Ob er auch Theater und Opern mochte?

Tony musste lächeln. Mit der Lesebrille sah er so verdammt süß aus. Zum anbeißen.

Er schloss genießerisch die Augen. Ja es wurde Zeit, das alle Geheimnisse aus der Welt geschaffen wurden...es wurde verdammt Zeit.
 

Tony wäre vermutlich eingedöst, wären ihm nicht zwei kalte Hände unters T-Shirt gefahren. Erschrocken riss er die Augen auf und kippte fast seitlich von der Schaukel. Kai lachte amüsiert und zog seine Hände zurück. "Auch Cola?" fragte er und zeigte seine Finger vor die er vorher an die kalte Colaflasche gehalten hatte, "Eisgekühlt, wie du gerade feststellen konntest!" Tony stöhnte auf und ließ einen Arm sowie ein Bein von der Hollywoodschaukel hängen. "Musste das jetzt sein?", murmelte er müde und gähnte herzhaft, "Ich wäre fast eingeschlafen!" "Deswegen hab ich mein Dornröschen ja geweckt. Du schläfst zu viel!" "Lass das Dornröschen sein!", Tony setzte sich auf und reckte den Kopf, "Dafür krieg ich aber 'nen Kuss!" "Nicht nur dafür!", lachte Kai und beugte sich, die Arme auf die Lehne gestützt über ihn. Vorsichtig berührten sich ihre Lippen. Tonys Herz begann zu hämmern. Wie er diese Berührungen liebte.

Doch kaum hatte Tony begonnen den Kuss zu erwidern, hörte er wie etwas zu Boden viel. Erschrocken sahen die beiden auf, und Tony traf fast der Schlag. Seine Mutter! Sie stand mit offenem Mund auf der Terrasse. Zu ihren Füßen lag ein Wäschekorb und unendlich viele T-Shirts verteilten sich auf den Steinen.

Tonys Magen verkrampfte sich schmerzhaft. Sie...sie hatte es gesehen. Sie hatte gesehen wie sie sich küssten. Das konnte nicht sein. Das durfte sie nicht gesehen haben. Das würde alles noch viel, viel komplizierter machen.

Tony riss die Augen so weit auf, dass es schmerzte. "Scheiße!", flüsterte er und war verdammt dankbar als Kai beruhigend seine Hand fasste. "Kai!", kreischte Hilde und kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Die Wäsche ließ sie achtlos auf dem Boden liegen, "Das kann nicht war sein!" Mit roten Wangen baute sie sich vor ihnen auf. "Sag mir, dass das nicht wahr ist!", zischte sie im bitterbösen Ton und aus ihren Augen sprühte förmlich die Wut, "Sag mir, dass das verdammt noch mal nicht wahr ist. DU willst mir vorwerfen ich würde fremdgehen. Und was machst du? Betrügst mich mit meinem eigenen Sohn? Sag mir das das nicht stimmt!" Beim Sprechen wurde sie stetig lauter. Ihre letzen Worte brüllte sie förmlich. Man merkte deutlich wie empört sie war, doch Kai blieb gelassen. "Es ist aber so!", gab er außerordentlich gefasst zurück, "Ich wollte es dir ja gesagt haben, aber es war noch nicht die Zei...!" Doch weiter kam er nicht. Hilde deutete stumm zur Terrassentür. "Raus!", schrie sie mit hoher Stimme, "Raus und komm nie wieder!" Kai blieb für einen kurzen Moment die Luft weg, dann nickte er. "Das hatte ich vor!", antwortete er nur und ging dann ohne weiter Worte an Hilde vorbei in die Wohnung. Tony saß fassungslos da und starrte in die Leere. Sein Gehirn wollte nicht wirklich realisieren was gerade geschehen war. Das ging einfach zu schnell.

Hilde musterte ihren Sohn mit stechendem Blick. "Zu dir muss ich wohl nichts mehr sagen...du weißt was für eine Scheiße du gemacht hast, oder?" Hilde wandte sich um, doch Tony war schneller. Ruckartig stand er auf, ließ den Walkman einfach auf den Rasen fallen und lief Kai hinterher ins Haus, die Treppe hoch direkt ins Schlafzimmer. "Kai!", keuchte er als er ins Zimmer kam, "Kai...!" Er blieb stehen und sah seinen Freund mit Tränen in den Augen an, der seine Sachen einfach ohne Ordnung in die Koffer stopfte. Als er den Jungen sah richtete er sich auf und sah ihn lächelnd an. "So hatte ich es mir nicht gedacht!", meinte er nach schrecklich langen Sekunden, "Aber das Ergebnis wäre sicher das gleiche gewesen!" "Kai!", schluchzte Tony und konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Dann schmiss er sich dem Blonden in die Arme, der sich aufs Bett fallen ließ und ihn ganz fest an sich drückte. Nein, das wollte er nicht. Er wollte nicht, dass Kai ging. Er wollte ihn bei sich behalten. Für immer bei ihm sein.

Jetzt war wieder alles kaputt. Seine Mutter würde ihn in alle Ewigkeit hassen. Sie würde ihm das nie verzeihen. Nichts...gar nichts war mehr in Ordnung.

"Pscht!", Kai rieb ihm den Rücken, "Ich bin ja nicht gestorben. Wir können uns doch jeden Tag sehen wenn du willst!" Tony schüttelte den Kopf, traute sich aber nichts zu sagen. Er zitterte am ganzen Leibe. Alles an ihm schien zu beben, nichts stimmte mehr.

Kai redete beruhigend auf ihn ein, doch es half nichts. Er wollte und wollt sich nicht beruhigen.

Erst als Hilde ins Schlafzimmer kam und mit verschränkten Armen im Türrahmen stehen blieb löste sich Tony von Kai. Stumm packte der seine Sachen und schleppte die Koffer nach unten vor die Tür. Dann stieß Hilde ihren Ex-Freund etwas übertrieben aus dem Haus. "Sie zu wie du nach Hause kommst!", sagte sie nur und knallte die Haustür zu. Tony kam kurz darauf zu Kai nach draußen.

"Was jetzt?", fragte er und zog die Nase hoch, "Du hast doch kein Auto!" Kai zuckte mit den Schultern, "Weiß nicht...!", antwortete er nur und sah betreten zu Boden. Tony fasste schützend seine Hand, "Soll ich Dad anrufen?"

Kai sah ihm in die braunen Augen, "Wenn du das tun magst? Das wäre verdammt nett!" "Klar!", Tony verschwand kurz im Haus und rief Reinold an. Zu seinem Glück war es schon nach fünf und er war zu Hause. Sein Vater stimmte sofort zu und sagte er würde sofort losfahren.

Zehn Minuten später hielt der grüne Opel Vectra in der Auffahrt. Mit einem unsicheren Lächeln stieg Reinold aus dem Wagen. "Vielen Dank das Sie gekommen sind!", Kai lächelte wehmütig, "Das ist echt nett von ihnen!" Reinold winkte ab, "Ach, wir Männer müssen zusammenhalten!" Er sah Tony an und der wischte sich energisch die Tränen aus den verweinten Augen. "Bist rausgeschmissen worden, hm?" Kai nickte nur und schulterte seinen Rucksack. "Ich will jetzt nur noch nach Hause!", nuschelte er und packte mit den anderen die Koffer in den Wagen. Dann stiegen sie ein. Tony nach hinten und Kai auf den Beifahrersitz.

Tony hatte einfach so beschlossen mitzufahren. Er hatte keine Lust sich die Mühe zu machen seiner Mutter auch noch bescheid zu sagen. Sie würde ihm eh verbieten mitzufahren.

Die ganze Fahrt über sagte keiner ein Wort, außer Kai, der Reinold erklärte wo er lang fahren musste.

Tony sah betrübt aus dem Fenster. Er wollte sich unbedingt den Weg merken. Ihm fiel auf, dass sie fast die gleiche Strecke fuhren, als wenn sie zu seinem Vater wollten.

Und tatsächlich lag Kais Wohnung gar nicht mal so weit von der Reinolds entfernt.

Kai wohnte im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses. Es war ziemlich anstrengend die Koffer ganz nach oben zu schleppen, aber zu dritt war das kein Problem.

Als Tony in der Zwei-Zimmer-Wohnung stand, staunte er nicht schlecht. Es war echt gemütlich hier. Alles irgendwie in einem hellen Blau gehalten. Vom Wohnzimmer aus konnte man auf den Balkon, von dem man die Hauptstraße und eine Tankstelle sehen konnte.

Alles war gepflegt, nur die Blumen, die welkten langsam aber sicher dahin. Reinold hob den herabhängenden Kopf einer Topfpflanze hoch und sah Kai vorwurfsvoll an, der nur die Schultern zuckte. "Tohma wollte sich um die Blumen kümmern. Ich weiß nicht was er mit denen gemacht hat!", verteidigte er sich und stellte drei Gläser auf den Wohnzimmertisch, "Setzt euch! Wollt ihr Wasser? Ich hab leider nichts anderes!"

Reinold setzte sich zu Kai aufs Sofa, wobei Tony erst mal die Stereoanlage und den Fernseher untersuchen musste. Er nahm das Glas in die Hand und wanderte einem quer durchs Haus. Ihm gefiel die Wohnung, sie war genau nach seinem Geschmack. Und nach seiner Lieblingsfarbe schwarz, kam gleich blau. Hier wollte er einziehen. Am besten sofort.

"Ey Kai!", rief er aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer, "Hast du ja ein Doppelbett!" Es kam keine Antwort, aber er hörte die beiden Männer lachen. Tony ging zum Bett und fühlte den Stoff des Bettbezugs. Es war keine Baumwolle, aber trotzdem angenehm. Er zog grinsend eine Augenbraue hoch. Das Bett war vermutlich das einzige im Haus was nicht irgendwie einen Hauch von blau hatte. Der Bettbezug war knallrot. Nur am Fußende waren schwarze Chinesische oder Japanische Zeichen aufgedruckt.

Über dem Bett hing ein Poster, was einen Strand mit Palmen zeigte. Weißer Sand und himmelblaues Wasser. Da müsste man Urlaub machen. Irgendwo wo es warm war, nicht wie hier, wo die Höchsttemperaturen 27° in der Sonne betrugen.

Links vom Bett standen ein Schreibtisch mit Computer und viele Regale mit Büchern. Tony sah sich die Lektüren interessiert an. Da standen zum einen die vier erschienen >Harry Potter< Bände. Auf Deutsch wie auch auf Englisch. Die >Herr der Ringe> Trilogie und andere Fantasy-Romane. Zwei Bücher, mit Gedichten von Wolfgang von Goethe standen neben einem Stapel CDs auf dem Boden.

Tony seufzte zufrieden und ging zurück ins Wohnzimmer wo sich Kai und Reinold gerade darüber unterhielten warum Hilde ihn rausgeschmissen hatte.

Tonys Vater schielte grinsend zu seinem Sohn, als der sich auf den Sessel setzte. Vermutlich wusste er schon bescheid. "Aber es ist besser so!", schloss Reinold und lächelte Tony zu, der unwillkürlich rot anlief, "Ich denke Tony ist der bessere Partner für dich!" >Dich<? Jetzt duzten sich die beiden schon. Tonys Herz machte einen Hüpfer. Es freute ihn, dass die beiden sich so gut verstanden.

"Kai!", setzte er nach einer Weile an, "Kann ich irgendwann mal bei dir übernachten. Nach meinem Geburtstag!"

"Klar doch. Du kannst so lange bleiben wie du willst. Mein Bett ist groß genug!" Reinold schmunzelte, "Aber dann sagen wir deiner Mutter besser, dass du bei mir übernachtest!", erklärte er, "Ich glaube nicht das sie dich zu Kai lässt!"

Tony nickte. Die Idee war gut.

Vielleicht hatte es ja doch nicht so viele Nachteile, dass Kai ausgezogen war. Zumindest mussten sie sich jetzt keine Sorgen mehr machen, dass Hilde sie sah, wenn sie sich küssten oder umarmten. Und Reinold verstand sich auch blendend mit ihm. Es war doch eigentlich alles ganz okay. Nur seine Mutter. Die machte ihm noch etwas Sorgen. Ob sie wohl traurig war?
 

Anmerkung der Autorin: Jepp, das war's! Ich hoffe es hat euch gefallen...^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-08-24T20:51:21+00:00 24.08.2003 22:51
Doofe Frage, türlich hats gefallen!^^
Also schnell weiterschreiben, ja?
Bis denn, Assassin.
PS: Warum zieht er nicht einfach zu seinem Vater? Ich denke nicht, dass seine Mutter irgendjemandem wegen dem Sorgerecht bescheid sagen wird, so sauer, wie sie auf ihn ist und so ist er doch viel näher bei seinem Freund... ^^ (Sorry, meine verquere denkweise...-.-)
Von: abgemeldet
2003-08-23T23:48:49+00:00 24.08.2003 01:48
weiter^^
Von: abgemeldet
2003-08-23T22:51:39+00:00 24.08.2003 00:51
weiter!
ist echt gut! *endlich gelesen hat ^^*
freu mich auf den nächsten Teil
see ya again... ~.^
Vána
Von: abgemeldet
2003-08-23T20:47:12+00:00 23.08.2003 22:47
Hi Janie-chan! *umknuddel*

Ja, endlch ein neuer Teil hier!! +freu*
Ich muss ja sagen, cih warte immer sehnsüchtig auf eine Fortsetzung! Irgenwie interessiert es mich brennend, wie es mit den Beiden weitergeht!^^
Nun, ich muss sagen, was in diesem Teil passiert ist, finde ich klasse!
Erstmal muss ich zu Kai sagen, ich finde es klasse, dass er es Hilde sagen wollte! Ich glaube keiner hätte es, wenn der andere so extrem schlecht gelaunt ist! Da ist es verständlich, dass er warten wollte, bis Hilde sich beruhigt hat.
Nun ich fand es sehr waghalsig Tony zu küssen, wenn Hilde in der Nähe ist.. immerhin war es ja dann klar, dass sie es rausbekommt.. nun, ich bin mal gespannt was Hilde nuna nstellt... ob Tony Hausarrest oder so bekommt. Ich könnte mir das bei DER Mutter gut vorstellen!^^''
Nun, wir werden das ja noch erfahren... nicht? Ich hoffe du schreibst fleißig weiter in der nächsten Woche! Hast ja in Floto (oder wie auch immer) genug Zeit dazu!^^'''
So dann Tonys Vater ist einfach klasse... dass er das alles so normal aufnimmt, das sich der Freund seiner Ex-Frau in seinen Sohn verliebt und dieser das erwidert, dass sein Sohn schwul ist! Echt Hut ab vpr Reinold... nicht jeder hätte so reagiert! Aber ich freu mich für Tony, dass sich Kai und sein Vater so gut verstehen!
Auch, dass Reinold Alibi für seinen Sohn spielen will, finde ich klasse!^^
Naja, ich bin gespannt ob Tony und Kai das Doppelbett noch nutzen werden! und was Hilde noch so anstellt.. wer wohl als nächster Macker da im Haus auftaucht?!?

Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!^^

Grüße *wink und knuddel* Bine


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