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Zärtlich verführt oder eiskalt geplant

Sesshomaru & Ayame, Inu & Kago
von

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Treffen am See


 

Widmung: Mein besonderer Dank geht an die Autorin Cheyenne(Dreams). Sie hat mir die Idee für Zärtlich verführt geliefert. Da ich oft an mir zweifle, hat sie mich motiviert, damit ich die Geschichte beende.

Ihre Ideen & FFs sind sehr empfehlenswert

 

Zärtlich verführt oder eiskalt geplant (vorher Wo die Liebe hinfällt)

1. Kapitel Treffen am See
 

In der Nähe eines Sees saß ein Wesen auf dem Ast eines Baumes. Rothaarig mit grünen Augen, durch ihre Kleidung aus weißem Fell und einer lilafarbene Blüte im Haar würden viele Dämonen der Gegend dieses Wesen als Ayame erkennen. Die junge Wolfsdämonin war die Enkeltochter des Herrn der Wölfe Katsuro. Das Rudel lebte in den nordöstlichen Bergen. Doch es gab auch ein Gebiet etwas weiter weg im Westen. Hierher hatte sich die rothaarige Dämonin geflüchtet und weilte nun als Gast bei ihrer Tante. Doch selten blieb sie beim Rudel, sondern zog in der Gegend umher. Um sich auszuruhen, begab sich Ayame in ein kleines Tal, welches zum Hoheitsgebiet der Wölfe gehörte. Nicht weit davon entfernt begann die Grenze des westlichen Reiches, dessen Herrscher der Hundedämon Sesshomaru war.
 

Nachdem Ayame aus ihren Vorräten etwas zu sich genommen hatte, kletterte sie auf einen der hohen Bäume, ließ sich auf einen Ast so nieder, dass man sie nicht gleich sehen würde. Dennoch bot ihr der Aufenthaltsort die Möglichkeit die Gegend im Auge zu behalten.

Ringsumher standen viele Bäume mit dichten Kronen. Vor der Rothaarigen in westlicher Richtung vergrößerte sich das Tal und der Fluss, der die Sohle mit Feuchtigkeit versorgte, Gräser, Blumen und Bäumen somit Leben spendete, verbreiterte sich zu einem kleinen Weiher.

Doch für die Schönheit des Ortes hatte Ayame keinen Blick, da sie immer wieder an Kouga denken musste. Der schwarzhaarige Wolf mit den blauen Augen ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Sie fühlte sich von ihm zutiefst gedemütigt. Noch niemand hatte sie so sehr verletzt und Schuld daran trug ein Mensch. Die junge Frau Kagome, die Miko aus Musashi hatte Kouga nie Hoffnung gemacht, weil sie den Hundehalbdämon Inuyasha liebte. Beide gingen kurz nach Narakus Vernichtung den Bund miteinander ein. Doch ihr Glück währte nur wenige Monate. Der Hanyou starb in einer Neumondnacht, als Mensch im Kampf gegen Dämonen, um seine schwangere Gefährtin zu beschützen.

Kaum hörte Kouga von Kagomes Verlust, eilte er sofort nach Musashi, damit er ihr beistehen konnte.
 

Inzwischen waren etliche Monate vergangen und von ihrem Verlobten noch keine Spur. Da sie das Tuscheln und den versteckten Spott oder die bedauernswerten Blicke nicht länger ertragen konnte, war Ayame aufgebrochen. Nicht nur ihr Stolz wurde verletzt, sondern die Angelegenheit hatte auch ihrem Ansehen geschadet. Viele gaben ihr die Schuld, behaupteten Ayame wäre ungeeignet als Gefährtin eines Anführers. Vor allem ihre oft eifersüchtige Art, habe ihren Verlobten abgeschreckt. Als starker Wolf, der sogar die Gunst der Urahnen besitzt, war Kouga die beste Partie für sie als Wolfsprinzessin gewesen. Doch dieser konnte Kagome nie vergessen.
 

Wütend knurrte die Dämonin leise, schlug mit ihrer Faust gegen den Stamm des Baumes, auf dem sie saß. Doch dann reckte sie entschlossen ihr Kinn in die Höhe. Sie würde es diesem Kouga zeigen, sie brauchte ihn nicht und vermutlich gab es irgendwo einen Dämon, der sie zu schätzen wusste und nicht wegen eines sterblichen kurzlebigen Menschen davon rannte.

Fast im selben Augenblick nahm sie aus den Augenwinkeln, eine Bewegung wahr und hörte eine leises Plätschern. Suchend sah sie sich um. Dies musste direkt von dem kleinen See gekommen sein.

Da roch sie den Duft eines Hundedämons und schon sah sie ihn. Das Gesicht abgewandt von ihrer Blickrichtung hatte sich ein Wesen im Wasser niedergelassen, vermutlich saß er auf einem der versteckt im Wasser liegenden Steine. Mit einer eleganten Bewegung glitt der silberweißhaarige Unbekannte tiefer in das kühle Nass und tauchte vollkommen unter. Die langen Haare lagen noch für einen kurzen Moment breit gefächert auf der Oberfläche und schimmerten im Sonnenlicht.

Suchend blickte Ayame auf dem Wasser umher, doch es dauerte eine Weile, bis der Dämon weit entfernt von seinem ersten Standpunkt wieder auftauchte.
 

Noch immer konnte die junge Wölfin das Gesicht des Badenden nicht sehen und entschloss sich deshalb näher an das Ufer heranzuschleichen. Leise, kaum ein Geräusch verursachend sprang sie vom Baum und näherte sich dem See. Ayame lief gegen den Wind und unterdrückte ihre dämonische Energie, damit sie nicht bemerkt werden konnte.

Gerade ging der Hundedämon zurück zum Ufer und mit jedem Schritt wurden mehr Details von dessen Körper enthüllt. Zwar war es nicht das erste Mal, das sie ein nacktes männliches Wesen sah, doch noch nie reagierte ihr eigener Körper so. Magisch angezogen wurde Ayame von den goldenen Augen, der ganzen eleganten Erscheinung.
 

Siedendheiß durchfuhr sie es. Die Rothaarige keuchte leise auf und ihr Herz schlug schneller, als sie die Erkenntnis traf.

Nur wenige Dämonen mit goldenen Augen gab es, Sesshomaru der Lord der westlichen Länder war einer von ihnen. Die Zweite ihre Anwesenheit wurde bemerkt.

Das, dem so war, bewiesen die Worte des Fürsten: "Ich weiß, dass du da bist. Zeig dich!"

Unwillkürlich folgte Ayame der Aufforderung, sie konnte sich der Autorität in der Stimme dahinter einfach nicht entziehen. So trat sie aus dem Gebüsch und lief langsam bis zum Ufer.
 


 

2. Kapitel - Eine falsche Annahme
 

Eine falsche Annahme

Ich glaube der Name von Ayames Großvater ist Yorozoku. Da ich mich nicht entsinnen kann, ihn in der Serie gehört zu haben, lasse ich es bei Katsuro bewenden.
 

2. Kapitel - Eine falsche Annahme
 

Die goldenen Augen musterte die Wölfin intensiv, jeden handbreit ihres Körpers betrachtete Sesshomaru. Da sie nur einen sehr kurzen Rock trug, waren ihre Beine oberhalb der Knie kaum verhüllt. Einen Brustpanzer um ihren Oberkörper zu schützten, ein weißer Umhang über der Schulter und eine Kette aus grünen Blättern. Außerdem steckte in ihrem Bund ein Schwert, mit dem sie sicherlich umgehen konnte. Nach einer Weile kam er zu dem Schluss, sie war ganz ansehnlich.

Der alte Wolf ihr Großvater war mit Inu no Taisho befreundet gewesen und so wusste der Lord jetzt, wer vor ihm stand. Er kannte sie als kleines nerviges Wollknäuel und hatte sie später mehrmals als Kind in Begleitung ihres Großvaters getroffen. Dennoch lag ihre letzte Begegnung schon lange zurück und nun Erwachsen, im heiratsfähigen Alter konnte man sich Ayame durchaus als Gefährtin vorstellen. Sie soll starke spirituelle Kräfte besitzen, andere als die der menschlichen Mikos, sondern eher verbunden mit der Natur. Da Ayames Großvater ein Daiyoukai war, würde es ihr sicherlich auch möglich sein diese Stufe zu erreichen.

Zwar mochte Sesshomaru den Anführer des östlichen Wolfsrudels nicht besonders, doch er fragte sich, wie konnte Kouga nur so eine Dämonin im Stich lassen.
 

Als Lord der westlichen Länder wusste er genau, was an seinen Grenzen vorging, er hatte Zuträger unter den Wölfen und so hörte er nicht nur von dem Gast, sondern auch alles über Ayames Gründe, weshalb sie Katsuros Rudel verließ. Ihren eigenen Worten nach war sie auf der Suche nach einen neuen Gefährten. Es hatte den Hundedämon neugierig werden lassen, es interessierte ihn, wie sie das anstellen wollte. Unter den Wölfen wurde Kouga respektiert und zum Teil gefürchtet. Wer würde da schon den Fehler begehen sich an Ayame zu vergreifen. Eigentlich nur jemand, der Kouga gewachsen war oder wesentlich stärker.

Nur ganz kurz schlich sich bei dem silberweißhaarigen Badenden ein Gedanke ein, den er sofort verwarf. Dennoch betrachtete er die Wölfin erneut, stellte sie sich ohne diese kindischen Zöpfe vor, in anderer Kleidung. Als sich seine Gedanken dann plötzlich in eine bestimmte Richtung drehten, er sich Ayame nackt vorstellte, reagierte er gleich darauf ungehalten.

"Verschwinde, wenn du mir im Wasser keine Gesellschaft leisten willst!", kam es von dem Lord mit einem leicht knurrenden Unterton und augenblicklich änderte er seine Position. Gegen ein wenig Zerstreuung hatte er nichts einzuwenden, doch Katsuros Enkeltochter nahm man nicht zur Konkubine, sondern zu seiner Gefährtin. Dies lag jedoch nicht in Sesshomarus Sinn, ebenso wenig, wie sich, auf eine unerfahrene Youkai einzulassen. Zu diesem Zeitpunkt störte er sich auch an dem Alter der rothaarigen Wölfin.

Aus den Augenwinkeln heraus bekam er noch mit, wie Ayames zögerte, sogar einen Augenblick länger als er erwartet hatte. Gleich darauf war sie im Wald verschwunden.
 

Nachdenklich sah er ihr hinterher. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie Einspruch erhob oder zumindest auf die Eigentumsrechte der Wölfe hinwies, doch sie gab einfach so nach. Vielleicht hatte er sich doch in ihr getäuscht, hatte Kouga sie gebrochen und ihren Kampfgeist gelöscht? Da er Ayame kannte, selbst schon dem wütenden Funkeln in den grünen Augen ausgesetzt gewesen war, kam ihm der stumpfe, traurige Blick jetzt bedenklich vor.

Als er wieder an den schwarzhaarigen Wolf dachte, kam er zu dem Schluss, das Ayame möglicherweise auch nichts von den wahren Gründen wusste, weshalb der Anführer des östlichen Rudels so schnell nach Musashi eilte.

Es hatte ihn nicht zu interessieren und so wollte er alles aus seinen Gedanken verbannen, doch es gelang ihm nicht.

Unwillkürlich dachte Sesshomaru an den verhängnisvollen Tag zurück.
 

Seit einiger Zeit reiste er durch die südlichen Ländereien und besuchte die dort ansässigen Lords. Auf dem Rückweg beschloss Sesshomaru, den Umweg über Musashi in Kauf zu nehmen und Rin zu besuchen. Früh am Abend suchte er sich zeitig einen Rastplatz um einige Stunden zu ruhen. In der Neumondnacht wollte er seinen Weg nicht fortsetzen. Während Jaken und der zweiköpfige Drache friedlich schliefen starrte Sesshomaru die Sterne an. Eine innerliche Unruhe erfasste den Lord. So stand er auf und ging in eine bestimmte Richtung. Weit entfernt spürte er die Präsenz von Dämonen. Er konnte nicht wissen, dass dort sein jüngerer Bruder in größter Lebensgefahr schwebte, weil dieser in diesem Augenblick sich zwischen seine Gefährtin und einen angreifenden Dämon stellte. Diese Gruppe von Youkai kam vom Festland und ihre Art war in den hiesigen Gefilden unbekannt. So wusste der Hanyou in menschlicher Gestalt auch nichts von dem giftigen Stachel, der ihn gleich darauf durchbohrte.
 

Als Sesshomaru auf die Lichtung kam, lag Inuyasha leblos am Boden und Kagome war nahe daran ein weiteres Opfer zu werden. Im letzten Moment tötete er die beiden übrig geblieben Dämonen und sah nach dem Jüngeren. Dessen Brustkorb war durchbohrt.

Sein Leben pulsierte schwach und er hatte nur eine Chance, wenn er bis zum Morgen überlebte. Ein Blick genügte dem Lord, um festzustellen, dass der jungen Frau nichts fehlte, ihr und ihrem ungeborenen Kind war nichts passiert.

Danach hob Sesshomaru seinem Bruder hoch, befahl der Frau sich an seinem Fell festzuhalten und sofort stieg er in die Luft.

Auf dem Weg nach Musashi erzählte Kagome das Vorgefallene. Dort angekommen legte der Hundedämon seinem Bruder auf eine Matte in Kaedes Hütte. Noch immer war der Morgen fern, als die schwarzhaarige Frau plötzlich Inuyashas Namen ständig rief.

Der Youkai ging in das Innere und da flüsterte Rin leise: "Er ist tot. Er starb ohne sein Bewusstsein wieder zu erlangen."
 

Seit dem Tod seines Vaters hatte Sesshomaru nie wieder diesen Schmerz empfunden. Der Hanyou war ihm doch gleichgültig. Weshalb empfand er dann jetzt diese Trauer. Gerade wollte er die Hütte verlassen als Tenseiga leicht pulsierte. Nachdenklich ergriff der Lord der westlichen Länder den Griff der Waffe. Sofort reagierte der Fangzahn seines Vaters erneut. Nur in Gedanken fragte er sich: "Tenseiga willst du, dass ich dich einsetze, um Inuyasha zu retten?"

Entschlossen ging er danach zu seinem Bruder, gerade als Kaede sagte: "Sobald es hell ist, müssen wir ihn beerdigen."

Da erklang Sesshomarus Stimme unmittelbar neben der alten Miko: "Er wird im Grabmal seiner Eltern beigesetzt."

Man ließ ihn gewähren. Nur Kagome klammerte sich an das Feuerrattenfell und schrie verzweifelt, das Gesicht Tränen überströmt: "Nein! Du darfst ihn mir nicht nehmen."

Da der Youkai offensichtlich ihren Wunsch nicht erhörte, flehte sie: "Bitte Sesshomaru. Ich weiß, dass du kein Herz besitzt, doch lasse mir wenigstens seinen Körper, damit ich ihn hier begraben kann."

Mit Gewalt löste der Lord die verkrampften Hände von Inuyashas Gefährtin von dem Fell, danach hob er den Hanyou hoch und trug ihn ins Freie. Er zauderte nicht, sondern erhob sich sofort in die Luft. Er hörte nicht auf die Worte der anderen, weil er alles ausblendete, nur Inuyasha zählte für ihn und Tenseiga.
 

Sobald er das Gefühl hatte weit genug entfernt zu sein, landete er, legte seinen Bruder vorsichtig ins Gras. Danach zog er das Schwert, welches nicht schneiden konnte. Durch Tenseiga erkannte er die Boten der Unterwelt, doch sie hielten sich von dem Hanyou fern. In diesem Moment ging die Sonne auf und die Wandlung setzte bei seinem Bruder ein. In Sesshomarus Augen eigentlich unmöglich, es sei denn der Jüngere lebte.

Aus diesem Grund untersuchte er den Körper, besonders die Verletzungen näher. Es hatte den Eindruck, Inuyasha wurde von einem Giftstachel gestochen. Offenbar ein stark wirkendes Lähmungsgift, was die Körperfunktionen stark reduzierte. Für Menschen vermittelte der Zustand, der eines Toten, nur Sesshomaru hörte, das leise Pochen des Herzens, bekam das leichte Atmen mit und spürte die schwache dämonische Energie noch. Ohne länger zu zögern, hob er seinen Bruder empor und schlug den Weg ins westliche Schloss ein. Die Einzigen, die ihm jetzt noch helfen konnten, waren dämonische Heiler.

Als Mensch hätte es seinen Tod bedeutet, als Hanyou gab es eine winzige Chance zum Überleben. Deshalb verblieb der Fangzahn seines Vaters bei seinem Bruder, da offenbar auch das Schwert den Hanyou retten wollte. Kein Bote der Unterwelt wagte es, sich des jüngeren Bruders des Lords zu bemächtigen. Sie wurden durch die bloße Anwesenheit Tenseigas ferngehalten.
 

3. Ein unwiderstehliches Angebot                        

Ein unwiderstehliches Angebot

3. Kapitel - Ein unwiderstehliches Angebot
 

Während Sesshomaru nachdachte, war die Wölfin nicht weit gegangen. Bald blieb sie stehen und sah zurück. Nur gering sah sie von ihrem Standpunkt aus, die Wasseroberfläche zwischen den Bäumen hindurch schimmern. Der Anblick war wunderbar, es glitzerte im Sonnenlicht, doch für diese Schönheit hatte die Dämonin gerade keinen Blick.

Ayame stampfte mit dem Fuß auf. Sie ärgerte sich nämlich. Dieser Hund verscheuchte sie von dem Ort in ihrem eigenen Territorium. Was fiel dem bloß ein. Im nächsten Moment kannte sie die Antwort. Er hatte sie auf seine unnahbare attraktive Art eingeschüchtert. Seine Autorität und ihre eigenen Gefühle, es hatte sie verunsichert. Sie liebte doch Kouga oder nicht? Jetzt zum ersten Mal begann sie darüber nachzudenken, was sie für den schwarzhaarigen Wolf empfand. Ein wenig Dankbarkeit, weil er sie damals vor so vielen Jahren vor den Dämonenvögeln gerettet hatte. Danach fühlte sie sich an sein Versprechen gebunden und wollte es einfordern. Ihr Großvater und die Ältesten des Rudels bestärkten sie Kouga zu ihrem Gefährten zu nehmen. Als sie den schwarzhaarigen Wolf dann traf und sein Interesse an Kagome mitbekam, reagierte sie eifersüchtig. Deshalb wurde sie, um so entschlossener um Kouga zu kämpfen. War es wirklich das, was sie wollte? Und was war mit Kouga?

Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte sie sich nie Gedanken darüber gemacht und grübelte jetzt sogar, ob der Wolf nicht ebenso Gründe hatte, fortzulaufen, bevor sie den Bund eingehen konnten. War ihm diese schwarzhaarige Menschenfrau wirklich so wichtig. Hatte Kouga sie belogen, als er ihr vor Kurzem eines Nachts gestand, die einzige Gefährtin, die er erwählen würde, wäre eine hochrangige Wölfin. Etwas an dieser Aussage erschien ihr gerade rätselhaft, weil sie auch die Möglichkeit nicht in Betracht zog, dass außer ihr nur ihre Cousine gemeint sein könnte. Ihre Mutter, die jüngere Schwester ihres Vaters ging mit dem hier an der Grenze zum westlichen Reich lebenden Wolfsrudelführer den Bund ein. In der Erbfolge war ihre Cousine dennoch Ayames Nachfolgerin, solange die Rothaarige selbst noch keine Nachkommen hatte.
 

Wenn sie ihre Gedanken auch auf Kouga konzentrieren wollte, schweiften sie dennoch ab. Unwillkürlich musste sie erneut an Sesshomaru denken. Da huschte ein verwegener Gedanke durch ihren Kopf. Was würde der arrogante Hund unternehmen, wenn sie tatsächlich mit ihm ein Bad nahm. Es musste ja nicht in seiner unmittelbaren Nähe erfolgen. Der See war groß genug, bot ihnen beiden Platz. Mit einem leichten triumphierenden Lächeln drehte sich Ayame um, begab sich zurück zum Wasser. Sie suchte sich jedoch eine verdeckte Stelle aus, entkleidete sich und glitt dann dort ins kühle Nass, wo die überhängenden Zweige eines Gebüsches bis weit ins Wasser reichten.

Dadurch, dass ihr nackter Körper völlig mit Wasser bedeckt war, schwamm sie etwas am tieferen Ufer entlang, bis sie einige Felsen im Wasser fand und sich auf einen setzte. Danach reckte sie ihr Gesicht der Sonne entgegen, summte ein wenig vor sich hin und ignorierte den silberweißhaarigen Dämon am anderen Ufer völlig.

Weil sie nicht in seine Richtung schaute, entging Ayame völlig, wie dieser seinen Kopf ihr zuwandte und sie mit seinen goldenen Augen musterte.
 

Es dauerte etliche Augenblicke, bis die Wolfsdämonin ihre Augen öffnete, zu Sesshomaru hinüber sah und vernehmlich sagte: "Falls dir meine Anwesenheit zuwider ist, geh doch einfach!"

Sehr zu ihrem Ärgernis reagierte der Fürst der westlichen Länder überhaupt nicht, sondern blieb mit inzwischen geschlossenen Augen reglos sitzen. Diese Ignoranz brachte sie in Rage, dennoch beherrschte sie sich und versuchte nun ihrerseits den anderen Badenden mit Desinteresse zu strafen.
 

Als Ayame plötzlich seine Stimme hörte, zuckte sie etwas zusammen, da sie nicht damit gerechnet hatte: "Du bist auf der Suche nach einem neuen Gefährten. Ist Kouga dir nicht mehr gut genug?"

Die Wolfsdämonin schnaubte nur, drehte ihren Kopf wieder, von dem Anblick, welcher Sesshomarus bloßer Oberkörper, der aus dem Wasser ragte, bot, ab. Indem sie ihre Nase etwas hob und ihren Kopf in den Nacken legte vollführte sie eine arrogante Geste.

Dann ließ sie sich doch zu einer Antwort herab, versagte aber bei ihrer Ausrede kümmerlich: "Mein Verlobter ist ...", sie machte eine Pause und fuhr einen Moment später fort: "In dringlichen Angelegenheiten unterwegs."

"Er ist in Musashi und jeder in der Region weiß, das du die Verlobung gelöst hast", gab der Hundedämon sein Wissen preis.

"Was geht dich das an", rief sie so laut, das etliche Vögel vor Schreck aufflogen und ihren Platz in den Zweigen der Bäume verließen.
 

Der Youkai reagierte nicht auf ihr trotziges Benehmen, sondern sagte nur feststellend: "Du willst Rache oder glaubst du, der Wolf kommt zurück, nur weil du vorgibst, Interesse an einem anderen Gefährten zu haben."

Darauf reagierte die Rothaarige nicht.

"Dein Ruf wurde geschädigt, stell ihn wieder her!", schlug der silberweißhaarige Lord mit der Mondsichel auf der Stirn vor.

Ayame war weiterhin verärgert. Weil sich Sesshomaru in ihre persönlichen Dinge einmischte. So entfuhr es ihr: "Was glaubst du, was ich gerade tue."

"Baden", kam es nur knapp zurück.

Um so mehr die Wölfin wütend wurde, um so weniger bemerkte sie, wie Sesshomaru sie bewusst in eine bestimmte Richtung lenkte.

Ayame konnte nicht ahnen, bei welchen Gedanken sie den Herrscher der westlichen Ländereien mit ihrer Rückkehr gestört hatte, ebenso wenig, welche Möglichkeiten sich ihm gerade boten. Als er dann weiter sprach, manipulierte er sie erneut.

"Wenn du die Schmach rächen willst, brauchst du einen Gefährten, der es mit Kouga aufnehmen kann und dessen Ansehen höher ist. Es gibt nicht einen einzigen Wolf, der infrage käme. Standesgemäß ist nur der neugeborene Sohn des südlichen Herrn der Wölfe.

Ich glaube kaum, du willst warten, bis er erwachsen ist."
 

Diesmal seufzte Ayame laut genug, damit Sesshomaru es hörte. Dieser verdammte Hund hatte vollkommen recht. Selbst wenn sie unter ihrem Stand den Bund eingehen würde, kaum jemand hatte den Mut es mit Kouga aufzunehmen. Wenn sie ihre Idee verwarf und aufgab, büßte sie noch mehr an Glaubwürdigkeit ein. Wie sollte sie unter diesen Voraussetzungen Anführerin des Rudels werden, wenn man sie nicht mehr achtete.

Erneut seufzte sie.
 

"Es gibt einen Dämon, der nicht nur stärker ist, sondern einen noch höhere Rang begleitet, als dein früherer Verlobter", warf der Lord der westlichen Länder ihr den nächsten Brocken gekonnt zu. Ayame zappelte bereits an der Angel, nur bemerkte sie es immer noch nicht.

"Und wer soll das sein?", fragte die Wölfin, es klang aber ein wenig desinteressiert, weil sie dem Gespräch nicht mehr mit ihren ganzen Sinnen folgte. Seit wenigen Momenten fühlte sie nämlich, wie ihre Körpertemperatur stieg, sich ein wenig ihre Wangen erröteten, da Sesshomaru seinen Sitzplatz gewechselt hatte. Zwar konnte sie nicht seine intime Zone erkennen, diese war noch unter der Wasseroberfläche verborgen. Doch ihre Gedanken kreisten um dieses Teil, das was einen männlichen Körper von einem weiblichen Unterschied.

Diesmal antwortete Sesshomaru nicht, sondern drehte nur seinen Kopf ganz langsam ihr zu. Als für einen Moment ein flüchtiges Lächeln auf seinen Zügen auftauchte, errötete Ayame noch mehr und plötzlich verstand sie seine Anspielungen, schlussfolgerte daraufhin schockiert: "Du denkst doch nicht etwa...", Ayame beendete den Satz nicht, sondern starrte den Lord nur an. Der Gedanke war völlig absurd. Ohne nachzudenken, stand sie auf, verließ das Wasser mit den Worten: "Nein niemals."

Im nächsten Moment blieb sie stehen. Sie hatte den Weiher an der falschen Stelle verlassen. Ihre Sachen waren ein ganz schönes Stück entfernt. Sie musste deshalb in ihrem hüllenlosen Zustand über eine Wiese laufen und bot dem Hundedämon dadurch einen interessanten Anblick.

Doch dann stand Sesshomaru plötzlich hinter hier, warf ihr die Sachen, welche ihr gehörten direkt vor ihre Füße und flüsterte ihr danach ganz leise ins Ohr: "Zieh dich an Gefährtin", wobei er auf das letzte Wort eine ganz besondere Betonung legte.

Dies unmittelbare Nähe genügten der Dämonin um ein leichtes Kribbeln in ihrem Bauch zu spüren. Solche Empfindungen waren ihr bisher fremd, selbst wenn Kouga sie berührte oder küsste, gab es eher Gleichgültigkeit in ihr. Ayame dachte immer es war normal, Freundschaft, gegenseitige Sympathie und Vertrauen reichten für eine Partnerschaft.

Die nächsten Worte des silberweißhaarigen Fürsten rissen sie aus ihren Gedanken: "Begleite mich ins westliche Schloss, dort werden wir alles vertraglich vereinbaren."

Ayame wollte etwas sagen, doch sie schwieg. Vielleicht war die Idee doch nicht so schlecht?
 

4. Kapitel -  Von den Toten auferstanden                        

Von den Toten auferstanden

4. Kapitel - Von den Toten auferstanden
 

Eigentlich wollte Sesshomaru sich sogleich entfernen, um sich selbst anzukleiden, doch dann roch er ihre leichte Erregung. Innerlich überraschte es ihn. Sollte sich Ayame zu ihm hingezogen fühlen. Deshalb streifte er mit den Spitzen seiner Klauenhand sanft über ihren Nacken und unterzog den weiblichen Körper einer genaueren Betrachtung.

Die Wölfin reagierte auf seine Berührung, erschauerte etwas. Eigentlich versprach er sich von dem Ganzen nur ein Geschäft, ein Handeln im gegenseitigen Einvernehmen, wobei er, die Bedingungen festlegte. Doch diese Entwicklung hatte er nicht vorausgesehen und es irritierte den Lord einen winzigen Augenblick. Gefühle wollte er außen vor lassen.

Sesshomaru ließ als Nächstes seine Hand ganz langsam an Ayames Wirbelsäule hinabgleiten und beobachtete ihre weitere Reaktion. Sie stand mit geschlossenen Augen da, ein kaum hörbarer keuchender Laut entschlüpfte dabei ihrem Mund. Danach wandte sich der Hundedämon ab, ging zu seiner eigenen Kleidung, damit die Wölfin nicht erst entdeckte, welche Folgen die Nähe zu ihr sich bei ihm zeigten.
 

Vermutlich zog sich Ayame im gleichen Moment ebenso ihre Sachen über, denn als sich der Lord ihr zuwandte, trug sie ihre Fellkleidung bereits. Jetzt warf sie ihm noch einen Blick aus ihren grünen Augen zu und sagte: "Vergiss es! Ich werde nicht die Gefährtin eines Flohfängers."

Demonstrativ drehte sie sich weg von ihm, verschränkte ihre Arme und versuchte den Hund zu ignorieren. Anstatt davon zulaufen, blieb sie noch eine Weile stehen.

Innerlich schüttelte Sesshomaru seinen Kopf, nach außen hin sah man keine Regung in seinem makellosen Antlitz. Jetzt zeigte sie wieder ihren Trotzkopf. "Wie du willst", äußerte er nur und ging einfach Richtung Westen davon.
 

Es sollte nicht lange dauern, bis die Rothaarige den silberweißhaarigen Hundedämon einholte und schweigend hinter ihm herlief. Er schrieb ihren Sinneswandel ihrer Neugier zu. Sicherlich lag es in Ayames Absicht herauszufinden, welche Pläne der Fürst hatte. Bis zum Schloss mussten sie noch eine beträchtliche Wegstrecke zurückzulegen, doch in seiner Residenz gab es vermutlich eine weitere Auseinandersetzung mit der Wölfin. Wenn Ayame erst seinen Vorschlag gehört hatte, würde ihre temperamentvolle Seite erneut die Oberhand gewinnen.

Sie wanderten den ganzen Tag schweigsam ohne Pause durch. Gegen Abend näherten sich die beiden Reisenden einem großen Felsmassiv, das Sesshomaru jedoch zielstrebig umging und nachdem er einen Streifen dichten Nadelwaldes passierte, blieb er stehen. Er wartete, bis die Wolfsdämonin zu ihm aufgeschlossen hatte.

Ayames Augen blieben nicht still, ihr Blick huschte umher und sie versuchte den Anblick, der sich ihr bot, schnell zu erfassen. Immerhin war sie bei ihrem letzten Besuch im westlichen Schloss noch ein Kind gewesen. Einiges erkannte sie wieder, vieles war ihr fremd. Dann hob sie etwas ihren Kopf und schaute nach oben, den Berg hinauf. Auf einem breiten Felsplateau thronte die riesige Schlossanlage des Westens. Das Hauptgebäude mit unzähligen Nebenbauten, Ställen, einem Kampfplatz und dem großen Garten.

Dies alles stand nicht frei, sondern wurde von schützenden Mauern eingefasst. Trotz dieser Entfernung sah Ayame kleine dunkle Punkte auf dem Wall. Offenbar Soldaten die Wache hielten und die Gegend aufmerksam beobachteten.
 

Der Hundedämon gab der Wölfin Zeit die Eindrücke zu sammeln, damit sie sich an den Gedanken gewöhnte, dass dies ihr Zuhause sein könnte. Auf dem Weg hierher hatte er selbst nachgedacht und sich eine alternative Lösung überlegt. Wenn Ayame seine geschäftlichen Argumente nicht akzeptierte, vielleicht konnte er ihre Zustimmung auf anderen Weg erlangen. Sicherlich war es eine Herausforderung die Youkai zu verführen, immerhin hatte sie bisher noch nie mit einem männlichen Dämon das Lager geteilt.

"Komm!", forderte der Herr des Westens und riss Ayame aus ihren Gedanken. "Wir legen den Weg schneller zurück, wenn wir fliegen."

Sesshomaru trat näher zu ihr und ließ seinen Worten die Tat folgen. Er packte sie an der Hüfte, schlang einen seiner Arme um ihre Taille. Im nächsten Moment erhob er sich in die Luft und strebte dem Schloss zu. Der Dämon hatte bewusst darauf verzichtet, wie bei Jaken, der Wölfin sein Fell zu reichen, sondern baute auf den engen Körperkontakt. Auf diese Weise musste sich Ayame eng an ihn schmiegen, hatte zusätzlich ihre Arme um seinen Hals gelegt. Trotz dieser Position passte der Fürst auf, dass die Rothaarige nicht mit seinen Schwertabfangdornen kollidierte und sich womöglich daran verletzte.
 

Während sie in einem gemächlichen Tempo den Berg hinauf schwebten, reagierte Ayame so, wie Sesshomaru es geplant hatte. Sie drückte sich plötzlich enger an den Lord, zog seinen Duft ein. Kaum hörbar glitt der Wölfin ein Seufzen über die Lippen. Sie genoss den Eigengeruch ihres Begleiters mit geschlossenen Augen und dabei entging ihr das kurze zufriedene Lächeln, was Sesshomaru zeigte. Ayame reagierte wie jedes weibliche Wesen, das in den Armen eines männlichen Dämons lag, zu dem sie sich hingezogen fühlte.

Sie vergaß tatsächlich, dass sie in den Armen eines Hundes gehalten wurde. Diese Tatsache wurde ihr erst bewusst, als der Lord die junge Wölfin sanft im Innenhof des Schlosses absetzte. Nicht lange, doch sie wirkte ganz kurz, wie ein einsames, verlorenes Wesen. Der plötzliche Verlust der Wärme, welche von Sesshomaru ausging, weckte einen Moment lang bedauern in ihr. Sie fragte sich, weshalb sie bei Kouga nie diese Gefühle empfunden hatte.

Doch genau diese Gedanken an den anderen Wolf brachten sie in die Wirklichkeit zurück und sie erinnerte sich an den Grund ihres Besuches im westlichen Schloss.

Deshalb folgte sie Sesshomaru, der schon vorausgegangen war und dem Eingang des Hauptgebäudes zustrebte. Hier blieb sie noch einmal stehen und sah zurück. Durch ihren Flug hatten sie eine große Wegstrecke abgekürzt. Normalerweise mussten Besucher eine sehr lange Treppe mit vielen Stufen emporsteigen. Der vordere Teil des Gebäudes wurde Terrassenförmig gebaut und auf den Absätzen standen unzählige Wachen. Vermutlich dienten die unteren Räume als Gästequartiere, zur Unterbringung der zahlreichen Diener und Soldaten. Das eigentlich Schloss, dort wo die Fürstenfamilie wohnte, befand sich nämlich hier oben direkt vor Ayames Standort.
 

Sesshomaru sah, wie die rothaarige Dämonin zögerte, deshalb blieb er ebenso stehen. Doch dann kam sie auf ihn zu. Deshalb setzte er seinen Weg fort. Etliche Diener eilten zwar an seine Seite, doch eine Geste mit der Hand genügte, um sie zu verscheuchen. Der Lord ließ es sich nicht nehmen Ayame persönlich zu den Gemächern zuführen, welche sie für die Dauer ihres Aufenthaltes benutzen sollte. Er geleitete sie in den großzügigen Wohnbereich und dort erklärte er seinem Gast: "Diese Gemächer stehen dir zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Balkon und einen direkten Zugang zum Garten."

Ayame hatte schon lange nicht mehr ein Gebäude betreten, weil sie gern in der freien Natur weilte. Als Wölfe bewohnten sie große Höhlen. Sie hatte geglaubt, dass sie Räume beengend fand und wurde nun überrascht. Auf ihren Reisen musste sie schon in Höhlen nächtigen, die wesentlich kleiner und bedrückender waren. Doch hier empfand sie ein angenehmes Gefühl von Freiheit, obwohl sie sich im Schloss befand. Nur wenig später trat sie auf den Balkon hinaus, der viel Platz bot. Eine Treppe begann unmittelbar vor ihr und führte direkt hinunter in den Garten. Von ihrem Standpunkt aus betrachtete sie die Ansicht im Freien. Während auf der einen Seite viele künstlich angelegte Wege und Rabatten das Bild bestimmten, wurde die zweite Hälfte überwiegend von wild gewachsenen Bäumen, Sträuchern und Blumen beherrscht. Praktisch handelte es ich dabei um reine natürliche Vegetation.

Erstaunt drehte sich die rothaarige Dämonin um. Doch ihr fehlten im Moment die Worte.

Auf Sesshomarus Gesicht spiegelte sich nichts wider. Ohne Regung hatte er Ayame beobachtet. Es erstaunte ihn selbst, dass er genau ahnte, was in ihr vorging. Dann sagte er: "Schon mein verehrter Vater schätzte das freie Leben und fühlte sich im Schloss eingeengt. Deshalb ließ er viele Umbauten vornehmen, damit er sich hier ebenso wohlfühlte."
 

"Ich verstehe", murmelte Ayame. Der Lord sprach es nicht aus, aber er empfand sicherlich genauso wie sein Vater. Aus diesem Grund verließ er das Schloss oft, wanderte tagelang durch die Gegend unter dem Vorwand seine Grenze zu kontrollieren. Die Wölfin konnte sich bis vor kurzen ein Leben hier innerhalb dieser Gebäude nicht vorstellen. Unter den Voraussetzungen änderte sich fast ihre Einstellung. Dies brachte sie zurück zu dem Grund, weshalb sie hier war. Beinahe hätte sie über sich selbst verärgert aufgeknurrt. Was dachte sie da? Sie hatte nicht vor zu bleiben und die Gefährtin eines Flohfängers zu werden.

Die Rothaarige zuckte leicht mit den Schultern, zügelte ihr aufkeimendes Temperament. Nur das kurze Aufblitzen in ihren grünen Augen verriet sie.

Im Moment musste sie hier ausharren, es war notwendig um sich an Kouga zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen.
 

Der Blick der Wölfin ruhte noch einen Moment auf Sesshomaru, bevor sie sich die anderen Räume ansah. In ihr kristallisierte sich ein Verdacht heraus. Es verwunderte sie, weshalb der Herr der westlichen Länder sie hierher brachte. Ayame hielt es für unwahrscheinlich, das es sich bei den Gemächern um ein Gästequartier handelte. Die Einrichtung, die Größe und die Vielzahl der Zimmer, außerdem der direkte Zugang zum Garten. Hieß das etwas ...?

Abrupt fuhr sie herum und öffnete schon den Mund.

Eine Antwort auf die nie gestellte Frage bekam sie, bevor sie selbst ein Wort aussprechen konnte. Sesshomaru erklärte nämlich: "Unsere Räume sind im Innen sowie Außenbereich jeweils mit einer Treppe verbunden. Wenn es dich danach gelüstet, ist es dir gestattet, mich jederzeit aufzusuchen."

Die einzige Reaktion der Wölfin bestand darin, ihre Augen aufzureißen. Groß und rund wirkten sie plötzlich wie die eines Kindes. Unerfahren, naiv. Doch der Ausdruck hielt nicht lange vor. Die rothaarige Dämonin verstand die versteckte Andeutung und ihr Verdacht klärte sich damit auf. Ihr Gesicht überzog sich mit einem rosa Schimmer. Sie musste kurz schlucken und als Nächstes entfuhr es ihr: "Diese Räume sind der Herrin der westlichen Länder vorbehalten."
 

"Meiner Gefährtin", bestätigte Sesshomaru sofort, damit Ayame nicht noch mehr sagte. Er fügte dann noch erklärend hinzu: "Abgesehen von den Gemächern meiner verehrten Mutter sind es die Einzigen im Schloss, die deinen Bedürfnissen gerecht werden, ohne deinen Drang nach Freiheit zu sehr einzuschränken."

Da die Dämonin schwieg, nahm Sesshomaru dies zum Anlass sich zu verabschieden und um sich in seine eigenen Räume zurückzuziehen.
 

In dieser Nacht stand Ayame noch lange auf dem Balkon und dachte nach. Sie hatte versucht an Kouga zu denken, wollte eifersüchtig auf Kagome sein. Doch ständig schlich sich Sesshomarus Bild ein, wie er nackt mit ihr im Weiher saß oder sie danach so zärtlich berührte. Sie wünschte sich mehr davon, wollte dieses Gefühl erneut auskosten welches sie bei den sanften Liebkosungen seiner Finger empfunden hatte. Nur ein Stockwerk trennte sie voneinander, wenige Stufen unterhalb ihrer Position. Einerseits war allein der Gedanke an die Nähe nicht genug, doch gleich zeitig wünschte sie sich, die Entfernung wäre wesentlich größer. Die Worte, die er zu ihr gesprochen hatte, darin verborgen war eine versteckte Aufforderung. Sie konnte nicht glauben, dass der Hundedämon Interesse an ihr hatte. Herauszufinden, was wirklich dahinter steckte, war deshalb ihr oberstes Anliegen.

Ayame seufzte und wandte sich ab um in das Innere des Raumes zugehen. Da fiel ihr Blick auf den Lord. Er stand mitten im Garten, das Gesicht dem Mond zugewandt. Eine majestätische elegante Erscheinung. Der Drang sich zu ihm zu gesellen erfasste die Wölfin, doch sie blieb eisern und schloss die Schiebetür. Zusätzlich ließ sie die Matten herunter, damit ihr der Blick nach draußen verwehrt wurde.
 

Am nächsten Morgen ließ sie sich von einer Dienerin zum Arbeitszimmer des Fürsten bringen. Kaum hatte sie es mit erhoben Kopf und stolzer Haltung betreten, kam Ayame ohne Umschweife auf ihr Anliegen zusprechen. "Du willst mir helfen. Weshalb? Was erhoffst du dir davon?"

Sesshomaru legte die Schreibfeder beiseite, musterte sie kurz. Er sah über die Respektlosigkeit, die sie gerade an den Tag legte, hinweg und sprach seine Beweggründe aus: "Ich erhalte das Territorium der Wölfe und vergrößere mein Reich. Doch auch du bekommst, was du willst, nämlich Rache."

Ayame starrte sprachlos den Lord an. Das war der Grund? Er wollte mehr Macht. Sie verdammte sich gerade selbst. So eine Närrin, wie sie, gab es sicherlich nur einmal. Hatte sie wirklich gedacht, Sesshomaru war an ihr interessiert. Jemand wie er kannte keine Gefühle, sondern gierte nach größerem Besitz, mehr Ansehen und es lag in seinem Interesse, seine Herrschaft auf weitere Ländereien auszudehnen. Es war doch ein natürlicher Vorgang in Fürstenhäuser.

Aus einem ähnlichen Grund hatte man sie vor einigen Jahren dazu drängen wollen, Kouga zum Gefährten zu erwählen. Als starker Dämon, im Besitz von Juwelensplittern, erhoffte der Clan sich, von dem Wolf beschützt zu werden. Doch das nördliche Rudel brauchte so etwas im Moment nicht. Derzeit gab es keine Feinde, niemand bedrohte ihre Grenzen.

Hier endeten die Gedankengänge der Rothaarigen noch nicht. Erneut stiegen Bilder vor ihrem geistigen Auge auf. Seit sie den Raum betreten hatte, konnte Ayame ihren Blick einfach nicht von den langen schlanken Fingern lassen, die auf der Tischplatte ruhten.

Es gab sehr wohl eine Bedrohung, nämlich nur für sie. Durch ihre fehlenden Erfahrungen griff das Unbekannte nach ihr. Der Schluss zu dem Ayame unweigerlich kam, das Einzige, was sich in einer kritischen Situation befand, war ihr Herz. Sie musste es beenden, bevor ihr die Kraft fehlte, dem Fürsten zu widerstehen. Denn gerade jetzt erhob er sich, schritt langsam auf sie zu, wie ein Jäger der sich seiner Beute sehr sicher war.

Die Wölfin knurrte diesmal wirklich, sogar mit einem warnenden Ton, weshalb Sesshomaru innehielt und sie intensiv anschaute. Vermutlich schätzte er seine Optionen ab. Deshalb sagte sie schnell, bevor der silberweißhaarige Dämon seinen Weg fortsetzte: "Ich bin nicht so verzweifelt, dass ich die Zukunft der Wölfe in die Hände eines Hundes lege. Kouga wird sich seines Fehlers bald bewusst sein und dann kommt er zu mir zurück."

Sie wollte es selbst glauben, nicht weil sie noch ernsthaft den schwarzhaarigen Wolf als ihren Gefährten in Betracht zog, sondern um ihre Gefühle für den Lord der westlichen Länder im Keim zu ersticken.
 

Sesshomaru sah deutlich ihren inneren Kampf. Seine Forderung war recht verwegen, obwohl er genau wusste, das Ayame darauf nicht eingehen würde. Dennoch hatte er es versucht. "Offenbar habe ich mich doch in dir getäuscht. Geh!", lauteten seine nächsten Worte.

Die Dämonin ballte ihre Hände zu Fäusten und stampfte etwas mit dem Fuß auf. Die Handlung des Fürsten verwirrte sie zunehmend. Sie holte tief Luft um ihre Meinung zusagen. Da kam ihr Sesshomaru zuvor.

"Lass dir nur eines durch den Kopf gehen. Wenn der Wolf dir etwas bedeuten würde, hättest du nicht mit mir ein Bad genommen, sondern wärst längst in Musashi und würdest um ihn kämpfen." Die Worte waren genau durchdacht und sollten Ayame bei ihrer größten Schwäche treffen. Ihre Eifersucht auf Kagome. Diesbezüglich hatte er nämlich Informationen aus einer sehr zuverlässigen Quelle.

Tatsächlich zögerte die Rothaarige, dachte kurz nach und analysierte ihre Gefühle. Sie bereute das Bad nicht. Im Gegenteil sie fand dadurch etwas über sich selbst heraus und es eröffneten sich aufgrund dieser gewonnenen Erkenntnisse vollkommen neue Möglichkeiten. Sie brauchte Zeit um darüber nachdenken. Doch in Sesshomarus Nähe war sie zu abgelenkt. Deshalb drehte Ayame sich um und wollte aus dem Raum stürmen. An der Tür verharrte sie kurz und wandte sich dann nach links. Die Stimme des silberweißhaarigen Lords hielt sie jedoch auf: "Gefährtin."

Weshalb die Rothaarige darauf reagierte, verstand sie selbst nicht, sie blieb stehen drehte sich um und kam dann die drei Schritte zurück. "Was willst du noch?", entfuhr es ihr mit leichter Verärgerung in der Stimme.

"Der Ausgang befindet sich auf der anderen Seite", bekam die Wölfin einen Hinweis.

Nur kurz funkelte das weibliche Wesen den Hundedämon mit ihren grünen Augen an. Danach drehte sie sich erneut um, in der festen Absicht sich diesmal nicht wieder aufhalten zulassen. Doch sie schaffte nur ein paar Schritte. Abrupt blieb Ayame stehen, als vor ihr ein männliches Wesen auftauchte, was sie im ersten Moment für einen Geist hielt.

"Inuyasha", zwar hauchte sie es nur, doch das Erstaunen in ihrer Stimme zeichnete sich deutlich ab.

Bleicher als sonst, recht mitgenommen und schwächlich wirkend stand der tot geglaubte Hanyou leibhaftig vor Ayame.
 

5. Kapitel - Die Erbprinzen des westlichen Reiches
 

Ayame erfährt Inuyashas Geschichte, weshalb er lebte und im westlichen Schloss weilte.                        

Die Erbprinzen des westlichen Reiches

Akito  Kleiner Teufel
 

5. Kapitel - Die Erbprinzen des westlichen Reiches
 

Kaum fing sich Ayame wieder, machte sie einen Satz, erschien in der noch immer geöffneten Tür zu Sesshomarus Arbeitsraum und fragte: "Was hat das zu bedeuten?"

Der Lord der westlichen Länder hatte den überraschten Ausruf der Wölfin vernommen, war bereits aufgestanden und kam der Rothaarigen deshalb entgegen. Er warf einen finsteren Blick in den Gang und fuhr seinen jüngeren Bruder sofort an: "Was machst du hier Hanyou?"

Der Angesprochene versuchte ebenso eine grimmige Miene aufzusetzen und erklärte: "Der Gang hier führt von der Bibliothek zurück zu meinen Gemächern. Du selbst hast doch ..."

"Schon gut", unterbrach der Ältere. Es lag in seinem Interesse, das Inuyasha nichts ausplauderte. "Setzt euch beide!", befahl er im Anschluss.

Inuyasha und auch Ayame kamen dem nach, da die zwei Wesen neugierig waren und sie eine Erklärung erwarteten.

Die Wölfin fing deshalb an zu sprechen: "Ich dachte, du bist tot, wir alle dachte es."

Der Hanyou schnaubte, warf einen giftigen Blick zu seinem älteren Bruder und sagte dann, da dieser keinen Einspruch erhob: "Es sollen alle glauben, dass ich drauf gegangen bin. Sesshomaru denkt, der Überfall war kein Zufall."

"Und Kagome", diese Worte sprach Ayame etwas leiser. Sie hatte eigentlich nichts gegen die menschliche Frau, fand sie sogar nett, solange Kouga kein Interesse an ihr hatte. Sie dachte daran, was sie empfinden würde, wenn Kouga getötet werden würde. Plötzlich unterbrach sie ihre Gedanken, sah den silberweißhaarigen Hundedämon an. Dieser erwiderte ihren Blick, sodass sie leise seufzte. Kouga zu verlieren würde sie sicherlich bedauern. Doch da gab es auch neue Empfindungen über, die sie besser nicht nachdenken wollte. Sie triumphierte, weil Inuyasha noch lebte und somit der Wolf seinen wichtigsten Konkurrenten noch hatte.

Durch die Reaktion des Hanyou wurde sie nun aus ihren Gedanken gerissen und zuckte zusammen. Weil Inuyasha den Namen seiner Gefährtin vernahm, die Erinnerungen deshalb wieder frisch in sein Gedächtnis kamen, ballte er seine rechte Klauenhand zusammen und knurrte. Dann versprach er: "Alles, was meine Gefährtin zu dieser Zeit erleiden muss, werde ich ihm heimzahlen." Damit sah er den Lord direkt an und flüsterte etwas leiser: "Sobald ich wieder bei Kräften bin."

Sesshomaru hob seinen Kopf etwas, lächelte leicht arrogant und forderte den Jüngeren heraus: "Versuch es!"
 

Lange erwiderte der Hanyou den Blick nicht, sondern er drehte seinen Kopf, ließ seine Faust auf dem Boden niedersausen, um danach schmerzhaft das Gesicht zu verziehen. Seine Gedanken schweiften in die Ferne, zurück zu dem Tag, als er hier im Schloss zu sich kam.
 

Nur langsam kam sein Bewusstsein zurück. Zuerst nahm er entfernt Geräusche wahr, die er nicht einordnen konnte. Sie waren ihm fremd. Stimmen, Schritte, gelegentlich die Schreie von Adlern, Falken oder das warnende Bellen eines Hundes. Türen, die auf und zugeschoben wurden, laute Befehle von draußen. Im Raum, wo er sich selbst befand, herrschte absolute Stille.

Als Nächstes versuchte Inuyasha seine Augen zu öffnen. Er lag mit dem Rücken auf einer weichen Matte, etliche Kissen türmten sich an der einen Seite. Dieser Komfort passte nicht zu seiner eigenen Hütte oder der von Kaede. Außerdem fehlten die üblichen Gerüche nach Heilkräutern oder Essen und die Luft roch anders, als er es von Musashi her kannte.
 

"Wo bin ich?", flüsterte er leise. Der einzige andere Anwesende im Raum hörte es dennoch und sagte: "An dem Ort, wo du hingehören solltest, wäre unser verehrter Vater noch am Leben."

Inuyasha drehte sich etwas, ließ seinen Blick im Raum umherschweifen. Erst danach schaute er seinen großen Bruder an. Dieser saß am Fenster, wandte ihm den Rücken zu und starrte unentwegt auf den großen Garten hinaus. Erst dann wandte Sesshomaru seinen Kopf und blickte den Jüngeren an.
 

Dieser setzte die Erforschung der Räumlichkeit mit seinen goldenen Augen fort. Zu seiner großen Befriedung fand er nicht nur seine komplette Kleidung frisch gewaschen neben dem Lager, sondern in unmittelbarer Nähe sein Schwert Tessaiga.

Jetzt schlug der Hanyou die Decke beiseite, registrierte kurz den einfachen, dünnen, kurzen Yutaka und die Beinkleider, welche er trug, und versuchte sich gleich darauf mühsam aufzusetzen.

Der Fürst der westlichen Ländereien bekam sein Vorhaben mit und riet deshalb: "Blieb liegen, du bist noch zu schwach!"

Von dem Älteren als schwach bezeichnet zu werden, war wohl falsch gewesen. Genau diese Worte veranlassten ihn dazu erst recht aufzustehen. Es brauchte seine ganzen Kraftreserven dazu, doch mit Geduld konnte er sich mühselig erheben. Triumphierend warf er einen Blick auf Sesshomaru. Bevor er jedoch ein Wort herausbrachte, schwankte er plötzlich, alles drehte sich um ihn und seine Beine gaben nach.

Bevor er auf den Boden stürzen konnte, wurde er sanft aufgefangen und dann auf dem weichen Lager abgelegt. Obwohl in der Stimme des Lords keinerlei Gefühl mit schwang, wusste Inuyasha, das er getadelt wurde: "Ich habe dich gewarnt. Dein Körper ist immer noch durch das Skorpionsgift gelähmt. Die Heiler raten deshalb zur Ruhe."

"Gift?", kam es überrascht aus Inuyashas Mund. Noch einen kurzen Augenblick hielt er die Augen geschlossen, bis sich die Umgebung nicht mehr drehte.

Dann blickte er den Lord an, versuchte sich gleichzeitig zu erinnern. Im nächsten Moment fiel es ihm wieder ein. Der Überfall am Abend der Neumondnacht, sein nutzloses Tessaiga und ...

"Kagome", entfuhr es ihm. Am liebsten wäre er sofort wieder aufgesprungen, wenn er dazu in der Lage gewesen wäre.

"Unverletzt und in Musashi", bekam er eine kurze Zusammenfassung, was für ihn nicht genügte.

"Wenn sie im Dorf ist, weshalb bin ich dann hier?", wollte der Jüngere wissen.
 

Gerade als der Lord antworten wollte, riss jemand die Tür auf. Ein junger Hundedämon stürmte herein, der versuchte sich zu beeilen, ohne den Inhalt des Bechers, den er trug, zu verschütten. Sobald er den Hanyou in halb sitzender Position mit geöffneten Augen entdeckte, strahlte der Welpe über das ganze Gesicht. Vorsichtig setzte er den Becher ab und mit einem Satz landete er direkt neben der Schlafstatt: "Onkel Inuyasha du bist wach", kam es erfreut aus seinem Mund.

Mit starrem Ausdruck, die Augen weit aufgerissen versuchte der Hanyou den Sinn hinter den Worten zu verarbeiten. Mit Onkel hatte ihn bisher noch nie jemand angesprochen. Hieß das etwa der Kleine, war sein Neffe, Sesshomarus Sohn. Sofort lagen ihm etliche Fragen auf der Zunge, doch die Nachwirkungen des Skorpionsstiches schienen ihn noch immer zu lähmen. Dennoch erfasste Inuyasha anhand des Aussehens, der dämonischen Streifen, des Sichelmondes auf der Stirn und durch die silberweißen Haare, das Kind war beinahe das Ebenbild seines Bruders. Selbst die Augen des Welpen waren goldgelb. Vom Alter mochte er etwa um die Achtzig zählen. Menschen würden ihn vermutlich zwischen acht und zehn Jahre schätzen.
 

"Akito", hörte der Hanyou gleich darauf. Obwohl der Name des kleinen Dämons leise ausgesprochen wurde, bemerkte Inuyasha sofort die Strenge eines Vaters dahinter.

Der Angesprochene reagierte sofort, ließ sich zu Boden gleiten und kniete nun mit gesenktem Kopf neben dem Lager. "Verzeiht verehrter Vater. Es war falsch es am nötigen Respekt mangeln zulassen", bat der Erbprinz.

"Die Heiler habe dir den Auftrag erteilt die Medizin zubringen", erklang erneut Sesshomarus Stimme.

Da in diesen Worten eine weitere Rüge versteckt war, wurde Akito noch eine Spur verlegener. Immerhin hat der Kräuterkundige ihm ausdrücklich nahegelegt, das er sofort, ohne Umwege, dem Hanyou den Sud bringen sollte.

Deshalb stand er auf und holte das kleine Gefäß, welches er mit in den Raum gebracht hat. Er gab es dem Kranken und erklärte sehr förmlich: "Ihr sollt das trinken, verehrter Onkel! Das ist ein Mittel, damit das Gift in eurem Körper neutralisiert wird."

Obwohl ihm die Hände zitterten, nahm Inuyasha den Trinkbecher seinem Neffen ab und er trank das eklige Zeug in kleinen Schlückchen. Weil nicht nur Akito ihn dabei beobachtete, sondern auch sein älterer Bruder, ließ er sich die Abscheu nicht ansehen.

Sobald er den Becher bis auf den letzten Tropfen geleert hatte, gab er ihn dem Welpen zurück.

Sesshomaru wandte sich an seinen Sohn: "Du kannst dich jetzt zurückziehen. Warte in meinem Arbeitszimmer auf mich! Bis ich erscheine, übe dich in Geduld!"

Der Welpe verabschiedete sich höflich und ging langsam zur Tür. Dort schaute er noch einmal zu seinem Onkel und lächelte. Er war sich durchaus im Klaren, wie lange er warten musste, da er den Tagesablauf seines Erzeugers kannte. Da dieser sicherlich noch eine Weile bei seinem Bruder verbringen wollte, vergrößerte sich der Zeitraum zusätzlich. Egal wie die Strafe, die sein Vater sicherlich wegen seiner Unbeherrschtheit, verhängen würde, ausfallen mochte, seinen Onkel kennengelernt zu haben, war es wert.
 

Sobald sich die Tür hinter dem kleinen Erbprinzen geschlossen hatte, drehte sich Inuyasha zu seinem Bruder um. "Akito, der kleine Teufel."

"Zuweilen benimmt er sich so", merkte Sesshomaru an.

Doch der Jüngere konnte keinen Ärger in der Stimme lesen, da war eher ein wenig Zufriedenheit, Glück und väterlicher Stolz zu finden.

Dennoch sagte der Hanyou: "Sicherlich hat er das von seiner Mutter geerbt." Beim besten Willen konnte er sich nicht vorstellen, dass das Impulsive ein Erbe von Akitos Vater war.

Der Lord warf aber nur einen nachdenklichen Blick auf seinen Bruder und ging nicht darauf ein.

In diesem Moment wurde dem Hanyou schmerzlich bewusst, das er Sesshomaru eigentlich kaum kannte. Wie es wohl gewesen wäre, wenn sie zusammen aufgewachsen wären. Er seufzte kurz und bat dann: "Was genau ist passiert?"

Sesshomaru dachte an den Tag zurück und berichtete.
 

Als er die Hütte verließ, um Tenseigas Willen auszuführen, gab es noch einen weiteren Grund. Er war sich nicht sicher gewesen, das es überhaupt möglich war den Jüngeren zu retten. Damals als er neugeboren wurde, tötete Takemaru dessen Mutter und erst Inu no Taisho belebte Izayoi mit Tenseiga wieder. Sesshomaru hatte deshalb keine Ahnung, ob der Hanyou ebenfalls von dem General getötet wurde oder ob er nur überlebte, weil er unter der Decke versteckt neben seiner Mutter gelegen hatte. Letztendlich hatte der Lord das Schwert nicht gebraucht. Er erreichte alsbald sein Schloss im Westen und übergab den Heilern seinen verletzten Bruder. Die waren erstaunt, wie Inuyasha solange überleben konnte. Es dauerte beinahe drei Tage, bis die Tränke anschlugen und sich der Herzschlag des Jüngeren verbesserte. Bald normalisierte sich auch die Atmung und die Farbe der Haut änderte sich von fahlblass in zartes Rosa. Das war der Moment, als der Heiler Entwarnung gab.
 

Sobald Sesshomaru seinen kurzen Bericht beendete, ließ er den Hanyou allein. Dieser schlief bald darauf. In den nächsten Tagen besuchte der Lord seinen Bruder mehrmals und auch Akito durfte seinen Onkel sehen. Allmählich kam Inuyasha wieder zu Kräften. Als er sich gut genug fühlte, zog er seine Sachen über und schlich sich aus dem Raum. In seiner Absicht lag es nach Musashi zurückzukehren, da die Geburt seines Kindes in den nächsten Wochen anstand. Von seinem Neffen hatte er genug über die Beschaffenheit des Schlosses erfahren, um sich bis zu den Ställen durchschlagen zu können. Dort würde er sich Ah-Uhn oder einen der anderen Drachen schnappen und sich damit den langen Weg erleichtern. Außerdem kam er in der Luft schneller vorwärts.

Weil der Hanyou vermeiden wollte, durch den großen Haupteingang zugehen, wo unzählige Soldaten stationiert waren, musste er den Nebeneingang nehmen, sich durch den Garten schleichen bis zu einer kleinen Pforte. Dies hatte jedoch den Vorteil, er kam unmittelbar vor den Ställen heraus.

Dieser Ausgang führte Inuyasha aber auch am Arbeitszimmer seines Bruders vorbei. Da der Lord wie an vielen Tage seine Tür offen hatte, sich in dem Augenblick dort befand, bekam er auch mit wie sein Bruder durch den Gang schlich. Seine Stimme erklang und ließ den Halbdämon vor Schreck zusammenfahren: "Falls du vor hast unbemerkt aus dem Schloss zu fliehen, hättest du einen anderen Weg benutzen sollen."

Inuyasha knurrte leise, ergriff Tessaigas Griff um das Schwert zuziehen. Er brachte es zu seinem Erstaunen nicht aus der Scheide, egal wie sehr er sich anstrengte.

"Sesshomaru was hast du mit Tessaiga gemacht?", wollte er wissen und trat in den Raum, wo der Ältere mit einem kalten Lächeln ruhig dasaß.

Der Lord erklärte: "Ein Bann darüber gelegt. Dieser dient dazu, meine Soldaten vor dir zu schützen. Ich ahnte bereits, dass du ohne Abschied dich davonstehlen wolltest."

Grimmig betrachtete der Hanyou den silberweißhaarigen Dämon. Erst nach einer Weile entgegnete er: "Wenn schon, ich habe noch meine Klauen."
 

Nach dieser Aussage stand Sesshomaru auf und ging zur Tür. Mit dem Angriff des Jüngeren rechnete er bereits. Mühelos konnte er ihn abwehren und Inuyasha zu Boden befördern. Dieser rappelte sich sofort wieder auf und wollte erneut auf den Lord losgehen.

"Zwecklos", meinte dieser nur, verschloss die Tür und forderte den Hanyou als Nächstes auf: "Setz dich und höre mir zu!"

Dem kam dieser widerwillig nach.

"Du hast Feinde. Es erstaunt mich zwar, das sich Menschen dazu herablassen Dämonen anzuheuern, um ihre Drecksarbeit zu erledigen, doch es ist geschehen. Wenn du dich allein auf den Weg begibst, werden sie es wieder versuchen", ließ Sesshomaru verlauten.

"Menschen?", diese Worte kamen erstaunt aus dem Mund des Jüngeren. Er schüttelte den Kopf und dachte fieberhaft nach. Ihm fiel niemand ein. Sobald er danach fragen wollte, kam ihm der Fürst zuvor.

"Deine Blutsverwandten, die Nachkommen deines Onkels."

Diesmal schmälerten sich Inuyashas Augen und damit wurde er seinem Bruder ähnlicher als er ahnte. Er widersprach und sagte: "Um mich umzubringen, hatten sie fast zweihundert Jahre Zeit. Weshalb jetzt? Ich dachte sie wissen nicht einmal das ich noch existiere."

Obwohl Sesshomaru den Grund kannte, wollte er nicht sofort antworten. Ausweichend ließ er nur verlauten: "Es geht um dein Erbe. Die Ländereien, die deiner Mutter gehörten. Rechtmäßig bist du seit ihrem Tod der Eigentümer."

Wieder reagierte Inu no Taishos Jüngster Sohn, doch diesmal vergrößerten sich dessen Augen und er blickte erstaunt. Die Informationen waren beinahe unglaublich. Seine Mutter war eine Prinzessin aber, niemals hatte er angenommen ihren Besitz geerbt zuhaben. Wenn das der Grund für den Anschlag war, ergab es auch einen Sinn. Dann fiel ihm ein wichtiges Detail ein. Er sprang auf, mit der festen Absicht, sich von seinem Bruder nicht aufhalten zu lassen. "Kagome", entfuhr es ihm.

"Warte!, rief der Ältere, sprang ebenso auf und erreichte die Tür als Erstes.

"Geh beiseite!", knurrte Inuyasha. "Kagome ist schwanger", erklärte er noch im Anschluss.

Der Lord versuchte seinen Bruder, mit seinen Worten zur Umkehr zu bewegen. "Kouga ist bei ihr. Deinem Welpen wird nichts passieren. Der Wolf schuldet mir noch einen Gefallen und war nur zu gern bereit ihn mir zu erfüllen."

Das Gegenteil war der Fall. "Das glaube ich gern. Der Wolf lauert nur darauf, mich loszuwerden. Er hat schon immer Kagome als seine Gefährtin gewollt", kam von dem Hanyou aufgebracht. Doch dann erinnerte er sich an seine eigene Bitte. Falls ihm etwas zustoßen sollte, hatte er Kouga einmal gebeten für Kagomes Sicherheit zu sorgen. Offenbar hatte er sich die Kleinigkeit nun selbst eingebrockt. Er seufzte nur und gab den Widerstand auf. Es fiel ihm schwer seinem Bruder zu vertrauen, dennoch wollte er wissen, was hier vor sich ging und weshalb der Anschlag ausgerechnet jetzt auf ihn verübt wurde.

"Ich werde dir zuhören. Danach hältst du mich nicht mehr auf", versprach er mit fester Absicht.
 

Der Ältere dachte immer noch an den Wolf. Sobald Sesshomaru davon hörte, wie der Anführer der östlichen Wölfe seine Verlobte im Stich ließ und nach Musashi eilte, hätte es dem Lord zu denken geben müssen. Stattdessen nutzte er dessen Anwesenheit in dem Dorf aus und schickte einen Boten zu ihm. Bat dadurch um seine Unterstützung, damit er auf die angebliche Witwe seines Bruders achtete. In der Nähe hatte der Lord noch einige Hundedämonen versteckt. Nur Myouga kannte die Gründe und diente als Bote zwischen dem Wolf und den Soldaten des Westens. Jetzt ahnte Sesshomaru, weshalb Kouga sofort zustimmte, Inuyashas Gefährtin vorübergehend zu beschützen. Der Wolf hoffte die Stelle des Hanyou, in ihrem Leben einzunehmen. Nachdem Ayame ihre Verlobung löste, war er auch nicht mehr an die Wölfin gebunden, falls er davon bereits wusste.
 

6. Kapitel Wahre Absichten
 

Im Laufe des Gesprächs erfährt Ayame, was wirklich hinter Sesshomarus Angebot steckt.

Wahre Absichten

Meine Leser zeigen mehr Interesse an der Geschichte, als ich gehofft habe. Deshalb ist mal ein Danke fällig.

Es gab Gold Vorkommen in Japan. Also ist meine Idee nachweisbar, wenn auch der Ort evtl. nicht ganz stimmt. Das westliche Reich ist, wie wir alle wissen, fiktiv, genauso wie Izayois Land, wo der Palast stand, in dem Inuyasha geboren wurde. (3. Kinofilm)
 

6. Kapitel - Wahre Absichten
 

Kurz darauf hatte Sesshomaru sein Arbeitszimmer verlassen und kam bald mit einem Gebräu zurück, das, wie er angab, der Hanyou auf Wunsch des Heilers trinken sollte. Inuyasha tat es. Denn wenn er bald wieder zu Kräften kam, konnte er den Heimweg nach Musashi antreten. Kagome sollte nicht zu viel Zeit mit dem Wolf haben. Er traute nämlich Kouga nicht über den Weg.

Allerdings rechnete er in diesem Moment nicht damit, auch von seinem Bruder überrumpelt zu werden. Alsbald setzte die Wirkung des Trankes ein, er wurde immer schläfriger, da die Müdigkeit durch seine Glieder kroch.

Inuyasha schlief bereits, als Sesshomaru den Jüngeren zurück in dessen Gemächer brachte.
 

Am Tag darauf wachte der Hanyou zwar auf, hielt die Augen jedoch geschlossen, da er die Anwesenheit einer Person spürte. Weil sich nach einer Weile noch nichts rührte, drehte er sich etwas und ließ seine Augen im Raum umherschweifen. Wie bereits beim ersten Mal saß der Lord der westlichen Länder am Fenster und blickte hinaus auf den Garten. In seiner Hand hielt er eine halb geöffnete Schriftrolle, las aber nicht darin.

"Sesshomaru", flüsterte Inuyasha. "Das zahle ich dir heim!", fügte er noch hinzu.

Der Ältere wandte sich ihm zu, setzte das Kalte für ihn typische Lächeln auf und antwortete: "Versuch es doch!"

"Ich werde nicht immer so schwach sein. Außerdem kannst du mich nicht noch mal mit einem Schlaftrunk auf die Matte schicken", erwiderte der Hanyou bestimmt.

"Inuyasha!", rügte daraufhin Sesshomaru. Kaum war der Halbdämon still, fuhr der Lord fort: "Sobald du meine Beweggründe kennst, verstehst du alles. Vor einiger Zeit habe ich in deinem Namen deinen Erbanspruch eingefordert. Dass man dich deshalb töten will, damit rechnete ich nicht. Es muss etwas auf dem Land geben, das den Menschen wichtig ist."

"Gold", nur dieses eine Wort genügte.
 

Nur kurz schmälerte Sesshomaru seine Augen, dann wandte er sich wieder ab, blickte in den Garten hinaus, während er nachdachte. Allein die Aussage des Jüngeren genügte ihm, die Motive der Menschen zu verstehen. Gier. Der Nachfahre von Inuyashas Onkel soll über ein stattliches Vermögen verfügen. Seine Armee war größer als die der anderen Daimyos und dadurch konnte er seine Grenzen ausreichend schützen. Das konnte man nur finanzieren, wenn man über reichliche Geldmittel verfügte. Wenn sie von diesem Gold wussten und es in den letzten Jahren förderten, bereicherten sie sich dadurch. Sicherlich wusste der Fürst, in dem Schloss an der östlichen Küste, über die dämonischen, verwandtschaftlichen Verhältnisse Bescheid. Solange niemand den Anspruch erhob, hatten sie nichts zu befürchten, doch seine Nachricht an den Daimyo setzte die Ereignisse in Gang. Offenbar befürchteten sie, das Inuyasha den Diebstahl seines Eigentums rächen würde, hatten deshalb diese Dämonen angeheuert.

"Woher weißt du davon?", wollte der Lord wissen, verbarg aber sein Erstaunen darüber.

Inuyasha brauchte nicht lange, um zu antworten: "Meine Mutter hat mir davon erzählt. Den genauen Ort kenne ich allerdings nicht. Wenn du eine Karte hast ...". Den Satz vollendete der Hanyou nicht. Grimmig sah er den Älteren an und fügte hinzu: "Vergiss es! Damit du das Zeug einheimsen kannst."

Wäre er nicht so beherrscht, hätte der silberweißhaarige Youkai sicherlich geseufzt oder seine Augen verdreht. Dennoch ließ er sich zu einer Entgegnung herab. "Dein Gold interessiert mich nicht. Dennoch solltest du es nicht den Menschen überlassen."
 

Lange Zeit war Ruhe im Raum, diesmal dachte Inuyasha nach. Sein Bruder hatte recht. Selbst wenn Gold für ihn nutzlos war, es seinen Verwandten zu überlassen, damit sie Kriege führen konnten, hätte seine Mutter nicht gewollt. Doch wie sollte er gegen sie vorgehen, allein? Doch dann fiel ihm etwas ein. Sein Bruder hatte seine eigenen Gründe noch nicht genannt. So fragte der Hanyou: "Hey Sesshomaru, weshalb mischt du dich eigentlich in meine Angelegenheiten?"

"Macht", nur das eine Wort ließ der Lord fallen. Dabei beließ er es nicht, sondern fuhr fort: "Menschen werden immer zahlreicher und verdrängen die Dämonen. Wenn wir aber eine starke Front gegen sie bilden, ein mächtiges Reich besitzen, erschweren wir ihre Eroberungspläne. Deshalb strebe ich Bündnisse an. Doch niemand folgt einem schwachen, landlosen Herrscher."

"Macht, es geht dir immer nur um Macht", tadelte der Jüngere. Er selbst hatte lange Zeit danach gestrebt, stärker zu werden. Bis er erkannte, dass er kein Dämon sein muss, sondern auch als Hanyou genug Fähigkeiten entwickeln konnte. Sesshomarus Erklärungen ergaben schon einen Sinn, wenn er an die Zukunft dachte, an Kagomes Zeit, wo es keine Dämonen gab. War es da sinnvoll zu versuchen sich gegen die Menschen zu Wehr zusetzen? Inuyasha wusste es nicht. Die nächsten Worte seines Bruder überraschten ihn dann.

"Du hast unseren Vater nicht gekannt ...", begann der Fürst.

Sofort wollte der Hanyou Einspruch erheben: "Keh"

"Lass mich ausreden", rügte der Ältere wiederholt und ließ dabei absichtlich seine dämonische Energie ansteigen. "Da er sehr vorausschauend war, strebte er ein Bündnis mit allen Dämonen an. Er gab ihnen Schutz und verlangte im Gegenzug ihre Unterstützung. Es sind seine Absichten, die ich umsetzen will. Wir waren ein Teil seiner Pläne. Er wünschte sich, dass seine Söhne zusammenarbeiten, sich gegenseitig unterstützen und sich beschützen, anstatt sich zu bekämpfen."

"Genau das hast du doch getan", entfuhr es Inuyasha mit einem knurrenden Laut.

Sesshomaru gab einen abschätzigen Ton von sich und erklärte: "Inuyasha, was nützt mir ein schwacher Hanyou, der nicht einmal auf sich selbst aufpassen kann."

"Dann hast du ..."

"Lassen wir die Vergangenheit ruhen!", schlug der Herr der westlichen Ländereien vor. "Es gibt noch einen Grund. Akito, mein Sohn. Sicher hast du dich bereits gefragt, wo seine Mutter ist?"

"Akito hat mir berichtet, er hat sie nie kennengelernt", offenbarte der Hanyou seinen Teil des Wissen

"Sie starb kurz nach seiner Geburt. Die Dämonin ging mit mir einen Vertrag ein. Sie schenkte mir einen Erben, wenn ich ihrem Vater die Freiheit zurückgebe, die Inu no Taisho ihm genommen hat. Nach Akitos Geburt ging sie mit ihrem Vater fort, weil dieser sein Reich zurückerobern wollte. Nicht lange danach fielen sie beide anderen Dämonen zum Opfer. Sollte ich selbst den Tod finden, was ich nicht glaube, bist du der Einzige, dem ich meinen Sohn anvertrauen würde. Als Erbprinz des Westens kannst du das Reich führen bis Akito alt genug ist, um die Herrschaft zu übernehmen."

"Vergisst du da nicht eine Kleinigkeit?", erinnerte der Hanyou seinen älteren Bruder.

Ohne das er es aussprach, wusste der Fürst, was der Jüngere meinte. Deshalb entgegnete er darauf: "Meiner Mutter bleibt keine Wahl, sie muss sich meinen Befehlen beugen. Außerdem würde sie Akito verderben."
 

Alles, was der Halbdämon mit den silberweißen Haaren gerade sagen wollte, vergaß er vor Verwunderung. Sesshomaru setzte mehr Vertrauen in ihn als in seine eigene Mutter? Er kannte die ältere Youkai nicht und deshalb musste er das akzeptieren. Irgendwie fühlte er sich auch geschmeichelt. Es gab noch einen Punkt, Sesshomaru war sehr stark und deshalb glaubte Inuyasha nicht, das dieser irgendwann sterben konnte. Kein Gegner würde ihm gewachsen sein. Diese Dinge sprach er nicht aus, dennoch fand er in diesem Zusammenhang eine andere Angelegenheit, die ihn noch beschäftigte. So wollte er wissen: "Mich wundert es immer noch, dass ich nicht gestorben bin. Skorpionsgift ist doch tödlich. Hat dieses Mistvieh mich nicht mitten ins Herz getroffen?"

"Sie sollten dich offenbar nur lähmen. Vermutlich brauchten sie einen Beweis für deinen Tod oder deine Unterschrift auf einem Dokument, indem du deine Erbansprüche auf den Nachfahre deines Onkels überträgst", gab der Lord seine Ansichten kund.
 

Länger Zeit dachte der Hanyou nach und sprach dann eher zu sich selbst: "Es nervt, dass ich mein Leben dir zu verdanken habe."

Sesshomaru gab einen abschätzigen Laut von sich, schwieg aber.

"War ich wirklich wie tot, völlig gelähmt? Wie habe ich das überlebt?", stellte Inuyasha weitere Fragen. "Bisher dachte ich, ein Skorpionsbiss ist immer tödlich."

"Unwissend bist ...", erinnerte der ältere Bruder.

Leicht begann der Hanyou zu knurren und ihm entfuhr es: "Keh fang nicht schon wieder damit an."

Sesshomaru hatte diese Worte absichtlich gesagt, um seiner folgenden Handlung mehr Gewicht zu verleihen. Vom Tisch nahm er die Schriftrolle, welche er vorher dort abgelegt hatte, warf sie auf die Schlafmatte, wo sie direkt neben dem Hanyou landete: "Dann lerne!"
 

Neugierig öffnete Inuyasha diese. Darin standen sehr detaillierte Informationen über die Skorpione, ganz besonders worauf man in einem Kampf achten musste, um nicht von ihrem Stachel getroffen zu werden.

Der Lord ging einige Schritte Richtung Tür. Sobald er diese erreicht hatte, wandte er sich seinem Bruder noch einmal zu, riet ihm: Es gibt unzählige verschiedenen Youkai. Dir steht eine ganze Sammlung an Schriftrollen, Pergamenten und Büchern zu Verfügung. Nutze deine Zeit hier im Schloss."
 

Damit schloss Inuyasha seinen Bericht, erwähnte noch das er aus diesem Grund gerade auf dem Weg zur Bibliothek war.

Ayame zog sich gleich darauf zurück, weil sie nachdenken wollte. Lange hielt sie es nicht in den Gemächern aus, sondern ging ins Freie. Erst blieb sie eine Weile auf dem Balkon stehen, bis sie sich entschloss, den Garten aufzusuchen. Hier lief sie umher, sah sich alles an und blieb zum Schluss an dem kleinen Teich stehen. Später ließ sie sich nieder und rührte sich nicht mehr von der Stelle, bis es dunkel wurde.
 

Die Wölfin war sehr verwundert über Inuyashas Anblick gewesen und aufgrund seines Berichtes bekam sie einen kleinen Einblick in Sesshomarus Motive. Daran fand sie, nichts auszusetzen. Statt sich gegenseitig selbst auszurotten, sollten sie zusammenhalten und ihr Überleben sichern. Genau aus diesem Grund hatte sie vor einigen Jahren von Kouga verlangt mit ihr in den Norden zukommen und forderte die Einhaltung seines Versprechens. Damals hatte er gute Gründe gehabt abzulehnen. Schlussendlich war er aufgetaucht und hatte zugestimmt, ihr Gefährte zu werden. Es kam ihr komisch vor, das der Wolf nur wegen eines anderen Versprechens fortgerannt war. Wenn ihm Kagome nichts bedeuten würde, ob er da auch gegangen wäre? Oder wurde er durch andere Motive geleitet.
 

Die rothaarige Wölfin seufzte kurz, drehte sich etwas und zog ihre Beine an. Dann setzte sie ihre Überlegungen fort. Wenn der Hanyou lebte, änderte es die ganze Sachlage. Damit war Kouga bei der Miko aus dem Rennen. Sie brauchte nur mit Inuyasha zusammen nach Musashi gehen. Auf keinen Fall wollte sie es Kouga einfach machen. Nein er sollte darum betteln, damit sie ...

Den Gedanken verwarf Ayame wieder. Der Wolf konnte ziemlich stur sein und würde darauf nicht eingehen. Vielleicht sollte sie sich dennoch an ihm rächen, auf bestimmte Weise. Wenn er glaubte, sie hätte einen neuen Gefährten in Aussicht.

"Sesshomaru", flüsterte sie leise, mit einem leichten Hauch von Sehnsucht in der Stimme. Sie dachte in letzter Zeit viel an den Hundedämon. Im nächsten Moment schnüffelte sie, sprang auf und fuhr herum.

Etwas verlegen sah sie ihn an und fragte: "Stehst du schon lange hinter mir?"

"Lange genug. Du warst unaufmerksam!", erklärte der Fürst und tadelte sie.

Die Rothaarige ballte darauf ihre Hände zu Fäusten, setzte einen grimmigen Gesichtsausdruck auf und wollte wissen: "Wozu hast du Wachen?"

Er erwiderte nichts darauf, sondern kam auf etwas anderes zu sprechen: "Hast du dich entschieden?"
 

Sie sah nun den Lord direkt an: "Du bekommst das Tal, mehr nicht", erklärte sie und fügte etwas zaghaft hinzu, da der Youkai keine Reaktion zeigte: "Falls dein Angebot noch steht?"

Sesshomarus kaltes Lächeln erschien wieder, da die Wölfin eines nicht bedachte. War sie erst einmal seine Gemahlin, konnte er Herr der Wölfe werden.
 

Sesshomaru warf einen Blick auf den Teich und schlug vor: "Niemand hindert dich. Gefährtin."

Ayame folgte dem Blick und verstand diese Aufforderung. Sie konnte jederzeit hier ein Bad nehmen, ohne das die Diener sich bemühen mussten. Es lag eher in der Natur der Wölfe sich um sich selbst zu kümmern. Es reizte die Rothaarige schon, dem nachzukommen, es gab in ihren Augen nur noch ein paar Hindernisse. Offenbar erriet Sesshomaru ihre Bedenken und erklärte: "Der Bereich ist völlig abgeschieden. Vom Schloss her ist er nicht einsehbar und die Wachen werden jeden hindern, der sich unberechtigt Zugang verschafft. Diener, Soldaten, meine verehrte Mutter eingeschlossen."

Die Wölfin zögerte noch immer. Dann fasste sie sich ein Herz und wollte etwas wissen: "Weshalb willst du mich als Gefährtin?"

Der Lord wollte eigentlich nicht, dass die Wölfin seine Pläne kannte. Um sie umzustimmen, war es möglicherweise ganz gut, wenn sie die richtigen Argumente hörte. Stärke wurde auch bei den Wölfen geschätzt: "Eines Tages wirst du eine starke Daiyoukai werden, vermutlich ebenso stark wie meine Mutter. Deine Herkunft ist makellos. Zwar habe ich einen Erben, doch ich sehne mich nach weiteren Nachkommen."

"So ist das", murmelte die Rothaarige. Etwas unsicher ging sie einen Schritt zurück. Was hatte sie denn erwartet, dass jemand wie Sesshomaru für sie Gefühle hegte?

"Ich denke wir beide profitieren davon", lockte der Lord weiter. Dann kam er näher und handelte blitzschnell, sodass Ayame völlig überrumpelt wurde. Küsste der Hund sie doch tatsächlich. Im ersten Moment ließ die Wölfin es geschehen, dann wollte sie sich wehren, als der Fürst bereits wieder von ihr abließ.

Ayame gab einen keuchenden Laut von sich, drehte dem Youkai den Rücken zu um sich zu sammeln. Sie war hin und hergerissen zwischen einem wütenden Ausbruch und dem Wunsch nach Fortsetzung. Dass der Fürst ihre leichte Erregung roch, vergaß sie dabei völlig.
 

Sesshomaru lächelte, indem er leicht seinen Mundwinkel nach oben bewegte und trat erneut näher. Er flüsterte in das Ohr der Rothaarigen mit den grünen Augen: "Du wirst es nicht bereuen oder hat der Wolf in dir solche Empfindungen geweckt?"

Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf und es wurde auch nicht leichter, als der Dämon begann mit dem Handrücken über die freien Stellen ihres Armes zu streifen. Die Klauenhände des Lords wanderten höher, spielten mit dem Verschluss der Kleidung. Wenige Handgriffe genügten und er konnte Ayames leichte Panzerung abstreifen. Danach ergriff Sesshomaru den Stoff, der die Brüste der Wölfin verdeckte, pausierte plötzlich. Deshalb hob sie ihren Kopf, sah in seine goldenen Augen, wo sich das gleiche Verlangen widerspiegelte, welches von ihr Besitz ergriff. Dennoch flackerte Unsicherheit in ihren grünen Augen, sodass der Hundedämon sich näher beugte, in ihr Ohr flüsterte: "Soweit werde ich nicht gehen. Du bestimmst den Zeitpunkt. Sobald du bereit bist, die Fürstin der westlichen Ländereien zu werden, teilen wir das Lager."

Danach drehte er die Wölfin, sodass er hinter ihr stand, sich ihr Rücken gegen seinen Brust drückte und dann zog er ihr die restliche Kleidung aus. Ayame ließ es geschehen und genoss, wie Sesshomaru über ihren Körper streifte, sie zärtlich streichelte und sogar ihre Brüste berührte. Im nächsten Moment trat der Fürst einen Schritt fort vom Wasser, wünschte: "Genieße dein Bad!", und ging einfach davon.
 

Ein verträumtes Lächeln lag der Rothaarigen auf den Lippen, als der Dämon davon ging. Langsam durchschaute sie ihn. Er wollte sie langsam verführen, sodass sie eines Tages sich so sehr nach den Berührungen sehnte, dass sie ihm nicht länger widerstehen konnte. Wenn sie ihre Gefühle durchforstete, sie zugab, war sie jetzt schon sehr angetan von ihm. Jedoch besaß auch sie Stolz. Wenn Sesshomaru wirklich etwas an ihr lag, würde er warten. Denn vorher musste sie die Fronten zwischen Kouga und sich klären.
 

7. Kapitel - Auf die Schliche gekommen.
 

Inuyasha hat einige Erkenntnisse.                        

Auf die Schliche gekommen

7. Kapitel  - Auf die Schliche gekommen

Etwa zur selben Zeit hielt es Inuyasha nicht länger in den ihm zugewiesenen Räumen aus. Er brauchte dringend frische Luft. Da er den Weg kannte, holte er auch keinen Diener um sich führen zu lassen. Etwas gab es nämlich noch in der Bibliothek, Baupläne des Schlosses. Diese hatte er sorgfältig studiert, ebenso wie die Zeichnungen des Gartens. Dabei stieß er auf ein Gebäude, welches sich versteckt in einem hinteren Winkel befand. Dies war nun sein Ziel. Obwohl er auf dem kurzen Weg aufgrund seiner jämmerlichen Verfassung immer wieder eine Pause einlegen musste, fand er bald den Pavillon. Er war viereckig gebaut und hatte nur ein Stockwerk. Verschlossen war der feste Bau mit einer Schiebetür, die der Hanyou nun beiseite schob um in das Innere zu blicken. Dort drin war es dunkel, er entdeckte aber am Boden gleich neben dem Eingang Utensilien für eine Öllampe. Die dazugehörige Schale befüllte Inuyasha und er legte den Docht in die Flüssigkeit, der sich sofort vollsaugte. Schwieriger war es da schon ihn zu entzünden. Es gab zwar Feuersteine, doch es misslang ihm ständig. Nach unzähligen Versuchen sprang endlich ein Funke über und bald wurde der Raum erhellt. Inuyasha betrat das Gebäude nun vollständig und schaute sich um. Eigentlich war es vollkommen leer bis auf zwei Wandgemälde und einem niedrigen Tisch davor. Auf dem Holzgestell entdeckte der Hanyou zwei kleine verschlossene Gefäße. Bis zu diesem Platz lief er jetzt, hob sein Licht etwas empor um die Bildnisse zu betrachten. Was er an der Wand sah, konnte er nicht glauben. Mit großen Augen starrte er die Zeichnungen an, wobei er immer abwechselnd von einer Seite zur anderen schaute.
 

Eine Stimme hinter ihm erklang: "Deine Eltern Hanyou."

Der Silberweißhaarige wandte sich dem Besitzer der emotionslosen Stimme zu. Eine schlanke Hundedämonin, jung aussehend, sehr schön, mit einem blau lila Sichelmond auf der Stirn. Die Ähnlichkeit zu seinem Halbbruder war unverkennbar. Dennoch wollte er wissen: "Wer ...?

Er schaffte es nicht die Frage vollständig auszusprechen, die Unbekannte fiel ihm ins Wort: "Sesshomarus Mutter Mika. Aber das wusstest du bestimmt schon."

Sie trat näher, ging bis zu der Wand und strich liebevoll, beinahe zärtlich über Inu no Taishos Gesicht und warf der anderen Abbildung einen geringschätzigen Blick zu. Dennoch entdeckte Inuyasha keinen Hass darin.

Trotzdem machte es ihn ein wenig verlegen und er musste seine Neugierde stillen: "Hat Sesshomaru diesen Schrein errichten lassen? Weshalb, er hat meine Mutter gehasst", 'und mich', fuhr er in Gedanken fort.

"Die abscheulichen Menschen haben, wie bereits seinen Vater, nun auch meinen Sohn geschwächt. Wer kennt schon Sesshomarus Motive, mir verrät er auch nicht alles." In Mikas Stimme lag ein wenig Enttäuschung und der Hauch eines Vorwurfs. Sie zuckte mit der Schulter, als ob es ihr gleichgültig war. Dann fügte sie noch hinzu: "Er kam eines Tages, gab diesen Pavillon in Auftrag, mit der Begründung mir gegenüber: 'Um nicht zu vergessen.' Was immer er damit ausdrücken wollte."

Bevor der Hanyou Gelegenheit hatte zu antworten, ging Sesshomarus Mutter wieder. Nachdenklich schaute Inuyasha ihr nach, bis sie hinter den Büschen verschwand. Die Begründung sagte ihm etwas. Mehrmals hatte Rin diese Frage seinem Bruder gestellt und dieser antwortete nur, sie solle nicht so dummes Zeug reden. Offenbar beeinflusste es den Fürsten doch.
 

Der Hanyou ging dann wieder in das Innere und betrachtete erneut die Abbildung seines Vaters. Bisher hatte er, abgesehen von seinem Skelett, nur ein einziges Mal einen kurzen Blick auf sein Äußeres erhaschen können, damals als sie gegen So'unga gekämpft und den bösen Geist besiegt hatten. An dieser Wand jedoch sah er nun endlich ein Porträt und konnte sich eine gute Vorstellung von Inu no Taisho machen. Der Wunsch ihn lebend gekannt zu haben wurde in ihm geweckt.

Noch eine Weile harrte Inuyasha im Inneren aus, sah sich noch die beiden Gefäße an. Der Inhalt, in dem einem, ein Knochensplitter vom Skelett seines Vaters und in dem zweiten Behälter befand sich eindeutig ein wenig Graberde von Izayois letzter Ruhestätte bei Musashi. Die Bilder, die beiden Gefäße und das Gebäude, der Hanyou hatte das Gefühl seinen Eltern nahe zu sein. Vielleicht war, dass auch ein Grund weshalb Sesshomaru den Schrein errichtete, um ein Andenken an Inu no Taisho zu besitzen.

Danach hielt sich Kagomes Gefährte nicht länger auf und ging. Da er jetzt darüber Bescheid wusste, konnte er jederzeit hierher kommen.
 

Nach einigen Schritten blieb er stehen, warf einen Blick zurück und ihn beschäftigte die Frage, warum Izayois Bild dort hing. Hatte sein Bruder etwa vorgehabt ihn eines Tages hier her zuführen. Möglicherweise würde eine Nachfrage bei dem Älteren, seine Neugierde befriedigen. Mit diesem Vorhaben beseelt setzte er seinen Rundgang durch den Garten fort. Inuyasha schlich durch Gegend und grübelte. Noch immer fühlte er sich schwach. Es musste doch einen Grund für seinen Zustand geben. Langsam glaubte er nicht, dass sich dieses Skorpiongift solange in seinem Körper halten konnte. Immerhin bekam er doch täglich diesen Gegentrank

'Der Trank', durchfuhr es den Hanyou siedeheiß. Langsam kristallisierte sich ein Verdacht heraus. Konnte es sein, dass der Ältere ihm etwas gab, um ihn ruhig zuhalten, sodass er sich schwach fühlte. Anders konnte er sich die Notwendigkeit dieses ekligen Gebräus nicht mehr erklären. Was, wenn Sesshomaru gar kein Interesse hatte, schnell nach Musashi aufzubrechen. Doch was hielt den Lord hier ihm Schloss, was steckte hinter seiner Absicht.
 

Ein Geräusch, unweit von seiner Position entfernt ließ ihn aufhorchen. Durch eine Lücke zwischen den Bäumen erkannte Inuyasha einen kleinen offenbar künstlich angelegten Teich. Dort standen zwei Wesen, nur schwach in dem spärlichen Licht der Sterne zuerkennen.

"Ayame", murmelte der silberweißhaarige Halbdämon. Beinahe hätte er wütend aufgeknurrt und seine Position verraten. Doch er beherrschte sich und beobachtete. Sein Bruder hatte das eiskalt geplant. Er wollte die Wölfin im Glauben lassen, Kouga hätte sich von ihr abgewandt. Sesshomaru hatte vor sie selbst zu verführen. Er dachte an die Argumente des Älteren, recht hatte dieser.

"Keh, soll er doch", entschied Inuyasha plötzlich. Was Sesshomaru machte, war ihm egal. Jetzt wo er dahinter gekommen war, was es mit dem stinkenden Gebräu auf sich hatte, würde er keinen Schluck mehr davon nehmen. Sobald er sich nur ein wenig besser fühlte, wollte er verschwinden. Er dachte an Sesshomarus Mutter. Diese Youkai würde ihm bestimmt bei der Flucht helfen. Mit diesem gerade gefassten Entschluss ging er dann zurück in seine Gemächer.
 

Am nächsten Tag besuchte ihn sein Bruder wieder. Inuyasha konnte zwar immer noch keine längeren Wanderungen unternehmen, dennoch fühlte er sich schon kräftiger.

"Du hast Besuch", sagte der Lord der westlichen Länder, sobald er eingetreten war.

Der Hanyou blickte erfreut auf, doch im nächsten Moment kam ihm ein winziges Etwas entgegen gesprungen. Der kleine Floh wollte wie üblich ohne nachzudenken eine Kostprobe vom Blut des Silberweißhaarigen nehmen, doch der Fürst rief: "Myouga!"

Dies genügte, um den kleinen Dämon zu stoppen. Er blieb auf der Schulter des Halbbluts sitzen und murmelte: "Stimmt ja, das Gift.", lauter fing er dann an: "Wie ich sehe, geht es euch gut Herr. Da werden alle erleichtert sein."

Darauf ging Inuyasha nicht ein, sondern er schnaubte nur abschätzig. Dann sagte er: "Welches Gift? Sesshomaru will nur nicht, das du ihn verrätst. Dieses Zeug, was er mir ständig einflößt, soll mich nämlich weiter schwächen, damit ich seine Pläne nicht vermassele."

Sein Bruder sagte keinen Ton, doch der Floh fing sofort an, aufgeregt zu hüpfen: "Welche Pläne", wollte der Blutsauger wissen.

"Das hat dich nicht zu interessieren", gab der Lord der westlichen Länder an. "Was willst du!", stellte er eine Frage.

Myouga sah Inu no Taishos Erstgeborenen nachdenklich an, beantwortete dann die Frage: "Kagome hat einen gesunden Jungen zur Welt gebracht."

"Jetzt schon", entfuhr es dem Hanyou besorgt und er erhob sich. Nun gab es nichts, was ihn noch länger im Schloss hielt.

Inzwischen gab der Floh eine Antwort: "Die Aufregung und die Trauer um euch Herr haben es wohl beschleunigt. Keine Sorge ihr und dem Kind, beiden geht es gut."
 

Die kühle Stimme seines Bruders erklang: "Inuyasha, nimm Platz."

Der Hanyou zuckte unwillkürlich zusammen, sobald er das Wort Platz hörte. Gerade wünschte er sich, seine Gefährtin wäre da und würde ihn zu Boden schicken, dann würde er sich lebendig und nicht hier in den Mauern eingesperrt fühlen. Er drehte sich zu dem Älteren um und warf ihm einen Blick aus seinen goldenen Augen zu. Bevor er etwas sagen konnte, sprach Sesshomaru weiter: "Ruhe dich aus. Morgen früh reisen wir ab. Ich schicke Akito später mit einem Trank, der dich kräftigt."

Ausnahmsweise gehorchte der Hanyou, setzte sich nieder und verschränkte seine Arme. Während sein Bruder zur Tür ging, murmelte Inuyasha angesäuert: "Auf einmal."
 

Der Lord der westlichen Länder rechtfertigte sich nicht vor dem Jüngeren, aber er suchte Ayame auf. Kaum betrat er ihre Räume, erblickte er die Rothaarige neben dem Lager, in der Nähe der offenen Balkontür. Sie war erst kürzlich aufgestanden und trug ihre Haare noch offen. Für den Hundedämon ein ungewöhnlicher Anblick.

Als er eintrat, bewegte sie sich nicht, sondern schaute weiterhin auf den Garten hinaus. Erst nach einer Weile sagte sie dann: "Ich glaube nicht, dass ich in diesem Schloss leben kann. Der Garten ist groß und die Aussicht wunderschön. Doch genau diese Dinge zeigen mir, was ich dann immer vermissen werde. Willst du das ich zugrunde gehe?"

Der silberweißhaarige Dämon mit der Mondsichel auf der Stirn trat hinter sie, streifte mit seiner Klaue durch Ayames Haare. Leise sagte er: "Nein, doch ich will dich besitzen. Wir brechen morgen nach Musashi auf, also entscheide dich."

"Ist Kouga noch dort", wollte die Grünäugige wissen.

Sesshomaru antwortete nicht sofort, sondern öffnete den Obi ihres Schlafyukatas. Nachdem er den Stoff beiseite schob, berührte er Ayames Haut. Dann drückte er sie nach hinten, bis sie auf das erhöhte Lager plumpste. Der Lord sah ihr in die Augen, dann streifte sein Blick über den halb verhüllten Körper der Wölfin. Komischerweise verspürte sie keine Scham, sondern wurde nur von sinnlichen Erwartungen überflutet. Der Hundedämon legte sich neben die Rothaarige, schob die Kleidung weiter auseinander und sagte dann: "Dein Wolf befolgt meinen Befehl. Sicher ist er noch dort."

"Ich glaube nicht, dass ich ihn sehen will", murmelte Ayame daraufhin. Dann ergriff sie die Initiative, drehte sich, um Sesshomaru zu küssen, doch er kam ihr zuvor. Der Dämon umfing ihre Schultern, zog sie näher zu sich heran und liebkoste ihre Lippen, teilte sie und umspielte ihre Zunge.
 

Genau in diesem Moment klopfte es. Ayame hatte schon einen Fluch auf den Lippen, doch dann sah sie den Blick des Fürsten. Diesmal ließ er seine Gefühle durchblicken. Er begehrte sie und das erfreute die Dämonin. Sie seufzte nur, richtete ihre Kleidung, während der Lord bereits an der Tür war. Er öffnete und herrschte den Diener an: "Was ist?"

Der Hasendämon verbeugte sich zitternd und berichtete dann: "Itsuko, die zweite Enkeltochter von Lord Katsuro ist hier. Sie sucht ihre Cousine Ayame."

Kaum hörte die rothaarige Dämonin die Worte, schlussfolgerte sie: "Die Grenzwachen haben mich bestimmt mit dir weggehen gesehen. Meine verehrte Tante ist sicherlich in großer Sorge und schickt deshalb ihre Tochter her."

Deshalb forderte der westliche Fürst: "Weise unserem Gast die benachbarten Gemächer zu. Danach wird meine verehrte Gefährtin ihre Cousine empfangen." Mit dieser Verzögerung wollte er der Wölfin Zeit geben, sich anzukleiden und herzurichten.

Der Diener verbeugte sich und ging, um den Befehl auszuführen. Sesshomaru wandte sich noch einmal an die, aufgrund der Worte, erstaunte Ayame und flüsterte selbstsicher in ihr Ohr: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich deine Zustimmung habe. Bekommen werde ich sie."
 

Dann war sie allein.
 

8. Kapitel - Ungewollte Verzögerung

Ungewollte Verzögerung

8. Kapitel - Ungewollte Verzögerung
 

Obwohl Ayame leichte Wut verspürte, war sie in erster Linie die Enkeltochter eines Herrscher, sich also ihrer Stellung bewusst. Was sie von Sesshomarus Anmaßung halten sollte, wusste sie langsam nicht mehr. Verspürte er wirklich so großes Verlangen nach ihr, das er zu solchen Mitteln griff, sie offiziell, als seine zukünftige Gefährtin ausgab. Sie sollte sich geehrt fühlen.

Doch nun musste sie erst einmal ihre Gedanken beiseiteschieben und sich ihrer Familie widmen. Deshalb ging sie zu einem kleinen Regal, wo ihr gereinigte Kleidung lag. Doch dann fiel ihr Blick auf eine Truhe und neugierig öffnete sie diese. Dort drin lagen sorgfältig zusammengelegte edle Kimonos. Die Wölfin nahm einen der helleren heraus, ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten. Ihr ging der Gedanke durch den Kopf, wie er sich wohl auf ihrer Haut anfühlte und welches Bild sie darin abgab.

Mit ein wenig bedauern legte sie die Sachen zurück und schloss den Deckel, da klopfte es an der Tür. Dann kam eine junge Dämonin herein, verbeugte sich tief und erläuterte: "Unser edler Fürst schickt mich, damit ich euch, seiner Gefährtin zur Hand gehen kann."

Ayame schnappte nach Luft und war froh das die Dienerin ihre Reaktion nicht sah. Dann jedoch schaute sie zur Truhe und lächelte plötzlich. Sie würde es dem Hund heimzahlen, und wie eine Fürstin auftreten.

Die Rothaarige holte einen der Kimonos heraus, gab ihn der dunkelhaarigen Youkai und befahl: "Mein zukünftiger Gemahl erwarte sicherlich, dass ich angemessen gekleidet bin. Deshalb hilf mir!"
 

Bis sie fertig war, dauerte es nicht lange und dann betrachtete sie sich in einer stark polierten Kupferscheibe, welche als Spiegel diente. So wie sie es angenommen hatte, umschmeichelte die Seide des cremefarbenen, mit rötlichen Kirschblüten bestickten, Kimonos ihre Haut. Obwohl die Dienerin ihre Haare frisieren wollte, entschied sich Ayame dagegen. Sie raffte sie nur mit einem Band locker im Nacken zusammen. Dann sagte sie: "Jetzt will ich Itsuko empfangen."

Ohne, dass weitere Worte notwendig waren, ging die Dienerin zur Tür und gab den Befehl ihrer neuen Herrin weiter.
 

Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis Ayames Cousine hereinkam, dann überrascht stehen blieb. Nachdem die beiden Verwandten allein waren, umarmten sie sich. Itsuko betrachtete die Rothaarige und äußerte erstaunt: "Diese Kleidung lässt dich ganz anders wirken."

"Wie eine Fürstin?, wollte Ayame wissen, wobei sie sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

Ihre Cousine antwortete nicht sofort, sondern dachte nach, während sie nervös mit ihren hellbraunen langen Haaren spielte. Vom Alter her gab es kaum einen Unterschied zwischen ihnen, da sie im selben Jahr geboren wurden. Dennoch war Ayame einige Monate früher auf die Welt gekommen. Auch sonst hatten sie große Ähnlichkeit, wenn man von der Haarfarbe absah. Einzig Itsuko verbarg ihre Gefühle mehr und neigte nicht gleich zu eifersüchtigen Ausbrüchen. Im Moment jedoch kam ihr die Cousine verändert vor und es erstaunte sie, wie jeder Diener von der Wölfin sprach. Jetzt noch die Bemerkung der Rothaarigen, es brachte sie ins Grübeln. Um Antworten zu erhalten, musste sie direkt vorgehen. Vorerst jedoch lächelte sie. "So ungefähr", stimmte sie zu. "Wir haben uns um dich gesorgt. Es war schon merkwürdig zu hören, dass du freiwillig einem Köter hinterherrennst."
 

Etwas verlegen wandte sich Ayame ab und sah zum Fenster hinaus. Sesshomaru stand an dem kleinen Teich und unterhielt sich mit seinem Bruder. Obwohl sie keine Worte vernahm, glaubte sie zu wissen, was in Inuyasha vor sich ging. Dessen häufige Blicke, die er zu ihrem Stockwerk hochwarf, sprachen Bände. Er war ärgerlich, weil sie noch nicht abreisen konnten.

Zu ihrer Cousine sagte sie dann die Wahrheit: "Der Herr des Westens unterbreitete mir ein Angebot. Ich wollte herausfinden, was dahintersteckt und ob er es ernst meint."

"Und?", bohrte die andere Wölfin.

Daraufhin antwortete die Rothaarige: "Sesshomaru hat mich als Gefährtin erwählt und setzt diese Idee mit allen Mitteln um."
 

Itsuko wusste, nicht ob sie sich freuen sollte oder die Nase rümpfen. Ihren eigenen Wünschen kam es natürlich entgegen, dennoch schwieg sie und wartete ab, während ihre Cousine ihr alle Einzelheiten berichtete. Danach fragte die Braunhaarige: "Zwar hast du mir jetzt die Pläne des Fürsten verraten, doch was ist mit dir?"

"Wir wollten heute nach Musashi aufbrechen, doch deine Ankunft hat unsere Abreise verzögert", erklärte Ayame ausweichend, weil sie sich schämte. Denn wenn sie es aussprach, gab sie zu, Interesse an dem Hund zu haben und sie musste sich der Tatsache stellen. Sie schloss kurz ihre Augen, drehte sich ein wenig, um sich nicht zu verraten. Immer noch leugnete sie, was sie empfand und heimlich wollte. Denn allein schon bei dem Gedanken an Sesshomaru signalisierte ihr Körper bereits bestimmte Wünsche, großes Verlangen danach seine Hände auf ihrer Haut zuspüren, seine Küsse zu schmecken. Was nötig war, um das zu bekommen, wusste sie, ihre einfache Zustimmung. Weiter darüber nachdenken konnte sie nicht, denn sie es war noch jemand anwesend, der sie sofort ablenkte.

"Das beantwortet noch nicht meine Frage", fing die Jüngere nämlich wieder an und ließ ein wenig ihren Unmut durchschimmern. Sie musterte ihre Cousine, wobei ihr auffiel, wied eise offenbar mit einer Entscheidung rang. Deshalb wartete Itsuko ab.
 

Die Rothaarige seufzte und richtete ihr Augenmerk wieder hinaus in den Garten. Diesmal drehte sich der Lord um und warf ihr einen Blick zu, als ob er gespürt hatte, dass sie zu ihm hinsah. Nichts wies darauf hin, was er bei ihrem außergewöhnlichen Aussehen empfand.

Ihr dagegen ging der vorhin geteilte Moment nicht mehr aus dem Sinn und sie fragte sich gerade, wann sie wieder die Möglichkeit hatte, Sesshomaru so nahe zu sein. Dann fiel es ihr wieder ein, es war ihre Entscheidung und plötzlich erloschen alle Zweifel. Trotzdem behielt sie ihre Entscheidung noch für sich. Der silberweißhaarige Lord sollte ruhig noch eine Weile zappeln.
 

Mit fester Stimme erklärte sie ihrer Verwandten: "Da meine Verlobung mit Kouga gelöst ist, bin ich frei für den westlichen Fürsten. Solange ich nicht weiß, wie der Wolf zu mir steht und weshalb er wirklich drei Tage vor der Vermählung fortging, treffe ich keine Wahl." Nach einer Weile des Schweigens fügte sie noch hinzu, da sie beide keine Geheimnisse voreinander hatten: "Er hat etwas in mir geweckt, das ich vorher nicht kannte. Seit dem bin ich nicht sicher, ob ich mein altes Leben zurück will und noch bereit bin, Kougas Gefährtin zu werden."

Je länger sie sprach, um so leiser wurde sie. Dennoch verstand Itsuko jedes Wort und sie konnte sich nur zu gut in ihre Verwandte hineinversetzen. Sie murmelte deswegen: "Jeden Moment zu genießen, ständig bei ihm sein zu wollen und sich nach seinen Berührungen zu sehnen. Diese Gedanken sind unseren ständigen Begleiter. Es lässt einem nie wieder los, sobald wir einmal so empfunden haben."

"Wir Dämonen haben keine Gefühle", entgegnete Ayame und sie sah Itsuko intensiv an. Da war etwas in der Stimme der anderen Wölfin, das ihr zu denken gab. Bisher hatte sie nie bemerkt, ob ihre Cousine Interesse an einem anderen Wolf hegte. Doch nun nach ihrer eigenen Aussage musste sie sich an etwas Bestimmtes erinnern.
 

Da sagte die Jüngere auch schon: "Wenn du herausfindest, dass dein ehemaliger Verlobter einer anderen zugetan ist, was wirst du dann tun?"

Ayame horchte auf. "Kouga", flüsterte sie feststellend. Die Rothaarige blickte auf die andere Wölfin und diesmal senkte die Jüngere ihre Augen, sah zur Seite, um sich nicht zu verraten. Doch es war zu spät. Für Ayame ergab nun alles einen Sinn.

"Bis jetzt nahm ich immer an, er würde Inuyashas Tod sofort ausnutzen und erneut um Kagome werben. An einen anderen Grund habe ich nie gedacht. Bald sehe ich Kouga wieder und dann wird er mir alles berichten müssen."

Die Wölfin hob etwas ihren Kopf und reckte das Kinn vor. Ihre Klauen waren zu Fäusten geballt und ihre Haltung sehr bestimmt, während ihre Augen grüne Funken zu sprühen schienen. Zwar sprach sie Itsuko nicht direkt darauf an, aber ihr Entschluss stand fest. Sie würde dem Glück ihrer Cousine nicht im Weg stehen, sondern ebenso ihr eigenes voran treiben. Außerdem bekam sie so die Chance etwas zu tun. Doch ihr Vorhaben verriet sie nicht, sie schwieg vorerst und bat: "Komm mit nach Musashi. Sesshomaru wird sicherlich meine Bitte erfüllen und einen Boten zu deiner verehrten Mutter senden."

Nach kurzem Zögern willigte die Gefragte ein. Deshalb ließ die Rothaarige nach Sesshomaru schicken und es dauerte nicht lange, bis sie aufbrechen konnten.
 

Während Itsuko eine Nachricht verfasste, hatte der silberweißhaarige Hundedämon einen kurzen Moment, welchen er mit Ayame allein im Raum weilte. Er ging zu ihr hin und legte seine Hand auf ihren Rücken. Diese streifte dann langsam ihre Wirbelsäule entlang. "Solltest du Verpflichtungen deinem Clan gegenüber haben, werde ich dich nicht aufhalten."

Diese Berührung absichtlich oder nicht, vernebelten ihr fast den Verstand. Mit jeder zärtlichen Liebkosung stieg ihr Verlangen. Doch Ayame musste sich beherrschen und einen kühlen Kopf bewahren. Sie antwortete: "Im Moment habe ich nur mir gegenüber Verpflichtungen. Ich muss Kouga treffen, damit du deine Antwort bekommst."

Sesshomaru löste sich von ihr, ging zur Tür und flüsterte leise: "Die habe ich bereits, Gefährtin."

Da die Wölfin keinen Protest erhob, wie zu Anfang bestätigte sich seine Vermutung.
 

Noch vor Mittag wurden die Vorbereitungen abgeschlossen und die kleine Gruppe konnte aufbrechen. Der Einzige, der an diesem Tag ein betrübtes Gesicht zur Schau stellte, war Akito. Er hatte seinen Onkel gern und wollte mehr Zeit mit ihm verbringen, doch sein Vater verbot es ihm, mitzukommen. Im Schloss war der Welpe wesentlich sicherer. Trotzdem wurde es ihm erlaubt, zusammen mit seinen Beschützern, zuverlässigen Soldaten seinen Vater und den Hanyou bis zum Tor zu geleiten. Solange er sie sehen konnte, sah er ihnen nach. Wie lange er dort stand, wusste er nicht mehr. Mika erschien und erinnerte den jungen Dämon: "Es wird Zeit für deinen Unterricht!"

Der Welpe drehte sich ihr zu und sagte: "Ich weiß, verehrte Großmutter."

Sesshomarus Mutter schmälerte ihr Augen, sah ihn emotionslos an. So bezeichnet zu werden gefiel ihr überhaupt nicht, denn dann fühlte sie sich älter als sie in Wirklichkeit war. Trotzdem schwieg sie und aus einer Eingebung heraus, kam leicht mitfühlend: "Dein Onkel kommt wieder."
 

9. Kapitel - Entscheidungen
 

Ein Treffen in Musashi klärt einiges auf.

Entscheidungen

9. Kapitel - Entscheidungen
 

In Musashi saß der Wolfsdämon Kouga auf dem Dach des Hauses, in dem Kagome wohnte. Von hier oben hatte er eine gute Aussicht und konnte beinahe das ganze Dorf einsehen. Zwar glaubte er nicht, dass seiner Freundin von einem der Bewohner des Ortes Gefahr drohte, doch er wollte auf alles vorbereitet sein. Nun beugte er sich ein wenig nach vorn, zog seine Knie an und stützte sein Kinn auf seine Fäuste. Aus dem Inneren hörte er das Baby, die beruhigenden Worte der Miko und schmatzende Laute, was ihm sagte, das Kind wurde gerade gestillt. Der Wolf seufzte und war nur wenig zufrieden. Nächtelang musste er andere Dinge mit anhören, denn Kagome weinte oft. Sie trauerte um ihren Gefährten, von dem sie nicht einmal ein Grab besaß. Er konnte der Freundin zwar Beistand leisten, aber ihren Schmerz mochte er nicht nehmen. Ganz am Anfang rutschte ihm eine dumme Bemerkung heraus, das sie ohne den Pinscher besser dran war. Danach hatte sie ihn angeschrien und ihm eine Rede gehalten, die ihn nächtelang beschäftigte. War er wirklich genauso unsensibel wie Inuyasha, total von sich eingenommen wie Sesshomaru? Dämonen besaßen nun nicht so viel Feingefühl wie Menschen. Am Ende zeigte er sich gleichgültig und seit dem saß er nur noch hier oben auf dem Dach oder schweifte in der näheren Umgebung umher.
 

Er strengte jetzt sein Gehör an, doch es blieb still. Keine Gefahr drohte derzeitig den Bewohnern. Danach schweiften Kougas Gedanken ab, in seine Vergangenheit. Die Miko hatte ihn am Anfang fasziniert und bald schon musste er feststellen, wem sie wirklich zugetan war. Er hatte die Beziehung immer skeptisch betrachtet, vor allem weil Inuyasha so oft zu Kikyou verschwand. Dennoch akzeptierte er Kagomes Gefühle und ging zurück zu seinem Rudel. Später drängten ihn einige der älteren Wölfe, ein Bündnis mit dem nördlichen Rudel einzugehen, und Ayame als Partnerin zu wählen. Da es auch sein altes Versprechen gab, stimmte er letztendlich zu. Die Vermählung wurde dann aus Gründen verschoben, an die sich Kouga im Moment nicht erinnerte. Tatsache, er reiste nach Süden, traf Itsuko und von da an änderte sich alles. Obwohl er sich Ayame verpflichtet fühlte, musste er doch ständig an ihre Cousine denken. Um so näher der Tag seiner Vermählung kam, um so mehr Zweifel überfielen ihn.
 

Die plötzliche Nachricht von Inuyashas Tod traf ein und gab ihm einen überraschenden Aufschub. Der Wolf nutzte die Gelegenheit und reiste nach Musashi. Einer seiner Gründe, weil er sich ernsthafte Sorgen um Kagome machte und weil er die Zeit brauchte, um selbst zu entscheiden, was er als Nächstes tun wollte. Leider fasste Ayame das Ganze als Lösung der Verlobung auf und rannte selbst davon. Kouga geriet bereits in große Versuchung die rothaarige Wölfin zu suchen, dann erhielt er eine Nachricht vom Lord des Westens mit der Bitte Kagome zu behüten, falls jemand plante, ihr Kind zu ermorden.

Sein eigenes Versprechen, der Heilerin zu helfen, falls den halben Hund etwas zustößt, war ebenfalls ein Grund. Nun befand sich Kouga in einer echten Zwickmühle, wollte aber die junge Mutter nicht damit belasten. Ihr ging es schon mies genug.

Kagomes Stimme lenkte ihn nun von seinen Gedanken ab und er lauschte, wie sie ihrem kleinen Sohn von den gemeinsamen Abenteuern berichtete.
 

Die Miko betrachtete ihr Kind, strich ihm über den dunkelgrauen Flaum auf den Kopf und küsste sanft seine Stirn. Seine kleine Hand hielt einen ihrer Finger und er schaute sie mit großen Augen an. Noch waren sie blau, wie bei allen Neugeborenen. Doch sie hoffte, dass sie sich bald golden verfärbten. Das wünschte sich Kagome, damit sie ihren geliebten Gefährten in ihrem Kind wiedererkennen konnte. Denn sonst besaß er eher menschliche Eigenschaften, obwohl er noch über dämonisches Blut verfügte.

Während sie das Baby so betrachtete, dachte sie erneut daran, dass er immer noch keinen Namen besaß. Einer Tradition zu Folge musste der Vater den Namen vergeben oder dessen nächster Verwandter, in diesem Fall Sesshomaru. Deshalb reiste der kleine Flohdämon Myouga zum westlichen Schloss, um von der Geburt des Kindes zu berichten und weitere Instruktionen zu holen. Bis jetzt blieb eine Antwort von dem westlichen Lord aus.
 

Ein kratzendes Geräusch ließ die junge Mutter nach oben schauen und ein leichtes Lächeln auf ihr Gesicht zaubern. Der einzige Lichtblick in diesen düsteren Tagen war die Anwesenheit ihrer Freunde. Sie gaben ihr alle Halt und das Kouga ihretwegen gekommen war, fand sie großartig. Sie hatte dennoch den Verdacht, der Wolf verschwieg eine wichtige Angelegenheit, denn er wirkte oft sehr nachdenklich. Wenn sie ihn darauf ansprechen wollte, wehrte er ständig ab.
 

"Bist du immer noch wach?", fragte vom Rand des Raumes her eine kindliche Stimme.

Die Schwarzhaarige drehte sich in die Richtung und erwiderte: "Klein Inu verspürte Hunger. Jetzt lege ich mich nieder Shippo."

Daraufhin kam der junge Fuchsdämon näher, setzte sich neben die Feuerstelle und schürte die Flamme, legte gleichzeitig Holz nach. "Ich passe auf ihn auf, solange du dich ausruhst."

Kagome legte ihr Kind in die Arme von Shippo und ging dann zu ihrem Lager. Sie wusste, dass ihr Baby in guten Händen war, was sie nun auch aussprach: "Sicher wärst du ein guter großer Bruder."

Dem Fuchs lag etwas auf der Zunge, er schluckte es hinunter und schwieg nur. Stattdessen widmete er sich dem Jungen und hoffte das Kagome einen ruhigen erholsamen Schlaf fand. Sie brauchte ihre Kraft und musste sich ausruhen.

Shippo seufzte, was würde er jetzt dafür gegeben, wenn der Hanyou jetzt hereinkam, ihm grundlos eine Kopfnuss gab und sich mit ihm stritt. Diese sinnlosen Zänkereien vermisste er. Obwohl Inuyashas Verhalten ihn immer nervte, wäre er jetzt zufrieden, wenn dieser jetzt hier wäre. Damit würde auch die ältere Freundin aufhören zu weinen.

In diesem Moment sah er, das Kind war endlich eingeschlafen, deshalb stand der Fuchs auf und legte es in seine Schlafstatt.
 

Am darauffolgenden Tag gegen Mittag hatte Kouga wieder seinen Platz auf dem Dach eingenommen und beobachtete alles. Nach einer Weile merkte er, wie sich drei Dämonen näherten und noch ein Wesen. Der Geruch, welchen er in die Nase bekam, verwirrte ihn. Hund und Wolf? Unmöglich das sie gemeinsam reisten. Ob die einen, die anderen verfolgten? Am besten er ging dem auf den Grund. Kouga sprang vom Dach und landete fast auf dem kleinen Fuchs. Shippo fiel nämlich die Annäherung der Fremden ebenso auf und er hatte deswegen die Hütte verlassen.
 

Nur wenig später erreichten die beiden Dämonen die Wiese, die in einiger Entfernung vor dem Ort lag. Kagome war den beiden gefolgt, weil sie selbst besorgt war. Dann tauchte Sesshomaru auf, verließ den Wald und blieb stehen. Hinter ihm kamen Ayame und Itsuko unter den Bäumen hervor und alle trafen sich.

Kouga erstaunte es seine Verlobte und ihre Cousine zusehen. Er warf einen Blick auf die braunhaarige Dämonin, doch diese ließ sich nichts anmerken.

Der Lord der westlichen Ländereien begann sofort: "Gab es Angriffe?"

Der Wolf schüttelte den Kopf und ihm lag eine arrogante Entgegnung auf der Zunge. Doch stattdessen schmälerte er nur seine Augen und wich einen Schritt zurück, denn Ayame glich gerade einem Gewittersturm, der kurz vor dem Ausbruch stand. Ihre grünen Augen funkelten wie kleine Blitze.

Die Rothaarige öffnete bereits ihren Mund, als Sesshomaru leise warnte: "Halt dich zurück, Gefährtin!"

Damit erreichte er jedoch nur das Gegenteil. Sie stemmte ihre Fäuste in ihre Hüften und erwiderte: "Noch bin ich nicht deine Gefährtin."
 

Der Wolf mit den blauen Augen zeigte seine Überraschung nicht, ihm entfuhr es spontan und dabei vergaß er, wen er vor sich hatte: "Flohfänger merke dir eins, Ayame ist meine Verlobte."

"War ich einmal, Kouga", widersprach, die Rothaarige. "Diese Privileg mich als deine zukünftige Gefährtin zu betrachten, hast du verloren, als du, zu der Miko des Pinschers, geeilt bist. Was suchst du eigentlich hier bei den Menschen?"

Kouga baute sich vor der Jüngeren auf, sah sie an und fuhr sie wütend an: "Das gibt dir noch lange nicht das Recht dich in die Arme des stinkenden Köter ..."

"Kouga", mischte sich Kagome ein. Sie befürchtete, wenn der Wolf noch öfters den Lord des Westens beleidigte, würde dieser nicht länger ruhig dabei stehen.

Ihr Einwand zeigte Wirkung und es herrschte einen Moment Stille. Diese nutzte der Silberweißhaarige und nickte der rothaarigen Wölfin zu.

Ayame holte Luft und erklärte dann: "Da dir Kagome wichtiger war, habe ich mit Einverständnis des Rudels und unter der Bedingung, dass ich einen anderen Gemahl finde, meine Verlobung mit dir gelöst. Damit bist du frei und kannst mit Inuyashas Witwe den Bund eingehen. Immerhin hast du sie vor Jahren schon zu deiner Gefährtin erklärt."
 

Lange schwieg Kouga und sah dann kurz zu Itsuko, die mit dem Rücken zu der kleinen Gruppe stand und mit ihren Haaren spielte. In diesem Moment ähnelte sie ihrer älteren Cousine sehr. Doch es gab einen anderen Grund, weshalb er sich zu Itsuko hingezogen fühlte. Ihr fehlte das aufbrausende Temperament. Sie war eher ein ruhiger Pol und glättete die Wogen allein mit ihrer Anwesenheit. Innerlich seufzte Kouga und fragte sich, wie er seiner ehemaligen Verlobten sagen konnte, was er empfand.

Er schmälerte seine Augen, blickte zu Sesshomaru und dachte weiter nach. Hatte Ayame ihm nicht gerade einen Ausweg geboten? Damit wäre eines seiner Probleme gelöst. Doch weshalb ausgerechnet dieser Köter. Im Anschluss wusste er die Antwort. Aufgrund ihrer Stellung konnte sich die Rothaarige nicht unter ihrem Stand vermählen. Stärke zählte bei den Wölfen schon immer. Nur wenige Dämonen kamen deshalb infrage. Er setzte nun zum Sprechen an, als ihm ein anderes Wesen zuvorkam.
 

Als jemand sprach, war nicht er es, sondern die Heilerin. "Hört auf, bitte!", mischte sie sich ein und stellte sich zwischen die beiden Wölfe. An Ayame direkt gewandt sagte sie dann: "Ich werde nicht Kougas Gefährtin."

Kagome hielt ihre Sohn ganz fest. Während ihr die Tränen über die Wangen liefen, erklärte sie: "Ich bleibe nicht hier, wo ich ständig an Inuyasha erinnert werde, sondern gehe in meine Zeit, zu meiner Familie zurück. Dort kann ich meinem Sohn ein besseres Leben ermöglichen und ihm Sicherheit geben."

Da niemand etwas erwiderte, blickte sie nun zu Sesshomaru und bat ihn: "Ich würde mir wünschen, wenn du in 500 Jahren noch lebst, dass du meinem Kind ein Onkel sein kannst."
 

Leicht drehte der Lord des westlichen Reiches seinen Kopf und sah zu den Bäumen hinüber. "Inuyasha", mehr sagte er nicht.

Aus dem Dunkeln des Waldes erklang eine Stimme: "Ich habe genug gehört." Im nächsten Moment tauchte der Hanyou auf. Er sah erschöpft und mitgenommen aus, aber sehr lebendig. Dann stand dieser bereits seiner Gefährtin gegenüber und nahm sie in die Arme. Vorsichtig befreite sich die junge Mutter und sagte laut: "Mach Platz."

Sobald ihr Gefährte zu Boden sauste, wiederholte sie ihre Worte noch einmal.

Anstatt zu protestieren, murmelte der Silberweißhaarige: "Das habe ich wohl verdient." Er rappelte sich wieder auf und sagte missmutig, da die Heilerin bereits erneut den Mund öffnete: "Warte! Ich kann nichts dafür. Sesshomaru hat mich im Schloss festgehalten, weil er um mein Leben fürchtet. Deshalb sollte auch Kouga auf dich aufpassen."
 

In Ayames Augen glimmte plötzlich Verständnis auf. Sie wandte sich zu ihrem ehemaligen Verlobten, als sie eine Entdeckung machte. Der Schwarzhaarige mit den blauen Augen blickte Itsuko an, mit einem Ausdruck, den sie nie vorher an ihm gesehen hatte. Doch sie kannte diese Sehnsucht und somit wurde ihre Vermutung bestätigt. In diesem Moment traf sie ihre eigene Entscheidung und dann fand sie gleichzeitig eine Lösung für das gesamte Rudel.
 

10. Kapitel - Ayames Wahl

Ayames Wahl

Kapitel 10 - Ayames Wahl
 

Inuyasha und Kagome gingen zur Hütte, da sie beide viel zu besprechen hatten und der Hanyou seinen Sohn in Ruhe betrachten wollte. Später lag es in seiner Absicht, zusammen mit seinem älteren Bruder seine menschlichen Verwandten aufzusuchen und deswegen würden sie am nächsten Tag nach Süden wandern um die Sache mit dem versuchten Anschlag auf sein Leben aufklären. Entweder musste dieser Fürst sein Leben lassen oder er akzeptierte Inuyashas Existenz und ließ seine gierigen Finger von den Ländereien, die Izayoi ihrem Sohn vererbte.

Da für den Lord des Westens im Moment nichts zu tun war und er seinem Bruder Gelegenheit gab, Zeit mit seiner kleinen Familie zu verbringen, wollte er bis zur Abreise zu Ah-Uhn zurückkehren und dort warten. Außerdem hoffte er, die Wölfin bereits überzeugt zu haben. Aus diesem Grund drehte sich Sesshomaru um und verließ das Dorf. Unweit der letzten Häuser blieb er stehen und sah zurück. Ayame hatte sich nicht von der Stelle gerührt, deshalb fragte er: "Begleitest du mich, Gefährtin?"

Die Rothaarige setzte sich erst in Bewegung, blieb dann stehen und blickte unsicher zu Kouga. Dann schüttelte sie ihren Kopf.

Der Hundedämon schmälerte kurz seine Augen, warf dem schwarzhaarigen Wolf einen eisigen Blick zu und ging mit den Worten: "Ich verstehe." Was er empfand, bei Ayames Weigerung zeigte er nicht. Es traf ihn jedoch härter als er annahm. Hatten seine Bemühungen doch nicht gefruchtet? Waren seine Verführungskünste vergebens?

Die Wölfin mit den grünen Augen hielt ihn jedoch auf, indem sie bat: "Warte! Du hast meine Absicht falsch verstanden."

Der Lord zögerte und wartete ab, ohne sich wieder der dämonischen Gruppe zuzuwenden.

Ayame erläuterte: "Innerhalb meines Rudels habe ich einige Dinge zu klären. Sobald dies erledigt ist, werde ich dich am See treffen."

"Einmal im Monat bei Vollmond werde ich dort sein und meine Gefährtin erwarten", versprach der silberweißhaarige Fürst und ging danach endgültig, innerlich triumphierend.
 

Nachdenklich hatte Kouga das Gespräch verfolgt und er wollte sich mehrmals einmischen. Es gefiel ihm nicht, seine Verlobte an Sesshomaru zu verlieren. Doch Itsuko ergriff seine Hand und suchte seine Aufmerksamkeit. Sobald sie diese gewann, warf sie ihm einen Blick zu der bedeutete, sich zurückzuhalten. Nachdem der Lord des Westens im Wald verschwunden war, konnte ihn niemand mehr aufhalten.

Er ging zu Ayame, packte ihre Schulter und drehte sie so, dass er ihre Augen sah, denn ihre Reaktion interessierte ihn, während er ihr vorwarf: "Spinnst du, dich mit dem Köter einzulassen. Was hat er dir angeboten oder erpresst er dich?"

"Du bist ein Dummkopf Kouga", schimpfte die Rothaarige. "Erst rennst du wortlos weg, sodass ich annehmen musste, Kagome interessiert dich erneut. Damit hast mich bei meinem Rudel blamiert. Was Sesshomaru angeht, er hat ernsthaft um mich geworben." Ihre Augen funkelten intensiv. Um ihre Worte zu unterstützten stampfte sie etwas mit dem Fuß auf und schob ihren Kopf leicht vor.

Kouga musterte sie und konterte mit seiner Ansicht: "Das denkst du in deiner Naivität. Er umgarnt dich nur, weil er die Macht über dein Rudel will und du spielst ihm in die Hände."

Die Rothaarige versuchte ruhig zuzuhören, obwohl sie ihren ehemaligen Verlobten am liebsten unterbrochen hätte. So viele Dinge wollte sie ihm sagen oder richtig mit ihm streiten, doch stattdessen blieb sie still und beherrschte sich. Später lächelte sie und entgegnete: "Viel hältst du nicht von mir oder? Ich habe Sesshomaru schon längst durchschaut. Da ich die Führung des Rudels nicht übernehmen werde, kann sich der westliche Fürst unser Reich nicht einverleiben."
 

Diesmal setzte der einzige männliche Dämon in der Runde zu einer Antwort an, zögerte und dachte über die Aussage nach. Das ergab in seinen Augen Sinn.

Bevor er dazu kam, stellte Itsuko die entsprechende Frage: "Wer soll dann deinen Platz einnehmen?"

Wieder lächelte Ayame geheimnisvoll: "Diejenige, welche in der Rangfolge direkt unter mir steht." Dann ließ sie absichtlich eine kleine Pause, um fortzufahren: "Zusammen mit ihrem Gefährten."

Kouga schnappte nach Luft. Wollte seine ehemalige Verlobte das wirklich tun. Er suchte nach einem Weg, um ihr das auszureden, obwohl es eine gute Lösung darstellte. Denn er glaubte nicht, das Itsuko Mutter damit einverstanden sein würde. An das Naheliegende dachte er nämlich nicht. Ihre Cousine dagegen schon.

Die Braunhaarige trat vor, ergriff die Hände von Ayame und sie sah an: "Du musst diesen Weg nicht beschreiten", schlug sie leise eine Alternative vor.

Doch die weiß gekleidete Wölfin hatte ihre Wahl getroffen: "Wenn du für Kouga dieselben Gefühle hegst, wie ich sie Sesshomaru inzwischen entgegenbringe, ist das die beste Lösung."

"Danke", flüsterte Itsuko ergriffen und umarmte ihre Cousine. Etwas lauter äußerte sie noch: "Fragt sich nur ob Kouga mich überhaupt will."
 

Der namentlich genannte Wolf stand stumm da und konnte sich nicht rühren, bis eine Stimme erklang: "Baka, worauf wartet du noch. Ayame hast du schon in die Arme meines Bruders getrieben. Wenn du nicht aufpasst, schnappt er dir auch noch die zweite Verlobte weg."

Alle waren so vertieft, das sie Inuyashas Annäherung überhaupt nicht mitbekommen hatten. Auf jeden Fall brachte er die richtigen Argumente vor. Obwohl es Kouga ärgerte, er kurz seinen Unmut Luft ließ, fing er sich schnell wieder.
 

Während sich der Hanyou mit seinem älteren Bruder nach Süden wandte, kehrten die Wölfe in den Norden zurück um alle Angelegenheiten zu regeln und eine Vermählung zu feiern. Ayame blieb noch einige Wochen bei dem Rudel, um sicherzugehen, das Itsukos Anspruch von niemand angefechtet wurde. Kein Wolf wagte einen Einspruch, denn immerhin war sie Katsuros Enkelin und hatte den derzeit stärksten Wolf an ihrer Seite als Gefährte.

Eines Tages, der dritte Vollmond rückte näher, seit sie Sesshomaru bei Musashi verließ, verabschiedete sich die Rothaarige von ihrer Familie und wanderte los.
 

Indessen erreichte Sesshomaru zusammen mit dem Jüngeren das Anwesen im Süden, wo einst Izayoi geboren wurde und die Nachkommen ihres älteren Bruders lebten. Doch die Burg gab es nicht mehr, nur noch schwelende Trümmer fanden sie vor. Erkundigungen ergaben, Dämonen hatten die Feste überfallen und schwer beschädigt. Offenbar erfüllte der Fürst einen Teil seines Vertrages nicht, verweigerte die Zahlung einer abgemachten Summe und hetzte stattdessen Dämonenjäger auf seine ungewöhnlichen Partner. Diese rächten sich im Gegenzug und töteten den Daimyo. Sofort nutzte das ein unmittelbarer Nachbar aus, fiel in das Reich ein, eroberte es und nahm die siebenjährige Tochter als Geisel, mit der Absicht, sie später mit seinem Sohn zu vermählen. Damit sicherte er sich die Herrschaft über das Land, da er nichts von der halbdämonischen Verwandtschaft wusste.

Es machte Inuyasha wütend und plötzlich fühlte er sich verantwortlich. Obwohl Sesshomaru kein Interesse zeigte, unterstützte er seinen jüngeren Bruder bei der Befreiung des Kindes. Zum ersten Mal nach Narakus Vernichtung kämpften die beiden Brüder Seite an Seite und gingen siegreich aus dem Kampf hervor. Die Kleine nahm der Hanyou mit nach Musashi, wo sie bei ihm und seiner Gefährtin Kagome ein neues Zuhause fand.

Der Lord des Westens kehrte bald darauf in sein Schloss zurück und suchte wie vereinbart in regelmäßigen Abständen den See auf. Von Ayames Entschluss hatte er bereits durch seinen Bruder Kenntnis. In seinen Augen hatte sie zum Wohl ihres Volkes entschieden und er war stolz auf sie. Er sah in ihr eine würdige Gefährtin und deswegen hielt er an seinem Vorhaben fest, obwohl er nun nicht seine erhoffte Belohnung bekam. Die Dämonin zu besitzen nahm nun Vorrang vor allem anderen ein.
 

Es wurde bereits Abend, die Sonne verschwand gerade am Horizont und verfärbte den Himmel, bevor Sesshomaru zum ersten Mal die Anwesenheit eines zweites Wesen spürte. Doch erst als de Mond hoch oben am Himmel stand, getraute sie sich näherzukommen. Der Fürst tauchte zwischen den Bäumen auf, wartete dann bis Ayame vor ihm stand. Kein Wort fiel, als die letzte Distanz schrumpfte und der Hundedämon die Hand der Wölfin ergriff. Er führte sie durch den Wald bis zu einer kleinen Lichtung. Sobald sie diese erreicht hatten, wollte der Lord ihre Antwort wissen. Die Frage äußerte er nicht laut, sondern der Blick in seinen Augen übernahm es.

Etwas verlegen strich sich die Rothaarige eine lästige Strähne aus der Stirn und sie hauchte dann leise: "Ja, ich werde deine Gefährtin."
 

Sesshomaru versprach ihr nichts, aber er nahm sich vor ihr die nötige Freiheit einzuräumen, denn er wollte sie nicht brechen, sondern ihre Wildheit bewahren. Jetzt jedoch hob er seine Hand, legte sie an ihren Hinterkopf und dirigierte sie näher an sich heran. Der Dämon küsste seine Gefährtin und sie erwiderte die Liebkosung hingebungsvoll. Danach fielen ihre Kleider zu Boden und Hände gingen auf

Wanderschaft. Erregung nahm von ihnen beiden Besitz und sie sanken ins Gras. Erst als ihre Vereinigung unmittelbar zuvor stand, verkrampfte sich die Wölfin und wich ängstlich zurück.

"Lass es zu!", forderte ihr Gefährte, bewegte sich aber nicht, sondern sah ihr einfach in die Augen.

Ayame holte tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen und nickte dann. Sie wappnete sich, erwartete den Schmerz und es überraschte sie, als Sesshomaru ihre Beine spreizte. Es kostete ihn viel Selbstbeherrschung, sich zurückzuhalten und langsam vorzugehen. Doch nur bis zu einem bestimmten Augenblick. Die Wölfin übernahm die Initiative, da sie die Anspannung nicht mehr aushielt. Der Rhythmus wurde immer wilder, die blutigen Kratzer auf ihrer Haut immer mehr. Von der Ekstase gepackt stürmten sie gemeinsam auf den Gipfel und fielen in die Glückseligkeit.

Noch immer durchzuckten Ayame die Wellen der Verzückung, als der westliche Fürst zufrieden lächelte und dachte: 'Sie gehört mir, mein Eigentum, meine Gefährtin.'

Ihre Stimme riss ihn aus den Gedanken. Liebevoll entfuhr es der Dämonin seufzend: "Mein Fürst."
 

Die Nacht war noch lange nicht vorbei. Erst nach Sonnenaufgang verließen sie den Ort. Im westlichen Schloss gaben sie ihre Absicht bekannt und vermählten sich bald darauf. Die neue Fürstin litt selten unter dem Zwängen des Schlosses, denn sie wanderten viel, unter anderem hielten sie sich bei den Wölfen im Norden auf oder besuchten Musashi.

Ayames temperamentvolle Seite schimmerte noch oft durch, besonders in den Momenten, wo andere Dämoninnen ihrem Gemahl zu nahe kamen. Sesshomaru nahm es gelassen und zeigte nie eine Regung, denn er wusste, wie er das Gemüt der Wölfin besänftigen konnte. Diese intimen Momente blieben nicht ohne Folgen, worauf sie dem Fürsten erst eine Tochter und in späteren Jahren noch einen Sohn schenkte. Akito, Sesshomarus Erbe, akzeptierte die neue Gefährtin seines Vaters und mochte seine Halbgeschwister. Respektvoll behandelte er auch die menschliche Adoptivtochter seines Onkels, denn in diesem Punkt ähnelte er mehr seinem Großvater.
 

Noch oft schmunzelte Inuyasha über die Wendung der Ereignisse und musste daran denken, dass alles mit einem Skorpionsbiss angefangen hatte. Obwohl er damals über den hinterhältigen Angriff verärgert war, hatte sich alles überaschenderweise positiv entwickelt. Immerhin nahm er nun den Rang eines Fürsten ein und wurde von anderen Wesen akzeptiert. Zufriedener konnte niemand der Beteiligten sein.
 

Ende                    



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)

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Von:  Mitsuki-chan
2016-09-11T14:45:53+00:00 11.09.2016 16:45
Hey habe gerade deine FF gelesen.
Eine wirklich schöne Geschichte. Das Pairing Ayame + Sesshomaru gefiel mir sehr.
Überhaupt hast du alles sehr schön geschrieben und beschrieben das es nie langweilig wurde. Die richtigen Sachen in die Länge gezogen und die richtigen kurz gehalten :3
Banzai!
Antwort von:  LadyJanette
21.09.2016 16:10
Besten Dank für deinen Kommentar. Besonders freut es mich, da die FF nun doch schon etliche Monate alt ist.
LG Jane
Antwort von:  Mitsuki-chan
21.09.2016 16:36
Ja, aber wenn man eine schöne Geschichte ließt kann man die auch ruhig kommentieren :D viele Geschichten gehen hier leider auch "oft unter" obwohl sie wunderschön sind :D
Von: abgemeldet
2015-05-13T17:07:03+00:00 13.05.2015 19:07
Hey^^
Aaaah, da ist das Ende jaxD Und ich dachte schon ich wäre zu blöd, zu checken, dass es aus ist, als ich den abgeschlossen Status gesehen habexD
Ja ja, das Ende ist wirklich weit aus besser als so plötzlich wie im letzten KapitelxD
Traurig dass es aus ist, bin ich aber trotzdem irgendwie.-.
Auch wenn es wirklich, wirklich schön war:3 Tja, wie heißt es doch so schön? Glück im Unglück. In diesem Fall ziemlich angebracht wie ich findexD
Hoffe, ich werde noch öfter mal etwas von dir lesen,
LG
Bloody^^
Antwort von:  LadyJanette
15.05.2015 14:11
Ich dachte auch die Freischalter sind schneller ;). Es gab natürlich noch ein richtiges Ende.

Freue mich das du bis zum Ende dran geblieben bist. Natürlich freu ich mich auch über die drei neuen Leser hier auf Animexx, die sich nach dem Ende gefunden haben ;) 8 ist nicht viel, aber immer hin 5 mehr als bei der Naraku FF)
Ich bin nicht sicher ob es noch einmal eine FF von mir gibt. Obwohl mich Cheyenne bereits ermutigt hat, eine weitere Ayame & Sess FF zu schreiben. ( Idee dazu hat sie gleich mitgeliefert.)
Wenn ich was draus machen kann, wil ja auch eigene Ideen einbringen, setze ich mich ran

Jane
Antwort von: abgemeldet
15.05.2015 23:39
8 ist doch schon gut^^
Wenn ja, ich frei mich drauf und würde auf jeden Fall mal reinschnuppern^^
Von: abgemeldet
2015-05-03T17:29:23+00:00 03.05.2015 19:29
bin auf jeden Falls schon gespannt auf die Lösung, sorry kann gerade nicht so lang schreiben, wollte es nur kurz nochmal leses und kommentieren, bevor ich zu Verwandten fahre:3
Antwort von: abgemeldet
12.05.2015 20:41
Sorry, hatte das irgendwie falsch verstanden>.> bzw. Das Kapi irgendwie nicht gecheckt, sry, bin manchmal eine hole Nuss._.
Vielleicht hatte ich auch einfach noch nicht wahrhaben wollen, dass es aus ist>.<
Schönes Ende übrigens, auch wenn du das vielleicht gar nicht mehr hören willst...
Trotzdem LG
Antwort von:  LadyJanette
13.05.2015 02:07
Kapitel 10 Ayames Wahl ist in der Freischaltung. Ist unter den ersten 30 diesmal gelandet. Hoffe das es deshalb schnell geht.

Also wundere ich mich nicht das du etwas nicht gecheckt hast ;) Fehlt ja noch das entscheidende Ende

Jane
Von: abgemeldet
2015-04-29T14:48:23+00:00 29.04.2015 16:48
Ein schönes Kapitel mal wieder:3 irgendwie wird mir Sesshonaru durch deine FF immer sympathischer, wobei ihn seine Mutter schon meilenweit locker überholt hatxD
Antwort von:  LadyJanette
29.04.2015 17:43
Ich fürchte nur es wird Mamas oder sollte ich Omas letzter Auftritt gewesen sein. Über deren Alter habe ich übrigens schon öfters gerätselt.

Sie ist genauso zweideutig wie ihr Sohn. In der Beziehung nehmen sich beide nicht viel. Wenn man genau aufpasst durchschaut man sie auch beide.

Im nächsten Kapi wird dann einiges geklärt.
Danke das du noch an dran FF dran bist

MFG Jane
Von: abgemeldet
2015-04-24T17:44:39+00:00 24.04.2015 19:44
Hey^^
Wow, das war irgendwie berührend...
Ich hab noch immer Gänsehaut:3
Aber irgendwie war der letzte Satz auch traurig... "Dann war sie allein."
Und dann auch noch der Absatz zum Rest, das hat das Ganze irgendwie noch Verstärkt... Da hat nicht mal geholfen gleichzeitig "Happy" in Nightcoreversion zu hörenxD (Ich höre beim Lesen, Schreiben etc. immer Musik)
Kann Kapitel 8 kaum abwarten>.> Hoffe es kommt schnell,
LG
Bloody^^
Antwort von:  LadyJanette
25.04.2015 18:57
Antwort gab es heute Nacht schon, doch sie wurde nicht gespeichert. Schade!
Nächstes Kapi ist hochgeladen, Leider dauert die Freischaltung lange.
Wow, wenn ich es schaffe dir eine Gänsehaut zu verpassen.
Allein bleibt Ayame nicht lange ;)

Ich bin auf jeden Fall hocherfreut das weitergelesen wird, nicht nur von dir.

Die restlichen Leser haben sich auch angefunden, auf FF.de. Haufen Zugriffe und neue Favos dort, was mich umgehauen hat.
Antwort von: abgemeldet
26.04.2015 15:23
Cool, endlich bekommt die FF das was die verdient^^
Von:  Todesengel1618
2015-04-19T16:10:36+00:00 19.04.2015 18:10
Hallo, jetzt kommentier ich auch mal. ;) Tut mir übrigens leid dass ich es erst jetzt mache. *entschuldigender Blick*
Es ist zwar ein seltsames und sehr seltendes Paar, aber deine Geschichte hat mich bis jetzt gut überzeugt. Du schreibst wie immer sehr gut, dass ich mir bis jetzt alles gut vorstellen konnte. Ich bin eigentlich überhaupt nicht der Fan von dem Paar Ayame & Sesshomaru, aber vielleicht ändert sich dass ja durch deine Geschichte ja etwas. *lächel*
Die Geschichte ist sehr spannend, schön und die Beweggründe versteht man hier allesamt sehr gut, vor allem Inu Yashas Land Erbe und dass Menschen es dadurch auf ihm abgesehen haben finde ich sehr interessant. Und wie es zwischen Ayame und Sesshomaru aussehen wird bin ich auch sehr gespannt. Mal sehen was noch zwischen die zwei noch so alles passieren wird und ob es vielleicht zwischen den beiden etwas funken wird oder ob es letzten endes doch reine Begierde sein wird. Ich werde auf jeden Fall deine Geschichte weiter verfolgen, und du kannst dir sicher sein, dass du jetzt einen Favoriten mehr hast. *schmunzel*
Was mich aber brennend interessieren würde ist, weshalb du genau auf dieses Paar gekommen bist.? Was hat dich genau aufgefordert oder bewogen bei diesem Paar eine Geschichte zu bringen? *neugierig sei*

LG, Todesengel1618
Antwort von:  LadyJanette
19.04.2015 20:08
Die Lorbeeren zu der Idee darf ich mir nicht anhängen. Die Idee stammt nicht von mir. Ich wollte nur etwas schreiben und wusste nicht was. Da hat mir Cheyenne oder hier auf Animexx nennt sie sich Cheyennes Dream auf die Sprünge geholfen. ( Ihre FFs kennst du ja und weißt das ihr immer was gutes einfällt. Sie schreibt ja gern über seltene Paare oder nimmt Serien, die kaum jemand benutzt) Sie hat mir ein paar Brocken hingeworfen und gemeint, mache eine FF draus. Sie wollte es selbst schreiben aber bei ihr nahmen die Ideen über Hand und deshalb gab sie dieses Paar ab. Der Grundgedanke war eigentlich nur. Inu stirbt plötzlich, Kouga rennt zu Kago und Ayame steht allein da. Sess nutzt die Chance und ködert die Wölfin. Die zwei Sätze, mehr hatte ich nicht zur Verfügung.
Wundere mich selbst immer wieder, und musste mehrmals die Ayame Teile schauen um ein wenig den Charakter der Rothharigen einzufangen, doch ich habe sie sogar beendet *Freu*
Animexxleser kommen nun auch in den genuß.
Wird dir schon gefallen, denke ich :)
Jane
Von: abgemeldet
2015-04-18T13:08:58+00:00 18.04.2015 15:08
Hallo LadyJanette,
ich bin durch das Cover auf deine Fanfiction aufmerksam geworden, habe einfach mal schulterzuckend reingesehen und es bisher nicht bereut. Ich hoffe das bleibt auch so. Werde hin und wieder mal vorbei sehen ob etwas Neues draußen ist.
Freundliche Grüße,
Pr. Swk
Von: abgemeldet
2015-04-17T18:48:29+00:00 17.04.2015 20:48
Hey^^
Ich denke, ich muss nicht auch noch sagen, dass ich das Kapitel mal wieder einfach spitze fandxD Und auf das am Anfang:
Dafür doch keinen Dank, die Geschichte bekommt das was sie verdient hat:) Ich finde es eigentlich eher unerhört, dass nicht noch mehr sich das hier kommentieren. Die Geschichte hätte echt mehr Fans verdient!
LG
Bloody^^
Antwort von:  LadyJanette
18.04.2015 03:45
Bist doch immer noch mein einziger Favo, also bekommst du meinen ganzen Dank ;) hier auf Animexx. Auf FF.de fanden sich mehr Leser. Selbst jetzt lange nach dem Ende gibt es dort noch über 40 favos. Kommifaul sind die auch dort. Was soll es!
Lieber keine Gedanken drüber machen ;) sonst zweifelt man. Nachdem das andere Naraku FF Freekapi frei ist, lade ich hier Kap 7 hoch, Damit die Freischalter nicht überlastet werden ;)

Jane
Antwort von: abgemeldet
18.04.2015 14:52
Ach, da kommen sicher noch mehr:) Aber du hast recht, am Besten denkt man sich da einfach nicht zu viel zu:)
Ja, Kommifaul sind die Meisten, auch wenn ich das nie so verstehen werde... Vermutlich merkt man das auch, mir jedenfalls macht kommentieren Spaß:)
Klingt gut^^
Antwort von: abgemeldet
18.04.2015 14:53
ach ja, jetzt hätte ich es fast vergessen:
hübsches Cover^^
Antwort von:  LadyJanette
18.04.2015 16:13
Das Cover hat mir Cheyennes Dream letztes Jahr gebastelt als ich anfing mit der FF. Auf Myff ist es seit dem online. Beim ersten Versuch hier mit der FF hatte ich es auch drin. Aufgrund des fehlenden Interesse hatte ich die FF jedoch enntäuscht gelöscht. Am Cover lag es schon damals nicht. Ayame ist nicht gerade ein beliebter Chara und die reinen Manga Leser kenne sie überhaupt nicht. Habe mich inzwischen mit anderen Autoren unterhalten FFs mit Koga und Ayame sind ebenso wenig beliebt. Deswegen werfe ich kein Handtuch. Trotzdem danke das du mich immer wieder versuchst aufzumuntern ;)
Von: abgemeldet
2015-04-15T13:02:02+00:00 15.04.2015 15:02
Wieder ein hammer Kapitel^^
Irgendwie ist Inu ja schon fast niedlich, wie er sich immer so um sie sorgt:3
Freue mich schon auf's nächste:)
LG
Bloody^^

Antwort von:  LadyJanette
15.04.2015 19:52
Ist schon in der Freischaltung.
Freut mich wirklich, das du weiterhin gefallen daran hast.
Inu liegt es im Blut zu beschützen.
Im übrigen kannst du diese FF frei lesen. Sie ist mehr in gewissen Andeutungn geschrieben, sodass ich sie nicht ändern muss( wahrscheinlich)

Jane
Von: abgemeldet
2015-04-12T14:35:33+00:00 12.04.2015 16:35
Hey^^

Eine, meiner Meinung nach, ziemlich gute Geschichte hast du hier veröffentlicht^^ Besonders finde ich Gefallen an deinem Schreibstil. Obwohl alles verständlich und kompakt erzählt ist, wird nichts ausgelassen oder der Leser hat das Gefühl, dass etwas ausgelassen würde. Du schreibst detailliert, ausführlich, anschaulich, wirst dabei allerdings nie zu abwegig oder schweifst vom Thema ab. Auch die Idee ist irgendwie süß:3
Allem in allem kann ich nur sagen: weiter so, ich bleibe auf jeden Fall dabei und freue mich schon auf eine Fortsetzung:)

LG
Bloody^^
Antwort von:  LadyJanette
12.04.2015 20:05
Kapitel 5 ist bereits seit heute Mittag in der Freischaltphase. Ich hoffe ganz stark, die weitere Umsetzung sagt dir zu.
Danke für deine Einschätzung, bedeutet mir eine Menge und es motiviert mich weiterzumachen. Dennoch ist diese FF fertig, sodass du mit den weiteren kapiteln rechnen kannst. Zwischen den updates lasse ich trotzdem ein paar Tage verstreichen, was mir hoffentlich niemand übel nimmt.

Im übrigen denke ich, ich hatte eine gute Lehrerin, die mir bei meiner allersten FF ( Serie Mag7)unter die Arme gegriffen hat. Ohne sie hätte ich bereits aufgegeben und mich nie an die beiden Inu FFs gewagt. Wenn dir meine FFs gefallen kann ich dir ihre nur wärmsten empfehlen.

Jane

P.S Danke, mir ist gerade meine Vergeßlichkeit wieder untergekommen. Die FF besitzt nämlich seit ca einen Jahr ein Cover ;)




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