Sakura in Gefahr
-Wir werden uns wieder sehen- Dass hatte er zu ihr gesagt bevor er den Koffer an sich nahm. Was er damit wohl gemeint hatte?
Die Frage ließ sie nicht in Ruhe aber zumindest lenkte sie das Ganze von Itachi ab und sorgte dafür dass sie nicht ständig an ihn dachte.
Aber angenehmer wurde es deswegen trotzdem nicht. Statt sich Gedanken darum zu machen ob Itachi was von ihr wollte oder nicht machte sich jetzt die Angst breit dass der Typ seine Aussage in die Tat umsetzen könnte. Sie wurde daher umso vorsichtiger und nahm sogar eine Waffe mit, die sie in ihrer Handtasche versteckt hatte. Immer wieder schaute sie sich prüfend um bevor sie alleine irgendwo in der Stadt umher lief oder einen Spaziergang machte. Natürlich musste sie einkaufen oder einfach mal an die frische Luft aber das machte sie nur unter besonderem Augenmerk gegenüber ihrer Umgebung. Seit zwei Wochen plagte sie jetzt schon die Ungewissheit ob der Kerl doch noch seinen Worten Taten folgen lassen würde. Itachi hatte schon öfters in der Zeit ihre Vorsicht bemerkt aber es vorerst ignoriert. Als sie dann auch noch anfing jedes Mal zusammen zu zucken oder aufzuschreien wenn man sich ihr unbemerkt näherte fragte er dann doch was los sei. Als Sakura von der ganzen Angelegenheit ihm berichtete, hob er nur eine Augenbraue und meinte dass sie sich keine Sorgen machen sollte. Er würde es angeblich nicht wagen in ihr Revier einzudringen und außerdem sollte sie die Tatsache dass er überall seine Augen und Ohren hatte nicht außer Acht lassen.
Dass er das Ganze natürlich als harmlos abtat war klar und dass er sie nicht ernst nahm wunderte sie auch nicht. Ihr blieb wohl nichts anderes übrig als auf der Hut zu sein. Selbst wenn Itachi meinte dass sie sich keine Sorgen machen soll, ließ sie die Angst nicht los. Immer wieder hatte sie das Gefühl dass sie irgendwer beobachtete. Es war fast wie damals aber mit dem unterschied dass sie dieses Mal kein gutes Gefühl hatte.
Dass sie damit sollte Recht behalten wurde ihr umso mehr bewusst wenn sie nachts in ihr Auto stieg um nach Hause zu fahren.
Immer wieder hörte sie Schritte oder Stimmen konnte sie aber nie orten. An einem Freitagabend kam dann was kommen musste.
Sakura war wie immer auf dem Weg in die Tiefgarage um in ihr Auto zusteigen und nach Hause zu fahren. Wieder hörte sie die Schritte und dieses Mal kamen sie immer näher. Als sie am Auto ankam konnte sie im Seitenspiegel drei Typen ganz in ihrer Nähe sehen. Sie holte unauffällig ihr Handy raus und tippte eine kurze SMS ein. Aber zum Absenden kam sie nicht. In schnellen Schritten war einer der Typen schon hinter ihr.
Instinktiv schlug sie nach ihm. Dabei rutschte ihr das Handy aus der Hand und unter ihren Wagen. Keiner hatte dies bemerkt, viel zu sehr nahm Sakura sie in Beschlag. Sie wehrte sich nach Leibes Kräften. Aber gegen drei Typen kam sie einfach nicht an. Einer schlug ihr gegen den Rücken und so kippte sie nach vorne. Dann spürte sie ein Tuch vor ihrer Nase und im nächsten Moment kroch ihr der Geruch nach Chloroform in die Nase. Nach drei Atemzügen wurde ihr schwarz vor Augen und mit einem letzten Gedanken an Itachi war sie dann geistig weg.
Der dritte fing sie auf und warf sie sich über die Schulter. Dann drehten sich die Drei um und verschwanden so unauffällig wie sie gekommen waren. Zeitgleich war Itachi gerade damit beschäftigt Berichte zu studieren und zu sortieren. Eine langweilige Arbeit aber sie musste sein, plötzlich durchzuckte ihn ein ganz komisches Gefühl. Da er sich nicht erklären konnte was es war, ignorierte er es und machte weiter.
Es war 18.30 Uhr als er endlich fertig war, danach ging er in sein Zimmer und zog sich seine Trainingsklamotten an. Er hatte sich mit Sakura um 19 Uhr zum Training verabredet und so ging er wie immer um 18.50 Uhr in die Halle um sich aufzuwärmen. Als sie um 19 Uhr nicht kam, trainierte er einfach weiter. Sie hatte ihn schon manchmal versetzt aber das kam nur vor wenn sie eine Doppelschicht fahren musste und für gewöhnlich meldete sie sich später dann doch noch per SMS. Gegen 20 Uhr ging er wieder in sein Zimmer und duschte sich. Danach machte er sich was zu essen und legte sich dann auf sein Bett um zu lesen. Wenn er nichts zu tun hatte machte er das immer. Es war sowas wie ein Hobby von ihm, wenn man das so nennen konnte. Irgendwann schlief er dann ein. Am nächsten Morgen stand er wie gewohnt um 6 Uhr auf und ging duschen. Sakura musste noch schlafen sonst wäre das Bad jetzt besetzt. Wird wohl sehr spät gewesen sein als sie gestern gekommen war.
Als er fertig angezogen war ging er in die Küche und machte sich Kaffee. Es war schon recht gespenstisch, sonst war sie schon wach und wuselte durch die Küche um Frühstück zu machen. Selbst wenn es am Vorabend spät wurde, war sie immer schon wach. Heute war ihr freier Tag vielleicht nutzte sie den zum ausruhen. Aber komisch war es dennoch, sie hatte ihm nicht mal eine SMS geschickt so wie normal.
Den ganzen Tag hindurch verfolgte ihn das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Nicht ein Mal hörte man Geräusche aus ihrem Zimmer.
Am späten Nachmittag gab er dem Gefühl dann nach und klopfte an ihrem Zimmer. Aber keine Reaktion, nicht ein Laut kam von innen.
Itachi ging in die Garage um mit seinem Auto etwas umher zu fahren. Er wollte den Kopf frei kriegen. Ständig fragte er sich warum zum Teufel er dieses Gefühl hatte, dass etwas nicht stimmte. Noch nie war er so unruhig gewesen. Als er in der Garage ihren Audi TT nicht sah wurde das Gefühl noch schlechter. Trotzdem stieg er in sein Auto und fuhr los aber von wegen Kopf frei kriegen. Das Gefühl wurde immer mieser und der Gedanke Sakura sei etwas passiert wurde auch immer stärker. Er achtete gar nicht auf die Route und landete wie nicht anders zu erwarten war am Krankenhaus. Er konnte sich zwar nicht erklären wie er dorthin gekommen war aber wenn er schon mal da war, konnte er ja auch mal nachsehen. Er fuhr in die Garage und schaute sich um. Er fand auch sofort ihr Auto. Arbeitete sie etwa immer noch? Das war sehr untypisch für sie, nicht dass sie immer noch arbeitete aber dass sie sich nicht gemeldet hatte. Sie war ihm zwar keine Rechenschaft schuldig aber sie meldete sich immer.
Vor allem wenn sie mit ihm verabredet war zum Trainieren. Langsam aber sicher kam es ihm dann doch seltsam vor, daher parkte er sein Auto in der Nähe von Ihrem und stieg aus. Er ging ins Hauptgebäude an die Rezeption und fragte nach ihr. Die Aussage der Krankenschwester beunruhigte ihn dann ernstlich. Angeblich hatte sie heut frei und sei gestern Abend gegen 18 Uhr gegangen. Wo war sie denn?
Er ging wieder in die Garage und schaute sich nun genauer um. Aber er fand nichts Auffälliges. Als er wieder an seinem Auto war schaute er zu Sakuras Audi. Plötzlich sah er etwas aufblinken unter ihrem Auto. Er ging hin und kniete sich runter um nachzusehen was da so blinkte.
Itachi griff mit seinem Arm unter den Wagen und hielt nach etwas tasten ein längliches Etwas in der Hand. Er stand auf und hatte ein Handy in der Hand. Itachi besah es sich genauer, es sah haargenau so aus wie das von Sakura. Er tippte auf das Display und fand eine nicht geschickte SMS.
Ganz selbstverständlich öffnete er sie dann. Vielleicht brachte sie Aufschluss über den Verbleib von Sakura. Als er sie gelesen hatte riss er die Augen auf. –Hilf mir Sakura- Sie hatte sie eindeutig an ihn geschrieben, seine Nummer war eingetippt. Als er das Auto genauer ansah konnte er Kratzer an der Autotür sehen und auf dem Boden waren ebenfalls Kratzer von Schuhen. Wahrscheinlich von Absätzen.
Das konnte nur eins bedeuten. Sie wurde entführt aber von wem? Plötzlich schlug die Erkenntnis auf ihn ein wie ein Blitz. Sie hatte doch erzählt dass der Typ damals bei der Übergabe doch gemeint hatte sie würden sich wieder sehen. Hatte er seine Drohung wahr gemacht? Unwahrscheinlich er würde es nicht wagen jemand aus der Organisation zu kidnappen aber andererseits hatte er ja verdammt viel Interesse an Sakura gezeigt. Er musste unbedingt mit Madara sprechen und so fuhr umgehend zurück. Ohne Anzuklopfen ging er sofort rein und Madara schaute ihn nur fragend an. „Ah Itachi was machst du denn hier?“ Wortlos legte Itachi ihm Sakuras Handy mit der geöffneten SMS hin.
Madara besah sich die SMS und richtete dann seinen Blick wieder auf Itachi, dieser antwortete sofort. „Sie wurde entführ von Sabato.“
Madara lehnte sich in den Sessel. „Das ist bedauerlich, sehr bedauerlich.“ Itachi blickte ihn leicht wütend an. „Was denn? Sie ist zwar eine sehr gute Ärztin aber ersetzbar. Oder willst du etwa dass ich sie zurück hole?“ Itachi hob eine Augenbraue an. Innerlich kochte er, wie konnte Madara nur zögern. „Itachi es ist zwar schade um ihre Fähigkeiten aber ich werde sicherlich nicht meine Männer opfern für diese Aktion. Abgesehen davon ist Sabato ein wichtiger Händler für mich und die Beziehungen die er hat will ich nicht riskieren. So leid es mir auch für die Ärztin tut aber ich werde nichts unternehmen. Aber wenn sie fliehen kann werde ich sie gerne wieder auf nehmen. Aber sag mal was interessiert dich das denn? Dir liegt doch nicht etwa was an ihr?“ Ja warum eigentlich? Konnte Madara recht haben? Ach was. Schnaubend schnappte er sich Sakuras Handy und ging aus Madaras Büro um dann direkt in sein Zimmer zu gehen. Zeitgleich öffnete eine rosahaarige ihre Augen. Sie schaute sich irritiert um.
Wo war sie denn hier?
