Eine bescheuerte Tradition (Shikamaru, Temari, Mirai)
Eine bescheuerte Tradition
Shikamaru betrat mit einem breiten Lächeln das Wohnzimmer.
„Ich werde Patenonkel!“
„Ach, tatsächlich?“, erwiderte Temari, ohne von der Zeitung, die sie gerade las, aufzusehen.
„Ja, im Dezember ist es so weit“, antwortete er, ließ sich aber von ihrem Desinteresse die Laune nicht verderben.
„Erst Ino, jetzt Chouji ...“, bemerkte sie beiläufig, „Tja, was für ein Pech, dass der Nachwuchs von den beiden allein nicht ausreicht, um eure komische Tradition aufrecht zu erhalten.“
„Ein bisschen Zeit bleibt uns doch noch, damit alle Kinder in einen Jahrgang kommen.“
Temari blickte auf und starrte ihn ausdruckslos an.
„Wenn du mir damit etwas Bestimmtes sagen möchtest“, sagte sie beherrscht und zog eine Augenbraue nach oben, „ich höre.“
Shikamaru grinste – ihr scharfer Tonfall konnte ihm heute nicht die Laune verderben – und ließ sich neben ihr auf die Couch fallen.
„Ist Mirai noch da?“, fragte er.
„Ja, sie ist eben auf Toilette gegangen. Kurenai –“
Sie brach ab, als sie im Flur das laute Getrappel der Vierjährigen hörte.
„Guck mal, Onkel Shikamaru!“, rief sie, als sie ins Zimmer stürmte und wedelte wild mit der rechten Hand herum.
Abrupt sprang Temari von der Couch auf und luchste dem Mädchen den Gegenstand, den sie festhielt, ab.
„Wo hast du denn das her?“, fragte sie mit einer ungewohnten Unsicherheit in der Stimme.
„Das hab ich eben im Müll gefunden“, flötete Mirai fröhlich. „Ich wollte es Onkel Shikamaru zeigen, weil ich dachte, dass er sich vielleicht genauso wie du darüber freut, Tante Temari.“
Shikamaru sah die beiden mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er hatte nicht den kleinsten Schimmer, wovon die Zwei sprachen.
„Was ist es denn?“, fragte er arglos.
Temari zögerte einen Moment, dann reichte sie ihm das auf den ersten Blick unscheinbare Ding.
„Hier“ – sie verschränkte die Arme und wandte sich ab – „wie es aussieht, ist eure bescheuerte Ino-Shika-Chou-Tradition für die nächste Generation gesichert.“
Fassungslos betrachtete Shikamaru den positiven Schwangerschaftstest in seinen Händen.