Zum Inhalt der Seite

Einzigartig

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Prolog
 

„Das schaffen wir nicht allein.“

Es war weniger die Art, wie er es gesagt hatte, als mehr, dass er es überhaupt gesagt hatte, die Asuna ärgerte. Natürlich schafften sie das nicht allein. Vier Plattformen, die von vier Leuten zur selben Zeit besetzt sein mussten. Das war zu zweit unmöglich machbar, das wusste sie genau so gut wie er. Dennoch schien Kirito es für nötig zu halten, das Offensichtliche festzustellen. Sie machte auf dem Absatz kehrt und ihr langes, hellbraunes Haar wirbelte herum. Nachdem sie einige Schritte durch die riesige steinerne Halle gegangen war, wiederholte sie die Prozedur und kam wieder zurück. ‚Klack, klack, klack‘ machte jeder ihrer Schritte auf dem Boden und das Echo hallte von den Wänden wieder. Sechs große Steinsäulen stützten die unscheinbare Deckenkonstruktion, sonst war die Halle leer.

„Die Frage ist also, was wir machen. Blasen wir das Ganze ab, oder suchen wir uns zwei weitere Mitspieler“, versuchte sie das Gespräch auf das Wesentliche zu lenken.

Kirito sah sie mit seinen dunklen Augen auf seine übliche ruhige und unergründliche Art an. Sie wusste so oft einfach nicht, was in seinem Kopf vor sich ging. In so vielen Belangen war er anders, als alle anderen Spieler denen sie bisher begegnet war. Im Wesentlichen teilten diese sich in zwei Gruppen auf: Diejenigen, die an der Front kämpften, und versuchten das Spiel zu einem Ende zu führen, so wie sie und jene, die aus Angst oder anderen Gründen in den Startgebieten und Anfangsstädten geblieben waren und darauf warteten, dass die Kämpfer das Spiel beendeten. Kirito passte in keine der beiden Kategorien so richtig rein. Zwar kämpfte er an der Front und war auch bei den Bosskämpfen dabei, aber er suchte sich keine Gilde und bevorzugte es meist allein zu bleiben. Auch hatte er kein Problem damit, sich einfach Auszeiten zu nehmen und Tage freizumachen. Trotzdem gehörte er vermutlich zu den Besten Spielern in ganz SAO.

Früher hatte sie auch zu den Verängstigten gehört. Hatte eine ganze Woche lang die Anfangsstadt nicht verlassen, aus Angst sterben zu können. Doch dann hatte sie begriffen das in der Stadt zu bleiben und zu warten, was geschah, rein gar nichts ändern würde. Außerhalb der Stadtmauern kämpften und starben die Menschen, damit sie alle eines Tages wieder aus dieser Todesfalle entkommen konnten. Wie konnte sie sich da verkriechen und hoffen, dass schon alles wieder gut werden würde? Nein! SAO war zwar eine Todesfalle, aber es war auch ein Spiel und jedes Spiel konnte man auch gewinnen. Also hatte sie sich geschworen, alles dafür zu tun, um genau das zu erreichen und nicht ehr zu ruhen, bis sie alle wieder frei und zurück in der realen Welt waren.

Kirito schaute nun wieder zu dem großen steinernen Tor, das ihnen den Weg versperrte. Neben dem Steintor war eine große Sanduhr in die Wand eingelassen. Noch einmal las er die Worte darauf laut vor. „Haltet die Podeste besetzt, bis der Sand verflossen ist und die Tür wird sich euch öffnen. Doch Vorsicht ist geboten, nicht schutzlos ist die Grabkammer von Hammurabu dem Gierigen. Löst alle Aufgaben und ihr erhaltet, eine Belohnung, wie sie einzigartig ist in ganz Aincrad.“ Er lächelte leicht. „Wäre doch schade, wenn wir uns das entgehen lassen würden, meinst du nicht?“

„Also suchen wir uns zwei weitere Mitspieler. Ich könnte bei meiner Gilde nachfragen.“ Erwartungsgemäß verzog Kirito das Gesicht und Asuna musste kichern. Zumindest dieses Mal hatte sie gewusst, wie er reagieren würde. „Na gut, wir können uns auch zwei Andere suchen. Irgendwelche Ideen?“

Jetzt sah er sie an, als wäre er gerade bei irgendetwas Schlimmen ertappt worden. Kirito hatte also auch noch keinen Plan.

„Hm, mal schauen“, sagte er und ging zu einer der in den Boden eingelassenen Plattformen herüber. „Nur drei Mal drei Meter groß. Nicht gerade viel Platz, um zu kämpfen.“ Nachdenklich kratzte er sich am Kopf.

„Kämpfen? Aber hier sind doch überhaupt keine Gegner.“

Kirito wandte den Blick wieder von der Plattform ab und deutete auf das Steintor. „Nicht schutzlos ist die Grabkammer“, wiederholte er die Worte.

„Du meinst, wenn alle vier Plattformen besetzt sind und die Uhr anfängt zu laufen, erscheinen auch Gegner?“

„Genau. Keine Ahnung wie viele, aber ganz einfach wird es auf Ebene 70 wohl nicht sein. Wir sollten uns also Leute suchen, die auch auf engem Raum kämpfen können.“

„Hmhm“, Asuna nickte. Sie waren mehr zufällig als absichtlich auf den Eingang der Höhle gestoßen. Eigentlich hatten sie zusammen nur ein paar Gegner töten und etwas Leveln wollen. Aber Kirito hatte nicht unrecht. Wo sie diesen Ort schon mal gefunden hatten, wäre es schade jetzt einfach aufzugeben.

„Ich hab da von jemandem gehört, er lebt zurückgezogen im Wald auf Ebene 68. Es heißt, er sei ungemein schnell und wendig. Allerdings soll er Anderen gegenüber wohl recht abweisend sein.“

Sie zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch ist es wert.“ Plötzlich musste sie grinsen. „Ich wüsste da vielleicht auch noch jemanden, aber schauen wir erst mal ob deiner mitmacht.“

„In Ordnung, dann mal los.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück