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bittersweet symphonie

【SasuSaku ✩ AU】
von

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1: arten von menschen

Es gibt verschiedene Arten von Menschen.
 

Und verschiedene Arten, mit ihnen umzugehen. Während ein rebellisches Kind nur selten auf den Gedanken kommen würde, seiner streng gläubigen Mutter seine Meinung über Gott zu sagen, erzählt eine Mutter ihren wohl erzogenen Kindern nur selten, was für Dummheiten sie alles in ihrer Vergangenheit gemacht hat. Geheimnisse werden vor den Leuten, die nichts für sich behalten können, nicht erwähnt und bei denen, die alles für sich behalten können, eimerweise ausgeschüttet. Es gibt die Optimisten, die nur selten einer Meinung mit den Pessimisten sind und die Realisten, die sich beim Anblick beider nur immer wieder fragen, wie man bloß so einseitig sein kann. Zwischen den Strebern und den Coolen wird es immer eine gewisse Rivalität geben, da sie sich nie darüber einig werden können, ob Beliebtheit oder Intelligenz wichtiger ist. Und obwohl wir ganz genau wissen, wer die Lästerschwestern in unserem Freundeskreis sind, erfahren auch sie mehr Geheimnisse als wir wollen. Und dann gibt es da, zwischen all diesen verschiedenen Persönlichkeiten, meinen Vater, den einzigen Kerl, der meint, dass es kein Zeichen von Homosexualität ist, wenn sich Jungs die Haare rosa färben.
 

»Sieht gut aus.«
 

»Sieht es nicht
 

Nebeneinander standen wir vor dem überraschenderweise nicht zu kleinen Badspiegel. Hayato mit einem großen Grinsen, während mein Gesicht aussah, als wäre mein Hamster eben gestorben. Mein Stiefvater hatte es für nötig gehalten, mir die gewisse Portion Männlichkeit in Form von Augenringen zu verpassen, die den Eindruck erweckten, ich hätte seit zehn Jahren nicht genug geschlafen. Irgendwie machten sie mich älter. Irgendwie machten sie mich zu einer wieder auferstandenen Leiche.
 

»Ich sehe hässlich aus.«
 

Die Feststellung war so trocken, dass ich schlucken musste, um meinen Mund irgendwie wieder zu befeuchten. Nicht, dass nur die Augenringe schrecklich waren, sondern auch die Augenbrauen, die er mit Hilfe eines Augenbrauenstiftes, bei dem ich mich noch immer frage, warum mein Vater einen besitzt, dichter und dicker gezeichnet hatte. Die gezupften Augenbrauen, auf die ich sonst so stolz war, lagen hinter einer dickten Schicht dunkler Farbe.
 

»Richtige Männer sehen immer hässlich aus.«
 

Stumm schaute ich hoch zu dem Mann, der mit einem breiten Lächeln zu mir herunterblickte und schüttelte langsam den Kopf. Das erklärte mir so einiges über das Aussehen meines fünfzigjährigen Vaters, der noch immer aussah, als wäre er Ende dreißig. Die braunen Haare hingen ihm vereinzelt frech in das eckige Gesicht, während die leicht lockigen Haare ihm eine gewisse Ähnlichkeit mit Benedict Cumberbatch, dem Sherlock Holmes der gleichnamigen Serie gab. Wäre er wenigstens auch so intelligent und bekannt wie der liebe Holmes, hätten sich die Geldprobleme schon vor Jahren von selbst erledigt und ich müsste nicht Butler für irgendeinen Reichenhaushalt spielen.
 

»Dann will ich kein richtiger Mann sein, Dad.«
 

Mein Vater hingegen legte nur seine Hand auf meinen Kopf, faselte kurz einige aufmunterte Worte wie »Du packst das schon« und »Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann« und verabschiedete sich dann schneller als mir lieb war. Er hatte mal wieder ein Vorstellungsgespräch und so gerne ich ihm die Daumen gedrückt hätte, so verunsicherte mich die Tatsache, dass er in Jogginghose und zu weitem Tshirt aus der Haustür marschiert war. Trottel.
 


 


 

Kaum war die Hälfte des Weges zu meinem neuen Arbeitsplatz hinter mir, begannen meine Hände bereits damit, sich schmerzhaft in den Taschen des senfgelben Hoodies meines Vaters zu verkrampfen und auch mein Herz schlug bereits krampfhaft um sich und wollte anscheinend irgendeinen Fluchtweg finden, um mir und den Bandagen über meinen Brüsten zu entkommen. Und irgendwie konnte ich es verstehen. Am liebsten wollte ich gerade wieder nach Hause, in mein Bett, zu dem Buch, mit dessem Ende ich wahrscheinlich nie einverstanden sein würde. Dessen Nachwort so lange von mir gelesen werden würde, bis ich die Wörter sehen würde, die zwischen den Zeilen stehen. Das bessere Ende. Ein Seufzen entfuhr mir und die kleine, sonst so leise innere Stimme in mir schrie mich beinahe schon an, dass ich endlich aufhören sollte, mich mit dem Buch zu beschäftigen, wo doch keine dreißig Meter vor mit das Haus lag, in dem ich bald und mit viel Glück arbeiten würde. Haus war untertrieben, mit viel Glück war übertrieben. Mit offenem Mund betrachtete ich schweigend die Villa, die sich vor mich erstreckte und hatte kurze Zeit das Gefühl, dass ich entweder verarscht wurde oder ohne zu wissen in einer neuen Sitcom mitspielte.
 

Prüfend betrachtete ich meinen kleinen Pferdeschwanz in meinem Spiegelbild der schwarzen Tür, die den Eingang des Hauses ausladender aussehen ließ, als es eine Tür es eigentlich sollte. Mit einer Mischung aus Stolz und Niedergeschlagenheit musste ich feststellen, dass ich wirklich wie ein Junge aussah. Ein etwas weiblicher Junge, aber soweit okay. Zweifelnd hing mein Zeigefinger vor der Hausklingel, während alles in mir danach schrie, wieder nach Hause zu laufen, bevor ich alles vermasseln würde. Doch noch bevor ich auch nur einen Schritt zurück machen konnte, wurde die Tür ausgerissen und ich damit sowohl aus meinem physischen, als auch aus meinem mentalen Gleichgewicht gerissen. Mit einem stumpfen Geräusch machte mein Hintern Bekanntschaft mit dem glatten Mamorboden und meine Ohren mit dem melodischen Gelächter einer Stimme, die ich bereits am Telefon gehört hatte.
 

»Miss Uchiha?«
 

Meine Stimme klang gequälter als ich mich fühlte, was auch daran lag, dass mir bei ihrem Anblick nicht nur einer, sondern drei Frösche im Hals gewachsen waren. Die langen, schwarzen Haare hingen hinter ihren Schultern, während einzelne Strähnen ihr ovales Gesicht umrandeten und es damit noch mehr betonten, als nötig. Man hätte sich die Frau gut als Model vorstellen können - auch ihre Figur passte. War es okay, neidisch auf die Figur einer Frau zu sein, die eindeutig älter war als man selbst?
 

»Nenn mich Mikoto, wenn wir alleine sind«, zwinkerte sie mir verschwörerisch zu und reichte mir eine Hand, um mir beim Aufstehen zu helfen. »Wenn mein Mann dabei ist, belass' es lieber bei Miss Uchiha.«
 

Als ich es wieder auf zwei Beine geschafft hatte, musterte sie mich – sichtlich zufrieden – und bedeutete mir mit einer Handbewegung, mich umzudrehen. Ich tat wie befohlen und konnte es mir doch nicht verkneifen, kurz aufzuquieken, als ich auf einmal ihre Hände auf meinem Rücken spürte, die anscheinend damit beschäftigt waren, kleine Stückchen des nicht vorhandenen Drecks, der sich auf dem Mamorboden stapelte, zu entfernen.
 

»Sakura, oder?«
 

Wer ihre Stimme, so wie ich, schon am Telefon hinreißend fand, musste aufpassen, nicht in Ohnmacht zu fallen, wenn sie plötzlich fürsorglich und beinahe schon familiär klang. Ein kleines, ziemlich unsicheres Nicken konnte ich mir gerade so

abringen, als sie mich mit sanfter Gewalt wieder zu sich drehte. Wieder lächelte sie, wenn auch etwas anders als zuvor.
 

»Gut, du siehst wirklich aus wie ein niedlicher Junge. Folg' mir!«



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  yume-ko
2014-08-24T16:23:56+00:00 24.08.2014 18:23
Naaah~ schade dass es so kurz war haha

Anscheinend weiß Mr.Uchiha Senior nicht bescheid, du machst es echt spannend
Von:  Kleines-Engelschen
2014-08-24T11:48:27+00:00 24.08.2014 13:48
ich bin sehr gespannt wie sich die geschichte weiter entwickelt. freue mich aufs nächste kapitel

greetz


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