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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Geheime Absprachen

Gaara erwartete, dass Akatsuki wieder zu O-bon auftauchte. Und wie die Male zuvor standen sie am ersten Tag des Totenfestes unangekündigt vor seinem Burgtor. Der Daimyô ließ die Rônin ein, wusste er, aus welchem Grund sie gekommen waren. Wie Deidara wollten sie Sasori gedenken.

Sein Krieger zog sich jedoch auch dieses Jahr zurück und wollte für sich allein bleiben. Gaara respektierte dies und ließ ihn in Ruhe. Brauchte Deidara seine Nähe, würde er zu ihm kommen. Er konnte dieses Verhalten sogar nachvollziehen. Kehrte die Seele seines Meisters in die Welt der Menschen zurück, fühlte Deidara sich sicherlich nicht wohl, wenn er seine Aufmerksamkeit nicht ganz Sasori widmen konnte. Er hatte seinen Danna geliebt und Gaara wollte sich nicht zwischen diese Liebe stellen. Deidara hatte ein Leben gehabt, bevor sie sich begegnet waren. Er war einfach froh, dass ihre Leben inzwischen miteinander verbunden waren. Demnach verstand er Deidaras Wunsch, zum Totenfest der Vergangenheit und Sasori zu gedenken.

Gaara hatte über die Festtage wie üblich viele Termine, an die er sich halten musste, weswegen er sich auch nicht nennenswert um Akatsuki in seiner Burg kümmern konnte. Er gewährte ihnen für ein paar Tage Unterkunft, aber er ging davon aus, dass sie ihren eigenen Beschäftigungen nachgingen. Schließlich waren sie nicht wegen ihm hier. Seit ihrer Begrüßung hatte er sie auch noch nicht wieder gesehen. Zugegeben, Gaara war erstaunt, dass Konan dabei war. Ihr runder Bauch verriet ihre Schwangerschaft. In ein paar Wochen war es vermutlich soweit. Warum ließ Yahiko seine hochschwangere Frau mit ihnen reisen? Nun, das sollte nicht sein Problem sein. In einer Stunde stand der Besuch beim Tempel an. Dafür musste er allmählich die nötigen Vorbereitungen treffen.

Gerade erhob Gaara sich, da klopfte ein Diener an seine Tür. Sein Ziel waren sowieso seine Gemächer, also schob er die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf und sah den Mann ruhig an. „Was gibt es?“, fragte er. Der Diener verbeugte sich höflich vor ihm. „Gaara-sama. Yahiko wünscht Euch zu sprechen in der Angelegenheit Uchiha Sasuke.“ Der Rotschopf fragte sich, was Yahiko mit ihm besprechen wollte, doch er ließ seine Grübelei nicht nach außen dringen. „Sag ihm, ich werde mir heute Abend etwas Zeit für ein Gespräch mit ihm nehmen.“

Erneut verbeugte sich sein Diener tief vor ihm. „Ich werde es ausrichten, Gaara-sama.“ Mit diesen Worten zog der Mann sich zurück und Gaara strebte die Treppe zu seinen Gemächern hinauf. Er hatte jetzt keine Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, worüber genau Yahiko mit ihm reden wollte. Das musste bis heute Abend warten. Seine volle Konzentration wurde bei der Zeremonie im Tempel verlangt.
 

Der Abend war bereits weit fortgeschritten. Sein Arbeitszimmer wurde inzwischen nicht mehr vom Licht der Sonne, sondern von der Öllampe erhellt, die auf dem Tisch stand. Gaara wollte sich am liebsten nur noch schlafen legen, aber vorher stand noch das Gespräch mit Yahiko an. Der Anführer der Rônin wurde soeben von seinem Diener angekündigt. „Tretet ein“, rief er halblaut. Die Tür wurde geöffnet und Yahiko betrat den Raum. Nachdem die Tür sorgfältig geschlossen worden war, bot er dem Orangehaarigen den Platz auf der gegenüberliegenden Seite seines Tisches an.

Yahiko ließ sich auf dem Sitzkissen nieder. „Entschuldigt, dass dieses Gespräch zu einer so späten Stunde stattfinden muss. Aber vorher war keine Zeit“, erklärte Gaara kurz. Der Rônin deutete ein Kopfschütteln an. „Ich habe nicht erwartet, dass Ihr während O-bon viel Zeit erübrigen könnt. Allerdings ist diese Angelegenheit zu wichtig, um nicht darüber zu sprechen.“

Gaara zügelte seine innere Neugier und sah seinen Gast abwartend an, was er zu sagen hatte.

„Es ist schwer, nicht zu bemerken, dass sowohl in Nagoya als auch in Matsuyama Vorbereitungen für eine größere Reise getroffen werden. Ihr wollt mit Sasuke verhandeln.“ Dass die Rônin davon wussten, war nicht erstaunlich. Spätestens seit dem Gespräch mit Zetsu im Garten konnte er ungefähr abschätzen, wie effektiv ihr Spion war. „Wir vermuten, dass Orochimaru noch lebt und hinter all dem steckt. Die Shinobi, die Eure Stadt bedrohten, wurden wahrscheinlich von ihm geschickt. Wir haben keine Beweise dafür, aber es ist wahrscheinlicher als andere Möglichkeiten.“

Yahiko machte eine Pause und ließ diese Information wirken. Sollte er Recht haben und Orochimaru noch leben, war das Ausmaß der Auseinandersetzungen größer als bisher angenommen. Zog der alte Daimyô im Hintergrund die Fäden, wurde Sasuke zu einem wirklich gefährlichen Gegner, weil er von der Erfahrung Orochimarus profitierte. Der Schwarzhaarige hatte also vermutlich eine Marionette auf seine Position gesetzt, die nun für ihn agierte. Hinzu kam Sasukes persönlicher Groll gegen seinen älteren Bruder.

Langsam setzte sich die Situation zusammen. Orochimaru hatte im Krieg gegen ihn verloren. Akatsuki hatte dem alten Daimyô die Hilfe verweigert. Seine Burg und viele seiner Untergebenen waren Deidaras Rache zum Opfer gefallen. Sasuke hasste seinen Bruder, der zu Akatsuki gehörte. Sicher ließ er sich mit der richtigen Taktik leicht manipulieren. Das Ziel der Shinobi war es gewesen, ihn dazu zu bewegen, sich an die Rônin zu wenden.

Zusammengefasst ging es letztendlich um alte Rechnungen, die beglichen werden sollten. Mit Rache als Motiv für Kriegshandlungen wurde eine Verhandlung schwer. Er sollte sich auf Fallen und hinterhältige Angriffe in Sakai vorbereiten.

„Ihr berichtet mir davon doch nicht einfach so“, kommentierte Gaara schließlich. „Was ist Euer Anliegen?“

Zustimmend neigte Yahiko den Kopf. „Wir vermuten, dass Akatsuki Teil Eurer Verhandlungen sein wird. Aber wir sind niemandem verpflichtet und werden nicht andere für uns verhandeln lassen.“ Gaara hatte bereits Überlegungen zu den Verhandlungen angestellt. Eine mögliche Option war, dass Sasuke auch in Bezug auf die Rônin eine Vereinbarung treffen wollte. Noch hatte er kein Konzept, wie er angemessen dagegen vorging. Aber der ehemalige Samurai verschaffte ihm nun vielleicht eine passende Lösung.

„Was schlagt Ihr vor, sollte dieser Fall eintreten?“

Die grauen Augen des Anführers bohrten sich in seine hinein. Der Mann strahlte eine Autorität aus, die der eines Daimyô in nichts nachstand. Genaugenommen begannen die Verhandlungen bereits jetzt, aber hinter verschlossenen Türen.

„Wir werden während der Verhandlungen ebenfalls in Sakai sein. Sobald Akatsuki Erwähnung findet, werdet Ihr über Deidara mit uns Kontakt aufnehmen. Ab diesem Zeitpunkt werden wir als dritte Partei an den Verhandlungen offiziell beteiligt sein. Wir sprechen für uns selbst.“ Yahikos Unterton ließ keinen Widerspruch zu. Aber Gaara lag nicht daran, ihm einen anderen Vorschlag zu unterbreiten. Akatsuki stand nicht unter seinem Schutz. Sie benutzten einander, mehr nicht. Also sollte die Bande das Recht haben, für sich selbst zu sprechen. Gaara konnte und wollte nicht über Menschen bestimmen, die nicht zu seinem Reich gehörten.

„Habt Ihr darüber schon mit Deidara gesprochen? Er gehört zu Euch, steht aber zugleich unter meinem Schutz“, wandte Gaara ein.

Yahiko verneinte. „Deidara gehört offiziell zu Euch.“ Gaara konnte nicht abschätzen, ob dies entschieden worden war, weil Deidara letztens Probleme mit den Rônin gehabt hatte oder weil er sein Samurai war und Akatsuki eine Bande herrenloser Krieger. Da Deidara unter seinem Banner ritt und seinen Befehlen gehorchte, war es eigentlich nur logisch, dass er über ihn entscheiden musste. Denn nun konnte Deidara selbst ein Teil der Verhandlungen werden, sollte Orochimaru nicht nur an Akatsuki allgemein Rache ausüben wollen, sondern auch an einzelnen Mitgliedern im Speziellen, selbst wenn sie nicht mehr zu Akatsuki gehörten. Es war eine Tatsache, dass Deidara die Burg in Nagoya in die Luft gesprengt hatte.

„Mir ist bekannt, dass Sasuke Itachis kleiner Bruder ist“, leitete Gaara einen zweiten wichtigen Punkt ein, der berücksichtig werden musste. „Und ebenso, dass Sasuke eine Abneigung gegen seinen Bruder hat. Es wäre nicht förderlich, wäre Itachi zugegen, sollte Akatsuki wirklich Teil der Verhandlungen werden.“

Ein stoisches Nicken folgte. „Itachi und Kisame werden nicht in Sakai dabei sein.“ Wie schwer musste es für Itachi sein, sich dieser Entscheidung zu beugen? Sein kleiner Bruder war ihm sehr wichtig, das hatte er aus dem kurzen Gespräch herausgefiltert, das er während seines unfreiwilligen Aufenthaltes bei Akatsuki mit dem Uchiha geführt hatte.

Gaara schlussfolgerte aus Yahikos Antwort, wer von den Rônin in Sakai auftauchen würde. Konan blieb definitiv in ihrem Versteck. Sie konnten mit Kakuzu, Hidan, Zetsu und den beiden Neuen, von denen Deidara berichtet hatte, sowie dem Anführer rechnen. Soweit er beurteilen konnte, stufte Akatsuki diese Verhandlungen als relativ gefährlich ein, agierten sie üblicherweise in Zweier- oder Dreiergruppen. Auch dieses Detail kannte er von Deidara. Nur bei wirklich großen Aufträgen trat Akatsuki fast vollständig in Erscheinung. Eine Ausnahme war der Krieg gegen Orochimaru gewesen, weil ihr Zuhause niedergebrannt worden war.

„Gut“, kommentierte Gaara. „Wenn O-bon vorbei ist, solltet Ihr bezüglich der Kontaktaufnahme mit Deidara sprechen. Gibt es noch etwas?“ Yahiko verstand den Hinweis sicherlich, dass er ihre Unterredung gern beenden würde, sofern der Anführer von Akatsuki nicht noch ein Detail bisher für sich behalten hatte, was von Belang war.

„Nein“, beantwortete der Orangehaarige seine Frage und erhob sich. Er zeigte ihm auf diese Weise, dass er nicht zu seinen Untergebenen gehörte und sie zumindest in diesem Raum ungefähr gleichrangig waren. Beide trugen sie die Verantwortung über Menschen, nur dass Gaara ein ganzes Land regierte. In der Öffentlichkeit respektierte Yahiko ihren Standesunterschied. „Ich wünsche eine geruhsame Nacht.“ Mit diesen Worten verabschiedete Yahiko sich und verließ das Arbeitszimmer des Daimyô.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Art-is-a-BANG
2014-12-28T10:19:50+00:00 28.12.2014 11:19
Hey!
Ich wollte mich mal wieder zu Deiner supertollen FanFic äußern!
Erstmal finde ich es mega super, dass man die als E-Book runterladen kann, danke Animexx dafür! Denn deswegen habe ich Deine FanFic nur so in mich aufgesogen wie ein spannendes Buch.
Ich liebe Seinen Schreibstil und deinen Umgang mit der deutschen Grammatik und Sprachweite. Was das angeht bin ich immer sehr wählerisch und Du schaffst es mich zu fesseln, danke dafür! :3
Weiter finde ich es einfach klasse wie du die Geschichte Kapitel um Kapitel spannender aufbaust und die Beziehung zwischen Gaara und Deidara verkomplizierst, Akatsuki sinnvoll immer wieder mit einbaust und immer mehr interessante Handlungsabläufe und Charaktere mit einbaust.
Man kann deiner Geschichte sehr gut folgen und flüssig lesen, das finde ich in Anbetracht der mittlerweile über 90 Kapiteln echt klasse! Großes Lob dafür. :)
Ich werde deine Geschichte weiterhin mit großem Interesse verfolgen!
Einfach suuuuuper spannend und suuuper toll zu lesen! Und SasoDei und GaaraDei *fangirling*

Liebe Grüße! <3


P.S. Ich finde es sooo klasse, dsss du dich richtig gut über das alte Japan, die Orte, Ordnungsstrukturen und Zeremonien informierst und alles so gut einbaust. das macht das ganze echt richtig authentisch! Und du bringst ab und an Sasori zurück! Waaaaaaa *__*
Antwort von:  Bambusbesen
28.12.2014 14:38
Hey:3
es freut mich sehr, dass die meine FF so gut gefällt und du sie auch mit einem Buch vergleichst, weil das von der Länge her hinkommt :3
Und ich bin natürlich auch sehr froh, dass die Spannung nicht nachlässt. Ich kann leider schwer abschätzen, wie es auf meine Leser wirkt, da ich ja weiß, wie es weitergeht^^" Daher bin ich da sehr froh, dass es dir so viel Freude macht :3
Vielen vielen Dank für so viel Lob, ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll .///.

Ich hoffe, ich kann dich auch bis zum Ende fesseln :3

Liebe Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr :3
Antwort von:  Art-is-a-BANG
28.12.2014 22:46
Das Lob hast du dir auch verdient!
Du wirst mich bis zum Ende fesseln, da bin ich sicher!
Deswegen: Schnell weiterschreiben, ich sitze schon auf heißen Kohlen! *ungeduldig herumrutsch* :)

Dir auch einen wunderbaren Rutsch ins neue jahr! :)
Von: abgemeldet
2014-12-21T16:48:48+00:00 21.12.2014 17:48
Wue immer spannend
ich freue mich schon auf das nächste Kapitel

Lg


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