Die letzte Chance.
Im Leben lernte ich einige Dinge.
Den Tod konnte man nicht verhindern.
Die Liebe konnte man sich nicht aussuchen.
Die Enttäuschungen konnte man nicht vermeiden.
Die Last konnte man nicht ausshalten.
Die Lügen konnte man nicht für immer durchziehen.
Im großem und ganzem konnte man nichts tun und trotzdem würde ich nicht so einfach aufgeben!
Ich hatte den Willen, die Entschlossenheit und die Kraft alles durchzustehen, doch nur mit ihm.
Allein würde ich an allem zerbrechen.
Sasuke und ich standen immer noch in der Tiefgarage.
Wir starrten uns an.
Der Uchiha hatte eine Entscheidung zu treffen.
Nach sechs Jahren musste er sich nun entscheiden, es war unvermeidbar.
Ich konnte verstehen, wie schwierig dies nun für ihn sein musste doch ich konnte es einfach nicht mehr.
Auch für mich war es nicht einfach, das konnte er mir glauben.
Die Sekunden, die in der Stille vergingen, kamen mir so unerträglich lang vor.
Warum zögerte er?
Die Hoffnung, die sich aufgebaut hatte, wurde mit jeder weiteren Sekunde immer kleiner und kleiner bis ich es schließlich aufgab.
Tief im in mir drin wusste ich wie sich Sasuke entscheiden würde und es zerbrach mir das Herz.
Familie war einfach alles und sollte immer an erster Stelle stehen.
Selbst mir war das ohne Familie klar.
Ohne ein Wort lief ich an Sasuke vorbei zum Ausgang.
Ich schrie in mir ,Halt mich auf! Halt mich fest!, doch Sasuke tat nichts dergleichen und blieb einfach stumm stehen.
Bevor ich durch die große Tür ging blieb ich stehen, drehte mich aber nicht um als ich das sagte, was ich niemals zu Sasuke sagen wollte.
"Glückwunsch zum Kind. Viel Glück und Erfolg mit Sakura und ein schönes Leben wünsch ich dir. Leb wohl."
Kurz wartete ich und hoffte noch immer, dass er mich festhalten würde.
Er tat nichts.
Er sagte nichts.
Er ließ mich gehen.
Er ließ mich allein.
Er zerbrach mein Herz.
Er zerstörte meine Welt.
Ich unterdrückte meine blanke Wut und Enttäuschung während ich durch die Tür ging und zügig die Treppen hinauf lief.
Eins konnte ich noch richtig machen.
Eine Sache konnte ich vielleicht noch richtig machen.
Meine Schritte wurden immer schneller bis ich an meiner Haustür ankam.
Zum Glück war die Tür offen, denn der Schlüssel lag im Auto.
"Hinata?", rief ich, sah mich gleich suchend um als ich die Wohnung betratt.
"Verschwinde!", schrie sie weinend aus dem Schlafzimmer.
Ich folgte ihrer Stimme und betratt das Zimmer.
Sie packte ihre Koffer, sah mich nicht an und weinte bitterlich.
Wie konnte ich ihr das nur antun?
"Hörz zu, bitte hör mir ein letztes mal zu.", flehte ich leise um sie nicht zu verärgern.
Hinata war ein guter Mensch, sogar ein viel zu guter Mensch.
Niemand würde mir jetzt noch zuhören, doch sie tat es.
Sie drehte sich um, sah mich wütend an und nickte.
"D-du hast e-eine Minute", schluchzte sie.
Ok, das war meine Chance!
Tief atmete ich durch, brachte all meine Kraft zusammen um nicht wieder zu weinen und sah sie verzweifelt an.
"Ich weiß, du hast es nicht verdient und sicher willst du jetzt keine Entschuldigungen hören. Für das, was ich dir angetan habe, gibt es keine Entschuldigung das weiß ich. Aber vielleicht wirst du mich verstehen können? Sasuke und ich das... das ist eine sehr komplizierte Sache. Es ist aber vorbei, ok? Er bekommt ein Kind und wird heiraten. Sakura wird glücklich bis ans Ende ihrer Tage mit ihm zusammen leben, ok? Ich werde verschwinden. Bleib du hier in der Wohnung, behalte die Möbel und alles, es ist das Mindeste, dass ich dir geben kann. Wenn du etwas brauchst, sag es mir! Ich werde dir alles geben und bezahlen um das ganze wieder gut zu machen!"
Was sagte ich denn da?
Mit Geld und Möbeln wieder alles gut machen?
Dumm... einfach dumm von mir.
Sie sah mir wohl an, dass mir selbst schon auffiel wie schwachsinnig das war.
"Das einzigste, d-dass ich wollte N-Naruto, warst d-du!"
Ich hätte mich schlagen können.
Sie war wirklich der letzte Mensch, der das verdient hätte.
Vorsichtig ging ich einen Schritt auf sie zu.
Sie wich zurück und wandte ihren Blick von mir ab und sah zu Boden.
"Ich kann dir aber nicht das geben, was du möchtest Hinata."
"Dann geh!"
Langsam nickte ich.
Das war wohl das Beste, was ich tun konnte.
Einfach gehen und alles hinter mir lassen.
"I-ich packe noch meine Sachen.", meinte ich leise und holte den Koffer aus dem Kleiderschrank.
Sie sah mich nicht einmal an während ich durch das Zimmer lief und schnell das wichtigste einpackte.
Es dauerte auch keine fünf Minuten und schon war mein Koffer voll und ich bereit zu gehen.
Ein letztes mal ging ich auf sie zu und umarmte sie.
Flüsterte ihr ins Ohr, wie sehr mir das leid tat und ich sie niemals vergessen würde, gab ihr einen Kuss auf die Wange und verließ die Wohnung.
Das war´s wohl, dachte ich während ich die Treppen hinunter ging bis zur Tiefgarage.
Ich zögerte bevor ich wieder durch die Tür ging und ohne mich umzusehen auf mein Auto zusteuerte.
Mein Blick war fest auf mein orangenen Wagen gerichtet.
Nur noch zwei Schritte dann wäre ich an der Autotür doch ein fester Griff an meinem Arm hielt mich ruckartig fest.
Erschrocken sah ich Sasuke an, der mich so fest hielt, dass es weh tat.
Aber ich sagte nichts und wartete auf das, was er mir zu sagen hatte.
Er zögerte, sah von meinen blauen Augen hinunter zu meinem Koffer und dann wieder in meinen Augen.
Plötzlich ließ er meinen Arm los, entnahm mir meinen Koffer und schmiss diesen mit einem lauten Schrei weg.
Damit hatte ich nicht gerechnet und blieb angewurzelt stehen.
"Nein!", hörte ich ihn wütend sagen.
"Du wirst nicht gehen, verstanden?"
Wütend starrte er mich an und schüchterte mich damit total ein.
So hatte ich ihn noch nie erlebt.
Wieder packte er mich unerwartet an meinem Arm und zerrte mich zu meinem Wagen.
"Schlüssel!", verlangte er völlig außer sich.
Völlig geschockt und verwirrt zeigte ich in mein Auto.
"L-liegt irgendwo vorne."
Schnaufend öffnete er die Tür, beugte sich hinein und suchte einige Sekunden nach dem Schlüsselbund.
"Setz dich sofort rein!", befahl er mir nachdem er es gefunden hatte.
Ob es eine gute Idee war nun einzusteigen wusste ich nicht, doch ich vertraute ihm.
Zwar machte er mir Angst und ich hatte keine Ahnung was er vorhatte aber ich vertraute ihm blind.
Zügig stieg ich ein, sah davor kurz zu meinem Koffer und setzte mich.
Zum Glück dachte Sasuke immer an alles, denn bevor er einstieg holte er meinen Koffer und packte diesen in den Kofferraum und fuhr dann, ohne ein Wort zu sagen, los.
Vor dem Gebäude, in dem seine Wohnung war, parkte er das Auto und stieg aus.
"Komm!"
Schnell folgte ich ihm.
"Was hast du vor, Sasuke?"
Er ignorierte mich während ich ihm wie ein Hund hinterher lief.
Vor seiner Wohnungstür machte er halt, drehte sich zu mir und sah mir tief in die Augen.
"Wir wussten, es würde soweit kommen, richtig? Also schaffen wir es auch!"
Mein Herz pochte.
Mein Atem stockte.
Ja, wir wussten es.
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WOW!
Danke für 23 Favoriten und 16 Kommentare!
Ihr motiviert mich immer wieder schnell zu schreiben! :D
Eure ehrliche Meinung find ich echt klasse und ich hoffe, ihr gebt weiterhin Kommentare ab damit ich weiß, was ich eventuell besser machen könnte oder nicht! ;)
Natürlich hoffe ich auch, dass euch dieses Kapitel gefällt! :)
Vielen vielen vielen Dank!!! <3
Eure angocin