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Fensterbanknächte

TrunksxGoten
von

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Alltäglicher Beziehungswahnsinn

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?!“
 

-
 

„Boar, ich rede mit dir!“
 

-
 

„Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass du so nicht rumlaufen sollst!“

Wütend drehte sich Son-Goten zu einer kichernden Gruppe von fünf Mädchen um und funkelte sie alles vernichtend an: „Zieht ihn doch am Besten gleich ganz mit euren Blicken aus, er scheint es ja zu genießen!“

Mit einer weniger schönen Beleidigung, die sich nach „blöde Zicken“ anhörte, drehte sich der Schwarzhaarige nun wieder zu seinem so genannten Freund um und schnaubte verächtlich auf, als dieser sich provokativ seine stilvolle Designersonnenbrille aufsetzte und sich mit einer eleganten Bewegung zu ihm auf das Handtuch setzte.
 

„Hast du dann jetzt endlich genug rumgestänkert? Ich denke wir wollten mal ausspannen und das schöne Wetter ausnutzen?!“
 

„Pff…aber nicht, wenn du einen auf Playboy machst und hier den Obermacho raushängen lässt…“
 

„Was?“ Lachend drehte Trunks seinen Kopf zu Goten: „Vielleicht solltest du endlich auch mal hinne machen und dein Shirt ausziehen, bevor dir die Hitze noch mehr zusetzt! Du kriegst ja schon Wahnvorstellungen!“ Kopfschüttelnd zupfte der Ältere daraufhin grinsend an dem Shirt von seinem Gegenüber und brachte es fertig, dass der Kleinere sich grunzend wegdrehte, damit der Prinzensohn nicht sehen konnte, dass er insgeheim angefangen hatte zu schmunzeln.
 

Kurzerhand lehnte sich Trunks daraufhin näher zu seinem Wuschelkopf und piekte ihm in die Seite: „Wenn du dich weiterhin so anstellst, dann seh ich mich leider dazu gezwungen härtere Geschütze auffahren zu müssen!“ „Cool…und die wären?!“ „Ein kleiner, hilfloser Goten, der schreiend mit einem großen, starken Trunks im Meer landet und baden geht!“ „Pft…dass ich nicht lache! Fang dann aber ja nicht an zu heulen, wenn du merkst, dass der kleine, hilflose Goten gar nicht mal so klein und hilflos ist!“
 

Mit einer schnellen, geübten Bewegung zog sich der Sohn Gokus letztlich sein T-Shirt über den Kopf und saß nun ebenfalls, wie sein Gegenüber, in seiner Badeshorts auf dem Handtuch. „Hmm…gefällt mir viel besser!“, hörte er den Älteren summen und ließ sich von ihm in den weichen Sand drücken. Kurzbevor der Ältere jedoch zu einem Kuss ansetzen konnte, drückte ihn Goten weg und schüttelte frech grinsend mit dem Kopf. „Oh nein…du weißt doch, dass ich nicht mit geldgeilen Schnitten rummache!“ „Wooohhhooo…werden wir nun auch noch angriffslustig?! Geb doch zu, dass du drauf stehst! Abgesehen davon darf ich dich daran erinnern, dass das da mein Shirt ist, was du anhattest, ja?“ „Jaaaa! Das ist ja auch so schön flauschig!“
 

Goten musste sich schlagartig verkneifen nicht gleich loslachen zu müssen. Oh ja, und wie er drauf stand, dass Trunks nun wirklich etwas mehr als eitel war! Das puschte zwar ungemein sein Ego, sodass es öfters auch mal nervig wurde, dafür konnte man selbst aber auch gut davon profitieren…und abgesehen davon, konnte man ja auch nicht sagen, dass er im Vergleich zu Trunks anspruchslos oder bescheiden war. Da sprachen Kleiderschrank und Telefonrechnungen ihre ganz eigene Sprache.
 

Lachend schüttelte Trunks seinen Kopf und ließ sich letztlich wieder neben Goten rollen, sodass er nun auf dem Bauch lag und seinen Kopf auf die Arme betten konnte. „Du bist doch echt unglaublich!“
 

„Ja und du kriegst’nen schönen Sonnenbrand auf deinem Rücken. Ich hab doch gesagt, du sollst dich eincremen!“ „Papperlapapp! Ich hab so’ne eklige Pampe noch nie gebraucht!“ „Ach so, ja…das erklärt dann auch so einiges!“ Mit einer Mischung aus Husten und empörendem Lachen wandte sich Goten blitzschnell ab, als er aus heiterem Himmel mit einer Jeanshose beworfen wurde. „Schön…die kannst du dann nachher anziehen; die ist ja jetzt voller Sand!“
 

Nach einer Weile, in der sich Trunks nicht mehr gerührt hatte und wohl eingeschlafen sein musste, pustete sich Son-Goten gelangweilt eine Strähne aus dem Gesicht und schaute sich um. „Ist ja superklasse! Da macht die Penntüte ihrem Namen mal wieder alle Ehre!“

So stand er kurzerhand auf, strich sich den Sand von den Beinen und ging letztlich einige Meter weiter, um sich an einem gutaussehenden Stand ein kühles Eis zu holen.
 

„Du kriegst auch nichts mehr mit, wenn man dich ruft, oder?!“

Verwirrt drehte sich der Halbsaiyajin um und runzelte Stirn, als er einem lachenden Jungen entgegenblickte, der ihm eine Hand auf seine rechte Schulter gelegt hatte. „Mike? Hi, was machst du denn hier?“, grinste Goten seinem Gegenüber nun entgegen und schien von dessen plötzlichem Auftauchen ziemlich erfreut zu sein. „Na, ich denke, das Gleiche was du hier auch machst, oder?“, kurz zwinkerte er Goten zu, bevor er letztlichen einen Arm um dessen Schultern legte und mit ihm Richtung Eisstand schlenderte, „Eigentlich bin ich mit Sari und den anderen hier, aber dann hab ich dich gesehen und dachte ich sag mal ‚Hallo‘! Und mit wem bist du da?“
 

Kurz lachte Goten auf und blickte zurück zu seinem selig schlafenden Prinzen, bevor er dann seine Aufmerksamkeit wieder seinem Gesprächspartner widmete: „Mit wem wohl? Trunks und ich wollten eigentlich einen schönen Tag am Strand verbringen, aber der Volldepp ist eben eingepennt und jetzt darf ich zusehen, wie ich die Zeit überbrücke.“ „Ach, dann habt ihr euch wieder vertragen? Du hattest mir doch das letzte Mal von eurem heftigen Streit erzählt?!“, fragend schaute Mike zu Goten rüber, der sich lachend am Hinterkopf kratzte. „Vertragen ist gut.“, grinste er und gluckste glücklich vor sich hin.
 

„Hä, wie jetzt?!“ Mike schien sichtlich verwirrt.

„Naja, wir hatten uns halt ausgesprochen, nachdem ich heraus gefunden hatte, dass das alles ein riesen Missverständnis gewesen war. Und jetzt kann ich endlich voller Freude sagen, dass wir nicht mehr nur beste Freunde sind!“ „Heißt das, etwa?!“ „Richtig! Wir sind endlich zusammen!“
 

Mit einem Ruck blieb Mike stehen und blickte Goten ziemlich erstaunt in seine dunklen, strahlenden Augen. Damit hatte er offensichtlich nicht gerechnet. „Wow..ähm…tja, das freut mich für dich! Immerhin war das ja schließlich das, was du die ganze Zeit über gewollt hast, richtig?“ „Danke! Ja, bis jetzt läuft es auch echt gut und wenn wir jetzt eh gerade darüber sprechen…Ich hab ihm zwar schon gesagt, dass ich vor ihm auch schon andere Kerle geküsst habe und so, allerdings hab ich ihm nicht unbedingt erzählt, dass du einer von ihnen gewesen bist, da du nach dem Discoabend nicht wirklich gut auf ihn zu sprechen warst. Also…“
 

„Ja, kein Ding…war ja auch nur….ein dämlicher Kuss.“, grinste Mike gequält vor sich hin und ohne dass Goten die Enttäuschung aus seiner Stimme heraushören konnte, ließ Mike seinen Arm von Gotens Schultern gleiten. „Danke, Mann! Du musst nämlich wissen, dass bei Trunks das Wort Eifersucht echt mehr als nur untertrieben ist. Und ich will echt nicht, dass er auf die Idee kommt auf dich loszugehen oder mir gar den Kontakt zu dir verbietet. Immerhin ist mir unsere Freundschaft echt wichtig!“, sanft lächelnd klopfte Goten Mike daraufhin auf den Rücken und bestellte sich endlich sein langersehntes Eis, ohne zu merken, dass Mike längst seine Augen auf Trunks gerichtet hatte und ihm todesvernichtende Blicke zuwarf.

„Mir auch, Goten…mir auch.“
 

~*~
 

Derweil war Trunks unsanft geweckt worden, indem ihm ein vorrübergehender Strandbesucher etwas zu nahe gekommen war und dabei Sand in sein Gesicht geschleudert hatte. Nun saß er fluchend auf dem Handtuch und blickte suchend um sich, da etwas Wichtiges fehlte. Wo zum Teufel war sein Wuschelkopf schon wieder abgeblieben?! So lange hatte er doch nicht geschlafen, oder?
 

Mit einem Anflug von schlechtem Gewissen stand der Prinzensohn letztlich auf und war relativ erleichtert, als er Gotens Aura an dem nahegelegenen Eisstand spüren konnte. Mit einem leichten Grinsen machte er sich auf den Weg und wollte seinen Chibi gerade von hinten umarmen, als er dessen Begleitung wahrnahm. Prompt hielt er in seiner Bewegung inne und verzog seine Mundwinkel so, dass seine plötzlich strenge Miene, der seines Vaters in keinster Weise nachhing. „Was, bitte will denn der Diskojunkie hier?“
 

Goten drehte sich erstaunt zu seinem Freund herum und legte ihm beschwichtigend die Hände auf die Brust, als er die Situation verstanden hatte. „Das ist kein Junkie, sondern mein Kumpel Mike! Du musst jetzt hier auch keine Szene machen, wir haben uns echt nur nett unterhalten.“ „Aha.“ „Ja, Mister Griesgram! Er hat mir nur erzählt, dass ihr euch wieder vertragen habt und jetzt sogar zusammen seid. Falls es dich beruhigt…er hat die ganze Zeit nur über dich geredet, also komm mal wieder runter!“, mischte sich nun Mike ein und blickte Trunks provokativ in seine Augen, bevor er Goten kurz in eine Umarmung zog und ihm dann letztlich tapfer zulächelte, „War schön dich mal wieder gesehen zu haben! Können ja die Tage mal telefonieren, oder so?“ Kurz nickte ihm Goten noch zu, dann war Mike auch schon wieder zwischen den vielen Menschen verschwunden.
 

Ein unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen den beiden Halbsaiyajins aus, welches Goten letztlich unterbrach, indem er Trunks kichernd ein Eis unter die Nase hielt und ihn anlächelte. „Manometer, bei sowas kommen ehrlich immer wieder die Gene bei dir durch, was? Und ich meine jetzt speziell väterlicherseits…“ „Lass gut sein, ja?“, kopfschüttelnd drehte sich Trunks um und ging ohne auf Goten zu warten wieder zu dem gemeinsamen Strandplatz. War der Trottel jetzt einfach zu naiv, um zu merken, dass dieser Mike ihn vor den Augen seines Partners angeflirtet hatte, oder hatten ihm die beiden etwas zu verheimlichen? Wütend ballte Trunks seine Fäuste. Er hasste es sich mit dem Ungewissen auseinandersetzen zu müssen.
 

„Hallo? Ich rede mit dir, Mr. Briefs! Du bist doch jetzt nicht ernsthaft angepisst, weil ich mich mit Mike unterhalten habe, oder?“ „Nein, Goten…aber ich bin angepisst, weil du zu blöd bist um zu kapieren, dass dieser Arsch definitiv mehr will als nur eine gute Freundschaft!“
 

Wütend schnaubte Goten auf und ließ sich neben Trunks auf das Handtuch fallen. „Was?! Du spinnst doch wohl! Er war einfach für mich da, als wir beide zerstritten waren. Und wie er dir bereits auch gesagt hat, hab ich ihm nur erzählt, dass wir jetzt zusammen sind! Nur weil wir jetzt eine Beziehung führen, darf ich doch wohl noch meine anderen Freundschaften pflegen, oder nicht?!“

„Klar! Aber keine zu irgendwelchen Vollärschen, die dich direkt flachlegen wollen!“

„Eh…bitte?! Du bist doch echt nicht mehr ganz sauber! Kann ich was dafür, dass dein vergangenes Einsiedlerleben dazu geführt hat, dass du jetzt nur noch mich hast und sich die anderen von dir abgewandt haben?!“

„DAS hat damit überhaupt nichts zu tun, Son-Goten!“

„Ach, nein? Ich denke aber schon. Mir zumindest reicht das, einen schönen Tag am Strand stell ich mir irgendwie anders vor! Ich hau jetzt ab und du brauchst ja nicht denken, dass du dich melden müsstest, solange du nicht von diesem kack Trip runter bist!“
 

Kopfschüttelnd schaute Trunks Goten nach, der sich wütend versuchte, mit seinen Sachen unter den Armen, durch die Menschenmenge zu kämpfen. Hatte er irgendetwas verpasst? Wann bitte, war Son-Goten auf der einen Seite so schlagfertig geworden und auf der anderen dennoch so naiv geblieben? Er war hier doch wirklich in einem falschen Film gelandet!
 

Enttäuscht von dem Verlauf des eigentlich schön begonnenen Tages, packte auch Trunks seine Sachen zusammen, zog sich schnell etwas über und machte sich auf den Heimweg. Einen Moment lang hatte er mit dem Gedanken gespielt, direkt zu Goten nach Hause zu fliegen, um noch einmal in Ruhe mit ihm zu reden, jedoch rückte diese eigentlich gute Idee schlagartig in den Hintergrund, als ihm bewusst wurde, wie sehr Goten ihn eigentlich mit seinen Worten getroffen hatte.
 

Er hatte genaugenommen wirklich nur noch ihn. Dadurch, dass er eine ganze Weile nicht in der Schule war und in seinem Zimmer wohl jegliche Depressionsphase durchlebt hatte, die man bis dato kannte. Die ganze Zeit hatte sich bei ihm alles um Goten und um die Liebe zu ihm gedreht und jetzt, wo es endlich soweit war und er glücklich mit ihm zusammen sein konnte, merkte der Prinzensohn plötzlich, dass all seine anderen Freunde eigentlich nichts mehr von ihm wissen wollten. Was genaugenommen auch kein Wunder war. Er hatte wochenlang auf keine SMS oder Anrufe reagiert, hatte jeglichen Besuch strikt abgelehnt und war drauf und dran gewesen in seinem Zimmer zu vermodern.
 

Seufzend strich sich der Sohn ‘Getas durch seine fliederfarbenen Haare und merkte erst jetzt, dass er bereits zu Hause vor seiner Haustüre angelangt war. Frustriert schloss er auf und versuchte möglichst schnell in sein Zimmer zu gelangen, was ihm mehr oder weniger gelang. Kurz bevor er seine Zimmertür öffnen konnte, kam sein Vater mit einem Handtuch um die Hüften aus dem anliegenden Badezimmer.

„Das war aber ein schneller Ausflug zum Strand.“ „Hmm…das Wetter soll heute noch umschlagen, da sind wir nach Hause.“ Schon in dem Moment, wo die Worte seinen Mund verlassen hatten, verfluchte sich Trunks dafür. Draußen war strahlend blauer Himmel.

Sarkastisch nickend, lehnte sich Vegeta seitlich an den Türrahmen und sah seinem Sohn in die Augen.

„Entzückend! Und wie lautet das Ganze mit einem Funken mehr Wahrheit?“ „Ich hasse eben dritte Personen genauso wie du, Dad! Ich will nicht drüber reden.“ Damit war der Prinzensohn schneller in seinem Zimmer verschwunden, als sein Vater ihm nachschauen konnte. Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss für einen kleinen Moment seine Augen. Super klasse…und schon war er wieder alleine. Das musste doch wirklich alles ein schlechter Scherz sein!
 

Kopfschüttelnd schaute Trunks auf den Klamotten- und Handtuchberg, der aus seinen Strandsachen bestand. Mit einem beklemmenden Kloß im Hals kniete er sich letztlich davor und zog das „ultra-flauschige“-Shirt heraus. Goten hatte das sicher nicht zufällig liegen lassen…
 

~*~
 

Sechs Tage sind eine lange Zeit. Genaugenommen sind es einhundert vierundvierzig Stunden, welche sich einzeln nochmals in sechzig Bruchteile aufspalten, welche sich wiederrum aus weiteren sechzig nervtötenden Quälgeistern zusammenstellen.
 

Es waren tatsächlich sechs Tage vergangen, in denen sie kein Wort miteinander gesprochen hatten. Nicht einmal ein Lebenszeichen hätten sie von einander gehabt, würde es da nicht ihre empfindlichen Sinne und die Auren geben.

Nicht das erste Mal innerhalb der letzten Tage hatte sich Trunks die Frage gestellt, ob das vielleicht doch alles nur ein Traum gewesen war. Ob nicht vielleicht doch alles lediglich aus seinem Wunschdenken heraus geschehen war, aber niemals wirklich existiert hatte. Die ganzen gemeinsamen Stunden mit seinem Wuschelkopf, nicht als ein Freund, nein, sondern als Sein Freund.
 

Seufzend strich sich Trunks eine nervende Strähne aus dem Gesicht und starrte sein Mittagessen undurchdringlich an. Es war bereits kalt und der Teller sah immer noch genauso aus, wie vor einer halben Stunde auch, als seine Mutter ihn mit allerhand köstlichen Dingen unter seine Nase platziert hatte. „Hab echt keinen Hunger, Mum…“
 

Ein weiterer Seufzer entwich Trunks‘ Kehle, als er erneut an Son-Goten zurückdachte. Vermisste ihn dieser Kerl eigentlich genauso sehr, wie er es tat? Sehnte er sich denn nicht auch nach ihm, den Küssen, ihrer Zweisamkeit?
 

Knurrend schob der Prinzensohn das Porzellan von sich weg und raufte sich seine violetten Haare. Was zum Geier dachte er sich da eigentlich schon wieder für einen Scheiß zusammen?! Kaum hatte er mal wieder die Gelegenheit herumzugrübeln, schon musste sich sein Hirn wieder verabschieden und den Weichmachern und Herzschmerz-Heucheleien Platz machen. Das war ja wohl zum Verrücktwerden! Wo bitte war seine….Männlichkeit?
 

„Das…das ist alles deine Schuld, du Mistkerl!“, knurrte Trunks zu sich selbst, dafür allerdings recht laut, und verbog wütend die silberne Gabel, welche sich plötzlich in einem unnachgiebigen Würgegriff befunden hatte.
 

„Ich wäre dir sehr, wirklich sehr verbunden, wenn du die Gabel wieder gerade biegen würdest, mein Schatz! Das Geschirr war nicht gerade billig, weißt du?“ Mit herausfordernd funkelnden Augen hatte sich Bulma zu ihrem Sohn herumgedreht und fuchtelte dabei wild mit ihrem Kochlöffel umher.
 

„Generell solltest du zusehen, dass du auch gewisse andere Dinge wieder GERADE biegst! Guck dich doch mal an! Das ist ja nicht zum Aushalten! Dein kleiner Goten hat einen neuen Spielkameraden? Oh..buhuu…ja, davon geht direkt die Welt unter! Sag mal wie alt bist du?! Was soll eigentlich dieser ganze dämliche Kindergartenscheiß?! Glaub mir, es gibt weitaus schlimmere Dinge im Leben, als eure spätpubertären Zickereien! Zum Beispiel ein Haufen alter, seniler Investoren, die es nicht nötig halten ihre Aufträge genau zu formulieren und es deshalb fertigbringen eine komplette Produktionsreihe hops gehen zu lassen, die jetzt wieder von komplett Anfang an neu gestartet werden muss und das ja auch überhaupt K.E.I.N.E Probleme macht!“

Schnaufend war Bulma während ihren Worten so nah an ihrem Sohn herangetreten, sodass sie nun mit ihrem Kochlöffel wild vor seinem Gesicht herumfuchtelte und zähneknirschend versuchte sich wieder zu beruhigen.
 

„Ehh…“ „Was ‚ehh‘?! Du bewegst jetzt deinen Hintern ans Telefon und rufst gefälligst Son-Goten an, kapiert? Immerhin bist du ein Briefs und wir Briefs geben niemals auf, auch wenn es noch so aussichtslos scheint! Man muss diesen alten Säcken nur mal richtig zeigen, wo der Hammer hängt, die haben sich mit der falschen Bulma angelegt, das kannst du mir glauben!“
 

„Mum, du machst mir Angst, echt jetzt!“, verstört hob Trunks schützend seine Hände vor sein Gesicht und versuchte dieses durchaus skurrile Bild vor ihm nachzuvollziehen.

„Soll ich vielleicht Dad rufen gehen, oder eben zur Apothe…“ „Du bist ja immer noch hier, ans Telefon mit dir, aber dalli!“
 

Hysterisch quietschend sprang Trunks von seinem Stuhl auf, als Bulma gerade zu einem allesvernichtenden Schlag ausholen wollte. Vor Panik keuchend, fand er sich letztlich in seinem Zimmer wieder und merkte, wie er kraftlos an der Innenseite seiner Zimmertüre niederrutschte. „Ich hasse es, wenn sie Stress an der Arbeit hat.“
 

Tief ein und ausatmend wischte sich der Prinzensohn letztlich den kalten Schweiß von seiner Stirn und brachte es damit fertig seinen Herzschlag wieder einigermaßen zu normalisieren.

Kurz presste er seine Augen aufeinander und schlug mit der Faust auf den weichen Teppichboden unter seinem Körper, sodass ein dumpfes Poltern erklang. Es half doch alles nichts.
 

Er konnte sich jetzt immer und immer wieder fragen, woher seine Mutter wohl wusste, dass er sich mit Goten gestritten hatte. Er konnte sich auch genauso gut immer wieder fragen, wie sie den Grund für den Streit herausbekommen hatte, das alles jedoch änderte nichts daran, dass Bulma recht hatte. Sie hatte mit ihren Worten mal wieder sowas von ins Schwarze getroffen, sodass selbst Trunks dieses Mal an seinem klaren Verstand zweifelte und sich ernsthaft fragte, was ihn geritten hatte das Ganze so dermaßen ausarten zu lassen. Es war definitiv ein unreifer Kindergarten, den sie hier als eigentlich erwachsene Männer besuchten.
 

Was bitte brachte es ihm hier den gekränkten Prinzen zu spielen, wenn dabei letztlich so elendig viel auf dem Spiel stand? Nicht nur ihre Beziehung, ihre Liebe, nein, sondern vielmehr das gegenseitige Vertrauen, auf dem all dieses grundsätzlich aufbaute.
 

„Ist dir eigentlich klar, was ich wegen dir alles aufgebe, du Vollidiot?“, murmelnd nahm Trunks schließlich sein Handy aus seiner rechten Hosentasche und drückte auf dem großen Display die Kurzwahl #1. E r musste wegen besagtem Vollidiot nicht nur seinen Stolz hinten anstellen, sondern auch seinen überaus riesigen Dickschädel. „Wenn sich diese Blamage hier nicht auszahlt, dann kann sich aber wer mehr als nur warm anziehen!“
 

~*~
 

Im selben Moment, einige Kilometer weit weg, an einem idyllischen Ort in einem rundgeformten Landhaus, saß ein naiver Halbsaiyajin mit dem Handy am Ohr in seinem Zimmer, nachdem er erwartungsvoll die Kurzwahltaste #1 gedrückt hatte.
 

~*~
 

„Das glaub ich jetzt alles nicht!“ Zum fünften Mal drang eine freundlich klingende Frauenstimme an das Ohr des Prinzensohnes und machte ihm mit jedem neuanfangenden Satz immer wieder aufs Neue klar, dass sein gewünschter Gesprächspartner zurzeit nicht erreichbar sei. „Mit wem bitte telefoniert der da schon wieder? Mike? Oh ja, klar….mit Sicherheit lässt er sich von diesem Vollspacko trösten, nachdem er ihm erzählt hat was für ein Arschloch ich doch bin. Gemein, hinterhältig, arrogant, egoistisch…“
 

In Gedanken sämtliche, der Situation zutreffende, Adjektive aufzählend merkte Trunks erst einige Sekunden später, dass sein Handy vibrierend in seiner Hand lag und nur darauf wartete, dass er den erlösenden grünen Hörer berührte.
 

„Geile Sache! Mit wem bitte telst du um diese Uhrzeit, Prinz Charming?“
 

„Tz…das Gleiche könnte ich DICH fragen, Cinderella!“
 

„…“
 

„…“
 

Es verging eine kleine Weile, in der beide Parteien begriffen hatten, dass sie Opfer eines dummen Zufalls geworden waren.
 

„Cinderella?!“

„‘n Prinz braucht ja schließlich auch seine Prinzessin, oder?“

„Ja, aber Cinderella ist doch keine Prinzessin, du Kulturbanause! Sie ist ein einfaches Dorfmädchen, was sich eigentlich unerlaubt auf den Königsball schleicht und dort den Prinzen trifft!“
 

„Dorfmädchen?“, Trunks musste sich grinsend auf die Lippe beißen, „Ja, aber dann passt der Name ja gleich viel besser!“
 

„Oh ja, lach du nur! Das ist ja auch soooooo lustig.“ Einen Moment lang lauschte Son-Goten lächelnd dem Schnaufen von Trunks, welches entstand als er versuchte nicht loslachen zu müssen.
 

„Na gut, mein Prinzchen. Kommen wir zum eigentlichen Thema. Du wolltest mich anrufen, ja? Darf ich denn auch den Grund dafür erfahren? Und jetzt komm ja nicht auf die Idee dir hier was auszudenken, du bist mir eine Erklärung schuldig!“
 

„Grr…“

„Hey! Ich hab dir schon tausend mal gesagt, dass Knurren NICHT als Antwort gilt! Je schneller du über deinen Schatten springst, desto schneller hast du’s hinter dir! Also hopp, hopp! Ich warte!“
 

„Ja, schön! Es fällt mir bestimmt um Einiges leichter, wenn du mich hier jetzt auch noch unter Druck setzt!“, frustriert schnaubte der Prinzensohn auf und rieb sich mit seiner freien Hand die Schläfen. Eigentlich wusste er genau, was er sagen und was Goten hören wollte. Es war nur so verdammt schwierig das auch auszusprechen, gerade wenn man einen störrischen Vollblutsaiyajin-Prinzen als Vater hatte.
 

„Gut, also…es tut mir…ähm…leid. Ja, genau, es tut mir leid!“

„Sehr schön! Und jetzt bitte nochmal mit etwas mehr Emotionen und Überzeugung!“

„Du willst mich umbringen…“, verzweifelt knallte Trunks seinen Kopf gegen die Zimmertüre und stöhnte theatralisch auf.
 

„Na, los! Ich weiß, dass du das kannst, Sweety!“

„Ich hasse dich!“

„Autsch! Das klingt immer so kratzbürstig, wenn du das sagst.“
 

Ein erneuter verzweifelter Blick an seine große, weite und leere Zimmerdecke brachte es unter anderem, neben den Worten von seinem Wuschelkopf, fertig, Trunks einen Ruck zu geben:

„Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich so ausgetickt bin und dich angeschrien habe. Es tut mir nicht leid, dass ich diesen Mike angeschrien habe. Aber es tut mir leid, dass ich dich damit anscheinend gekränkt und verletzt habe. Die letzten sechs Tage habe ich damit verbracht an dich und uns zu denken, hatte schlechte Laune und war sauer auf mich selbst. Jetzt hab ich dich knapp fünf Minuten am Ohr und mir scheint bereits wieder ein fetter Regenbogen aus dem Arsch. Das ist echt zum kotzen, aber was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass ich dich höllisch vermisst habe und ich es wirklich bereue, dass das Ganze so ausgeartet ist.“
 

Ein hysterisch glückliches und zugleich sehr lautes Quietschen Seiten Gotens brachte es letztlich fertig, dass das linke Ohr von Trunks für einen kurzen Moment regelrecht taub wurde und er verwirrt und schmerzergriffen ein paarmal fest blinzeln musste.
 

„Oooh, wie süß! Ich wusste doch, dass du das kannst!“

„Hmpf.“

„Aber jetzt im Ernst. Es war ja nicht nur deine Schuld. Ich hab dir ein paar echt miese Sachen an den Kopf geworfen, die ich auch eigentlich direkt danach sofort wieder bereut habe. Es tut mir leid! Ich hätte das mit unseren Freunden nicht sagen dürfen. Ich weiß doch ganz genau, wie sehr dich das mitnimmt und dass du sie teilweise echt vermisst.“
 

„Hmm…“

„Und genau deswegen werden wir uns die Tage mit allen treffen! Wie früher, was sagst du dazu?“

„Nein.“

„Och, Trunksie jetzt komm schon! Du kannst ihnen alles erklären, sie werden dir mit Sicherheit zuhören und das Ganze verstehen und mich gibt es ja auch noch, das wird schon!“
 

Ein erneutes frustrierendes und verzweifeltes Seufzen von Trunks zauberte direkt ein weiteres Grinsen auf das Gesicht von Son-Goten. Er hatte gewonnen!
 

„Ach, und eins noch, mein Prinzchen.“

„Was?!“, keifte Trunks gespielt in sein Handy und schüttelte genervt mit dem Kopf. Er hasste es, wenn dieser Baka aus ihm las, als wäre er ein offenes Buch.
 

„Ich komm jetzt rüber zu dir, ja? Ich ertrage es nämlich nicht mehr oben ohne rumzulaufen! Meine Shirts sind alle doof, ich will deins zurück!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Angel_Cas
2014-12-25T20:51:34+00:00 25.12.2014 21:51
Oho.....das zwischen Trunks und Mike gefällt mir xD
Los...Zickenkrieg!!! Haha xD
Tolles Kapi.!! ;)
Von:  Stardust130
2013-10-28T23:09:57+00:00 29.10.2013 00:09
Super Kapitel. Freu mich schon auf das nächste
:)
Von:  Yosha
2013-10-28T21:40:50+00:00 28.10.2013 22:40
Oh wie süß....und trunks kommt echt wieder richtig charmant rüber *hust* ne spaß
Du bist echt genial und ich will uuunbedingt wissen wies weitergeht
Yuki :3


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