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Das Gesetz der Krieger

von

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Du gehörst mir

Morgen um die gleiche Zeit, hatte er gesagt. Er hatte es Sasustern versprochen. Und der hatte ihn laufen lassen. Vielleicht war er gar nicht mal so übel. Natürlich, er würde ihn töten, aber er hätte es eigentlich auch gleich tun können.

„Unsinn, was denke ich da überhaupt?“ Naruglanz schüttelte sich.

Wahrscheinlich hoffte der arrogante Fatzke nur darauf, das er, Naruglanz sein Versprechen nicht hielt. Er würde ins Lager kommen und Gelbstern auffordern, Naruglanz auszuliefern. Schließlich hatte er die Grenze überquert und war unerlaubt auf dem Revier des Falkenclans herum spaziert. Auch wenn er dort nicht gejagt hatte, wie sollte er das beweisen?

Sein Vater würde vermutlich nicht darauf eingehen. Die Stimmung war ohnehin angespannt. Ja, es war recht merkwürdig, das die anderen Clans den Falkenclan duldeten und das hatte gewiss einen Grund. Und Naruglanz konnte ihn sich denken. Obwohl sie den Falkenclan als würdelos bezeichnet hatten, und einer von denen Kakapelz, eine Elitekrieger verletzt, sowie eine Schülerin, Sakupfote getötet hatten, war es zu keinem Krieg gekommen. Schlimmer noch, nicht mal zu einer Strafe oder irgendeiner Form der Wiedergutmachung. Die drei Clans hatten sich nicht entschlossen, gemeinsam gegen den Falkenclan anzutreten, sowie sie es beim Regenclan getan hatten. Obwohl es ganz so aussah, als würde es Krieg geben. Darum hatten sie sich doch getroffen. Aber dann war Sasustern an diesem Treffpunkt aufgetaucht.

Möglich, das sein Vater ihn doch, wenn auch schweren Herzens ausliefern würde. Falls nicht, würde Sasustern Beute oder Reviergebiete fordern, oder auch andere Dinge, vielleicht sogar die Jungen, Dinge eben, die der Feuerclan nicht überstehen würde.

Und – der Grund konnte nur sein, das der Falkenclan stärker war, als alle drei Clans zusammen. Naruglanz Beine wollten nicht mehr weiterlaufen. Es war, als seien seine Gelenke plötzlich aus Pudding. Er drückte sich auf den Boden. Hoffentlich ging es schnell. Hoffentlich würde er ihm einfach das Genick brechen. Mühsam hob Naruglanz den Kopf. Gestern war schon Mondschein gewesen. Es war also noch viel Zeit. Es wäre vielleicht gut, wenn er soweit wie möglich in das Gebiet des Falkenclans eindrang. Wenn er Glück hatte, dann dachten die anderen, er wäre in einen Zweibeinerort gegangen. Wenn er Pech hatte, warf Sasustern seine Leiche zurück ins Revier des Feuerclans.

Naruglanz wünschte sich, er hätte sich mit dem Sternenclan nochmal austauschen können. Aber dazu würde es nicht mehr kommen. Er wollte sich hoch stemmen, aber es ging nicht, also ließ er sich einfach zur Seite rollen. Viel lieber wäre er in den Krieg gezogen. Gemeinsam mit den anderen. Seite an Seite. Aber – das hier, es war demütigend. Sein Fell sträubte sich. Alles in ihm sträubte sich, auch nur eine einzige Pfotenlänge weiter zu gehen.

„Aber ich muss. Ich bin kurz vor der Grenze.“ Naruglanz konnte die Markierung riechen. Gestern konnte er es nicht. Er war viel zu aufgewühlt gewesen. O je, wenn der Sternenclan Hinapelz Leben nehmen wollte, um sie zu schützen dann bedeutete das doch nur, das sie von seinem Tod erfahren würde.

Er raffte sich auf. Seltsam. Eigentlich wollte er Sasustern doch einen echten Kampf liefern. Normalerweise, war er doch gar nicht so.

„Ich bin nicht ich selbst. Wie kommt das?“

„Ja. Das sehe ich. Und es kommt von deiner Angst. Ich kann sie riechen. Du stinkst.“

Diese Stimme verdammt nochmal. Diese arrogante rauchige Stimme, die er nie vergessen würde.

Mit einem Satz war er auf den Beinen. „Sasustern,“ knurrte Naruglanz.

„Oh? Du konntest dir meinen Namen merken? Ich bin überrascht. So blöd wie du aussiehst, hätte ich das nicht erwartet.“

„Es ist noch nicht mal Abendrot. Und das ist immer noch das Revier des Feuerclans.“

„Und?“

„Du hast hier nichts verloren.“

Gelangweilt leckte sich Sasustern über seine Brust. „Nicht so ganz,“ miaute er fast versöhnlich. „Ich bin gerade dabei unsere Grenzen zu markieren.“

Dieser Kater. Naruglanz fühlte sich wie ein Idiot. Nur wegen diesem blöden Kater.

„Und was machst du hier? Hast du es so eilig zu sterben oder wolltest du dich nur nochmal umsehen?“

Naruglanz war verwirrt. Also würde er ihn jetzt noch nicht angreifen? Doch, dem traute er zu, das er es plötzlich tat. Er würde ihm ins Genick springen, sobald er ihm den Rücken zudrehte. Diese alberne Gehabe war doch nur Ablenkung um ihn in Sicherheit zu wiegen.

„Th. Eilig zu sterben? Ist das so sicher für dich? Aber wenn es dich so sehr interessiert, abgesehen davon, das ich von unseren besten Kriegern ausgebildet wurde...“

Sasustern ließ sich zu Boden fallen und gab schnurrende und knurrende Geräusche von sich. Er rollte sich vor Lachen sogar zusammen.

„Wie gesagt, abgesehen davon, das du deine Herausforderung noch bereuen wirst...“

„Die Herausforderung kam von dir,“ wurde er erneut unterbrochen.

Und wenn schon, sollte er dem etwa erklären, wieso er auf dem Gebiet des Falkenclans gelandet war? Es war Sasustern egal, er konnte sich Rechtfertigungen schenken. Der würde es ohnehin nicht verstehen.

„Wie gesagt,“ fing Naruglanz wiederholt an und bemühte sich um ein ruhiges Miauen, „komme ich selbstverständlich zu unserem – ähm – Treffen. Pünktlich. Aber fürs Erste muss ich noch ein paar Heilkräuter besorgen. Wir – ähm – haben sehr viel starken Nachwuchs bekommen, mehr als geahnt...und...“

„Augenblick mal.“ Sasustern sah ihn von unten aus seinen schwarzen Augen interessiert an.

„Was?“ kreischte Naruglanz entnervt.

„Bist du geschickt worden?“

„Geschickt? Was meinst du? Von wem denn geschickt?“

Sasustern setzte sich auf und beugte sich vor um ihn näher in Augenschein zu nehmen. „Bist du etwa eine Heilerkatze?“

„Ja und? Was dagegen?“

„Hm.“ Sasustern senkte den Kopf. Es sah fast aus, als würde er listig grinsen. „Ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Wir haben nämlich auch sehr viel starken Nachwuchs bekommen. Allerdings nicht so ahnungslos wie ihr. Nur – unsere Heilerkatze wurde von irgendetwas Giftigem getötet.“

„Irgendetwas?“

„Er war schon tot, als wir ihn fanden. Ich hab es gerochen. Das Gift.“

„Tja, tut mir leid für euch,“ miaute Naruglanz sarkastisch. Sasustern sollte merken, das es ihm kein bisschen leid tat. „Und es tut mir auch leid, das du nicht riechen konntest woher das Gift überhaupt kam.“

„Na ja, es roch nach Fressen.“

„Hä?“

„Und nach Zweibeinern.“

Naruglanz begriff. Zweibeiner kamen in den Wald und legten vergifteten Fraß aus. Davon musste der Clan unbedingt erfahren.

„Ich – ich muss sofort gehen.“ Er drehte sich schon um, aber sein langes Fell verfing sich im Gestrüpp.

Mit seinen Zähnen beeilte er sich, die beiden dünnen Äste durchzukauen, in denen er sich verfangen hatte. Sasustern sah ihm interessiert zu.

„Du bist keine normale Clankatze,“ stellte er fest.

„Was soll das heißen,“ brauste Naruglanz auf.

„Dein langes goldenes Fell. Und deine Augen. Du siehst fast genauso aus wie Gelbstern. Ist er dein Vater?“

„D...d...das geht dich gar nichts an.“

„Also ja. Und er hat ein Leben verloren. Interessant.“ Sasustern kam nahe an ihn heran und begann zu schnüffeln. Viel zu nah. Und viel zu stark. Er bewegte den Kopf hin und her, als wolle er jeden Zentimeter von Naruglanz erschnüffeln.

Naruglanz wich zurück, aber wurde immer noch festgehalten. „L...lass das.“

Mit einem Ruck riss er sich los. Endlich frei. Wenn auch um ein paar Haarsträhnen weniger.

„Ah. Jetzt weiß ich. Deine Mama ist ein Hauskätzchen.“ Sasustern gab erneut diese seltsamen Laute von sich. „Was für ein Glück für dich, das Papa der Anführer von eurem jämmerlichen Clan ist. Sonst hätten sie dich gleich getötet.“ Sasustern umkreiste ihn. Das war doch die Höhe, denn jetzt betrat er wirklich das Gebiet des Feuerclans. Naruglanz fauchte ihn an. „Warum strengst du dich so an für die? Die wollten dich doch gar nicht haben.“

„Woher weißt du d...“ das, hatte er sagen wollen. Mist. Sasustern umkreiste ihn weiterhin. Er tat es irgendwie triumphierend.

„Das ist egal. Jetzt bin ich eine Clankatze. Ich bin wichtig für den Clan. Ich bin einer der besten Krieger und Heiler, verstanden?“

„Sehr gut. Dann gehörst du ab sofort mir.“

Naruglanz glaubte sich verhört zu haben. Er bewegte die Ohren vor und zurück, ja sicher hatte er sich verhört.

„Ich hab dich nicht verstanden.“

„Du kommst mit.“

„Es ist noch nicht die Zeit.“

„Ist mir egal. Das spielt überhaupt keine Rolle. Seit gestern, seit du mich getroffen hast, gehört dein Leben mir, das musst du doch gewusst haben.“

So deutlich, so direkt. Ja, er hatte es gewusst.

„Du hast Glück, du bekommst eine Galgenfrist. Also komm sofort mit, oder ich töte dich hier und jetzt auf der Stelle, Naruglanz.“

Er meinte es ernst, aber – er erinnerte sich an seinen Namen. Wie seltsam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-12-28T23:19:01+00:00 29.12.2013 00:19
Geil, er ist so dominant und Naru weiß gar nicht was eigentlich los ist. Ich bin echt gespannt was Sasu als nächstes vor hat. Freue m7ch schon auf das nächste Kapi, bis bald deine Cat
Von:  Shanti
2013-12-26T20:47:29+00:00 26.12.2013 21:47
abendddddddddddd

losssssssssss sasu snappt dir naru hahahahha
super kappi ^^

lg

shanti


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