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Das Gesetz der Krieger

von

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Am Morgen

„Los, auf die Pfoten, du Flohsack," fauchte Sakupfote direkt an Narupfotes Ohr.

Er schreckte auf. „Was? Hab ich – geschlafen?“

Sakupfote schaute ihn erst erstaunt, dann verächtlich aus ihren grünen Augen an.

Was für schöne Augen, dachte Narupfote. Obwohl sie so gemein zu ihm war, fand er sie doch wunderschön.

„Nein," miaute sie ironisch. „Du bist über die Wolken geflogen, hast sieben Füchse besiegt, zwei Monster erlegt...“

„Schon gut," murrte Narupfote verärgert. Er stand auf und streckte sich ausgiebig. Sakupfote sah ihm ungeduldig zu. Als er beim Gähnen sein Maul weit aufriss fauchte sie scharf: „Nun komm schon. Schlimm genug, dass du da bist. Aber zu spät zu kommen, ist unverzeihlich."

Narupfote stellte die Ohren auf. „Zu spät zu kommen ist unverzeihlich? Gehört das zum Gesetz der Krieger?“

Stolz darauf, dass sie soviel wusste, senkte Sakupfote zur Bestätigung den Kopf.

Sie musste wohl recht haben, überlegte Narupfote als er sich umsah. Kibapfote und Shinopfote waren nicht mehr da.

„Dann los," rief er und rannte aus dem Bau.

„Was? Wie? Hey, warte!“ Sakupfote fühlte sich überrumpelt.
 

Zwei Stunden später lag Narupfote immer noch an dem gleichen Platz, an dem er mit Sakupfote auf Kakapelz warten sollte. Der graue Kater war noch nicht erschienen. Nicht einmal die Schwanzspitze war von ihm zu sehen.

„Bist du sicher, das wir uns hier treffen wollten?“ fragte Narupfote zum x-ten Male.

„Ja, vollkommen sicher," nervte sich Sakupfote. Sie saß aufrecht und hatte ihren Schwanz ordentlich um die Vorderpfoten geringelt.

Narupfote gähnte. Wieso muss ich hier warten? Und Hunger hatte er auch. Sein Magen bestätigte das durch lautes Knurren.

Peinlich berührt sah Narupfote zu Sakupfote hinüber, aber die zuckte nur belustigt mit ihren Schnurrhaaren. „Keine Sorge, heute gehen wir jagen."

Narupfote sprang gleichzeitig auf alle Viere. „Ehrlich? Juhu!“ jubelte er.

„Narupfote!“ Sakupfotes Stimme klang streng. „Vergiss bloß nicht, das du nichts von dem was du erlegst essen darfst." Dann hob sie wieder stolz den Kopf und ihre Stimme bekam den alten verächtlichen Tonfall. „Aber vermutlich fängst du nicht mal eine alte Maus mit drei Beinen."

„Wie meinst du das? Ich darf nichts essen, von dem was ich gefangen habe?“ fragte Narupfote verstört.

„Das Gesetz der Krieger schreibt uns vor, das wir zuerst den Clan versorgen müssen, bevor wir selbst fressen dürfen."

Narupfote sah sie ungläubig an. Mittlerweile wusste er, was vom Gesetz der Krieger zu halten war. Sakupfote schien seine Gedanken zu erraten.

„Nein, es ist wahr. Wir sind heute bei der Jagdrotte eingeteilt worden. Das bedeutet, das wir alle Frischbeute die wir fangen ins Lager bringen müssen. Die Ältesten und Königinnen müssen zuerst versorgt werden. Das ist sehr wichtig für einen Clan, Narupfote."

„Älteste? Königinnen?“ wiederholte Narupfote verständnislos.

„Die Ältesten sind altgediente Krieger," erklärte Sakupfote stolz. „Die haben schon viele Kämpfe hinter sich und in jedem ihr Leben riskiert um den Clan zu beschützen."

Sakupfote schloss die Augen und setzte sich sogar noch aufrechter hin, als sei sie selbst eine Älteste, die durch ihren Mut und Treue zu Ehren gekommen wäre. „Und die Königinnen bekommen den Nachwuchs, ohne den unser Clan nicht überleben könnte. Ihre Jungen werden auch zu starken Kriegern heranwachsen. Zu echten Clankatzen eben." Das Wort 'echte' betonte sie ganz besonders.

Narupfote erhob sich. Auf dem warmen Sandboden war er noch schläfriger geworden. Aber jetzt sagte er mit fester Stimme: „Ich bin eine echte Clankatze und ich werde der stärkste Krieger des Clans sein."

Sakupfote legte den Kopf schief. „Ach ja, einen ähnlichen Unsinn hast du gestern schon von dir gegeben." Sie öffnete die Augen und blinzelte ihn an. „Du – wirst – niemals – eine – echte – Clankatze."

„Wieso glaubst du das?“

„Einmal Hauskätzchen, immer Hauskätzchen."

Wie aus dem Nichts erschien plötzlich Kakapelz. Geschmeidig kam der graue Kater näher. „Na na," ermahnte er Sakupfote. „Warten wir erst einmal ab, wie er sich bei der Jagd anstellt, nicht wahr?“

„Natürlich Kakapelz. Oh übrigens. Du bist zu spät," miaute Sakupfote sofort.

„Tut mir leid. Ich habe mich im Flirt Paradies verloren, beim Sternenclan," miaute der mit bedauernder Stimme, aber man merkte, dass es ihm nicht wirklich leid tat.

Was jault er da vor sich hin, überlegte Narupfote, ich verstehe kein Wort.

Kakapelz wandte sich nun an ihn. „Ich hoffe auf eine angenehme Überraschung."

„Äh...,“ Narupfote wusste immer noch nicht, worum es eigentlich ging.

Aber Kakapelz drehte sich schon um und marschierte los. Sakupfote folgte ihm mit steil aufgerichtetem Schwanz. Narupfote folgte den beiden nur zögerlich.

Was für ein verrückter Kater. Und diese eingebildete Katze. Wo bin ich hier nur hineingeraten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady-Bloody-Rose
2013-06-25T23:34:41+00:00 26.06.2013 01:34
Ich finde die Story total süß, die Idee eine Story mit Katzen zu schreiben ist echt cool! Mir gefällt deine Erzählweise, allerdings frage ich mich noch, wie du Sasu einbauen willst! Weil er ja von einem anderen Clan und noch dazu ein anderer Kater wäre! Freue mich auf jedenfall wieder etwas von dir zu lesen! L.G. Cat :-P


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