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Das Kleid (gibt es das auch in meiner Größe?)

von

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Heute nicht, vielleicht morgen!?!

„Ich bin so ein ...“ während ich mich über mich selber aufregte, lief ich in dem Raum auf und ab und bemerkte gar nicht, dass es Stock dunkel war.

„ … so ein Idiot. Wie konnte ich nur. Das kann ich nicht wieder gut machen. Nein jetzt denkt er ...“ jetzt unterbrach mich mein Bruder, der sich laut räusperte.
 

„Hilf mir mal lieber den Lichtschalter zu finden, bevor du nachher noch irgendwo gegen rennst.“ beklagte er sich.
 

Ohne einen weiteren Kommentar versuchten wir den Lichtschalter zu finden, was uns auch nach ein paar Minuten gelang. Insgeheim war ich meinem Bruder schon dankbar, dass er mich davon abhielt weiter in diesem dunklen Raum auf und ab zu gehen, da ich erst jetzt sah wo ich überall hätte gegen rennen können. Überall lagen Hanteln, Gewichte, Stangen und so was herum. Es standen zwar Schränke sowie Regal an den Wänden doch diese waren auch schon total überfüllt.
 

„Ich bin noch nicht dazu gekommen hier mal Ordnung zu schaffen.“ Entschuldigte sich mein Bruder, doch ich gab ihm keine Antwort darauf, schaute ihn nur mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.
 

„Aber jetzt erzähl mal was da mit dir gerade passiert ist, so kenne ich dich gar nicht.“ sprach er mich fassungslos an und verschränkte dabei seine Arme vor der Brust.
 

Ich war selber noch ganz geschockt, von dem was mir da gerade eben noch aus dem Mund kam und so fing ich wieder an nervös in dem Raum auf und ab zu gehen, diesmal drauf bedacht wo ich meine Füße setzte. Mein Bruder hingegen lehnte sich, mit verschränkten Armen gegen ein Stück Wand, welches noch frei vom Gerümpel war. Jetzt fing ich sogar noch an, an meinen Fingernägeln zu kauen, was ich bisher auch noch nie getan hatte. Die ganze Situation überforderte mich einfach und wieder stieg reinste Panik, aber auch Wut auf mich selber, in mir aus. In Gedanken spielte sich diese Szene, wie ich vor ihm stand, immer und immer wieder ab. Mein Verstand schrie ich solle einfach raus rennen, der Situation entfliehen, doch mein Herz sprach im ruhigen Ton, ich solle mich zu mindestens bei ihm Entschuldigen. Ein räuspern ließ mich aufschrecken und entriss mich meinen Gedanken. Sofort schaute ich mich in dem kleinen Raum um und sah wie mich mein Bruder fragend anschaute.
 

„Ian ich weiß es auch nicht. Es überkam mich einfach so.“ sagte ich schulterzuckend zu ihm, doch schnell richtete ich entschuldigend meinen Blick auf den schwarz, weiß, karierten Fußboden.
 

Doch bevor er auch nur ansatzweise anfangen konnte mir eine Predigt zu halten, sprach ich auch schon weiter.
 

„Es tut mir so leid, wirklich Ian, ich weiß gar nicht wie ich das wie …“

„Entschuldige dich einfach bei ihm, so schlimm war das jetzt auch nicht und du wirst sehen alles wird wieder gut.“
 

Noch bevor er den Satz beendete, kam er auf mich zu, nahm mich in seine Arme und drückte mich ganz sanft an sich. Die letzten Worte flüsterte er nur noch in mein Ohr und gab mir danach einen sanften Kuss drauf. Minutenlang standen wir so dar und schwiegen uns an. Meine Arme lagen auf seiner Brust und ich hielt mir so mein Gesicht zu. Mir stiegen Tränen in die Augen, doch ich beherrschte mich und atmete mal kräftig ein und aus. Für diesen Moment war wirklich alles gut. Mein Bruder schaffte es immer irgendwie mich zu beruhigen und jede noch so blöde Situation zu bewältigen. Er war nicht nur äußerlich der Stärkere auch innerlich war er für uns beide Stark genug und zusammen bewältigten wir schon so einige schlimme Situationen.
 

„Ich weiß gar nicht wie ich dir für alles danken kann, dass kann ich nie wieder gut machen.“ flüsterte ich in seine Brust rein, unwissenden ob er mich so überhaupt verstehen konnte.
 

„Eine Hand wäscht die andere Schwesterchen, dass müsstest du doch langsam wissen. Du hast mich auch schon oft aus der Scheiße geritten. Du hast schon oft die Schuld auf dich ge ...“
 

„Ja ich weiß und ich habe es gerne gemacht.“ flüsterte ich wieder, doch diesmal wusste ich das er mich verstehen konnte.
 

„Also brauchst du dich nicht zu bedanken, hast du das verstanden?“ fragte er mich in einem lieblichen Ton, der mir noch mehr Tränen in die Augen stiegen ließ und diesmal unterdrückte ich sie nicht, ließ ihnen freien Laufen.
 

Zum Glück hatte ich meine Hände vor meinem Gesicht, sonst wäre jetzt Ians T-Shirt nass geworden. Jetzt spürte ich eine große Hand unter meinem Kinn die meinen Kopf nach oben schob. Zögerlich nahm ich meine Hände vom Gesicht und schaute mit verweinten Augen, in die Augen meines Bruders. Es dauerte nicht lange da wischte er mir die Tränen aus meinem Gesicht, nahm es dann mit beiden Händen und sagte dann leise.
 

„Wir gehen jetzt zusammen da raus, du entschuldigst dich dann bei ihm und ich werde dir beistehen ok?“
 

„Gib mir ein paar Minuten noch um mich zu beruhigen und mich etwas herzurichten, falls das noch möglich ist.“ die letzten Worte sprach ich so leise, mein Bruder sollte sie nicht hören.
 

Als Antwort nickte er nur, nahm seine Hände aus meinem Gesicht und schritt ein wenig von mir weg. Schnell packte er in seine Hosentasche, holte ein Päckchen Taschentücher hervor und hielt sie mir hin. Dankend nahm ich sie ihm ab, holte ein Taschentuch heraus und reichte ihm die Packung wieder. Ich drehte mich auf der Stelle um, wischte mir die letzten feuchten Überreste der Tränen weg und schnäuzte hinein. Ich packte das kleine Bündel in meine Hosentasche, richtete mir meine Klamotten ein wenig, strich mir übers Haar und hoffte einigermaßen manierlich auszusehen. Als ich damit fertig war, schaute ich mich suchend um, was meinem Bruder nicht entging.
 

„Wenn du deinen Rucksack suchst, denn hast du eben bevor du mich hierher geschliffen hast, einfach fallen lassen.“
 

Und wieder so eine Situation, wenn man uns etwas länger kannte, wo man hätte denken können, dass wir vielleicht zweieiige Zwillingen hätten sein können. Ein Schmunzeln legte sich sofort um meine Lippen, ich drehte mich zu ihm um und dankte ihm mit einem Kopf nicken. Wir verstanden uns auch ohne Worte, was besonders unsere kleine Schwester Haley störte.
 

„Kann ich so gehen?“ fragte ich ihn und zog dabei nochmals an meinen Klamotten herum.
 

„Für einen Abschlussball wäre das unpassend, aber für hier reicht das vollkommen aus.“ antworte er mir mit gespielter Miene, worauf ich ihn nur lächelnd ansah.
 

Ich sog nochmal tief Luft ein, pustete sie aus und sagte dann zu ihm.
 

„Also gut, wir können zu meiner Hinrichtung gehen.“ gab ich auch verspielt von mir, worauf er mich lächelnd ansah und zur Tür ging.
 

Seinen Blick nicht von mir abgewandt, machte er die Tür auf und zeigte mir mit einer Handbewegung das ich vorgehen sollte. Abermals sog ich tief Luft ein, pustete sie aus und machte einen Schritt vor den nächsten, ließ mir aber nicht die Nervosität anmerken. Mit einem Klick fiel hinter uns die Tür zu, was mich leicht zusammen zucken ließ, doch dann spürte ich eine Hand auf meinem Rücken und sah wie mein Bruder neben mir stehen blieb. Mit einem nickenden lächeln gab er mir zu verstehen, dass er da wäre, mir beistehen würde und mir helfen würde falls irgendetwas passieren würde. Oftmals dachte ich, womit ich so einen Bruder nur verdient hätte und dies dachte ich in diesem Moment auch. Für viele andere wäre dies alles nicht Selbstverständlich, fast jeder andere hätte mich ausgelacht oder sonst etwas, doch nicht mein Bruder Ian.
 

Ganz in Gedanken, bemerkte ich gar nicht wie er den ersten Schritt machte und mich dann leicht mitzog, womit ich wieder in der Realität ankam.
 

„Du schaffst das.“ flüsterte er mir, aufmunternd, in mein Ohr.
 

Ich war gerade einfach nicht in der Lage ihm zu antworten, also ging ich stumm neben ihm her. Ganz langsam, Schritt für Schritt, gingen wir auf die Theke zu. Mein Blick richtete ich ganz schnell wieder auf den karierten Boden, als ich sah wie wir von ihm beobachtet wurden. Die Röte stieg mir merklich ins Gesicht, was mir den Gang zu ihm noch unangenehmer machte. Automatisch wurde ich noch langsamer, was aber mein Bruder wieder mit dem ziehen, erhöhte. Er merkte wie unangenehm mir das alles war, doch er wusste genau, so wie ich auch, dass ich da jetzt durch musste. Auf dem Weg, um die Theke herum zu ihm, erblickte ich auch meinen Rucksack, denn ich während des Gehens schnell aufhob. Geschickt packte mein Bruder mich am Arm und bewahrte mich davor hinzufallen. Ich hatte schon immer ein Talent in solchen Momenten noch ungeschickter zu sein, als ich eh schon war und wieder war ich meinem Bruder so was von dankbar, dass er mich zum gefühlten 100sten mal an diesem Tag vor schlimmerem bewahrte.
 

Mein Rucksack auf den Rücken gepackt, gingen wir die letzten Schritte, Arm in Arm auf ihn zu. Ruckartig blieben wir stehen, wobei mein Blick auch ruckartig nach oben fuhr. Am liebsten hätte ich meinen Blick sofort wieder nach unten gerichtet, doch das durfte ich jetzt nicht mehr. Umso schneller ich mich entschuldige, umso schneller kann ich aus der unangenehmen Lage fliehen, dachte ich mir. Doch ich merkte schon das es nicht so schnell gehen würde.
 

Kaum merkbar, so hoffte ich zu mindestens, schüttelte ich meinen Kopf, ich hatte mich doch tatsächlich für einen kurzen Moment in seinen wunderschönen blauen Augen verloren. Ich hätte mir dafür am liebsten eine Ohrfeige gegeben, doch das wäre nicht so gut gekommen, also versuchte ich es jetzt einfach durchzuziehen, öffnete meinen Mund und wollte gerade die ersten Worte formen, da unterbrach er mich schon.
 

„Na wieder beruhigt?“ fragte er mit einer sanften Stimme, die mir eine Gänsehaut bescherte.
 

Ganz benommen, schloss ich wieder meinen Mund und brachte nur ein Kopfnicken, zur Bestätigung, zustande.
 

„Das ist gut, dann also nochmal auf Anfang.“ sprach er weiter und brachte mich dazu ihn fragend anzuschauen.
 

„Hi ich bin Kellan, Kellan Lutz.“ reichte mir eine Hand und lächelte mich, mit einem wundervollen Lächeln, an.
 

Mein Herz raste von einer Sekunden zur nächsten doppelt so schnell wie vorher und meiner Körper fing an zu zittern. Ich hatte Glück, dass ich mich noch bei meinem Bruder unter gehackt hatte, sonst wäre ich womöglich umgefallen. Sekunden später merkte ich einen Ellbogen in meiner Seite, worauf ich automatisch eine zittrige Hand nach vorne schob. Ich war zwar ganz verzaubert von seinem Anblick, doch mein Gehirn funktioniert doch noch recht gut, so dachte ich in diesem Moment.
 

„H - Hi ich b - bin Brooke.“ stotterte ich vor mich hin und bemühte mich meine zittrige Hand unter Kontrolle zu bringen, was mir nicht so gut gelang.
 

Ich merkte das freche Grinsen meines Bruders, worauf er von mir einen Seitenhieb kassierte.
 

„Hi Brooke, nett dich kennenzulernen. Da wir das ja jetzt geklärt haben, können wir ja los legen oder?“ fragte er mich und sah mich mit einem durchdringenden Blick an.
 

„Heute nicht, vielleicht morgen!?!“ gab ich ihm schnell als Antwort und schon wieder eine Antwort wofür ich mich lieber geohrfeigt hätte, man Gehirn funktioniere doch mal richtig, befahl ich was leider nicht wirklich half.
 

Jetzt sah er mich fragend an, aber noch bevor er was sagen konnte fügte ich noch
 

„Wenn es dir natürlich nichts ausmacht meine ich. Ich würde mir gerne heute erst mal alles anschauen.“ hinzu.
 

„Aber nur wenn ich mitkommen darf.“ fügte er rasch hinzu und sein Blick wurde wieder sanfter.



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