Prolog: Bitte komm mit…
Die Blitzkriegboys saßen alle im Wohnzimmer und gingen ihren Beschäftigungen nach. Heute war ein Tag, an dem sie einfach mal Pause machen wollten.
Auch wenn alle gern trainierten, so gönnten sie sich doch ab und an gern eine Pause.
Keiner ahnte, was bald auf die zukommen würde…
Als es an der Tür klingelte, fragte jeder sich, wer das sein könnte.
Sie erwarteten keinen Besuch oder sonst etwas.
Spencer stand auf, um die Tür zu öffnen. Bryan hatte eh nicht wirklich mitbekommen, dass es geklingelt hatte. Er war zu sehr mit seinem PSP-Spiel beschäftigt. Kai und Tala waren am lesen.
Spencer kam zurück ins Wohnzimmer.
„Kai, hier ist Besuch für dich.“
Sowohl der Angesprochene als auch Tala sahen auf, Bryan war noch immer nicht in der Lage, auf seine Teammitglieder zu reagieren.
Für einen kurzen Moment schwieg Kai. Er sah das Mädchen einfach nur wortlos an.
„Hallo Kai. Schön dich zu sehen“, meinte das Mädchen lächelnd.
„Shiku… was machst du denn hier?“
Tala stand auf, Spencer war direkt nach seiner Ansprache gegangen.
„Bryan, beweg deinen Hintern. Kannst in der Küche oder auf deinem Zimmer weiter spielen.“
Der Teamchef erhielt keine Antwort.
Tala verdrehte die Augen und nahm Bryan die PSP weg. Ihm war es egal, dass es grad mitten im Spiel war.
„Tala!“, gab Bryan erschrocken von sich und lief Tala hinterher aus dem Wohnzimmer, um schnell seine PSP wieder zu bekommen.
Dass Tala beim Vorbeigehen auf Pause gemacht hatte, kaum dass er die PSP in der Hand hatte, wusste Bryan nicht.
Allein im Wohnzimmer sahen Kai und Shiku erst mal den Beiden nach, bevor sie sich wieder anblickten.
„Ignorier es einfach… Ab und an ist Bryan so, wenn wir einen freien Tag haben. Setz dich.“
Während Kai ein Lesezeichen zwischen die beiden Buchseiten machte und das Buch geschlossen weglegte, setzte sich Shiku hin.
„Wo kommst du plötzlich her und was willst du?“
„Freundliche Begrüßung. Ich freu mich auch dich nach so langer Zeit wieder zu sehen.“ Zwar klang es nach Ironie, aber sie meinte es ernst. Shiku freute sich wirklich, ihn wieder zu sehen.
„Ich wollte dich wieder sehen. Außerdem wollte ich fragen, ob du mit mir kommst. Wir können dich im Team sehr gut gebrauchen.“
„Ich habe ein Team. Wer ist eigentlich ‚wir‘?“
„Mein Team und ich. Wir sind zwar drei Leute und mehr braucht es für ein Team nicht. Aber ich sprach mit Boris und er ist einverstanden, dich im Team aufzunehmen.“
„Moment mal, Boris?! Sag mir, dass du nicht DEN Boris meinst!“
„Beruhig dich. Doch, ich meine den Boris. Ich bin schon seit 5 Jahren bei ihm, wie auch mein Team.“
Shiku holte etwas aus ihrer kleinen Hüfttasche und hielt es Kai hin. „Ich bekam von ihm auch Black Dranzer. Er sagte, wenn jemand außer dir in der Lage wäre, ihn zu beherrschen, dann ich. Es dauerte auch sehr lange. Ich hab ihn noch heute nicht 100%tig unter Kontrolle, aber schon sehr viel mehr als vor 5 Jahren.“
Kai schwieg sie an. Er hatte die Hände ineinander gefalten und die Unterarme auf seine Beine gestützt. Sein Blick lag lange auf dem Bit Beast in Shikus Hand, bevor er auf den Boden gerichtet wurde.
Shiku packte Black Dranzer wieder weg und wartete auf Antwort. Aber je länger er schwieg, desto mehr glaubte sie, keine Antwort mehr zu bekommen.
Plötzlich aber hob er den Kopf wieder und sah sie an.
„Ich werde nicht mit dir gehen. Denn ich werde nicht wieder zurück zu Boris gehen. Ich habe dort in meiner Kindheit schon zu viel Zeit verbracht und wegen dem Wunsch nach Macht mein Team verraten. Das werde ich sicher nicht noch einmal machen. Du solltest auch austreten und dir ein anderes Team suchen sollte dein Team nicht mit dir gehen wollen. Lass Black Dranzer zurück. Du hast ein Bit Beast, also brauchst du Black Dranzer nicht.“
„Wie kannst du so was sagen? Er war immer gut zu uns. Bitte komm mit, ich will meinen großen Bruder bei mir haben…“
„Ich gehe nicht mit! Wenn du der Meinung bist, dass Boris so gut zu euch ist, dann bleib bei ihm. Du wirst noch merken was ich meinte.“
Kai stand auf und verließ das Wohnzimmer. Shiku kam ihm sofort hinterher und hielt ihn im Flur fest.
„Bitte denk noch mal drüber nach, ja?“ Sie nahm Zettel und Stift und schrieb etwas drauf. „Hier, meine Handynummer. Ruf an, wenn du es dir überlegt hast.“
„Wer ist noch in deinem Team?“, fragte er, als sie die Tür grad auf machen wollte um zu gehen.
Sie drehte sich zu ihm um. „Die eine Person kennst du nicht, die andere ist Rena“, antwortete Shiku und verließ damit wieder das Haus, was eher einem Schloss ähnelte.
Kai ging runter in den Trainingsraum und startete einfach Dranzer.
Er war sauer. Sauer auf sich selbst weil sie bei Boris war, sauer auf Boris weil er sie schon so weit gebracht hatte… und einfach sauer auf die ganze Welt.
Kai schrie und gab Dranzer irgendwelche Befehle.
Ob man ihn hörte, war ihm vollkommen egal. Er musste seiner Wut Luft machen…
