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Drop Dead, Beauty!

von

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prologue


 

DROP DEAD, Beauty!

P r o l o g u e
 

[ Wie kann Schönheit denn vergänglich sein, wenn man mit dieser nie gesegnet worden war?

Schönheit lag, so sagte man, stets im Auge des Betrachters.

Doch was geschah, wenn der Betrachter blind war?

Was sah er, wenn ihn doch nur Schwärze umfing?

Tiefe, schwarze Nacht und unendliche Finsternis. ]
 

»Ach, verdammt!«, hallte es durch den Raum, der den Anschein eines Arbeitszimmers hatte. Der junge Mann fuhr sich durch die mausbraune, verstrubbelte Mähne und scherte sich nicht um den kümmerlichen Zustand seiner wirren Frisur.

Verächtlich blickte er auf den hellen Monitor und verzog sein Gesicht zu einer verdrießlichen Miene. Seit geschlagenen drei Monaten fiel ihm nichts Brauchbares mehr ein.

Seine Muse war fort. Hatte wohl das kleine, schmale Fenster geöffnet und ward der stickigen, dunklen Kammer entflohen. Bücher, Hefte und Notizen türmten sich auf seinem Schreibtisch. Lose Blätter umschwirrten ihn wie nervige Eulen. Knurrend erhob er sich, rieb sich die müden Augen und besah sich das Chaos um ihn herum.

Kaum zu glauben, dass sich sein erstes Werk so gut verkauft hatte und man dieses sogar als Film adaptierte. Nie hatte er zu träumen gewagt, dass ihm das Musische mehr lag, als das raubeinige Tun seiner einstigen Kameraden. Und auch der Folgeroman, der unweigerlich seiner Feder entstammte, war gerade im Gespräch ebenso auf die Leinwand gebracht zu werden.

Doch nun starrte er auf den flirrenden Bildschirm seines Laptops und schüttelte den Kopf. Seine neueste Schreibe sollte gleichermaßen von Erfolg gekrönt sein, doch das, was soeben den Weg über die Tastatur gefunden hatte, entsprach nicht seiner Zufriedenheit.

Angelehnt an ein altes Märchen aus Muggel-Kinderbüchern, handelte es sich bei seinem Stück um ein junges Mädchen, das sein hässliches Inneres stets nach außen tragen musste. Ihre Bosheit, Arglist und Unfreundlichkeit spiegelten sich in ihren Augen, auf Gesicht, Arme und Rücken. Furchen, so tief, als gingen sie ihr bis auf die Knochen, verunstalteten den Körper der jungen Frau, die Misstrauen als ihren stetigen Begleiter sah.

Soweit der Beginn der Geschichte und auch das Ende hatte er bereits niedergeschrieben. Die Idee kam ihm eines Nachts, als er gelangweilt in den Flimmerkasten starrte und nur flüchtig den schnell vorbeihuschenden Bildern folgte. Den schweren Kopf auf den schlaffen Armen abgelegt, kommentierte er die Werbung mit einem Seufzen, doch plötzlich erregte etwas seine Aufmerksamkeit.

Nun, dieses Etwas war kein Ding, eher handelte es sich um einen Mann, der mit strahlend weißen Zähnen in die Kamera lächelte, allem Anschein nach auf jemanden wartend, einen großen Strauß dunkelroter Rosen hinter seinem Kreuz verbarg, um dann, mit einem Male, die Arme auszubreiten und das hastig herbeigeeilte Mädchen zu empfangen. Dieses, mitsamt dem Strauß, im Kreise herumwirbelte um dann breit grinsend zu erklären, dass es für einen Menschen nichts Schöneres gab, als das Gefühl tiefer Verbundenheit zu verspüren und der angebeteten Person mehrmals am Tage zu beichten, wie sehr man sie schätzte.

Alles in allem handelte es sich um den Beitrag seines Juweliers, der seinen Profit in die Höhe zu schrauben gedachte. Dass dieser Kerl im Spot dem jungen Mädchen ein Collier um den schlanken, bleichen Hals legte, ging in dem ganzen Trubel beinahe unter. Rosenblätter wirbelten in der Luft umher und verbargen tanzend das Paar, ehe der Zauber plötzlich vom auftauchenden, in goldenen und verschlungenen Lettern geschriebenen Namen des Händlers sein Ende fand. Der Mann war ihm völlig egal, doch die junge Dame kam ihm merkwürdig vertraut vor. Irgendwo hatte er sie schon einmal gesehen.

Hastig hatte er sich von dem Sofa erhoben, war in die kleine Küche gestapft und suchte unter hastigen Blicken den Kühlschrank ab, der ihm als Pinnwand diente.

Dieses lose Blatt Papier musste doch zu finden sein!

Zwischen Flyern von diversen Pizzadiensten und seinem Lieblingschinesen klemmte das Booklet, nachdem er gesucht hatte.

Auf der Vorderseite des Beilegers prangte der Titel seines Romans, ehe er diesen aufklappte und seine Augen die Namen der vielen Protagonisten erfassten.

Und da stand er.

Der Name der Frau war nun kein Geheimnis mehr und er wusste, dass sie ihm bekannt war.

Zur Premiere seines verfilmten Buches waren sowohl er, als auch sie anwesend, doch er war viel zu beschäftigt, um sie zu bemerken. Schließlich galt es Hände zu schütteln, den nervigen Fragen der Reportern auszuweichen und das Gleichgewicht zu halten. Denn dies hatte sich, aufgrund der stürmischen Wetterlage, als schwieriges Unterfangen erwiesen. Geregnet hatte es wie aus Kübeln und auch sein Assistent hatte alle Mühe, nicht von dannen geweht zu werden.

Er hatte keine Notiz von ihr genommen, denn er hatte nicht einmal gewusst, dass sie als Darstellerin überhaupt in der Verfilmung mitgewirkte. Sicherlich, ihre Rolle war klein und unbedeutend und auch in seinem Werk hatte ihre Figur nur am Rande einen Platz gefunden.

Dennoch:

Sie war da. - Und für einen flüchtigen Augenblick war die Muse wieder durch das Fenster hinein geschwebt, hatte ihre rosigen, zarten Lippen auf seine Stirn gebettet und so seinem Geist zu neuer Inspiration verholfen.

Doch nun war alle Begeisterung dahin. Er konnte kaum sagen, wie oft und wie lang er vor dem Fernseher gesessen und nur auf diesen einen Werbespot gewartet hatte, um sie wiederzusehen.

War es Schicksal oder gar Fügung?

Oder war er einfach der Langeweile erlegen und sein Unterbewusstsein hatte ihm einen bösen Streich gespielt?

Nein, es war keine Einbildung!

Und obwohl das Marketing-Konzept des Bijoutiers nur die anderen, übrigen zwei Einblendungen zeigte, hielt er an dem fest, was und vor allem wen er gesehen hatte.

Es gab sie, seine Muse und auch wenn sie es nicht würde wahrhaben wollen, so schien die junge Frau doch der Schlüssel zu seinem Glück zu sein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  darkbird
2013-01-11T19:42:30+00:00 11.01.2013 20:42
Hey "C:" ;)

Ein Schriftsteller? Mit PC? in der Zaubererwelt ein Fernseher?

Das verspricht auf jeden Fall interessant zu werden. Wer nur die Hübsche Frau ist, die ihn da inspiriert? Sollte Millisent am ende doch hübsch geworden sein?

Dein Prolog wirft viele Fragen auf, die darauf warten, im Verlauf der Geschichte geklärt zu werden *freu*

*fav*
fühl dich gedrückt
darkbird
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-01-10T09:31:15+00:00 10.01.2013 10:31
Milli&Theo <3 scheint ja imoment im kommen zu sein das paar ;)
wo hast du das den aufgegriffen oder selbst drauf gekommen? ^^

bin bin gespannt wie es weiter geht <3


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