Kap Nine…Mehr als Freunde?
Nachdenklich betrachtete der 17 Jährige das zierliche Mädchen in seinen Armen. Ihr Duft umhüllte seine Sinne. Langsam beugte er sich zu ihren Lippen.
„Yuki?“
„Mhh?“ leicht musste beide schmunzeln, als ihnen die Parallele zu eben auffiel.
„Warum kannst du Itachi eigentlich nicht leiden?“ verwundert öffnete die Braunhaarige die Augen.
„Du hast doch vorhin mitbekommen wie er mich behandelt. Ist das nicht Grund genug?“
Naruto sah sich im Raum um, ohne zu wissen wieso.
„Na ja. Ich habe Itachi noch nie so erlebt. Normalerweise ist er immer nett und höfflich.“
Das konnte Yuki jetzt nicht glauben. Also ging es nicht nur ihr so. er war ebenfalls davon betroffen. Das fand sie ziemlich interessant.
„Zu mir war er noch niemals nett.“ Erwiderte sie ernst, wobei sie sich fragte, warum es wohl so war.
Naruto ließ sie urplötzlich los und starrte nach vorne, Yuki musste sich festhalten um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
„Was ist denn los?“ fragte sie irritiert.
Der Blonde zeigte mit dem Kopf Richtung Tür. Die Braunhaarige folgte seinen Blick und erstarrte ebenfalls.
Sina und Itachi waren gerade herein gekommen.
„Können wir woanders hingehen?“ sie brauchte keine Antwort zu geben auf die Frage des 17 Jährigen. Er zog sie einfach mit sich in ein anderes Zimmer. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Itachi suchend durch die Menge sah. Als sie im Raum waren verschloss er die Tür.
„Danke Naruto!“ seufzend ließ sie sich auf eine Couch fallen.
„Ach kein Problem. Er hat ja selbst gesagt dass ich auf dich aufpassen soll. Ich befolge also nur seinen Rat.“ Er legte den Kopf schief und sah sie grinsend an.
Prustend fing die Braunhaarige an zu lachen.
„Du bist wirklich unglaublich. Du weißt wirklich was mir gut tut und was nicht. Schade das….“ Sie sprach den Satz nicht zu Ende. Würde er doch zu viel von ihren Seelenfrieden verraten.
Der Blonde stocherte auch nicht weiter, wofür Yuki ihm wirklich sehr dankbar war. Sie unterhielten sich über alles Mögliche, erzählten sich Storys der besten Freunde und sprachen über Gott und die Welt.
Irgendwann gähnte Yuki herzhaft und Naruto befand sie solle nach hause gehen.
„Du solltest allerdings noch etwas hier bleiben. Da du ja ab Montag ebenfalls zu unserer Klasse gehörst, könntest du dich ja schon mal mit ein paar Leuten anfreunden.“
„Das ist wirklich eine gute Idee. Du bist die Beste.“ Sie streckte sich etwas und gab ihn einem kleinen Kuss auf dem Mund.
Er legte seine Arme um ihren schlanken Körper. Sie ließ es geschehen. Zu schön war doch der Abend und zu schön war es in seiner Nähe. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sie sich voneinander.
Mit strahlenden Augen begegnete sie seinem Blick. Er Herz schlug bis zum Hals, ein Gefühl das sie bisher nur beim Anblick von Itachi verspürt hatte. Unwillkürlich fragte sie sich ob man so schnell Gefühle für jemanden entwickeln konnte. Doch dann müsste sie sich das auch wegen Itachi fragen.
„Yuki… Ähm… Möchtest du vielleicht meine Freundin sein?“ hörte sie Naruto schon fast schüchtern fragen.
Überrascht blickte sie ihn an. Was sollte die Frage?
„Aber wir sind doch schon Freunde.“ Verwirrt sah sie ihn an. Er begann zu schmunzeln und sie fühlte sich ein wenig überfordert. Hatte sie ihn jetzt falsch verstanden?
„Ich meinte nicht diese Art Freunde, schöne Yuki. Ich meinte, ob du meine feste Freundin sein willst.“
Jetzt peilte sie gar nichts mehr. Sie kannten sich doch erst ein paar Stunden. Konnte es sein, das er das Gleiche fühlte wie Sie?
„Ich weiß nicht. Wir kennen doch uns doch nicht lange. Wieso willst du dass ich deine Freundin bin? Warum nicht eine Andere?“ die 17 Jährige versuchte krampfhaft ihre wirren Gedanken zu ordnen, ohne großen Erfolg wie man anmerken sollte. Der Blonde machte eine nachdenkliche Miene. Das hieß, dass er ihren Einwand wohl wirklich ernst nahm. Noch eine Seltenheit in ihrem Umfeld. Dann plötzlich, als hätte er einen Geistesblitz gehabt, erhellte sich seine Miene.
„Na weil du die hübscheste bist, weil du geistreich bist, weil du liebenswert bist, weil du einfach perfekt bist. Mit dieser Aufzählung könnte ich tagelang weiter machen. Des Weiteren fühle ich mich in deiner Nähe unglaublich wohl, und habe die ganze Zeit ein total schönes Gefühl.“ Jetzt hatte sie also den Beweis, dass sie nicht verrückt war. Ihm erging es wie ihr. Doch durfte sie ihm Hoffnung machen, solange sie diese Gefühle auch für Itachi hegte?
Naruto schien ihr Schweigen als eine Antwort aufzufassen.
„Du hast wohl schon jemanden bei dem du auch so fühlst, oder?“ fragte er leise.
„Ähm na ja. Wie man es nimmt. Ja ich habe dieses Gefühl bei jemand aber bei dir auch. Und das verwirrt und verunsichert mich zutiefst. Ich weiß nicht ob es dir gegenüber fair wäre.“
Der 17 Jährige lächelte nachsichtig und küsste sie leidenschaftlich. Mit wilder Entschlossenheit erwiderte sie ihn.
„Du bist wirklich mehr als nur perfekt. Und so ehrlich. Das weiß ich wirklich zu schätzen. Dennoch will ich dich an meiner Seite haben. Es ist mir völlig gleichgültig ob ich nicht der einzige bin. Solange du nur mit MIR richtig zusammen bist.“ Das hörte sich für Yuki fast schon zu schön an.
Und bekanntlich ist der Teufel nicht weit, wenn man über ihn spricht.
In genau diesen Augenblick wurde die Tür geöffnet und ein ziemlich wütender Itachi stand vor den beiden, welche immer noch fest umschlungen dastanden.
„Was wird das wenn es fertig ist?“ es war fast nur ein Knurren das über die Lippen des Schwarzhaarigen kam.
Lässig lehnte er sich an den Türrahmen. Seine funkelnden Augen auf die beiden gerichtet.
Sofort gewann Yukis böse Seite die Oberhand. Die 17 Jährige befreite sich aus dem Griff des Blonden und kam bedrohlich auf Itachi zu. Genau als Sina neben ihn ankam, schlug Yuki dem 20 Jährigen ins Gesicht. Alle vier Finger und der Daumen waren gut sichtbar auf seiner Wange. Entgeistert rang Itachi sichtlich nach Fassung.
„Du…“ knurrte er sie an. Über sich selbst erschrocken wich sie wieder zurück. Doch ihre Tat konnte sie dadurch auch nicht ungeschehen machen.
„Verschwinde!“ schrie sie ihn dann noch an.
Alles drehte sich im Kopf der Braunhaarigen, alles war zu viel für sie. Tränenblind stürmte sie an Itachi und ihrer Schwester vorbei, durch die Haustür und verschwand im Dunkel der Nacht.
„Was ist denn hier los?“ wollte nun endlich auch Sina wissen.
Naruto übernahm es ihr zu antworten.
„Wie du selbst gesehen hast können die beiden sich nicht ausstehen. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, weshalb es so ist. Du solltest ihn besser im Auge haben. Er könnte deiner Schwester ernsthaft gefährlich werden. Und damit meine ich keineswegs körperlich. Das würde er niemals wagen. So gut kenne ich ihn ja nun schon.“ Bevor Itachi ihn den Hals umdrehen konnte, war der 17 Jährige schon verschwunden. Er machte sich auf die Suche nach dem Mädchen, das du verzweifelt ausgesehen hatte.
Itachi stand da wie angewurzelt. Nach und nach drangen die Worten des besten Freundes seines kleinen Bruders zu ihm durch. *Wie meint er das, nicht körperlich?* der junge Mann fuhr sich frustriert mit der rechten Hand übers Gesicht. Warum musste nur alles was Frauen betraf so kompliziert sein?
Sina berührte ihm am Arm und sah ihn verwirrt in die fast schwarzen Augen. Er konnte nur den Kopf schütteln, wusste er die Antwort doch selbst nicht.
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Naruto hatte genau den richtigen Riecher. Er fand Yuki weinend am Brunnen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen setzte er sich neben sie und reichte ihr wortlos ein Taschentuch. Mit einen dankbaren Nicken nahm sie es entgegen. Als sie sich die tränen weggewischt und die Nase geputzt hatte hob sie den Kopf.
„Tut mir leid. So hast du dir den Abend bestimmt nicht vorgestellt.“ Widersprechend schüttelte er den Kopf.
„Das stimmt, aber solange du in meiner Nähe bist ist mir das ziemlich schnuppe.“
Vorsichtig, als könnte sie womöglich deswegen zerbrechen, nahm er sie in den Arm. Schluchzend klammerte sich die Braunhaarige an seinem T-Shirt fest.
„Ist ja gut. Der böse Wolf kann dir nichts anhaben.“ Damit versuchte er Yuki wieder zum lachen zu bringen, was ihm auch tatsächlich gelang.
Dankbar gab sie den 17 Jährigen einen Kuss.
„Soll ich dich nach Hause bringen?“
„Ja bitte, Naruto. Ich würde jetzt gerne etwas alleine sein.“
„Kein Problem. Und mit der Antwort lass dir bitte auch so viel Zeit wie du brauchst.“
Jetzt begann die Braunhaarige wieder richtig zu strahlen.
„Du bist wirklich toll. Schade das ich dir nicht schon viel früher begegnet bin.“
Wieder unterhielten sie sich auf dem Weg zu ihrem Haus über einfach alles. Yuki erzählte angeregt von so vielen Sachen aus ihrer Kindheit, als wäre es das natürlichste auf der Welt diesen eigentlich noch immer Fremden, ihre Geheimnisse anzuvertrauen. Und komischerweise entpuppte er sich als perfekter Zuhörer. Nur ab und zu fragte und kommentierte er etwas.
Danach erzählte er ihr alles über sich, über die ganzen Sachen die er schon mit Sasuke und Itachi erlebt hatte.
Bei dem Namen des 20 jährigen verdüsterte sich kurzzeitig Yukis Miene hellte sich jedoch fast sofort wieder auf, während er weiter sprach. Es war wirklich viel zum lachen dabei. Was Jungs so alles anstellten. Sakura und sie selbst wären nie auf die Idee gekommen, den Kuchen von Yukis Mutter vom Fensterbrett zu klauen oder Mäuse ins haus zu setzten.
„Das habt ihr doch nicht wirklich gemacht, oder?“ fragte sie zwischendrin, bei der Beschreibung, wie die Jungs sich kaputt gelacht hatten, als Sasukes Mutter die Mäuse in ihrer Küche entdeckte.
„Und ob wir das haben. Wir standen die ganze Zeit daneben und haben sie beim einfangen sogar noch angefeuert. Uns tat danach so der Bauch weh, das wir nicht mal etwas essen konnten.“
Yuki lachte aus tiefsten Herzen und konnte es sich bildlich vorstellen, auch wenn sie Mikoto noch nicht selbst kannte. Es machte keinen Unterschied, da Naruto so bildlich alles darstellte.
Man hatte das Gefühl selbst dabei gewesen zu sein.
„Habt ihr wenigstens Ärger dafür bekommen?“
„Na klar doch. Sogar ziemlich großen. Die Mäuse hatten nämlich etwas hinterlassen auf das ich in Gegenwart einer Dame lieber nicht zu sprechen kommen möchte.“
„Haha. Sehr komisch.“ Yuki blieb stehen, da sie angekommen waren. Fast wehmütig sah sie zum Haus.
„Tja, wir sind da. Hast du vielleicht morgen Zeit? Ich würde gerne etwas mit dir unternehmen.“ Spitzbübisch blickte er das braunhaarige Mädchen vor sich an. Ihre Züge wurden noch strahlender.
„Na ja. Eigentlich wollte ich am Sonntag etwas mit meiner Mutter machen. Aber lässt sich bestimmt auch verschieben.“
Belustigt sah sie in das verwirrte Gesicht des 17 Jährigen.
„Aber morgen ist doch erst Samstag…“ stotterte er etwas unbeholfen. Das Mädchen schmunzelte nur und zog ihr Handy aus der Tasche.
„Nein mein Lieber. Heute ist Samstag. Wir haben es sogar schon fast vier Uhr früh.“
Jetzt verstand auch Naruto. Lachend schlug er seine Hand vor die Stirn.
„Haha. Sorry. An so etwas hatte ich nicht gedacht. Okay dann frag ich wohl noch einmal. Also würdest du gerne HEUTE etwas mit mir Unternehmen?“
„Sehr gerne sogar. Ich hatte es sogar ganz ehrlich gehofft, das du fragst mein ich.“
Ihr verwegener blick ließ seinen Puls rasen. Nur zu gern hätte er noch ganz andere Sachen mit ihr gemacht, als sich nur zu Unteralten.
Im Moment reichte ihm jedoch auch das vollkommen.
„Und was wollen wir dann machen?“ fragte sie etwas verlegen.
„Ach uns wird schon etwas einfallen. Gib mal dein Handy. Ich wird meine Nummer einspeichern. Und sobald du ausgeschlafen hast rufst du mich an. Und keine Angst, es stört mich nicht von einem Engel aus meinen Träumen gerissen zu werden.“
Ein leichter rosa Schimmer legte sich auf ihre Wangen.
„Danke“ Nach einer zärtlichen Verabschiedung wollte sie ins Haus gehen. Naruto war schon um die nächste Ecke verschwunden. Ein Geräusch neben ihr ließ sie nach links schauen. Sie zog scharf die Luft ein und hielt sich die Hände vor dem Mund um nicht laut zu schreien. Eine Person trat aus dem dunkel der Nacht auf Yuki zu. An den Silber ähnlichen Haaren erkannte sie ihn sofort und sprang ihn freudig in die Arme.
