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Silent Control

Der Teufel in deinem Leben
von

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Trauma

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„Hast du Angst, Sakura?“ Gaara lachte sie an, sah nach hinten zur Rücksitzbank, wo das Mädchen saß. Natürlich hatte sie Angst. Aber sie antwortete nicht. „Natürlich hast du Angst.“ Er hatte Recht. Das Mädchen reagierte nicht, sah nur auf den Platz neben sich im Auto. Er war leer. Irgendwie erinnerte sie das an ihre Schulzeit. Da saß auch nie jemand neben ihr. Sie seufzte. Sie wusste nicht, ob es Absicht gewesen war, dass Riku im Anderen Auto eingestiegen war. Er wollte nicht in ihrer Nähe sein. Ob er sie hasste?
 

Sakura wurde mulmig zumute, als der Wagen anhielt. Sie sah wie Sasuke in den Rückspiegel sah und grinste bevor er ausstieg. Es war aber nicht so, als würde er sie angrinsen, eher sich selbst. Sie folgte ihm nicht aus dem Auto. Sie wollte es nicht verlassen. Hier war es sicher, zumindest sicherer als draußen bei ihm. Das Mädchen schloss die Augen, zuckte zusammen als sich die Autotür plötzlich öffnete. Sie wurde am Arm gepackt und aus dem Auto gezogen. „Brauchst du eine extra Einladung?“ Sasuke schien auf einmal nicht mehr so gut gelaunt. Hatte sie ihn wütend gemacht? Sie wollte ihn nicht wütend machen. „Tut… tut mir Leid, Sasuke.“ Er sah sie skeptisch an, hob eine Augenbraue. Aber er sagte nichts dazu, beugte sich zu ihr herunter.

„Du wirst sehr viel Spaß haben.“ Sakura wusste, was das hieß. Er würde viel Spaß haben. Sakura schluckte und machte sich auf Sasuke zu dem Auto zu folgen, das neben ihr gehalten hatte. Sie beobachtete wie Riku ausstieg, obwohl sie lieber wegsehen wollte. Gut gelaunt stützte er sich an der offenen Autotür ab und lachte vergnügt. Er wirkte so groß und erhaben auf sie. Er schien sich auf das zu freuen, was bald kommen würde. Wenigstens wusste er was passieren würde. Sie war ahnungslos.
 

„Wo müssen wir denn hin?“, fragte Shikamaru gelangweilt. Neji streckte seinen Arm aus. „Da vorne ist eine Lagerhalle, dort warten sie.“ Gaara nickte fröhlich und lief los. „Dann mal los.“ Sasuke tat es ihm gleich, packte Sakura und folgte dem Sabakuno. Naruto lief auf der anderen Seite neben ihr, das überraschte sie. Er hatte noch nie viel mit ihr zu tun gehabt. Und das obwohl er Sasukes bester Freund war. Neugierig beobachtete sie ihn. Er bemerkte es, grinste sie an.

„Na, freust du dich?“ Seine Worte verletzten sie nicht. Aus seinem Mund klang es anders, nicht grausam. Bei Riku oder Sasuke hätte sie sicher geweint, aber bei Naruto Uzumaki nicht.

„Nein.“, antwortete sie wahrheitsgemäß. Sie hatte vor ihm keine Angst diese Worte auszusprechen. „Das verstehe ich.“ Er klang so ehrlich. Kurz sah sie zu Sasuke, er beachtete sie nicht, rauchte nur seine Zigarette. Sie sah wieder zu dem blonden Uzumaki, sie verstand ein bisschen, warum Hinata ihn so sehr mochte.

Sakura fragte sich, was die Hyuuga wohl gerade tat. Sie wäre lieber bei ihr geblieben. Alles war besser als das hier.
 

Sakura hatte keine Ahnung, was auf sie zukommen würde, als sie an der Lagerhalle ankamen von der Neji erzählt hatte. Das Mädchen schluckte und sah zu Sasuke. Er warf seine Kippe weg und lächelte sie dann an.
 

„So, kleine Sakura.“ Er zog sie zu sich, er war dabei nicht sanft. Die Haruno spürte seine Hand an ihrem Hals, er ließ ihr kaum Luft. Kontrollierte sie. „Egal was nun passiert, egal was ich verlange, du wirst es tun. Du wirst gehorchen. Hast du mich verstanden?“ Seine Worte waren ernst, sein Blick eiskalt. Sie fror so plötzlich, obwohl es doch warm war. Verängstigt nickte das Mädchen aber sie wusste nicht, ob sie es wirklich verstanden hatte. Unsicher und mit wackligen Schritten folgte sie also den jungen Männern. Riku und Neji pressten sich gegen die schwere Eisentür und öffneten sie. Sakura zuckte unter dem quietschen der rostigen Tür zusammen. Die Gruppe trat ein. Sakura sah Riku, der die Tür aufhielt, in die Augen. Sein Blick war kalt, genau wie er von Sasuke. Für sie war es so, als hätte plötzlich jeder von ihnen eine Maske aufgelegt.
 

„Spät dran.“ Sakura zuckte wieder, als sie die Stimmen hörte. Sie sah zwei Männer einige Meter vor ihr. Der eine hatte schwarze Haare, der andere braune. Für Sakura waren es typische kaputte Jungs. Sakura sah solche oft in ihrem Viertel. Überhaut sah dieses Viertel ihrem sehr ähnlich. Die beiden Männer mussten älter sein als sie, sie schätze, dass sie etwa so alt waren wie Itachi. „Wir haben eigentlich auch besseres zu tun.“ Es war Sasuke, der sprach. Der Schwarzhaarige Mann lachte. „Es wundert mich, dass sie Kinder losschicken.“, sprach er zu seinem Kameraden. Dieser nickte. „Ja und dazu noch ein kleines Mädchen. Wie süß.“ Sakura spürte die Blicke der zwei auf ihr. Sie mochte das nicht, Sasuke reichte ihr schon. Sie machte einen Schritt zurück. Plötzlich spürte sie Rikus Hand auf ihrem Rücken, sie zuckte.

„Sieh zu und lerne.“, flüsterte er ihr gefährlich ins Ohr und drückte sie wieder nach vorne. Ängstlich krallte das Mädchen die Hände in den Stoff ihres Rockes, er zog tiefe Falten.

„Es wird einen Grund haben, dass Pain uns geschickt hat.“ Einfältig lächelte der junge Uchiha und zog langsam seine Waffe.

„Wir mögen jung sein, doch genießen wir mehr Vertrauen als ihr.“ Sakura schaute wie erstarrt auf die Waffe, würde er sie etwa…? Gaara lachte.

„Es macht Spaß die Aufträge deines Bruders zu übernehmen, Uchiha.“ Der Sabakuno tat es ihm gleich, zog ebenfalls eine Waffe. Sakura schaute verwirrt, was hatte Itachi damit zu tun? Die beiden Männer schienen nicht beeindruckt, ob sie daran gewöhnt waren?

„Zwei gegen sieben, ist das nicht etwas unfair?“ Der Braunhaarige sah kurz zu Sakura.

„Okay, machen wir sechseinhalb. Die Kleine da zählt nicht wirklich.“ Sie senkte den Kopf, als sie das hörte. Ob er Recht hatte?
 

„Sie wird mehr zählen als du glaubst.“ Sasuke musterte das Mädchen kurz, bevor er seine Waffe auf den Braunhaarigen richtete. Er lachte nur, schien den jungen Uchiha nicht ernst zu nehmen. „Dummer Junge, als würdest du wirklich abdrücken.“ Sasuke grinste und drückte ab.
 

Der Schuss war nicht sehr laut, trotzdem hielt Sakura sich panisch die Ohren zu und schrie auf. Es musste ein sehr sauberer Kopfschuss gewesen sein, denn der Mann fiel zu Boden. Riku trat nach vorne, begutachtete das Ergebnis. Er lächelte anerkennend, packte den Schwarzhaarigen der sich aus seiner Angststarre gelöst hatte und nur noch rennen wollte. Ohne seine Miene zu verändern trat der Weißhaarige ihm in den Bauch und der Mann hing schlaff, aber nicht bewusstlos, in seiner Gewalt. Riku sah zu Sasuke. „Es muss Spaß machen einen Waffennarr in der Familie zu haben.“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Die Sommerferien bei Madara damals haben wenigstens das gebracht.“ Er sah zu Sakura und grinste. „Jetzt zu dir.“ Er kam auf sie zu, sie wich zurück. „Wa….was?” Immer noch schockiert von dem, was eben geschehen war, sah sie ihn an. Was war Sasuke?

Der Uchiha zögerte nicht, packte das Mädchen und zog sie zu Riku, der den anderen Mann in seiner Gewalt hatte. „Nein.. Sa.. Sasuke...“ Sie wollte sich wehren, zog an seinem Griff, doch er war zu feste, als das sie sich lösen konnte. Sie war zu schwach.

„Du hasst mich, oder Sakura?“ Sasuke sprach es gerade heraus, dass wunderte sie nicht. Doch was hatte das mit dieser Situation zu tun? Sie antwortete nicht, ihre Antwort kannte er bereits. Jeder kannte sie. Kurz dachte sie daran, wie Riku sie einmal gefragt hatte, ob sie Sasuke nicht mochte und ihre Antwort darauf. „Jetzt kannst du dich austoben.“ Verwirrt sah sie ihn an, sie verstand nicht. Sasuke grinste. „Der Mann da.“ Er zeigte auf Riku und den fremden Typ. Er hatte voller Angst den Kopf gesenkt, seine schwarzen Haarsträhnen hingen ihm ins Gesicht. Sakura verstand worauf der Uchiha hinaus wollte. In dieser Haltung erinnerte er an Sasuke. An eine jämmerliche Version von ihm. Das, was sie sich wünschte, oder?
 

Sakuras Gedankengänge waren nicht so schnell, sie hatte immer noch Angst. Doch sie begriff es. Sie sollte…? Die Haruno schluckte, drehte ihren Kopf langsam zu Sasuke. „I..ich .. soll…ihn…“ Er nickte. Sie sah fast schon mechanisch auf die Waffe in seiner Hand. „Mit.. m...mit deiner…?“ Sasuke lachte, ob seine Waffe an und besah sie sich. „Ich weiß du magst sie.“ Sie hörte Spott in seiner Stimme. Das stimmte nicht! „Doch ich glaube, eine Pistole ist nicht das Richtige für dich.“ Er griff in seiner Hosentasche. „Damit kannst du doch besser umgehen, oder?“ Der Spott in seiner Stimme schien zu explodieren. Sie sah auf den Gegenstand in seiner Hand. Ein Messer.
 

Sie konnte das nicht tun. Er war ein Mensch. Ein richtiger Mensch. Planlos sah sie auf das Messer in ihrer Hand. „Na los, kleine Sakura.“ Riku ließ den Mann los, er stürzte zu Boden. Riku trat nach ihm. „Das passiert wenn man seine Geschäfte nicht richtig macht.“ Er lachte. Der Uchiha drückte das Mädchen auf den Boden. Hilflos sah sie dem Mann in die Augen. Verdammt, sogar seine Augen waren schwarz. Wollte man sie etwa verarschen? Sie rührte sich keinen Millimeter, allein ihre Hand mit dem Messer zitterte heftig. “Tu es.“ Sasuke war es Leid zu warten. Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte das nicht.

Der junge Uchiha überlegte, er musste die Sache anders angehen. Langsam ging er in die Hocke, direkt hinter dem Mädchen. Sie zuckte, als sie plötzlich seinen Atem auf ihrem Nacken spürte.

„Du hasst mich.“ Es war diesmal keine Frage. Sie reagierte nicht. „Du möchtest mich am liebsten tot sehen.“ Sie reagierte wieder nicht. Er grinste. „Stell dir vor, der Mann da wäre ich.“ Sakura kämpfte gegen den Gedanken an, sie wollte den Mann nicht töten. Doch Sasukes Worte waren eindringlich. Es war wirklich so, als wäre es Sasuke, der da vor ihr lag. Er hustete, hielt sich den Bauch und sah das Mädchen an. Abwertend, fast schon verachtend grinste er sie an. „Von einem Gör wie dir...“ Sie schluckte, dieser Blick, er erinnerte sie an Sasuke. Ihre Hand zuckte, der Impuls wurde stärker. Sie wollte ihn wirklich töten. Aber es war nicht richtig. Es war nicht richtig! „Na los, ich tu dir weh. Du hast Narben am Körper, die das beweisen.“ Heftig schüttelte sie den Kopf, Tränen rannen über ihre Wange. Der Impuls war kurz davor die Barriere in ihr zu brechen. „Und du weißt, noch mehr hast du auf deiner Seele. Kleine Sakura…“ Die Barriere brach.
 

Sakura sah ihre Hände an. Blut, sie waren voller Blut. Genauso wie ihr Gesicht und ihr Oberteil. Sakura traute sich nicht, den durchlöcherten Oberkörper des Mannes anzusehen. Sie hatte das getan. Sie war eine Mörderin. Sie schluchzte. Sasuke lachte. Es war Grausam. Zufrieden stand er nun vor ihr, zwischen ihnen die Leiche. „Lass uns abhauen, Pain sagte, Zetsu wird sich darum kümmern.“ Er betrachtete den leblosen Körper und dann sie. Sakura war im Moment auch nichts anderes als der tote Mann vor ihr. Tot. Erstarrt. „Ups, hoffentlich erfährt Mami davon nichts.“ Sakura sah auf. Ihre Augen erhoben sich zu ihm, hatte er das gerade wirklich gesagt?
 

„Was?“ Sie stand auf. Ihre Stimme war leise, doch Sasuke bemerkte Wut darin. Sie war wütend? „Du musst zuhören, Kl-„
 

„NEIN!“ Sie schrie aus voller Verzweiflung. Oder war es Wut?
 

Ohne Furcht schritt sie über die Leiche und stand vor Sasuke. „Was soll das?!“, fragte sie scharf, schubste ihn zurück. Ihr gelang das sogar, weil er damit nicht gerechnet hat. Die Miene des jungen Mannes vor ihr verzog sich nicht. Er war unbeeindruckt. Sakura wurde noch wütender. „Du Monster!“
 

Sakura spürte ein Brennen, aber es war nicht das in ihrem Gesicht, das sie schon so oft spüren musste. Es war auf ihrer Hand. Sie hatte Sasuke geschlagen. Sein Kopf schnellte zur Seite, er hielt sich die Wange und drehte seinen Kopf wieder zu ihr. Er schien sichtlich überrascht. „Was läuft bei dir nur falsch?!“ Sie schlug erneut zu, doch sie traf nicht.
 

Sasukes Augen verengten sich. War das eben wirklich passiert? Beide sahen sich in die Augen, während er ihre Faust fest in seiner Hand hielt. Ihre Schläge waren nicht besonders stark gewesen. Trotzdem hatten sie sein Ego verletzt. Was erlaubte sie sich eigentlich? „Komisch.“ Sein Blick verwandelte sich zu einem eiskalten Lächeln. Nun war er dran. „Ich frage mich gerade dasselbe.“ Dann schlug er zu.
 

Für Sakura war es so, als würde alles an ihr vorbei ziehen. Sie hatte starke Schmerzen, ihre Nase blutete, ihr Bauch tat weh. Sasuke trug sie zum Auto, sie war viel zu weit weg um sich Gedanken darüber zu machen, dass im Auto Niemand neben ihr saß. Hinata war da, oder? Sie weinte, Sakura wusste nicht warum, wegen ihr?

In ihr wurde es kalt und heiß, immer wieder. Sasuke zog sie aus, sie fühlte dabei nichts. Sie hörte, wie er etwas von der Entsorgung ihrer Klamotten sprach, während er ihr etwas anderes anzog. Er wischte ihr das Blut vom Gesicht, aber es half nichts. Sie spürte es immer noch. Es war so eine Ironie, dass er sie rein waschen wollte. Sie war nicht rein. Dieser Gedanke brachte sie schlussendlich zum Lachen, als sie neben Sasuke im Bett lag. Eigentlich war da gar nichts, was sie so lustig fand. Aber es war auf einmal so einfach.
 


 

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Ein doppelter Boden. Ratlos schaute das Mädchen in die blaue Kiste. Schon eine ganze Weile tat sie nichts anderes. Wer hätte denken können, dass die Kiste ein Geheimfach hatte, wo die Waffe doch ganz unbehelligt in der Kiste lag? Sakura hatte nicht daran gedacht. Genau das wurde ihr zum Verhängnis. Hätte sie davon gewusst, hätte sie es nehmen können. Sasuke hätte ihre absolute Abwehr nie durchbrechen können.
 

Alles war so perfekt gewesen. Der Mord hatte sie erst durchdrehen lassen, doch dann war alles so leicht gewesen. Sakura konnte sich normal verhalten. Das hatte sie sich doch so sehr gewünscht. Die ganzen Tage war sie stark gewesen. Und glücklich. Ganz egal, was Sasuke getan hatte, es war an ihr abgeprallt. Sie konnte mit ihm mithalten. Wenn sie es geschafft hätte, hätte er sie vielleicht irgendwann aufgegeben. Doch am Ende hatte Sasuke sie doch wieder übertroffen. Nur weil er ihre Schwäche kannte. Das war ungerecht. Sakura verfluchte den Tag, an dem er ihr Album an sich genommen hatte. Warum war sie auch so dumm gewesen und hatte es mit in sein Haus gebracht? Sakura spürte Tränen auf ihren Wangen. Als sie dies realisierte schüttelte sie heftig den Kopf. Sie verdiente es nicht, Tränen zu vergießen. Nicht für ihre eigene Dummheit. Sakura starrte auf ihre Hände. Sie sah das Blut an ihren Fingern, auch wenn es schon lange weggewaschen war. Sie war eine Mörderin. Die Rosahaarige wusste nicht, ob das, was sie fühlte, Reue war. Noch mehr glaubte sie allerdings, dass es die Enttäuschung über ihr Versagen war. Ihre Dummheit.

Der Mord hatte alles so einfach gemacht. Auf einmal war es so leicht für Sakura ihm entgegen zu treten. Sie wusste natürlich mittlerweile, dass es eine Störung psychischer Natur war. Ein Trauma. Trotzdem war es so schön gewesen. Sie hatte es tatsächlich geschafft, sich gegen Sasuke aufzulehnen. Die Person, die ihr am meisten wehtat. Die sie quälte. Es war, als wäre die richtige Sakura weggesperrt worden. Die schwache Sakura musste für eine falsche weichen. Die Haruno wäre lieber Falsch geblieben als nun hier zu sitzen. So kaputt.
 

Sakura sah nicht auf, als die Tür zu Sasukes Zimmer sich öffnete. Er war kurz weg gewesen, um etwas zu besorgen. Erst in diesem Moment wurde ihr wieder bewusst, dass sie nichts als Unterwäsche am Körper trug. Doch in diesem Moment war ihr das egal. Sie drehte sich auch nicht zu ihm um, kniete weiterhin auf dem Boden. Vor der Kiste. Vor dieser verfluchten Kiste. „Gefällt sie dir etwas so sehr?“ Er klang belustigt, sie hörte wie er sich auf seinem Bett nieder ließ. Das Mädchen antwortete nicht auf seine grausame Frage.

„Was tut sie da?“ Sakura stockte, sie hatte nicht gewusst, dass jemand bei ihm war. Und dann noch ausgerechnet er. „Sie genießt die Realität.“ Sie fand die Antwort des Uchihas ekelhaft. Und das war sie auch. Zögernd drehte Sakura sich herum. Sie konnte Rikus Gesicht nicht sehen. Er hatte sich auf Sasukes Schreibtischstuhl niedergelassen und sah konzentriert nach unten. Weiße Haarspitzen hingen ihm im Gesicht und verdeckten seine Augen. Sie sah ein kleines Tütchen und weiße Paper. Er baute einen Joint. Sie sah kurz zu, wie er mit dem Gras umging, bevor sie wieder zu dem, vorhin noch verdecktem, Gesicht des Weißhaarigen aufsah. Er hatte ihren Blick wohl bemerkt, denn er sah bereits in ihr Gesicht, als ihre grünen Augen sich auf seine legten. Das überraschte sie, warum sollte er sie schon ansehen wollen?
 

Riku sah an ihr herunter. „Tust du das mit Absicht?“ Sie wusste nicht, was er meinte, bevor sie realisierte, das sie auf allen vieren vor ihm saß, weil sie sich von der Kiste zu ihnen umgedreht hatte. Noch dazu trug sie nur ihre Unterwäsche. Sakura war das nicht bewusst. Sasuke lachte kalt. „Die kleine Sakura provoziert eben gern.“ Riku entlockte das ein kleines Lächeln. Sakura fand ihr Verhalten grausam. Sie hatte nur wenig Erfahrung was Dinge wie diese angingen. Und wenn waren sie, dank Sasuke, mit Gewalt verbunden. Es war keine Absicht gewesen…
 

Sasuke wusste, was er da in ihr ausgelöst hatte. Es schien ihr trotzdem fast so, als hätte er Erbarmen mit ihr, denn er schnappte sich eins seiner Shirts, das neben dem Bett lag und warf es ihr entgegen. Hastig zog das Mädchen es an. Sasuke betrachtete sie erneut, ihr Anblick brachte ihn zum Lachen. „Du hast recht, weiß steht dir wirklich gut.“ Für Sakura war es so, als würde der Schwarzhaarige ihr ins Gesicht schlagen. Sie antwortete nicht, sah zu Riku. Er schien ihre Qual fortzusetzen. Er sagte nichts, das Einzige, was er tat war sie anzusehen, während er den Joint anzündete. Mit seinem Feuerzeug.

Sakura sah genau vor sich, wie die Flamme dieses Feuerzeugs ihre Bilder in Asche verwandelt hatten.
 

Riku bemerkte, wie das Mädchen sich verspannte. Er wusste nicht warum, aber ihre Traurigkeit brachte ihn zum Lächeln. Ihre Armseligkeit war so bitter, dass er nicht anders konnte. Sakura entging sein Blick nicht. Er machte sie wütend. „Ist das wirklich so schön für dich?“ Ihre Frage wunderte die beiden Jungs. Warum erlaubte sie sich so etwas, in dieser Lage? Doch Rikus Lächeln erlosch nicht, er reichte Sasuke den Joint und wanderte vom Stuhl auf den Boden. Er ging auf die Knie, genau wie Sakura. Es war, als würde er sich über sie lustig machen. „Ich weiß nicht, ist es das?“ Sakura wusste die Antwort nicht. Riku wusste sie auch nicht. Es war für sie nahezu unmöglich ihn zu durchschauen. Er war grausam und trotzdem, oder genau deswegen, fühlte sie eine tiefe Verbundenheit zu ihm. „Du bist ein Zuschauer, du siehst nur zu.“ Sakura biss sich auf die Lippe. Riku lachte, sah kurz zu Sasuke. Sakura sah den Ausdruck in dem Gesicht des Uchihas nicht, sie wollte ihn auch gar nicht sehen. „Weißt du, Sakura, eigentlich tue ich nicht mal das.“ Er lachte, es klang so frei. Fast schon glücklich sah er sie an. „Sakura wer?“ Sie schluckte heftig, es tat ihr weh, diese Ablehnung ertragen zu müssen. Vor allem von ihm. Bei Sasuke war es schlimm, aber bei Riku noch mehr. Sie hatte ihm nie etwas getan. Sakura hatte geglaubt in ihm einen Verbündeten gefunden zu haben. Eigentlich wusste sie, dass das Schwachsinn war, aber sie hätte es gern geglaubt.
 

Mit aller Kraft versuchte sie ihre Tränen zu unterdrücken, es klappte nicht.

„Du magst mich nicht“., flüsterte das Mädchen leise.

„Du magst nur das, was ich war.“ Sie sah ihm fest in die Augen. Sakura war selbst von sich überrascht, dass sie das konnte.

„Die falsche Sakura.“ Riku hatte nicht damit gerechnet, dass sie die Wahrheit so offen vor ihm aussprach. Er mochte das nicht.

„Ich mochte sie auch lieber.“ Ihr Gesicht verzog sich zu einem bitteren, verzerrtem Lächeln.

„Und weißt du auch warum du sie mehr magst?“ Sie beugte sich weit zu ihm vor.

„Weil du auch falsch bist.“
 


 

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Als psychologisches, seelisches oder mentales Trauma oder Psychotrauma wird in der Psychologie eine seelische Verletzung bezeichnet
 


 

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Hey ho, ich denke, ich melde mich hier auch mal so... haha. Hätte nicht gedacht, dass es hier Leute gibt, die mir Kommentare schreiben. Vielen Dank erstmal! Da mich gestern eine liebe Leserin angeschrieben und ein paar Fragen gestellt hat, denke ich mal, dass ich hier auch mal was schreibe.

Was ich zu dieser Geschichte generell sagen kann ist, dass es eine komplette Neuversion einer Geschichte ist, die ich 2009 geschrieben habe und die ich jetzt seit 2011 neu schreibe. Ist jetzt an sich nicht so wichtig aber ich wollte nur sagen, dass die Geschichte damals 38 Kapitel hatte. Momentan schreibe ich am 25. Kapitel und ich kann fast schon mit Sicherheit sagen, dass ich diese 38 Kapitel überschreiten werde.. haha.
 

Naja und sonst? Vieles an der Geschichte hatte ich geändert und so, weil die alte Version echt ziemlich überladen und unlogisch war. Sai gab es zum Beispiel damals nicht, aber er ist so ziemlich die Beste Veränderung an dieser Geschichte, hihi. Trotzdem gibt es viele Stellen, wo ich nicht wirklich viel machen kann, um es besser hinzukriegen und die deswegen etwas holprig sind, auch wenn ich sie natürlich neu geschrieben habe.

Und ich weiß, dass ihr denkt das Riku der komplette Vollarsch ist aber... :D
 

Sonst lässt sich sagen, dass ich denke jetzt jeden Tag ein Kapitel hochlade, bis wir bei 24 angekommen sind und dann, je nach dem wie weit ich mit dem nächsten bin, dass auch hochlade^^ Also freut euch schon mal und ich freue mich derweil schon mal auf eure Kommentare^^
 

Das wars dann erstmal denke ich... Wollt ihr, dass ich jetzt immer so ein Nachwort schreibe?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KazuhaToyama
2015-12-25T15:52:23+00:00 25.12.2015 16:52
Hammermässoges Kapi! Endlich hat sie diesem riku mal was gesagt! Kmmer weiter so sakura sei staark!!!
Von:  fahnm
2013-11-14T20:22:22+00:00 14.11.2013 21:22
Hammer Kapi

In was für eine Scheiße hat Sasuke Sakura nur gebracht.
Lange macht sie das nicht mehr mit.
Von:  twunicorn
2013-11-14T18:48:25+00:00 14.11.2013 19:48
Freu mich schon aufs nächste:) vlt halten mich jetzt n paar für blöd aber ich finde Riku sympathisch :3
Und ich wäre dafür dass du bei jedem Kapitel n Nachwort schreibst:)
LG
Von: abgemeldet
2013-11-14T17:35:31+00:00 14.11.2013 18:35
ich liebe dich!
und deine FF XD
Von:  _annuschka_
2013-11-14T16:47:35+00:00 14.11.2013 17:47
Wooooooooa O.O du bist soooo hamma geil... weißt du das eigentlich? Mit soooooo einem Satz: "ich lade jetzt jeden Tag ein Kapi hoch..." machst du doch jeden Fan dieser FF verrückt, im positiven Sinne natürlich =D

Das Sakura so etwas zugestoßen ist, als sie Blutverdreckt vor Hinata stand, habe ich ja, glaub ich, in dem Kommi vom entsprechenden Kapi geschrieben, aber dass es dann doch soooo heftig wurde, hätte ich doch nicht gedacht=\ Sasuke ist echt ein Asi. Tschuldigung, ich meinte sein sadistischer Asi.
Tja, du hast zwar schon angedeutet, dass Riku nicht ein kompletter Arsch ist, er hat in meinen Augen aber auch noch nichts getan, um mich vom Gegenteil zu überzeugen..., wenn dann müsste er mal langsam anfangen.

Aber das Sakuras "high" gegenüber Sasuke vom Mord hergekommen war, hätte ich nicht vermutet...krasse Persönlichkeitswendung würde ich sagen. Oder wirklich ein Trauma mit Verdrängungsfolgen.
Das Mädchen hast echt übel erwischt... am Ende läuft die noch Amok...
Und ihr Gespräch am Ende mit Riku ist auch echt gut, Vorallem der letzte Sazt.

"Weil du auch falsch bist"

Ich glaube, dass diese Aussage auf alle Typer deiner FF zutrifft.
Bei Naruto ist es der Unfall seiner Eltern.
Bei Neji könnte es an seiner Familie oder seinem Onkel liegen, was zumindest erklären würde, warum er Hinata so verachtet.
Bei den anderen kann ich leider keine Vermutungen anstellen.
Aber bei Sasuke vermute ich schwer, dass es mit seiner Mutter etwas zu tun hat. Obwohl es Itachi dann doch nicht so schlimm getroffen hat, wie seinen Bruder. Das würde allerdings Madara nicht erklären.
Und die können ja nicht alle von Grund auf sadistisch veranlagt sein. =\

Ohhhhh man, ich kann's ja jetzt schon kaum bis morgen abwarten =) du bist wirklich gut =^.^=
Und was ich noch sagen wollte, ist, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass so eine Rückblende eingebaut hast, obwohl die Ereignisse ja schon paar Kapis zurück liegen. Das hilf die Story besser zu verstehen =)
Weiter so.

LG und einen schönen Abend noch=)
_anna_=^.^=
Antwort von:  Mrs_Fantastic
14.11.2013 19:20
Hey danke für dein review:) so etwas was sakura geschehen ist gibt es in Wirklichkeit oft. Wenn der schmerz zu groß wird, entwickelt manche Leute eine zweite persönlichkeot, die den schmerz sozusagen erträgt

Leider muss ich dich enttäuschen, da mein Laptop eingeschickt werden muss und ich nichts uploaden kanm
Über meinen Steckbrief kommst du aber auf mein fanfiktion profil, da habe ich mehr hochgeladen :)
Von:  vakne
2013-11-14T15:20:12+00:00 14.11.2013 16:20
Huhu:-)
Ich liebe deine Story.
Sasuke ist so krank, ich wüsste gerne was mit ihm passiert ist, dass er so grausam wurde. Hat Sakura ihr Trauma nun schon überwunden, oder warum zieht sie ihr Fröhlichkeitsspiel nicht mehr durch? Oder ist das eine komplette Rückblende?
Und ich denke auf keinen Fall das Riku ein Arsch ist, sondern das er ihre Rettung sein wird, wenn es denn Rettung gibt. Ich denke er ist ähnlich wie Sai..

Lg ♥



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