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Lebensdrehungen

Denn es gibt keine Definition
von

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| acht |

Huhu, ihr Lieben! Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2012! (:
 

xXx
 

Valerie starrte ihn an, als wäre er ein Außerirdischer. Sie taumelte zwei Schritte rückwärts und stammelte: „Nein … bist du nicht.“
 

Daniel schloss die Augen. Es wäre ihm ja selbst lieber gewesen, wenn er nicht schwul gewesen wäre. Aber es half auch nichts, die Tatsachen immer zu verleugnen.

„Doch, bin ich“, antwortete er deshalb.
 

Sie kniff die Augen zusammen. „Oh. Seit wann?“
 

Daniel zuckte die Schultern. Wahrscheinlich von Geburt an, oder? Aber vermutlich meinte sie, seit wann er das wusste. „Ich war mir nicht sicher …“ Er zögerte.
 

„Und den Verdacht hattest du bevor oder nachdem du mit mir zusammengekommen bist?“
 

Sollte das eine Fangfrage sein? Wenn er mit bevor antwortete, würde sie sich ausgenutzt fühlen – genau, wie Erik es prophezeit hatte -, aber es hätte der Wahrheit entsprochen. Würde er danach sagen, würde sie sich aufregen, weil er ihr vorher nichts gesagt hatte und nicht Schluss gemacht hatte.
 

„Daniel?“ Sie klang nun genervt.
 

Er entschied sich der Einfachheit halber für die Wahrheit. „Ich glaube, davor … aber ich bin mir nicht sicher! Verdammt, Valerie, ich will das doch auch nicht!“
 

„Das heißt, du hast keine Gefühle für mich und wolltest nur mit mir zusammen sein, damit du dir einreden konntest, nicht schwul zu sein“, schloss sie und schaute ihn wütend an.
 

Wow. Für einen Moment war Daniel sprachlos: Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber als er merkte, dass sie auf eine Antwort wartete, hob er hilflos die Schultern. Was sollte er denn sagen? Dass sie recht hatte und er sie eiskalt ausgenutzt hatte, obwohl er das eigentlich nicht im Sinn gehabt hatte?
 

Sein Schweigen war ihr offenbar Antwort genug.

„Du bist so ein verdammtes Arschloch, Daniel!“, fauchte sie, drehte sich um – und stolzierte davon.
 

Daniel starrte ihr lange nach, bevor er nach Hause ging.
 


 

Der nächste Schultag war der absolute Horror. Nicht, weil Valerie oder Kevin irgendetwas ausgeplaudert hätten, sondern weil Daniel sich elend und hundemüde fühlte. Er hatte höchstens drei Stunden geschlafen. Außerdem wusste er nicht, wie er Kevin noch unter die Augen treten sollte. Er grübelte schon den ganzen Weg darüber, als ihm plötzlich Desiree entgegen gerannt kam. Sie hatte verquollene Augen und weinte offensichtlich. Ihr Fahrrad stand neben Daniels und sie kämpfte ungeschickt mit dem Schloss.
 

„Ähm, Desiree?“ Er wusste nicht, was er zu ihr sagen sollte.
 

Sie zuckte zusammen und schien ihn erst jetzt zu bemerken. Verlegen wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen und verschmierte dadurch ihre Schminke, bis sie einem Waschbär ähnelte.

„Oh, Daniel. Ich hab dich gar nicht bemerkt.“
 

„Brauchst du ein Taschentuch?“ Halleluja, das war sogar eine einigermaßen akzeptable Reaktion! Herzlichen Glückwunsch, Daniel. Du bist doch kein Hornochse.
 

„Das wäre nett.“

Sie lächelte ihn zaghaft und ein wenig verlegen an.
 

Er wühlte in seiner Tasche nach der Tempopackung, fischte eins heraus und hielt es ihr hin.

„Danke“, murmelte sie und putzte sich die Nase.
 

„Was ist denn los mit dir?“, traute er sich zu fragen, als er die restlichen Taschentücher wieder verstaute.
 

Desirees Blick verlor sich in weiter Ferne.

„Kevin hat eine neue Freundin.“
 

Was?! Fassungslos starrte Daniel sie an. Er hatte Kevin gestern geküsst und nun hatte er schon wieder eine neue Freundin? Er ballte vor Wut die Hände zu Fäusten.

„Was?“, entfuhr es ihm. Er schüttelte den Kopf. „Ich meine, wer?“

Wer immer es war, er verspürte einen großen Zorn auf sie!
 

„Vivien Reißer.“
 

Daniel erstarrte entgeistert. Vivien? Vivien Reißer? Die Schlampe der Schule? Die war doch auf jeden Fall unter Kevins Niveau! Egal, dass sie ihn seit Jahren anbaggerte!

„Nicht dein Ernst!“, sagte er.
 

Desiree schnaubte. „Das hab ich auch gedacht.“ Sie schob dich an ihm vorbei. „Lässt du mich mal kurz …?“
 

Er machte ihr Platz. „Wohin willst du?“
 

„Nach Hause, wohin sonst? Oder denkst du, ich tue mir das denn ganzen Tag an?“

Sie zog ihr Fahrrad hervor, schwang sich auf den Sattel und fuhr mit einem knappen „Tschüss“ an ihm vorbei. Wenige Sekunden später hatte sie das Schulgelände verlassen.
 

Daniel wäre ihr so gern gefolgt. Für einen Moment dachte er darüber nach, auch einfach abzuhauen und zu schwänzen. Andererseits würden sowohl Valerie als auch Kevin ihn dann für einen Feigling halten. Und wer wusste, was sie erzählen würden! Er musste jegliche Andeutung auf seine Homosexualität verhindern, wenn er die letzten Jahre bis zum Abitur überleben wollte!
 

Also betrat er das Gebäude, verschlief einen Großteil des Unterrichts und hielt einen gewissen Sicherheitsabstand zu Kevin und Valerie – aber nur soweit, dass er sie trotzdem beobachten konnte. Das gab er bei Kevin allerdings nach der ersten Pause auf. Bei seinem Anblick zusammen mit Vivien drehte sich ihm der Magen um.
 


 

Nach der Schule ging er nicht nach Hause, sondern zu Erik. Er erschrak, als er bemerkte, wie oft er seinen Nachbarn momentan besuchte, dabei waren sie nicht wirklich befreundet, sondern einfach nur gewöhnliche Nachbarn. Zum Glück war sein Vater nicht daheim und seine Mutter arbeitete eh rund um die Uhr – obwohl er bezweifelte, dass sie die ganze Zeit über arbeitete - und so entging er nervigen Fragen.
 

Wie immer schien Erik nichts zu tun zu haben, sondern lümmelte sich auf dem Sofa im Wohnzimmer.

„Hey, hey“, begrüßte er Daniel fröhlich, „welche Probleme führen dich heute zu mir?“
 

Stumpf sah Daniel ihn an. Er wusste, dass er nur mit Problemen zu Erik kam und hoffte, dass dieser sich deswegen nicht ausgenutzt fühlte. „Tut mir leid, dass ich dich nerve“, sagte er deshalb zerknirscht.
 

Aber Erik lachte. „Besser deine Probleme, als meine“, meinte er. „Also, was gibt’s?“
 

Aufmerksam hörte er zu, wie Daniel den Kuss mit Kevin und die Gespräche mit Valerie und Desiree schilderte.

Als er geendet hatte, lehnte er sich nach hinten und betrachtete den Blonden neugierig.

„Das ist ein ganz schönes Schlamassel“, bemerkte er.
 

„Das weiß ich auch“, brummte Daniel. „Wie lautet also dein Rat?“
 

„Wer bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte den Kopf nicht hängen lassen.“ Erik grinste ihn an. „Nein, im Ernst. Mach dir das Leben nicht schwerer als es ist. Okay, du bist definitiv schwul, schön und gut. Und Kevin wohl eher nicht. Aber es gibt genug andere Schwule auf der Welt. Am besten, du vergisst ihn.“
 

Daniel schnaubte. „Bist du betrunken? Ich kann doch nicht einfach vergessen! Außerdem gibt es in dieser verdammten Stadt nicht gerade viele…“ Er zögerte und machte eine wegwerfende Handbewegung.
 

„Schwule“, beendete Erik, „Das weiß ich. Aber hey – es gibt notfalls immer noch mich.“ Er ließ seine Augenbrauen tanzen.
 

Daniel runzelte die Stirn. Was meinte er denn damit? Wenn er sich Hoffnungen auf ihn machte, hatte er sich aber gewaltig getäuscht!

„Kein Bedarf“, sagte er deshalb knapp.
 

Erik lachte auf. „Kein Sorge, ich bin nicht an dir interessiert“, versicherte er.
 

Daniel musterte ihn unsicher aus zusammengekniffenen Augen.

„Sicher?“
 

„Ja doch. Wenn ich es sage.“ Erik verdrehte die Augen. „Aber es gibt auch andere Menschen, weißt du? Du solltest dich ablenken.“

Plötzlich sprang er auf. „Los, komm.“
 

„Äh, was?“ Daniel war verwirrt. „Wohin willst du?“
 

„In die Disco“, verkündigte Erik, „und du kommst mit, ob du willst oder nicht!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Onlyknow3
2014-08-17T19:59:14+00:00 17.08.2014 21:59
Erik ist wohl der einzige den Daniel hat um seine Probleme zu reden. Weiter so.

LG
Onlyknow3
Von:  JamieLinder
2011-12-31T16:10:17+00:00 31.12.2011 17:10
ahhhhhh.*-*
wie süüüüüß. <3

Kevin ist zwar echt... ein Arschloch.
Nicht nur Daniel verletzt er, nein, auch noch seine (ex)Freundin,
die er doch eigentlich lieben sollte.>____<
Dummer Kerl.!*Kevin Steinchen an den Kopf werf*

Aber Erik ist soooo verdammt süß.*w*
Ahhhhh... <3
Wie er versucht Daniel zu helfen, es ist total süß. <3
Manche würden sich total ausgenutzt vorkommen, wenn man nur wegen seinen Problemen zu einem kommt. ABER er versucht ihm wirklich zu helfen. *w*
Sicher... das da nichts im Busch ist ?! ;D

Die Mädchen in dem Kapitel können einem aber auch echt leid tuen...):
Eine nach der Anderen wird abserviert...x.x

Aber ich finde das Kapitel trotzdem toll. :D

Ich wünsch dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Lass dir Korken richtig knallen...XD
&&& die Raketen durch den Himmel fliegen. :D
Bis nächstes Jahr...HööHöö. xD
<3



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