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Neuanfang

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Hi,
 

ja, es werden übernatürliche Dinge vorkommen, wobei wir darauf hinweisen möchten, dass die FF sehr lange ist (aktuell mit über 90.000 Wörtern) und wir damit ungefähr erst zur Hälfte fertig sind. Das wiederum bedeutet aber auch, dass das intensive Befassen mit dem Übernatürlichen noch eine ganze Weile dauern wird.
 

Ebenfalls möchten wir darauf hinweisen, dass ein großes Thema in dieser FF Shōnen-Ai ist. Deshalb der kleine Bemerkung von uns: Alles was passiert, ist bewusst und verändert das nicht! Versprochen :)
 

Also, jetzt weiterhin viel Spaß!
 

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Ihr Mittagsschlaf verlief dieses Mal jedoch anders, denn Dean schlief nicht, sondern wachte, soweit es ihm möglich war, über Sam. Jener schlief zwar nicht, ganz im Gegenteil, da er mit Laptop und Headset seinem Job nachging. Dabei strich er Dean abwesend durch die Haare, die nach seiner Op nun langsam wieder ihre normale Länge erreichten. So verging die Stunde im Flug, in der Dean sogar eine Idee gekommen war.

Sam legte seine Sachen beiseite und drehte sich zu Dean. „Hey, du bist ja wach.“ Der Ältere blinzelte ihm sanft zu und tippte mit seinem Finger. Sam schob die Hand unter seine Finger, um ihn zu verstehen. Da nahm Dean all seine Konzentration zusammen und tippte ganze Sätze für Sam, in denen er sich bedankte und ihm sagte, wie froh er war, dass Sam bei ihm war.

„Ich bin gerne hier Dean“ versicherte der Jüngere ihm sanft. „Um ehrlich zu sein gibt es keinen Ort, an dem ich lieber wäre.“

‚Dann will ich weiter machen und es uns beiden vielleicht irgendwann leichter machen‘, tippte Dean weiter und drückte dann die Hand unter seiner mit den Fingern.

„Mehr verlange ich nicht“ hauchte Sam und beugte sich zu ihm runter, um ihn zu umarmen. Doch nun wurde ihre Zweisamkeit wieder gestört, denn es klingelte an der Haustür. Mit einem unbewussten Grummeln löste sich Sam von seinem Bruder. „Ich komm dich gleich holen, ok?“ Dean blinzelte einmal und begann zu grinsen, bevor er Sam mit nur einem Auge so zuzwinkerte, dass es eindeutig hieß, grüß Katie ganz herzlich. „Oh nein, ich flirte nicht auch noch für dich“ grinste Sam, bevor er ihn allein ließ.

Als sich die Tür öffnete, sah er gleich Katie, doch sie hielt etwas Abstand, denn vor ihr stand der kleine Charlie, der laut rief. „Hallo Sam!“

Der junge Mann lächelte und hockte sich vor den kleinen Jungen. „Hallo. Du musst Charlie sein. Ich hab schon viel von dir gehört“ erklärte Sam und reichte dem Knirps die Hand.

„Ich auch! Von dir!“ Charlie lachte und sah zu seiner Mutter. „Darf ich reingehen?“

Sam lachte, amüsiert über die kindliche Unschuld und stand auf, um die beiden ein zulassen. Er erhielt im Vorbeigehen ein zärtliches Lächeln von Katie, die Charlie zum Sofa schob. „Hat Dean schon ausgeschlafen?“

„Ja, ich muss ihm nur noch aus dem Bett helfen.“

„Dann lass ihn nicht warten!“ Katie zwinkerte ihm zu und setzte Charlie richtig hin.

Sam besah das mit einem Lächeln, bevor er in Deans Schlafzimmer zurückkehrte, um diesen abzuholen. Der sah ihn nun fragend und vielsagend an. „Unser Besuch ist da und will dich sehen.“ Mit geübter Zärtlichkeit hob er Dean aus dem Bett und in den Stuhl. Der hatte das zwar nicht gemeint, ließ ihn aber gewähren.

„Sie hat Charlie mitgebracht“ kommentierte Sam, als er ihn festschnallte. Der Ältere seufzte, denn Kinder wollte er jetzt wirklich nicht um sich haben.

„Nun sei nicht so. Er scheint ein lieber Junge zu sein.“

„Charlie! Char…“, hörten sie da Katie, die rief und offensichtlich versuchte ihren Sohn zu bändigen, der direkt danach ins Zimmer lief. „Ha…“ Er stockte und sah Dean und Sam an, bevor er vorsichtig zu dem Älteren trat. „Hallo, bist du Dean?“

Der jüngere Bruder trat hinter den Älteren und legte ihm die Hände auf die Schultern. „Ja, das ist Dean.“

Charlie lächelte breit und sah Dean tief in die Augen. „Mama hat mir viel von dir gesagt. Du willst nicht sprechen?“ Dann trat er vor Dean und griff sich dessen Hand. „Das mach ich auch immer, wenn ich auf Mama böse bin. Auf wen bist du böse?“

„Dean ist auf niemanden böse, Charlie. Er kann momentan nicht sprechen, aber er versteht dich sehr gut.“

Da begann der Junge zu strahlen. „Ich mag euch, denn ihr macht Mama froh!“

Sam wurde ein wenig rot als er das hörte. „Warum führst du uns dann mal nicht zurück zu deiner Mama?“

„Hallo Dean.“, grüßte Katie, als das Dreiergespann in das offene Wohnzimmer kam. Sie stand im Küchenbereich und brühte frischen Kaffee auf. „Ich hoffe, Charlie hat dich nicht erschreckt.“

„Ich war ganz lieb, Mama!“ protestierte der Kleine und lief zu ihr. Zärtlich strich sie ihm über das Haar und lächelte auf ihn runter.

„Ja mein Schatz, das glaube ich dir! Dean ist einfach nur ein Brummbär.“ Ihr Sohn sah sie an, als wäre sie nicht mehr ganz richtig im Kopf.

„Er ist doch kein Bär, Mama!“

Katie lachte herzlich und nickte. „Da hast du Recht, mein Schatz! Magst du uns jetzt Tassen auf den Tisch stellen?“

„Jap!“ Er streckte die Hände aus, um die Tassen anzunehmen.

„Danke!“ Sie reichte ihm die Tassen und füllte kurz danach den Kaffe in einer Thermoskanne um, bevor sie ebenfalls ins Wohnzimmer trat. Dort stellte Charlie bereits, zusammen mit Sam, die Tassen hin.

„Das sieht ja toll aus!“ Sie lächelte und sah zu Dean. „Möchtest du auch etwas trinken oder essen?“

Damit er die Frage richtig beantworten konnte schob Sam eine Hand unter seine Finger. Tatsächlich begann Dean zu tippen und verkündete, dass er gern ein Bier hätte. „Keinen Alkohol, während du noch deine Medikamente brauchst!“ war die prompte Antwort. Er verzog das Gesicht und wiederholte seinen Wunsch mit etwas mehr Nachdruck. „Dean!“ mahnte Sam da mit sanftem Nachdruck.

„Was tut ihr da?“, fragte Charlie neugierig nach, ohne das Dean verärgert antworten konnte.

„Wir unterhalten uns“ erklärte Sam ihm, ohne die Hand wegzuziehen. „Dean tippt mir mit dem Finger Wörter in die Hand.“

„Cool!“, war der Kleine begeistert, währen Katie einen leisen Freudenschrei von sich gab.

„Das ist ja ein riesiger Fortschritt!“

„Es macht es vor allem leichter“ stimmte Sam ihr zu, bevor er Dean ansah, der immer noch ‚Bier’ in seine Hand tippte. „Wir haben nicht mal Bier im Haus, Dean.“ Deshalb wand Dean seinen Blick auch zu Katie und sah sie äußerst wehleidig und bittend an.

„Ich habe auch keinen Alkohol im Haus“ sagte sie entschuldigend und hoffte seinen Blick richtig gedeutet zu haben.

Nun war Dean endgültig verstimmt und verzog den Mund. Er tippte deshalb lediglich noch, dass er sich entmündigt fühlte und es deshalb besser sei, wenn man ihn nichts mehr fragte. „Dean“ bat Sam ihn da flehend.

Da stand Charlie von seinem Platz auf und ging zu Dean, an dessen Hosenbein er zog. „Sei lieber Brav, Mama steckt mich ins Bett, wenn ich nicht lieb bin!“

Sam unterdrückte ein Glucksen, als er das hörte, musste er Dean doch regelmäßig ins ‚Bett stecken’. Doch es schien seine Wirkung nicht zu verfehlen, denn Dean sah auf den Jungen und versuchte ein Lächeln. Auch wenn das mehr als holprig war, erkannte Charlie es, als was es war und erwiderte das Lächeln breit und leuchtend. Dean begann nun auch wieder auf Sams Hand zu tippen und zwar, dass er Charlie gern über den Kopf streichen würde. Sein Bruder lächelte ihn sanft an und hob Deans Hand zu Charlies Kopf, der diese verwundert ansah. Äußerst konzentriert, kraulte Dean nun mit seinem bewegbaren Fingern über den Schopf.

Charlie ließ das einen Moment stumm mit sich machen, bevor er anfing zu kichern. Dann hörte Dean wieder auf und war besänftigt. Statt Bier bekam er dann eine Cola und wurde zu der Runde ans Sofa geschoben.

So gerieten sie irgendwie tatsächlich in eine vier Mann Unterhaltung und vergaßen die Zeit. Erst als es bereits Abend war, verrieten Dean und Charlie die Uhrzeit, denn der Junge war mit seinem Kopf auf Deans Schoß eingeschlafen, er hatte zuvor vor Deans Füßen gespielt. Und auch der Schwerbehinderte hatte seine Augen inzwischen geschlossen.

„Das ist viel zu niedlich, um wahr zu sein“ flüsterte Sam Katie bei diesem Anblick zu.

Ebenfalls leise, kicherte sie und begann den Tisch abzuräumen. „Es ist toll.“

„Dean war lange nicht mehr so entspannt“ stimmte der Jüngere ihr zu, während er ihr zur Hand ging.

„Es wird euch gut tun, dass ihr euch jetzt verständigen könnt.“, stimmte sie zu. „Er ist ganz schön depressiv und du wirkst auch oft sehr erschöpft.“

„Es ist verdammt anstrengend“ gestand Sam ihr mit einem Seufzen. „Ich versuche so viel wie möglich zu arbeiten, ohne Dean zu vernachlässigen, aber es scheint nie genug zu sein.“

„Du machst das toll Sam, du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.“, stellte sie fest und stieß ihn sanft mit ihrer Hüfte an.

Der junge Mann errötete leicht und ging dann zusammen mit ihr in die Küche. „Ich tu einfach nur mein Möglichstes.“

„Ich hoffe, nur nicht zu viel.“, kam es besorgt zurück.

„Na, noch kippe ich ja nicht um!“ versicherte er mit einem Augenzwinkern.

Nickend, ließ Katie Wasser in die Spüle ein. „Ich behalte dich im Auge!“, versprach sie nebenbei. „Und Charlie bestimmt auch. Er scheint einen Narren an euch gefressen zu haben.“

„Er ist auch wirklich ein lieber Junge“ gestand Sam ihr zu und lächelte schüchtern, als er sie etwas fragte: „Wo ist eigentlich sein Vater, wenn ich mir die Frage erlauben darf?“

„Oh, Donnie wohnt in der nächsten Stadt. Er wird in drei Monaten heiraten.“, kam es gelassen zurück. „Sie verstehen sich gut und sehen sich regelmäßig.“

„So wie du das sagst, klingt das, als würde er nicht dich heiraten.“

„Nein, tut er auch nicht. Wir passen nicht zusammen, haben es wohl auch nie.“ Unbekümmert zuckte sie mit den Schultern. „Ich bin froh, dass er Jeanette gefunden hat. Die beiden sind ein Traumpaar!“

„Wie versteht sich Charlie mit ihr?“ fragte Sam nach und versuchte so darüber hinweg zutäuschen, dass es ihn irgendwie freute, dass sie Single war.

Da begann Katie noch mehr zu strahlen, als sie eh schon immer tat. „Es ist ein Traum! Alles ist bestens!“ Dann zwinkerte sie Sam zu. „Und bei dir? Wartet irgendwo wer auf dich?“

„Nein“ musste er da erwidern und senkte den Blick. „Schon lange nicht mehr.“

„Warum? Du bist doch ein netter Junge!“ Katie legte den Kopf schief und ihm eine Hand auf die Wange. „Wer würde dich denn wegschicken?“ Sam errötete unter ihrer Hand und zeigte sein etwas tollpatschiges Grinsen.

„So würde ich das nicht unbedingt sehen.“

„Ich mag schüchterne Männer.“ Tief sah sie ihm in die Augen und bekam einen neuen aber sanften Glanz, als dieser Blick erwidert wurde.

„Ich bin nicht schüchtern!“ widersprach Sam und lächelte verlegen. Ihn provozieren wollend, zog Katie gespielt eine Augenbraue hoch und drehte sich um, um ihre Sachen zu spülen.

„Ach ja?“

„Ich schwöre es!“ grinste Sam, der sich angestachelt fühlte und so neben sie trat.

„Ich bin voll überzeugt!“, kam es so ironisch zurück, dass klar wurde, dass Katie ihm in ihrem Spiel absolut kein Wort seiner letzten Aussage glaubte. Dabei warf sie ihm einen feurig flirtenden Blick zu.

„Du willst mich bloß provozieren, damit ich dich küsse“ konterte er da.

„Blitzmerker!“ Sie kicherte und stieß ihn wieder mit ihrer Hüfte an. „Oder merke nur ich die Spannung hier im Raum?“

„Nein, die ist da und da kein Gewitter angesagt ist wird das an uns liegen“ gestand Sam ihr zu und fuhr sich etwas nervös durch die Haare. „Es wäre aber keine gute Idee.“

„Hormone halten sich nicht an gute Ideen.“ Aufmerksam musterte sie ihn und reichte ihm die erste gespülte Tasse.

„Deshalb haben die meisten Menschen, zumindest in der Theorie, etwas, dass sich Verstand nennt.“

„Die Frage, die sich mir deshalb stellt ist jetzt, ob du dir nicht sicher bist, ob ich was Ernstes möchte oder das vielleicht fürchtest?“ Katie behielt ihre flirtende Körpersprache bei, auch wenn sie ruhig ihr Geschirr weiter spülte.

„Ich fürchte eher, dass ich nicht sehr Beziehungstauglich bin.“

„Sam!“ Die junge Frau hielt inne und drehte sich zu dem Größeren. „Ich hab einen Sohn und einen zeitraubenden Job. Außerdem bist du ein guter Freund geworden.“

Erleichtert atmete der junge Mann aus, als ihm klar wurde, dass sie nicht zu viel von ihm wollte. „Das beruhigt mich.“

„Trotzdem bist du interessiert, nicht?“

Mit nun leichterer Stimmung nickte Sam. „Schon, aber ich bin länger aus dem Rennen, als du ahnst.“

„Dann lass uns doch Freunde bleiben.“, schlug Katie vor. „Und wenn wir mal allein sind... Lass uns einfach tun, was uns gefällt.“ Sie zuckte die Schultern. „Freunde und keine bindenden Verpflichtungen. Vielleicht ist das gut für uns beide…“

„Ja, vielleicht“ stimmte Sam zu und sah sie nun, viel ruhiger, an. Das wiederum entlockte ihr eine scheue Röte und sie senkte den Blick. „Wer ist jetzt schüchtern?“

„Eher etwas unsicher.“, gestand sie ein und grinste dann wieder. „Der Abwasch ist fertig.“

„Scheinbar sind deine Finger überall flink“ lobte Sam und lächelte dann, verlegen über sich selbst.

„Dabei hast du noch gar nicht erfahren können, wie gut sie wirklich sind.“ Katie kicherte.

„Vielleicht bloß noch nicht“ gab er, fast zu leise, zu.

„Das liegt allein in unseren Händen!“ Sie seufzte ein wenig und lehnte sich dann an ihn, da die Spannung doch etwas ins Unerträgliche hinüber glitt.

Sam fühlte sich für einen Moment ganz kühl und aufgeregt zugleich, da er die letzten Monate eigentlich nur Dean so nah gewesen war. Kurz entschlossen beugte er sich hinab und küsste sie. Den Moment nutzen wollend, wollte Katie ihn von ihrem Können kosten lassen und vertiefte den Kuss. Doch die Kostprobe sollte nicht lange dauern, bevor Sam sich, wenn auch mit glänzenden Augen, von ihr löste und zu seinem schlafenden Bruder sah.

„Wir sollten jetzt gehen. Dean und Charly brauchen ein richtiges Bett.“ Katie strich Sam noch einmal über die Wange. „Wir sehen uns dann die Tage, für das Training mit Dean.“

„Ja, ist gut.“ Unsicher räusperte er sich und trat von ihr weg.

„Es ist alles gut und bleibt so wie es war.“, versprach Katie noch einmal leise und trat dann zu ihrem Sohn um ihn leicht wach zu streicheln. „Es wird Zeit, Schatz. Wir müssen nach Hause.“ Der Kleine miaute wie eine Katze, bevor er sich streckte und so von Deans Schoß rutschte. Doch die schützenden Arme seiner Mutter fingen ihn auf. „Ich bringe dich jetzt ins Bett, wie klingt das?“

„Ich bin nicht müde“ erklärte Charlie und gähnte herzhaft.

„Ich weiß.“, grinste seine Mutter ungläubig und gab ihm einen Kuss. „Sag gute Nacht Sam und gute Nacht Dean.“

„Gute Nacht, Sam. Gute Nacht, Dean“ verabschiedete er sich brav und winkte ins Leere, da er wieder am wegdösen war.

„Schlaf gut, Sam und bestell Dean noch schöne Grüße.“, verabschiedete sich auch Katie und kuschelte ihren Sohn an ihre Brust, als sie zur Tür ging.

Mit einem sanften Lächeln wurden sie verabschiedet, bevor Sam zu seinem Bruder trat. „Dean?“ Da dem Älteren nun der Mittagsschaf fehlte, war er tot müde. Dennoch schreckte er auf und blinzelte sich orientierungslos um. „Hey, schon gut.“ beruhigend strich Sam ihm über den Arm. „Du bist etwas eingeschlafen.“ Zuerst richtete sich Deans Blick auf Sam und blinzelte einmal um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Dann sah er sich suchend nach ihrem Besuch um. „Charlie musste nach Hause, aber die beiden wünschen dir eine gute Nacht“ wurde ihm die Abwesenheit von Katie und ihrem Sohn erklärt.

Wieder blinzelte Dean und tippte dann so mit seinem Finger auf seinen Rollstuhl, dass es Geräusche gab. Sam konnte den Takt zwar nicht verstehen, schob aber seine Hand an die Stelle. Dort wiederholte Dean was er getippt hatte und schlug Sam vor, dass sie doch noch etwas essen könnten.

„Du hast also noch Hunger?“ Jetzt blinzelte er zustimmend und tippte das Wort Steak. Sam grinste und nickte. „Einverstanden, wenn du solange wach bleiben kannst.“ Dafür wurde ihm gut gelaunt die Zunge rausgestreckt.

„Beiß sie dir nicht ab!“ grinste Sam und verschwand dann wieder in die Küche. Als er aber nach ein paar Minuten wieder ins Wohnzimmer sah, musste er feststellen, dass Dean erneut eingeschlafen war.
 

Die nächsten Tage verbesserte Dean sein Morseklopfen noch, auch wenn es recht umständlich war, dass Sam ihm immer die Hand hinhalten musste. Deshalb versuchte Dean auch immer öfter auf seinen Stuhl zu klopfen und zwar so laut, dass Sam ihn hören musste. Nur das er davon schnell müde wurde, da es sehr anstrengend war. So kommentierte er Sams breites Grinsen nicht, als dieser ihm etwas zu trinken reichte und es scheinbar nicht erwarten konnte, dass er fertig wurde. Danach sah Dean den Jüngeren aber erwartend an, denn er hatte sehr wohl gemerkt, dass dieser etwas ausgeheckt hatte.

„Ich hab was für dich!“ platzte es da auch sofort aus Sam heraus, kaum hatte Dean fertig getrunken. Neugierig wurde er weiter betrachtet, denn Dean hatte keine Ahnung, wovon Sam sprach. Das wurde auch nicht besser, als der einen Pieper hochhielt. „Den habe ich günstig aus einem Elektroladen und habe ihn etwas umgebaut, damit man hier mit“, Sam hielt eine kleine Fernbedienung, die perfekt in Deans Hand passte hoch, „Geräusche machen kann.“ Er drückte den einen darauf befindenden Knopf und ein Piepen erklang.

Dean blinzelte und begann zu verstehen, weshalb er die Fernbedienung unbedingt haben wollte. Aufgeregt wie ein kleines Kind legte Sam sie ihm in die Hand und sofort begann Dean zu testen. Als er dann die perfekte Position mit seinen Fingern herausgefunden hatte, morste er Sam, dass die Idee genial war.

„Tja, dafür bin ich schließlich dein genialer kleiner Bruder!“ Dann fragte Dean, wie weit der Empfang ging. „Ca. 200 Meter. Wenn ich beim Einkaufen bin kannst du mich also nicht zutexten!“ Dean gurgelte belustigt und war wirklich begeistert.

„Damit können wir uns noch besser unterhalten“ strahlte Sam stolz. „Und du kannst mich rufen, wenn ich in einem anderen Zimmer bin.“

‚Dann können wir ja jetzt trainieren.‘, kam es von Dean nun hoch motiviert.

„Ich bin direkt hinter dir!“ stimmte Sam dem zu und schob ihn dann in das Schlafzimmer, dass sie inzwischen beide nutzten.
 

Einige Wochen später, Deans Krankengymnastik verfehlte seine Wirkung nicht, denn er konnte inzwischen seinen linken Arm, zwar nicht gut, aber vollständig bewegen und er hatte schon länger keinen Anfall mehr gehabt, klingelte morgens um halb vier jemand an der Haustür der Brüder. Ihrem Training war es zu verdanken, dass sie bereits das erste Klingeln vollständig weckte. „Was zum…?“ Auch Dean blinzelte und zuckte dann mit seiner linken Schulter. Die Schulter wurde wie beiläufig berührt, bevor Sam aus dem Bett glitt. „Ich geh schnell nachsehen.“

Als Sam dann die Haustür öffnete, stand Charlie vor ihm. Der Junge hatte seinen Transformers Schlafanzug an und seinen Teddy im Arm. Dazu war er auch noch völlig verschlafen und steckte mit seinen Füßen in seinen schlammbedeckten Pantoffeln. „Mama sagt, ich darf bei euch schlafen!“

„Wie? Jetzt?“ fragte der Ältere und sah verwundert auf das Kind hinab.

Während Charlie versuchte zu strahlen, gähnte er herzhaft und nickte. „Sie hat mich extra geweckt und ich durfte eine Nachtwanderung durch den Garten, ganz allein machen!!“

Verwirrt über die Aussage sah Sam hinüber zu Katies Haus und sein Körper begann Adrenalin zu pumpen, als er den Schein von zwei Taschenlampen erblickte, die durch das Wohnzimmer leuchteten. „Charlie, Schatz. Lauf zu Dean ins Schlafzimmer und bleib da, ja?“

„Bekomme ich dann auch Kekse und warme Milch?“

„Da muss ich erstmal deine Mama fragen. Ich lauf schnell rüber und frag sie, ok? Du wartest bei Dean.“

„Ist gut.“ Charlie lächelte breit und tapste mit seinen matschigen Pantoffeln in das Zimmer des älteren Bruder. Den Dreck den er dabei verteilte bemerkte Sam gar nicht, da jener, barfuß wie er war, in die Garage eilte, um aus dem Kofferraum des Impalas seine Waffe zu holen.

Derweil hatte sich Katie in die hinterste Ecke des Dachbodens verkrochen. Sie hatte die Einbrecher bemerkt, als sie die besonders gesicherte Hintertür aufgebrochen hatten. Vielleicht hatte diese Sicherheitsmaßnahme den Einbrechern gesagt, dass hier was zu holen war, was nicht der Fall war. Aber das interessierte Katie nicht, sie hatte schnell und leise ihren Sohn geweckt und ihn dann über eine Abenteuerreise zu Sam und Dean geschickt. Sie selbst hatte noch ihre wichtigsten Papiere und ihr Sparbuch für Charlies Collegeaufenthalt retten wollen, wobei sie entdeckt worden war und dann panisch in eine Sackgasse gelaufen war. So konnte sie nicht ahnen, dass ihre Rettung ihr Haus durch ein Fenster betrat.

Sam Winchester hatte seine Taurus PT92 im Anschlag, als er leise, wie eine Katze durch das Haus schlich, auf die gedämpften Geräusche, die inzwischen aus der ersten Etage kamen. Da konnte Sam bereits hören, dass die Einbrecher keine Skrupel hatten. Denn nachdem sie Katie das Sparbuch für Charlie entrissen hatten und bemerkten, dass es mehr nicht zu holen gab, wollten sie wenigstens ihren Spaß mit der jungen Frau. Sams Jägerinstinkte übernahmen sofort die Oberhand und er hatte einen der Männer ausgeschaltet, bevor der auch nur realisierte, dass er den Dachboden betreten hatte.

Der zweite Einbrecher brauchte noch einen Moment, bevor er Sam nun angriff um zu fliehen, da dieser den Ausgang versperrte. Sie hatten nicht mit Gegenwehr gerechnet, da sie die junge Frau immer allein gesehen hatten, als sie Katie ausspioniert hatten. Deshalb hatten sie den jungen Winchester und seiner Waffe nicht erwartet und waren nicht vorbereitet.

Noch weniger vorbereitet waren sie auf einen jungen Mann, der für einen Krieg trainiert war und der schon mit Wesen gekämpft hatte, die wesentlich stärker und furcht einflößender waren, als zwei Männer die ihre ganze Stärke aus einem Messer und einem alten Revolver zogen. So war es für Sam ein Leichtes dem Angreifer sein Messer aus der Hand zuschlagen und den Griff seiner Waffe auf dessen Kopf niederfahren zulassen.

Als endlich Ruhe auf dem Dachboden war, konnte Sam Katie hören, die sich zwischen einen Schrank und die Wand daneben quetschte und leise wimmerte. Er vergewisserte sich, dass die beiden Männer bewusstlos waren, bevor er sich zu ihr kniete. In ihrem Schockzustand, erkannte sie Sam nicht sofort, doch dann klammerte sie sich an ihm fest.

„Hey“ murmelte er beruhigend und zog sie sanft aus der Ecke. „Jetzt ist alles gut.“

„Ist… ist Charlie bei euch?“ Katie schluchzte auf. „Er ist doch da??“

„Ja, keine Sorge. Er ist bei Dean und wartet auf seine Milch und Kekse.“ Mit sanfter Gewalt zog er sie auf die Beine. „Lass uns runter gehen und die Polizei rufen.“ Zitternd sah Katie nun zu ihm auf.

„Ich hatte solche Angst!“

„Jetzt brauchst du keine Angst mehr haben“ versicherte er ihr geübt und führte sie langsam zurück in die erste Etage. „Wo ist das Telefon?“

„I… im Wohnzimmer…“

„Ok, dann gehen wir jetzt runter, ok?“

Katie nickte und sah zu Sam auf, bevor sie ihn, so fest es ihre zitternde Arme konnten, umarmte. „Du hast mir das Leben gerettet, danke!!!“

„Du musst dich nicht bedanken. Es ist bloß wichtig, dass es dir gut geht.“ Er drückte sie fest, bevor er sie hinunter ins Wohnzimmer führte. Von dort rief er die Polizei an. Als er wieder aufgelegt hatte, sah Katie immer wieder nervös zur Wohnzimmertüre.

„Was ist, wenn sie aufwachen, bevor der Sheriff da ist?“

„So wie ich zugeschlagen habe werden sie das nicht“ versicherte Sam ihr und verstaute seine Waffe unter seinem Shirt, damit sie nicht mehr zu sehen war.

Sie nickte und kauerte sich auf ihr Sofa. Sam wollte sich zu ihr setzen, doch da hörte er bereits zwei Wagen vorfahren, deren Blaulicht das Wohnzimmer flutete. Nur Sekunden später, klopfte es an der Haustür. „Aufmachen! Polizei!“

In zwei großen Schritten war Sam an der Tür und öffnete diese. „Sheriff.“

„Wo sind sie?“, entgegnete die Frau, die vor ihm stand, ohne Begrüßung, denn die Gefahr musste erst komplett gebannt werden.

„Auf dem Dachboden. Ich zeige ihnen den Weg.“ Sam führte den Sheriff und ihren Deputy erst ins obere Stockwerk und dann zur Tür, die auf den Dachboden führte. Er wurde danach gebeten, im Wohnzimmer bei Katie zu warten und bereits wenige Minuten später, wurden die beiden Einbrecher in den Streifenwagen abgeführt. Erst dann kam der Sheriff zurück.

„Bitte verzeihen sie meine Unhöflichkeit. Ich bin Sheriff Jody Mills. Danke, dass sie Katie geholfen haben! Sind sie in das Haus nebenan gezogen?“

Sam schüttelte ihre Hand und nickte. „Ja, ich bin Sam Winchester und wohne mit meinem Bruder da.“

„Willkommen in der Stadt!“, wurde er nun offiziell und herzlich aufgenommen. „Ihre Zivilcourage ist lobenswert! Nicht jeder wäre Katie einfach zur Hilfe geeilt! Aber ich sollte ihr jetzt erst einmal einen Krankenwagen rufen.“

„Nein, nein danke.“, wehrte Katie danken ab. „Aber ich muss mich jetzt erst einmal um Charlie kümmern.“

„Ich werde auf sie aufpassen“ versprach Sam Sheriff Mills da. „Sollte sie sich nicht erholen fahre ich sie selbst ins Krankenhaus.“

„Gut.“, sie verzog etwas den Mund, nickte aber. „Ihre Aussagen nehme ich dann auch lieber morgen auf. Kommen sie Nachmittags einfach ins Büro, ja?“ Sam stimmte für sich und Katie zu, ohne darüber nachzudenken, wie er das mit Dean regeln wollte.

„In Ordnung.“ Jody nickte. „Sie kümmern sich dann um Katie, ich verlasse mich auf sie!“

„Das können sie auch“ wurde es ihr versichert und ihr noch einmal die Hand geschüttelt. Der Sheriff verabschiedete sich ebenfalls und warf Katie noch einmal einen sorgenvollen Blick zu, die sich für ihr Kommen bedankte und sich verabschiedete.

Als sie weg war wandte sich Sam Katie zu. „Alles ok?“ Diese schüttelte ehrlich den Kopf und verschwieg ihren Angst nicht.

„Nein, aber das wird wieder, versprochen!“

„Dann lass uns alles abriegeln und dann bring ich dich zu Charlie.“

Bevor sie das Haus von Sam und Dean betraten, blieb Katie noch einmal stehen und griff nach Sams Hand. „Tut mir leid, dass ich euch mitten in der Nacht gestört hab!“

„Du hättest uns noch viel mehr stören sollen, nämlich indem du mit Charlie gekommen wärst“ erklärte Sam es ihr da mit Nachdruck. Daraufhin schüttelte sie kleinlaut den Kopf.

„Ich konnte nicht!“

„Was bitte war so wichtig, dass du deine Gesundheit und dein Leben so aufs Spiel setzt?“

„Charlies Zukunft.“, erklärte sie leise und holte das Sparbuch unter ihrer Kleidung hervor, welches sie sich wieder eingesteckt hatte, als Sam sie vom Dachboden geholt hatte.

„Für ein bisschen Geld hast du riskiert ihn zur Halbweise zu machen??“ fragte Sam entsetzt nach, konnte er doch nachfühlen, wie gravierend das für Charlie sein würde.

Leise Tränen begannen über Katies Wangen zu laufen und sie schüttelte den Kopf. „Wir haben nicht viel und Charlie liebe ich über alles. Er ist der Inhalt meines Lebens!“ Sie hob das Sparbuch an. „Das ist alles was ich ihm einmal geben kann. Jeden Cent der hier drauf ist, soll für ein College sein. Ich wünsche mir, dass er einmal alles haben kann.“

„Was ist wichtiger? College oder mit einer intakten Mutter groß werden?“

„Tut… tut mir leid!“ Katie rieb sich grob über das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Du hast ja Recht, ich wünsche mir nur, dass Charlie alles haben kann!“

„Glaub mir, mehr als beide Elternteile kann sich ein Kind nicht wünschen“ versicherte Sam ihr leise und öffnete dann die Haustür.

Ängstlich folgte sie ihm unsicher und war froh, als das Licht eingeschaltet war. „Das klingt traurig, wie du das sagst…“

„Ich weiß halt wovon ich rede.“ Er deutete zu Deans Zimmertür. „Du willst sicher zu Charlie.“

„Danke!“ Sich langsam wirklich beruhigend, schenkte Katie Sam endlich eines ihrer so tollen Lächeln, bevor sie an Deans Zimmer trat und anklopfte. Als jedoch keine Reaktion kam, sah sie Sam fragend an. Der lächelte nur und öffnete das Zimmer für sie.

„Charlie!“ Mit nun vor Freude, tränenden Augen, lief Katie ans Bett, auf dem auch ihr Sohn nun lag und friedlich schlief. Glücklich, aber ihn schlafen lassend, zog sie ihn dann an sich. Dabei lagen auch Deans Augen auf ihr, an dessen Seite nun sein Bruder trat.

„Du und Charlie können gerne in meinem Zimmer schlafen.“

„Das geht doch nicht.“, kam es sanft zurück. Katie hatte nämlich zum einen Angst, in diesem Haus zu schlafen, vor allem Nachts. Aber sie wollte Sam auch nicht das Bett wegnehmen.

„Natürlich geht das, ich schlafe eh meistens hier“ versicherte Sam ihr aber erst mal zärtlich. Unsicher erwiderte sie seinen Blick, bevor sie die Frage nicht mehr zurückhalten konnte.

„Und wenn die Geisterfrau kommt?“

„Geisterfrau?“ entwich es dem jungen Mann da automatisch und auch Deans Augen wurden groß.

Sie nickte und drückte den schlafenden Charlie an sich. „Ist euch denn noch nie was aufgefallen? Hat man euch nichts erzählt, als ihr das Haus gekauft habt?“

„Ähm… ehrlich gesagt hat sich Bobby Singer um den Hauskauf gekümmert.“ Neugierig wurde sie von den Brüdern beobachtet. „Und was hätte uns auffallen sollen.“

Da begann Katie zu erzählen. „Die letzten 5 Jahre, haben das Haus 8 Familien gekauft. Sie sind allesamt nach 2 bis 3 Wochen ausgezogen. Deshalb bin ich auch überrascht, dass es bei euch nicht so ist.“ Sie sah erst Sam und dann Dean entschuldigend an. „Ich bin natürlich froh, dass ihr noch da seid und hoffe, dass ihr hier bleibt! Aber eure Vorbesitzer sind regelrecht geflohen!“

„Das soll an einem Geist liegen?“ fragte Sam mit einem gespielten Lachen nach.

Sie nickte und berichtete weiter. „Die ehemalige Hausherrin, Amanda Smith, sie hat auch das Haus mit gebaut. Also, sie hat es nicht nur in Auftrag gegeben, sondern war tatkräftig dabei. Sie hat alle verjagt! Weil es ihr Haus ist.“

„Ist das so?“ Sam unterdrückte ein Grinsen und schielte zu seinem Bruder. „Also uns scheint sie gut leiden zu können, denn wir sind ihr noch nie begegnet.“

Nun biss sich Katie auf die Unterlippe. „Amanda starb vor knapp sechs Jahren. Sie ist gestolpert und die Treppe den Keller herunter gefallen. Aber…“ Dann senkte sie auch noch ihre Stimme. „Ich hab sie selbst schon gesehen… Vor zwei Jahren…“

Für einen Moment fragte sich Sam, wie es wohl sein musste, wenn ein Geist das Schlimmste war, was einem je passiert war. „Ich bin sicher, dass sie dich heute Nacht in Ruhe lassen wird.“ Auch Dean stimmte dem blinzelnd zu und grinste. „Du kannst dich also sorglos schlafen legen.“

„Ihr seid unglaublich!“, lächelte Katie wieder und überaus dankbar.

„Na komm, ich bring euch ins Zimmer“ bot Sam ihr an und öffnete ihr wieder die Tür.

Vorsichtig trug Katie ihren Sohn ins Nebenzimmer und deckte ihn dann liebevoll zu. Erst danach wand sie sich wieder an Sam und nahm seine Hand. „Ich danke dir!“

„Das hast du schon und das musst du nicht“ wurde es ihr zum wiederholten Mal erklärt. „Leg dich schlafen und ruh dich aus.“

Sie nickte und strich mit einem Daumen über die Haut von Sams Hand, bevor sie diese losließ. „Schlaf gut, Sam!“ Dann schlüpfte sie aus ihren Schuhen und ging mit ihrer leichten ¾ Jogginghose und dem Spaghettitop, das sie immer zum Schlafen trug, ins Bett.

Sam beobachtete sie und Charlie noch für einen kurzen Augenblick, bevor er die Tür schloss und zu Dean zurück kehrte. Dieser sah ihn schon erwartend an, da er endlich wissen wollte, was wirklich geschehen war. Sam kam aber erst einmal zurück zu ihm ins Bett, bevor er seine Erzählung begann: „Es waren Einbrecher im Haus. Zwei bewaffnete Idioten, die das Ganze zu weit treiben wollten.“

‚Aber ihr geht’s gut?‘

„Sie steht etwas unter Schock, aber sie wird damit klar kommen“ versicherte Sam und streichelte, ganz unbewusst, über Deans Brust.

‚Du magst sie?‘

Sam drehte sein Gesicht so, dass Dean nicht das Rot seiner Wangen sehen konnte. „Sie ist eine gute Freundin.“ Dean erklärte ihm, dass er es toll fand, bevor er überrascht hinunter zu seiner Brust sah und somit auf Sams Hand.

„Da ist nichts mit Katie, also lass diese Anspielungen, ok?“

‚Und wenn es doch was zwischen euch gibt, freue ich mich für euch!‘, machte Dean deutlich, dass er nicht blöd war und wie er darüber dachte.

„Du wärst also nicht sauer?“

‚Nein!‘ Dean lächelte.

„Dann wäre ich möglicherweise bereit etwas zuzugeben.“

Er lächelte weiter und erklärte, dass er Sam nicht zwingen wollte, sich aber trotzdem für ihn freute.

„Vor ein paar Wochen, als sie Charlie das erste Mal mitgebracht hat, da haben wir uns geküsst und sie hat ein eindeutiges Angebot gemacht“ wurde es Dean dann gestanden. Dean runzelte die Stirn und sah ihn fragend an.

‚Ihr seid kein Paar?‘

„Wir sind Nachbarn, Freunde, Liebhaber, aber kein Paar“ machte Sam das noch einmal deutlich und legte seinen Kopf auf Deans Schulter. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich der Typ für so was bin.“

‚Liebst du sie?‘ Der Ältere sah auf den Schopf auf seiner Schulter und schaffte es minimal seinen Kopf dagegen zu lehnen.

„Nein“ wurde es ihm ehrlich geantwortet.

‚Aber du hast sie sehr gern.‘, stellte er fest.

„Schon, aber ich liebe sie nicht.“ Sam seufzte und zuckte mit den Schultern. „Es geht eher um Frustabbau. Das sollte dir ja bekannt sein.“

‚Ja.‘, kommentierte Dean. ‚Solange du damit glücklich bist, bin ich es auch.‘ Dann gurgelte er leise kichernd.

„Was ist so witzig?“

‚Ich kann deine Finger spüren.‘

Sams Gesicht begann sich mit einem Strahlen zu erhellen. „Ernsthaft??“

‚Es ist umwerfend! Nicht aufhören!‘

Ein glückliches Lachen entwich Sam, der sein Gesicht gegen Deans presste und seine Finger kreisen ließ. Dieser genoss die Finger sehr. Er hätte sie zwar nicht identifizieren können, wenn er die Finger nicht gesehen hätte, doch nach all den Monaten wieder irgendwas zu fühlen war berauschender als jede Droge, die er je probiert hatte.

So lagen sie eine ganze Weile beieinander, bevor Sam ein Stück von ihm abrückte. „Lass uns noch was schlafen. Später feiern wir deinen neuen Fortschritt richtig, ok?“

Dean blinzelte einmal zustimmend. Er würde aber bei jenem Später noch einmal mit Sam reden müssen, da ihm das Feiern seiner Fortschritte nicht wichtig war und auch unangenehm. Wenn er sich vielleicht eines Tages wieder richtig bewegen und auch fühlen konnte, dann wusste er, würde er wieder feiern wollen. Sam ahnte das nicht und lächelte über seine Zustimmung, bevor er dann das Licht ausschaltete und sich neben seinen Bruder legte. „Gute Nacht, Dean.“

Dean blieb noch eine ganze Weile wach und schlief daher noch, als Sam wieder erwachte. Das tat jener nicht, weil er ausgeschlafen hatte, sondern wegen der kleinen Hand, die seine Nase platt drückte. Charlie war nämlich von allein aufgewacht und weil seine Mutter so in der Küche am Hantieren war, dass sie ihn nicht bemerkt hatte, wollte er zu seinen Freunden ins Bett.

„Umpf!“ entwich es da Sam, bevor er sich Charlie vom Gesicht auf die Brust hob. „Hey du.“

„Morgen!“, strahlte der Knirps und kletterte weiter.

Sam ließ ihn klettern, behielt ihn aber genau im Auge. „Sei vorsichtig mit ihm, ja?“

„Ich will nur Morgen sagen!“, grinste Charlie ihm zu und rutschte von seinem Bauch. Lächelnd hob Sam dann den kleinen Po vorsichtig auf Deans Bauch, was so wesentlich sanfter von statten ging, als wenn Charlie es selbst geschafft hätte.

„Morgen!“, rief der Junge auf Dean dann fröhlich aus. Sam legte Dean beruhigend eine Hand auf die Brust, als jener erschrocken erwachte und wild zu blinzeln begann. Nur Sekunden später erkannte Dean was los war und begann zu grinsen, gleichzeitig suchten seine Finger seinen Piepser, der ihm fast sofort von Sam in die Hand gedrückt wurde. „Guten Morgen!“, wiederholte der kleine ungeduldige Junge nun, aber ohne seine gute Laune zu verlieren. „Hast du gut geschlafen??“ Charlie schloss kurz die Augen, als Sam ihm amüsiert durch die Haare wuschelte, doch dann sah er wieder Dean erwartungsvoll an. Der Piepte, dass er gut geschlafen hatte und auch gern noch etwas schlafen würde, bevor er wartete, dass Sam übersetzte.

„Aber es ist doch schon morgen!“ beschwerte sich der Kleine, nachdem Sam das getan hatte. Dean gurgelte fröhlich und hätte Charlie gern durchs Haar gestrichen, bevor er fragte, ob dieser seine Mutter auch so weckte. „Nur, wenn sie nicht schon wach ist!“

Da schnüffelte Dean und bemerkte, dass es nach Kaffee roch. „Ist deine Mama schon wach?“ wurde Charlie im selben Moment von Sam gefragt.

„Mama war schon vor mir wach!“, verkündete der Kleine und kugelte sich von Dean um zwischen den beiden jungen Männern zu sein.

„Lange vor dir?“ fragte ihn der Dunkelhaarige und kraulte ihm den kleinen Bauch.

„Ja…!“, schnurrte Charlie begeistert und streckte sich um noch mehr zu bekommen. Sam lachte leise und kraulte ihn weiter.

„Wollen wir dann mal nach deiner Mama sehen?“

„Neiheiiinn!“

Der junge Jäger lachte und sah amüsiert zu Dean. ‚Ihr seid ein schöner Anblick‘, piepte der kommentierend. Das konnte Sam nicht abstreiten, aber dabei gefiel ihm fiel mehr, dass sie hier zu dritt waren. Damit Dean das auch spürte begann Sam ihn mit seiner freien Hand zu kraulen.

Der Ältere sah dabei auf den Jüngeren und er hätte gern lachend gegurgelt, seine einzige Möglichkeit, Freude zu zeigen. Doch ihm war dieses, in seinem Empfinden, extrem behinderte Verhalten, unangenehm. Für Menschen, die es nicht anders kannten, freute er sich mit. Aber jetzt bei Sam, er würde gern der Alte für ihn sein und nicht dieser Klotz am Bei, wie Dean es empfand. Deshalb bat er er nur, aufstehen zu dürfen um ins Bad zu können.

„Natürlich!“ Sam lächelte zu Charlie und piekte ihm noch einmal in den Bauch. „Lauf schon mal zu deiner Mama, während Dean und ich uns fertig machen, ok?“

Charlie zog erst eine Schnute, küsste Dean und Sam dann aber auf die Wangen und nickte wieder fröhlich. „Ist gut!“ Sam hob ihn aus dem Bett, bevor er sich daran machte sich um Dean zu kümmern.

Sam konnte spüren, dass etwas mit Dean nicht stimmte, da dieser sehr verkrampft war, doch sonst ließ er sich nichts anmerken. Ihm wurden dennoch die Schultern gedrückt, um ihn aufzuheitern, bevor Sam ihn, nachdem sie beide gewaschen und frisch angezogen waren, in den Wohnbereich schob, wo sie Katie bereits hatten rumwuseln sehen.

„Guten Morgen!“, grüßte die junge Frau und war schon richtig fleißig gewesen. Katie hatte Charlies Dreckspuren der Nacht gründlich sauber gewischt und war nun dabei, ein wundervolles Frühstück zu zaubern.

„Wie lange bist du denn schon auf?“ fragte Sam verblüfft, als er das sah.

„Ein bisschen.“, gab Katie keine richtige Antwort, die sich noch vom Schock der Nacht erholen musste. „Habt ihr gut geschlafen?“

„Sehr gut“ bestätigte ihr Retter und drückte noch einmal Deans Schultern. „Und du? Haben dich die Geister in Ruhe gelassen?“

Katie kicherte und nickte. „Ja, Charlie und ich waren ganz allein! Kaffee?“

„Ja, danke. Du auch?“ fragte Sam seinen Bruder. Der blinzelte und grinste.

„Gut.“ Sam lächelte ihn nun wieder an. „Dean nimmt seinen Kaffee schwarz.“

„Und du?“, fragte Katie nach und begann bereits den Kaffe auszuschenken. Nebenbei, rührte sie im Rührei.

„Milch und Zucker.“ Sam verschwieg den Vanillesirup den er auch noch in seinen Kaffee tat, für den Dean ihn gerne unmännlich nannte. Doch er erinnerte ihn piepsend daran und gurgelte dabei fröhlich.

„Sei ruhig, Idiot“ zischte ihm Sam deshalb ins Ohr.

Doch Dean wiederholte sich, als sich Katie wieder lachend einmischte. „Was ist los, Dean?“ Sie schob das Rührei in eine Schüssel und brachte es an den Tisch, bevor auch sie sich setzte.

„Er meint er müsse mich aufziehen“ erklärte Sam und parkte seinen Bruder nun richtig.

„Und womit?“ Sie sah ihn neugierig an, während sie für Charlie begann ein Brötchen zu schmieren.

„Nicht so wichtig“ versicherte der jüngere Winchester sofort.

„Du wirst rot!“, kicherte Charlie und nahm seiner Mutter das Brötchen ab.

Sam griff über den Tisch und kniff dem Kleinen grinsend in die Nase. „Pass auf, du!“ Der kicherte weiter und sah zu seiner Mutter.

„Können wir immer hier schlafen?“

Während Katie ihrem Sohn erklärte, dass das nicht ging, pustete Sam in Deans Kaffee, bevor er den ihm an die Lippen hielt. Dankbar trank der Ältere und gab dabei sogar einen Genusslaut von sich, da der Kaffee besonders gut schmeckte.

„Willst du auch etwas Ei?“

Dean stimmte blinzelnd zu und Katie tat ihm etwas auf seinen Teller. „Wir sollten dich endlich mal vor die Tür bringen, meinst du nicht?“

„Dein Wort in Gottes Ohr“ murmelte Sam, der sich nun darum kümmerte, dass Dean aß.

„Dann kann ich ja mit Dean spielen!“, erklärte Charlie, der genüsslich knabberte.

„Ich bin sicher dass du das kannst, nicht Dean?“ fragte Sam seinen großen Bruder während er ihm Rührei an den Mund hielt.

‚O K‘

Verwundert wurde Dean angeblinzelt. „Echt jetzt?“

Zuerst aß Dean seinen Bissen genüsslich, bevor er einmal langsam und äußerst zustimmend blinzelte. Der dunkelhaarige Winchester begann zu strahlen, als er Charlie Deans Einverständnis mitteilte.

„Dann kann ich ja gleich meine Spielsachen holen!“

Katie hielt ihn auf, als er direkt aufspringen wollte. „Erst wird gegessen und dann musst du auch noch Zähneputzen.“

Charlie verzog den Mund und sah seine Mutter beleidigt an. „Aber Mama!!“

„Keine Widerrede!“

„Dann bin ich satt!“, verkündete Charlie und brachte seine Mutter so zum Seufzen.

„Dein Brötchen isst du noch auf.“

„Muss ich?“ Hilfe suchend sah er zu Sam.

„Du musst auf jeden Fall auf deine Mama hören.“

Er zog eine Schnute und kaute lustlos auf seinem Brötchen herum. Sam bedachte ihn dafür mit einem Lächeln, während er Dean weiter bei dessen Frühstück half.

‚Das Ei ist köstlich!‘, bemerkte Dean nach seinem letzten Bissen.

„Willst du noch mehr?“ fragte ihn deshalb sein Bruder und deutete auf seinen eigenen Teller, der noch unangerührt war.

‚Iss du erst einmal‘, bat Dean darauf.

Sam wusste, dass eine Diskussion ewig andauern würde, weshalb er Dean einfach nachgab und selbst etwas aß.

„Ich kann dich füttern!“, warf Charlie begeistert ein und stach mit seiner Gabel in die Schüssel mit Rührei und hielt sie Dean hin.

Sam stockte bei seinen eigenen Bewegungen, um genau zu beobachten, wie Dean auf diese kindliche Geste reagierte. Doch im Gegensatz zu erwachsenen Gesten, reagierte Dean ausschließlich gut auf jegliche Art wie Charlie sich verhielt, weshalb er auch artig seinen Mund öffnete und sich die Gabel hinein schieben ließ. Erleichtert über Deans Gutmütigkeit konnte Sam sich wieder dem eigenen Rührei zuwenden und Katie für ihre Kochkünste loben. „Ich selbst muss bei allem eigentlich noch sehr viel üben.“

„Hattest du keinen Kochunterricht?“, fragte sie verwirrt nach und achtete darauf, dass Charlie, Dean nicht versehentlich erstach, als er ihn weiter fütterte.

„Nein, was ich kann, habe ich mir entweder selbst beigebracht oder von Dean gelernt.“

Katies Blick bezweifelte, dass Dean kochen konnte und sie konnte ihn auch nicht verbergen. Dennoch bekam sie ein breites Grinsen. „Ich kann dir ja Nachhilfe geben.“

„Ich denke, dafür werden wir dir beide dankbar sein“ sagte Sam und nahm ihr Angebot so an, wo bei sein eigenes Lächeln verriet, dass er die Zweideutigkeit in ihrem Grinsen verstanden hatte.

‚Schlagsahne kannst du ja schon schlagen.‘, piepte Dean vergnügt, als er sein Ei herunter schluckte, denn auch er hatte ihre Unterhaltung zwischen den Zeilen verstanden. Außerdem zeigte er so seine unglaublich gute Laune. Würde es ihm nicht so gefallen, dass Dean Sprüche riss, wie vor dem Schlag, hätte Sam ihn nun sicher verlegen zurechtgewiesen, so grinste er ihn nur an.

„Möchtet ihr vielleicht auch Pancakes?“, warf Katie zwischendurch in den Raum und wollte sich sogleich wieder erheben.

„Du musst uns nicht vollstopfen!“ erwiderte Sam da sofort und hielt sie so auf. „Iss doch erst mal in Ruhe mit uns.“

„Ist gut.“ Sie lächelte entschuldigen und rückte sich wieder auf dem Stuhl zurecht.

Sam beobachtete sie noch einen Moment besorgt, bevor Deans Piepen ihn darauf aufmerksam machte, dass es Charlie langsam übertrieb. „Ist gut, ich glaube Dean hat genug!“

Charlie zog einen Flunsch, bevor er wieder grinste. „Kann ich jetzt meine Spielsachen holen?“

„Nein!“, schoss Katie panisch zurück. Erschrocken wich Charlie in seinem Stuhl zurück und Sam griff vorsichtig nach ihrem Arm.

„Katie.“

Beschämt senkte sie den Blick und griff nach der Hand ihres Sohnes. „Tut mir leid, Schatz! Ich wollte dich nicht erschrecken.“

„Ich will doch nur mein Spielzeug“ murmelte der Kleine noch ganz verschreckt.

„Wir gehen es holen.“, versuchte sie sich an einem Lächeln und streichelte die Hand. Ihr Sohn schien zu zögern, bevor er stumm nickte.

„Ich hab dich doch lieb!“, säuselte Katie und zog ihn auf ihren Schoß um mit ihm zu schmusen. "Es tut mir wirklich leid!“ Charlie schmuste sich versöhnlich an seine Mutter und bot mit ihr dabei einen so bewegenden Anblick, dass beiden Winchesters ein wenig das Herz schmerzte. „Dann lass uns jetzt zu Ende aufessen, ja?“, bat sie und gab ihm ein Küsschen. Charlie nickte, blieb aber auf ihrem Schoß sitzen.

So konnte nun auch die junge Mutter endlich richtig essen und kuschelte dabei mit ihrem Sohn. „Und ihr wollt wirklich nichts mehr?“, fragte sie nebenbei die Brüder.

„Wir sind gut versorgt“ versicherte Sam ihr noch einmal.

‚Du könntest sie gleich begleiten‘, forderte Dean danach. Sein kleiner Bruder warf ihm einen Blick zu, bevor er Katie anlächelte. „Dean und ich kommen gerne mit zu euch rüber.“

Ihre Augen begannen sofort zu strahlen. „Wirklich?“

„Aber natürlich!“ Auch Dean stimmte blinzelnd zu. „Siehst du? Dean ist einverstanden.“ Stolz lächelte Sam von Katie zu seinem Bruder.

„Danke!“, strahlte sie weiter und knuddelte Charlie. „Siehst du, Schatz, du kommst ganz schnell zum Spielen!“

Nachdem das beschlossen wurde, wurde der Tisch wieder abgeräumt und die Brüder machten sich unter Charlies Drängeln fertig rauszugehen. Dean schien viel weniger Schwierigkeiten damit zu haben, als man vermutet hätte, weshalb es bei ihm auch ziemlich schnell ging. Dafür drückte Sam ihm auch mehrfach stolz die Schultern, bevor es, das erste Mal, seid ihrer Ankunft, zusammen aus dem Haus ging. „Das ist übrigens die Sonne, falls du es vergessen hast.“ Dafür grunzte Dean abwertend, auch wenn er sich nun doch unwohl fühlte.

Zu seinem Glück war seine erste Fahrt im Freien relativ kurz und ging nur zu Katies Veranda. Da diese keine Rampe hatte bedurfte es etwas Mühe, um Dean hinauf zu bekommen. Vor der Haustür aber angelangt, begann Katie selbst zu zittern und es war deutlich, wie sehr sie zögerte um diese aufzuschließen.

„Es ist ok, Katie“ sprach ihr Nachbar ruhig auf sie ein.

„Lass uns reingehen, Mama!“, forderte auch ihr Sohn unbekümmert.

„Soll ich aufschließen?“ wurde sie dann sanft von Sam gefragt.

Überrascht und auch mit einem Zucken, drehte sich Katie zu ihm, bevor sie nickte und ihm zitternd den Schlüssel reichte. „Danke, Sam!“ Er lächelte ihr zu und hatte kaum die Tür aufgeschlossen, als Charlie schon hinein lief. „Vorsicht!“, warnte die Mutter und schaffte es nicht, über die Schwelle zu treten. Ihr Sohn war aber bereits im Eiltempo auf dem Weg in sein Zimmer. Doch auch Katie kam nicht dazu, weiter zu überlegen, denn Dean piepte seinem Bruder, dass er erst sie und dann ihn ins Haus schieben sollte.

Sam nickte ihm zu und ergriff Katie dann bei den Schultern. „Na komm.“

„Ich bin albern, nicht?“, fragte sie, nachdem sie den Schrecken am Verarbeiten war.

„Unsinn. Du hast etwas Schreckliches erlebt und das vergisst man nicht einfach.“

Katie nickte und sah auf, dann versuchte sie wieder die gute Gastgeberin zu sein, die sie sonst war. „Lass uns Dean doch erst einmal reinholen und dann kann ich euch etwas anbieten?!“

„Anbieten musst du uns gar nichts, aber Dean sollte ich tatsächlich holen.“ Sam küsste ihr zart die Wange, bevor er zu seinem Bruder schritt. Als er das tat, kam Charlie auch schon wieder angelaufen und er hatte seine Arme voll Spielzeug, weshalb er kaum sehen konnte, wo er hinlief.

„Vorsicht!“ warnte Sam ihn deshalb, kurz bevor er in Deans Beine krachte.

„Huch!“, lachte Charlie und legte seine Sachen ab um sie Dean zu zeigen. „Was willst du spielen?“ Der Kleine zeigte Dean jedes einzelne Spielzeug und als er ein Polizeiauto hochhielt fiel Sam etwas ein.

„Katie, wir müssen gleich auch noch weg.“

Sie blinzelte ihn an, bevor auch ihr einfiel, was er meinte und sie nickte. „Ja, das müssen wir…“

Sofort rasten alle Möglichkeiten durch Sams Kopf, wie er das mit Dean handhaben sollte. „Wenn wir noch ein bisschen warten, könnte ich versuchen Bobby anzurufen.“

Sie wurden unverständlich von Charlie angeblinzelt. „Wir müssen wieder aufhören?“

„Naja, deine Mama und ich müssen gleich noch mal wohin“ versuchte Sam ihm die Situation zu erklären, ohne die Polizei zu erwähnen. Er wurde nun traurig angesehen.

„Müssen wir dann aufhören zu spielen?“

„Natürlich nicht. Ihr könnt gerne weiter spielen.“

Die Hundeaugen richteten sich nun auf Katie. „Wirklich?“ Seine Mutter nickte ihm nur zu, ohne genau mitbekommen zu haben, worum es ging. „Dann kann ich ja allein auf Dean aufpassen.“

„Ich bin sicher, dass du das könntest…“ versuchte Sam die Situation irgendwie zu umschiffen. „Aber mir wäre es trotzdem lieber, wenn noch jemand auf euch beide achten könnte, ok?“

‚Ich bin sicher, dass Charlie das gut machen würde.‘

„Ich auch Dean. Ich rufe Bobby trotzdem an.“

‚Wenn ihr Charlie das Versprechen abnehmen würdet, wirklich brav zu sein, dass wir die zwei Stündchen, die ihr bei der Polizei seid, problemlos bewältigen können.‘, erklärte Dean weiter, der Bobby erst wieder unter die Augen treten wollte, wenn es ihm besser ging.

„Dean… du weißt genau, dass es zu Situationen kommen könnte, wo du Hilfe brauchst.“

Der ältere Bruder schnaubte und schwieg.

„Tut mir leid.“ Sam seufzte und sah zu Katie. „Kann ich dein Telefon benutzen?“

„Natürlich, fühlt euch ganz wie zu Hause!“, versicherte sie prompt und setzte sich neben Charlie. „Ich spiele mit euch, bis Bobby kommt.“ Ihr Sohn lachte vergnügt und legte Dean jetzt sein Lieblingsauto auf den Schoß. Sam suchte unterdessen das Telefon und wählte die auswendig gelernte Nummer, doch nach einigem Klingeln erreichte er nur den Anrufbeantworter.

„Verdammt…“

„Was ist los, Sam?“, fragte Katie ruhig und legte den Kopf schief.

„Bobby ist nicht da“ erklärte er und fuhr sich sorgenvoll durch die Haare.

‚Ich. Bin. Erwachsen. Sam!‘

Jener seufzte und sah Dean intensiv an. „Bist du sicher, dass du das schaffst?“ Demonstrativ und langsam blinzelte der Ältere einmal. Sam und sah zu Katie. „Du solltest dir und Charlie was anziehen.“

„Ja ist gut.“ Katie lächelte ihn an und hielt Charlie ihre Hand hin. „Komm Schatz. Wir ziehen uns jetzt richtig an, wachen uns und dann kannst du weiter mit Dean spielen, ja?“

Charlie verzog kurz das Gesicht, bevor er die Hand seiner Mama nahm. „Bis gleich, Dean!“

Als die Beiden gegangen waren, sah Dean wieder zu seinem Bruder und piepte ihm, dass es wohl besser wäre, wenn Katie und Charlie noch eine Nacht bei ihnen blieben. Die junge Frau wirkte zwar sehr stabil, doch ihr Schock und die damit verbundenen Ängste waren noch zu frisch um sie allein zu lassen. Auch wenn Dean nicht damit rechnete, dass es sie lange belasten würde, da sie eine starke Frau war. Sein Bruder gestand ihm da, dass er sich das auch schon überlegt hatte, dass aber erst nach der Polizei hatte vorschlagen wollen. Dean grinste und erklärte, dass er Sam ja schon ein paar Jahre kannte und es deshalb wusste.

„Du kennst mich manchmal zu gut.“

Bevor Dean darauf aber antworten konnte, begannen Sohn und Mutter im ersten Stock zu schreien. Sofort war Sam aufgesprungen und eilte zu ihnen nach oben. Aber er musste feststellen, dass es keinen Angreifer gab, sondern lediglich ein kämpfendes Mutter- Sohngespann, dass sich beim gründlichen Waschen am Becken gegenseitig ordentlich nass spritzte.

„Müsst ihr mich so erschrecken??“

Während sich Katie entschuldigte und ihre Körpersprache erzählte, dass sie ihren Sohn so immer zum Waschen bekam, ohne das er sich wehrte, lachte jener weiter und spritzte nun den Freund nass. „Mach mit, Sam!“

Erleichtert wischte sich jener das Wasser aus dem Gesicht. „Eigentlich bin ich schon gewaschen.“

„Aber Mama kann das gut!“, erklärte der Kleine vergnügt und spritzte auch wieder Katie nass.

„Das sehe ich“ bestätigte Sam mit einem Grinsen.

Da schnappte sich Katie ihren Sohn lachend mit einem großen Handtuch. „Aber jetzt sind wir fertig, Schatz!“

„Ich warte unten auf euch, ja?“ fragte da Sam, während Charlie im Handtuch zappelte.

„Wir brauchen nicht mehr lange.“, versprach Katie ihm mit einem endlich wieder ehrlichen Lächeln.

„Ich sag es Dean.“ Mit einem Nicken verabschiedete Sam sich wieder nach unten.

Knapp zwanzig Minuten später, standen sie wieder vor dem Haus der Winchesterbrüder und Charlie musste Katie immer wieder versprechen, dass er nichts anstellte und auch sonst brav war, während Dean seinem Bruder versprochen hatte, sich auch zu beherrschen.

Sam war dennoch nicht glücklich über die Situation und schleppte Dean zur Sicherheit noch mal aufs Klo und stellte ihm Wasser hin. „Wir beeilen uns, ok?“

„Ich bin der beste Aufpasserer den es gibt!“, versprach Charlie und kuschelte sich an Deans Bein und auch dieser versprach, dass alles gut würde.

„Ich hoffe es.“ Sam streichelte Charlie durch die Haare und drückte Dean die Hand. „Bis gleich dann.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SetosHerz
2012-11-22T01:43:28+00:00 22.11.2012 02:43
Ich finde das richtig Klasse wie Dean langsam aber sicher Kleine Fortschritte macht.
Niedlich wie die 4 miteinander umgehen und wie ihr Charlie sehr gut mit seinem Kindlichen Verhalten darstellt. Soetwas ist allgemein immer sehr schwierig aber ihr habt das wirklich sehr gut gemeistert.
Toll und rührend fand ich die kurze Szene im Bett, wie Sam Dean ganz abwesend seine Brust gekrault hatte und dieser das dann auch noch spürte und das der Geist nicht aufgetaucht ist liegt einfach mall Fett daran, das Bobby ja dafür gesorgt hat das sie vollkommen in Ruhe gelassen werden.
Zumindest kann ich mir das sehr gut vorstellen.
Von:  vulkanier2
2011-11-07T02:48:02+00:00 07.11.2011 03:48
tolles kapitel. find ich gut das dean fortschritte macht. hm ob das wirklich so eine wirklich gute idee von sam war, die beiden alleine zu lassen? schön finde ich es,das deine kapitels so lang sind. gefällt mir.
Von: abgemeldet
2011-11-06T18:45:00+00:00 06.11.2011 19:45
Das Kapitel an sich war ja wirklich süß, besonders Charlie der sich ja wirklich rührend um Dean kümmert- und auch das dieser das alles mit sich machen lässt.
Aber ein Geist im Haus der Winchesters...entweder, sie haben das noch nicht registriert, oder der Geist hat die Jäger erkannt und hält sich zurück..was aber wohl die geringste Möglichkeit ist. Aber trotzdem wieder ein schönes Kapitel, besonders mit den ganzen kleinen Fortschritten seitens Dean.
Bin schon gespannt, was als nächstes passiert und besonders jetzt wo die beiden alleine sind. Bin mir nämlich nicht sicher, dass sie sich wirklich ordentlich verhalten, wobei sich mir die Frage aufdrängt, wie die beiden sich verständigen. Sam und Dean sind einfach ein eingespieltes Team, aber Charlie kann sich mit ihm ja doch nicht verständigen...


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