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Freundschaft

~ Das wertvollste Gut auf der Welt ~
von

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Ein folgenschwerer Fehler

Kapitel 18: Ein folgenschwerer Fehler
 

~ Reita ~
 

Mit dröhnendem Kopf und pochenden Kopfschmerzen, wache ich auf. Ein wenig Orientierungslos, schaue ich mich in dem kleinen Zimmer um, indem ich mich befinde und ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung, wo ich bin.

Ganz langsam, weil mir irgendwie alles weh tut, stehe ich vom Bett auf, auf dem ich bis eben noch gelegen habe und versuche ein paar Schritte zu gehen. Doch ein stechender Schmerz, lässt mich sofort zusammenzucken.

"Verdammt, was ist nur passiert", frage ich mich selber.

Irgendwie habe ich ein ganz ungutes Gefühl, denn meine Schmerzen, die kommen nicht von ungefähr, soviel ist schon mal klar.

"Oh Gott, bitte nicht", murmle ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen, als mir eine schreckliche Erkenntnis kommt.

"Na, endlich aufgewacht", höre ich eine, mir vollkommen unbekannte, Stimme.

Ich blicke nach oben und sehe in das grinsende Gesicht, eines jungen Mannes.

Der scheint in meinem Alter zu sein und... irgendwo habe ich ihn schon mal gesehen. Nur wo?

"Du kannst dich wohl an nichts erinnern, was?" fragt er mich und setzt sich zu mir. "Dabei hätte ich gedacht, dass unsere gemeinsame Nacht, bei dir in Erinnerung bleibt."

"Wir haben also wirklich?" frage ich.

"Jupp, zweimal sogar und du warst echt gut, dafür dass es dein erstes Mal war."

"Shit, dass verzeiht er mir doch nie."

Wie konnte es nur soweit kommen? Wie konnte ich nur Kai betrügen.

"Du bist also doch vergeben?" kommt es leise von meinem Gegenüber.

"Ja und darum verstehe ich nicht, warum ich es mit dir getrieben habe."

"Naja, im Grunde habe ich es mit dir getrieben und ich muss sagen, du warst echt gut. Schade, dass du vergeben bist, aber... vielleicht bist du es ja jetzt nicht mehr?"

"Vergiss es", Pampe ich ihn an. "Ich verlasse meinen Kai nicht und du... wirst ihm auch nichts erzählen, hast du verstanden?" Wütend funkle ich den Typen.

"Ich kenne deinen Freund doch nicht", sagt er und schaut dabei ziemlich unschuldig aus.

"Als wenn du nicht wüsstest, wer ICH bin."

"Schade. Du und ich... wir hätten bestimmt noch öfters unseren Spaß haben können."

"Vergiss es", schnauze ich ihn an und stehe wieder auf.

Meine Schmerzen sind zwar immer noch vorhanden, aber mittlerweile nicht mehr so stark, wie am Anfang.
 

Ich schaue mich im Zimmer um und entdecke meine Sachen. Sofort gehe ich zu ihnen und ziehe mich langsam wieder an. Als ich merke, dass dieser Typ, dessen Namen ich nicht mal kenne, mich anstarrt, fauche ich ihn an.

"Kannst du nicht woanders hinstarren."

"Och Reita-Schätzchen, ich habe doch eh schon alles gesehen", grient der mich an und das macht mich wütend.

Ohne ein Wort zu sagen, ziehe ich mich fertig an und steuere die Tür an, als ich an der Hüfte zurück gezogen werde.

"Du willst mich schon verlassen", haucht der Junge mir ins Ohr und schlüpft mit seinen kalten Fingern, unter meinen Pullover.

Sofort schlage ich seine Hände von mir und drehe mich mit ihm um, sodass ich ihn an die Tür drücke.

"Lass deine Finger von mir, verstanden?"

"Kein Grund gleich so böse zu werde. Ich bin doch ganz brav."

Ich löse mich von diesem Mistkerl und schiebe ihn zur Seite, damit ich endlich dieses Zimmer verlassen kann.

"Ich bin übrigens Daichi, nur für den Fall, dass du deinem Freund den Namen des Mannes verraten willst, der dich entjungfert hat."

Auf diese Anspielung nicht eingehend, öffne ich die Tür und verlasse endlich das Zimmer.

***
 

Wieso nur, wieso musste ich mich so zulaufen lassen und meine Selbstbeherrschung so sehr verlieren, dass ich einen anderen Kerl an meinen Hintern lasse? Gott, selbst mit Tora, ist mir das noch nie passiert, denn auch wir beide, sind schon mal in der Kiste gelandet, nach einem unserer Saufabende.
 

Wie soll ich Kai jetzt nur in die Augen sehen können? Wie soll ich mich bei ihm für mein Verhalten entschuldigen, wenn ich jetzt, etwas viel schlimmeres zu beichten habe?

Fehler, andauernd mach ich irgendwelche Fehler und warum? Weil Kai sich nur noch um Ruki kümmert und ich vernachlässigt werde.

Dass diese Nacht passiert ist, ist also ganz alleine, Kais und Rukis Schuld.

***
 

Wütend stampfe ich die Stufen zu Kais Wohnung hoch. Es hat zwei Stunden gedauert, hierher zu kommen und alleine diese Tatsache, lässt mich noch wütender werden, als ohnehin schon. Nicht nur, dass ich etwas Unverzeihliches getan habe, nein, ich musste auch noch zu Fuß, hierher laufen. Das da meine Laune im Tiefpunkt ist, ist jawohl nachvollziehbar.
 

Ich krame den Haustürschlüssen heraus und öffne die Tür, dann stampfe ich ins Wohnzimmer, denn ich vermute mal stark, dass Kai und Ruki noch dort sind und aneinander gekuschelt schlafen.

Aber ich sehe nicht Kai und Ruki, schlafend auf der Couch, sondern nur Kai…, der am Boden hockt und ziemlich verstört wirkt. Was ist denn nun schon wieder passiert?
 

Sofort ist meine Wut verschwunden und die Sorge macht sich breit. Mit schnellem Schritt, bin ich bei Kai angekommen und hocke mich zu ihm.

"Hey, was ist denn los?" frage ich ihn und streiche ihm einige Haarsträhnen, die ihm ins Gesicht gefallen sind, zur Seite. "Ist es wegen gestern? Hör zu, ich..."

"Ruki... er ist weg", höre ich Kai sagen.

Toll, da komme ich wieder und will mich mit ihm versöhnen und was ist... er denkt an Ruki. Toller Freund.

"Er ist einfach weg und will... er will eine Pause... von uns und..."

"Hey", sage ich. "Ruki kommt schon wieder, er kann nicht ohne uns, das weißt du doch."

Ich versuche Kai zu beruhigen, aber es klappt nicht. Also hebe ich ihn hoch und lege ihn sanft auf das Sofa ab. Ich decke ihm mit der Decke, die auf dem Boden lag, noch ordentlich zu und hauche ihm noch einen Kuss auf die Stirn.
 

Auch wenn ich Ruki momentan verfluche, so will ich nicht, dass er geht. Egal aus welchem Grund, er uns für eine Weile verlassen will, ich kann das nicht zu lassen. Nicht wegen mir, weil ich ihn ja liebe, sondern für Kai. Er braucht seinen besten Freund, wahrscheinlich mehr, als er mich braucht.

Diese Tatsache tut zwar weh, aber ich muss lernen es zu akzeptieren.
 

Ich hole mein Handy raus und wähle erstmal Toras Nummer. Ich kann nur hoffen, dass er schon wach ist und mir bei der Suche, nach unserem Sänger, behilflich ist.

"Weißt du wie spät es ist", begrüßt mich Tora und klingt sehr müde dabei.

"Ja sorry, aber ich brauche deine Hilfe."

"Wenn es wieder wegen Kai und Ruki ist, dann muss ich diesmal leider absagen. Du musst verstehen, dass ich nicht immer aufspringen kann, wenn du mal wieder Mist gebaut hast."

"Ich weiß und es tut mir auch leid, dass ich immer wieder zu dir komme, aber ich brauche dich wirklich, ganz dringend. Ruki ist abgehauen und will uns verlassen. Ich muss ihn finden, sonst bricht mir Kai noch mehr zusammen."

"Was ist passiert?" fragt mich Tora und ich höre die Sorge, in seiner Stimme.

"Keine Ahnung. Als ich eben wieder kam, hockte Kai auf dem Boden und war ziemlich fertig. Ruki hat ihm einen Brief geschrieben..." Ich hebe diesen auf und lese ihn mir kurz durch."

"Und was? Reita... sprich mit mir."

"Er will eine Pause und... Tora, das ist alles meine Schuld. Ich hätte Kai niemals sagen sollen, dass Ruki verschwinden soll. Was ist, wenn ich Ruki nicht finde? Tora bitte, du musst mir helfen."

"Ist gut, ich rufe noch bei den anderen an und dann treffen wir uns beim PSC, ok? Von dort aus trennen wir uns dann und werden unseren Kleinen schon finden. Ich lege jetzt auf und du... rufe Aoi an."

"Mach ich… und Tora..."

"Ja?"

"Danke... für alles was du für mich tust."

"Kein Problem. Ich lege jetzt auf, Ciao."
 

Ich verstaue mein Handy in meiner Jackentasche und gehe zu Kai zurück. Der ist mittlerweile wieder eingeschlafen, sieht aber immer noch so fertig aus. Ich streiche ihm noch einmal über die Stirn und hauche einen Kuss darauf, ehe ich mich von ihm löse und die Wohnung verlasse.
 


 

~~~ * ~~~ ** ~~~ * ~~~
 

~ Tora ~
 

Es musste ja irgendwann so weit kommen, dass einer von den dreien wegläuft. Und das es ausgerechnet Ruki ist, der am allerwenigstens damit zu tun hat, ist fast noch am schlimmsten. Er hat eh schon mit seinen Problemen zu kämpfen.
 

Ich wähle Shou’s Nummer und hoffe, dass er nicht immer noch mit Nao zugange ist. Denn, so wie die sich aufeinander gestürzt hatten, als sie gestern bei mir waren, ist es nicht schwer zu erraten, was sie die Nacht über getrieben haben.

"Morgen", kommt es genuschelt von Nao, was mich sehr wundert.

Sonst ist er doch immer schon früh wach. Selbst wenn er die Nächte lang durcharbeitet, ist er am nächsten Tag wohl auf...

"Ich brauche euch in einer halben Stunde am PSC und zwar wach. Wir müssen Ruki suchen, also auf, auf."

Ich warte keine Antwort ab, sondern lege sofort auf, denn nun ist Saga dran.

***
 

Auch Saga habe ich aus dem Bett geschmissen und er klang genauso müde, wie Nao vor ihm. Doch liegt es nicht daran, das er und Hiroto, die ganze Nacht Sport getrieben haben, sondern daran, dass mein Gitarristenkollege, sich eine deftige Erkältung eingefangen hat. Dann habe ich auch noch erfahren, dass die beiden jetzt auch noch mit Uruha zusammen sind. Da haben sich ja die richtigen gefunden.

Saga hat sofort, nachdem ich ihm von Ruki erzählt habe, zugesagt zu kommen. Zwar nur alleine, weil Uruha bei Pon bleiben soll, aber wenigstens kommt er.

Zur weiteren Unterstützung habe ich noch bei Yomi und co angerufen, die ebenfalls zusagten, uns zu helfen.
 

Ich stehe vorm PSC und sehe schon Aoi, der zusammen mit Miyavi und Reita, angerannt kommt. Sie wirken ziemlich hecktisch, wenn ich das so sagen darf.

"Wir sind so schnell hergekommen, wie es ging", sagt Miyavi und geht kurz in die Hocke.

Aoi klopft ihm auf den Rücken.

"Wir wären etwas früher sogar hier gewesen, aber Miv-Miv war zu langsam."

"Wen hast du noch alles erreichen können?" fragt mich Reita, der einen noch ziemlich taffen Eindruck macht.

"Saga kommt gleich noch und auch Nightmare, habe ich noch angerufen."

"Super, ich hoffe nur, dass es nicht zu spät ist."

"Ach was", versucht Aoi ihn aufzumuntern. "Mit seinen kurzen Beinen, wird er noch nicht weit gekommen sein."

"Wie kannst du jetzt noch Witze machen?" frage ich Aoi.

Mir ist ganz anders zu Mute, als lustig zu sein.

"Oh da kommen sie ja schon", ruft Miyavi und winkt den anderen zu.
 

Stürmisch begrüßen sie sich, bis ich sie unterbrechen muss. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier.

"Wir sollten uns aufteilen", macht Reita den Vorschlag.

"Denke ich auch, da können wir einen größeren Radius absuchen."

"Wer geht mit wem?" will Yomi wissen und klammert sich an Hitsugi.

"Ihr beide", meine ich zu ihm, was ihn lächeln lässt.

Soll er doch einfach sagen, dass er mit Hitsugi gehen will.

"Gehen wir beiden auch zusammen", fragt mich Reita.

"Geht klar", antworte ich.

"Ich hänge mich an Sakito", sagt Saga und hackt sich bei diesem unter.

"Dann machen sich Aoi und Miyavi zusammen auf die Suche und..."

"Wir zwei bleiben dann ja nur noch übrig", meint Ruka und lächelt Ni~Ya, liebevoll an.

"Gut, wenn dann jeder einen Partner hat, kann es ja losgehen."

"Ähm... wo sucht welche Gruppe?" will Yomi wissen und schaut Reita und mich erwartungsvoll an.

"Wir gehen zum Flughafen und schauen dort nach."

"Ja und eine andere Gruppe geht zum Bahnhof und schaut sich dort um und die anderen..."

"... wir grasen die ganze Gegend ab", sagt Sakito und macht sich mit Saga auf den Weg.
 

Auch die anderen Gruppen laufen los, sodass nur noch Reita und ich, an Ort und Stelle stehen.

"Wir sollten uns auf den Weg machen", sagt Reita und wir beide laufen los.



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