Zum Inhalt der Seite

Love me to death

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

So, nach einer gefühlten Ewigkeit gibt's dann auch mal endlich das letzte bisher fertig geschriebene Kapitel. Keine Sorge, die Story ist nicht vergessen, aber im Moment fehlt leider die Zeit zum Schreiben. Wir hoffen aber, dass sich das bald ändert, und wünschen trotzdem viel Spaß!
 

Als Joey die Augen aufschlug, musste er sich erst einmal orientieren. Er wusste nicht mehr genau, wo er war und was als Letztes passiert war. Er erinnerte sich noch daran, dass er sich in der Küche mit Ryou und Malik unterhalten hatte. Dann war Bakura hereingekommen und … BAKURA! Mit einem Satz saß Joey senkrecht im Bett, nur um sich im nächsten Moment mit einem Wimmern wieder in die Laken zurücksinken zu lassen. Heilige Scheiße, so hatte er sich noch nicht mal nach dem ersten Mal mit Bakura gefühlt! Was zur Hölle hatte der Andere nur mit ihm angestellt?
 

Verzweifelt versuchte der Blonde zu resümieren, was am vergangenen Nachmittag und in der letzten Nacht alles geschehen war, aber irgendwie wollten sich die Bilder in seinem Kopf nicht in eine nachvollziehbare chronologische Reihenfolge bringen lassen. Erschwerend kam auch noch hinzu, dass er bei jeder noch so kleinen Bewegung ziemliche Schmerzen an einer äußerst pikanten Körperstelle hatte, die ihm das Denken auch nicht unbedingt leichter machten.
 

Ächzend und stöhnend schaffte Joey es irgendwann doch noch, sich auf den Bauch zu drehen. Ja, stellte er zufrieden seufzend fest, so konnte er eindeutig schmerzfreier liegen als auf dem Rücken. Aber verdammt, wo in aller Welt steckte Bakura nur schon wieder? Und was hatte dieser weißhaarige Mistkerl von einem Brutalo mit ihm gemacht, dass er sich fühlte, als wäre jeder Knochen in seinem Körper zerquetscht und als bestünden alle seine Muskeln bloß noch aus flüssigem Wachs?
 

"Ich bringe ihn um! Was auch immer er da letzte Nacht gemacht hat, dafür erschieße ich ihn! Oder ich erwürge ihn eigenhändig!" Joey war so in seine Mordgelüste vertieft, dass er nicht mitbekam, wie sich die Tür zu Bakuras Zimmer öffnete und Ryou leise den Raum betrat. Vorsichtig sah der Weißhaarige sich nach seinem gruseligen Ebenbild um, ehe er langsam zum Bett ging, wo er aus einem Wust von Kissen und Decken den Haarschopf seines besten Freundes hervorlugen sah.
 

"Joey, darf ich mich setzen?" Ryou räusperte sich vernehmlich und wartete nervös eine Antwort ab, ehe er sich schließlich nach einem zustimmenden, von einem leisen Ächzen begleiteten Nicken des Blondschopfs auf der Bettkante niederließ. "Wie geht’s Dir?", fragte er leise und sah dabei zu, wie sich der Blonde sich mit Mühe und Not auf die Seite drehte – etwas, das seinen ganzen Körper gleich wieder protestieren ließ und ihn zum Ächzen brachte.
 

"Ganz ehrlich? Ich fühl mich wie durch den Wolf gedreht und dann von einem Laster überrollt!" Joey brachte ein klägliches Lächeln zustande, musste aber dabei die Zähne zusammenbeißen, damit Ryou nicht merkte, wie es ihm gerade wirklich ging. Es tat unheimlich gut, seinen besten Freund hier in seiner Nähe zu wissen und auch wenn ihm alles weh tat, irgendwie half ihm Ryous Anwesenheit schon dabei, wieder ein bisschen mehr zu sich selbst zu finden und die Schmerzen zurückzudrängen.
 

"Hast Du Bakura heute schon gesehen?", erkundigte er sich neugierig, während er langsam aus dem Bett rutschte und mit zusammengebissenen Zähnen damit begann, seine überall im Zimmer verstreut herumliegenden Sachen zusammenzusuchen. Dabei bemühte er sich, weder laut zu fluchen noch sich in irgendeiner Form anmerken zu lassen, dass ihn Bakuras Abwesenheit wesentlich mehr störte, als sie es sollte.
 

"Der sollte heute Morgen zu seinem Boss kommen und hat dessen Büro wenig später wutschnaubend verlassen. Danach hab ich ihn nicht mehr gesehen", beantwortete Ryou Joeys Frage und seufzte lautlos. Irgendwie war er sich ziemlich sicher, dass es eindeutig besser war, dass dieser weißhaarige Bodyguard im Augenblick nicht da war. So, wie dieser Bakura ihn bei ihrer zufälligen Begegnung im Flur nach dem Gespräch mit seinem Boss angesehen hatte, war er kurz davor gewesen, nicht nur einen Mord zu begehen sondern gleich mehrere – egal, wer sich ihm dabei in den Weg stellen würde. Wohin auch immer dieser gruselige Typ danach verschwunden war, Ryou hoffte, er möge recht lange wegbleiben.
 

Wie er es auch drehte und wendete, der Weißhaarige verstand wirklich nicht, was Joey an diesem Kerl fand. Dieser durchgeknallte Psychopath passte einfach nicht zu dem Blonden. Ryous Meinung nach brauchte sein bester Freund jemanden, der sanft und zärtlich zu ihm war, der seine Künstlerseele beachtete und ihr den Raum gab, sich zu entfalten. Was er ganz sicher nicht gebrauchen konnte, war ein weißhaariger Bodyguard, der aussah, als würde er kleine Kinder zum Frühstück verspeisen. Aber er war sich leider auch nur allzu sehr dessen bewusst, dass Joey nicht auf ihn hören würde. Dafür war der Blondschopf viel zu starrköpfig. Und unglücklicherweise hatte er es sich offensichtlich in den Kopf gesetzt, dass der Mann für ihn ausgerechnet dieser Bakura war, aber warum das so sein musste, begriff Ryou beim besten Willen nicht.
 

Eigentlich, sinnierte der Weißhaarige, während er beobachtete, wie sein bester Freund sich in seine Sachen kämpfte, war Joey ja auch alt genug um zu wissen, worauf er sich einließ. Aber andererseits hatte er noch nie eine echte Beziehung gehabt und war auch noch nie vorher wirklich verliebt gewesen. Was also, wenn er die Anziehung, die zwischen Bakura und ihm unübersehbar herrschte, einfach nur missinterpretierte und nur aufgrund von Sex annahm, mehr für diesen weißhaarigen Rüpel zu empfinden? Was, wenn er sich da einfach nur täuschte? Und was, wenn Bakura ihn auslachte, falls Joey jemals den Mut aufbrachte, ihm seine Gefühle zu gestehen? Eine solche Enttäuschung könnte Joey vollkommen aus der Bahn werfen. Aber wie in aller Welt, fragte Ryou sich selbst, konnte er seinen besten Freund vor dieser Enttäuschung bewahren, wenn dieser einfach nicht auf ihn hören wollte?
 

Schweigend beobachtete der Weißhaarige, wie Joey den Reißverschluss seiner Jeans schloss. Dann verließ er gemeinsam mit diesem Bakuras Zimmer, damit Joey endlich etwas in den Magen bekam. Immerhin war es inzwischen schon beinahe Mittag. "Weißt Du, wie lange Du noch hier bleiben sollst?", erkundigte der Weißhaarige sich irgendwann leise, während er seinem besten Freund beim Essen Gesellschaft leistete, erntete jedoch nur ein Schulterzucken, das ihn unhörbar seufzen ließ. Es war eigentlich absolut untypisch für Joey, sich in so eine Situation zu bringen und sich dann damit abzufinden, ohne zu wissen, wie lange diese Situation anhalten würde. Normalerweise war der Blonde ein Kämpfer, der niemals aufgab, sondern sich immer wieder aufrappelte, aber hier steckte er den Kopf in den Sand und das war es, was Ryou einfach nicht verstand.
 

'Das liegt an diesem Bakura. Ganz bestimmt.' Warum nur, fragte Ryou sich, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf schoss, war ihm diese Erkenntnis nicht schon früher gekommen? Es war doch so offensichtlich, wenn man es genau bedachte. Immerhin kannte er seinen besten Freund gut genug um zu wissen, dass dieser sich mit Leichtigkeit schon längst irgendwohin ins Ausland hätte absetzen können, wenn er es nur wirklich ernsthaft versucht hätte. Joey war schließlich ein Meister seines Fachs, der allen seinen Verfolgern bisher immer wenigstens zwei Schritte voraus gewesen war.
 

Die Tatsache jedoch, dass er offenbar nicht einmal an Flucht zu denken schien, sprach in Ryous Augen Bände. Es musste einfach an diesem Bakura liegen. Wieso sonst nahm der Blondschopf seine Gefangenschaft so einfach hin, ohne auch nur ernsthaft zu versuchen, Devlin und seinen Leuten zu entkommen? So gut konnten diese Typen doch nicht sein, dass sie Joey Wheeler wirklich festsetzten. Dass der Blondschopf bereits einen gescheiterten Fluchtversuch hinter sich hatte, wusste der Ryou ja noch nicht.
 

'Verdammt, das ist doch einfach nicht normal!' Innerlich fluchend kaute Ryou auf seiner Unterlippe herum, ohne seinen noch immer mit Essen beschäftigten besten Freund aus den Augen zu lassen. Joey durfte sein Herz doch nicht an diesen Psychopathen hängen! Dieser Bakura würde ihn früher oder später kaputtmachen, dessen war Ryou sich absolut sicher. Aber warum, verflucht noch mal, wollte Joey das bloß nicht sehen?
 

"Warum lässt Du das mit Dir machen?" Ryous Worte ließen Joey mitten im Kauen innehalten und seinen besten Freund irritiert ansehen. Wovon in aller Welt sprach der Weißhaarige bloß? "Verdammt, was hat dieser Kerl mit Dir gemacht?", beantwortete dieser die unausgesprochene Frage des Blonden gleich, ließ ihm aber keine Möglichkeit etwas dazu zu sagen. Ehe der Blonde auch nur seinen Mund leer machen konnte, fuhr Ryou auch schon fort.
 

"Du hast Dich bisher noch niemals einsperren lassen. Niemals. Von niemandem! Nicht mal Pegasus hat das je gewagt. Und jetzt sitzt Du hier und isst, als wäre es das Natürlichste der Welt, dass Du eine Geisel bist, die dieser Devlin jederzeit umbringen kann, wenn er der Meinung ist, dass er Dich nicht mehr braucht. Verdammt, was ist bloß los mit Dir, Joey? Das bist doch nicht Du! So bist Du nicht!" 'Und ich will Dich wiederhaben. Ich will meinen besten Freund zurück und nicht irgendeine billige Kopie!'
 

Während seines Ausbruchs war Ryou aufgesprungen, hatte sich vor dem Tisch aufgebaut und die Hände in die Hüften gestemmt. So, mit ärgerlich funkelnden dunkelbraunen Augen, hatte er plötzlich wesentlich mehr Ähnlichkeit mit Bakura – eine Feststellung, die Joey um ein Haar ein lautes Auflachen entlockt hätte. Da versuchte er alles, um nach der letzten Nacht bloß nicht wieder ständig über Bakura nachzudenken – was schon allein aufgrund seiner ziemlich eingeschränkten Beweglichkeit mehr als schwierig war –, und dann erinnerte ihn ausgerechnet sein bester Freund an denjenigen, den er gerade am liebsten einfach nur vergessen wollte. Wenn das nicht pure Ironie war, was war es dann?
 

"Halt die Klappe, Ryou!" Selbst auch eindeutig ärgerlich – weniger wegen Ryous Tirade sondern mehr weil er jetzt wieder an Bakura denken musste, obwohl er das eigentlich ganz und gar nicht wollte – schlug Joey mit der flachen Hand auf den Tisch und warf seinem besten Freund einen kalten Blick zu. Sehr zu seiner Überraschung zuckte Ryou allerdings nicht zusammen, sondern atmete stattdessen sichtbar auf und brachte sogar ein kleines Lächeln zustande, das den Blonden nur noch mehr irritierte. Was war denn jetzt kaputt?
 

Obwohl sein bester Freund ihn so angefahren hatte, war Ryou einfach nur froh darüber, überhaupt eine richtige Reaktion bekommen zu haben. Dieses Temperament kannte er nur zu gut. Das war der Joseph, den er kannte und schätzte. Und dieser Joseph, dessen war Ryou sich sicher, würde ihm die Gründe für seine ungewohnte Passivität schon noch erklären. Immerhin hatte er ja schon mal reagiert, auch wenn inzwischen nichts mehr auf seinen kurzen Ausbruch hindeutete. Aber das war nicht weiter ungewöhnlich. Sein bester Freund war immerhin ein Profi.
 

Und selbst wenn der Blondschopf sich nicht erklärte, so wusste Ryou doch jetzt mit Sicherheit, dass sie alle heil und unbeschadet aus der Sache herauskommen würden – etwas, woran er bis eben zugegebenermaßen gezweifelt hatte. Sie befanden sich hier schließlich praktisch auf feindlichem Gebiet, wenn man es so wollte, und der Weißhaarige hatte, wie er sich etwas beschämt eingestehen musste, schon ein wenig Angst um Malik, Serenity, Joey und auch um sich selbst gehabt.
 

Aber jetzt war wieder alles in Ordnung. Joey würde nicht zulassen, dass einem von ihnen etwas passierte. So war der Blonde einfach nicht. Egal, wie geblendet er von Devlins psychopathischem Bodyguard auch sein mochte, er würde weder seine Schwester noch seine Freunde zu Schaden kommen lassen. Er achtete auf seine Freunde und auf seine Familie – selbst wenn er, um diese zu schützen, andere Menschen verletzen musste. Er würde es tun, wenn es nötig war, das wusste Ryou, und dieses Wissen beruhigte seine angespannten Nerven.
 

"So, nachdem Du ja jetzt endlich wieder Du selbst bist – zumindest einigermaßen –, beantworte mir eine Frage, Joey: Was hast Du jetzt vor? Wie soll es weitergehen? Wie lange willst Du noch hier bleiben?" Mit fragend schiefgelegtem Kopf sah der Weißhaarige seinen besten Freund an. Diese Dinge interessierten ihn zugegebenermaßen wirklich sehr, aber es gab etwas, was er sogar noch dringender wissen wollte: "Und was am Wichtigsten ist: Was gedenkst Du wegen diesem Bakura zu unternehmen?"
 

Bis zum nächsten Mal!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2014-04-20T09:35:49+00:00 20.04.2014 11:35
Hey (❀◦‿◦)♫・*:.。. .。.:*・

das war süß, wie Mai Yami und Duke zueinander geschubst hat
und die beiden dazu gebracht hat, das sie sich aussprechen und
wieder verstehen... Und das Duke sogar eingelenkt hat, das er
sich vorstellen könnte zukünftig auch mal wieder zu tauschen. Aber
Yami war auch knuffig, das er sich die ganze Zeit sorgen gemacht
hat, es sich jetzt mit Duke verscherzt zu haben und wie heil froh er
dann war zu hören, das noch alles in Butter ist und nicht nur das,
sondern zu erfahren, das er auch noch Dukes einzige erfahrung
war^^

*schmunzelt* ob Mai auch etwas mit Tristan und Serenety ahnt?
Zumindest hat sie die beiden ja zusammen weg geschickt *ggg*

Mir gefällt eure Geschichte. Ist sehr angenehm zu lesen und hat
mir Spaß gemacht.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2014-04-20T08:41:50+00:00 20.04.2014 10:41
3455 Love me to death von Projekt_Gemini
================================================================================
Kapitel 41:
------------


Was lange währt, wird endlich gut. Nach einer kleinen Ewigkeit gibt's endlich
mal ein neues Kapitel. Sogar mal wieder pünktlich an einem Mittwoch. Wir
wünschen viel Vergnügen!


"Du hättest es mir sagen sollen." Ein leiser Vorwurf schwang in Yamis Stimme
mit, doch das sanfte Streicheln seiner Fingerspitzen über den nackten Rücken
seines Geliebten nahm seinen Worten den Stachel. Duke stand jedoch im Augenblick
ganz und gar nicht der Sinn danach, sich von diesen Zärtlichkeiten besänftigen
oder gar einlullen zu lassen. "Ja, klar!", schnaubte er daher und drehte
demonstrativ sein Gesicht zur Wand – eine Geste, die Yami ein unhörbares
Seufzen entlockte.

"Woher hätte ich das denn bitteschön wissen sollen?", fragte er leise und
seufzte ein wenig lauter, als er nur bockiges Schweigen erntete. "Gut, wenn Du
nicht mit mir reden willst, bitte. Dann eben nicht." Damit schüttelte der
Bunthaarige den Kopf, schwang seine Beine aus dem Bett und stand auf, um zu
duschen und sich anzuziehen. "Ich gehe jetzt frühstücken. Soll ich Dir etwas
mitbringen, wenn ich zurückkomme?", bot er danach an, erhielt jedoch auch jetzt
keine verbale Antwort.

"Bitte, wenn Du unbedingt schmollen willst wie ein Kleinkind ..." Mit diesen
Worten zog Yami seine Zimmertür hinter sich zu und machte sich auf den Weg zur
Küche. Er würde, beschloss er dabei, heute nicht zusammen mit Mai und den
Anderen dort frühstücken, sondern einfach das Frühstück für Duke und sich
mit auf sein Zimmer nehmen. Und wenn der Schwarzhaarige etwas abhaben wollte,
dann würde er wohl oder übel mit ihm reden müssen. Dieses kindische Verhalten
war doch einfach lächerlich!

Nachdem er sich noch einmal versichert hatte, dass Yami den Raum auch wirklich
verlassen hatte, drehte Duke sich mit einem leisen Ächzen auf die Seite und
quälte sich schließlich sogar ganz aus dem Bett, um in das angrenzende
Badezimmer zu taumeln. Dabei musste er die Zähne zusammenbeißen und sich den
ganzen Weg über an der Wand abstützen – ein weiterer Schlag für sein Ego,
das in der vergangenen Nacht schon gehörig zusammengestaucht worden war.

Es kam dem Schwarzhaarigen wie eine halbe Ewigkeit vor, bis er es endlich zur
Dusche geschafft hatte. Aufatmend drehte er das heiße Wasser auf und ließ sich
erst einmal eine Weile lang mit geschlossenen Augen berieseln, ehe er
schließlich langsam und vorsichtig damit begann, sich zu waschen. 'Ich verstehe
nicht, wie Yami das einfach so wegsteckt', grübelte er dabei vor sich hin. Ja,
sicher, der Bunthaarige hatte deutlich mehr Übung als er – immerhin war
dieser Positionswechsel der letzten Nacht der erste dieser Art gewesen; zuvor
hatte er noch nie zugelassen, dass ein anderer Mann sich seinen Körper einfach
so nahm –, aber das konnte doch nicht alles sein. Oder etwa doch?

'Ich sollte in Zukunft mal etwas sanfter mit ihm umgehen, nahm Duke sich vor,
nachdem er auch seine Haare gewaschen und sich den Schaum vom Körper gespült
hatte. Äußerst vorsichtig verließ er die Duschkabine, trocknete sich ab und
hüllte sich in einen seiner Bademäntel, der für alle Fälle hier in Yamis
Badezimmer hing. Dann atmete der Schwarzhaarige noch einmal tief durch und
machte sich auf den kilometerlang anmutenden Rückweg ins Schlafzimmer.

Noch ehe er jedoch die Badezimmertür hinter sich zugezogen hatte, schrak er
heftig zusammen, als er bemerkte, dass Yami in der Zwischenzeit bereits in sein
Zimmer zurückgekehrt war. Der unverkennbare Duft von schwarzem Kaffee lag in
der Luft und ein kurzer Blick auf das Tablett, das der Bunthaarige auf seinem
Nachttisch abgestellt hatte, ließ Dukes Magen leise grummeln.

"Du hättest ruhig noch liegen bleiben und Dich ausruhen können", begrüßte
Yami den Schwarzhaarigen ruhig. Dass dieser schon auf den Beinen war, hatte ihn
im ersten Moment etwas überrascht, aber dann hatte er zugeben müssen, dass es
einfach typisch für ihn war. Immerhin hatte er schließlich sowohl Arbeit zu
erledigen als auch einen Ruf zu wahren. Den Luxus, einfach mal auszuschlafen,
gönnte er sich nur ausgesprochen selten.

'Dabei hätte ihm etwas mehr Schlaf nach der letzten Nacht sicher gut getan.'
Mit einem unhörbaren Seufzen schüttelte der Bunthaarige diesen Gedanken ab und
deutete ein kleines Lächeln an. "Ich hab Dir Frühstück mitgebracht", machte
er, mehr aus Verlegenheit als aus Notwendigkeit, auf das Offensichtliche
aufmerksam. Die Tatsache, dass Duke noch immer nicht mit ihm sprach, machte ihn
wesentlich nervöser als hundert wütende Bakuras es gekonnt hätten.

'Vielleicht hab ich's letzte Nacht doch etwas übertrieben.' Ja, sicher, nach
der ersten Überraschung über den Positionswechsel hatte Duke das Ganze
unüberhörbar genossen, aber trotzdem war Yami sich nicht sicher, ob er nicht
doch zu weit gegangen war. Bisher war der Schwarzhaarige bei ihren
Techtelmechtels immer dominant gewesen, aber in der letzten Nacht hatte Yami
einfach nicht mehr an sich halten können. Er hatte Duke unbedingt beweisen
wollen, dass es Dinge gab, die ihm keine Frau der Welt jemals würde geben
können. Augenscheinlich war das jedoch ein Fehler gewesen – ein Fehler, der
ihn alles und noch mehr kosten konnte. Verdammt, warum hatte er sich nur nicht
zurückhalten können?

"Du kannst ja schon mal frühstücken. Leg Dich ruhig wieder hin. Ich kümmere
mich so lange um alles. Ich esse später." Damit verschwand Yami schon zum
zweiten Mal an diesem Morgen aus dem Zimmer, ohne eine Antwort abzuwarten.
Draußen lehnte er sich kurz an das Holz seiner Zimmertür, schloss die Augen
und atmete erst einmal tief durch, ehe er sich straffte und sich auf die Suche
nach Mai machte. Immerhin musste die Blondine ja Bescheid wissen, dass vorerst
wohl nicht mit dem Auftauchen des Bosses zu rechnen war.

Duke, der nicht so recht gewusst hatte, wie er auf Yamis Auftauchen reagieren
sollte – sollte er den Bunthaarigen für seine Anmaßung der vergangenen Nacht
anschreien oder sollte er sich doch lieber dafür entschuldigen, dass er selbst
oft so stürmisch gewesen war? –, fand seine Sprache erst wieder, als die
Zimmertür zum zweiten Mal an diesem Morgen hinter Yami zugefallen war. "Du
musst nicht gehen", kam es leise und eindeutig zu spät über seine Lippen, denn
der Bunthaarige kehrte nicht zurück.

Abgrundtief seufzend schleppte Duke sich die letzten paar Schritte zum Bett,
setzte sich vorsichtig und sog scharf die Luft ein. 'Entschuldigen. Definitiv.
Und zwar dringend.' Er musste sich unbedingt dafür entschuldigen, dass er sich
so oft nicht zurückgehalten hatte. Aber wie in aller Welt sollte er das tun,
wenn Yami einfach verschwand und ihn hier alleine zurückließ? Der
Schwarzhaarige wusste es nicht, aber er beschloss, im Augenblick auch nicht mehr
darüber nachzudenken. Sein knurrender Magen machte ihm ziemlich eindeutig klar,
wo seine Prioritäten vorerst liegen sollten.

Kaum dass er sich einigermaßen gestärkt und es sich wieder in Yamis Bett
bequem gemacht hatte, nachdem er sich vor allem an dem starken schwarzen Kaffee
bedient hatte, klopfte es und nur eine Sekunde später erschien zu Dukes
Enttäuschung nicht Yami, sondern Mai in der Tür. "Ich wollte nur mal nach Dir
sehen", erklärte sie ihr Auftauchen, zog sich ungefragt einen Stuhl zum Bett
und nahm so darauf Platz, dass sie ihren Boss ansehen konnte.

"Unsere Gäste sind alle versorgt. Ich habe vorhin mit Serenity gefrühstückt
und mich ein bisschen mit ihr unterhalten. Sie macht sich ziemlich große Sorgen
um ihren Bruder. Ich habe versucht, ihr die Situation ein bisschen zu erklären,
ohne ihr zu viel zu verraten. Dass ein Anschlag auf eine seiner Ausstellungen
eine sensible Künstlerseele wie Joey zutiefst verstört hat und dass das
Gefühlschaos wegen Bakura das Ganze eher verschlimmert als verbessert, hat sie
mir glücklicherweise problemlos geglaubt. Im Moment ist sie mit Tristan
unterwegs, um sich die Stadt anzusehen. Ich hoffe, das war okay. Ich hätte Joey
ja mitgeschickt und wäre selbst auch mitgefahren, aber von unserem blonden
Künstler war heute noch nicht viel zu sehen."

"Ist schon in Ordnung." Unter leisem Ächzen setzte Duke sich halb auf. Dabei
ließ er Mai nicht aus den Augen, aber die Blondine verzog keine Miene. Wenn sie
über die vergangene Nacht Bescheid wusste, dann gelang es ihr meisterhaft, sich
davon nichts anmerken zu lassen. "Yami hat mir vorhin übrigens erzählt, dass
er Bakura, Joey und dessen Freunde heute morgen in der Küche getroffen hat, als
er Frühstück gemacht hat", schwenkte sie stattdessen auf ein anderes Thema um.
Das kurze Flackern in den grünen Augen des Schwarzhaarigen entging ihr nicht,
aber sie sagte nichts dazu und gab auch mit keiner Silbe zu verstehen, dass sie
mit ihrem Halbbruder nicht nur über ihre Gäste, sondern auch über die
Vorkommnisse der letzten Nacht gesprochen hatte.

"Joey und Bakura haben sich wohl gestritten, aber als ich vorhin an Bakuras
Zimmertür geklopft habe, klang das, was ich gehört habe, definitiv eher nach
dem Gegenteil von Streit. Aus diesem Grund habe ich Tristan auch alleine mit
Serenity losgeschickt. Ich denke, Joey wäre es unglaublich peinlich, wenn seine
kleine Schwester mitanhören würde, was Bakura und er hinter verschlossenen
Türen so miteinander treiben." Bei diesen Worten konnte Mai sich ein leichtes
Grinsen nicht verkneifen. "Es würde mich doch sehr wundern, wenn irgendjemand
einen der beiden vor morgen Mittag zu Gesicht bekommt. Ich hoffe, Du brauchst
Bakura bis dahin nicht. Ich fürchte, er würde im Moment jeden umbringen, der
es wagt, ihn und Joey zu stören."

Diese Aussage ließ eine von Dukes Brauen in die Höhe wandern. So
pflichtvergessen war Bakura sonst eigentlich nie. Zu sehr steckte ihm immer noch
die Angst davor, zu Kisaragi zurückgeschickt zu werden, in den Knochen. Dass er
jetzt tatsächlich so mit dem Feuer spielte, war eindeutig mehr als
ungewöhnlich für den Weißhaarigen. Immerhin tat er sonst wirklich alles, um
auch nur die Erwähnung des Namens Kisaragi zu vermeiden.

"Mir scheint, Bakura hat wirklich Gefallen an Joey gefunden." Was, genau
betrachtet, vielleicht gar nicht unbedingt das Schlechteste war. 'Vielleicht
kann ich Bakura dazu abstellen, ein Auge auf Joey zu haben.' Doch, die Idee war
wirklich gut. Wenn der Weißhaarige den Blondschopf im Auge behielt und ihn
beschäftigte, dann war die Gefahr, dass er tatsächlich rückfällig wurde,
deutlich geringer. Und außerdem musste er selbst sich dann nicht mehr ständig
mit Bakuras schlechter Laune herumschlagen. Wenn der Weißhaarige körperlich
und vor allem sexuell ausgelastet war, war er schließlich wesentlich ruhiger
und umgänglicher als sonst.

"Ich denke, das können wir nutzen." Mai schmunzelte leicht über den
geschäftsmäßigen Tonfall ihres Bosses, wurde aber gleich wieder ernst. "Das
denke ich auch. Bakura wird sich sicher freuen. Und Joey garantiert auch, obwohl
er das wohl kaum freiwillig zugeben wird", stimmte sie zu. "Joeys Freunde sind
übrigens auch in der Stadt. Sie wollten zusammen ins Museum. Tristan hat sie
dort abgesetzt und holt sie auf dem Rückweg wieder ab", gab sie die weiteren
Informationen preis, die sie noch hatte. Dann rückte sie mit dem Stuhl noch ein
bisschen näher ans Bett und sah ihrem Boss forschend ins Gesicht. Dieser schien
versucht zu sein, den Augenkontakt zu vermeiden, erwiderte ihren Blick nach
kurzem Zögern allerdings doch.

"Yami fühlt sich furchtbar", begann Mai und nahm zu ihrer Zufriedenheit wahr,
dass die grünen Augen des Schwarzhaarigen sich bei diesen Worten erschrocken
weiteten. "Er ist vollkommen durcheinander und befürchtet, dass er letzte Nacht
einen Fehler gemacht hat, den er nie wiedergutmachen kann. Deshalb traut er sich
jetzt auch nicht her. Er ist zum Schießstand gegangen und trainiert wie ein
Besessener."

"So ein Idiot!" Vor sich hin fluchend stemmte Duke sich komplett hoch,
ignorierte den Schmerz an einer sehr pikanten Körperstelle und fuhr auch kaum
zusammen, als Mai ihm seine Kleidung reichte, sobald er sich auf die Beine
gekämpft hatte. "Ihr Jungs seid manchmal wie kleine Kinder. Bloß nicht
miteinander reden, wenn ihr etwas zu klären habt. Nein, ihr schweigt euch
lieber an, anstatt euch auszusprechen", tadelte sie dabei, konnte den
amüsierten Unterton allerdings nicht aus ihrer Stimme verbannen. Irgendwie war
es ja fast schon wieder lustig mit anzusehen, wie "ihre" Jungs lieber über ihre
eigenen Zungen stolperten, anstatt miteinander zu sprechen.

"Du überschreitest Deine Kompetenzen ganz gewaltig, Mai." Dukes Warnung verlor
durch die Tatsache, dass er sich ausgesprochen mühsam und ungelenk in seine
Kleidung quälte, deutlich an Wirkung. Nicht, dass die Blondine sich überhaupt
davon hätte beeindrucken lassen. Ja, sicher, sie arbeitete für den
Schwarzhaarigen, aber das bedeutete schließlich nicht, dass sie keine eigene
Meinung haben durfte. Und daran, diese Meinung kundzutun, ließ sie sich auch
von niemandem hindern. Das wäre doch gelacht!

"Mag sein, aber ich darf das", erwiderte sie daher selbstbewusst und strich sich
eine störende blonde Locke aus dem Gesicht. "Yami ist mein Halbbruder und Du
bist offiziell mein Liebhaber und inoffiziell mein Boss. Ich habe also jedes
Recht dazu, euch beiden den Kopf zurechtzurücken, wenn ihr euch so kindisch und
idiotisch aufführt wie heute", fügte sie noch hinzu und Duke musste sich auf
die Unterlippe beißen, um nicht zu grinsen. Genau betrachtet hatte Mai ja
tatsächlich Recht. Sie hatte noch nie ein Blatt vor den Mund genommen und genau
das mochte er schließlich so an ihr. Sie war immer entwaffnend ehrlich,
besonders dann, wenn sie alleine waren und sie offen reden konnte.

"Außerdem bist Du ja auch ein ganzes Stück älter als wir", stichelte der
Schwarzhaarige trotzdem und fing sich dafür einen Boxhieb gegen den Oberarm
ein, der ihn doch noch zum Lachen brachte. "Man spricht eine Dame nie auf ihr
Alter an", belehrte Mai ihn und piekte ihm gegen die Brust. "Und wenn Du jetzt
nicht zusiehst, dass Du zum Schießstand kommst, dann schleife ich Dich
persönlich an den Haaren dorthin, Boss hin oder her!", drohte sie spielerisch
und gab ihm noch einen leichten Klaps auf den Hinterkopf, ehe sie ihn rigoros
vor sich her aus dem Zimmer schob.

Noch immer leise vor sich hin lachend machte Duke sich tatsächlich auf den Weg
in Richtung des Gartens, in dem sich der Schießstand befand. Dabei war er
ungemein froh darüber, dass die Villa so leer war. Darauf, jetzt jemandem unter
die Augen zu treten, konnte er nur zu gut verzichten. Er hatte schließlich
einen Ruf zu verlieren, den er nun wirklich nicht riskieren wollte. Schlimm
genug, dass Noah sein Geeiere sicher auf den Überwachungsbändern würde sehen
können. 'Löschen. Definitiv löschen', nahm Duke sich vor. Auf gar keinen Fall
wollte er, dass durch irgendeinen dummen Zufall doch noch durchsickerte, was
genau ihm in der letzten Nacht widerfahren war. Das ging nur Yami und ihn etwas
an, sonst niemanden.

Es erschien dem Schwarzhaarigen wie eine Ewigkeit, bis er endlich sein Ziel
erreicht hatte. Yami, angetan mit Ohrenschützern und einer gelben Brille,
bemerkte sein Kommen nicht und Duke nutzte die Chance, um den Anderen eine Weile
zu beobachten. Jedes Mal war es wieder erstaunlich, wie gut der Bunthaarige mit
seiner Waffe umgehen konnte und wie präzise seine Schüsse ihr Ziel trafen.

'Wenn ich Yami und Bakura nicht hätte, dann wäre ich schon lange tot', ging es
dem Schwarzhaarigen nicht zum ersten Mal durch den Kopf. So lässig, wie es ihm
in seiner Verfassung möglich war, lehnte er sich an einen Baum in der Nähe,
verschränkte die Arme vor der Brust und wartete, bis Yami sein Training beendet
hatte. Dieses Mal musste er sich länger gedulden als gewöhnlich, aber er
unternahm nichts, um den Bunthaarigen früher auf seine Anwesenheit aufmerksam
zu machen. Erst als dieser seine Waffe beiseite legte und die Ohrenschützer
abnahm, räusperte Duke sich und schmunzelte ganz leicht, als Yami sich zu ihm
umdrehte und bei seinem Anblick gleich erschrocken zusammenfuhr.

"Mal wieder lauter Volltreffer", konstatierte der Schwarzhaarige mit einem
Nicken in Richtung der Zielscheibe, aber Yami gönnte dieser keinen zweiten
Blick. Zum Einen wusste er selbst, wie präzise er getroffen hatte, und zum
Anderen war er viel zu nervös, um jetzt wegzusehen. Was wollte Duke hier? Warum
lag er nicht im Bett und gönnte sich noch ein bisschen Ruhe? War sein Hiersein
ein gutes Zeichen oder doch eher ein schlechtes? Der Bunthaarige wusste es nicht
und diese Ungewissheit machte ihn wahnsinnig.

"Wie immer", gab er dennoch relativ neutral zurück und nahm erst mal die Brille
ab, um sich selbst noch ein bisschen Zeit zum Sammeln zu geben. Erst dann sah er
seinen Boss wieder an. Ihm weiter aus dem Weg gehen zu wollen brachte wohl
nichts, also war es an der Zeit, sich dem Unvermeidlichen zu stellen – wie
auch immer dieses Unvermeidliche jetzt genau aussehen würde.

Duke, dem Yamis unterschwellige Nervosität nicht entging, atmete noch einmal
tief durch, ehe er sich räusperte. "Ich denke, wir müssen reden", begann er
ernst, schmunzelte dann jedoch leicht. "Na ja, eigentlich ist es vielmehr Mai,
die das denkt, aber ich glaube, sie hat Recht", gab er zu und sein Schmunzeln
wandelte sich zu einem Grinsen, als Yami ihn gleichermaßen überrascht wie
zerknirscht ansah.

"Tut mir leid. Ich weiß, ich hätte ihr nicht davon erzählen sollen, aber
...", setzte der Bunthaarige an, aber Duke schnitt ihm mit einer knappen Geste
das Wort ab. "Ist schon in Ordnung. Es ist nur so, dass ...", begann er mit
einer Rechtfertigung, schüttelte dann jedoch den Kopf und sah seinen
Gesprächspartner fragend an. "Bin ich Dir manchmal zu wild?", verlieh er dann
seiner Hauptsorge des Morgens Ausdruck. Darüber, ob er nicht manchmal zu grob
zu Yami war, hatte er seit dem Aufwachen die ganze Zeit nachdenken müssen. War
der Bunthaarige wirklich so ein guter Schauspieler, dass es ihm gelang, sich
nichts anmerken zu lassen? Oder war er selbst bisher einfach nur zu blind und zu
sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass er nichts davon mitbekommen
hatte, dass er dem Mann, den er liebte, Schmerzen zugefügt hatte?

Im ersten Moment glaubte Yami, sich verhört zu haben. Hatte Duke ihn gerade
wirklich gefragt, ob ihm der Sex zu wild war? 'Glaubt er etwa wirklich, dass er
mir weh getan hat?' Aber das war doch Unsinn! Vollkommener Quatsch, um genau zu
sein. Er genoss doch jede der Nächte, die sie zusammen verbrachten. Wie kam der
Schwarzhaarige nur auf die Idee, dass es anders sein könnte?

"Wenn ja, dann musst Du mir das nur sagen. Ich kann mich auch zurückhalten,
wenn Du das willst. Ich kann ..." Duke kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden,
denn Yami trat näher zu ihm, legte ihm einen Finger auf die Lippen und
unterbrach ihn so. "Das musst Du nicht", widersprach er gleich und lächelte den
nur wenig Größeren von unten herauf an. "Wie kannst Du glauben, dass mir das,
was wir tun, nicht gefällt oder dass es mir zu viel ist?", tadelte er sanft
weiter, ließ aber nicht zu, dass der Schwarzhaarige etwas dazu sagte.
Stattdessen reckte er sich ein bisschen und hauchte ihm einen Kuss auf die
Lippen, löste sich aber gleich darauf wieder von ihm.

"Weißt Du, dieses unangenehme Ziehen und die Schmerzen ... Das passiert
eigentlich nur beim ersten Mal. Ich hätte es letzte Nacht nicht so übertreiben
dürfen. Aber ich konnte doch nicht wissen, dass Du so noch gar keine Erfahrung
hattest." Diese Rechtfertigung Yamis brachte Duke zum Schmunzeln. "Mit wem
hätte ich diese Erfahrung denn bitteschön machen sollen, hm? Außer Dir gibt
es niemanden, dem ich genügend vertraue", ließ er den Bunthaarigen wissen und
lächelte, als dessen Augen groß wurden.

"Sag bloß, Du hast das nicht gewusst?", erkundigte er sich neckend, gab nun
jedoch seinerseits Yami keine Möglichkeit zum Antworten, sondern küsste ihn
stattdessen lange und zärtlich. Danach wanderte er mit seinen Lippen zum Hals
des Bunthaarigen weiter, pustete sanft gegen die empfindliche Haut dort und
knabberte schließlich ein wenig an seinem Ohrläppchen, weil er genau wusste,
dass Yamis Knie davon immer weich wurden.

"Für mich hat es immer nur Dich gegeben. Alle Anderen waren Spielereien, nichts
weiter. Nur Du warst mir immer wichtig, sonst niemand. Und na ja ... Wenn es
wirklich nicht jedes Mal so ist wie heute, dann ... könnten wir das ja
vielleicht noch mal wiederholen. Genau betrachtet war die letzte Nacht nämlich
das absolute Gegenteil von schlecht", gestand er dann vor dem Bunthaarigen und
sich selbst ein, was ihn den ganzen Morgen über noch zusätzlich beschäftigt
hatte. Leicht fiel ihm dieses Geständnis zwar nicht, aber Yamis Strahlen machte
ihm klar, dass es das Richtige gewesen war.

"Beim nächsten Mal bin ich vorsichtiger", versprach der Bunthaarige, schlang
seine Arme um Dukes Nacken und küsste diesen seinerseits mit all seiner
Sehnsucht und allem Gefühl, zu dem er fähig war. Der Schwarzhaarige erwiderte
den Kuss ebenso sehnsüchtig. Mai, die in den Garten gekommen war, um nach ihrem
Boss und ihrem Halbbruder zu sehen und ihnen, falls notwendig, noch ein wenig
auf die Sprünge zu helfen, bemerkte keiner der beiden Männer.

'Na bitte, es geht doch.' Überaus zufrieden mit sich und der Welt drehte die
Blondine sich auf dem Absatz um und ging, unhörbar ein kleines Liedchen vor
sich hin summend, zurück zur Villa. Da ja augenscheinlich erst einmal alle ihre
Jungs beschäftigt waren, beschloss sie, würde sie jetzt gleich einfach Kisara
anrufen und sich noch mit ihr treffen. Immerhin galt es, den zukünftigen Erben
oder auch die Erbin des kaibaschen Vermögens einzukleiden und auszustatten. Das
war eine Aufgabe ganz nach Mais Geschmack.

Bis zum nächsten Mal!

Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)

Antwort von:  jyorie
20.04.2014 10:43
warum kann man auf Mexx die Kommis nicht mehr löschen, wenn man was falsch getippt hat????

*grummelt* so ein blödfug*
Antwort von:  jyorie
20.04.2014 10:46
sorry, das hier war ein Fehler, ich lese nicht gern am Bildschirm und wollte mir das Kapitel 41 aufs Handy kopieren, hab aber die falsche Registrierkarte im Explorer erwischt und das Kapitel hier einkopiert.

Als ich mir vorher eure Geschichte aufs Handy gezogen hatte, hab ich 2x Kapitel 42 kopiert, und es nicht gemerkt, erst eben als ich das letzte lesen wollte, ist mir aufgefallen, das K41 und K42 sich gleich anhören und das ich statt K41 schon K42 gelesen habe, also stimmt der letzte kommi nicht und ich lese dann jetzt erst das K41
Von: abgemeldet
2013-07-01T18:49:22+00:00 01.07.2013 20:49
noch immer genial, auch nach mehrmaligem Lesen immer noch fesselnd bis ins letzte Detail^^

freu mich schon darauf wenn's weiter geht, denn das Lesen macht einfach unheimlich Spaß und wird jetzt wo Ryou ein paar Antworten von Joey will und zeigt, dass er der beste Freund unseres lieben Blondschopfes ist



find eure Geschichte einfach klasse und lese sie mir immer wieder gern durch, während ich es kaum erwarten kann das es weiter geht, werde mich aber weiterhin artig in Geduld üben und warten^^


liebe Grüße
Hirui

*vor dem gehen motivierende Kekse für alle da lass*
Von:  Lunata79
2012-10-28T16:13:40+00:00 28.10.2012 17:13
Das würde ich auch gerne wissen.

Wieder mal tolles Kapitel, obwohl nicht wirklich viel passiert ist.
Mach weiter so.

Lg
Lunata79
Von:  Soichiro
2012-10-28T12:37:01+00:00 28.10.2012 13:37
Aw...das Warten hat sich gelohnt, denn das Kapitel gefällt mir ganz genauso gut wie all die Anderen :D

Ich liebe diese Story einfach!
Sicherlich hab ich das schon einiges Male gesagt, aber ich finde ich kann es gar nicht oft genug sagen xD

Ryou fand ich in diesem Kapitel wirklich super, vor allem weil es einfach auch zeigt was für ein guter Freund er ist
Auch wenn ich ein riesen Fan von Bakura bin, kann ich verstehen, dass sich Ryou sorgen macht...würde ich an seiner Stelle auch xD
Und ich finde seine Fragen, die er am Ende stellt, auch absolut sinnvoll...denn genau das Gleiche habe ich mich auch schon gefragt...bin also echt gespannt auf Joeys Antworten ;)

Und natürlich wüsste ich auch zu gern was da bei Duke und Bakura vorgefallen ist
Und da ich noch soooooo viele Fragen habe, versteh es sich natürlich von selbst, dass ich eure Geschichte schön brav weiterverfolgen werde...also bis zum nächsten Kap ;)


Zurück