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Love me to death

von

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Und weiter gehts im neuen Jahr! Wir wünschen Euch viel Spaß
 

Verwirrt runzelte Joey die Stirn. Hatte er das gerade richtig verstanden? Er sollte hier bleiben – als Gast? Nun, das schien zumindest zu bedeuten, dass er nicht direkt umgebracht werden würde. Aber war das jetzt eine gute oder eine schlechte Nachricht? 'Egal', dachte der Blonde und beschloss, dass er sich darüber auch später noch Gedanken machen konnte. Jetzt war etwas anderes vorrangig.
 

"Na, dann zeig mir mal mein Zimmer, Süßer. Irgendwie hat mich der Tag geschafft und etwas Schlaf würde mir sicher gut tun", wandte er sich grinsend an den Weißhaarigen, den Devlin dazu abgestellt hatte, ihn unterzubringen. Dessen grimmigen Gesichtsausdruck ignorierte Joey vollkommen. Ja, vielleicht spielte er gerade mit dem Feuer, aber wer konnte ihm das verdenken, wenn dieses besagte Feuer so aussah?
 

Das mürrische Gesicht Bakuras verriet dem Blonden Einiges darüber, was dieser dachte, und auch das Zähneknirschen hörte sich nicht unbedingt positiv an, aber daran störte Joey sich nicht wirklich. Ihn interessierte vielmehr, wie das hier jetzt weitergehen würde. Allerdings hieß es dadurch, dass Devlin jetzt erst einmal die Sache mit Pegasus klären wollte, für ihn wohl abwarten und Tee trinken.
 

Schweigend folgte er dem Weißhaarigen, als dieser ihm mit einem knappen Grunzen zu verstehen gab, dass er mitkommen sollte. Joey nickte der anwesenden Frau, deren Namen er nicht kannte, noch kurz zu, dann verließ er hinter seinem unwilligen Führer das Wohnzimmer und ließ sich eine Treppe hinauf und einen Gang entlang geleiten.
 

Sobald sie am Ende dieses Ganges angekommen waren, stieß Bakura eine Tür auf und deutete in den dahinterliegenden Raum hinein. "Da!", knurrte er den Blonden an und warf diesem einen giftigen Blick zu. Es war nicht zu übersehen, dass es dem Weißhaarigen gar nicht passte, hier praktisch als Kindermädchen für den "Gast" seines Bosses abgestellt worden zu sein, aber Joey selbst störte sich erstaunlich wenig daran.
 

Mit einem Lächeln und einem "Danke, Süßer!" schritt er an dem Größeren vorbei in den Raum hinein und sah sich erst einmal ausgiebig um. Doch, stellte er nach einem Rundblick fest, hier konnte es ihm glatt gefallen. Auf jeden Fall war dieses Zimmer so ziemlich das luxuriöseste Gefängnis, in dem er jemals untergebracht worden war.
 

Bakura schnaubte nur auf das ungewollte Kosewort und warf die Tür mit einem lauten Krachen hinter sich zu, nachdem er den "Gast" noch darüber informiert hatte, dass jeder Fluchtversuch wegen der Videoüberwachung der gesamten Villa absolut zwecklos wäre und eine unverzügliche Exekution zur Folge haben würde. Dabei ließ er keinen Zweifel daran, dass er diese Exekution persönlich und mit Freuden durchführen selbst würde – etwas, das Joey unhörbar seufzen ließ. So ein toller Mann und so störrisch. Das konnte ja heiter werden.
 

Da er keinen Schlüssel im Schloss hörte, nachdem der Weißhaarige gegangen – oder vielmehr wutentbrannt weggestapft – war, registrierte der Blonde zu seiner nicht geringen Verwunderung, dass er wohl tatsächlich eher den Status eines Gastes als den eines Gefangenen hatte. Gut, er durfte die Villa nicht verlassen, aber im Augenblick erschien ihm diese kleine Freiheitsberaubung gar nicht so schlimm.
 

Bevor er sich aber weitere Gedanken über seinen Status in diesem Haus – und auch über seinen weißhaarigen "Kerkermeister" mit dem grimmigen Blick – machen konnte, beschloss der Blonde, sich hinzulegen und einfach mal zu versuchen, etwas zu schlafen. Inzwischen war er wirklich rechtschaffen müde und wenn er noch länger wach blieb, würde der Schlafmangel irgendwann seinen Tribut fordern, das wusste er. Immerhin kannte er solche Situationen aus Zeiten, in denen er so exzessiv gemalt oder an einer Skulptur gearbeitet hatte, dass er irgendwann einfach in seinem Atelier zusammengebrochen war.
 

An solchen Tagen, erinnerte er sich müde, hatte er es immer Ryou zu verdanken gehabt, dass er nicht irgendwann auf dem harten und nicht unbedingt sauberen Boden des Ateliers aufgewacht war, sondern in seinem eigenen, gemütlich warmen und weichen Bett. Sein bester Freund kannte ihn einfach gut genug, um ihn aus seinem Atelier herauszuholen, wenn es seiner Meinung nach an der Zeit dafür war.
 

Bei dem Gedanken an Ryou schlich sich ein kleines Lächeln auf Joeys Gesicht. Der Weißhaarige war in der Zwischenzeit sicher schon im Flieger und mit diesem auf dem Weg nach Ägypten zu seinem Schatz. Da, musste Joey sich selbst loben, hatte er eine gute Idee gehabt. Die beiden hatten sich jetzt auch schon ein paar Monate lang nicht sehen können und würden es sicher genießen, mal wieder etwas Zeit für sich zu haben.
 

Mit diesen in seiner ungewöhnlichen Situation doch recht fröhlichen Gedanken im Kopf krabbelte Joey in das große, bequem aussehende Bett, nachdem er sich seiner Kleidung entledigt hatte. Er wickelte sich fest in die Decke ein und war nur Momente später mit der Erinnerung an das Blitzen in den dunkelbraunen Augen von Devlins weißhaarigem Bodyguard tief und fest eingeschlafen.
 

Ein paar Stunden und einige sehr verwirrende Träume später wachte Joey dadurch auf, dass ihm die Sonne direkt ins Gesicht schien. Eine Weile blieb er noch liegen, um sich in dem ihm vollkommen fremden Zimmer zu orientieren, doch dann kamen auch schon die Erinnerungen an den vergangenen Tag zurück.
 

Himmel, in was für eine Scheiße hatte er sich da bloß wieder geritten? Erst erfuhr er den eigentlichen Grund für seinen Auftrag, dann entschloss er sich dazu, sein eigentliches Opfer zu retten und seinen eigenen Boss zu hintergehen und jetzt lag er hier, in einem von Devlins Gästezimmern, und seine Gedanken kreisten schon wieder nur um dessen weißhaarigen Bodyguard. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er nicht aufhören konnte, über ihn nachzudenken? Irgendeinen Grund musste es ja dafür geben, denn bisher hatte ihn noch nie ein anderer Mann so sehr beschäftigt wie dieser Bakura.
 

Murrend, da seine Grübeleien ihm keine Antworten brachten, sondern nur immer neue Fragen aufwarfen, erhob Joey sich schließlich doch noch aus dem warmen Bett. Es brachte absolut nichts, wenn er sich den Kopf zerbrach und weiter grübelte. Die Zeit würde schon zeigen, was mit ihm los war. Im Augenblick brauchte er erst einmal eine ausgiebige Dusche und dann würde er mal sehen, was noch so auf ihn zukam. Irgendwie hegte er nämlich große Zweifel daran, dass die nächsten Tage so ruhig bleiben würden, wie dieser eine hier begonnen hatte.
 

Nachdem er geduscht hatte, betrat der Blonde sein vorübergehendes Zimmer wieder und stellte überrascht fest, dass irgendjemand scheinbar in seinem Loft gewesen war, während er geschlafen hatte. Anders war sicher nicht zu erklären, dass sich auf der Kommode neben dem Bett nicht nur irgendwelche, sondern tatsächlich seine Sachen und auch ein paar persönliche Dinge befanden.
 

Joey beschloss, später in Erfahrung zu bringen, wer seine Sachen geholt hatte. Erst einmal zog er sich an und trat auf den Balkon, der sich an seinem Zimmer vorbei über die gesamte Ostseite der Villa zog. Am Vorabend hatte er ihn gar nicht mehr bemerkt, aber jetzt, wo es hell war, wollte er die Morgensonne ein wenig genießen, bevor er sich seinen "Gastgebern" stellen musste.
 

Mit einem zufriedenen Seufzen genoss der Blonde die Stille, die hier um ihn herum herrschte, obwohl sich die Villa in einer Großstadt wie Tokio befand. Trotzdem war es hier geradezu paradiesisch ruhig und Joey spürte, wie er sich immer mehr entspannte.
 

Kein Handy, das klingelte und ihn an irgendwelche Termine erinnerte, die er auf keinen Fall versäumen durfte; kein Mr. Sakura, der unbedingt noch etwas "furchtbar Wichtiges" mit ihm besprechen wollte. Nur Ruhe, Frieden und ein sonniger Morgen, soweit das Auge reichte.
 

Ein leichtes Grinsen schlich sich auf Joeys Lippen und er beschloss, seinen unfreiwilligen Aufenthalt hier als Urlaub anzusehen – egal, wie es ausgehen würde, wenn Devlin die Sache mit Pegasus erst einmal geregelt hatte und die Zeit fand, sich mit ihm zu befassen. Im Augenblick hatte er einfach nur Freizeit, und diese würde er in vollen Zügen genießen.
 

Und fertig für heute^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-04-16T14:53:50+00:00 16.04.2014 16:53
Hallo (゚ー゚)

*schmunzelt* das gefällt mir, wie Joey es einfach so nimmt wie es kommt
und er halt mal das beste aus der Situation macht. Ein bisschen Bakura
stritz und es ansonsten als Urlaub ansieht, das er jetzt bei Devlin fest sitzt.

Sehr viel mehr kann er ja momentan nicht machen.

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Soichiro
2012-01-08T20:27:02+00:00 08.01.2012 21:27
Hey :)

Während ich das Kapitel gelesen hab und vor allem am Schluss hatte ich einen Gedanken, Joey ist wirklich eine Nummer für sich xD
Also ein Anderer würde sicherlich nicht so extrem cool bleiben, wenn er sich in einer solchen Situation befinden würde
Und dass er das Ganze jetzt einfach mal als Freizeit nimmt und so ruhig bleibt, ist einfach klasse...zumindest sehe ich das so xD

Wenn Joey so weitermacht wird es ja sogar noch cooler als Bakura xDD

Wie ihr sehen könnt, finde ich Joeys Reaktion klasse! ^-^


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