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Love me to death

von

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Und weiter geht's! Wir wünschen euch ganz viel Spaß bei diesem Kapitel!
 

'So eine verdammte Scheiße!', fluchte Bakura lautlos vor sich hin, als er sich nicht nur der Mündung einer Beretta, sondern auch dem eisigen Blick des blonden Künstlers vom Vorabend gegenübersah. Ganz offenbar hatte er sein Glück mal wieder vollkommen überstrapaziert und bekam jetzt die Quittung dafür. Das hatte er ja wieder mal ganz toll hinbekommen. Und zu allem Überfluss hatte er niemandem gesagt, wohin er gegangen war. Irgendwie bezweifelte der Weißhaarige sogar, dass überhaupt schon jemand sein Fehlen bemerkt hatte. Immerhin war er am Morgen extra früh aufgebrochen – sogar noch vor dem Frühstück –, um den Blonden auf Schritt und Tritt beobachten zu können.
 

Und was hatte er nicht alles für interessante Dinge gefunden! Gut, das Atelier des Blonden hatte nicht allzu viel hergegeben – wenn man einmal von dem recht makaberen Selbstportrait absah, das das vom Vorabend aus der Galerie um Längen schlug –, aber dafür hatte er hier in der Wohnung dieses sogenannten "Künstlers" die Werkstatt gefunden, in der der Blondschopf ganz offenbar seine Kugeln herstellte.
 

'So ein elender Mist!' Er hatte es sich so toll vorgestellt, dem Boss diesen verkappten Killer fein säuberlich verschnürt und am liebsten sogar noch mitsamt der Information über seinen Auftraggeber übergeben zu können. Und was hatte er jetzt davon? Er hatte – mal wieder, verdammt! – die Arschkarte gezogen und stand jetzt allein einem Bewaffneten gegenüber, der ganz sicher keinerlei Skrupel kannte und ihn eiskalt erschießen würde, wenn er auch nur ein falsches Wort sagte oder eine falsche Bewegung machte.
 

'Wunderbar, echt. Warum bin ich heute Morgen eigentlich überhaupt aufgestanden?', grummelte Bakura und warf dem Blonden einen giftigen Blick aus zu schmalen Schlitzen verengten dunkelbraunen Augen zu. "Leck mich, Arschloch", beantwortete er dessen Frage und ließ sich mit einem höhnischen Grinsen auf die Couch fallen, gegen die der Andere ihn vorhin geschubst hatte.
 

"Find's doch selbst raus", schob er noch hinterher und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. Er hatte die Schnauze voll – ein für allemal. Ständig war er derjenige, der die Arschtritte bekam – sowohl von seinem Boss als auch vom Leben im Allgemeinen. Aber irgendwann war auch bei ihm mal Schluss. Und dieses irgendwann war ganz genau jetzt.
 

"Wenn Du meinst, dass Du's Dir erlauben kannst, dann erschieß mich doch. Aber bring's schnell hinter Dich. Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, klar?" Der Weißhaarige war sich der Tatsache vollkommen bewusst, dass es nicht unbedingt ratsam war, jemanden, der eine entsicherte Waffe auf einen richtete, dumm anzumachen, aber die Konsequenzen dieses Handelns waren ihm gerade absolut gleichgültig. Ob er jetzt draufging oder zu Kisaragi zurückgeschickt wurde, weil er es wieder einmal vermasselt hatte – wo war der Unterschied?
 

"Entscheidest Du Dich vielleicht heute noch?", blaffte Bakura den Blonden an, als dieser nicht auf seine Worte reagierte. "Oder soll ich mir selbst das Hirn wegblasen, damit Du Dir die Finger nicht an mir schmutzig machen musst? Ich bin immer gerne behilflich, wenn ich kann", ätzte er weiter und seine Augen wurden, soweit das möglich war, sogar noch eine Spur schmaler. Worauf wartete dieser Kerl eigentlich? Auf den Weihnachtsmann? Oder brauchte er eine noch deutlichere Einladung für einen Mord?
 

*
 

"Warum hast Du denn gestern nichts davon gesagt?" Mai warf Yami einen tadelnden Blick zu und wickelte den Verband, den dieser sich am Vorabend selbst um seinen linken Oberarm geschlungen hatte, ab, um sich die darunter befindliche Verletzung ansehen zu können. Ihr war beim Frühstück schon aufgefallen, dass der Bunthaarige diesen Arm ungewöhnlich vorsichtig bewegt hatte, aber erst jetzt, am Nachmittag, hatte sie endlich die Zeit gefunden, ihn in seinem Zimmer aufzusuchen und nachzusehen, was genau mit ihm nicht stimmte.
 

"So schlimm ist es nicht", wiegelte Yami gleich ab und wollte die Hände der Blondine beiseite schieben, erhielt dafür jedoch nur einen Klaps auf die Finger und einen weiteren strengen Blick. "Ob es schlimm ist oder nicht, entscheidest nicht Du. Ich werde mir die Wunde jetzt erst einmal ansehen und dann eventuell den Boss informieren, wenn es nötig sein sollte", gab sie zurück und der Bunthaarige schüttelte schnell den Kopf.
 

"Das musst Du nicht. Wirklich nicht, Mai. Es ist nur ein Kratzer. Eine der Kugeln hat mich gestreift, mehr nicht", versuchte er es erneut und sog scharf die Luft ein, als die Blondine den Verbandsstoff von der Wunde zog. "Du hast Recht", bestätigte sie nach einem fachkundigen Blick auf die Verletzung. "Es ist wirklich nur ein Kratzer. Aber er muss trotzdem ordentlich desinfiziert werden. Du hättest gestern Abend gleich zu mir kommen sollen. Dann hättest Du Dir ein paar Schmerzen ersparen können", schob sie noch hinterher und ihr widerwilliger Patient seufzte.
 

"So weh tut es nun auch wieder nicht", murrte er, biss aber dennoch die Zähne zusammen, als Mai das Desinfektionsmittel, das sie aus dem Bad geholt hatte, großzügig auf die Wunde tupfte. "Jammerlappen", zog sie den Bunthaarigen auf und dieser wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als die Tür zu seinem Zimmer nach kurzem, forschem Anklopfen geöffnet wurde.
 

"Yami, weißt Du zufällig, wo Bakura sich schon wieder rumtreibt? Ich war gerade in seinem Zimmer und auch im Trainingsraum, aber da ist er nicht. Ich habe ihn heute den ganzen Tag über noch nicht zu Gesicht bekommen und ich ..."
 

Duke brach mitten im Satz ab, als er die Situation erfasste, die sich ihm bot. Yami saß auf seinem Bett, sein Hemd, das ein dunkelroter Blutfleck zierte, lag davor auf dem Boden und Mai, die halb neben dem Bunthaarigen hockte, war offenbar gerade damit beschäftigt gewesen, die Wunde an seinem Oberarm zu desinfizieren – eine Wunde, von der er selbst bis zu dieser Sekunde absolut nichts gewusst hatte und die ihn deshalb weit mehr schockierte, als sie es sonst getan hätte – und zu verbinden, bevor er hereingeplatzt war.
 

"Es sieht schlimmer aus, als es ist, Boss", informierte Mai den Schwarzhaarigen direkt, doch dieser ignorierte sie und blickte stattdessen Yami aus schmalen Augen an. "Wann hattest Du vor, mir davon zu erzählen?", brachte er mühsam beherrscht hervor und der Bunthaarige schluckte schwer, bevor er den Blick senkte. "Gar nicht", gestand er dann leise. "Es ist kaum der Rede wert. In ein paar Tagen ist das wieder vollkommen verheilt. Und die Hauptsache ist doch, dass Dir nichts passiert ist", fuhr er fort und Mai verkniff sich mühsam ein Seufzen. Wie blind konnte man eigentlich sein?
 

"Könntest Du das Verbinden für mich übernehmen, Boss? Dann sehe ich in der Zwischenzeit mal nach, wo Bakura steckt." Ohne eine Antwort abzuwarten erhob die Blondine sich, drückte dem Schwarzhaarigen das Verbandsmaterial in die Hand und ließ ihn und Yami alleine. 'Vielleicht', dachte sie, 'schaffen die beiden es ja jetzt mal endlich, richtig miteinander zu reden.' Wirklich daran glauben tat sie zwar nicht, aber die Hoffnung starb ja bekanntlich immer zuletzt.
 

"Du hättest mir sagen müssen, dass Du verletzt worden bist." Der vorwurfsvolle Unterton in der Stimme seines Bosses ließ Yami doch wieder aufsehen – direkt in die grünen Augen, in denen sich unter anderem auch Sorge und Angst widerspiegelten. 'Etwa um mich? Macht er sich wirklich meinetwegen Sorgen?' Bei diesen Gedanken begann das Herz des Bunthaarigen, hoffnungsvoll zu flattern. Sicher, sein Boss teilte immer mal wieder das Bett mit ihm und er war auch in einige Dinge eingeweiht, die beispielsweise Noah oder Bakura nicht wussten, aber er hatte trotzdem nie zu hoffen gewagt, dass er für den Schwarzhaarigen vielleicht doch mehr als nur ein Vertrauter war.
 

"Wie gesagt, es ist nichts Ernstes", hörte der Bunthaarige sich selbst sagen und auf seine Lippen legte sich ein ganz leichtes, kaum wahrnehmbares Lächeln, als die schlanken Finger seines Bosses damit begannen, ihm vorsichtig einen Verband anzulegen. Es war das erste Mal, dass der Schwarzhaarige derart zärtlich zu ihm war, ohne dass es etwas mit Sex zu tun hatte, und auch wenn der Anlass eigentlich keinen Grund zum Lächeln bot, konnte er diesen Reflex dennoch nicht verhindern.
 

"Trotzdem hättest Du es mir sagen müssen", beharrte Duke, nachdem er den Verband befestigt hatte. Er kam jedoch nicht mehr dazu, noch etwas zu sagen, denn im nächsten Moment lagen auch schon Yamis Lippen auf seinen. Zum ersten Mal küsste dieser ihn ganz von sich aus und noch bevor der Schwarzhaarige wusste, wie ihm geschah, fand er sich rücklings auf dem Bett wieder, den Anderen halb auf seinem Schoß hockend und noch immer dessen Lippen auf den eigenen.
 

"Ich sagte doch: Hauptsache, Dir ist nichts passiert. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn ich Dich nicht hätte beschützen können", flüsterte der Bunthaarige gegen die Lippen seines Bosses und küsste diesen erneut. Dabei vertiefte sich sein Glücksgefühl noch mehr. Nicht nur, dass der Schwarzhaarige seinen Kuss sofort erwiderte; nein, er selbst konnte auch deutlich fühlen, dass das Herz des Anderen mindestens ebenso schnell und unregelmäßig schlug wie sein eigenes. Vielleicht, dachte Yami, während er seine rechte Hand dort auf die Brust des unter ihm Befindlichen legte, wo dessen Herz pochte, war es ja doch nicht zu vermessen zu hoffen, dass sein Boss seine Gefühle irgendwann erwidern würde. Und möglicherweise lag dieses Irgendwann ja gar nicht mehr in allzu weiter Ferne.
 

Und ihr habts geschafft^^ weiter geht es nächste Woche!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  jyorie
2014-04-15T16:18:53+00:00 15.04.2014 18:18
Hallo (๑╹っ╹๑)

was kann Bakura den so schlimmes passieren, wenn er zurück zu seinem
früheren Herrn kommt, das er Joey sogar den Freittod anbietet, wenn er
ihn nicht abknallt. – Wie Joey wohl darauf reagiert?! Entweder für total durch-
geknallt oder die beiden tun sich zusammen, wenn er das hinterfragt^^ Na
mal sehen^^

Ich fand Mai cool. Wie sie die Augen verdreht, das Yami und Duke so blind
füreinander sind und das sie die beiden jetzt allein läßt in der Hoffnung das
sie mal reden^^

Liebe Grüße, Jyorie

Von: abgemeldet
2012-03-28T11:27:32+00:00 28.03.2012 13:27
Oh ja ein fänomenal geniales Kap von euch. ^0^

wie Soichiro schon gesagt hat ist das Kapi von der Zeitgeschen eher langsam, aber dafür um so unterhaltender. Grade weil Bakura sich so verhält ist die Scene so mitreissend.
Über Bakuras Verhalten konnte ich nur schmunzeln, das war mal wieder typisch Bakura.

Hmmm..bei Yami und Duke stimme ich Soichiro zu, wenn die Beiden Mai nicht hätten.....Männer eben

Grüße Death

Von:  Soichiro
2011-12-08T15:19:38+00:00 08.12.2011 16:19
Und wieder einmal habt ihr ein wirklich tolles Kap geschrieben! :)

Zwar ist die Story bei Joey und Bakura nicht weit voran gekommen, doch ich muss zugeben, dass ich die Szene trotzdem wirklich genial finde!
Dass Bakura sich so verhält passt einfach zu ihm!
Ich musste einfach breit grinsen als ich gelesen habe, wie er sich in dieser Situation verhält, dass ist einfach typisch Bakura...und gerade, weil er einfach so ist muss man ihn lieben xD

Und zu Yami und Duke...tja die Beiden stehen schon ziemlich auf den Schlauch, doch Gott sei Dank haben sie ja Mai ;)
Es wird Zeit, dass die Beiden endlich kapieren, dass ihre Gefühle ganz sicher nicht einseitig sind!
Aber eigentlich sollte man sich ja nicht wundern, Männer brauchen bei so etwas ja gern mal etwas länger xD


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