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A Nightmare comes true

von

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Der Krieg ist zu Ende...

Eigentlich sollte diese FF erst später on gehen, aber sie vegetiert schon länger auf meiner Festplatte vor sich hin und heute ist ein günstiger Tag, sie endlich on zu stellen, dachte ich mir,

Vor Monaten habe ich mit Demon 13 über diese FF gesprochen und da sie heute Geburtstag hat, gratuliere ich ihr ganz herzlich und hoffe ihr und allen anderen gefällt diese etwas andere FF *lach*.
 

Zeitpunkt: nach Revenge of the Fallen

Ort:Planet Erde

Hauptpersonen: Megatron,Sam Witwicky,Optimus Prime,Ratchet,William Lennox und Ironhide.

Betaleser : meine Freundin Tinka *knuddel*

Copyright: Transformers gehören mir nicht, sondern Hasbro. Alle Charactere sind nur geliehen.
 

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Die ersten Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg durch die stark verschmutzten Scheiben eines größeren Gebäudes, um so in das Innere einer der Wohnräume einzudringen. Aber es gelang ihnen nur bedingt, darum erhellten zusätzlich Leuchtmittel, die von der Decke hingen, deren nähere Umgebung.

Megatron saß auf seinem Stuhl am Kopf eines großen Tisches. Um ihn herum hatten weitere, ihm untergebene Decepticons wie auch zahlreiche Autobots, Platz genommen und sahen ihn hin und wieder ehrfürchtig an. Fast alle labten sich gemeinsam an dem reichlich vorhandenen Energon und waren vergnügt und froh.

„Es war eine sehr gute Idee, den Krieg endlich zu beenden, indem wir uns euch angeschlossen haben. Etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren!“, sprach Ironhide und schaute dabei dem High-Protector dankbar in seine karmesinroten Optics.

Der Angesprochene lacht laut auf, und auch die anderen Transformer taten es ihm bald darauf gleich.

„Es hat nur leider etwas gedauert, bis ihr Autobots endlich verstanden habt, dass nicht wir, sondern die Fleischlinge unsere Feinde sind. Gut, ich will nicht nachtragend sein. Schwamm drüber. Aber gemeinsam haben wir uns endlich das nehmen können, was uns eigentlich immer schon zustand.

Eine neue Heimat, mit Namen Erde, oder wie wir jetzt sagen: New Cybertron! Die Menschen wollten immer nur, dass wir uns verstecken. Und das, obwohl wir ihnen in fast allen Bereichen weit überlegen sind.“, prahlte der neue Anführer der beiden jetzt vereinigten Gruppen der Transformer.

„Waren, meinst du sicherlich?“, grinste Starscream und schlug dem mächtigen `Con freundschaftlich auf die Schulter.

Megatron nickte nur zustimmend, es war halt alles noch ziemlich neu. Da konnte man die Tatsache, dass fast alle Menschen tot, und nur noch wenige von ihnen versteckt im Untergrund lebten, schon einmal vergessen.

„Was sagst du denn dazu, mein Haustierchen?“, vorsichtig zog er mit einer seiner klauenähnlichen Hände an der Kette, die am rechten Tischbein neben ihn befestigt war und versuchte so, das Gesuchte brutal zu sich heranzuziehen.

Ein erstickender Hustenanfall war daraufhin im ganzen Raum zu hören. Das Wesen, das sich unter dem Tisch zu befinden schien, hatte aber scheinbar keine Lust hervorzukommen, und stemmte sich trotz Luftnot mit all seiner Macht gegen Megatrons Kraft.

„Ah, du willst spielen. Gut, das kannst du gerne haben! Aber benimm dich lieber, sonst weißt du ja, was dir blühen wird, oder?“, sprach der Führer und grinste dabei wissend über sein vernarbtes Gesicht.

„Er hat lang` nichts mehr zu fress`n bekomm`n, wird sicher Kohldampf hab`n. Dürf`n wir ihn fütte`n, bitte?“, bettelte Mudflap schon fast und auch sein Bruder Skids schaute Megatron sehr erwartungsvoll an.

„Ja, sicher! Aber erst später, jetzt muss er erst einmal parieren lernen! Sonst bekommt er heute gar nichts mehr zu fressen!“, entgegnete Megatron, und seine Optics funkelten dabei fast schon erregt.

Er liebte einfach nichts mehr, als anderen Wesen seine Macht zu demonstrieren, indem er sie erniedrigte und demütigte. Leider ließ seine neue Führungsrolle ihm kaum noch Zeit für derlei

Spielchen und Vergnügungen. Aber zum Glück hatte er ja noch sein Haustierchen, und dies würde sich bald erneut wünschen, lieber tot als lebendig zu sein, dachte er mehr als nur gut gelaunt.

Zum zweiten Mal zog Megatron an der schweren Kette, diesmal aber ohne Vorankündigung und mit deutlich größerem Kraftaufwand. Ein lautes Kratzen war zu vernehmen, als der sich unter dem Tisch befindende Körper über den Steinboden gezogen wurde. Megatron fasste mit seiner zweiten Hand unter den Tisch, bekam das Tier an einer Art Halsband zu packen und zog es daran blitzschnell unter dem Tisch hervor. Der High-Protector ließ das Halsband los, hielt dafür aber die Leine umso fester in seinen Händen. Schließlich wusste man nie so genau, wie es reagieren würde. Trotz seiner Entwaffnung und der sehr knappen Energonrationen, konnte dieser Transformer womöglich immer noch brandgefährlich werden.

Das Wesen befand sich allerdings körperlich und wohl auch seelisch, in einem erbärmlichen und mitleiderregenden Zustand. An der restlichen, sich noch auf seinem Körper befindenden blauen und roten Farbe, ließ sich vermuten, wie anmutig und heldenhaft es einmal ausgesehen haben musste. Aber diese Zeit war lange vergangen, und jetzt war dieser einst so großartige Krieger und Anführer nur noch ein vor sich hin vegetierendes Wrack.

Megatron beäugte das vor im kauernde Tier, welches kein geringerer als sein Bruder Optimus war, herablassend und schlug ihm dann mit großer Wucht auf seinen Kopf, sodass ein dumpfes und zugleich sehr lautes Geräusch entstand. Optimus selbst gab keinen Laut von sich, er zuckte lediglich kurz zusammen, wagte es jedoch nicht, sich zu rühren.
 

Die anderen Decepticons johlten und klatschen Beifall. Sie liebten es sehr, wenn Megatron mit ihrem einstigen Feind spielte. Diese Art Zeremonie vermochte es immer wieder, die Stimmung deutlich aufzuheitern. Auch die ehemaligen Autobots empfanden kein Mitleid, wenn der High-Protector so mit ihrem einst so geliebten Freund und Anführer umsprang. Optimus war in ihren Optics am Ende seiner Herrschaftszeit einfach nur noch schwach und unfähig gewesen. Er wollte sie auf den falschen Weg führen, zum Glück hatte sich aber dank Megatron alles noch zum Guten gewendet und Optimus selbst bekam nun für seine Vergehen die gerechte Strafe. Der Tod wäre zu leicht für ihn gewesen, der Prime hatte gewollt, dass sie für die Fleischlinge kämpften und, wenn es sein musste, sogar für sie in den Tod gingen. Dabei war es den Transformern vorherbestimmt, diesen Planeten zu beherrschen. Da die Menschen so töricht waren und sich ihnen nicht unterwerfen wollten, mussten sie eben alle sterben.
 

Optimus wusste nicht genau, wie lange er schon in dieser Gefangenschaft lebte. Sein Zeitgefühl war kaum noch vorhanden. Er vergaß allerdings nie den Tag, an dem er verraten wurde - von seinen einstigen Freunden und zugleich treuen Soldaten. Niemals hätte er dies für möglich gehalten und doch war es geschehen. Begreifen würde er es wohl nie. Sein eigener Leibarzt, Ratchet, hatte ihm heimtückisch, als er in Stasis verweilte, ein starkes Betäubungsmittel verabreicht, wodurch er völlig wehrlos wurde.

Als er dann irgendwann gefesselt wieder erwachte, fand er sich im Gefängnistrakt von Diego Garcia wieder. Megatron persönlich saß milde lächelnd neben ihm und begrüßte ihn freundlich. Der High-Protector erklärte ihm die ganzen heimtückischen Einzelheiten seines bereits in die Tat umgesetzten Plans. Zum Schluss erwähnte er dann noch nebenbei, dass fast alle Fleischlinge im Krieg getötet worden waren und Optimus selbst die alleinige Schuld daran trage. Er hätte den Planeten früher verlassen sollen, doch nun war es dafür zu spät und er würde mit dieser Schuld bis ans Ende seiner Tage leben müssen.

Der Prime schrie in seiner Verzweiflung laut auf und versuchte mit alle seiner Kraft, sich seiner Ketten zu entledigen. Leider waren diese sehr massiv und Megatron selbst lachte nur verächtlich über seinen einstigen Bruder, wie dieser sich, mit vom Kühlwasser verschmiertem Gesicht, im Dreck des Bodens vor ihm wand.

Als Megatron gegangen war, hatte sich auch Optimus irgendwann wieder beruhigt. Er trug aber trotz der düsteren Neuigkeiten dennoch den kleinen Keim der Hoffnung in sich, dass irgendwann doch noch alles gut werden würde. Zumindest wollte er nichts unversucht lassen, um seine einstigen Freunde und Gefährten wieder auf seine Seite zu ziehen.
 

Aber dies vermochte der High-Protector gekonnt zu unterdrücken, indem er allen Transformern außer ihm selbst verbot, mit dem einstigen Führer der Autobots irgendwie zu kommunizieren.

Optimus begleitete den High-Protector aus Sicherheitsgründen daher fast überall hin, und nachts sperrte er den letzten Prime in ein besonders gesichertes Kellerverließ, welches sich direkt unter seinen Wohnräumen befand. Die Arme und Beine waren zusätzlich permanent durch massive Ketten gefesselt, denn Megatron wusste nur zu gut, wie gefährlich sein neues Haustierchen werden konnte. Dass diese Bezeichnung den Prime demütigen und erniedrigen würde, war allen, sogar Megatron selbst, nur allzu klar. Außerdem würden seine neu hinzugekommenen Soldaten auf diese Art und Weise wohl nie wieder so etwas wie Respekt für ihn empfinden.
 

Normalerweise kam aufgeben für den einstigen Führer der Autobots niemals in Frage. Aber die ständigen Demütigungen und körperlichen Züchtigungen nagten stark an ihm, und zum ersten Mal, in seinem bereits sehr lange andauerndem Leben, wünschte er sich den Tod herbei. Aber nicht einmal diese, normalerweise jedem selbst überlassene Entscheidung, ließ sich für ihn herbeiführen.

Er wollte den Freitod erreichen, indem er die Nahrungsaufnahme gänzlich verweigerte.

Dies war ein sehr schmerzhafter Weg, dessen war er sich bewusst, und er hielt die nach ein paar Solarzyklen einsetzenden Schmerzen so lange tapfer aus, bis eine erlösende Bewusstlosigkeit sich über ihn legte.

Doch als er erwachte, befand er sich nicht, wie von ihm erhofft, im Quell aller Sparks wieder, sondern sah stark geschwächt in die karmesinroten Optics des neuen Führers aller Transformer. Dieser lachte laut auf und verhöhnte ihn noch zusätzlich, indem er ihn fragte, ob er denn wirklich geglaubt hätte, dass er sich so ohne weiteres mit dieser Aktion davonstehlen könnte. Optimus bemerkte erst da, dass Megatron ihn über einen Schlauch, der jeweils in einer Leitung von ihnen beiden steckte, mit dem lebenswichtigen Energon versorgte.

An jenem Solarzyklus verlöschte das letzte bisschen noch vorhandene Selbstwertgefühl des Primes und er vegetierte von nun an nur noch hoffnungslos vor sich hin. Er wusste nur zu gut, dass er Megatron in allen Belangen ausgeliefert war. Er war dazu verdammt, für alle Zeit ein Tier zu mimen, welches keine Rechte besaß und auf die Gnade seines Herren zu hoffen hatte. Es war ihm nicht einmal vergönnt, sein eigenes Leben zu beenden, wann er es für richtig hielt.

Optimus zog sich aus diesem Grund weit in die hintersten Bereiche seines Prozessors zurück und hoffte so, er würde als lebendiges Spielzeug irgendwann uninteressant werden.

Leider irrte er sich auch hierbei.

...aber das Leid geht weiter.

Endlich geht es weiter, aber es ging leider nicht anders, da meine Beta erkrankt war. Ich hoffe das Chap gefällt euch. Viel Spaß beim lesen.^^
 

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Megatron beugte sich derweil tief zu Optimus hinunter, fasste ihn mit zwei Fingern unter sein Kinn und hob dies recht unsanft an. Der Prime wurde auf diese Weise gezwungen in die gnadenlos dreinschauenden Optiken des ehemaligen High-Protectors zu sehen. Optimus zeigte bei diesem Anblick, der fast jedem Transformer das Energon in den Leitungen stocken ließ, keinerlei Reaktionen und wirkte fast schon desinteressiert.

„Du willst also aufmüpfig werden? Ich dachte, diese Phase hätten wir schon vor längerer Zeit hinter uns gebracht. Also, was soll das Ganze?“, knurrte Megatron ungehalten, griff mit seine Klauen zu und schüttelte den Kopf seines Feindes kräftig durch.

Optimus versuchte, als Megatron endlich aufgehört hatte ihn zu malträtieren, etwas zu sagen. Dies wollte ihm aber zunächst nicht so recht gelingen, denn er brachte lediglich ein heiseres Krächzen zustande. Der Prime räusperte sich und konnte danach endlich zu sprechen beginnen. Das letzte Mal, als er dies getan hatte, lag schon sehr, sehr lange zurück.

„Ich habe unter dem Tisch Stasis gehalten, als ich plötzlich und für mich unerwartet durch Euch geweckt wurde, daher mein schlechtes Benehmen.“, entschuldigte er sich quasi, obwohl er genau wusste, dass egal, was er auch sagte oder tat, es immer eine Bestrafung nach sich ziehen würde. Die anderen Transformer gierten förmlich danach, und er hatte diese Tatsache mittlerweile als sein Schicksal akzeptiert.

Optimus‘ Tonfall war völlig emotionslos und kalt, was nur allzu deutlich seine kaum noch vorhandenen Gefühle zeigte. Von seiner einstigen warmen und zugleich so beruhigend klingenden Stimme war nichts mehr übrig geblieben.

Megatron ließ von dem Prime ab, nahm zwei Stücke Energon vom Tisch und zitierte die beiden jüngsten Transformer in seinen Reihen zu sich. Er hatte es sich anders überlegt und verzichtete auf das Pariertraining mit seinem Haustierchen und erfüllte stattdessen den Wunsch des Nachwuchses.

Dann verband er Optimus mit einem großen Tuch dessen Optiken, überreichte nun jedem der Zwillinge einen Würfel und deutete mit einer bestimmten Handbewegung an, dass sie sich zuerst im Raum verstecken und dann hinsetzen sollten.

Als alles vorbereitet war, drückte er unter den gespannten Blicken der zahlreichen Beobachter des Szenarios, Optimus Kopf mit der Nase voran gen Boden und befahl ihm: “ Los, such, mein Hündchen! Hier ist irgendwo feines Fresschen für dich versteckt!“

Megatron gab dem Prime als Startzeichen einen Klaps auf dessen Hinterteil und dieser setzte sich daraufhin auf allen Vieren kriechend in Bewegung. Natürlich musste Optimus auf seinem Weg zum Energon an den anderen Transformern vorbei. Diese ließen es sich nicht nehmen, ihm den einen oder andern Schlag oder Tritt zu verpassen. Davon ließ sich der Autobot aber nicht großartig ablenken oder gar aufhalten und er suchte auf dem Boden schnüffelnd weiter. Bald darauf erreichte der Prime Mudflap, dem er versehentlich fast seinen Kopf in den Bauch rammte. Der Teenagerbot schaffte es gerade noch, dies zu verhindern, indem er Optimus am Halsband unsanft zurückhielt.

„Vorsichtig, wenn du Mudflap verletzt hättest, wären die Konsequenzen für deine Tat mehr als nur verheerend gewesen, aber das solltest du eigentlich mittlerweile auch selber wissen. Also pass demnächst besser auf, wo du mit deiner Bummsbirne hinläufst!“, warnte der High-Protector Optimus mehr als deutlich.

„Ich denke, er hat einfach nur Hunger.“, kommunizierte Bumblebee mit Hilfe seines Radios, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, was er da gerade eigentlich tat.
 

Der Scout konnte als einziger Autobot, die alle einst dem rotblauen Prime so treu gedient hatten, nicht ertragen, wie Optimus gedemütigt und im wahrsten Sinne des Worte mit Füssen getreten wurde und dermaßen vor sich hin zu vegetieren hatte. Aber der gelbe Autobot konnte und durfte seine wahren Gefühle nicht nach außen dringen lassen, ansonsten würde es ihm genauso wie seinem einstigen Führer und großem Vorbild ergehen. Das wusste der Scout eigentlich nur zu gut, aber dennoch war ihm gerade aus Gründen der immer größer werdenden Verzweiflung, dieser ihm vielleicht noch zum Verhängnis werden könnende Satz herausgerutscht.

Innerlich hoffte ein kleiner Teil noch immer, dass er es eines Tages schaffen würde, Optimus zu befreien und ihnen anschließend gemeinsam die Flucht von diesem schrecklichem Ort gelänge. Aber mit steigender Anzahl der Solarzyklen, die vergingen, schwand auch diese von ihm gehegte Hoffnung immer mehr.
 

„Natürlich hat er Hunger! Was soll die blöde Frage? Möchtest du ihm gerne im Kerker Gesellschaft leisten, Bee?“, fragte der ehemalige High-Protector zynisch in Richtung des besagten gelben Transformers.

Megatron verstand nicht, warum der junge Autobot es überhaupt wagte sich einzumischen, und wollte ihm daher gehörig Angst einjagen. Er glaubte zwar nicht, dass Bee auf dumme Gedanken kommen könnte, aber er wollte in der Angelegenheit lieber auf Nummer sicher gehen.

Bumblebee schüttelte als Verneinung heftig mit seinem Kopf.

„Gib ihm jetzt das Energon, Mud! Aber passe besser auf, dass er dich dabei nicht in den Finger beißt.“, warnte der High-Protector eindringlich, aber zugleich auch lachend, den jungen Transformer.

Mudflap hielt Optimus mit einer Hand am Halsband zurück, auf der anderen bot er ihm vorsichtig, und sich langsam dessen Mund nähernd, das Stück Energon an. Der Prime schnüffelte zunächst lediglich nur neugierig daran. Als er jedoch bemerkte, um was es sich da genau handelt, versuchte er gierig an das Nahrungsmittel zu gelangen, um dieses anschließend zu verspeisen. Es war einfach zu lange her, dass er Energon zu sich genommen hatte. Megatron achtete sehr genau darauf, dass der Prime nur so viel Nahrung bekam, dass er zwar überlebte, aber nicht zu viel Kraft entwickeln konnte.

Mit Hilfe seiner metallischen Lippen hatte Optimus vorsichtig den Würfel von der Hand des Zwillings geklaubt und kaute nun gierig auf diesem herum. Dabei fielen einige Krümel auf den Zwilling hinab, dieser schüttelte sich daraufhin angeekelt und gab dem Prime als Strafe dafür eins auf die empfindliche Nase. Ein knackendes Geräusch war kurz darauf im gesamten Raum zu vernehmen. Der einstige Führer der Autobots jaulte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und verschloss als Schutzmaßnahme das Gesicht reaktionsschnell mit seiner Maske. Obwohl er eigentlich genau wusste, dass diese Aktion ihm nicht sonderlich viel einbrachte.

Megatron erhob sich sichtlich genervt, ging zu Optimus hinüber, nahm dessen Leine vom Boden auf und zerrte ihn erst einmal von Mudflap weg.

„Du bist so dumm, nicht einmal ordentlich fressen kannst du. Ich hoffe, das wird dir eine Lehre gewesen sein.“, knurrte der High-Protector den Prime wütend an.

Anschließend fasste er Optimus an die rechte Seite seines Kopfes und betätigte dort einen versteckten Mechanismus, der die Maske mit einem metallisch klingenden Geräusch öffnete. Dem Prime war es nicht erlaubt, sein Gesicht zu verbergen.

Es war schon praktisch, dass der frühere Medibot dem neuen Führer der Transformer sein gesamtes Wissen zu Verfügung gestellt hatte, dadurch erfuhr Megatron natürlich auch alles über die Anatomie des Prime und kannte so dessen Schwächen ebenfalls sehr genau. Geheimnisse gab es daher keine mehr.

Energon begann aus Optimus scheinbar gebrochener Nase zu tropfen und benetzte kurz darauf den Boden. Der ehemalige High-Protector seufzte, nahm dem Prime das Tuch von den Optiken und drückte ihn anschließend mit dem Gesicht in die kürzlich entstandene Pfütze.

„Los, saubermachen! Dann bekommst du vielleicht, wenn ich Gnade vor Recht walten lasse, auch noch den zweiten Energonwürfel.“, zischte er dem Prime mit gefährlich klingendem Unterton in seiner Stimme zu.

Optimus versuchte dem Befehl Folge zu leisten und begann damit, das eigene Energon mit seiner metallischen Zunge aufzulecken. Aber genauso, wie es für uns Menschen mit sehr großem Ekel verbunden ist, unser eigenes Blut zu schlucken, empfand auch der Prime. Er musste mehrmals kräftig würgen und es gelang ihm kaum noch, den immer größer werdenden Brechreiz zu unterdrücken.

Es kam, was kommen musste und Optimus verlor irgendwann den Kampf gegen seinen Körper und erbrach den kompletten Mageninhalt auf den Boden.

Zu seinem Glück traf er dabei Megatron nicht, auch wenn nicht sonderlich viel dazu gefehlt hätte.

Fast alle Transformer schrien angeekelt und zugleich entsetzt auf, sprangen von ihren Stühlen auf und suchten eiligst das Weite. Um nicht noch weiter negativ aufzufallen, tat es Bumblebee ihnen gleich, obwohl er völlig anders als seine Artgenossen dachte und auch fühlte. Am liebsten wäre er Optimus zu Hilfe geeilt, aber dann hätte er sich endgültig verraten.

Bevor der gelbe Scout allerdings den Raum verlassen konnte, erfasst ihn Megatrons Klaue am Arm und hielt ihn somit auf.

„Bee, komm her und hilf deinem alten Freund, diese Schweinerei hier sauber zu machen, dann vergesse ich vielleicht auch, was dir da vorhin versehentlich herausgerutscht ist.“, sprach der selbsternannte Führer der Transformer und schaute den Scout dabei erwartungsvoll und gleichzeitig hämisch grinsend an.
 

Der Angesprochene wagte kaum, dem ehemaligen High-Protector in die Optiken zu sehen.

Was hatte Megatron nur mit ihm vor? Würde ihn jetzt das gleiche Schicksal ereilen wie dem Prime?

Bumblebee zwang sich zur Ruhe und schaffte es nach außen zumindest einigermaßen Gefasst zu wirken, aber innerlich zerriss es ihn fast vor Furcht.

Der Scout nickte kurz und tat dann kurz darauf, worum er gebeten wurde. Er nahm das Tuch, welches vor kurzem noch Optimus Optiken verhüllt hatte, von dem Lord entgegen und begann damit das Erbrochene vom Boden aufzuwischen. Dem Prime wäre es aufgrund seiner mit Hilfe von zahlreichen Ketten gefesselten Gliedmaßen nur schwer möglich gewesen, es selbst zu tun.

Bee ekelte sich komischerweise nicht vor dieser eher unangenehmem Aufgabe und war froh, Optimus wenigstens etwas helfen zu können.

Bumblebee vermied aber es tunlichst, auch nur versehentlich in die optischen Sensoren des Primes zu blicken. Zu groß war seine Ehrfurcht vor dem, was dieser bis jetzt erleiden musste und wohl noch zu erleiden hatte, und er selbst war nicht in der Lage dazu, daran irgendetwas zu ändern. Aus seiner Sicht befand sich der Scout einfach nur als feige und er hatte einfach zu große Angst davor, dass Megatron seine wahren Gefühle erahnen könnte und ihm dasselbe Schicksal wie seinem einstigen Vorbild und Freund zuteilwerden würde.

Bumblebee hasste und schämte sich für diese Gedanken abgrundtief.

Der gelbe Autobot spürte plötzlich, aber dafür nur allzu deutlich die Blicke des ehemaligen Anführers der Autobots in seinem Nacken und als Megatron kurzzeitig woanders hin schaute, auch dessen warme Hand auf seiner Schulter.

Bee zuckte daraufhin jedoch heftigst zusammen, schob die Hand schnell beiseite und bat den High-Protector eiligst darum, sich entfernen zu dürfen. Mit dessen Erlaubnis suchte er nur wenig später, ohne sich auch nur noch einmal umzusehen, das Weite.
 

Optimus beobachtet, wie sich Bee von Megatron und ihm eiligst entfernte! Der Prime erlebte gerade einen der wenigen Momente, wo er noch in der Lage war, Gefühle zu empfinden und sich nicht komplett in einen der hintersten Winkeln seines Prozessors verkrochen hatte.

Es brach ihm fast seinen Spark, als er mit ansehen musste, wie Bumblebee aus Mitgefühl ihm gegenüber litt.

Dem Prime wurde aber in diesem Augenblick auch mehr als nur bewusst, dass Bee aus Selbstschutz seine wahren Gefühle für ihn unterdrückte und auch verbarg. Daher hatte der Scout auch fluchtartig das Zimmer verlassen, als er ihn berührt hatte.

Optimus spürte, wie sich seine Optiken langsam mit Kühlflüssigkeit füllten, anschließend überliefen und seine Wangen mit der klaren Flüssigkeit benetzten.

„Hast du etwa Schmerzen?", fragte Megatron ihn verhöhnend, als er bemerkt hatte, dass der Prime weinte.

„Du bist doch sonst nicht so eine Heulsuse.“, fügte er dann noch verächtlich grinsend hinzu.

Daraufhin musste Optimus, ohne dass er es verhindern konnte, einfach lächeln.
 

Megatron hatte zum Glück den wahren Grund für seinen kleinen Gefühlsausbruch nicht herausgefunden und das war das Wichtigste.

Bumblebee sollte es eines Tages nicht wie ihm ergehen, das alleine zählte. Er selbst würde schon irgendwie alleine klarkommen, was anderes blieb ihm ja schließlich auch nicht übrig. Außerdem konnte er sich kaum noch an sein altes Leben erinnern, zu lange schon vegetierte er hier als Megatrons Haustierchen und Spielzeug vor sich hin.
 

„Was erlaubst du dir so dämlich zu grinsen?“, fragte der sichtlich verärgerte ehemalige High-Protector seinen verhassten Bruder.

Im nächsten Moment spürte Optimus auch schon, wie Megatron ihn zunächst durch große Kraftanwendung in die Höhe riss und ihm dann anschließend mit Hilfe seiner enormen Kraft zwischen die Beine trat. An dieser Stelle war jeder Transformer besonders empfindlich, da sich dort die Anschlüsse für das intime, aber auch zugleich auch sehr reizvolle Interface befanden. Optimus sank vor Schmerzen zitternd und leise wimmernd in sich zusammen und dachte dabei trotz seiner Qualen nur an das Eine.

Bumblebee musste unbedingt weiter leben, denn er besaß als einziger Transformer noch einen guten Spark! Vielleicht war der Scout eines Tages dazu in der Lage, eine neue Ära einzuleiten. Optimus selbst hatte jegliche Hoffnungen aufgeben, dass es ihm jemals vergönnt sein würde, in sein altes Leben zurück zu kehren.

Der Prime rollte sich wie ein Sparkling zusammen. Er versuchte sich auf diese Art und Weise so gut es eben ging vor den Schlägen seines Bruder zu schützen. Er wusste nur zu gut, dass Megatron irgendwann die Lust daran vergehen würde, auf ihn einzuprügeln und so lange musste er eben ausharren.

Vielleicht würde Primus eines Tages ein Einsehen haben, und den Prime von seinem schon so lange andauerndem Leid erlösen. Dann würde auch Optimus endlich wieder frei sein und er war sich sicher, dass in der Matrix seine im Krieg gefallenen Freunde bereits sehnsüchtig auf ihn warteten.

Erlösung?

Auf besonderen Wunsch eines großen Optimus-Fans hin unterbreche ich die Pause kurz und füge das 3. Chap ein. Ich hoffe es gefällt euch? Herzlichen Dank an meine Betaleserin Tinka knuff.^^
 

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Optimus Prime erwachte mit einem lauten Schrei aus seinem düsteren Albtraum.

Sein Spark pulsierte so stark, dass er in viele tausend Einzelstücke zu zerspringen drohte. Ruckartig setzt sich das mechanische Wesen kerzengerade auf und riss mit keuchendem Atem seine Optiken sehr weit auf.

Nur äußerst mühsam und mit Hilfe größter Selbstdisziplin gelang es dem Führer der Autobots, sich zumindest soweit zu beruhigen, dass er nicht erneut aufschrie. Er realisierte nur sehr langsam, wo er sich befand, nämlich in seinem Bett, und dass er lediglich geträumt hatte.

Seit er einst durch die Schuld seines eigenen Bruders während eines im Wald stattgefundenen Gefechtes in Stasis Lock gefallen war, quälten ihn immer öfters schreckliche Albträume. Aber er hatte und würde nie jemandem davon erzählen. Zum einem war ihm die ganze Sache mehr als peinlich und zum anderen wollte er Ratchet, der zwar an die Schweigepflicht gebunden war, mit der Sache nicht behelligen. Schließlich hatte der Medibot mehr als genug zu tun und sicherlich keine Zeit, sich auch noch mit seinen Stasisproblemchen auseinander zu setzen. Optimus machte gewisse Dinge eh lieber mit sich alleine aus, er war einfach nicht der Type, der anderen mit seinen Problemen zur Last fallen wollte.

Aber der letzte Albtraum hatte es in sich gehabt, so schlimm war es noch nie zuvor gewesen. Der Prime zitterte nach wie vor am ganzen Körper, obwohl mittlerweile schon einige Zeit vergangen war und er sich hätte zumindest etwas beruhigen müssen.

Optimus Dentalplatten klapperten hörbar laut aufeinander und seine Atmung ging immer noch schnell und stoßweise. Verdammt, der Traum war einfach zu real gewesen. Ohne, dass der Führer der Autobots es wollte, rief sein Prozessor sich noch einmal Stück für Stück die ganzen grausamen Details auf.

Optimus schüttelte sich und hoffte, leise aufstöhnend, dass dieser Traum niemals Realität werden würde. Der letzte Prime verließ kurz darauf mit wackeligen Beinen sein Bett, ging zu dem Fenster seines Ruheraumes und öffnete dieses, um frische Luft hineinzulassen.

Gierig und tief sog er die ihm entgegen strömende, doch schon recht kühle Herbstluft, in seine Belüftungssystemen und schloss, leise seufzend, seine Optiken. Er spürte, wie er endlich ruhiger wurde und die Anspannungen sich langsam zu lösen begannen.

Aber er wusste nur zu gut, dass er in dieser Nacht keine Stasis mehr finden würde.

Daher schloss er nach einigen Minuten das Fenster und begab sich zu dem daneben liegenden Wohnraum. Dort angekommen setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann, diverse Datenpads zu bearbeiten. Wenn er schon nicht mehr ruhen konnte, dachte der Prime, wollte er die Zeit wenigstens sinnvoll nutzen und seufzte bei diesem Gedanken erneut.

Den nächste Tag würde er trotz der ihm mit Sicherheit gewissen Müdigkeit schon irgendwie herum bekommen, was blieb ihm schließlich auch anderes übrig? Er war Optimus, der letzte noch lebende Prime und musste mit gutem Beispiel voran gehen, egal, wie elendig oder schlecht er sich auch fühlen mochte.
 

Mehrere Autobots und deren menschliche Freunde hatten es sich am Abend in einem der zahlreichen Aufenthaltsräume gemütlich gemacht. Dieser Raum war zu einer Art überdimensionalem Kino umfunktioniert worden und verfügte daher sowohl über eine sehr große Leinwand, als auch über zahlreiche sehr bequemen Sitzmöglichkeiten.

Über den Bildschirm flimmerte gerade der Actionfilm „X-Men Origins: Wolverine - Wie Alles Begann“!

„Der Film ist so was von heiß, ich liebe Hugh Jackman als Wolverine. Er ist die ideale Besetzung für die Rolle des sexy Antihelden.“, schnurrte Mikaela schon fast.

„Frauen.“, entgegnete Sam knapp, er mochte den Film zwar auch sehr, aber ihm kam es mehr auf die Action an und weniger auf Hugh Jackmans Sexappeal.

Der junge Mann und seine Freundin hatten es sich auf Bumblebees Schoß gemütlich gemacht. In denen für das menschliche Auge wie Sitzmöglichkeiten für Riesen wirkenden Sessel der Transformer wären sie ansonsten wohl auch höchstwahrscheinlich versunken und hätte von dem Film nichts mitbekommen.

„Was war das für ein Geräusch?“, fragte plötzlich Mikaela in die Runde.

„Psst.“, kam es verwarnend aus Ratchets Richtung.

Der Medibot hasste Zwischenrufe oder Fragen irgendwelcher Art, während er gespannt einen Film verfolgte.

„Doch, jetzt höre ich es auch. Klingt ja fast schon so, als würde hier jemand schnarchen.“, mischte sich jetzt auch Sideswipe ein.

„Ruhe verdammt! Jetzt seid endlich mal still, ist das denn etwa zu viel verlangt!?“, motze der CMO erneut und hoffte diesmal endlich auf Gehör.

Aber leider schien ihn abermals niemand ernst zu nehmen, denn die Diskussion wurden trotz seiner strengen Worte munter weiter geführt.

„Das war bestimmt Ironhide!“, behauptete Jolt hörbar frech. „Dessen Geschnarche klingt eh wie ein Sägewerk während der Hochkonjunktur. Darum ist der Regenwald vermutlich auch schon so arg dezimiert worden.“, fügte der blaue Autobot noch hinzu und konnte sich dabei das Lachen nicht länger verkneifen.

Die andern Zuschauer stimmten ebenfalls mit ein und kurz darauf erklang ein kollektives schadenfrohes Gelächter.

„Ich bin übrigens wach und habe das sehr wohl gehört! Was fällt euch eigentlich ein, mich zu beschuldigen? Ich liebe Actionfilme, da halte ich doch keine Stasis!“, entgegnete der Waffenexperte entrüstet und mit deutlichem Zorn in seinen Stimmprozessoren.

„Ach Hide, du schläfst doch auch ständig vor dem Fernseher ein. Sorry, aber da ist es doch nicht weiter verwunderlich, wenn wir dich als erstes verdächtigen.“, versuchte Mikaela dem Waffenexperten die Sachlage möglichst schonend zu erklären.

Sie hoffte, dass er sich schnell wieder beruhigen würde und nicht sprichwörtlich, wie so oft, an die Decke ging.

Ironhide grummelte als Antwort nur irgendetwas Unverständliches in seinen nicht vorhandenen Bart, schwieg aber als Zeichens seines Unmuts mit den für ihn typischen überkreuzten Armen.

„Okay, wenn `Hide diesmal nicht der Übeltäter war, wer war es dann?“, fragte sich jetzt auch Sam.

„Bee kann es auch nicht gewesen sein, der hält mein Popcorn fest. Wenn er weggetreten wäre, so stünde mein Eimer wohl schon lange nicht mehr.“, ergänze er anschließend, woraufhin der stumme Autobot als Bestätigung auch sofort leise zu fiepen begann.

„Dann bleibt ja wohl nur noch einer übrig. Moment, ich schalte Mal eben das Licht an, damit wir besser sehen können.“, kündigte Sideswipe sein weiteres Vorgehen an.
 

Nur wenig später erhellte sich der Raum und enthüllte einen friedlich schlummernde Optimus Prime. Das Kinn war ihm auf die Brust gesunken und er atmete hörbar tief und regelmäßig.

Alle anwesenden Autobots und Menschen versammelten sich um den rot blau gefärbten Anführer und staunten nicht schlecht, so etwas war dem Prime ja noch nie passiert. Er war dafür bekannt, immer sehr korrekt, nahezu perfekt und zuvorkommend zu sein. Aber andererseits ließ ihn dieses kleine Missgeschick auch ein wenig unnahbarer und fast schon menschlich erscheinen.

Als sich keiner sich so recht traute, Optimus zu wecken, fasste sich Ratchet einen Spark, schritt auf den Prime zu und rüttelte ihn möglichst sanft so lange an der Schulter, bis er endlich seine Optiken wieder aufschlug.

Es dauerte ein wenig, bis der Führer sich orientiert hatte und wusste, wo genau er sich befand. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet und plötzlich erkannte er, was vermutlich passiert sein musste.

„Bin ich etwa eingeschlafen, wie ihr Menschen immer so schön sagt?“, fragte er in die Runde und sah dabei seine Freunde sichtlich verlegen an.

Alle nickten und Ironhide rutschte dann versehentlich auch noch folgender Kommentar heraus: „Außerdem schnarchst du ganz schön laut und deswegen wollten die mir das Ganze schon anhängen!“

Als der Waffenexperte bemerkte, dass er nicht nur gedacht, sondern auch laut gesprochen hatte, presste er sich schnell die Hand vor den Mund und entschuldigte sich nur wenig später hörbar kleinlaut für sein vorlautes Mundwerk.

„Ist schon gut, Ironhide, wenn sich hier jemand entschuldigen muss, dann ja wohl eher ich. Schließlich habe ich euch beim angucken des Filmes gestört. Es tut mir sehr leid, aber ich fühle mich heute nicht besonders fit und bin zudem sehr müde. Ich hätte wohl besser nicht kommen sollen, wollte aber auch nicht absagen und der Film war ja auch sehr spannend, zumindest bis zu der Stelle, wo ich ihn gesehen habe. Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt zu Bett gehen“, erklärte der Führer immer noch sichtlich beschämt, denn er sah niemandem direkt ins Gesicht.

Besäßen Transformer die Fähigkeit zu erröten, so wäre Optimus das jetzt sicherlich widerfahren.

„Schon gut, Optimus, schlafe dich erst einmal richtig aus und den Film können wir ja auch ein andermal noch ansehen.“, schlug Mikaela vor.

„Danke, für das Angebot. Ich werde sicherlich darauf zurückkommen. Ich wünsche euch allen noch viel Spaß und einen schönen restlichen Abend!“

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Prime und verließ den Raum in Richtung seines Quartieres.

Als der Anführer gegangen war, wagte zunächst niemand, etwas zu sagen, denn keinem schienen die passenden Worte einzufallen.

„Ich mache mir irgendwie Sorgen um Optimus. So etwas ist ihm schließlich noch nie passiert, und noch dazu scheint er zurzeit auch irgendwie neben sich zu stehen.“, sprach Sideswipe das aus, was die anderen laut ihrer Gesichtsmimiken vermutlich ebenfalls dachten.

Der silberne Neuankömmling fasste sich grübelnd an sein metallisches Kinn und wartete auf die Reaktion der anderen Anwesenden.

„Ich denke, Prime ist einfach nur erschöpft und überarbeitet. In letzter Zeit war er ständig unterwegs, um sich mit irgendwelchen hohen Tieren zu treffen und um über wichtige Dinge wie den Weltfrieden zu sprechen. Der ganze Stress schafft irgendwann selbst den stärksten Transformer. Er hat ja nicht einmal die Zeit gefunden, bei mir zum vereinbarten Check Up Termin zu erscheinen. Dabei habe ich ihn sogar mehrmals daran erinnert.“, seufzte der Medibot.

„Vielleicht sollten wir ihm einfach zu einer Ruhepause verhelfen.“, schlug Mikaela vor und schaute dabei von Bees Schoß aus fragend in die Optiken und auch Augen ihrer Freunde.

„Wie willst du das denn anstellen? Du müsstest Optimus schon kidnappen, damit er sich endlich eine Verschnaufpause gönnt!“, knurrte Ironhide mürrisch.

„Das ist es!“, rief Sam plötzlich aus.

„Wir tun einfach so, als würden wir ihn entführen. Natürlich nur aus Spaß, aber dann müsste er sich schließlich zwangsläufig eine Ruhepause gönnen. Und Ratchet könnte Optimus auch endlich gründlich durchchecken. Während das geschieht, treffen wir die letzten Vorbereitungen für Primes Wellnesstag, der mit einer gemütlichen Party als krönendem Abschluss enden wird.“, mit diesen Worten erklärte der junge Mann mit vor Aufregung geröteten Wangen allen Anwesenden eifrig seinen Plan.

„Ich weiß nicht, ob das eine so gute Idee ist?“, fragte Mikaela zweifelnd nach und verzog dabei sorgenvoll ihr Gesicht.

„Also mir gefällt die Idee sehr gut! Was soll schon schief gehen? Einige Leute muss man halt einfach zu ihrem Glück zwingen!“, sprach sich Jolt, der blaue Elektrobot, begeistert dafür aus.

Alle anderen waren ebenfalls einverstanden und Mikaela fügte sich daher gezwungenermaßen der Mehrheit, aber überzeugt war sie nach wie vor nicht. Das ungute Gefühl in ihr Magengegend wollte einfach nicht verschwinden.

Da eh keiner mehr allzu große Lust verspürte, den Film noch zu Ende anzusehen, begann man direkt mit den Überlegungen, wie der Plan am besten umzusetzen wäre.

Nach gut einer Stunde Diskussion stand zumindest der grobe Ablauf und jeder wusste ungefähr, was er zu tun hatte.

In zwei Tagen sollte es dann soweit sein. Vorher würden sich alle Beteiligten noch einmal treffen um die genauen Details des Vorhabens zu besprechen.

Der Prime selbst ahnte von alldem nichts, aber alle Eingeweihten fieberten dem Tag voller Vorfreude entgegen und waren auf Optimus´ Reaktion mehr als gespannt.
 

Als der Tag endlich gekommen war, versammelten sich alle Beteiligten in aller Herrgottsfrühe in der Cafeteria, um den Plan ein letztes Mal durchzugehen. Es durfte einfach nichts vergessen werden oder gar schiefgehen.

Menschen wie auch Bots, die womöglich in die Aktion „Urlaub für Optimus“ verwickelt würden oder gar Zeuge dieser werden konnten, waren ebenfalls eingeweiht worden. Fast alle waren von der Idee begeistert oder zumindest mit der Durchführung einverstanden. Nur einige wenige hielten von der geplanten Aktion rein gar nichts. Natürlich befand sich auch Prowl unter den Miesepetern, aber komischerweise wunderte das kaum jemanden.
 

Als Optimus pünktlich wie jeden Tag über das Gelände von Diego Garcia schritt, um auf diesem Wege zur Cafeteria zu gelangen, weil er dort vor dem Arbeitsbeginn noch etwas Energon zu sich nehmen wollte, sollte die Falle zuschnappen.

Ironhide, Ratchet, Sideswipe, Bumblebee und Jolt waren hinter diversen Gebäuden in Deckung gegangen und schlichen sich jetzt leise und unauffällig an den letzten Prime heran. Dieser war völlig ahnungslos und wirkte zudem auch irgendwie noch nicht so richtig wach. Sein Gang wirkte schwerfällig und ein paar Mal musste er auch herzhaft gähnen.

Ironhide befand sich plötzlich genau hinter seinem Anführer, fasste blitzschnell zu und fesselte die Hände von Optimus mit Hilfe von Starrefesseln. Fast im selbigen Augenblick war auch Ratchet zur Stelle und stülpte dem ahnungslosen Opfer eine schwarze undurchsichtige Kapuze über den Kopf.

„Bleib ganz ruhig, das alles geschieht nur zu deinem Besten.“, raunte der CMO seinem Führer in die akustischen Sensoren, damit dieser sich hoffentlich nicht unnötig aufregen würde.

Die restlichen Autobots blieben vorerst im Hintergrund und auch Mikaela und Sam, die sich sitzend auf Bumblebees Schultern befanden, beobachteten das ganze Szenario aus Sicherheitsgründen erst einmal nur aus der Ferne.
 

Optimus war hundemüde, die Nacht über hatte er wieder einmal kaum Stasis gefunden und er war jetzt sogar fast soweit, Ratchet wegen des Problems um Hilfe zu bitten. Denn so konnte es einfach nicht weitergehen, vor ein paar Tagen war er sogar während eines Filmabends in Stasis gefallen. Das war ihm sehr peinlich gewesen und er hatte sich daraufhin erst einmal zurückgezogen.

Ohne Vorwarnung wurde der Prime aus seinen trüben Gedanken gerissen und er wusste nicht, wie ihm geschah. Seine Hände wurden ihm ruckartig und unsanft zugleich auf den Rücken gezerrt und dort sogar gefesselt. Auf einmal wurde es um ihn herum stockdunkel.

Als Optimus eine ihm nur allzu gut bekannte Stimme nur wenig später auch noch etwas zuflüsterte, war es um seine Beherrschung endgültig geschehen und der Prime schrie vor Panik laut und gellend auf.

Plötzlich schoss ihm durch den Prozessor, dass das keine einfachen Albträume gewesen waren, die ihn heimgesucht hatten, sondern Prophezeiungen, die sich jetzt gerade zu erfüllen schienen.

Aber kampflos würde er sich diesmal nicht ergeben, das schwor er sich bei Primus, dem Gott aller Transformer. Sein Kampfes- und Überlebenswille erwachte zum Leben und ließ ihn in dieser bedrohlichen Situation völlig ruhig und besonnen reagieren.

Optimus schloss die Kampfmaske, die sein empfindliches Gesicht im Kampf schützte, mit einem metallisch klingendem Geräusch.

Mit all seiner Kraft versucht er die Fesseln zu sprengen und unerwarteter weise gelang ihm dies sogar recht schnell. Wahrscheinlich setzte die beginnende Panik bei dem Prime zusätzlich übernatürliche Kräfte frei. Endlich befreit zog er sich mit einer hastigen Bewegung die Kapuze von seinem Kopf, knurrte bedrohlich und kehlig klingend und fuhr mit einem erneut metallisch klingendem Geräusch seine beiden Energonschwerter aus. Sollten sie doch versuchen ihn gefangen zu nehmen, leicht würde er es ihnen diesmal nicht machen. Lieber starb er hier an Ort und Stelle, als dass er sich erneut erniedrigen und demütigen lassen würde.

Wut,Hass und eine folgesnschwere Erkenntnis

Für einige Sekunden lang schien die Welt still zu stehen. Außer Optimus wagte keiner der Anwesenden sich zu bewegen oder gar zu sprechen. Zu tief saß der Schock über das, was der Prime ihnen zuvor wortwörtlich an den Kopf geworfen hatte.

Mit offenstehenden Mündern und sichtlich geweiteten Augen, beziehungsweise Optiken, starrten sie

völlig entgeistert und zudem unfähig ihre Gefühle in Worte zu fassen, den rotblau gefärbten Mech mit den auffälligen Flammenmotiven an.
 

Optimus selbst sah dieses Verhalten als Schuldeingeständnis an und seine Wut vergrößerte sich aufgrund dieses Missverständnisses noch um einiges. Mit zu schmalen Schlitzen verengten Optiken funkelte er seine vermeintlichen Feinde hasserfüllt an.

„Was ist los? Traut ihr Feiglinge euch nur, mich im gefesseltem Zustand zu demütigen und zu quälen?“, zischte er mit gedämpfter Stimme hinter der sein Gesicht schützenden Maske.

Sein Körper befand sich in höchster Alarmbereitschaft und sein Spark pulsierte derart schnell, dass das Energon nur so durch die Leitungen rauschte. Aber am heutigen Tag würde er seines eigenen Schicksals Schmied sein und die Sache daher diesmal einen anderen Ausgang nehmen, als beim Putschversuch zuvor, nachdem er gefesselt und geknebelt und wie ein Stück Vieh in einer Art Käfig eingesperrt erwacht war. Doch am heutigen Tag würde fair gekämpft werden, zwar befand er sich eindeutig in der Unterzahl, aber er war dafür als Prime geboren worden und diesmal vermochten ihn seine einst für Freunde gehaltenen Feinde nicht so einfach zu überrumpeln.
 

„Optimus, was redest du da nur? Fühlst du dich nicht wohl?“

Ironhide hatte es als erster geschafft, seine Fassung zumindest teilweise wieder zu erlangen und

den Prime anzusprechen.

Der hünenhafte zweifarbige Roboter mit den auffällig breiten Schultern und den extrem langen Beinen schüttelte den Kopf, während der Waffenexperte einige Schritte auf ihn zu ging.

„Tu das besser nicht Ironhide, er scheint nicht mehr er selbst zu sein!“, versuchte Ratchet den schwarzen Mech zu warnen, doch der Angesprochene war für seine Sturheit mehr als bekannt.
 

Ironhide schlug die Warnung des CMOs in den Wind und näherte sich weiterhin dem Prime. Er wusste schon, was er da tat, und zudem vertraute er Optimus nahezu blind. Nur zu oft hatten sie sich während zahlreicher Schlachten gegenseitig das Leben gerettet, und da es Optimus aus irgendwelchen Gründen nicht gutzugehen schien, wollte er versuchen ihm zu helfen. Eigentlich war dies die Aufgabe eines Medibots, aber der war scheinbar nicht bereit, seiner Pflicht nachzukommen. Denn das was Ratchet da behauptet hatte, konnte und wollte er einfach nicht glauben. Der Waffenexperte wurde, als er noch gut zwei Schritte von seinem Anführer entfernt war, erneut von diesem angesprochen. Ironhide stutzte kurz, als er die ersten Worte des Prime vernahm. Der schwarze Mech sah in die saphirblauen Optiken seines Anführers und Freundes, während er ihm zuhörte.

Aber er konnte dem kurz darauf und sich aus heiterem Himmel anbahnenden Unglück leider nicht mehr entkommen.
 

Der Prime beobachtete das Näherkommen des kräftig gebauten schwarzen Mechs argwöhnisch und noch dazu mit gemischten Gefühlen. Ausgerechnet der Autobot, der ihn am meisten verhöhnt und gedemütigt hatte, lief auf ihn zu und wagte es noch dazu trotz allem, ihm sogar in die Optiken zu sehen. Hass und Wut durchströmten erneut seinen Prozessor und ließen seinen Körper kurz erbeben. Eine innerliche Stimme befahl ihm, sich umgehend selbst zu schützen, andernfalls würde er erneut zu Megatrons Schoßhündchen degradiert werden und auf die Art den Rest seines jämmerlichen Lebens vor sich hin vegetieren.

„Ich werde dir zeigen was mit denen passiert, die es wagen, MICH zu hintergehen!“, knurrte Optimus zornig und schlug noch im selben Augenblick mit einem seiner glühenden Energonschwerter blitzschnell zu.
 

Ironhide sah zwar noch etwas Orangerotes auf sich zurasen, hatte aber keinerlei Chance einer der gefährlichsten und zudem meist tödlichsten Waffen des Prime noch irgendwie auszuweichen. Die heiße Klinge des Schwertes fraß sich leise zischend, wie ein Messer das durch Butter schnitt, zuerst durch einige schützende Panzerplatten, bevor sie eine wichtige, sich am Hals des schwarzen Mechs befindende Leitung, zerstörte. Der Prime zog sein Schwert zurück und in seinen Optiken standen plötzlich Genugtuung und Freude geschrieben. Ein leises Lachen war zu hören, das eindeutig von dem Prime ausgestoßen wurde.
 

Der Waffenexperte verspürte einen unglaublichen Schmerz und schrie daraufhin laut und gellend auf. Instinktiv presste er seine Hand auf die Wunde und sah Optimus mit weit aufgerissenen Optiken an. Seine metallischen Lippen bildeten eine letzte Frage.

„Was hast du getan?“

Energon quoll zwischen seinen Fingern hervor und begann unaufhaltsam gen Boden zu tropfen. Ironhides Beine begannen vor Schwäche zu zittern. Nur einen Augenblick später gaben sie gänzlich nach. Der bullige schwarze Mech sackte in sich zusammen und sein Körper schlug hart auf den Boden auf. Zu seinem Glück hatte ihn aber bereits zuvor die erlösende Bewusstlosigkeit in ihren Bann gezogen und ihn zumindest geistig an einen anderen Ort gebracht, wo er keinerlei Schmerz mehr verspürte.
 

Sam und Mikaela beobachteten fassungslos, wie Optimus seinen besten Freund und gleichzeitig auch Second in Command mit dem Energonschwert attackierte und dieser im Anschluss offensichtlich schwer verletzt zusammenbrach.

Der junge Witwicky presste sichtlich geschockt die Hand vor den Mund, während seine Freundin sich einen panisch klingenden Aufschrei nicht länger verkneifen konnte.

Beide waren nicht fähig, auch nur noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Bumblebee, auf dessen Schulter sie nach wie vor saßen, ging nach dem was er mit ansehen musste instinktiv einige Schritte rückwärts. Sein Prozessor konnte nur sehr schwer begreifen, was sich da gerade vor seinen Optiken ereignet hatte, aber er war sich trotz alledem der Verantwortung gegenüber den zwei Menschen durchaus bewusst. Sie durfte auf gar keinen Fall das gleiche Schicksal wie Ironhide ereilen und er würde sie beschützen, auch wenn er dafür in den Tode gehen musste.
 

Optimus lachte innerlich vor Freude auf, als er sah, wie genau seine Waffe ihr Ziel traf. Doch der Ausdruck der in den Optiken des schwarzen Mechs geschrieben stand, während er schwer verletzt vor ihm zusammenbrach und ihn kurz vorher noch ansah, irritierte ihn trotz seines rauschähnlichen Zustandes, in dem er sich befand.

Was wäre, wenn das hier nur ein dummer Zufall gewesen war und Ironhide lediglich mit ihm reden anstatt, wie von ihm zuerst angenommen, nach dem Leben trachten wollte? Wo waren eigentlich Megatron und seine Schar von Decepticons? Es befanden sich nur Autobots in seiner näheren Umgebung und auf dessen Gesichtsplatten war kein Hass oder Verachtung zu erkennen, sondern eher Panik und Unverständnis und nicht zuletzt auch die tiefe Sorge um ihren verletzten Kameraden.

Bei Primus, was hatte er womöglich da gerade getan?

Der Prime ließ seinen Blick zu dem am Boden liegenden schwarzen Transformer wandern, aus dessen Nase und Mund, sowie der Wunde am Hals Energon austrat und den Boden unter sich blau färbte. Sichtlich nervös zuckten Optimus´ Optiken, als er krampfhaft überlegte, was er als nächstes tun sollte.
 

Ratchet sah, wie sich Optimus´ Energonschwerter in ihre schützenden Verstecke zurückzogen. Fast noch im selben Augenblick wirbelte der Anführer der Autobots herum und entfernte sich eiligen Schrittes von dem von ihm zuvor erschaffenen Ort des Grauens und des nahenden Todes.

Der Medibot eilte auf den offenbar bewusstlosen Ironhide zu und drehte, bei ihm angekommen, dessen leblosen bäuchlings auf dem Boden liegenden Körper vorsichtig herum, um ihn besser untersuchen zu können.

Während er dies tat, bat Sideswipe den CMO darum, den Prime verfolgen zu dürfen. Da Ratchet nach Optimus und Ironhide der nächstranghöhere Offizier war, musste der silberne Mech ihn um Erlaubnis fragen, bevor er handelte.

„Nein, verdammt. Das wäre glatter Selbstmord. Du siehst ja, wie es Ironhide ergangen ist, als er nicht auf mich gehört hat. Begehe bitte nicht denselben Fehler.“, antwortete der CMO mit energisch klingendem Unterton in der Stimme, während er versuchte, eine Hand auf den austretenden Energonstrom zu pressen, der nach wie vor unaufhörlich aus der Verletzung am Hals austrat.

Sideswipes akzeptierte die Entscheidung seines Vorgesetzten ohne zu murren, doch der Schock über das Fehlverhalten des sonst so korrekten und zudem gerechten Primes saß auch bei ihm, für jeden gut sichtbar, sehr tief.

Ratchet wies Jolt an, die Leitung oberhalb der Verletzung abzubinden, damit er die Perforation zumindest fürs erste provisorisch verschließen konnte, um dadurch den Transport des verletzten Mechs überhaupt zu ermöglichen. Ein dauerhaftes Abbinden war leider nicht möglich, da es sich hierbei ausgerechnet um eine zentrale Leitung handelte, die unter anderem die Aufgabe übernahm, den Prozessor mit dem lebensnotwendigen Energon zu versorgen.

Nach ein paar Minuten innerer Anspannung atmete der CMO erleichtert auf, er hatte seinen Patienten zumindest vorerst stabilisieren können.

Ratchet hoffte nur, dass der starke Energonverlust den Prozessor des Waffenexperten nicht irreversibel geschädigt hatte. Aber das würde sich leider erst dann mit Bestimmtheit sagen lassen, wenn er erwachte.

„Jolt, holst du bitte die Transporteinheit? Er muss für die Weiterbehandlung schnellstens auf die Krankenstation gebracht werden! “

Der angesprochene Autobot nickte zustimmend und entfernte sich dann eiligst in die entsprechende Richtung.

„Wie geht es Ironhide und was ist mit Optimus?“

Ratchet drehte seinen Kopf in die Richtung, aus der er die Frage vernommen hatte und erkannte Sam, dessen Hand Mikaelas fest umklammert hielt. Hinter den beiden Menschen stand Bee, dessen Sorgen man ihm nur zu deutlich ansehen konnte.

Der Schreck stand der jungen Frau nach wie vor ins Gesicht geschrieben und wenn man genau hinsah, erkannte man auch, dass sie zudem leicht zitterte.

„Haltet bitte Abstand ihr zwei, der Boden ist von dem ausgetretenen Energon geradezu durchtränkt worden.“, warnte der CMO den jungen Witwicky und seine Freundin, die daraufhin sofort zustimmend nickten und inne hielten.

„Ironhide ist schwer verletzt und hat sehr viel Energon verloren, aber zum Glück ist er hart im nehmen. Mit Hilfe etlicher Energoninfusionen und guter Pflege wird er hoffentlich schon bald wieder ganz der Alte sein und herum stänkern.“, lächelte der gelbgrün gefärbte Medibot schwach und strich seinem Patienten sanft über die eiserne Wange.

Ratchet spielte Ironhides Zustand absichtlich etwas hinunter und hoffte dabei aber inbrünstig, dass dem auch wirklich so sein würde. Der CMO wusste natürlich nur zu gut, wie nahe sich Sam und Optimus standen und dem jungen Mann, sowie seiner Freundin, war der Schreck auch so schon mehr als nur deutlich anzusehen. Da musste er nicht auch noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen, indem sie auch noch befürchten mussten, dass Ironhide starb und Optimus als sein Mörder dastehen würde.

„ Deine zweite Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Optimus´ mehr als ungewöhnliches Verhalten könnte allerdings mehrere Ursachen haben, eine wäre zum Beispiel ein Virus. Ich habe gerade versucht, ihn über das Primeband zu orten, aber leider ohne Erfolg.“, seufzte der CMO, während er nebenbei Ironhides Vitalfunktionen überwachte und darauf hoffte, dass Jolt so bald wie möglich zurückkehren würde.

„ Er möchte also nicht gefunden werden.“, stellte Sidewipes fest, der die Unterhaltung stillschweigend verfolgt hatte.

„Exakt. Und ich denke, es ist besser für uns und auch für ihn, wenn wir seinem Wunsch zumindest vorerst entsprechen. Du hast ja gesehen, was er mit Ironhide gemacht hat und der ist bekanntlich alles andere als kampfunerprobt oder gar ein Schwächling. Außerdem kann und darf sich kein Bot alleine auf die Suche nach Optimus begeben, das wäre glatter Selbstmord. Zudem werde ich hier mehr als dringend gebraucht, aber ich denke, dass er sich eh früher oder später mit uns in Verbindung setzen wird. Falls ich mit meiner Vermutung falsch liegen sollte, werden wir ihn halt doch suchen müssen. Wobei ich aber sehr auf Ersteres hoffe.“

Kurz nachdem Ratchet seinen letzten Satz beendet hatte, kehrte Jolt endlich zurück.

Der gelbgrüne Medibot versprach, sich bei allen Anwesenden schnellstmöglich zu melden, sobald es Neuigkeiten gab. Umgekehrt bat aber auch er darum, über alles, was von Bedeutung war, informiert zu werden.

Mit Hilfe aller anwesenden Autobots wurde der Waffenexperte behutsam auf die Transporteinheit gehievt und im Anschluss darauf gesichert. Dann beförderten die beiden Medibots den leblosen Körper des schwarzen Mechs auf schnellstem Wege in Richtung Krankenstation.
 

Mikaela und Sam begaben sich in Begleitung ihres gelben Beschützers Bumblebee zur Cafeteria. Normalerweise trank Sam keinen Alkohol, aber heute verlangte sein Körper nach mindestens einem Whisky, um sich zumindest etwas beruhigen zu können und die tausenden in seinem Kopf umherschweifenden Fragen zum Schweigen zu bringen.
 

Sideswipes steuerte sein Quartier an und hoffte, sich dort durch das Anhören diverser CDs ein wenig ablenken zu können. Niemals hätte er dem Prime eine derartige Tat, wie er sie leider mit eigene Optiken mit ansehen musste, zugetraut. Aber je mehr er versuchte, dies zu verdrängen, desto stärker begann sein Prozessor aufgrund der quälenden Ungewissheit zu schmerzen. Er konnte nur zu Primus beten, dass sich das Ganze baldmöglichst aufklärte, denn er wusste nur zu gut, wie schwach sie ohne Optimus Prime im Kampf gegen die Decepticons dastehen würden. Außerdem war er bis dato nicht nur immer ein guter Anführer gewesen, sondern auch ein Autobot, den alle zu schätzen wussten und zudem sehr gemocht hatten.
 

Optimus saß im lockeren Sand am Strand und hatte sein Gesicht tief in seinen Händen vergraben. Er hatte das Primeband deaktiviert, dass ihn mit allen anderen sich in seinem Team befindenden Autobots auf einer Art geistigen Eben verband. Wohlweißlich hatte der Prime einen sehr abgelegenen Ort aufgesucht, um dort in Ruhe über alles nachdenken zu können. Zuerst wollte und musste er jedoch erst einmal begreifen, was genau eigentlich überhaupt passiert war. Denn normalerweise brannten ihm nämlich nicht ohne weiteres sämtliche Sicherungen durch und er stürzte sich mit gezückten Energonschwertern auf seine Kameraden.

Waren die Albträume, die ihn derart gequält hatten, real gewesen oder nicht? Warum hatten die Autobots versucht, ihn zu überrumpeln und zu fesseln?

Optimus wusste nicht mehr, was er denken oder glauben sollte.

Daher ließ er ein Selbstdiagnoseprogramm durch seine Systeme laufen. Aber auch der dritte Durchlauf dieses Programms blieb leider ergebnislos und ließ den Prime daher hörbar resigniert aufstöhnen.

Egal, wie die Wahrheit auch sein mochte, nach dem, was er getan hatte, konnte er niemals zu seinen menschlichen oder auch cybertronischen Freunden zurückkehren.

Dies stand für ihn genauso fest wie die Tatsache, dass die Seelen fast aller Transformer nach deren Ableben in die Matrix eingingen.

Würde Ironhide seine schweren Verletzungen überhaupt überleben können?

Falls der Waffenexperte starb, wollte auch der Prime nicht mehr weiterleben und seinem Leben ein schnelles Ende setzen.

Optimus fuhr eines seiner Energonschwerter aus und wollte schon einmal im Voraus entscheiden, ob diese Form des Suizides für ihn in Frage käme, oder er besser eine andere Art des Freitodes wählen sollte.

Doch als sich das Schwert mit dem typisch metallisch klingenden Geräusch ausfuhr, tropfte von dessen Klinge eine bläulich schimmernde Flüssigkeit in den Sand.

Als der Prime anhand des Geruchs und des Aussehens der Substanz begriff, um was genau es sich hierbei handelte, drehte sich ihm, ohne dass er es zu verhindern vermochte, wortwörtlich der Magen um und er übergab sich mehrmals.

Als sich sein Verdauungstrakt wieder einigermaßen beruhigt hatte, reinigte er so gut es eben ging sein Schwert und vergrub sein Erbrochenes im weichen Sand.

Anschließend rollte Optimus sich wie ein kleiner Sparkling zusammen und begann so lange leise vor sich hin zu wimmern, bis die Erschöpfung ihren Tribut forderte und ihm seine Optiken zufielen.

Er begann erneut zu träumen. Leider waren es abermals Albträume, die ihn heimsuchten.

Nur dieses Mal waren die Träume nicht fiktiv, sondern entsprachen der Wahrheit.

Denn er selbst hatte seinen Freund, der ihm blind vertraute, mit einer seiner gefährlichsten Waffen angegriffen und höchstwahrscheinlich sogar getötet.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Sirastar
2012-07-23T18:32:01+00:00 23.07.2012 20:32
Tja was ist es den nun.
Hat Optimus Ironhide jetzt im "Traum-Wahn" verletzt, ist das immer noch ein Traum oder was ist los?
Ich hoffe du kannst diese Fäden entwirren.
Von:  Sirastar
2012-02-27T07:37:31+00:00 27.02.2012 08:37
Ui jetzt machste es Spannend, waren das jetzt Träume oder Visionen?
Armer Optimus duch die gutgemeinte Aktion bekommt er den Schock seines Lebens, aber ich denke das die anderen Bots wahrscheinlich noch überraschter und geschockter sein werden als der Prime selbst.
Von:  Sirastar
2011-10-17T05:51:21+00:00 17.10.2011 07:51
Wow du schaffst es der schwermütigen und dunklen Stimmung aus dem ersten Kapitel noch eins drauf zusetzen.
Da möchte man selbst am liebsten den ganzen Bots eine Ohrfeige verpassen damit die mal wieder zu sich kommen.
Schön das wenigstens ein Bot noch Ideale zu haben scheint.
Ich bin weiterhin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Black_Polaris
2011-10-14T20:07:32+00:00 14.10.2011 22:07
ich habe die ganze zeit geweint als ich es lass,
mir tut optimus so leid,
und erst bee der so egrne helfen würde!!!
aber ncith kann,
ich hoffe ich lese bald wies wietergeht und hoffe für die ebdien eine rettung auf sicht
Von:  bettsy_illustration
2011-09-02T06:22:13+00:00 02.09.2011 08:22
Okaaaaay, die Geschichte hat noch nicht mal richtig angefangen und ich knabbere jetzt schon vor Aufregung an meinen Fingernägeln. Verdammich, das ist wirklich eine sehr interessante (und freilich nicht einfache)Thematik, die du dir da ausgesucht hast… ich bin wirklich überrascht, welche Eiseskälte die Autobots gegenüber ihrem Anführer und der Menschheit an den Tag legen können.

Da bin ich aber mal gespannt, ob diese Geschichte noch eine überraschende Wendung entwickelt, oder ob es so aussichtslos weitergeht. Egal wie, mir würde beides ganz gut gefallen, denke ich.
Es passiert ja eigentlich seltener, das ich eine Geschichte aufgrund eines Kapitels in die Favo-Liste aufnehme, aber hier mach ich mal eine Ausnahme ;-)

Von:  Black_Polaris
2011-09-01T13:36:25+00:00 01.09.2011 15:36
Optimus!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
da gebe ich sirastar recht, ich würde ihn direkt befreien und schützend in den arm nehmen ,
schnief,
weiter so
*daumen hoch*

Von:  Sirastar
2011-09-01T05:41:55+00:00 01.09.2011 07:41
Wow das ist ja mal eine andere Laufrichtung.
Ich habe ja auch schon einige FFs gelesen in denen die Decepticons gewinnen und die Autobots versklavt werden, aber das ist echt eine fiese Nummer.
Du hast den Gemütszustand von Optimus gut beschrieben, so das man ihn am liebste direkt dort herausreisen möchte, aber nun bin ich wirklich gespannt, wie es weiter geht ^.^
Von:  Agent_Mantis
2011-08-31T18:52:16+00:00 31.08.2011 20:52
ERSTE!

Ich hab zwar schon auf FF.de gesagt, was ich von der Story halte; aber hier schreibe ich es auch mal rein.
Für den Anfang ist die Story schonmal verfammt gut geworden und ich bin gespannt wie es weiter geht;
Aber nichts desto trotz hoffe ich, das für Optimus am Ende doch noch alles gut wird.

LG,
Mantis


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