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Sometimes - Love is not enough

Sasu/Saku, Naru/Sasu, Sasu/Naru, Naru/Hina
von

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1.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, blieben meine Augen vorerst geschlossen und ich versuchte, mit meinen verbliebenen Sinnen auszumachen, ob ich alleine im Bett lag oder nicht. Seit dem letzten Gespräch zwischen Sakura und mir, war mir nicht danach, erneut über dieses Thema zu reden. Wenn ich ehrlich war, es war anstrengend sich darauf einzustellen, Vater zu werden. Irgendwie war ich sogar etwas enttäuscht darüber, dass sie mich hinterging und einfach so ihre Pille abgesetzt hatte. Nachdem ich weder das Geräusch ihrer Atmung, noch die bekannte Wärme neben mir ausmachen konnte, blinzelte ich ein paar Mal und drehte meinen Kopf zur Seite.

Die Uhr verriet mir, dass sie bereits im Büro sein musste und so gähnte ich noch einmal herzhaft, ehe ich mich selbst erhob und im Bad verschwand. Es war eine komische Situation, die allerdings nichts an Komik beinhaltete. Ich stand wirklich vor vollendeten Tatsachen. Gerade noch gestern hatte ich mich gefragt, ob ich Sakura einen Heiratsantrag machen sollte und nun dachte ich nicht im entferntesten daran, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Es war ein kleiner Vertrauensbruch und ließ mich die ganze Sache in einem anderen Licht betrachten. Vielleicht war es aber auch nur eine Ausrede, weil ich Angst vor der Verantwortung hatte.
 

Seufzend griff ich nach meinem Duschgel und steckte mir nebenbei meine Zahnbürste in den Mund. Konnte ich Sakura überhaupt böse sein? Allem Anschein nach liebte sie mich so sehr, dass sie sogar Kinder mit mir wollte - was wollte ich also mehr? Warum fühlte ich mich so unwohl? Es lag nicht nur an der Schwangerschaft, sondern auch daran, dass sie mich belogen hatte. Selbst wenn sie mir damals gesagt hätte, dass sie Kinder wollte, hätte ich mich darauf eingestellt, davon war ich überzeugt.
 

Nachdem meine Hygiene Maßnahmen abgeschlossen waren, band ich mir ein Handtuch um die Hüfte und schlurfte mit schweren Schritten zurück ins Schlafzimmer, um mir geeignete Klamotten aus Sakuras Kleiderschrank zu nehmen. Sie hatte mir vor ein paar Monaten freiwillig eines ihrer überfüllten Fächer überlassen und ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen, als ich darüber nachdachte, wie unbeschwert die damalige Zeit für uns gewesen war. Klar, ich liebte sie, aber sie hätte einfach ehrlich zu mir sein müssen - Punkt aus. Kopfschüttelnd zog ich mir die Kleidung über und grummelte auf meinem Weg in die Küche. Den Zettel den ich dort vorfand, ließ mein Herz voller Erwartung höher schlagen.
 

Hey Hase, tut mir nochmal leid wegen gestern, ich wollte dich nicht anlügen. Ich hab' dir einen großen Tomatensalat in den Kühlschrank gestellt, vielleicht können wir ja am Wochenende was mit Hinata machen wenn du möchtest. Schon komisch.. da schreib ich auf einen Zettel, obwohl du direkt nebenan liegst und schläfst. Ich liebe dich wirklich über alles Sasuke und ich möchte, dass wir gemeinsam glücklich werden, egal wie wir uns entscheiden.
 

In Liebe, Sakura *Kussi*.
 

Einerseits freute mich diese Nachricht, da sie sich scheinbar über ihren Fehler im Klaren war. Andererseits... War ich vielleicht beleidigt? Kurz rieb ich mit meinen Händen über mein Gesicht und seufzte laut auf. Warum waren die Dinge nur so verdammt kompliziert? Gerade zwischen mir und ihr. Sie war meine Zuflucht - mein Ankerpunkt und Diejenige, der ich mein Herz geöffnet hatte. Eigentlich sollte ich mich für meine Denkweise schämen, schließlich hatte sie es aus Liebe getan, oder?

Natürlich aß ich von dem Salat und er schmeckte. Ich liebte nicht nur sie, sondern auch ihre Künste. Ich war mir sicher, dass ich einfach nur ein wenig Zeit brauchte, um mich an die neuen Umstände zu gewöhnen, schließlich hatte ich mit ihr einen guten Fang gemacht.

Pünktlich um fünfzehn Uhr verließ ich ihr Apartment und versuchte, mich mental auf die Arbeit einzustellen. Bisher hatte Sakura nicht angerufen und auch sonst keinerlei Versuche unternommen, mit mir in Kontakt zu treten also ging ich davon aus, dass im Büro ihres Vaters viel zu tun war. Sie arbeitete schon seit Jahren als Aushilfe in dem Familienunternehmen und kassierte dennoch mehr, als ein gutbezahlter Anwalt. 'Vielleicht hat sie aber auch ein schlechtes Gewissen', schallte es durch meinen Kopf und augenblicklich durchzog mich wieder dieses schlechte Gefühl, bei dem ich selbst auch ein schlechtes Gewissen bekam, weil ich sie so angefahren hatte. Knurrend drückte ich die Kupplung durch und legte den Gang ein. Mit einem Finger fand ich schnell den gewünschten Radiosender und konzentrierte meine Gedanken auf die Lieder, die mir durch die Boxen entgegen dröhnten. Ich sollte einfach alles auf mich zukommen lassen, so wie ich es bereits in der Nacht beschlossen hatte.

Im Supermarkt war schon wieder die Hölle los und ich war dankbar für diese Ablenkung. Selbst meine Chefin hatte allerhand zu tun und als guter Mitarbeiter ging ich ihr selbstverständlich sofort zur Hand. Ihrem prallen Dekollete schenkte ich heute kaum die gewohnte Aufmerksamkeit und nachdem sie ihre Kasse verlassen hatte, übernahm ich den vorgewärmten Platz und fing an, unsere Kunden zu bedienen. "Waren Sie mit ihrem Einkauf zufrieden?", fragte ich freundlich und blickte kurz in das Gesicht einer molligen Frau. Ihre rosigen Wangen erinnerten mich sofort wieder an Sakura, wenn ich sie mit meinen Sprüchen zur Weißglut trieb. 'Vielleicht bist du aber auch wirklich nur ein liebeskranker Trottel, der alles mit sich machen lässt', hörte ich mich in Gedanken sagen und verzog meine Augenbrauen missbilligend. Warum dachte ich auf einmal daran? War ich vielleicht einfach nur blind genug, alles zu übersehen? Die Frau an der Kasse räusperte sich kurz und hielt mir ihre Plastikkarte entgegen. "Wie gesagt, es war wirklich alles in Ordnung mit dem Einkauf...". Schon wieder drifteten meine Gedanken ab und wie mechanisch erledigte ich den Ablauf der EC-Zahlung. Ich hörte ihr nicht mehr zu, lächelte und nickte abwesend. "Einen schönen Tag noch", sagte ich ruhig und widmete mich dem nächsten Kunden. Je mehr ich versuchte, mich davon abzulenken, desto mehr dachte ich darüber nach.

Vielleicht sollte ich am Wochenende wieder mal tanzen gehen und mich einfach zulaufen lassen mit der Begründung: Feiern auf das neue Leben. Wie wahr, wie wahr. Nicht nur das neue Leben in Sakura, sondern auch meines sollte gefeiert werden. Möglicherweise würde ich es aber auch übertreiben, wer wusste das schon.
 

In meiner Pause blieb mein Telefon ebenso still und allmählich fragte ich mich, warum Sakura sich nicht bei mir meldete. Wollte sie womöglich, dass ich mich nach ihrem Befinden erkundete? Noch ehe ich diese Gedanken weiterführen konnte, wählte ich bereits ihre Nummer und atmete tief durch, während der Freizeichenton ihres Handys erklang. "Sasuke", schallte mir ihre Stimme beinahe sehnsüchtig entgegen und ich hatte das Gefühl, sie wartete nur darauf, dass ich das Wort erhob. Es war ein recht oberflächliches Gespräch und es wirkte fast so, als ob es dieses Problem zwischen uns beiden nie gegeben hätte. Sie teilte mir mit, dass Hinata und Naruto bereits heute morgen angekommen waren und es sich in ihrem neuen Loft gemütlich machten. Außerdem wollte sie am Wochenende unbedingt was mit ihnen unternehmen, also fiel mein Plan vom Zulaufen lassen wohl vorerst ins Wasser. Je länger wir miteinander sprachen, desto mehr kam dieses drückende Gefühl in mir zurück. Warum konnte ich mich nicht damit abfinden? Ich war einfach nur überfordert mit dieser Situation. "Ist gut Babe. Stört es dich, wenn ich heute Nacht bei mir schlaf?", fragte ich ruhig und hörte, wie ihr der Atem stockte. "Ist alles okay bei dir? Du hast doch schon seit Monaten nicht mehr dort übernachtet. Es ist wegen gestern, oder?", stellte sie die Gegenfrage und ich presste meine Lippen aufeinander. Wie sollte ich ihr sagen, dass ich ein wenig Abstand von den ganzen Dingen wollte, ohne sie zu verletzen? "Es ist alles okay, mach dir keine Gedanken. Ich wollte heute noch mit einem Kollegen nach der Schicht einen drauf machen. Er wird auch Vater, weißt du", log ich ohne mit der Wimper zu zucken und hörte, wie sie geräuschvoll ausatmete. "Okay Schatz. Lass es dir gut gehen, ich lieb' dich", meinte sie ruhig und mein Blick wanderte in weite Ferne. "Ich dich auch", erwiderte ich darauf und nachdem das Gespräch beendet war, fühlte ich mich seltsam. Irgendwie befreiter und das trotz meiner Lüge. Ich konnte dieses Gefühl einfach nicht einordnen und beschloss, es vorerst zu verdrängen, da meine Pause sich dem Ende zuneigte.
 

Eine halbe Stunde später stand ich bereits in den Gängen und sortierte verschiedene Waren ein. Das hier war die leichteste Arbeit, da man sich so gut wie nie mit Kunden unterhalten musste. Doch auch das war heute wohl nicht der Fall, da jemand mit beachtlichen Tempo um die Ecke geschossen kam und geradewegs in mich hinein rannte.

Nachdem ich uns beide vor dem Fall bewahrt hatte, verflog mein Ärger ziemlich schnell, als ich in zwei strahlend blaue Augen blickte. "Boah, sorry, aber ich suche meinen Wagen", rutschte es meinem Gegenüber hinaus und er rieb sich den linken Oberarm, da er damit meine Schulter angerempelt hatte. 'Faszinierend für einen Kerl', schallte es durch meine Gedanken und ich musterte seine Erscheinung genauer. Das blonde, verstrubbelte Haar wirkte so, als sei es nur dafür gemacht, so getragen zu werden und auf beiden Wangen trug er jeweils drei feine Narben, die schon vor langer Zeit entstanden sein mussten. "Wo haben Sie ihn denn das letzte mal gesehen?", fragte ich lächelnd und erstaunlicherweise fiel es mir nicht schwer, meine Mundwinkel anzuheben - erst recht nicht, als mich sein breites Grinsen traf.

Er hatte etwas strahlendes an sich, etwas, dass einem nur mit der bloßen Anwesenheit dazu brachte, sich selbst besser zu fühlen. Vielleicht entsprangen meine wirren Gedanken aber auch nur meiner Einbildung, da ich im Moment nach etwas suchte, dass mich ablenken konnte. "Erm, gute Frage. Ich weiß noch, dass ich beim Alkohol stand und nicht wusste, ob ich jetzt Wein oder Bier nehmen soll", murmelte er vor sich hin und ich nickte daraufhin zustimmend. "Na, dann helf' ich Ihnen mal", erwiderte ich und er neigte den Kopf leicht zur Seite, starrte mich ungläubig an und ließ seine Hand von seinem Oberarm wandern. "Danke, echt jetzt!", lächelte er mir entgegen und ich drehte ihm den Rücken zu, da mich dieses Lächeln mit so einer Intensität traf, dass es unangenehm wurde. "Vielleicht kannst du mir dann auch helfen, ein Getränk auszusuchen. Ich bin mit meiner Freundin erst heute hierher gezogen und soll für`s Wochenende einkaufen. Sie will sich nämlich unbedingt mit ihrer besten Freundin und deren Kerl treffen. Naja, deshalb keine Ahnung, was die gerne trinken. Ich stand fast 'ne halbe Stunde vor dem Regal...".

Abwesend hörte ich seinem Geplapper zu und gemeinsam fanden wir seinen Einkaufswagen recht schnell. Das er mich duzte, nahm ich ihm nicht übel, er war selbst kaum älter als ich und ich selbst fände es komisch, mit 'Sie' angesprochen zu werden. Wir verfielen in ein reges Gespräch über Cocktails und er offenbarte mir, dass er in Konoha eine Disco eröffnen würde. Als sein Handy klingelte, unterbrachen wir unsere Unterhaltung kurz und ich besah mich seinem Einkaufswagen. "Hinata, bitte, Gnade, ich bin gleich da", rief er in den Hörer und hielt das Telefon ein Stück weit weg, weil er wohl auf den Lautsprecher gekommen war. "Hast du noch immer keine Getränke gefunden? Ich hab' dir gesagt was Sakura gerne trinkt, also beeil dich, die Kisten werden nicht weniger". Augenblicklich wanderte meine Hand zu meinem Namensschild und ich riss es beinahe ab. Warum ich mich von diesem Impuls treiben ließ, wusste ich in dem Moment nicht. Das hier war offensichtlich Naruto, der für Sakura und mich einkaufen ging, oder? Was war das hier für ein Zufall? Und warum zum Teufel wollte ich nicht, dass er wusste, wer ich war? Spätestens am Wochenende würde er es doch wissen. "Entschuldigung, sie kann manchmal echt aufbrausend sein, wenn ich mal wieder trödele", hörte ich seine Stimme und blinzelte perplex in sein Richtung. "Kein Thema. Also wegen den Getränken. Ich empfehle Ihnen das hier", sagte ich und nahm ein paar Softdrinks aus dem Regal. "Und das hier", meinte ich weiter und nahm ein Sixpack Bier in die Hand, welches ich wirklich gerne trank. "Cool, dass Bier schmeckt gut. Hehe, hoffen wir mal, dass der Kerl auch Geschmack hat", feixte Naruto drauf los und auch ich musste grinsen.

Nachdem er gegangen war, fühlte ich mich auf seltsame Art und Weise entspannt. Er wirkte auf mich wie jemand, der andere schnell aufmuntern konnte und wenn ich ehrlich zu mir selbst war, freute ich mich sogar darauf, ihn am Wochenende wieder zu sehen. Was er wohl für ein Gesicht machen würde, wenn er mich wieder erkannte? Vielleicht könnten wir sogar Freunde werden und zum ersten Mal dankte ich Hinata dafür, dass sie sich so einen Mann angelacht hatte. Etwas, dass mich vorher nicht weniger interessieren konnte, wurde auf einmal zu etwas, woran ich gefallen fand. Das ich in Gedanken solche Wörter wählte, ließ mich innerlich knurren. Es war doch eigentlich alles in Ordnung, also warum regte ich mich so künstlich auf? 'Wie dem auch sei, jetzt kann es nur noch besser werden', grinste ich in mich hinein und nahm meine Arbeit an der Kasse wieder auf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  sissyphos
2011-08-19T14:10:15+00:00 19.08.2011 16:10
hab das kapi zwar gestern schon gelesen, bin aber nicht mehr zum kommentieren gekommen, also folgt das jetzt^^

mir hat die ganze szenerie ziemlich gut gefallen :D obwohl ich immer so denke, dass man als vermeintlich heterosexueller doch nicht denkt "oh, er sieht so gut aus für einen mann" ...is so typisch shonen-ai iwie xD ist mir glaube ich mal bei meiner eigenen story aufgefallen...besser wäre doch: "er war ein gutaussehender mann" oder so
distanziert, aber aussagekräftig

wie auch immer, wollt nur bisschen kleinkackerei betreiben ^^ xD ansonsten find ich den verlauf gut...iwie find ich bei dir saku und sasu echt süß zusammen :D ansonsten bin ich ja ein 'geht-so-fan' von dem pairing, weil das dann meist so...unrealistisch verläuft xD

jedenfalls bin ich neugierig, wie das erste treffen so verläuft und ob da ein ausrutscher zwischen naru und sasu passiert, wodurch probleme entstehen oder du die ganze sache eher langsam angehst ^^ so mit unterdrückten gefühlen etc. xD
ich lass mich überraschen und lese demnächst mal das zweite kapitel ^^

lg

TDR <3
Von:  Onlyknow3
2011-08-16T05:23:46+00:00 16.08.2011 07:23
Das ist eine super Geschichte,bin gespannt wie Charas diese Situation meistern werden.Freu mich aufs nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Miss
2011-08-15T23:57:09+00:00 16.08.2011 01:57
Super Kapitel Süße. Du hast wieder tolle Arbeit geleistet und dann auch noch so schnell.
Du bist wirklich gut als Autorin und ich habe überhaupt keine Rechtschreibfehler gefunden. Das ist so selten bei dem Haufen an FFs die es hier zu lesen gibt.
Ich hoffe nur du verlierst nie die Motivation zum Schreiben :-)

Nun zum Kapitel:
Sasuke scheint noch ziemlich durcheinander zu sein wegen der Schwangerschaft von Sakura. Ist aber auch verständlich!
Und Sasuke kennt jetzt Naruto, er mag ihn sogar. Das kann nur noch besser werden.
Ich bin schon richtig gespannt drauf was für ein Gesicht Naruto machen wird, wenn er sieht das der hilfsbereite Typ aus dem Supermarkt der Kerl von Sakura ist.

Ich freu mich schon total aufs nächste Chap!

LG Miss


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