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Butterfly Mind

Sequel zu Last Butterfly
von

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Zerstörung

Fears Lachen ließ die Anwesenden erschaudern doch die Aufmerksamkeit war ganz auf Akito gerichtet. Mit einem seltsamen Leuchten in den Augen stand er zwischen den Fronten und eine Aura ging von ihm aus, die auf die anderen beinahe elektrisierend wirkte. „Akito?“ Vorsichtig ging Mello auf den 7-jährigen zu um sich zu erkundigen ob es ihm gut ging doch Misa hielt ihn zurück. „Das ist nicht Akito“ murmelte sie ohne den Blick von ihrem Jungen abzuwenden. „Das ist nicht Akito….“ Langsam, ganz langsam drehte sich der Junge zu ihnen um und sah sie mit seinen leuchtenden Augen an. Tatsächlich war es nicht der, den Mello sonst kannte sondern eine völlig andere Person. Wer es genau war konnte nicht einmal Misa sagen aber sie schien ihnen nicht feindlich gesinnt zu sein. Im Gegenteil, er lächelte ihnen zu und sagte „Passt gut auf Rebirth auf und bleibt zurück. Ich werde das hier klären auch wenn mir nicht viel Zeit bleibt.“ „Was meinst du damit und wer bist du?“ fragte Misa mit zitternder Stimme und hielt sich an Mello fest, damit er sie stützen konnte denn mit den Nerven hielt sie es nicht mehr lange durch. Die Nacht war für sie sehr anstrengend gewesen und der Schrecken schien für sie kein Ende mehr zu nehmen. Akito oder wer auch immer gerade diesen Kinderkörper besetzte, senkte den Blick und schien die Antwort nicht aussprechen zu wollen. „Meine Kraft ist viel zu groß als dass der Körper eines Kindes sie auf Dauer aushalten könnte. Wenn ich die Sache nicht schnell zu Ende bringe, wird Akito noch Schaden nehmen was ich unter allen Umständen verhindern will. Ich werde diesen Dimitrij Ivanow töten und damit das alles beenden.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stürmte er auf Fear zu, der sofort reagierte und Anne herbeirief. Diese konterte den Schwerthieb und hielt der Kraft des Unbekannten stand, der Akitos Körper besetzte. Die Klingen kratzten aneinander und einzelne Funken sprangen dabei und Anne drängte den Angreifer immer mehr zurück. „Verdammt, mit diesem Körper ist es viel schwerer als vor 600 Jahren. Und wie ich sehe hat man tatsächlich „Satori“ gefunden.“ So wie diese Person sprach ging Mello davon aus dass es kein Mensch war sondern es tatsächlich ein Gott, ein so genannter Kami sein konnte von dem Fear gesprochen hatte. Wenn dem so war dann konnte man nur hoffen dass er es schaffte diesen Verrückten zu stoppen. Am liebsten hätte er geholfen doch diese Person schien schon seine Gründe zu haben im Alleingang zu kämpfen. Stattdessen schnappte er sich Misa, die ihm half den immer noch bewusstlosen Rebirth aus der Gefahrenzone zu ziehen und beobachteten den Kampf. Es war unglaublich wie viel Kraft in Akitos Körper steckte. Man konnte ihm und Anne kaum mit den Augen folgen, so schnell bewegten sie sich und beide lieferten sich einen erbitterten Kampf. Was ihre Klingen streifte, wurde erbarmungslos zerschnitten und als Anne den Tisch wie zu einer Barrikade seitlich stellte, zerschnitt Akito ihn mit nur einem Hieb in mehrere Stücke und sprintete voran. Er war viel schneller als ein Mensch je hätte sein können und dann gelang es ihm tatsächlich, Annes Arm abzutrennen. Diese schien jedoch nicht sonderlich beeindruckt zu sein, nahm das Schwert in die andere Hand und hielt ihn davon ab, ihrem Herrn zu nahe zu kommen. Wieder ging es Klinge an Klinge und obwohl Akito sein Schwert mit beiden Händen umklammert hielt, leistete Anne erbitterten Widerstand und sie schien eine monströse Kraft zu besitzen. „Du darfst ihn nicht töten Anne aber sorg dafür dass er mir nicht zu nahe kommt. Das ist ein Befehl!“ „Ich habe verstanden, Herr….“ Sie erhöhte den Druck und auf Akitos Stirn bildeten sich Schweißperlen. Während Anne ihn im Schach hielt, bildete sich aus dem blutenden Armstumpf bereits neue Knochen-, Haut- und Muskelzellen und der abgetrennte Arm wuchs langsam nach. Aus dem Stumpf des anderen bildeten sich ebenfalls neue Zellen und Mello ahnte dass gleich noch eine Anne entstehen würde und dann würde es eng für Akito werden Darauf hatte er nun wirklich keine Lust und holte aus seiner Tasche Dynamit, welches er um den Arm wickelte. Er ging nach nebenan, zündete die Lunte an und warf beides in hohen Bogen aus dem Fenster und kam zurück. Dass es nicht hunderte von diesen Annes gab, war seiner Meinung nach ein Wunder. Aber vielleicht funktionierte diese Reproduktion nur wenn ein bestimmter Prozentteil des Körpers erhalten blieb oder so. Vielleicht konnte sie es ja sogar steuern und bestimmen, wann sie sich reproduzierte oder nicht.

Akito tauchte unter Annes Hieb hinweg, rutschte zwischen ihre Beine hindurch und rannte auf Fear zu, der sein Schwert aus dem Gehstock zog und parierte, doch „Izanagi“ zerschnitt die Klinge als wäre sie Papier. „Anne!“ rief er und wich zurück und nur knapp verfehlte ihn die Spitze des Samuraischwertes. Das Dienstmädchen reagierte sofort und drehte sich auf der Stelle um und riss Akito am Kragen zurück sodass er nach hinten fiel. Ihr Arm war inzwischen vollständig nachgewachsen und als Akito einen Moment lang nicht aufpasste, verpasste sie ihm einen Schlag ins Genick und er verlor fast das Bewusstsein. Er konnte sich jedoch fassen und fuhr mit dem Schwert über Annes Brust und kaum hatte die Klinge ihren Schnitt getan, da zerfiel der Körper in unzählige Stücke und landete als blutige Klumpen zu Boden. Keuchend blieb Akito stehen und rang nach Luft. Sein Gesicht war vor Schmerzen verzerrt und seine Hand krallte sich in die Brust, dort wo sein Herz war. „Nicht jetzt…“ brachte er hervor und begann zu husten. „Es ist noch zu früh…“ Er musste starke Schmerzen haben, das sahen Mello und Misa genau und sie wollten zu ihm hingehen und ihm helfen doch Akito hielt sie zurück. „Nein, ihr könnt hier nicht viel ausrichten.“ Auf sein Schwert gestützt stand der 7-jährige auf und nahm seine Angriffsposition ein. Fear wusste genau dass Annes Wiederherstellung zu lange dauern würde und er etwas unternehmen musste um nicht getötet zu werden. Er wich weiter zurück und presste eine Hand auf sein rechtes Auge. Sein Blick verriet dass er noch einen letzten Trumpf in der Hand hatte und lachte. „Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht. Da du über solch immense Kräfte verfügst wird es auch langsam Zeit für mich, auch mal einen draufzusetzen. Bis jetzt habe ich nur zwei Mal in meinem Leben diese Kraft freigesetzt…“ „Du willst doch wohl nicht Ashuras Fähigkeit der Illusionsmanifestation einsetzen. Diese Kraft ist schwer kontrollierbar und gefährlich! Tu das nicht!!!“ Doch Fear warf ihm nur einen kalten Blick zu und setzte ein Lächeln auf. „Als ob ich das nicht wüsste…“ Langsam nahm er die Hand weg und mit Entsetzen sahen Mello und Misa, dass dieses klaffende Loch sich weiter vergrößert hatte und nun eine schwarze Flüssigkeit herausquoll. Das rote Licht leuchtete noch stärker als zuvor und hatte schließlich den gesamten Raum ausgefüllt.
 

Matt musste eine Pause einlegen nachdem er den verletzten Beyond durch unzählige Räume geschleppt hatte. Sie hatten Schüsse gehört und Beyond drängte Matt umzukehren doch der dachte nicht daran sondern wollte lieber dafür sorgen dass es nicht mehr Tote als nötig gab. Als sie dann aber eine Druckwelle nach der anderen sie von den Füßen gerissen hatte, machten sie sich doch schon Sorgen. Eine Bombe konnte es nicht gewesen sein denn von einer Detonation war nichts zu hören gewesen. „Was meinst du was das war?“ fragte Beyond, der schon ziemlich blass im Gesicht war und alles andere als gesund aussah. Er hatte viel Blut verloren und musste dringend ins Krankenhaus doch zuerst mussten sie hier raus und es gab kaum ein Fenster und selbst wenn, dann war Beyond zu schwach um herauszuklettern. Vorsichtig setzte Matt ihn ab und zündete sich eine Zigarette an. Grübelnd blies er eine bläuliche Nikotinwolke aus und setzte sich neben Beyond. „Keine Ahnung aber ich schätze mal da geht es echt zur Sache. Dieser Fear ist mit allen Wassern gewaschen und ich werde das Gefühl nicht los dass noch etwas Schlimmes passiert….“ Beyond schwieg und lehnte sich gegen eine Wand. Seine Lider wurden immer schwerer und sein Kreislauf stand kurz vor einem Kollaps. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde er gar nicht mehr laufen können und Matt überlegte ob er nicht alleine den Ausgang suchen und dann Hilfe holen sollte. Aber andererseits, wenn dieses durchgeknallte Dienstmädchen wieder auftauchte, hatte Beyond nicht den Hauch einer Chance sich zu wehren. Es waren Entscheidungen wie diese, die Matt über alles hasste und durch seine passive Lebenseinstellung versuchte zu vermeiden, in solch eine Situation geraten. „Weißt du Matt“ murmelte Beyond schließlich und sah zur Decke wo ein künstlicher aber realistisch wirkender Sternenhimmel nachempfunden wurde. „Wir sind schon eine echt seltsame Gruppe oder? Jeder von uns ist kriminell, hat mindestens einen Menschen auf dem Gewissen und würden es wieder tun wenn wir uns dazu gezwungen sehen. Wir haben keine eigene Familie mehr oder können nicht mehr zurück… irgendwie seltsam…“

„Warum seltsam?“

„Ich bin immer davon ausgegangen dass meine Familiensituation die Schlimmste wäre, Rumiko miteingeschlossen und wenn ich so höre was euch passiert ist habe ich das Gefühl dass unsere Begegnung kein Zufall war sondern durch irgendeine höhere Macht vorherbestimmt wurde.“ Ungläubig runzelte Matt die Stirn und nahm noch einen Zug bevor er eine weitere Wolke ausblies. Er hatte noch nie an eine höhere Macht geglaubt oder an etwas Ähnliches. Nein, er war mehr ein Realist und glaubte erst an Übernatürliches, wenn er es mit eigenen Augen sah. Das Death Note war ein solches Beispiel oder die Shinigami. „Ich würde nicht sagen dass es Schicksal oder das Werk einer höheren Macht war. Allerdings würde ich auch nicht sagen dass es ein Zufall war, denn dann wäre es ein zu großer. Es ist einfach passiert und wir haben in der Gruppe zusammengefunden weil uns etwas verbindet, nämlich dass wir verlorene Kinder ohne eine Familie sind.“

„Da könnte was dran sein“ gab Beyond mit einem Schmunzeln zu und zog die Beine an bis er die typische L-Haltung angenommen hatte. „Nur mit dem Unterschied dass wir jetzt eine Familie haben. Jeder ist bereit sich für den anderen zu opfern und ihm in der Not beizustehen. Leider habe ich das erst erkannt als Rumiko beerdigt wurde…“

„Ich sage immer: Besser später als nie“ antwortete Matt knapp, warf seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. „Solange du nicht bis an dein Lebensende glaubst dass du ganz alleine bist, ist es doch gut so. Du hast gute Freunde, eine Heimat in die du jederzeit zurückkehren kannst und du brauchst dir keine finanziellen Sorgen machen. Ehrlich gesagt beneide ich dich…“

„Warum das denn?“ fragte Beyond erstaunt und sah zu Matt hoch, der die Arme verschränkte und einen seltsamen Blick hatte, den Beyond nicht ganz deuten konnte. „Manchmal würde ich gerne nach Hause zurück. Meinen Eltern sagen dass es mir gut geht und dass es mir leid tut was damals passiert ist. Weißt du, damals hab ich die Waffe meines Vaters gefunden und mein Zwillingsbruder Matthew und ich haben damit herumgespielt. Als ich gesehen hab dass das Ding geladen war, hab ich versucht sie ihm abzunehmen bevor noch was passiert… tja, dabei habe ich ihm das Gesicht weggeschossen. Daraufhin nahm ich die Identität meines Bruders an und lief von zuhause weg. Als ich dann beim Erdbeben in San Francisco für tot erklärt wurde, nahm ich das einfach hin und akzeptierte irgendwann, dass ich nie wieder zurückkehren konnte.“ Am liebsten hätte Beyond etwas gesagt, dass Eltern ihre Kinder lieben und für sie da sind egal was passierte, aber aus seinem Munde würde sich das wie eine dreiste Lüge anhören und er wusste das. Stattdessen sagte er „Es ist deine Entscheidung und ich will mich da nicht großartig einmischen. Aber vielleicht solltest du dir Klarheit verschaffen um deinen eigenen Frieden zu finden. Sonst machst du dir noch ein Leben lang Vorwürfe und gehst noch daran kaputt. Nimm an mir und Rumiko ein Beispiel: Ich habe erst kurz vor ihrem Tode erfahren dass sie alles getan hat um mich zu beschützen und mich immer geliebt hat, wie man einen Bruder nur lieben kann und bevor ich all die Dinge wiedergutmachen konnte, die ich ihr angetan habe, ist sie in meinen Armen gestorben…. Überlege es dir also noch mal bevor du eine Entschei…“ Bevor Beyond zu Ende sprechen konnte begann plötzlich die Erde zu beben. Das Anwesen erzitterte und Staub rieselte von der Decke. Matt reagierte sofort, riss Beyond hoch und floh mit ihm zur Tür. Als Amerikaner hatte er sehr oft Erdbeben miterlebt, allerdings immer nur recht kleine und harmlose doch er hatte auch eines der Stärke 8 erlebt. Es war noch schlimmer gewesen als 1906 denn es kamen fast 4000 Menschen ums Leben da sich zusätzlich noch unzählige Brände ereigneten und dadurch viele Leichen unidentifizierbar wurden. Matt und Mello waren damals in der U-Bahn gewesen und durch die Tunnel geirrt während sie fürchten mussten, jeden Moment lebendig begraben zu werden.

Hoffentlich hatten sich die anderen ebenfalls in Sicherheit gebracht…

Das Beben wurde immer stärker und laut krachte es. Risse bildeten sich an den Wänden und dann mit einem Male riss der Boden auf. Ein klaffendes Loch bildete sich und schwarzer stinkender Qualm stieg hervor. Es stank nach Verwesung und Moder und verpestete die Luft. Hustend hielten sich Matt und Beyond die Hand vorm Mund und hielten sich irgendwo fest. „Was passiert hier nur?“ Ein Teil des Bodens sank komplett ein und der Rest geriet in eine bedrohliche Schieflage. Matt rutschte weg und versuchte sich am Türrahmen festzuhalten. „Pass auf!“ rief Beyond und nahm seine Hand um ihn daran zu hindern, weiter nach hinten zu rutschen. Hinter ihm tat sich ein gewaltiger Abgrund auf und ein Teil der Decke stürzte ein. Langsam begann der Boden unter ihnen immer weiter in die Schräglage zu rutschen und lange würden sich die beiden nicht mehr festhalten können. Beyond begann zu überlegen was sie tun konnten und sah sich um. Lange würden sie sich jedenfalls nicht festhalten können und sie mussten schnell hier raus. Schließlich schaffte er es aufzustehen und rief Matt zu Anlauf zu nehmen und über den Abgrund zu springen um dann zur Tür zu kommen. Ohne viel zu zögern stürmten die beiden los, stießen sich ab und sprangen über das Loch und schafften es knapp auf die andere Seite. Schnell öffneten sie die Tür und rannten den Flur entlang als es auch schon hinter ihnen laut krachte. Die Decke fiel runter und ein Teil davon traf Beyond am Kopf und er fiel zu Boden. Matt blieb stehen, half ihm hoch und trug ihn weiter. Er wollte nicht sterben, nicht hier und jetzt und er würde auch nicht zulassen dass jemand in seiner Nähe starb. Völlig erschöpft zerrte er seinen Freund in eine Ecke und sah sich um. Überall rieselte Staub aus den Rissen und alles wackelte. Dann auf einmal hörte er einen markerschütternden lauten Schrei, der unmöglich von einem Menschen stammen konnte. In Matt stieg Angst hoch, richtige Todesangst und er konnte nicht sagen woher sie kam. In ihm schrie alles einfach wegzulaufen und von hier zu fliehen. „Du wirst sterben wenn du hier bleibst!“ rief es in ihm. Plötzlich krachte es laut und der Boden riss entzwei. Aus der Tiefe schossen plötzlich knochige dürre Hände aus Rinde hervor, überwuchert mit Moos und Matt hörte das Rascheln von Blättern. Irgendetwas Abartiges ging hier vor, vielleicht war er schon wieder in einer Art Traumwelt gefangen und dies hier war gar nicht die Realität… Oder Fear besaß eine noch viel größere Macht als Matt es sich vorstellen konnte. Aus den Tiefen kamen brennende Zweige, Ranken mit riesigen Dornen und nun erkannte Matt auch die Ursache für den beißenden Geruch. Die schwarzen Blumen an den Ranken versprühten explosionsartig schwarze Wölkchen, die in der Lunge brannten wie Säure und stanken wie Schwefel. Hustend zerrte er Beyond weg und wollte nur noch aus der Gefahrenzone fliehen, da durchbrach etwas den gefliesten Boden unter ihm und ein Baum schoss hervor. Er war hässlich und abscheulich, seine Form erinnerte an eine vor Schmerz verzerrte Fratze und die Blätter waren schwarz und verwelkt. Der Rauch hatte den Himmel verdunkelt und unter ihnen stürzte die Nightmare Mansion in sich zusammen. Rote Blitze schossen auf die Erde nieder und der Donner war ohrenbetäubend. Es war als ob Armageddon, das Ende der Welt gekommen wäre. Beyond Birthday war inzwischen wieder vollständig bei Bewusstsein und erschrak bei dem Anblick. Während dürre und hässliche Bäume wuchsen, schoss Feuer aus den Tiefen der Erde hervor und Heuschrecken schwirrten durch die Luft. Es war als ob sie in der Hölle gelandet waren. Etwas weiter entfernt konnten die beiden Fear ausfindig machen. Sein Auge leuchtete so stark dass man ihn unmöglich übersehen konnte und etwas weiter hinten hörten sie Misa schreien. Sie klammerte sich an einem dürren Ast fest und drohte abzustürzen und Mello versuchte sie wieder raufzuziehen. Unter ihr hatte sich inzwischen ein Netzwerk aus Dornenranken gebildet und wenn sie herunterstürzte, würde das noch lebensgefährlich für sie werden. „Hey!“ rief Matt und winkte ihnen zu. „Wir sind hier!!!“ Nachdem Mello die junge Mutter in Sicherheit gebracht hatte, winkte er zurück und Matt begann zu überlegen wie er zu ihnen rübergehen konnte. Beyond schien seine Gedanken zu erahnen und war nicht sonderlich begeistert. „Wir sollten uns lieber nicht bewegen. Der Baum sieht aus als würde er kaum eine Belastung aushalten und wenn wir abstürzen sind wir so gut wie tot. Das Beste ist wir klettern vorsichtig runter. Hier oben sind wir nicht sicher.“ Die Idee klang nicht schlecht doch als Matt seinen Freund sah musste er erkennen, dass dieser unmöglich klettern konnte. Sein Pullover war voll von Blut und er war vollkommen erschöpft. Wenn nicht schnell Hilfe kam, würde er sterben doch der Handyempfang reichte nicht aus um einen Notarzt zu rufen. Beyond lehnte sich gegen den Stamm und kalter Schweiß lief ihm von der Stirn, Seine Lippen waren fast schneeweiß. „Halt noch etwas durch okay? Es kann nicht mehr lange dauern bis es vorbei ist.“

„Nein… es ist schon in Ordnung. Vielleicht ist es ja besser so.“

„Jetzt hör auf so was zu reden. Was soll den Rumiko denken wenn sie das hören würde? Sie hat sich für dich aufgeopfert damit du leben kannst. Also denk bloß nicht daran die Flinte ins Korn zu werfen oder du bekommst es persönlich mit mir zu tun.“ Schwach lächelte Beyond und versuchte seine Muskeln zu entspannen um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Aus seiner Tasche holte Matt Klebeband hervor und begann damit Beyonds Wunde zu verarzten. Eigentlich war so etwas alles andere als ratsam aber irgendwie musste er verhindern, dass sein Freund verblutete und für den Moment reichte es auch. „Glaub bloß nicht ich lass dich sterben mein Freund. Da haste dich geschnitten.“
 

Mit einem kräftigen Ruck hatte Mello Misa wieder nach oben gezerrt und sah sich um. Dieser Ort hier sah aus wie aus dem siebten Kreis der Hölle und die Luft war erfüllt vom summenden Geräusch der Insekten und grollendem Donner. Aus den Tiefen der Erde erklang lautes Geschrei…

Mello hatte das Magazin seiner kaputten Waffe entnommen und lud nun seine Ersatzpistole, die er bereits leer geschossen hatte. Ganz unbewaffnet wollte er nicht bleiben und sich im Notfall wehren können wenn jetzt zu seinem Pech auch noch Monster auftauchten. Wer weiß was dieser Fear noch alles aus seinem kranken Hirn heraus erschaffen hatte. Dann fiel ihm aber etwas auf, nämlich dass weder Akito noch Rebirth in der Nähe waren. Bei diesem Durcheinander war ihnen gar nicht aufgefallen dass die beiden verschwunden waren. Auch Misa bemerkte dass beide nicht da waren und begann nach ihrem Kind zu rufen, doch bei der Geräuschkulisse war sie nur schwer verständlich. Schließlich begann sie herunterzuklettern und Mello versuchte sie aufzuhalten als er bemerkte wie alt und ausgetrocknet die Äste eigentlich waren. „Pass auf Misa, wenn wir die Äste zu sehr belasten, brechen wir noch ein!!“

„Das ist mir egal, ich werde Akito suchen. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier!“ Es hatte keinen Sinn, wenn eine Mutter entschlossen war ihr Kind zu beschützen dann ließ sie sich nicht abhalten und so folgte Mello ihr. Vorsichtig machten sie den Abstieg, doch als ein Ast abbrach, fielen sie die letzten Meter runter und die Landung war alles andere als sanft. Der Boden war voller Ruß und hustend klopften sie sich den Dreck von der Kleidung. „Akito!!!“ rief Misa laut und sah sich um. „Wo bist du Akito?“ Keine Antwort, nur das wehklagende Geschrei aus den Erdspalten. Vorsichtig umgingen sie die tiefen Löcher aus welchen manchmal sogar ohne Vorwarnung Feuersäulen hervor schossen und nur knapp konnte Mello Misa daran hindern, von einer erwischt zu werden. Nichts war mehr so wie vorher. Die Wälder waren in gigantischen Erdspalten verschwunden oder von Spinnenweben und Dornen überwuchert. Riesige Insektenschwärme flogen umher und summten als große schwarze Wolke umher. Dann mit einem Male stürzten sie sich auf die beiden herab und im letzten Moment warfen sie sich zu Boden. Schnell stand Mello wieder auf und zerrte Misa hoch. „Lauf!“ rief er nur noch und rannte los. Er wusste nicht ob diese Insekten gefährlich waren und ob es überhaupt welche waren, die in der realen Welt existierten aber er wollte kein Risiko eingehen und mit der Munition sparsam sein denn es war seine letzte. Außerdem war es so gut wie unmöglich aus fünf Metern Entfernung einer Wespe ein Loch ins Hinterteil zu schießen. Im Grunde hatten sie nicht viele Möglichkeiten als wegzulaufen. Sie rannten so schnell sie nur konnten und dicht hinter ihnen war immer noch dieser riesige Schwarm, der näher und näher kam. Hornissen, Wespen, Insekten so groß wie eine Kinderfaust und Heuschrecken schwirrten durch die Luft und Misa geriet in Panik denn plötzlich waren diese Viecher auch in ihren Haaren. „Hol sie raus, hol sie raus!!!“ Sie schrie und fuhr sich hastig mit den Fingern durchs Haar um die Insekten zu vertreiben und als dann plötzlich eine Spinne ihr vor der Nase baumelte, war sie nicht mehr zu bremsen. Mello versuchte ihr zu helfen doch Misa schlug um sich, war völlig außer Kontrolle geraten und nur mit Mühe ließ sie sich bändigen. Vorsichtig entfernte Mello die Viecher aus ihrem Haar und zerrte sie in den Schatten eines Baumes. „Mensch Misa, man kann sich aber auch anstellen.“ „Ich hab nun mal Angst vor Insekten. Kann ja nicht jeder so abgestumpft sein wie du.“ Da konnte man nichts machen. Mello wusste zwar dass ein Großteil der Mädchen Angst vor Insekten und Spinnen hatte, aber dass sie dermaßen ausrasten würden hätte er nicht gedacht. Das erinnerte ihn an damals als sich Ted, eines der Waisenkinder in Wammys House der Entomologie gewidmet hatte und sich nebenbei auf Spinnen gehalten hatte. Eines Tages ist das Terrarium heruntergefallen und fünf Taranteln liefen frei herum. Es hatte eine ganz schöne Panik unter den anderen gegeben und nur mit Mühe konnten sie wieder eingefangen werden. Die letzte hatte sich zwischen Nears Spielzeugkisten versteckt und als er sie gefunden hat, bekam er so einen Schreck dass er ins Krankenhaus musste. Nun gut, es war eine ziemlich riesige, hässliche und haarige Spinne und Near hatte nun mal ein schwaches Herz, aber Mello selbst hatte sich nie großartig vor Tieren gefürchtet, die mehr als vier Beine hatten. Auch Matt ging recht cool damit um sodass er irgendwann vergessen hatte was für eine panische Angst andere Menschen vor Insekten und Spinnen haben konnten. Misa jedenfalls war völlig am Ende mit den Nerven und warf sich Mello weinend in die Arme. Es war einfach alles zu viel für sie. Die Angst um ihr Kind, den psychischen Terror dem sie ausgesetzt war und diese Horrorbilder, die Fear geschaffen hatte…. Und das war ja noch nicht alles.

„Ich will das alles nicht mehr“ schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in Mellos Schulter. „Ich möchte einfach nur nach Hause, zusammen mit Akito und Rebirth und euch. Ich will wieder ein normales Leben und nicht immer um unser Leben fürchten müssen.“ Tröstend nahm Mello sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Das hier war wirklich heftig für sie alle und nicht nur für Misa sondern auch für ihn, Matt, Beyond und Rebirth war es schlimm und sie alle wollten nur ein normales Leben ohne diesem psychischen Terror ausgesetzt zu sein und immer an ihre Fehler und Verbrechen erinnert zu werden, an ihre größten Ängste und ihre negativen Gefühle. „Du bist nicht allein Misa. Du weißt dass du immer auf uns zählen kannst wenn du Hilfe brauchst und wir lassen dich auch jetzt nicht im Stich.“ „Warum macht ihr das alles? Auch vor einem Jahr habt ihr mir geholfen obwohl ich Mitschuld an Kiras Terror habe und unzählige Menschen getötet habe. Warum seid ihr alle so nett zu mir obwohl ich das nicht verdient habe?“

„Weil du eigentlich ein guter Mensch bist. Allein schon dass du deine Taten bereust und zum Wohle deines Kindes deine große Liebe verraten hast, ist etwas das nicht jeder tun würde. Und das schätzen wir sehr an dir: Deine ehrliche und fürsorgliche Art.“ Auch wenn Mello es niemals direkt sagen würde, er wünschte sich dass er damals eine Mutter wie Misa gehabt hätte. Den anderen ging es sicher genauso und gerade weil Misa ihrem Mutteridealbild entsprach, wollten sie dafür sorgen dass wenigstens Akito behütet aufwuchs wenn es schon ihnen nicht vergönnt gewesen war. Schon etwas seltsam besonders weil Mello früher sicher nicht den Familienmenschen gespielt hätte aber während seiner Zeit bei einem Ausbilder der Navy hatte er sich eben verändert. Sein unkontrollierbares Temperament hatte er im Griff, er konnte in ernsten Situationen stets einen kühlen Kopf bewahren und die richtigen Entscheidungen treffen und er hatte mehr Einfühlungsvermögen und Verständnis für seine Mitmenschen entwickelt. Wenn er noch der Alte gewesen wäre, dann hätte er Misa genauso zur Verantwortung gezogen wie Kira und den kleinen Akito damit zum Waisenkind gemacht. Was aus ihn geworden wäre, hätte ihn nicht viel gekümmert aber unter strengster militärischer Erziehung hatte er nicht nur das Kämpfen gelernt. Und jetzt war er auch dankbar dafür dass er nicht mehr der alte Mello war, der beim kleinsten Ärgernis zum rasenden Stier wurde.

„Es wird alles gut Misa, wir sind doch Freunde oder nicht? Komm, wir gehen weiter und suchen nach deinem Sohn.“

Sie suchten wirklich überall doch irgendwie war Akito spurlos verschwunden und mit jeder Minute wurde Misa immer nervöser. Die Sorge um ihr Kind brachte sie fast um den Verstand und dieser Ort an dem wirklich die schlimmsten Alpträume wahr wurden, verschlimmerte alles nur noch. Dann schließlich sahen sie in der Nähe des Dornenwaldes Rebirth, der mit zwei vermummten Gestalten sprach und mit einer Uzi bewaffnet war. Beide trugen schwarze Kleidung und Kapuzenmäntel sodass man gar nicht sagen konnte ob es sich um Männer oder Frauen handelte. Eine von ihnen war mit zwei Säbeln bewaffnet und die andere mit Pistolen. Mello und Misa gingen in Deckung um die drei belauschen zu können. „Wenn wir das Zielobjekt eliminiert haben, wird sich das S.E.K darum kümmern, dass alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wird.“

„Und was ist mit diesem Dienstmädchen? Die bringt nichts, rein gar nichts um. Habt ihr einen Plan was wir mit ihr tun sollen?“

„Um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Der Chef wird sich persönlich um sie kümmern und selbst wenn sie die Fähigkeit der Zellenregeneration besitzt, er wird sie töten und dann bleibt sie es auch. Wir kümmern uns inzwischen um das Zielobjekt.“ Die Stimme war sehr tief sodass sich nicht erkennen ließ ob sie von einem Mann oder einer Frau stammte aber sie klang relativ jung, ungefähr zwischen 24 und 27. Außerdem hatte sie einen starken russischen Akzent. Was zum Teufel hatte Rebirth mit Russen zu tun und was genau war das S.E.K? „Warte, der Befehl hat sich gerade geändert. Wir sollen uns um die Zivilisten kümmern und uns vorerst im Hintergrund halten. Nur im Notfall sollen wir einschreiten.“ Diese Stimme war elektronisch verzerrt und irgendwie wirkten die beiden vermummten Gestalten nicht gerade Vertrauen erweckend auf Mello und Misa. Aber wenn Rebirth die beiden kannte und mit ihnen gemeinsame Sache machte, dann konnten sie nicht auf der Seite des Feindes stehen. „Wenn es Akitos Wunsch ist alleine zu kämpfen, kann man nichts tun. Aber es gibt ein Problem: Mein Freund Beyond ist schwer verletzt und muss dringend in ein Krankenhaus. Wäre es vielleicht möglich ihn mithilfe eines Risssprungs wegzubringen?“ „Das ist schwierig und nicht ganz ungefährlich. Aber ich werde mich darum kümmern.“ Die etwas kleinere vermummte Gestalt drehte sich um und eilte davon während die andere bei Rebirth blieb. Zwar konnte Mello ihre Augen nicht sehen aber er war sich sicher, dass sie ihn und Misa fixierten. „Kommt raus!“ befahl sie und kam auf die beiden zu. „Sofort!“

„Wer seid ihr und was habt ihr mit meinem Sohn zu schaffen?“ Als Misa Akitos Namen gehört hatte, konnte sie sich einfach nicht mehr bremsen, sie riss Mello die Waffe aus der Hand und richtete sie auf den Unbekannten. Ihr Blick verriet dass sie bereit war jederzeit abzudrücken wenn es sich um einen Feind handelte. Die Gestalt reagierte jedoch nicht darauf und beachtete sie nicht sonderlich. Stattdessen antwortete sie in leicht militärischen Ton „Ich bin vom S.E.K. und habe die Anweisung Sie zu beschützen. Sie sind Misa Amane und Sie Mello nicht wahr?“ „Was genau ist das S.E.K. und was hat Akito mit euch zu tun?“

„Das Shinigamiexekutionskommando kümmert sich um die Eliminierung von Shinigami und dem Schutz Ihres Sohnes Frau Amane. Wir sind eine Organisation, deren Mitglieder als Einzige über die Geschehnisse der Alten Welt wissen und versuchen eine zweite Katastrophe zu verhindern. In all den Jahren haben wir versucht Akito vor den Augen der Shinigami zu verbergen.“

„Und warum?“ Misas Stimme zitterte, ihr Make-up war zerlaufen und sie konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Mello legte einen Arm um ihre Schulter um ihr Halt zu geben doch das half auch nicht. Sie brauchte dringend Ruhe. „Es ist eine etwas lange Geschichte und alle Details darf ich aus Sicherheitsgründen des S.E.K. nicht preisgeben aber wenn Sie darauf bestehen…. Vor 600 Jahren existierten Götter, die von der japanischen Bevölkerung Kami genannt wurden. Sie konnten so alt sein wie die Zeit selbst oder sogar noch älter aber sie konnten so einfach sterben wie ein Mensch. Äußerlich unterschieden sie sich auch nicht von den Menschen und lebten mit ihnen in einer friedlichen Koexistenz. Als der Gott Ashura fast Opfer eines Attentats wurde, Angst vor dem Tod bekam und die Lebenskraft von Menschen und Kami raubte, wurde er zum ersten registrierten Shinigami. Er konnte von seinen beiden Schülern getötet werden, jedoch hatte er durch seine Taten einen großen Stein ins Rollen gebracht und es kam zum Krieg, der Japan schließlich völlig zerstörte. Die Kami wurden schließlich selbst zu Opfern und wurden von den Menschen verraten. Jenseits dieser Welt und der der Shinigami gibt es einen Ort, der auch die Grenze von Leben und Tod genannt wird. Es ist wie ein Tempel und ist das höchste Heiligtum der Kami. Dort ist das Buch des Schicksals versteckt welches nur Unheil und Zerstörung gebracht hatte und wird von den letzten beiden Gottheiten bewacht. Vor genau 600 Jahren opferte sich Ashuras Schüler um das Tor zu diesem Tempel für alle zu versperren um das absolute Ende abzuwenden. Da jedoch die Seelen der Verstorbenen nach ihrem Tode dorthin gehen und nicht sich selbst überlassen werden durften, öffnete er den Eingang zu einer leeren Welt, die als das Nichts bekannt ist. Dort warten die Toten bis heute um endlich die Grenze von Leben und Tod überwinden zu können. Ashura hatte noch einen zweiten Schüler und dieser benutzte das Buch um die Shinigami aus dieser Welt zu verbannen um den Krieg zu beenden. Dabei starb er.“

„Warum?“ fragte nun Mello, der aufmerksam zugehört hatte oder es zumindest versuchte denn sein Kopf fühlte sich schwer wie Blei an und schmerzte. Außerdem fiel es ihm schwer das alles zu glauben, was diese seltsame Person da gerade mit tiefer und monotoner Stimme erzählte. Das Gerede von Göttern, Tempeln und so weiter strengte sein Gehirn ziemlich an, so fantastisch klang das alles aber andererseits machte das schon Sinn. Immerhin gab es ja Death Notes und Shinigami, warum sollte es kein Gegenstück dazu geben. „Das Buch des Schicksals ist so mächtig, dass es ein Opfer verlangt. Entweder man opfert sein eigenes Leben oder das eines anderen.“ Als Misa das hörte, verlor sie endgültig die Nerven. Weinend schrie sie auf und rief immer wieder den Namen ihres Kindes, dann sank sie zusammen und verlor das Bewusstsein. Mello fing sie vorsichtig auf und legte sie vorsichtig hin. Auch Rebirth sah sehr beunruhigt aus. „Das bedeutet also dass Fear Akito opfern will wenn er es zu dieser Grenze geschafft hat.“ Die Person mit dem verhüllten Gesicht nickte und verschränkte die Arme. „Das steht zur Befürchtung und das dürfen wir nicht zulassen. Unseren Recherchen nach ist Akito nämlich die Wiedergeburt von Ashuras Schüler, der damals die Grenze versperrt hat. Vor seinem Tode hat er nämlich geschworen zurückzukehren wenn der Zeitpunkt gekommen sei und dann würde er das Siegel brechen und die Toten können endlich dorthin wo sie hingehören: An einen viel besseren Ort als das Nichts. Was die Entstehung der Death Notes angeht gibt es auch eine Erklärung dazu: Damals raubten die Shinigami nicht nur die Lebenszeit der Menschen und Kami sondern sogar auch ihre Seele und ihren Körper. Eine der letzten beiden Gottheiten und gleichzeitig auch einer der Ältesten entfernte Seiten aus dem Buch des Schicksals und schuf daraus die Death Notes. Damit nahm er den Shinigami die Möglichkeit erneut die Menschheit zu terrorisieren und auch ihre Seelen zu rauben. Durch die unzähligen Bedingungen wurde es unmöglich für die Shinigami unbeteiligte Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen und sie eigenhändig zu töten. Es gibt allerdings Shinigami, die die Richtlücken ausnutzen um Menschen ihr Death Note zu geben und dies als unterhaltsamen Spaß zu nutzen. Solange dabei aber die Grundregeln nicht verletzt werden, sehen wir keinen Handlungsbedarf.“

„Aber warum sterben die Shinigami auch wenn sie Menschenleben retten und wie kann es sein dass Sie Shinigami töten können wo es doch heißt dass kein Mensch sie töten kann?“

„Wenn ein Shinigami ein Menschenleben rettet, wird ihm seine Sünde vergeben und seine Lebenszeit wird dem Menschen gutgeschrieben, zumindest ein Teil davon und der Shinigami verliert seine eigene. Es ist gegen die Natur eines Shinigami Leben zu retten und deswegen endet es stets tödlich. Das Death Note selbst hat damit nicht viel zu tun. Was uns angeht… wir sind keine Menschen, zumindest ein Teil davon nicht. Aber das ist auch nicht wichtig.“ Zwar klang das alles sehr einleuchtend aber vieles verstand er trotzdem nicht. Warum hatte das S.E.K. nicht die Shinigami getötet, die Misa und Light Yagami die Death Notes gegeben hatten? Etwa weil sonst Akito nicht existiert hätte? Nun, das würde zumindest Sinn machen aber warum hatten sie nicht eingegriffen als Akito aus dem Krankenhaus entführt worden war? Immerhin war er im Kiratempel nicht wirklich sicher gewesen. „Warum greifen Sie erst jetzt ein und nicht vorher als Akito in den Kiratempel verschleppt wurde oder von Fear entführt wurde? Dann hätte das alles nicht eskalieren müssen!“ „Ich verstehe sehr gut dass unsere Vorgehensweise in Ihren Augen keinen Sinn ergibt aber wir handeln nur auf Befehl von oben ohne nachzufragen. Was ich ihnen aber sagen kann ist, dass Sie und Ihre Freunde gestorben wären wenn wir nicht zugelassen hätten dass Akito von seinem Vater entführt worden wäre. Nur auf diese Weise konnte Akito Kira so manipulieren, dass er sich von Ihnen töten ließ und somit verhindern konnte dass Sie sterben. Hätten wir es nicht so kommen lassen, dann wäre Kira bis heute noch an der Macht. Es wird schon seinen Grund haben warum alles erst so kommen musste und manchmal können wir es erst verstehen, wenn es bereits geschehen ist. Es ist wie der so genannte Schmetterlingseffekt: Die kleinste Veränderung in der Gegenwart oder in der Vergangenheit kann die Zukunft massiv verändern und sie sogar noch verschlimmern. Deswegen denken wir vom S.E.K. nicht über die Befehle nach, die wir erhalten sondern vertrauen darauf, dass alles seine Richtigkeit hat.“ Das klang irgendwie nach Religion wo die Menschen hinterfragten warum ihr Gott so viel Leid zulässt. Einer hatte dabei gesagt dass man einfach nur Vertrauen haben sollte und Gott schon weiß was er tut. Dass er zum Beispiel damit Schlimmeres verhindert oder Leid nun mal zum Leben dazugehört. Es hatte keinen Sinn mehr noch weiter nachzufragen aber eines interessierte ihn: Wie kam es dass Rebirth diese Gestalten kannte? Als er diese Frage stellte, schwieg die vermummte Person eine Weile dann aber antwortete sie „Lucas Rebirth Adams, Rumiko Karasuma und Beyond Birthday tragen die Seelenfragmente von Ashuras zweitem Schüler in sich. Beide waren Brüder und da Rebirth eine sehr enge Bindung zu Akito hat, haben wir auf ihn ein besonderes Auge gehabt und ihn vor einiger Zeit kontaktiert. Er arbeitet mit uns zusammen und hat uns auch benachrichtigt als Akito entführt wurde. Im Moment dürfen wir persönlich noch nicht gegen Fear vorgehen allerdings haben wir den Befehl Sie und Ihre Freunde zu beschützen bis wir weitere Befehle erhalten. Beyond Birthday wird inzwischen in ein Hospital gebracht wo er versorgt wird.“

„Wie das denn und warum werden wir auch nicht weggebracht?“

„Mein Partner verfügt über eine Fähigkeit, die der Teleportation ähnelt. Es gibt unzählige Parallelwelten, die durch Grenzen voneinander getrennt sind. Diese sind für jedermann unsichtbar doch mein Partner kann diese sehen und unter bestimmten Voraussetzungen an einer Schwachstelle einen Spalt öffnen und sich somit zwischen Welten hin und her bewegen. Das ermöglicht uns größere Entfernungen in Sekunden zu überwinden sodass wir uns von Kontinent zu Kontinent in weniger als fünf Sekunden bewegen können. Es gibt allerdings wie gesagt wichtige Voraussetzungen ansonsten könnte der Riss unkontrollierbar wachsen und die Grenzen beschädigen, was katastrophale Auswirkungen hätte. Eigentlich dürften wir in dieser Situation so etwas nicht tun aber da Beyond Birthdays Überleben gefährdet ist und wir dafür sorgen sollen dass ihr am Leben bleibt, sind wir gezwungen ein gewisses Risiko einzugehen.“ Damit hatte sich Mellos Frage beantwortet, ob sie nicht auch auf die gleiche Weise flüchten konnten und so wie es schien, saßen sie hier fürs Erste fest. Auch gut, dachte er und versuchte mit der Tatsache klar zu kommen, dass er in dieser Hölle gefangen war. Er wandte sich Misa zu und versuchte sie wieder aufzuwecken. Doch sie ließ sich nicht aufwecken und fühlte ihren Puls. Er war etwas schnell aber nicht so hoch dass er sich Sorgen machen musste aber als er ihren Herzschlag kontrollierte, änderte sich seine Meinung. Ihr Herz raste förmlich!



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