Zum Inhalt der Seite

Lass mich frei

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

„Du hast mit ihr geredet.“ Deidara rennt wie besessen neben Sasori her, dieser jedoch sieht unbeeindruckt auf den Boden. „Komm schon.“ Deidara ist einfach nicht abzuschütteln. „Gib es doch zu, ihr habt miteinander geredet, ist doch nicht schlimm aber steh dazu.“

Langsam reicht es Sasori. „Woher willst du das denn wissen?“

Nun grinst Deidara. „Ganz einfach, weil du sie nicht mehr anbrüllst, seid gestern hast du eigentlich überhaupt kein Wort mehr über sie verloren und heute Morgen beim Frühstück hast du sie sogar angelächelt. Na komm schon, gib es zu.“

Jetzt erträgt es Sasori einfach nicht mehr. „Widerlicher Stalker.“ Murmelt er leise und geht weiter, doch Deidara weiß das er den Kampf gewonnen hat, allerdings kann er sich auch vorstellen warum der rothaarige so reagiert. „Du machst dir auch Sorgen um sie, hab ich Recht?“

Ein leichtes nicken ist seine einzige Antwort, das hindert den Blonden allerdings nicht daran auszusprechen was beide denken. „Sie ist einfach keine Mörderin. Ich verstehe sowieso nicht warum Pain sie mitarbeiten lässt, würde doch reichen wenn sie hier zu Hause sauber macht und kocht, damit würde sie uns doch schon genug Arbeit abnehmen.“

Beide zucken erschrocken zusammen, als sie die Stimme des eben genannten vernehmen. „Ist doch ganz einfach ihr Hohlköpfe. Hier ist jedes Team ein Zweierteam, und da sich Itachi entschlossen hat von den nicht ganz so Toten wieder aufzuerstehen, brauchte ich jemanden der Sasuke begleitet. Außerdem ist sie eine gute Kämpferin, sie wird sich an das Töten schon gewöhnen.“

Damit geht Pain an den beiden vorbei und verbarrikadiert sich in seinem Zimmer.

Deidara schüttelt den Kopf. „Dran gewöhnen oder nicht, irgendwie ist es schade um sie. Ich meine ist dir doch auch aufgefallen wie sie sich verändert oder? Sie war so unschuldig als sie herkam und jetzt? Sie redet seid vorgestern kein Wort mehr, und lächeln hab ich sie auch schon lange nicht mehr sehen. Irgendwie ist es eben einfach schade drum.“

Schweigend lässt Sasori die Schultern hängen und überlegt einen kleinen Moment. „Na aber Sasuke ist auch nicht mehr ganz normal, irgendwas ist mit ihm, glaubst du das liegt an Itachi?“

„Ich rede doch gar nicht mit meinem Bruder.“ Kommt eine tiefe Stimme aus einem der Zimmer, irgendwie werden die beide auch immer nur belauscht.

„Ja aber… seid er dich gesehen hat ist er irgendwie komisch.“ Brummelt nun auch Deidara vor sich her, dass hier jeder ihren Gesprächen lauscht ist ihm schon fast unheimlich. Doch dabei dreht er sich zu dem Uchiha um, der gelangweilt an seinem Türrahmen steht.

„Ach der soll sich nicht so anstellen.“ Murmelt er und will schon wieder gehen, als Sasori ein Gedultsfaden reißt. Es ist beinahe hörbar und die Luft scheint zu vibrieren, in seinen Augen liegt etwas abgrundtief Böses. „Itachi Uchiha du bist so ein arrogantes Arsch.“ Schreit dieser ihn mit einmal mal an. „Ich wünschte du wärst da geblieben wo du warst… nämlich tot.“

Deidara fallen fast die Augen aus dem Kopf und auch Itachi sieht dem sonst so ruhigen Akasuna verwirrt nach, der wutentbrannt den Flur entlang marschiert und aus dem Versteck heraus spaziert.

„Was hat den denn gebissen?“ Fragt Itachi den noch immer neben sich stehenden Deidara, dieser kann jedoch nur hilflos mit den Schultern zucken.
 


 

Eigentlich weiß Sasori selbst nicht so genau, was ihn zu diesem Gefühlsausbruch gebracht hat. Natürlich will er nicht wirklich das Itachi stirbt, aber seinen blöden Kommentar eben, den hätte er sich wirklich verkneifen können.

Er kann sich vorstellen, wie schrecklich es für den Jungen sein muss, den Menschen jeden Tag zu sehen der sein Leben ausgelöscht hat. Er kann es sich mehr als bildlich vorstellen, musste er doch selbst lange, immer den Menschen sehen, dem er über alles vertraut hatte und der dann sein Leben zu Hölle auf Erden werden ließ. Und er selbst hatte seine Mutter ja getötet, Sasuke hatte allerdings so etwas wie ein „Nicht-anfassen-Gebot“ auferlegt bekommen und darunter litt er.

Das es nicht einfach für ihn ist, dass kann sich der Akasuna mehr als nur denken.
 


 

Irgendwie nehme ich um mich herum nicht mehr alles wahr. Ich weiß nicht mehr wirklich wer mit mir spricht, reagiere wie eine Puppe, die von fremden Fäden gehalten wird.

Sasuke ist so anders, so kalt und er macht mir Angst. Genau wie gerade jetzt. Er sitzt einfach da und starrt die Wand an, spricht kein Wort und wirkt so abwesend.

Ich werde einfach das Gefühl nicht los das er unter dieser Situation verdammt leidet, aber warum ändert er es dann nicht einfach? Warum redet er nicht einmal mit Itachi damit beide es endlich mal klären?

Ich verstehe ihn nicht, ich verstehe gar nichts mehr.

Soll so mein Leben weiter verlaufen? Will ich das wirklich? Einfach ohne zu zögern töten? Will ich so werden wie die anderen?

Stumm laufen ein paar Tränen über meine Wangen und ich verlasse das Versteck, ich brauche frische Luft, alles dort drinnen scheint mich zu erdrücken, mich töten zu wollen. Einen Teil von mir, den ich Gewissen nenne, wollen sie abtöten, damit ich besser, schneller, effektiver töten kann.

Aber will ich wirklich so eine Mordmaschine werden wie die anderen?

Waren sie nicht vor kurzem noch alle ganz normale Menschen für mich?

Warum kommt mir dann mit mal alles wie ein Alptraum vor? Warum wünsche ich mir nichts sehnlicher als endlich aufzuwachen?

Nein… ich will nicht wieder zurück, ich will nicht wieder die werden die ich war, die schwache, mitleidbedürftige Hinata. Das ist vorbei. Das Mädchen war ich einmal.

Ich muss mich ändern, anders werden, den Teil in mir abtöten der ich einmal war und alles was mich daran erinnert. Meine Gefühle muss ich einsperren so wie die anderen es auch tun, ich darf das nicht mehr an mich heran lassen, ob ich es will oder nicht, ein Teil von mir muss sterben.

Um mich herum wird auf einmal alles kalt, oder bin ich es? Ich weiß nicht warum, und ich weiß auch nicht wie, doch etwas in mir, friert gerade ein.

Wird von mir selbst weggesperrt, ich will es nicht mehr, brauche es nicht mehr und entschließe mich nun dazu. Gefühle? Nicht mehr bei mir…
 


 

Sasuke starrt die Wand vor sich an. Wie er es doch hasst Itachi jeden Tag sehen zu müssen und doch… irgendwie wird der Hass auf ihn geringer. Er versteht einfach nicht warum und genau das ist es was ihn so beschäftigt.

Jeden Tag den er seinen Bruder sieht, scheint er sich daran zu gewöhnen. Ja er fühlt sich sogar wieder wohl in seiner Gegenwart, so als wäre das alles zwischen ihnen niemals passiert und er sehnt sich immer mehr danach, dass diese wurmende, quälende Frage nach dem Warum, endlich geklärt wird.

Doch er kann seinen Bruder nicht einfach so ansprechen, dass fühlt sich irgendwie falsch an, nein er will das es von Itachi selbst kommt. Er will dass sein Bruder von sich aus mit ihm reden will, das Gespräch sucht und nicht er ihn wieder zu irgendetwas drängt.

Leise klopft es an der Tür und der jüngere Uchiha schreckt hoch. Deidara steckt den Kopf in das Zimmer. „Ist Hinata bei dir?“

Es ist als würde Sasuke aus einem langen Schlaf aufwachen. Erschrocken sieht er sich um. „Nein. Ich weiß nicht wo sie ist.“

Ein schlechtes Gewissen überfällt ihn wie ein Raubtier in der Nacht, er hat sie vollkommen vernachlässigt, in den letzten Tagen kaum noch wahr genommen. Nur weil sein dummer Bruder sich so in seine Gedanken geschlichen hat das er sie darüber vollkommen… vergessen hat.

Sasuke wird leichenblass. „Wo könnte sie denn sein?“

Deidara zuckt mit den Schultern. „Wenn ich es wüsste hätte ich dich nicht gefragt.“ Leicht genervt verdreht er die Augen, dabei hat sich Hinata so um ihn gekümmert, um die Wunden von dem Kampf, die er nicht einmal bemerkte und dann verschwand sie so einfach und der Kerl checkte das nicht.

Sasuke sprintet an ihm vorbei, er muss sie suchen, er muss sie in den Arm nehmen und sich ganz dringend bei ihr entschuldigen, in den letzten Tagen war er einfach nicht Zurechnungsfähig. Innerlich hasst er sich gerade dafür. „Verdammt.“ Schreien die Gedanken in ihm. „Dabei weiß ich doch wie sensibel Hinata ist und ich Idiot lass sie dann alleine wenn sie mich am meisten braucht und an allem ist dieser Baka von Bruder Schuld.“

Als er aus dem Versteck geplatzt kommt, starrt er Hinata an, die mitten auf der Lichtung steht und den Blick in den Wolkenverhangenen Himmel gerichtet hat. Irgendwas an ihr ist anders, auch wenn er noch nicht genau sagen kann was.

„Hinata.“ Erleichtert stürmt er auf sie zu und legt eine Hand auf ihre Schulter. Wo hat dieser Idiot von Deidara denn gesucht? Doch als er Hinata berührt zuckt er zurück. Sie ist eiskalt, ihr Blick starr und leer.

Irgendwas ist mit ihr passiert und Sasuke weiß noch nicht was, er weiß nur eins, er will seine alte Hinata zurück, das schüchterne Mädchen mit den warmen liebevollen Augen. Langsam wird ihm klar, was er aufs Spiel gesetzt hat in den letzten Tagen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2011-06-15T19:23:38+00:00 15.06.2011 21:23
Super Kapi^^


Zurück