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misery business

Das leben danach (Supernatural)
von

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2

Nachdem Sam anstandshalber noch kurz mitgekommen war, hatte er sich dennoch schnell wieder verabschiedet. Seine Begründung er wäre etwas Wichtigem auf der Spur kaufte Nico ihm aber nicht ab. Nach dem erneuten Verlust seines Bruders Dean, hatte er sich nur noch mehr zurückgezogen, sodass es der Frau ziemlich schwer fiel noch zu ihm durch zu dringen.

Ihren Sohn zu Bett gebracht, saß Nico nun im dunklen Wohnzimmer, nur noch ein paar Kerzen und der Kamin schenkten etwas Licht. Stumm liefen ihr Tränen über die Wangen, den Blick starr auf das Bild in ihren Händen gerichtet, war sie tief in Gedanken versunken. Als damals das Foto geschossen wurde, war die Welt noch um einiges einfacher gewesen und sie vermisste diese Zeit sehr. Ohne das sie es wirklich wollte wandelten sich die Gedanken der blonden Frau in Erinnerungen, auch wenn sie diese bisher erfolgreich verdrängt hatte.
 

Wenn alles gut ging war diese Nacht ihre letzte Nacht, die letzte Nacht in der die beiden Jäger jagen würden. Akribisch hatten sich Dean und Nico auf diesen Tag vorbereitet und nun war es so weit die Falle zuschnappen zu lassen. Den letzten, starken Dämon, der noch auf der Erde wandelte, würden sie heute zurück in die Hölle befördern. Genau genommen war es eine Dämonin, eine der vier Gebärenden und Liliths Widersacherin, Machalath.

Aber es war nicht gut gelaufen. Auch wenn beide das leer stehende Bürogebäude lange zu ihren Gunsten gewandelt hatten, war es den Dämonen gelungen sie zu trennen. Irgendwie schienen sie jeden Trick zu kennen, was den Plan und sämtliche Ersatzpläne der Jäger über den Haufen schmiss.

Während Dean die Aufmerksamkeit der drei Handlanger auf sich gezogen und diese aus dem Raum gelockt hatte, stand Nico Machalath selbst gegenüber. Gerade war die blonde Frau, ein weiteres Mal, über einen Schreibtisch geflogen und hatte diesen mit sich umgerissen. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht war sie dabei sich wieder auf zu rappeln. Inständig hoffte sie, dass es ihrem Jagdpartner besser erging, als ihr, wurde sie doch gerade als menschlicher Boxsack missbraucht. Etwas was sie überhaupt nicht ausstehen konnte! Mit einem genervten Knurren hatte sich Nico wieder erhoben und funkelte dem schwarzhaarigen Dämonenbiest entgegen.

Machalath machte nur eine leicht, nickende Kopfbewegung und ließ ihre Gegnerin damit erneut durch den Raum fliegen, ehe diese dann schmerzhaft gegen eine Wand prallte. Der Schmerzlaut, der dabei über die Lippen der Frau kam, ließ sie nur schadenfroh lächeln. Nur langsam setzte sie sich in Bewegung und hielt den zerbrechlichen Körper mit ihrer Telekinese an der Wand gefesselt. Dieser schwache Mensch dachte doch wohl nicht wirklich, dass er etwas gegen sie ausrichten konnte? Sie spielte doch nur mit ihr!

Mit langsamen Schritten kam dieses Miststück auf sie zu, aber mit wachsender Wut musste die Jägerin feststellen, dass die Dämonin sämtlichen Fallen einfach auswich und dass obwohl diese mit unsichtbarer Farbe gezogen worden waren! Allmählich beschlich sie das Gefühl, dass sie bei den Vorbereitungen beobachtet worden waren. Mit ernstem Blick sah Nico der Anderen entgegen, blieb ihr so bewegungsunfähig auch erst mal nichts anderes übrig. „Du bist ja noch feiger als Lilith es gewesen ist!“ etwas stutzig über diese Worte wanderte eine Augenbraue der Schwarzhaarigen in die Höhe. „Glaub mit ruhig!“ mit einem gespielten Schmunzeln sprach die Frau weiter, konnte sie sich so doch etwas Zeit erkaufen. „Ich glaube sie war sogar stärker als du..“ reizte sie ihr Gegenüber weiter „.. sie hat nicht mal ihre Kräfte eingesetzt, sondern uns so fertig gemacht. Aber dazu bist du zu feige, hm?“. Leider ließ die Mimik der Dämonin nicht erahnen, ob ihr Versuch hier gelang, aber zumindest war der Blonden noch nicht der Hals umgedreht worden. „Komm schon, ein schwacher Mensch wie ich.. hast du solche Angst vor mir?“ versuchte sie es weiter und hoffte damit den überheblichen Stolz zu treffen, den jeder Höllenbewohner besaß. Aber ihre Worte schienen einfach ab zu prallen, jedenfalls regte sich kein einziger Gesichtsmuskel. Stattdessen fand sich die Jägerin, nun zwar von der Wand befreit, aber in einem festen Würgegriff wieder, welcher sie erstickt auf keuchen und hilflos mit den Beinen strampeln ließ. Einen Moment lang versuchte Nico sich verzweifelt wieder aus diesem Griff zu befreien. Jetzt hatte sie es zwar geschafft, dass Machalath nicht mehr ihre Kräfte einsetzte, aber wirklich gebessert hatte das ihre Situation auch nicht gerade. Durch den ansteigenden Sauerstoffverlust wurde ihre schwindlig, weshalb die Frau ihre Augen zusammen kniff und ihre restlich verbleibende Selbstbeherrschung zusammen kratze. Mit einer schnellen Bewegung ergriff sie ihren hohlen Kreuzanhänger und schüttete der Dämonin, das drin enthaltene, Weihwasser ins Gesicht.

Mit einem gefährlich klingenden Zischen ließ Machalath die Jägerin los und taumelte etwas zurück. Dieser kurze Moment genügte dieser erst mal, um außer Reichweite zu flüchten und schon fast gierig wieder die Luft einzuziehen. „Du kleine, dreckige Made!“ konnte sie den Fluch der Anderen hören, die ihr Gesicht noch immer in beiden Händen vergraben hatte. Im Kopf der blonden Jägerin ratterte es gerade zu, auf der Suche nach einer Lösung, aber gleich darauf bemerkte sie eine der Fallen, von der die Dämonin nur noch wenige Schritte entfernt war.

„Exorzistamus te!“ fing Nico noch etwas atemlos einen Gegenangriff an, in der Hoffnung die Dunkelhaarige wenigstens ein paar Schritte zurück treiben zu können. „Omnis imundes, omnis satanica potestas, „ murmelte sie weiter und wurde mit jedem Wort etwas lauter. Ein verwirrter und gereizter Dämon blickte Nico nun entgegen, dessen Augen sich komplett weiß gefärbt hatten. Anscheint sauer darüber, dass sie es überhaupt wagte einen Exorzismus durchführen zu wollen, knurrte Machalath auf, aber ihr Gegenüber hielt nicht inne. „Omnis incursio infernalis, omnis legio, omnis congregatio et secta diabolica..“ mit jedem Wort wuchs Nicos Hoffnung etwas, denn ihre Gegnerin wich wirklich vor ihr zurück, gleich würde sie die Dämonenfalle erreicht haben. „Ergo, draco maledicte!“ ihr war bewusst, dass dieses Höllenvieh noch zu stark war, um nur mit Worten ausgetrieben zu werden, aber sie musste das Mistvieh nur in die Falle kriegen, der Rest ergab sich danach. Noch einmal holte sie Luft um die letzten Worte zu sprechen „Ecclesia..“ doch gleich darauf keuchte die Jägerin schwer auf, durch einen Schlag, der ihr sämtliche Luft aus den Lungen trieb.

Noch etwas benommen blinzelnd fand sie sich am anderen Ende des Raumes, am Boden liegend, wieder. Ein abscheulicher Gestank lag in der Luft und ließ es der Frau kalt den Rücken hinunter jagen, kannte sie doch nur Eines was so stank, ein Höllenhund! Erst mit diesem Gedanken realisierte sie erst den Druck, einer großen Pranke, auf ihrer Brust, der das Atmen schwer machte. Verächtlich schnaubend trat die Schwarzhaarige neben Nico und verschränkte ihre Arme. „Dachtest du wirklich ich lass mich von so ein paar billigen Worten in die Enge treiben?“ leicht schüttelte sie den Kopf und wand sich von der Frau ab, welche der Dämonin ernst, aber auch mit gewisser Angst, nachblickte. „Ich sag´s ja, feige!“ grummelte die Jägerin noch mal die Worte, war sich dieser Dämon etwa zu fein, die Drecksarbeit selber zu erledigen? Genau das wollte sie der Anderen auch an den Kopf werfen, aber ein stechender Schmerz, in der Brust, hielt sie davon ab.

Unsichtbare Krallen bohrten sich in die Haut der Blonden und ließen diese aufschreien, als Kleidung und Haut aufgerissen wurden. Der Wunsch zu flüchten, vorher noch gut verdrängt, nahm nun überhand, aber so schnell, wie dieser Höllenhund nach ihr kratzte, konnte Nico nur mit ihren Armen den empfindlichen Bauch schützen. Ein weiterer Schrei kam über ihre Lippen, dennoch blickte sie gleich darauf verwundert auf, als das Gewicht des Köters verschwunden war. „Steh auf!“ herrschte sie eine männliche Stimme an, konnte aber wohl nicht warten, zog doch eine starke Hand sie hoch auf die Füße. Noch mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht blickte die Kleinere auf und lächelte dann, mehr als erleichtert, dem Engel entgegen. „Du kommst genau richtig!“ begann die Blondine ihren Dank, wurde aber auch gleich wieder unterbrochen. „Hilf Dean! Ich kümmer mich schon um sie…“ erst jetzt fiel ihr auf, dass Machalath noch immer im Raum war und sichtlich vor Wut kochend, in einer der Fallen steckte.

Mit einem stummen Nicken eilte Nico aus dem Raum, die Schmerzen völlig verdrängt durch die ansteigende Angst um ihren Partner. Dean war jemand der auf jeden Fall mit Dämonen klar kam, aber wenn jeder Trick nicht funktionieren würde, waren drei Unterklasse-Dämonen auch schwere Gegner. Mit schnellen Schritten folgte sie den eindeutigen Kampfspuren und erreichte einen großen Raum, am Ende des Ganges. Ein schneller Blick durch diesen ließ die Frau, neben einen völlig verwüsteten Raum, zwei reglose Körper und ein zerbrochenes Fenster entdecken. Den unruhigen Atem etwas zur Ruhe zwingend zog sie eine ihre Deagels und schritt vorsichtig weiter in den Raum. „Dean?!“ fragte sie nach dem anderen Jäger, war dieser im ersten Moment nirgends zu entdecken. Vorsichtig spähte Nico aus dem Fenster und schickte ein Stoßgebet gen Himmel, den Mann nicht dort unten zu sehen. Die Gasse war, abgesehen von ein paar Scherben, aber völlig leer. Den Blick wieder nach Drinnen gewandt lenkte ein leises Geräusch ihre Aufmerksamkeit auf sich, doch bevor sie reagieren konnte riss sie etwas zu Boden. Erneut durchzog die blonde Jägerin eine Schmerzwelle, was ihr ein Keuchen entlockte. Überrascht sah sie in zwei schwarze Augen und schnappte nach Luft, konnte sie schon ahnen, was ihr gleich wieder bevor stand. Von dem besessenen Mann am Kragen gepackt, bekam die Kleinere noch eine unfreiwillige Flugstunde. „Oh verdammt noch mal!...“ fluchte sie nach der harten Landung und drehte sich etwas schwerfällig auf die Seite. In der Bewegung inne halten hatte sie in greifbarer Nähe Rubys Dämonenmesser entdeckt. Kaum hatten sich Nicos Finger um den Griff gelegt, riss der Dämon sie schon wieder in die Höhe. Anstatt den Menschen aber wieder weg zu schleudern, sank er röchelnd in sich zusammen, das Messer tief in der Brust steckend.

Mit einem erleichterten Seufzen strich sich die Jägerin durchs Gesicht, ehe sie das Messer wieder an sich nahm und begann noch mal den Raum ab zu gehen. „Dean wo steckst du?!“ es war kein gutes Zeichen, wenn das Dämonenmesser einfach so herum lag. Allein schon durch diesen Gedanken schnürte sich ihre Brust eng zusammen, aber sie weigerte sich schlechtes zu denken. Umso erleichterter war sie ihren Jagdpartner hinter einem Eckschreibtisch liegend zu finden und kniete sich nun zu diesem. „Dean…“ murmelte die Jüngere besorgt und zog ihn vorsichtig in ihren Arm. „Himmel….“ ging es ihr durch die Gedanken, der Jäger sah doch, ähnlich wie sie, doch sehr mitgenommen aus. Diese Jagd war mehr als nur schief gegangen.

Der Blondschopf verzog sein Gesicht, als er bewegt wurde, lächelte aber gleich darauf schief „Hey… du siehst aus, wie ich mich fühle!“ kam es etwas gequält von ihm gemurmelt. Nico konnte nicht anders, als leise drüber zu lachen „Tz, danke..“ war ihre einzige Entgegnung darauf. „Hast du sie erledigt?“ „Cas hat sie erwischt“ nickte sie beruhigend die Antwort darauf, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie es dem Engel ergangen war. Erleichtert klingend atmete Dean langezogen aus, nickte leicht und schloss dann wieder seine Augen. „Wie sieht´s aus, kannst du aufstehen?“ noch immer schwang hörbar Besorgnis in der Stimme der Kleineren mit, welche nicht abnahm, als er nur seine Lippen schürzte. „Denke nicht…“ diese Worte leise gemurmelt gab der Mann den Blick auf eine Bauchwunde frei, die sein Arm bis eben verdeckt hatte. Schlagartig wurde Nico bei dem Anblick blasser und hielt für ein paar Sekunden die Luft an. Die Angst um Dean hatte sie nun vollkommen erwischt, dennoch riss sie sich so gut es ging zusammen. „Das wird schon wieder! Cas flickt dich wieder zusammen.. halt einfach noch ein bisschen durch!“ der Jäger hatte schon schlimmeres überstanden. „CASTIEL!“ rief sie nach Deans Schutzbefohlenem, die Panik trotz allem gut hörbar.

„Lass gut sein…“ hörte die Blonde sein erschöpftes Murmeln, mit einem matten Lächeln auf den Lippen. „Was?!“ verwirrt über seinen fehlenden Kampfwillen sah sie ihm in die grünen Augen, aber er schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Ich bin müde, Nico..“ nun war sie es, die den Kopf schüttelte, die Lippen zu einem Strich zusammengepresst. „Klar… wir machen erst mal ausgiebig Urlaub, ok?“ sie wollte Dean nicht verlieren, nicht so und schon gar nicht jetzt! „Wag es ja nicht, mich jetzt alleine zu lassen!...“ knurrte die Jägerin und schluckte einen schweren Kloss im Hals hinunter, den Tränen sehr nahe. Der Mann lächelte ihr aber nur bitter entgegen, weshalb jegliche weiteren Worte von Nico verstummten. Das konnte er Sam und ihr doch jetzt nicht antun, nicht wo sie so erfolgreich die Erde wieder aufgeräumt hatten. Wo blieb eigentlich der Engel, wenn man ihn wirklich dringend brauchte?

Stumm liefen der Frau Tränen über die Wangen, dennoch erwiderte sie Deans Blick fest und ergriff eine seiner Hände. „Bitte nicht, Dean…“ ihre leisen Worte hatten schon fast etwas Flehendes an sich, er war doch immer der Letzte der aufgab! „Wir sehen uns drüben!“ noch einmal lächelte er sein unwiderstehliches Lächeln. Nico hatte das Gefühl, dass in ihrer Brust etwas zerriss, fest kniff sie die Augen zusammen und festigte ihren Griff um seine Hand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Heart-Chan
2011-03-11T17:18:35+00:00 11.03.2011 18:18
okayyyyyy. Dann will ich mals sehn wie weit ich komme. Du schreibst ja echt in einem akordtempo. O__O
Von: abgemeldet
2011-02-22T18:15:45+00:00 22.02.2011 19:15
hi hab mir grad die ersten kapitel durchgelesen und ich find s echt gut :)


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