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Nachtglitzer

AltairxAlena
von

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Vierzehntes Kapitel – Jerusalem

Vierzehntes Kapitel – Jerusalem
 


 

Dunkelheit lag über der Wüste, sodass selbst die eigentlich hellen Sandkörner eher dunkelgrau erschienen. Der Himmel war von einem intensiven dunklen blau, der nur von einigen Sternen beleuchtet wurde. Eben jene Sterne waren das einzige was die Dunkelheit etwas erhellte. Wenn man genau hinsah, konnte man schwarze Silhouetten erkennen, die rasch über die Ebene hinweg liefen.

Die schwarzen Pferde verschmolzen perfekt mit der Nacht, genau so wie es gedacht war. Die Reiter der Pferde hüllten sich in schwarze Kapuzen Umhänge, sodass auch sie mit dem Schwarz der Nacht eins wurden. Bei eben jenen Reitern handelte es sich um niemand anderen als Alena und Altair. Während der Assassine vorneweg ritt, war Alena etwas hinter ihm.

Mitten in der Nacht war er in ihrer Kammer aufgetaucht. Sie hatte sich fast zu Tode erschrocken als sich plötzlich eine Hand über ihren Mund gelegt hatte. Es hatte einige Minuten gedauert bis sie realisierte wer vor ihr stand und warum. Die ganze Burg schien noch zu schlafen außer Altair.

Alena war das nur recht. Auf die Blicke der anderen Assassinen konnte sie verzichten. Und auf deren Anführer erst recht. Altair führte sie auf direktem Weg auf den Hof, auf dem schon die beiden Pferde auf sie warteten.

„Kannst du von alleine aufsteigen?“, hatte er sie mit ruhiger Stimme gefragt, woraufhin sie prompt nickte. Natürlich schaffte sie das!

„Gut.“ Altair schwang sich in einer einzigen fließend eleganten Bewegung auf das Pferd und sah sie abwartend an. Nun zugegeben, Alena gelang dies nicht ganz so elegant, aber dennoch beim ersten Anlauf. Sie konnte wegen der Weißen Kapuze nicht sehen, ob er das Gesicht verzog.

„Zieh das an.“ Altair reichte ihr einen schwarzen Umhang und zog sich selbst ebenfalls einen über. Danach war er los geritten, während Alenas Pferd dem anderen folgte.
 

Alena hatte sich schon bald den Umhang enger um den Körper geschlungen, da es verdammt kalt in der Wüste war. „Wir machen eine Rast bei der nächsten Oase. Wir sollten sie gegen Sonnenaufgang erreichen.“ Alena nickte stumm. Bis Sonnenaufgang würde es sicherlich noch zwei Stunden dauern. Es sollte ihr nur recht sein. Sie musste es sowieso so hinnehmen wie es kam.

Sie hatte schnell begriffen das man sie nicht fragen würde was sie wollte. Das hatte ihr Vater nicht. Das würde Altair nicht und Al Mualim war dies erst recht egal. Eine Antwort blieb sie Altair schuldig. Ihr war nicht wirklich nach reden zumute.

Zu sehr beschäftigte sie noch immer die Fragen was wohl mit ihr passieren würde. Was sie erwarten würde? Ihr Pferd wieherte leise, als sie ihm sachte über den Hals strich.

Alena beobachtete wie die beiden Pferde gierig von dem hellen sauberen Wasser der Oase tranken, die in einem kleinen Tal lag. Einige Pflanzen wuchsen an den Seiten der Oase und selbst Blumen die Alena noch nie gesehen hatte wuchsen dort. Die Sonne war seit knapp einer Stunde aufgegangen und die Wärme konnte man schon deutlich spüren. Dennoch wurde sie von Altair belehrt den schwarzen Umhang nicht abzulegen, da sie so einem Sonnenstich entkam. Alena nickte ohne ihren Blick von den Pferden zu nehmen. Sie sah erst kurz zu dem Assassinen auf, als sich dieser in einigem Abstand neben ihr setzte.

„Hier. - Iss.“ Alena nahm dankend das Stück Brot und den Käse entgegen. Anstatt jedoch zu essen, drehte sie das Brot nachdenklich in ihren Händen.

„W-was erwartet mich in Jerusalem?“ Sie konnte aus den Augenwinkel sehen wie Altair zu ihr herüber sah. Sie konnte sich vorstellen wie seine dunklen Augen sie gerade durchdringend anblickten.

„Du wirst dort erst einmal im Assassinenbüro untergebracht.“ Alena nickte unzufrieden. Altair hätte ruhig etwas ausführlicher Antworten können, aber sie würde sich nicht die Blöße geben noch einmal zu Fragen.
 

„Steige von deinem Pferd ab und gehe durch das Stadttor, warte dort am Brunnen auf mich.“ Alena blickte fragend zu Altair herüber. Wieso sie? Kam er nicht mich? Alena blickte von dem Berg auf dem sie standen hinunter, von wo sie die Mauern der Stadt sehen konnten. „In Ordnung.“ Altair nickte.

„Dann geh.“ Alena ritt mit gemischten Gefühlen den Weg hinunter. Es war das erste mal das sie seit die Assassinen sie gefunden hatten, alleine unterwegs war. Alena blickte zurück. Sie konnte Altair nicht mehr sehen, war sich dennoch sicher das er irgendwo in ihrer Nähe war. Er würde es nicht riskieren das sie womöglich abhaute. Sie wusste auch das sie keine Chance gegen ihn haben würde. Vielleicht konnte sie fliehen, wenn sie erst einmal etwas in Jerusalem war. Wenn man ihr dort vielleicht etwas vertraute, wenn man sie vielleicht alleine ließ.

Die Soldaten bedeutete ihr das sie von ihrem Pferd absteigen musste. Pferde waren in der Stadt nicht geduldet, sie wurden außerhalb der Mauern in den Pferdeställen untergebracht. Alena nickte und glitt von dem schwarzen Pferd um es an einem der Balken festzubinden. Danach durfte sie unter misstrauischen Blicken das Tor passieren. Kurz schloss sie die Augen.

Das rege Treiben auf den Straßen, die Leute die alle durcheinander redeten, all das ließ sie leicht lächeln. Es war ganz so wie früher. Nur das sie keine Familie und kein Zuhause mehr hatte. Alena ließ sich auf eine der Bänke nieder, die um den großen Brunnen standen und wartete. Sie betrachtete lächelnd die spielenden Kinder, die Mütter die ihrer Arbeit nachgingen und die älteren Männer die sich über vergangene Zeiten unterhielten.

Seufzend wandte sie ihren Blick ab. Sie würde nie eine Mutter sein, nie Kinder haben und nie einen Ehemann haben der sich mit einem guten Freund über die Vergangenheit unterhielt. Leben ist nicht gerecht, sondern hart, dass hatte ihr Vater ihr immer gesagt aber erst jetzt merkte sie wie recht er doch hatte. Alena blickte auf als sich jemand neben sie setzte.

Die Arme auf den Beinen abgestützt und den Kopf gesenkt. Laute rufe ließen sie wieder aufsehen. Einige Soldaten rannten hektisch von rechts nach links und schienen etwas zu suchen. Alena blickte wieder zu Altair herüber. „Sind sie weg?“, fragte er nach einer Weile und hob den Kopf erst als Alena nach einem kurzen Blick über die Straßen genickt hatte. „Ja.“ „Gut. - Komm.“
 

Ächzend zog Alena sich an der Wand auf das Dach hoch. Musste sie verstehen wieso sie über die Dächer sprangen, anstatt wie jeder normale Mensch die Straßen zu benutzen. Alena warf ihrem Vordermann einen zweifelnden Blick zu. Ihm schien diese Tortur nichts auszumachen.

„Es ist nicht mehr weit.“ Gut, dachte sie sich und sprang über eine schmale Gasse hinweg auf das gegenüber liegende Dach. Zwei weitere Dächer mussten sie überqueren, ehe Altair vor einer Öffnung im Dach anhielt. Und nun? Altair warf ihr einen kurzen Blick zu, ehe er hinunter sprang und unten auf beiden Beinen landete.

Zweifelnd sah sie hinunter. „Nun komm.“ Altair sah wartend zu ihr auf. Alena nickte und setzte sich an den Rand der Öffnung. Nun hieß es wohl Augen zu und durch. Mit schnell schlagendem Herzen drückte sie sich ab und fiel. Mit einem ersticktem Laut kam sie unten an und wurde von zwei Händen festgehalten, bis sie ihr Gleichgewicht wieder hatte.

„Danke.“ Altair nickte kam merklich und wandte sich um, während Alena ihm schweigend folgte.

„Ah Altair.“ Alena sah zu dem Mann in der schwarzen Kutte, der hinter einer Theke stand. Der Bart reichte ihm bis zum Schlüsselbein, so zumindest schätzte es Alena auf den ersten Blick. „Kaya.“ Altair zog Alena am Handgelenk zu sich.

„Ist das das Mädchen?“, der Schwarz gekleidete musterte sie eingehend. Altair nickte. „Ja das ist sie.“ „Nun gut Mädchen, gehe den Gang dort entlang, das letzte Zimmer rechts. Dort bleibst du bis ich dich hole.“ Alena warf Altair einen raschen Blick zu. Die plötzliche Panik die sie überkam drohte sie Ohnmächtig werden zu lassen. „Nun geh schon.“ Alena schreckte zusammen und nickte hastig, ehe sie sich abwandte und mit schmerzenden Magen sich ihrem Schicksal fügte.

Was die beiden Assassinen wohl beredeten? Ob Altair weg sein würde, wenn sie diese Kammer verlassen durfte? Wie dieser Kaya wohl so war? Alena sah sich aufmerksam in dem Raum um. Er hatte ein Bett, eine kleine Kommode, auf der eine Schale mit klarem Wasser stand und einen kleinen Tisch mit einem Stuhl. Auf eben jenen Stuhl saß sie und blickte vor sich auf die Obstschale. Ihre Finger trommelten ungeduldig auf dem Tisch herum.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, bis sich die Tür öffnete. Erschrocken sprang sie auf. „Ruhig Mädchen.“, lächelte ihr Gegenüber. „Komm.“ Alena folgte ihm in einen anderen Raum, der mit mehreren Betten und einem Schrank bestückt war. Im hinteren Teil des Raums stand ebenfalls ein Tisch mit mehreren Stühlen. „Die Kleidung muss geflickt werden.“ Sie sah auf den Tisch, auf dem sich Hosen und Kutten stapelten. „Wenn du fertig bist räumst du sie in den Schrank und kommst nach vorne.“ Alena nickte und bewegte sich erst als sie hörte wie die Tür ins Schloss fiel.

Seufzend setzte sie sich und begann die Löcher in der Kleidung zu flicken. Ein trauriges Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie daran dachte wie oft sie dies mit Devra getan hatte. Wie viel Spaß sie dabei hatten. Aber hier? Alles war so still, das man bei dem kleinsten Geräusch aufschreckte. Sie würde hier Wahnsinnig werden.
 

Als sie die letzten Hosen in den Schrank geräumt hatte und zögernd den Raum verließ war es schon so dunkel das die Öllampen an den Wänden schon brannten. Ebenso drang Licht aus dem vorderen Raum zu ihr. Leise Stimmen drangen an ihr Ohr, sodass Alena kurz in der Bewegung inne hielt. Sie lehnte neben dem Eingang an der Wand und lauschte. Allerdings waren die Stimmen so leise, das sie kaum etwas verstehen konnte.

Als das Lachen der Männer in dem Raum ertönte, zuckte sie erschrocken zusammen. „Komm ruhig herein Mädchen.“ Alena erstarrte. Woher wussten sie das sie hier war? Alena straffte die Schultern und trat um die Ecke. Altair, der seine Kapuze zurück geschlagen hatte, sah sie aus dunklen Augen an. Auch in Kayas Augen blitzte es amüsiert auf.

„Bist du hungrig? Komm und iss.“ Alena nahm unsicher auf dem ihr zugewiesenen Kissen platz. Zwischen den beiden Männern, war ihr noch unwohler als es ihr sowieso schon war. Alena aß schweigend ihr Essen, sich Altairs Blick durchaus bewusst.

„Du bist also Hasims Tochter.“ Alena verschluckte sich beinahe an dem Stück Obst. Es war so lange her, das sie oder jemand anderes über ihren Vater gesprochen hatte. Schließlich nickte sie unsicher. „War.“ „Bitte?“ Alena schluckte.

„Ich war Hasims Tochter. Er ist tot.“ Kaya nickte verstehend und warf Altair dabei einen nachdenklichen Blick zu. „Verstehe.“ Alena blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Nun dann Hasims Tochter, du solltest früh schlafen gehen.“ „Alena. I-ich heiße Alena.“ „Wie auch immer. - Geh nun in das Zimmer das ich dir zuwies.“
 

Alena lag zusammen gerollt auf dem Bett und starrte an die Wand. Sie wusste nicht wie lange sie schon da lag. Wie spät es wohl war? Seufzend rollte sie sich weiter zusammen und machte sich nicht die Mühe die Tränen wegzuwischen, die an ihren Wangen hinab liefen.

Die Stille die über ihr lag, war drückend und ließ nur noch mehr Tränen in ihr aufsteigen. Sie wollte nicht hier bleiben! Die Gewissheit Altair würde bald gehen und sie würde alleine hier bleiben schmerzte in ihrem Magen. Irgendwie hatte sie sich an ihn gewöhnt. - Der einzige unter all den Assassinen, der ihr nie Gewalt angetan hatte.

Alena schreckte auf, als sie durch den Tränenschleier hindurch einen Schatten bemerkte, der zuvor noch nicht da gewesen war.

„Fürchtest du dich vor mir?“ Alena saß sich eilig auf und wischte sich grob die Tränen weg.

„N-nein.“ Altair trat an ihr Bett heran. Seine dunklen Augen leuchteten in der Dunkelheit, hielten ihren Blick gefangen. Seufzend setzte er sich auf die Bettkante und fuhr sich über das Gesicht. Er schien selbst nicht zu wissen warum er eigentlich hier war. - Bei ihr.

„Versprich mir etwas.“ Bei seiner rauen Stimme zog sich eine Gänsehaut über ihre Arme.

„W-was denn?“ Was sollte er schon von ihr wollen? Altair lächelte leicht.

Der leichte Bart stand ihm wirklich gut.
 


 


 

Tbc..



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yami-No-Yuuki
2012-04-18T19:17:11+00:00 18.04.2012 21:17
Yeah! Es geht weiter! :)

Ich liiiiiiieeeebe deine Fanfic so dermaßen! <3
Ich mag Alena. Und Altair erst.. *_*

Ich würde mich sehr freuen, bald mehr von dir zu lesen. Immer weiter so!

Liebe Grüße,
Yuuki
Von:  Kizame
2012-04-17T20:59:22+00:00 17.04.2012 22:59
hui hui es geht weiter ;)

Du kannst die damalige Zeit sehr gut rüberbringen ^^


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