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Freundschaft und Liebe

[Sasuke x Sakura | high school AU | jerks to friends]
von

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Bombs And Benefits


 

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Der nächste Tag war ein Sonntag. Heute Abend würden Sakura und Ino die Überraschung endlich enthüllen dürfen. Nun, zumindest vorbereiten. Finden würden sie die Lehrer erst montagfrüh vor dem Unterricht. Bevor sie allerdings mit dem Aufbau loslegen konnten, musste erst noch etwas Wichtiges besprochen werden. Dazu fanden sich Temari, Hinata, Naruto, Gaara und Shikamaru in Inos und Sakuras Zimmer ein, wo Ino eine Art Stützpunkt eingerichtet hatte.

"Es sieht wie folgt aus, meine getreuen Helfer", sagte sie feierlich und klappte ein übergroßes Blatt mit Diagrammen von einer Flipchart. "Das sind die Ergebnisse der Vorentscheidungsumfragen vom letzten Jahr. Wie ihr seht, hatte Karin gut sechzig Prozent der Wähler auf ihrer Seite, obwohl damals ihre beiden Gegner noch im Rennen waren. Sie ist demnach eine ernstzunehmende Gegnerin, die nur mit einem harten Wahlkampf in ihre Schranken gewiesen werden kann. Ihr Vorteil liegt darin, dass sie an ihr altes System anknüpfen wird, das ihr damals den Sieg eingebracht hat. Unser Ziel ist es also, die Schwachstellen dieses Systems aufzudecken und mit unserem eigenen Parteiprogramm auszumerzen. Die guten Sachen ihrer Zielsetzung werden wir verbessert übernehmen."

"Ähm", machte Naruto und legte den Kopf schief, "um was geht es hier eigentlich?"

Ino ließ ein genervtes Ächzen hören. "Um die Schulsprecherwahl!"

"Und was haben wir damit zu tun?"

"Sakura wird sich natürlich aufstellen! Und sie wird gegen diese Schnepfe von Karin gewinnen. Nicht wahr, Sakura?"

Diese war damit allerdings eher weniger einverstanden. "Ino, ehrlich gesagt—"

"Es ist beschlossene Sache. Morgen tragen wir dich in die Liste ein! Der Wahlkampf dauert eine Woche, danach werden wir deinen Sieg über die Kuh feiern!"

"Ino, beruhige dich doch", forderte Sakura missmutig. Sie saß neben Shikamaru, was maßgeblich zu Inos Eifer beigetragen hatte. "Ich habe weiterhin nicht vor, mich aufstellen zu lassen. Dieses Jahr wird mein letztes hier, da möchte ich mich nicht mit Arbeit zuschütten, die ich genauso gut vermeiden könnte."

"Rede keinen Unsinn!", fuhr Ino dazwischen. "Das macht sich gut in deiner Schulakte. Du weißt ja noch nicht, was du später mal machen willst. Wenn du eine politische Karriere einschlägst, wird dir das sicherlich helfen."

"Na klar", meinte Sakura wenig überzeugt. "Woher hast du überhaupt diese Daten? Ich kann mich nicht erinnern, an einer Umfrage vor der Wahl teilgenommen zu haben."

Ino schien plötzlich peinlich berührt. "Nun, ähm…"

"Ino!"

"Okay, ich geb es zu, ich hab das erfunden! Aber nur, um euch den Ernst der Lage zu verdeutlichen! Wir werden nicht gegen Karin verlieren!"

Das war die Lage, wie sie irgendwie allen außer Ino schlichtweg egal war. Nachdem ihr erster Versuch der Motivation gründlich fehlgeschlagen war, war sie dazu übergegangen, Sakura so lange zu nerven, bis diese die Nerven verlor und sich widerwillig dazu bereiterklärte, an dieser blöden Wahl teilzunehmen; unter der Bedingung, dass Ino ihre Reden schrieb, ihre Termine koordinierte und sie um Himmels Willen danach endlich in Ruhe ließ!
 

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Sakura hatte ein paar Stunden Muße, die schwierigen Bücher für die Zwischenprüfungen zu wälzen, die in zwei Tagen waren. Dafür sammelte sie Shikamaru und ihre Sachen zusammen und zog sich nach draußen zurück. Auch wenn es bereits Ende September war, genoss sie die frische Luft. Paradoxerweise bedeutete ihr Nachname Frühling, wo sie doch eindeutig ein Herbstmensch war. Das Rot und Braun der Blätter, die natürliche Ruhe vor dem Winter, das mochte sie vielmehr als aufsprießende Knospen. Zumindest, wenn Herbst war. War Frühling, mochte sie diesen mehr. Irgendwie mochte sie alles.

Sie saß mit Shikamaru unter einer großen Eiche hinter den Sportplätzen, wo sie ihn nötigte, ihr komplizierte Formeln zu erklären, und die Fußballmannschaft der Schule eifrig trainierte. Ab und an warf sie hinreichend interessierte Blicke auf die schwitzenden jungen Männer, die gerade von ihrem Coach dazu verdonnert worden waren, zehn Runden um den Platz zu laufen, ehe sie mit dem Passtraining weitermachen durften. Um den Platz herum standen ein paar schaulustige Mädchen. Mehr als üblich.

Es entlockte Sakura ein amüsiertes Grinsen, als sie sah, wie ihr bester Freund übermotiviert an der Spitze der Mannschaft lief. So war Naruto; ehrgeizig und durch nichts zu stoppen, sofern es um Fußball ging. Hätte er dieses Durchhaltevermögen auch beim Lernen inne, dann würden seine Noten weitaus besser aussehen.

Mit diesen Zwischengedanken wandte sich Sakura wieder ihrem Chemiebuch zu. Davon sah sie erst wieder auf, als die Schüler mit Rundenlaufen fertig waren und zum Passtraining in Zweiergruppen übergingen. Sie runzelte die Stirn, als sie sah, wer Narutos Partner war.

"Was macht der denn hier?", zischte sie. Jetzt konnte sie sich auch den Menschenauflauf erklären, der vorwiegend Mädchen beherbergt hielt. Sie klappe missmutig das Buch zu. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Uchiha Sasuke, wo auch immer sie sich aufhielt. Wollte Gott sie so sehr bestrafen? Wollte er, dass ihr Plan aufflog? Sich darüber aufzuregen hatte allerdings nun keinen Sinn mehr. Ihre Neugierde war längst geweckt worden.

"Geh am besten rüber und rede mit ihm. Das könnte eine weitere Chance sein, Sakura-chan."

"Du nennst mich ja Sakura-chan!", lachte sie vergnügt.

"Gewöhn dich nicht daran, das klingt irgendwie abartig."

"Vielen Dank auch. Aber du hast recht. Ich komme gleich wieder. Warte hier auf mich."

Ohne viel zu erwarten, packte sie ihre Sachen zusammen und stellte sich auf die Rückseite des Trainingsplatzes, wo sich keine Mädchenmeute um die beste Sicht drängte. Dass sie als einzige auf die Idee kam, sich auf einen freien Platzt zu stellen, war fast peinlich. Und sowas schimpfte sich zukünftige Elite!

"Hey, Sakura-chan!" Naruto kam sofort zu ihr herübergelaufen, als er sie erblickte. Im Schlepptau hatte er einen sich wehrenden Sasuke. "Wie lange schaust du uns schon zu?"

"Eine gute Stunde", schätzte sie. "Ich bin dort drüben gesessen und habe gelernt. Du bist wirklich unverbesserlich, Naruto. Steiger dich nicht so in dein Training, wenn du deine Umwelt nicht mehr wahrnimmst."

"Da ist ja auch Shikamaru! Habt ihr zusammen gelernt?"

"Ja. Er hat mir ein paar Isotope erklärt und wie ich sie bestimme. Seit wann spielt Sasuke im Team mit?"

Naruto lachte. Er warf einen Arm um seinen Kameraden und zog ihn freundschaftlich heran. "Tut er noch nicht. Heute hat er Probetraining. Er ist wirklich gut. Da Kankuro voriges Jahr seinen Abschluss gemacht hat, brauchen wir einen neuen Verteidiger."

Sasuke und Verteidiger? Das gefielt Sakura irgendwie. Sie konnte sich Sasuke schlichtweg nicht als jemand anderen als Stürmer vorstellen. Aber der war nun einmal Naruto. Die Aufteilung rang ihr ein Schmunzeln ab.

"Was ist denn los, Sakura-chan? Wieso lachst du?"

"Nichts. Es ist alles in Ordnung."

"Wie du meinst", sagte Naruto. "Ich sollte wieder trainieren, sonst wird Gai-sensei wieder wütend. Richte Shikamaru schöne Grüße aus!" Im Weglaufen rief er: "Ach ja, ihr passt wirklich gut zueinander!"

Sakuras Miene gefror. Sasuke indes blieb mit einem schmalen Lächeln vor ihr stehen. "Was hast du ihm erzählt?", zischte sie wütend.

"Nichts. Ich habe ihm nur gesagt, dass er das sagen soll. Er hat keine Ahnung. Ich fand das witzig."

"Weißt du, was ich witzig finde? Wenn ich rausfinde, dass du die Sache publik machst. Dann dreh ich dir den Hals um." Und das erste Mal schwang in ihrer Stimme eine ernstgemeinte Drohung mit.

"Also gibst du zu, dass etwas zwischen dir und Nara läuft?"

Sakura sah zur Seite. Verdammt! "Ich gebe gar nichts zu, klar? Das ist eine Sache, die nur Shikamaru und mich etwas angeht. Wenn du Probleme haben willst, musst du es nur sagen. Du bist gerade auf dem besten Weg dorthin."

"Uchiha! Zurück auf deinen Platz!", brüllte sein Trainer, ehe er etwas erwidern konnte. Sakuras Glück, denn bei den Worten, die er für sie gehabt hatte, hätten ihr auch noch den letzten Funken Sympathie für ihn geraubt.

Ohne weitere Worte drehte Sasuke sich um und lief zurück zu Naruto, der ungeduldig den Ball malträtierte.

Sakura schlenderte missmutig zurück zu Shikamaru. Als sie dem Fußballplatz den Rücken zugedreht hatte, bekam ihr Gesicht ein dickes Grinsen. "Sie haben es uns voll abgekauft", flüsterte sie freudig. Zur Untermalung ihrer Freude zog sie Shikamaru auf, der von so viel Euphorie selten begeistert war.

"Ich weiß nicht, ob das wirklich funktionieren wird", erwiderte er zweifelnd. Seine Skepsis dämpfte Sakura keineswegs in ihrer Hochstimmung.

"Und wie das funktionieren wird! Du wirst sehen, das wird einschlagen wie eine Bombe! Ino ist schon fuchsteufelswild und bald wir sie wieder dir ihre Aufmerksamkeit schenken. Gib dem Ganzen noch bis Freitag, dann haben wir unser Ziel erreicht. Wir werden es nicht einmal offiziell machen müssen!"
 

Apropos Bombe.

"Wenn wir erwischt werden, sind wir sowas von tot!", wisperte Ino. Ihre Fingernägel gruben sich tief in Sakuras Oberarm—wohl nicht nur aus Angst. Seit Tagen herrschte eine unterschwellige Spannung zwischen ihnen. Sakura würde wohl bald Abhilfe schaffen müssen. Sie hatten sich zu ihrer Nacht- und Nebelaktion um Punkt elf im Schulgebäude eingefunden.

"Seit wann bist du so ein Weichei, Yamanaka?", zischte Temari. "Sei keine Heulsuse und reiß dich gefälligst zusammen! Sie werden uns schon nicht erwischen. Und selbst wenn, werden wir höchstens Nachsitzen bekommen."

"Du hast gut Reden, Sabakuno, du kannst dich ja freikaufen. Meine Mutter hat nicht so viel Geld!"

"Ach, halt einfach deinen Mund."

"Seid beide still, ihr versaut uns die ganze Sache noch!", mahnte Sakura genervt von dem Zickenkrieg. "Schon vergessen? Wir sind im Auftrag der Liebe unterwegs. Also hört auf und gebt mir die Schachtel!"

"Wie stellen wir überhaupt sicher, dass sie auf Hinata und Naruto kommen?"

"Wir schreiben es drunter", informierte Sakura siegessicher. Mit einem dicken Permanentmarker bearbeitete sie den Tatort. "Seht ihr? Ist doch gut geworden."

"So dumm ist nicht mal Tsunade-sama", behauptete Temari. Wenn sie sich da mal nicht täuschte.

Ungesehen von jedem fremden Auge, entschwanden sie der Mensa im Schutz der Dunkelheit. Eine Stunde, mehr hatten sie nicht gebraucht, um die Missetat zu begehen, die das Leben einiger Menschen hoffentlich sehr bald ändern würde. Und wie sie es verändern würde…
 

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Der nächste Tag brach mit Vogelgezwitscher und einem Windstoß an, der Inos Lampe von ihrem Schreibtisch fegte. Der Krach ließ die beiden Mädchen aus dem Schlaf schrecken. Erst nach dem ersten Schock, waren sie so richtig wach.

"Wieso hast du das Fenster nicht geschlossen?", fauchte Ino.

"Das war deine Aufgabe! Du bist als Letzte aus dem Bad gekommen!"

"So ein Schwachsinn! Ich hab dir doch gesagt, dass du es schon zumachen sollst, bevor ich vom Duschen komme!"

Sakura schwang ihre Beine aus dem Bett. "Oh, jetzt bin ich Schuld? Als du rauskamst, hätte dir doch auffallen müssen, dass es noch offen ist!"

"Ich war müde, da fällt mir halt nicht alles auf! Du hättest es ebenso schließen können! Du mischt dich doch so gerne in anderer Leute Angelegenheiten ein!"

"Was soll das schon wieder heißen?"

"Vergiss es!" Nun stand auch Ino auf, sammelte ihre Sachen zusammen und knallte die Badezimmer lautstark zu.

"Was ist denn hier los?"

Sakura drehte sich erschrocken um. Ein Herzinfarkt nach dem anderen heute! Was war das für ein beschissener Tag?! "Was macht ihr hier?", fragte sie an Temari und Hinata gewandt. Die beiden standen bereits fertig angezogen im Türrahmen.

"Temari hat mich schon vor einer halben Stunde aus dem Bett gezerrt. Sie ist heute so aufgeregt. Ich frage mich, woran das liegt", berichtete Hinata gähnend. "Dann hörten wir Schreie und kamen her. Ihr wart sehr laut. Was ist denn passiert?"

Sakura verdrehte die Augen, ohne etwas zu antworten. Toll. Ino war völlig am Durchdrehen und anstatt mit Sakura Klartext über Shikamaru zu sprechen, setzte sie diese Farce weiterhin fort. Das war mal wieder so typisch!

Die Missstimmung hielt sich, als sie wenige Minuten später in die Mensa hinuntergingen. Allerdings verschob sie sich hinter die Aufregung, die Sakura, Temari und Ino zu überdecken versuchten. Hinata sah der unnatürlichen Unruhe zweifelhaft entgegen. Sie ahnte Böses. Die Realität war schlimmer, als sie es sich anzunehmen gestattete.

Am Rand der Mensa hatte sich eine Menschentraube gebildet, durch die sich die Mädchen durchkämpfen mussten. Sämtliche Schüler kicherten unter vorgehaltener Hand und begannen beim Anblick Hinatas zu tuscheln.

"Was zum…", stieß sie aus, als sie endlich vorne angekommen war. Sie war einer Ohnmacht nahe und hätte sich dieser auch hingegeben, wäre ihr Entsetzen nicht Grund genug dafür gewesen, wach zu bleiben. Ihre hellen Augen schweiften über das Chaos, das sich davor abzeichnete. Erst wusste sie nicht, was es zu bedeuten hatte. Die Mensa war völlig leer. Kein Tisch, kein Sessel, nichts! Dann begannen die Schüler nach oben zu zeigen. Mit einem unguten Gefühl wandte Hinata langsam ihren Blick gen Decke und was sie dort sah, ließ sie flach atmend nach hinten kippen.

"Naruto!", rief Sakura, die Hinatas drohende Ohnmacht vorzeitig erkannte. Sie griff sich den Blonden und zog ihn zu sich, damit er die Umfallende auffing. Er schaffte Hinatas fünfundvierzig Kilo ohne große Mühe mit nur einem Arm und sah ebenfalls nach oben.

"Heiliger!", stieß er fassungslos aus. "Was hat das zu bedeuten?" Seine Augen schweiften ungläubig über die Decke, auf der sich vier ausgeklügelte Seilkonstruktionen quer über die ganze Mensa erstreckten. Auf den Seilen waren sämtliche Tische und Stühle befestigt, die sonst den Mensaboden bevölkerten. Auf dem Tisch genau über ihnen prunkten zwei Smileys, die verdächtig aussahen wie Hinata und Naruto. Darunter stand in schwarzer, dicker Schrift 'Ha-ha'.

"Warum habt ihr das gemacht?", fragte Sakura entrüstet. "Ich meine, wieso? Willst du echt noch mehr Ärger bekommen? Du könntest von der Schule fliegen! Und warum hast du Hinata da mit hineingezogen?"

"S-Sakura-chan! Ich war das nicht! Damit habe ich nichts zu tun!" Er ließ Hinata beinahe fallen, die durch den Ruck wieder zur Besinnung kam und gleich wieder einen halben Ohnmachtsanfall erlebte, als sie merkte, dass Narutos Hand sehr nahe an ihrem Hintern war.

"N-Naruto-kun!", wisperte sie, aber ihre Stimme ging in einer sehr viel lauteren unter, die nur Tsunade gehören konnte.

"Ihr beide", sie deutete auf Naruto und Hinata, "in mein Büro! Sofort!"
 

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"Was zum Teufel habt ihr euch dabei gedacht, darf ich das bitteschön erfahren? Noch nie hat es jemand gewagt, einen Streich dieses Ausmaßes auszuüben! Das ist nicht mal mehr ein Streich, sondern eine Straftat! Ich könnte euch deswegen von der Schule verweisen oder zumindest suspendieren!" Seit einer halben Stunde schrie sie die beiden schon zusammen, die immer wieder ihre absolute Unschuld beteuerten. "Eure tolle Konstruktion wird durch eine elektrische Sicherung gehalten, zu der wir nur mit eurem Schlüssel Zugang haben! Ich will, dass ihr den Schlüssel rausrückt!"

"Wir waren das nicht!", versicherte Naruto ihr erneut. Hinata brachte vor Angst kein Wort heraus. "Wir haben damit nichts zu tun! Diese Gesichter hätte jeder dort hinmalen können, der weiß, wie wir aussehen und das sind so ziemlich alle hier!"

Tsunade knallte ihre Hand auf den Tisch. "Ruhe! Hinata ist bei jedem beliebt, warum sollte ihr also jemand was anhängen und du bist ohnehin der Störenfried Nummer eins, also denke ich eher, dass du was damit zu tun hast, als dass du jemals bei sowas unschuldig bist! Darf ich dich an die Brotsache vor einem Jahr erinnern?"

"Das war ich, das gebe ich auch gerne zu, weil es wirklich lustig war, aber denken Sie echt, ich wäre so gewieft, um diese komplizierten Seildinger anzubringen? Das hätte ich niemals geschafft! Das wäre somit der Beweis, dass ich unschuldig bin!"

"Darum hast du Hinata angestiftet, dir zu helfen, nicht wahr?"

"Das ist nicht wahr! Ich würde sie niemals in so etwas hineinziehen!"

Tsunade wandte sich ihr zu. "Hinata, was hast du dir dabei gedacht?", blaffte sie sie an. Die Gescholtene zuckte zusammen und wandte den Blick ab. Plötzlich stellte sich Naruto schützend vor sie.

"Ich habe doch gesagt, dass sie nichts damit zu tun hat!"

"Also gut." Tsunade fasste sich an den Nasenrücken. "Ihr könnt von Glück reden, dass sich ein Rauswurf negativ auf unsere Statistik auswirkt. Ich werde euch nur Nachsitzen geben."

"Warten Sie!", unterbrach Naruto sie ernst. "Wenn Sie schon denken, dass ich es war, bestrafen Sie nur mich und nicht Hinata-chan. Es wird in ihrer Akte aufscheinen, wenn sie Nachsitzen muss. Außerdem haben Sie keine Beweise!"

"Natürlich habe ich Beweise! Ich glaube auch, dass es euch jemand anhängen wollen könnte aber erst brauche ich einen Gegenbeweis dafür. Wenn ich das so lasse, ohne jemanden dafür büßen zu lassen, bekomme ich Ärger mit dem Schulrat. Ich werde euch beiden Nachsitzen geben, aber bis eure Schuld nicht bewiesen ist, trage ich es euch nicht ein. Ich bin sehr großzügig damit, also solltest du deine Strafe vorerst akzeptieren und ruhig sein! Ihr werdet jeden Dienstag und Donnerstag von vier bis sechs sämtliche Klassensäle säubern! Und zwar bis drei Wochen nachdem der Schlüssel auftaucht! Und jetzt raus, bevor ich mich gezwungen sehe, euch zu suspendieren!"

Sie hatte so laut geschrien, dass Naruto panisch Hinatas Handgelenk nahm und sie mit sich hinaus zerrte.

Im Gang lehnte er sich einige Meter weiter seufzend an der Wand an, während Hinata sich ihrer wackeligen Beine wegen auf die Wartebank setzte. Sie traute sich noch immer nicht, etwas zu sagen.

"Vedammte Tsunade-obaachan! Ich war das wirklich nicht. Und du sicherlich noch weniger. Was denkt die sich dabei, uns ohne Beweise einfach so eine Strafe aufzubrummen? Und dann auch noch unter solch dummen Bedingungen. Welcher Schlüssel zum Teufel? Hinata-chan? Alles in Ordnung? Du siehst so blass aus."

Sie sah auf ihre Knie und nickte. "D-Danke, Naruto-kun."

"Für was denn?"

"Dass du mich verteidigt hast."

"Ach, nicht der Rede wert. Wir sollten uns schleunigst auf die Suche nach diesem Schlüssen machen, sonst werden wir noch nach unserem Abschluss Hausmeister sein! Da fällt mir ein, komm mal mit." Er nahm sie bei der Hand und zog sie eilig mit sich.

"N-Naruto-kun? Wo gehen wir hin? Die zweite Stunde beginnt bald!"

"Ich zeig dir die Vorteile von Tsunades Strafpredigten."

Er führte sie in den obersten Stock über eine schmale, steile Holztreppe empor und hinauf auf eine mittelgroße Dachterrasse, die sich zwischen den vielen Spitzdachteilen versteckt hatte.

"Wow! Ich wusste gar nicht, dass es sowas hier gibt!"

"Ja, es ist toll, nicht? Hier bin ich fast immer, nachdem ich in Tsunades Büro war. Es ist Sakura-chans und mein geheimer Ort. Zumindest war er das. Im ersten Jahr war die Tür noch abgesperrt, weil sie Bauarbeiten gemacht haben, danach blieb sie einfach immer offen. Wir haben ihn im zweiten Jahr entdeckt, als wir beim Nachsitzen die Putzkammer gesucht haben. Wir waren früher oft hier, wenn wir in Ruhe reden wollten oder uns vor dem Schulstress versteckten. Inzwischen kennen ihn viele und er ist nicht mehr so geheim wie anfangs." Er legte die Hand über die Augen, um sich vor der Herbstsonne zu schützen.

Hinata tat es ihm gleich. "Es ist wunderschön. Man sieht über das ganze Schulareal. Aber ich sollte nicht hier sein, wenn es Sakuras und dein Ort ist." In ihrer Stimme schwang Unsicherheit mit.

"Das geht in Ordnung. Wir haben einen Vertrag geschlossen, in dem steht, dass jeder jemanden den Ort zeigen darf, wenn es vertretbar ist. Da wir beide ziemlich in der Klemme stecken, dachte ich, dass dich der Ausblick vielleicht aufheitern könnte. Du sahst so deprimiert aus."

Sie wusste darauf nichts zu sagen, sondern errötete nur.

"Du kannst herkommen, so oft du magst, aber verrate keinem etwas von der Terrasse. Nicht viele kommen hierher, weil sie sie zwar kennen, aber einfach vergessen haben. Weißt du, als ich das erste Mal Nachsitzen bekommen hab, hatte ich wahrscheinlich genau denselben besorgten Ausdruck wie du in den Augen. Meine Eltern haben ihre Beziehungen spielen lassen, um mich auf diese Schule zu bekommen und ich fürchtete schon, sie enttäuscht zu haben. Aber dann kam ich hierher und damals sagte mir Sakura-chan etwas, das dir vielleicht auch helfen könnte, so wie es mir damals Mut gemacht hat."

"Naruto-kun…"

Er wandte sich ihr zu. "Das Leben ist nicht immer fair. Du bekommst oft etwas hingeworfen, das sich als Schwierigkeit herausstellt. Das passiert jedem. Den Gewinnern wie den Verlierern. Die Gewinner unterscheiden sich nur dadurch, dass sie diese Schwierigkeit als Chance sehen und etwas Gutes daraus machen." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Okay, das hat sie zu sich selbst gesagt und nicht zu mir, aber du weißt, auf was ich hinauswill, oder?"

"Ja. Danke, Naruto-kun. Vielen Dank."
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Kerstin-san
2015-09-06T16:52:08+00:00 06.09.2015 18:52
Hallöchen,

also dieser Aufstand wegen so einer dummen Wahl.. Ganz ehrlich, vielleicht bin ich zu alt dafür, aber das ist einfach nur übertrieben kindisch und wenn Ino schon so scharf drauf ist Karin eins auszuwischen, soll sie das doch selber machen..

Hmm, der Streich ist ja im Kern geglückt, aber ich fands schon arg übertrieben.. Ich hätte eher damit gerechnet, dass sie Naruto und Hinata irgendwo zusammen einsperren. Was "klassisches" eben xD

Sakuras Scharade scheint hingegen sehr gut aufzugehen. Bald wird Ino sowas von in die Luft gehen.

Liebe Grüße
Kerstin
Von:  Verovera
2013-04-27T20:25:48+00:00 27.04.2013 22:25
hach...viva la bomba. ich fand die idee jetzt nicht sooo durchdacht. war nett, ja, aber irgendwie...naja. nicht so mein fall. es war witzig, aber mir hat da dein stil gefehlt. vielleicht bin ich aber auch nur verwöhnt von tst. ^^ sicher sogar. das lese ich sehr viel lieber als a.a, aber da wird ja erst wieder geupdatet.
ich werde das nächste kapitel heute noch lesen, dann bin ich vielleicht wieder motivierter. bin ja nicht soooo der sasusaku fan, also könnte es die beste ff der welt sein, gegen itasaku stinkt sie ab. ^^

lg
v
Von:  L-San
2013-03-21T19:47:37+00:00 21.03.2013 20:47
So das wird wohl glaub ich mein letzter Kommentar für heute sein.
Ja, über den Schreibstil hier brauchen wir nicht mehr großartig viel zu reden. Denn da liegen große Unterschiede zwischen dem hier und deinen neuen FFs.
Und außerdem hab ich dir ja schon einen Kommentar hinterlassen heute und ich bin auch etwas müde noch hier ausführlich zu werden.
Also dieses Kapitel fand ich etwas schwach, die vorherigen waren besser.
Es war zwar lustiges, aber es hat etwas an Glanz verloren; da steckt weniger Herzblut als davor. Ich denke, du hast es in einem Moment geschrieben, wo du einfach nur gestresst warst oder halt einfach keine Lust mehr hattest oder was weiß ich oder ich bilde mir das auch nur ein und es war wirklich ein bemerkenswertes Kapitel.
Egal, du hast mich ja eh als Fan gewonnen und das was du jetzt schreibst, ist einfach nur zu bestaunen. Ich hab da einfach Spaß.
Wenn das so weiter geht, dann stürzt du noch meine Lieblingsautorin SONNE vom Thron und nimmst den Platz als beste Autorin, egal welches Genre.
Es ist nur noch eine Frage der Zeit. ;D
Von:  Veronika
2011-02-28T22:13:35+00:00 28.02.2011 23:13
Wieder ein klasse Kapitel.
Langsam wird es richtig spannend und es kommt Bewegung in die Beziehungen.
Naruto und Hinata zusammmen beim nachsitzen?
Könnte interessant werden.
Sakura und Shikamaru lernen zusammen und zeigen sich in der Öffentlich keít?
Ich bin gespannt.

LG
Von: abgemeldet
2011-02-28T12:57:30+00:00 28.02.2011 13:57
tolles kapitel!
hoffe, es geht weiterhin so schnell weiter!

lg
Von: abgemeldet
2011-02-28T12:57:29+00:00 28.02.2011 13:57
tolles kapitel!
hoffe, es geht weiterhin so schnell weiter!

lg
Von: abgemeldet
2011-02-23T13:59:59+00:00 23.02.2011 14:59
yeah ein neues kapitel =)

bin mal wieder hellauf begeistert! mal sehen, wo es shika und saku noch hinführt...bin schon gespannt. mann, ich mag weiterlesen! schon bei kapitel acht, wow!

liebe grüße
Stephy
Von:  fahnm
2011-02-21T23:21:16+00:00 22.02.2011 00:21
Hammer Kapi!^^
Von:  NaxLu
2011-02-21T19:46:08+00:00 21.02.2011 20:46
Hey,
mal wieder der Hammer geworden.
Ich freue mich schon drauf es weiter zu lesen. :)

Lg Nami
Von: abgemeldet
2011-02-21T19:44:20+00:00 21.02.2011 20:44
hej,
vom inhalt her, fand ich das kapitel okay, nicht sonderlich spektakulär, aber man kann auch net immer aktion haben :P
du solltest mehr auf deine rechtschreibung achten, also du verdrehst oft l und n oder einmal schriebst du nacht und nebenaktion, wo es aber nebelaktion heißt.
lg


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