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Entranced

für Rej
von

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amante della musica

Ethan saß alleine in seinem Hotelzimmer und wusste nicht, was er tun sollte. Das Shooting heute fing erst am Abend an und somit hatte er ein paar freie Stunden, die er eigentlich hatte nutzen wollen, um sich die Stadt anzusehen. Nur hatte er so gar keine Lust jetzt dort hinaus zu gehen.

Er fühlte sich so alleine...

Kaito war keine zwanzig Meter von ihm weg und doch konnte er ihn nicht erreichen. Nach unzähligem anklopfen und anrufen hatte er es sein gelassen. Dafür hatte er an der Tür gelauscht, um zu hören, ob dahinter alles in Ordnung war.

Vielleicht sollte er mal jemanden Fragen, ob er einen Schlüssel bekommen konnte, um nach dem rechten zu sehen. Er machte sich schon Sorgen, wo er doch wusste, was der Schwarzhaarige ab und an tat.

Dazu hatte er ihm auch noch einen Grund gegeben.

Wie blöd er doch war...

Aber damit war er wieder genau bei dem Thema wegen dem er seit Tagen nichts anständiges mehr gegessen und nicht mehr richtig geschlafen hatte. Unter seinen Augen waren bereits unübersehbare Augenringe.

Ethan stand auf und ging im Zimmer umher, bis er am Fenster stehen blieb um hinaus zu sehen und das Geschehen auf einem Kanal zu beobachten, der an dem Hotel vorbeiführte.

Was sollte er nur tun?

Keinen von beiden konnte er aufgeben, das ließ sein Herz nicht zu, aber so wie es im Moment lief, tat er allen beteiligten weh. Sich selber mit eingeschlossen.
 

Wie er sein Handy in die Hand genommen hatte, war ihm vollkommen schleierhaft. Aber er wusste, wessen Nummer er jetzt noch nicht anrufen brauchte und auch, wer nicht dran gehen würde. Dennoch versuchte er es. Erst bei dem einen, dann bei dem anderen.

Wie erwartet blieben beide Versuche vergebens.

Ethan entschied sich dafür, das es besser war sich abzulenken und machte sich darum fertig, um hinaus in die Stadt zu gehen. Vielleicht könnte er ein paar Fotos machen, als Erinnerung an Venedig. Sein erstes offizielles Fotoshooting...

Sehr schnell würde er hierhin bestimmt nicht mehr kommen.

Nachdem er Schuhe und Jacke angezogen hatte, nahm er sich seine Kamera und den Zimmerschlüssel dann ging er hinaus. Wobei er wieder an Kaitos Tür stehen blieb und lauschte. Da tat sich was...

Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein, weil er es genauso wollte. Er wollte Leben hinter dem Holz hören, damit er sich selber ein wenig beruhigen könnte.

Am liebsten hätte er, wenn Kaito genau in diesem Moment die Tür öffnete und...

Und was?

Vermutlich war der noch immer so enttäuscht, das er sich wieder ins Zimmer verkriechen würde, sobald er Ethan sah. Konnte er ihm nicht einmal verdenken.

Der Brite seufzte leise und ging weiter. Er hatte genug Zeit, um sich einige der Sehenswürdigkeiten anzusehen. Piazza San Marco, Palazzo Ducale, vielleicht das Teatro la Fenice und die ein oder andere Kirche. Ob das alles zeitlich passen würde wusste er nicht, aber das würde er wohl sehen. Eventuell verlor er sich aber auch in einem der Geschäfte.
 

Ethan fügte sich ganz in die Schar der Touristen ein. Er fotografierte Gebäude, Gondeln, Brücken, ein paar Leute, wenn sie ihm besonders auffielen...

Es lenkte ab, aber leider nicht gut genug als das er nicht doch immer wieder etwas sah, das ihn an einen der Zwillinge erinnerte. Immer wieder schaute er auf die Uhr, um zu sehen, ob er endlich Killua anrufen könnte. Doch noch war es zu früh...
 

Irgendwann, nach unzähligen geschossenen Fotos und kleineren Unterhaltungen, mit Leuten, die aus irgendwelchen Gründen glaubten, er kenne hier irgendwelche Wege, stand er vor einem Musikgeschäft.

Im Fenster waren wunderschöne Violinen, Bratschen, Mandolinen und auch Gitarren. Darum betrat er den Laden auch. Er vermisste sein Instrument. Normalerweise würde er ja spielen, wenn er so drauf war wie jetzt. Aber er war so weit weg.

Er spürte sogar so etwas wie Heimweh, unter all dem anderen Chaos.

Ethan schaute sich die Gitarren an, die alle etwas wunderschönes an sich hatten. Aber keine kam an seine heran. Da war sie... seine Treue.

Warum ging das bei den Zwillingen nicht?

Und wieder dachte er an sie...

Irgendwann nahm er eines der ausgestellten Saiteninstrumente und spielte ein wenig. Da er offenbar gut genug spielte, das der Verkäufer sich keine Sorgen um das Instrument machen musste, wurde er nicht darum gebeten aufzuhören.

Er spielte vor sich hin und war das erste Mal gedanklich so abwesend, das ihm nicht auffiel, das er da vor einigen Leuten spielte. Aber die bemerkte er alle nicht.

Er fühlte sich so schrecklich verloren.

Vielleicht hörte man es in dem, wie er spielte, er wusste es nicht. Nur das er dieses Lied nicht kannte. Es kam einfach aus ihm heraus. Darum hörte er nach einiger Zeit auch auf, als ihm eine Idee gekommen war.

Kurz kramte er in seiner Jackentasche, holte sein Mobiltelefon hervor und schaltete es auf Aufnahme. Das... durfte einfach nicht verloren gehen!

Dann spielte er weiter.

Einfach drauf los und alles aus sich heraus.

Es tat gut.

Ethan bemerkte nicht, wie der Laden sich füllte und der Verkäufer plötzlich mit Fragen gelöchert wurde, wo der doch auch nicht wusste, woher der Kerl da kam, der auf einer seiner Gitarren spielte.

Aber irgendwann war es auch gut. Der Brite fühlte sich erleichtert, beendete sein Spiel und schaltete die Aufnahme ab. So etwas hatte er schon lange nicht mehr gemacht.

Sehr lange nicht mehr.

Er hoffte nur, das es eine annehmbare Tonqualität war. Mit diesem Handy hatte er noch nie etwas aufgenommen.
 

Es hatte für ihn zu lange gedauert, bis er aus dem Laden wieder heraus gekommen war. Viele der Leute hatten ihn gefragt, wer er sei, ob er das beruflich machte... All solche Fragen, von denen er nicht wusste, wie er darauf antworten sollte. Das war einfach zuviel für ihn. Darum hatte er förmlich die Flucht ergriffen, kaum das es machbar war.

Jetzt saß er wieder auf der Bank, von welcher aus er schon die letzten Male Killua angerufen hatte, und wieder hielt er sein Handy in der Hand.

Er suchte die Nummern raus, die er gerne anrufen wollte.

Ob jetzt einer rangehen würde?

Vermutlich nicht...

Also schrieb er eine Nachricht und schickte sein kleines Lied los.

Es half ihm nicht bei seiner Entscheidung, aber er fühlte sich wieder ein wenig besser.

Dann sollte er sich jetzt auch langsam auf zu seinem Fotoshooting machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-02-14T13:05:35+00:00 14.02.2012 14:05
Er schickt also eine Nachricht mit dem Lied los...
An wen er sie wohl schickt?
Schwer zu sagen und doch kann man es ihm so gut abkaufen - diese Zerrissenheit. Man kann nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben und doch tut er es.
Wie trifft man da eine Entscheidung?
Wie?
Es wird wohl letztlich darauf hinaus laufen, dass einer der Zwillinge ihm einen Laufpass gibt. Einen richtigen, endgültigen. Ich glaube nicht, dass er es irgendwann von allein schaffen wird. *ethan pat*


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