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Entranced

für Rej
von

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Rausch

Aleks Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren, darum öffnete er gar nicht erst die Augen. Lieber versuchte er direkt sich in eine gemütlichere Position zu drehen. Es war alles besser, als auf dem Rücken zu liegen. Es blieb jedoch bei dem Versuch.

Zum einen, weil ihm, kaum das er sich bewegte, schlecht wurde, zum anderen weil die Bewegung einfach nicht ausgeführt werden konnte. Etwas hielt ihn. Etwas, das unangenehm an den Handgelenken schnitt.

Wegen den Schmerzen leise stöhnend, versuchte er nun doch die Augen zu öffnen, was das ganze nicht besser machte. Er spürte, wie sich sein Magen verkrampfte.

'Nicht übergeben' dachte er noch, doch da war es bereits zu spät.

Er verschluckte sich, hustete.

„Nicht so hektisch, mein Schatz.“

Mit dem Satz in den Ohren spürte er Finger, die das Erbrochene aus seinem Gesicht wischten. Soweit sein Kopf es zuließ, versuchte er herauszufinden, ob er die Stimme kannte. Zwar glaubte er, sie schon mehrere Male gehört zu haben, aber er kam auf niemanden. Es war jedenfalls nicht Ricardo.

Ricardo... zu dem hatte er doch gewollt. Wieso war er jetzt hier? Wo auch immer das war...

„Hey, Aleks...“, hörte er die Stimme wieder. „Du hast ganz schön lange geschlafen. Dabei hab ich hier doch was für dich.“

Noch immer schwer benebelt, hatte er nicht vor noch ein weiteres Mal die Augen zu öffnen. Er wollte einfach nur weiter schlafen und diese Kopfschmerzen los werden. Dabei wusste er, das es wohl nicht helfen würde. Es war nicht das erste Mal, das er auf diese Weise wach wurde. Das hatte gewisserweise Tradition. Zumindest solange, wie er seine Nächte noch mit Marek verbracht hatte. Da funkte es regelrecht in seinem Hirn und ihm wurde wieder übel.

Marek...

Die Stimme gehörte Marek.

„Wo... wo?“

Er konnte die Frage nicht zuende stellen. Sein Körper rebellierte zusehr.

„Oh, Liebling. Das weißt du doch.“

Wusste er das?

Aleks dachte angestrengt nach, aber er erinnerte sich nicht einmal wie er hierhin gekommen war. Nur noch daran, wie er auf die Straßenbahn gewartet hatte, um zu Ricardo zu gelangen. Danach war alles... so wie jetzt. Irgendwie nicht real aber schmerzhaft. Er spürte seine Finger nicht mehr. Darum versuchte er sie zu bewegen. Selbst das tat weh.

„Hab ich es zufest gemacht?“, fragte Marek und klang weniger besorgt, als Aleks es sich wünschte.

„Tut... weh“, bekam er nur mühsam raus. Aber es wurde besser. „Warum?“

Marek lachte leise und Aleks konnte spüren, wie der Andere sich neben ihn legte.

„Ich hab dir doch gesagt, das ich dich will. Ganz allein für mich. Dieser scheiß Italiener hat dich überhaupt nicht verdient!“

Aleks versuchte weg zu rutschen, aber es ging nicht. Wieder lachte Marek. Wobei es eher ein Kichern war.

„Ich zeige dir, wie gut du es bei mir haben könntest.“

Das Kopfschütteln des Schwarzhaarigen kam bei dem anderen nicht an.

„Aber erst gebe ich dir mein Geschenk.“

Blinzelnd beobachtete Aleks, was Marek vorhatte. Wie er sich aufsetzte, zur Seite krabbelte und dabei beinahe mit dem Arm einkickte - ganz frisch war der auch nicht mehr. Als er zurück kam, hatte er eine Spritze in der Hand. Was da drin war, wusste Aleks nicht und es war ihm vollkommen egal. Er hasste Spritzen. Schon der Gedanke daran ließ Panik in ihm aufsteigen und er versuchte sich zu wehren, als Marek die Nadel tatsächlich in seinen Arm stechen wollte.

„Nein!“, schrie Aleks und versuchte zu schlagen, zu treten...

Nichts davon konnte er ausführen. So high Marek war, er hatte ihn wirklich gut fixiert. Vermutlich vorher noch, als er noch klarer im Kopf gewesen war.

Was genau passierte, nachdem Marek ihm die Droge gespritzt hatte, bekam Aleks nicht wirklich mit.
 

/:::
 

„Ach du scheiße...“

„Bleib ein wenig hinter mir!“

„Ist... ist er okay?“

„Das kann ich noch nicht sagen. Aber du solltest einen Krankenwagen rufen.“
 

Das erste, was er wieder wahrnahm, waren Schritte und flüstern.

Vielleicht war es auch eigentlich kein Flüstern, aber es klang so, in seinen Ohren.

Angst überkam ihn, weil er nicht wirklich etwas sah und ein unendlich schweres Gewicht auf ihm zu liegen schien. Allerdings schaffte er es auch nicht, sich endlich zu befreien.

Als das Gewicht von ihm genommen wurde, versuchte er erst recht endlich los zu kommen. Er schrie, das er nicht angefasst werden wollte und übergab sich vor lauter Aufregung ein weiteres Mal.

Doch bald schon, spürte er eine kühlte Hand an seiner Stirn, in seinen Haaren, darum blinzelte er wieder, hörte aber nicht auf zu zappeln. Als er die roten Augen erkannte, wurde er ein wenig stiller aber bei weitem nicht ruhiger.

„Schhht...“, hörte er.

Dieser einfache Laut schien durch seinen ganzen Körper zu gehen. Beruhigte und ließ Aleks einschlafen.
 

/:::
 

Wieder erwachte er mit Kopfschmerzen. Als er sich drehen wollte, klappte es, bis zum Bettrand.

Bett... er lag in einem Bett!

Und es roch ganz anders hier. Seine Hände und Füße taten weh, aber er konnte alles frei bewegen, was er auch direkt nutzte, um sich gemütlicher hinzulegen.

„Aleks?“, hörte er.

Doch der Tscheche weigerte sich die Augen aufzumachen, nur um dann zu bemerken, das dieses Bett hier nur ein Traum war.

„Hey, Aleks!“ Dieses Mal spürte er auch eine Hand an der Schulter und er zuckte zusammen.

„Bleib ruhig... Ich bin es, Ricardo.“

Das veranlasste ihn dann doch dazu, die Augen zu öffnen um nachzusehen, ob es wirklich sein Freund war. Dabei hatte er Angst, das er es sich nur einbildete. Vor seinem inneren Auge hatte er einige unangenehme Bilder – Erinnerungen, wenn er sich nicht irrte.

Da war Marek. Immer wieder... schmerzhaft, ohne Rücksicht...

Aleks schüttelte den Kopf und versuchte sich aufzusetzen. Als er sich umsah, erkannte er ein Krankenhauszimmer. Ein Ort, an dem er nicht sein wollte, aber so wie es aussah, hatte es sein müssen.

„Wie fühlst du dich?“, fragte der Italiener.

„Ich weiß nicht...“, hauchte Aleks leise. „Mir ist schlecht.“

Das war zumindest das auffälligste, neben den Kopfschmerzen. Hecktisch begutachtete er seine Arme und fand mehrere Einstiche.

„Oh nein...“, jammerte er. „Nein, nein, nein...“

Hieß das etwa, das...

Nein, das wollte er nicht noch einmal!

Wieder spürte er Ricardos Hand an der Schulter. Vermutlich sollte es beruhigen, aber das tat es nicht im geringsten. Er hatte zuviele Gedanken und Erinnerungsfetzen im Kopf. Das verwirrte alles nur. Dennoch ließ er sich wieder auf sein Kissen drücken und spürte kurz darauf Ricardos Hand, als dieser ihm durch die Haare strich.

Kein Gel.

Wie lange war er bereits hier, das sie ihm die Haare gewaschen hatten?

„Sag mir, wenn ich etwas für dich tun kann...“, sagte Ricardo besorgt.

Aleks nickte und schloss die Augen. Er wüsste gerne, was genau eigentlich passiert war. Aber das würde ihm wohl keiner sagen können.

'Bist du freiwillig mit ihm mitgegangen?', hörte er plötzlich in seinem Kopf. Er wusste es nicht. Aber er verneinte, in dem Glauben, das es die Wahrheit war.

'Weißt du, was passiert ist?', wollte er wissen.

'Woher sollte ich das wissen?', bekam er als Antwort. Aleks murrte leise, wodurch Ricardo ihn fragend ansah, aber da der Schwarzhaarige es nicht sah, konnte er darauf auch nicht reagieren.

'Was ist mit Marek?', fragte er Killua wieder in Gedanken.

'Der ist hin.' bekam er als Antwort.

'Warst du es?'

'Nein... Überdosis. Und nur wenig mehr und dir wäre es genauso gegangen!'

Aleks nickte erneut. Da hatte er wohl Glück gehabt.

'Mehr als nur Glück!', bekam er gesagt. 'Und du solltest dich bei Ricardo bedanken. Ohne ihn wäre ich gar nicht nach dir suchen gegangen.'

Wieder nickte Aleks. 'Werde ich', dachte er, aber nicht mehr jetzt. Jetzt musste er erst einmal verarbeiten, was eigentlich passiert war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SakuraxChazz
2011-12-04T13:52:02+00:00 04.12.2011 14:52
Ich kann Marek nicht leiden gut das er tot ist. Blöd nur, das er aleks fast mitgenommen hätte. Ein hoch auf Ricardo und Killua, die ihn gerettet haben!
Und ein hoch auf das Krankenhaus, das ihn hoffentlich wieder hinkriegen wird, so wie er war.
Marek hat ja wohl voll nen Schaden gehabt. Wie gut das der Kerl Geschichte ist.
Da merkt man wie schön es ist echt Freunde zu haben. Zumindest kommt es in dem Kapitel für mich so rüber. Ich kenn ja nicht sonderlich viele der Charaktere näher. Aber vielleicht ändert sich das ja noch mit der Zeit.

LG Saku^^
Von: abgemeldet
2011-11-28T22:30:58+00:00 28.11.2011 23:30
Ja... keine Ahnung, was ich dazu sagen soll.
Der Absturz... die Rettung durch Killua und Ricardo...
Der Rückfall, den er selbst gar nicht verursacht hat.
Keine Ahnung, was Marek ihm zugeflüstert hat, damit er mitkommt... vielleicht hat er ihn auch einfach mitgezerrt...
Besser ist es jedenfalls, dass er futsch ist.
Diese Kakerlake...
Vielleicht kann Aleks jetzt endlich wieder glücklich werden... ich würde es ihm echt gönnen.


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