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subconsciousness

HousexWilson
von

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1. Akt

Ein unglaublich gutes Gefühl durchzog seinen Körper. Lange schon hatte er nicht mehr so etwas empfunden, dieses irrsinnige Glücksgefühl. Wilson erwachte langsam aus seinem Tiefschlaf. Er fühlte den Körper neben sich und langsam dämmerten ihm die Ereignisse des vergangenen Abends.

Er war mit House einen Trinken gegangen und da beide niemanden hatten, der auf sie wartete, zog sich der Abend immer weiter und ihr Alkoholkonsum stieg, bis sie zu House’ Wohnung getorkelt waren.

Wilson realisierte langsam, dass er sich in den Armen einer Person befand, die er sehr mochte und auch er seine Arme um den Körper des anderen geschlungen hatte. Ein wohliger Seufzer entkam ihm und er kuschelte sich etwas enger an den anderen Körper. Dass es sich dabei aber um einen anderen Körper handelte, als er es gewohnt war, schlich sich noch nicht all zu deutlich in sein noch schwaches Bewusstsein. Zärtlich ließ er seine Hand über den Arm der anderen Person gleiten, fühlte die ausgeprägte Muskulatur und die zahlreichen, feinen Härchen auf dem breiten Unterarm. Diese noch unbewusste Erkenntnis hätte seine Alarmglocken bereits zum Läuten bringen müssen, doch in seinem Halbschlafzustand, in dem er sich noch befand, fühlte sich momentan alles richtig und zu gut an. Er registrierte ein tiefes Brummen und spürte, wie die Arme, die ihn umschlossen sanft über seinen Rücken strichen. Nun ließ er seine Finger durch das kurz geschnittene Haar gleiten und drückte sein Gesicht leicht gegen das des anderen, spürte die rauen Bartstoppeln, die ihm aber nicht das Geringste ausmachten. Noch intensiver als vorher umfing ihn ein markanter Geruch, der so ganz anders war, als wie der, den er von seinen Frauen gewohnt gewesen war. Auch der Körper, den er in seinen Armen hielt, war alles andere als weich und kurvig, eher hart und kantig. Doch das störte ihn nicht, schmiegte er sich noch einmal intensiver an diesen Körper, der dieses angenehme Ziehen in ihm zurückbrachte. Wilson genoss die zarten Streicheleinheiten in vollen Zügen, ließ auch seine Hände über den anderen Körper gleiten. Warmer Atem streifte sein Gesicht und wie er es aus Gewohnheit tat, wendete er sich der Richtung zu, aus der dieser kam. Sanft, aber bestimmt fasste er das Kinn der anderen Person, worauf er beinahe endgültig seinem Dämmerzustand entglitt. Er öffnete seine Augen und blickte auf noch Geschlossene, dessen Lider aber im nächsten Moment leicht zu Zucken begannen und sich öffneten.

Eisiges Blau traf auf warmes Braun.

Einen Moment geschah nichts, genoss er nur den Augenblick, doch plötzlich traf ihn ein harter Stoß an seinem Becken und er flog aus dem Bett auf den harten und kalten Fußboden.

„Aua“, stöhnte Wilson, hatte ihn die Wucht des Aufpralls endgültig wachgerüttelt.

Empört erhob er sich und wollte schon fragen, was das sollte, als er erstarrte.

„Was machst du in meinem Bett?“, schlug ihm eine unverkennbare Stimme entgegen.

„House?“, fiel Wilson ungläubig und verwirrt in eine Starre, starrte nur auf seinen besten Freund, der ihn allem Anschein nach mit einem Tritt seines gesunden Beins aus dem Bett befördert hatte.

Doch im nächsten Moment realisierte er, dass sie die beiden Personen gewesen waren, die sich bis eben noch innig in den Armen gelegen hatte. Eine Hitzewelle ergriff seinen Körper und seine Augen glitten nach Antworten suchend durch den Raum.

„Nein, ich hab seit neuestem eine Katze.“, kam es gewohnt sarkastisch zurück.

Doch Wilson achtete nicht auf die Worte seines besten Freundes, versuchte aufgrund ihrer Klamotten nur schlusszufolgern, was in der Nacht passiert war. Sie trugen beide noch ihre Boxershorts, House hatte sein T-Shirt an, doch Wilsons Hemd lang zwischen Wohn- und Schlafzimmer.

War etwa etwas zwischen ihnen passiert, das die Ausmaße einer Freundschaft überstiegen?

Ungläubig schüttelte Wilson den Kopf und sah wieder zu House. Ihre Blicke trafen sich und hielten einander fest.

Doch bevor House erneut etwas sagen konnte, schnappte James sich seine Klamotten und das nächste was der Diagnostiker hörte war, wie seine Haustür laut ins Schloss fiel.
 

Im PPTH kreuzten sich die Wege der beiden zuerst nicht, da beide, oder eher Wilson mit seinen Patienten zu tun hatte. House arbeitete zwar gerade auch mit seinem Team an einem weiteren Fall der Schwierigkeitsstufe Fünf, doch beide Faktoren waren kein Hindernis für Gregory James aufzusuchen und dessen Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit in alleinigen Anspruch zu nehmen. Auch zur Mittagszeit ließ sich House nicht in der Mensa blicken, um sich bei Wilson selbst einzuladen oder ihm etwas von seinem Essen zu stibitzen. Wilson verwunderte dieser Umstand zwar etwas, aber es kam ihm ganz gelegen, da er nun etwas Zeit fand, um über den Vorfall am Morgen nachzudenken. Sein Schädel brummte noch etwas, war er leicht verkatert und die unsanfte Beförderung auf den Fußboden hatte auch ihre Spuren hinterlassen.
 

Erst am frühen Nachmittag entdeckte Wilson seinen besten Freund, der anscheinend gerade auf dem Weg in dessen Büro war. Ehe die Glastür mit der eingravierten Aufschrift Dr. Gregory House ins Schloss fallen konnte, hatte Wilson sie aufgefangen und war eingetreten.

„House!“

„Ich hab zu tun.“, kam es desinteressiert von dem Angesprochenen, der James den Rücken zugewandt hatte.

„Wir sollten darüber reden.“, kam Wilson gleich auf den Punkt, doch als er keine Antwort bekam, setzte er die noch einseitige Konversation von sich aus weiter fort, „Warum habe ich nicht auf der Couch geschlafen?“

„Was willst du denn von mir hören?“, drehte sich Gregory nun endlich seinem besten Freund zu, fixierte die treuen Rehaugen.

„Ähm..“, kam es nur, unterbrach Wilson den Blickkontakt, reagierte er immer so, wenn er nicht wusste, was er sagen sollte.

„Wir sind beide seit längerem alleine. Wir haben nichts anderes gemacht, als die Wärme einer anderen Person zu suchen.“, analysierte House.

„Aber hast du es nicht auch gefühlt..?“

„Wir sind beste Freunde.“, unterbrach Greg seinen Freund, „Nicht mehr!“, fing er mit seinen strahlend blauen Augen, die warmen Sanften wieder ein, versuchte Wilson damit zu verdeutlichen, dass er auf weitere Diskussionen verzichtete.

„Interpretierte nicht immer zu viel in solche Situationen hinein, Jimmy.“, sagte er während er auf seinen besten Freund auf seinen Stock gestützt zuhumpelte, „Du verletzt dich damit nur selbst. Es wird sich nichts ändern.“, ging er an Wilson vorbei und ließ diesen allein in seinem Büro zurück.
 

Wilson atmete einmal tief durch.

Er hatte aber sehr wohl das Gefühl, dass sich etwas gravierend geändert hatte und lag es nicht an ihnen zu Entscheiden, ob es diese Veränderung wert war?
 

Doch vielleicht hatte House Recht und es war wirklich nichts passiert was relevant gewesen wäre. Sie waren immerhin beide Männer mittleren Alters und eben ohne Partnerin. Der Fakt, dass sie beste Freunde waren, hatte ihm sicher einen falschen Eindruck vermittelt. Ihm war einfach nicht bewusst gewesen, dass es sich bei dem anderen Körper, der anderen Person, um House gehandelt hatte.

Ihre Freundschaft war jedoch ohne Zweifel etwas Besonderes. House war kein einfacher Mensch und wurde aufgrund seines ersten schlechten Eindrucks auf die Menschen seiner Umgebung von vorn herein als nicht sympathisch abgestempelt. Gut, er war es auch und noch dazu egozentrisch und sarkastisch, einfach ein Arsch. Doch was Wilson von den anderen Leuten, seinem Team oder gar Cuddy unterschied war, dass er im Gegensatz die Nähe zu House von sich aus suchte. Die anderen waren gezwungen mit ihm zusammenzuarbeiten, aber er hatte die freie Wahl. So schwierig Greg auch war, Wilson hatte die einzigartige Fähigkeit den wahren Hintergrund seines Handelns zu erkennen. Er kannte ihn schon so lange und verstand seinen besten Freund besser als kein anderer.

All seine Ehen waren gescheitert, doch House war ihm immer geblieben. Vielleicht war es ja auch kein Wunder, dass er nach ihrem unbewussten Kuscheln diese verwirrenden und doch so klaren Gefühle gespürt hatte. Er sollte die Sache wie Greg gesagt hatte einfach auf sich beruhen lassen.
 

Am nächsten Morgen schon suchte House wieder regelmäßig seine Präsenz auf, schnorrte bei ihm sein Mittagessen und ersuchte ihn um Rat bei einer eventuellen Krebsdiagnose seines aktuellen Falls. Wilson genoss ihre Zeit zusammen, fand der Großteil seines Lebens sowieso im PPTH statt, auch wenn House ihn bis ans Ende seiner Nerven bringen konnte.

Doch auch dieses Mal blieb ihm der wahre Grund der Handlungen seines besten Freunds nicht verborgen. Er hatte ihm die Zeit gegeben, die er gebraucht hatte um mit dem Vorfall abzuschließen. Greg wusste genau, wie lange dieser Prozess dauern würde und dafür dankte Wilson ihm.
 

Der Alltag nahm wieder seinen Lauf. House hatte für sich und Wilson Karten für das anstehende Monstertruck-Rennen besorgt und da beide am nächsten Morgen zur gleichen Zeit im PPTH erscheinen mussten, übernachtete James auch gleich bei seinem besten Freund. House wusste zwar noch nicht, ob er auch wirklich pünktlich antanzen sollte, das würde er dann einfach spontan entscheiden.

„Gute Nacht.“, wünschte Greg Wilson, der sich grade vom Bad auf dem Weg zu der Couch gemacht hatte.

„Ja, dir auch.“, erwiderte der Onkologe und machte es sich auf der schwarzen Ledercouch so gut gemütlich wie es unter dem Umständen möglich war.

House zog sich seine Schlafklamotten an, schluckte noch ein Vicodin, hängte seinen Stock an das hölzerne Geländer seines Betts und legte sich hin. Langsam verfiel er in einen dösigen Zustand und es konnte nicht mehr lange dauern bis er eingeschlafen war, doch dann vernahm er ein Geräusch aus den Wohnzimmer und registrierte unweigerlich darauf, wie die Tür zu seinem Schlafzimmer geöffnet wurde. Das Getrapsel von nackten Füßen auf seinem Parkettboden ging an ihm vorbei, ein Kissen fiel auf die leere Seite seines Bettes und wenige Augenblicke später senkte sich die Matratze ein wenig ein.

„Hey, ich hab nicht gesagt, dass du in meinem Bett schlafen darfst.“, kam es müde protestierend von House.

Er wäre sicher in der nächsten Sekunde ins Träumeland versunken, wenn nicht ein gewisser Jemand ihn gestört hätte.

„Die Seite deines Bettes ist leer. Warum sollte ich da auf der ungemütlichen Couch schlafen? Keine Sorge, ich werde schon nicht zu dir Kuscheln kommen.“, erklang Wilsons Stimme, während dieser sich in seine Decke einrollte, „Können wir nicht die Jalousien runtermachen, das Licht der Straßenlaterne ist ja penetrant. Wie kannst du da schlafen?“

„Wenn dich das Licht stört dann penn gefälligst woanders.“, fuhr ihm Greg drüber, hatte ihm aber nicht verdeutlicht, dass er gänzlich unerwünscht war.

James drehte sich aber sicherheitshalber noch einmal seinem besten Freund zu und blickte in die vom Licht der Straßenlaterne funkelnden strahlend blauen Augen. House erwiderte seinen intensiven Blick und Wilson war sich sicher nicht mehr als leichten Missfallen aufgrund seiner Aktion zu finden. Nachdem er sich also versichert hatte, dass sich Greg für die Freiheit, die er sich genommen hatte, nicht während er schlief revanchieren würde, unterbrach er ihren Blickkontakt und drehte ihm wieder den Rücken zu.
 

Ein tiefes, schmerzerfülltes Stöhnen weckte Wilson. Er brauchte einige Sekunden um sich zu orientieren und zu erkennen, dass das Stöhnen von House kam. Als er sich ihm zudrehte, saß dieser auf der Kante seines Bettes und schien sich über sein schmerzendes Bein zu reiben.

„House? Alles okay?“, doch er bekam keine Antwort, worauf er seine Bettdecke zurückwarf und ums Bett herum zu seinem besten Freund ging.

Das Licht der Straßenlaterne war völlig ausreichend um genug zu erkennen.

„Wie viele hast du schon genommen?“, fragte er, als er das orange Döschen in Gregs linker Hand erblickte.

„Eins.“

„Lüg mich nicht an.“

„Zwei.“, kam es nach einer kleinen Pause kaum hörbar, sah House zur Seite, um Wilson den Blick auf sein Gesicht zu verwehren.

„Soll ich dir etwas das Bein reiben? Dann wird es vielleicht besser.“, bot James seine Hilfe an.

„Nein, geht schon.“, keuchte House, schien er trotz der zwei Vicodin immer noch große Schmerzen zu haben.

Doch ohne auf das Gesagte seines besten Freundes zu hören, legte der Onkologe seine Hände auf das rechte Bein und begann mit leichtem Druck auf und ab zu streichen. Gregs Hand, die eben noch allein über sein schmerzendes Bein gestrichen hatte, zog sich zurück und ließ Wilson allein weiter machen.

James spürte die Grube in House’ Bein, fühlte die große Narbe, durch die ihm ein Teil des Oberschenkelmuskels entfernt worden war und seinen Freund auf Lebenszeit zu einem Krüppel gemacht hatte. Wie er so über das defekte Bein strich tat ihm House unendlich leid. Es war für ihn nicht vorstellbar, wie dieser unter den ständigen Schmerzen zu leiden hatte und bewunderte diesen dafür für dessen Ausdauer.

Warmer Atem streifte nun seine vom Schlafen zerzausten Haare, brachte Wilson dazu aufzusehen und fing mit seinen braunen Augen die Eisigen seines besten Freundes ein. Ihr Blickkontakt währte fort, unterbrach James aber auch nicht seine Bewegungen.

War House’ Atmen schon die ganze Zeit so warm gewesen?

„Geht es dir schon besser?“, fragte er mit seiner angenehmen, sanften Stimme.

„Em, ja, ja.“, kam es etwas verstört aber dankbar von Greg.

Ohne es zu merken hatte sich Wilson etwas aufgerichtet und sich House damit unweigerlich genähert. Ihre Augen hielten einander weiter fest und beide schienen in dem Augenblick zu versinken. James spürte auf einmal ganz deutlich den Stoff, der zwischen seinen Händen und Gregs Bein hin- und herrieb und wie heißer Atem sein Gesicht streifte.
 

Beschleunigte sich etwa gerade sein Herzschlag?
 

Die faszinierenden eisblauen Augen wirkten plötzlich auf eine magnetische Art und Weise unheimlich anziehend und James war nicht bewusst, wie nah sein Gesicht bereits dem von House gekommen war. Seine Hand begann immer langsamer über das kranke Bein zu streichen, galt seine Aufmerksamkeit bereits etwas ganz anderem.

Erst als sich sanft eine Hand über die Seinen legte, hielt Wilson inne und realisierte, dass seine Lippen denen von Greg gefährlich nahe waren. Beide verharrten noch etwas in dieser Position, spürten das Knistern zwischen ihnen, den heißen Atem des anderen und die Berührungen ihrer Hände, die nun auf House’ Bein ruhten. Die dicken, braunen Augenbrauen wanderten leicht in die Höhe, als James begriff, was fast zwischen ihnen geschehen war und langsam wieder zurück auf seine Knie sank, den Moment endgültig beendete, wieder Abstand zwischen sie beide brachte und sich wieder erhebend zu seiner Seite des Bettes aufmachte.

Ohne ein Wort zu sagen legten sich beide wieder schlafen, schwiegen über den Vorfall, war ihnen aber klar, dass sie diese Nacht sicher keinen Schlaf mehr finden würden.

Die Schmerzen in Gregs Bein waren allerdings verschwunden.
 

***
 

La Li Ho!
 

So ich dachte mir, dass hier gut das Ende für ein Kapitel passen würde.

Sonst wäre es ein OS geworden, aber ich dachte, ich lade schon mal etwas hoch.
 

Hoffe es hat euch gefallen!
 

chu Kujira

2. Akt

„Was machen Sie denn hier?“, kam es von House’ Team, als er ins Besprechungszimmer trat.

„Ich arbeite hier.“, antwortete er.

„Sie sind pünktlich.“, stellte Cameron überrascht fest, „Ist irgendetwas passiert?“

„Kümmern Sie sich um Ihre Angelegenheiten. Ist der Patient schon ex gegangen?“

Cameron warf ihren Kollegen, nachdem sich House seiner weißen Tafel zugewandt hatte, einen leicht besorgten Blick zu. Sie war sich sicher, dass es einen Grund für Gregorys pünktlichem Erscheinen gab.

„Differentialdiagnose!“, forderte House und zwang die Aufmerksamkeit seines Teams wieder auf den Patienten und dessen Symptome.

Auch House wollte sich von den Geschehnissen der letzen Nacht ablenken. Er hatte zu keiner weiteren Minute Schlaf gefunden und allein Schuld dran war dieser blöde Wilson. Dessen viel zu laute Atemzüge hatten ihn am Einschlafen gehindert.

Als der Wecker läutete hatte sich Wilson wortlos aus dem Bett geschwungen und war ins Bad gegangen. Beide vermieden es sich gemeinsam in einem Raum aufzuhalten und während der Autofahrt herrschte konsequentes Schweigen.

Auf dem Parkplatz des PPTH angelangt, stieg Greg sofort aus dem Wagen aus, wie dieser in der Parklücke angehalten hatte, um nicht gemeinsam mit Wilson ins Gebäude gehen zu müssen.

Die ganze restliche Nacht hatte er die Bilder nicht mehr aus seinem Kopf bekommen, hatte in Gedanken sogar das vollendet was beinahe passiert wäre.
 

Wilson saß in seinem Büro und bereitete sich auf seine Patientengespräche vor. Seufzend hing er über seinen Patientenakten und brütete in Gedanken über den Vorfall der letzten Nacht.

Er wusste nicht was in ihn gefahren war, warum er sich plötzlich so zu House hingezogen gefühlt hatte. Er bezweifelte auch, dass es daran gelegen hatte, dass sie zusammen in einem Bett geschlafen hatten. Auch wenn er auf der Couch übernachtet hätte, wäre er wach geworden und hätte Greg in dessen Schlafzimmer aufgesucht. Es drängte sich ihm die Frage auf wie es wohl gewesen wäre, wenn er, wenn sie weiter gegangen wären. Wenn sie nicht abgebrochen hätte. Es war klar, dass sie sich beinahe geküsst hätten, doch sie waren beste Freunde und hatten in all den Jahren noch nie das Bedürfnis oder gar mit dem Gedanken gespielt sich zu küssen. Doch jetzt produzierte sein Gehirn eine realistische Fortsetzung, ließ ihn House’ Lippen spüren. Wilson fragte sich wie sehr sie sich wohl von den Lippen einer Frau unterschieden. Würde ihn der Bart, den sein Freund trug, stören?

Oder würde er ihn in diesem Moment gar nicht richtig wahrnehmen?

Wären seine Lippen rau?

Wie würden sie wohl schmecken?

All diese Fragen drängten sich ihm förmlich auf und egal wie sehr er es auch versuchte, er konnte sie einfach nicht vertreiben.

Die Empfindungen, die er in ihrem knisternden Moment gefühlt hatte, kehrten zurück und versetzten ihn in einen berauschten Zustand.
 

Als Wilson gerade vom Mittagessen zu seinem Büro zurückkehrte kreuzte sich sein Weg mit dem von House. Sie warfen sich einen flüchtigen Blick zu, ehe James eine gewohnte Konversation begann, so als wäre nichts Atypisches vorgefallen.

„Wie geht es deinem Patienten?“, fragte er und setzte den Weg an House’ linker Seite fort.

Synchron gingen sie den Flur entlang, hatte sich Wilson dem Gang von Greg perfekt angepasst und wippte im gleichen Winkel wie sein Freund mit. Ihre Schultern streiften dabei einander des Öfteren, war das aber nichts Sonderbares, passierte das immer, wenn sie neben einander herschritten. Doch dieses Mal nahm Wilson diese sonst so unbedeutenden Berührungen viel intensiver wahr. Er wunderte sich, dass es ihnen bis jetzt noch nie etwas ausgemacht hatte, so nah aneinander den Gang entlangzumarschieren.

Währenddessen unterhielten sie sich mit dem gewohnten Fachjargon über den Zustand des Patienten und dem Verlauf dessen Krankheit.

Als sie an ihren Büros angelangt und House wieder in seinem Besprechungszimmer verschwunden war, atmete Wilson erleichtert auf. Er freute sich, dass beide weiterhin im Stande waren ein normales Gespräch zu führen.

Vielleicht machte er einfach einen viel zu großen Hel aus der Sache. House hatte immerhin ganze zwei Vicodin geschluckt und war möglicherweise nicht ganz Herr über sich gewesen. Das Ganze hatte sicher nichts weiter zu bedeuten.
 

„Was haben wir noch nicht versucht?“, strapazierte House die grauen Gehirnzellen seines Teams, da er immer noch nicht auf eine eindeutige Lösung gekommen war. „Wir übersehen etwas.“

Als er den Vorschlägen seiner drei Gefolgsleute lauschte und sie dabei auf Wichtigkeit oder Sinn analysierte und abwog, sah er aus dem Augenwinkel Wilson an seinem Besprechungszimmer vorbeilaufen. Unauffällig folgten seine Augen der bekannten Gestalt und blieben an ihr hängen, als James kurz bevor er aus Gregs Sichtweite verschwinden konnte, stehen blieb und sich mit einer Schwester zu unterhalten begann. House Aufmerksamkeit konzentrierte sich unbewusst auf den Mann außerhalb seines Besprechungszimmers. Wenige Augenblicke später traf er auf die treuen Rehaugen seines besten Freundes. Ihre Blicke verschmolzen, konnte sich House einfach nicht mehr von dem warmen Braun lösen. Wilson hielt den Kopf leicht schräg und seine Lippen waren einen kaum nennenswerten Spalt geöffnet, doch gerade das verlieh James eine unglaublich erotische Ausstrahlung. Durch die Glasscheibe hindurch waren beide Gefangene ihrer Selbst, konnten sich nicht mehr von den faszinierenden Augen des anderen losreißen.

„House, hören Sie uns noch zu?“, richtete sich Foreman an den Diagnostiker, als er bemerkte, dass dieser ihnen gar nicht mehr zuhörte.

Als keine Reaktion kam, drehten sich die Drei in Blickrichtung House’ um sahen Dr. Wilson, der eine Patientenakte in der Hand hielt und sich anscheinend gerade mit einer Schwerster unterhielt, in die Richtung ihres Chefs blicken.
 

„Dr. Wilson?“, wurde James von der Krankenschwester wieder von den eisblauen Augen losgerissen.

„Ähm, entschuldigen Sie. Ja, die Patientin..“, setzte er das Gespräch wieder fort und hoffte, dass der Frau nicht aufgefallen war, was ihn von ihrer Unterhaltung abgelenkt hatte.
 

In dem Moment als Chase, Cameron und Foreman in Wilsons Richtung gesehen hatten, hatte dieser wenige Momente später das Gespräch mit der Krankenschwester wieder aufgenommen und die Drei warfen sich schulterzuckend verwunderte Blicke zu. Sie vermuteten, dass sich die beiden wieder einmal wegen irgendetwas in den Haaren lagen. Im nächsten Augenblick führte auch House ihre Analyse weiter fort.
 

Am nächsten Tag schlich Wilson in House’ Besprechungszimmer um sich eine Tasse Kaffee zu holen. Es war zwar erst früher Nachmittag, doch er hatte die letzte Nacht kein Auge zugetan. Nicht nur die Sache mit seinem besten Freund hatte ihn wach gehalten sondern auch ein neuer Patient. Derselbe Tumor wie bei seinem Vater und sein Sohn im selben Alter wie er damals. Er fühlte sich in seine Vergangenheit zurückversetzt und das machte ihm zu schaffen. Er hatte Greg heute noch nicht gesehen, was ihm auch ganz recht war, denn dessen Anwesenheit hätte seine Situation nicht unweigerlich verbessert. Doch just in dem Moment, in dem sich James das koffeinhaltige Getränk ich sein Häferl goss, hörte er wie die Tür zwischen House’ Büro und dem Besprechungszimmer aufging.

Er warf seinem besten Freund nur einen flüchtigen Blick zu.

„Du siehst scheiße aus.“

„Danke.“

„Was ist los?“, fragte House relativ sachlich, doch Wilson wusste, dass es nicht so gemeint war.

Im Gegenteil, er freute sich, dass sich sein Freund Sorgen machte.

„Ein neuer Patient.“, erzählte er kurz, vermutete, dass er gar nicht mehr zu erklären brauchte.

„Ach ja, selber Tumor und der Sohn ist im selben Alter wie du damals.“, unterbrach Greg, aber als Wilson schwieg, beendete er das, was er sagen wollte, „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich hab grad Zeit.“

„Nein danke, geht schon.“, rührte Wilson in seinem Kaffee und machte sich auf dem Weg nach draußen.

House sah ihm nach: „Verdrängen nützt nichts, Jimmy. Hau nicht ab und renn davor weg, das macht es nur noch schlimmer.“, sagte er noch, als James schon halb aus der Tür war.

Doch nun hielt er in seiner Bewegung inne, drehte sich wieder um und kam zu dem Diagnostiker zurück.

„Ich soll’s nicht verdrängen?! Dann sollten wir beide..“

„Das hat nichts mit uns zu tun.“, wusste Greg, dass James damit auf etwas ganz anderes anspielte.

„Nein!? Das seh’ ich aber anders. Warum willst du nicht darüber reden?“

„Weil es nichts zu reden gibt.“

„Wir hätten uns fast geküsst!“, sprach es Wilson unverblümt aus, wusste er, dass es sich nichts bringen würde weiter mit House darüber zu streiten.

„Musstest du es unbedingt aussprechen. Ich wusste auch so was du meinst.“

„Ja, musste ich. Sonst würdest du mit mir ja nicht darüber reden.“

„Und was willst du jetzt von mir hören?“, gab House zynisch zurück.

„Ich … Wenn da nur einmal dieser Moment gewesen wäre, aber es war keine einmalige Sache, es wird wieder passieren.“

„Als ob du das zu entscheiden hättest.“, spöttelte Greg und humpelte an Wilson vorbei.

„Halt!“, hielt dieser seinen Stock fest und hinderte ihn somit daran das Zimmer zu verlassen.

Ihre Blicke trafen sich und ließ sie einige Sekunden inne halten. Erst als House seufzte und den Blickkontakt unterbrach, wusste Wilson, dass er sich geschlagen gab.

„Und was sollen wir deiner Meinung nach tun?“, wollte er einen Vorschlag hören.

James zuckte nur mit den Schultern.

„Du Held.“, entriss House seinen Stock aus Wilsons bereits gelockertem Griff und drehte sich wieder der Glastür zu, doch noch bevor er den ersten Schritt machen konnte, packte ihn sein bester Freund am Arm.

Er konnte nicht leugnen, dass bereits diese einfache Berührung seine Körpertemperatur steigen ließ. Doch Wilson ließ ihm keine weitere Sekunde um darüber nachzudenken, da er ihn zu sich umgedreht hatte und einen Versuch startete House zu küssen. Noch bevor sich ihre Lippen treffen konnten, hielt ihn Greg zurück.

Sie waren sich bereits wahnsinnig nah, spürten den Atem des anderen und pumpte das Herz in ihrer linken Körperhälfte ihr Blut wesentlich schneller durch ihre Körper.

„Wir sind nur Freunde.“, erklang noch einmal House markante Stimme in den Ohren des Onkologen, doch er konnte dem inneren Verlangen nicht mehr standhalten. Noch ehe er es selbst realisierte glückte der zweite Versuch.

Ihre Lippen berührten sich und Wilsons Fragen wurden auf einem Schlag beantwortet. Er wollte den Moment noch so lange auskosten bis Greg sich zurückziehen würde. Er fühlte die anderen leicht rauen Lippen mit den Seinen, war benebelt von dem einzigartigen Duft, der von dem Diagnostiker ausging und genoss die Gefühle, die durch seinen Körper jagten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, aber auch viel zu kurzen paar Sekunden fand der einzigartige Kuss sein Ende, wie Wilson dachte.

Er wanderte wieder auf seine Fersen zurück, da er sich bei dem Kuss leicht auf die Zehenspitzen gestellt hatte, schließlich war House ein kleines Stück größer als er, ließ von Greg ab und atmete aus, doch ehe er wieder wirklich einatmen konnte, spürte er eine Hand an seinem Nacken und ehe sich James versah, spürte er wieder House’ Lippen auf den Seinen.

Er war viel zu überrascht, als das er richtig reagieren konnte, was der Diagnostiker natürlich ausnutze und seine Zunge zwischen die Lippen des Onkologen schob.

Ein leidenschaftlicher Kuss entbrannte und beiden war egal, ob jemand das Besprechungszimmer betreten könnte. Wilson hielt immer noch seinen Kaffee in der Hand, der aber bereits total in Vergessenheit geraten war und erwiderte stürmisch den Kuss. Er ließ die forsche Zunge seinen Mund erkunden, worauf er es sich nicht nehmen ließ seine mit der Gregs spielen zu lassen. Ihre Körper drängten sich aneinander, Wilson hatte es irgendwie geschafft die Kaffeetasse abzustellen und schlang seine Arme um den Körper seines besten Freundes. Ihr Kuss erreichte das nächste Level als Wilsons Zunge in House’ Mund eindrang. Er legte dabei seine rechte Hand an Gregs Wange und mit der Linken hielt er ihn an dessen Hüfte fest, stabilisierte damit das kranke Bein, worauf der Diagnostiker seinen Stock zu Boden fallen ließ und seine nun freie Hand durch das ordentlich geföhnte Haar gleiten ließ.

Die Gefühle, die James erfassten stellten alles Bisherige in den Schatten. Ob es daran lag, dass sie sich beide schon so lange kannten oder gar beste Freunde waren wusste er nicht, wusste er nur, dass sich das hier einzigartig anfühlte. Er genoss House’ Liebkosungen in vollen Zügen und revanchierte sich bei diesem ebenfalls mit Zärtlichkeiten. Es machte ihm überhaupt nichts aus einen anderen Mann zu berühren, hätte er vorher nie gedacht, dass er das eines Tages tun könnte. Seine Aufmerksamkeit kehrte an die Außenwelt zurück als House den Kuss sanft beendete.

Ihre Augen trafen sich abermals und Wilson erschien es so, als hätte das Eis in Gregs Augen begonnen zu schmelzen, war es bereits um die Pupille und am äußeren Ende der Iris zu Wasser geworden und trieb nun eine hellblaue Eisschelle auf der dunkelblauen Flüssigkeit. Er konnte genau erkennen, dass House genauso empfunden hatte wie er.

Seine Hand löste sich langsam von Gregs Wange, glitt etwas über dessen Hals und über den Stoff dessen T-Shirts, über das er noch einen Blazer trug. Sie genossen noch ein letztes Mal diese intensive Nähe, rieben ihre Wangen sanft aneinander, ehe sie wieder etwas mehr Abstand zwischen sich brachten.

„Ist dir das Antwort genug?“, raunte House in Wilsons Ohr, der darauf noch immer berauscht nickte.
 

***
 

La Li Ho!
 

HIer nun der zweite Teil meiner von mir selbst aufgezwungenen Story. Wenn mir sowas einfällt, dann bekomm ich das echt nicht mehr aus dem Kopf ^^'

Ich weiß, ich hab auf dem Gebiet "Dr. House" noch eine Menge zu lernen, vor allem was die Freundschaft zwischen House und Wilson angeht, aber ich werde mich so bald wie möglich hinter weitere Folgen klemmen.
 

Hoffe es hat euch gefallen!
 

chu Kujira

PS: ein Epilog kommt noch!

Epilog

Der Klang eines Steinchens, das gegen eine Glasscheibe flog, ließ Wilson von seinem Patientengespräch auf und zur Balkontür sehen. Wie er es bereits erwartet hatte stand House noch auf der anderen Seite der niedrigen Backsteinmauer und schien etwas von ihm zu wollen. Möglicherweise hatte er das auch nur getan um ihn schlicht und ergreifend zu ärgern. Als eine herwinkende Geste von dem Diagnostiker folgte, erhob sich Wilson und entschuldigte sich für ein paar Sekunden.

„Was ist?“, lehnte sich James halb aus der leicht geöffneten Balkontür.

„Patientengespräch?“

„Siehst du doch.“

„Wird sie in den nächsten fünf Sekunden sterben?“

„Äh, nein.“, rollte Wilson über diese Aussage etwas mit den Augen.

„Dann schwing deinen Onkologenarsch hier her!“, orderte Greg, worauf James einen kurzen Blick zu seiner Patientin warf, um sich zu versichern, dass sie von House’ letzter Aussage nichts mitbekommen hatte.

Er ging der Aufforderung also nach und trat an die Backsteinmauer heran.

Noch bevor er fragen konnte, was House jetzt von ihm wollte, hatte dieser seine Krawatte geschnappt und ihn in einen Kuss gezogen.

Gemischte Gefühle keimten in James auf und fünf Sekunden später war der Kuss auch schon wieder vorbei.

„Spinnst du! Was, wenn sie was gesehen hat?“, kam es empört von Wilson.

„Aus dem Winkel kann sie unmöglich gesehen haben, dass wir beide uns geküsst haben.“, zuckte Greg erklärend mit den Schultern und wendete sich wieder ab um zu gehen.

„Für was war das?“, rief Wilson ihm noch nach.

„Ich brauchte einen klaren Kopf. Jetzt kann ich wieder denken.“, ließ House seinen Stock ein paar Mal um seine Finger rotieren, ehe er wieder in sein Büro humpelte und James allein zurückließ.

Wilsons Gesicht zierte allerdings ein sanftes Lächeln, wobei er leicht den Kopf schüttelte, ehe er seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub und sich wieder ins Innere seines Büros begab, in dem seine Patientin auf ihn wartete.
 

The End
 

***
 

La Li Ho!
 

So, das war's mit dem (eigenltichen) OS.

Ich denke, dass bald wieder eine HousexWilson FF von mir folgen wird und in der werd ich die beiden sicher weiter gehen lassen, als sich nur zu küssen ^^
 

Hoffe es hat euch gefallen!
 

chu Kujira



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Favole
2010-12-12T23:24:42+00:00 13.12.2010 00:24
Wie süß!
Ich mag House einfach *g*
Schade dat es schon zu Ende ist Q_Q
Hoffe doch, dat du bald wieder was neues hochlädst
XDDDD
*House knuddel*
Wilson mag ich natürlich auch ;D~

LG
Von:  Favole
2010-12-12T21:35:11+00:00 12.12.2010 22:35
ICH
BIN
SPRACHLOS!!!!
Wusste ichs doch! War doch gut, dat sie sich nicht sofort geküsst haben XDD
Muhahaha.... Ja... so sollte es sei ^-^
*zufrieden ist*

Freue mich auf Epi ^-^v

LG
Von:  Favole
2010-11-29T20:55:43+00:00 29.11.2010 21:55
Ach... es ist hier online!
Ich mag das Pairing irgendwie ganz dolle xDDD
ich hab dir persönlich schon gesagt,
wie ich es finde. ^^

und auch, dat ich mich auf die Fortsetzung freue...

Lg
Favole


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