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secrets

scorpius and rose
von

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Möge die Wahrheit beginnen.

„Cheers!“
 

Albus Severus Potter sah zufrieden in die Runde, die ZAGs waren geschrieben und jetzt hieß es drei Wochen auf die Prüfungsergebnisse warten. Um die Wartezeit zu verkürzen hatte er die drei wichtigsten Menschen seines Lebens zu sich bestellt. Seine Freundin, seinen besten Freund und seine Lieblingscousine. Alice räkelte sich neben ihm auf dem Fußboden seines Zimmers unter dem Dach. Sie lag auf dem Bauch und stibitze Käsestangen, er selbst nippte an seinem Butterbier und betrachtete sie liebevoll. Die Hufflepuff bemerkte es nicht und quatschte heiter mit Rose über verschiedene Antworten der Verwandlungsprüfung. Innerlich verdrehte Albus die Augen, als er die Weasley im Schneidersitz ansah. Grinsend kaute diese Kaugummi und spielte mit einer Haarsträhne.

„Können wir das Thema Prüfungen im allgemein abschließen? Es ist schlimm sie zu schreiben, wir müssen sie danach nicht unbedingt noch einmal durchsprechen“, warf Albus ein. „Denn das wäre, als würde man sie noch einmal schreiben.“
 

Er sah, wie Scorpius ihm einen dankbaren Blick zu warf. Der Ravenclaw lehnte sitzend gegen das Bett und zog an seiner Zigarette. Seit er am Spätnachmittag eingetroffen war, hatte er kaum mehr als drei Worte gesagt. Alice vermutete bereits seit längeren, dass zwischen Scorpius und Rose etwas vorgefallen war, was beide diskret verschwiegen.
 

Die Gryffindor quatschte sich in seiner Anwesenheit zu Tode und er tat, als wäre er selbst gar nicht da. Lediglich der Geruch von Nikotin ließ wissen, dass sich eine vierte Person im Raum befand. Der zweite Anlass, weshalb Albus diese seltsame Truppe einberufen hatte, war, dass Alice den Wunsch verspürte, das Geheimnis zwischen Rose und Scorpius zu lösen. Sie waren noch nie gut Freund miteinander gewesen, doch bis knapp vor einem Monat hatten sie zumindest einen traditionellen Schlagabtausch gehabt, wenn sie aufeinander trafen. Nun ignorierten sie sich.

Zutiefst verdächtig.

„Leute, ich habe euch wegen einer echten Premiere zu mir gerufen!“, verkündete Albus nun lautstark und alle drei Köpfe ruckten in seine Richtung. Er zog etwas aus seiner Hosentasche und Alice lachte laut. „Ein Kartenspiel?“
 

Empört verzog ihr Liebster das Gesicht. „Das ist nicht irgendein Kartenspiel. Onkel George hat es gerade erst frisch entwickelt und wir sind seine ersten Tester. Ladys und Gentlemans, darf ich vorstellen Fuck you!

Der Name ließ Rose stöhnen. „Hört sich ja sehr schicklich an.“ – „Vorurteile wegen einem Namen? Du bist doch sonst für alles offen, Rosie“, der Potter öffnete die Packung und dachte daran, das Rose die einzige war, die in Hogwarts seit der dritten Klasse jede Party mitgemacht hatte. Er selbst hatte die eine oder andere ausgelassen, doch sie war die einzige Weasley die selbst bei Krankheit nicht scheute die Tanzfläche zu stürmen. Erschreckend, bei ihren Eltern – einen Bücherwurm und einen prüden Ochsen.

„Wie lauten die Regeln?“, beteiligte sich Scorpius gelangweilt und Alice kaute ahnend an einer Käsestange. Albus hatte ihr versprochen, dass er einen Weg gefunden hatte, Weasley und Malfoy geschickt auszuhorchen. Doch das Spiel in seinen Händen machte sie unsicher. Bislang hatte George insgesamt zwei Spiele erfunden und alle beide führten immer wieder in ein Exzesse.
 

„Sie sind ganz einfach. Wie legen die Karten ungedeckt auf einen Stapel und dann sagt man: Darf ich bitten?“, der Stapel drehte sich schnell und Albus erklärte weiter: „Dann bleibt der Stapel vor einem stehen und derjenige zieht eine Karte. Als erstes sieht man einen Anwesenden Namen und darunter entweder eine Aufgabe, die derjenige erfüllen muss oder eine Frage, die es zu beantworten gilt.“

„Was, wenn man sich weigert?“, warf Rose misstrauisch ein, als sie sah, dass der Stapel direkt vor ihr zum stehen kam. Der Potter grinste breit. „Dann kriegst du ne` Fistelstimme, hört sich absolut zum schießen an. Sie wird drei Wochen anhalten und dagegen gibt es keinen Zauber. Habe Goni und meinen Dad schon gefragt. Absolut dicht, kein doppelter Boden.“
 

Mäßig begeistert griff Rose zu der Karte und ihre rechte Augenbraue rutschte sofort in die Höhe. „Alice, sing uns eine Quidditchhyme vor… - wie langweilig.“ Sie verdrehte die Augen und hörte ihre beste Freundin tief seufzten. Vollkommen schief begann sie: „Stark, wendig und unbesiegbar fliegen wir höher, höher, höher! Stark, wendig und unbesiegbar fliegen wir schneller, schneller-!“ Scorpius schloss angesichts so wenig Treffsicherheit bei Noten die Augen, während sich Alices Wangen selbst leicht rot verfärbten. Sie wusste sehr wohl, dass sie schlecht sang. „-Pfützensee, Pfützensee, Pfützensee!“, wie es sich gehörte klatschte sie zum Ende des Lieds bei jedem Wort dreimal in die Hände.
 

Als sie geendet hatte, merkte Scorpius an: „Wirklich sehr amüsant.“ Albus warf ein Kissen nach ihm und sprach: „Hey, wir sind erst bei der ersten Karte, also mach dich locker.“ Die nicht vorhandene Experimentierfreudigkeit seiner Freunde enttäuschte den Potter. Seine Freundin strich ihm beruhigend durch das Haar und er genoss es, sie sein Eigen nennen zu dürfen. „Kann nicht jeder so dauergelangweilt sein, wie du.“ Alice zwinkerte und er sah sie herausgefordert an. „Möchtest du mir die Langeweile heute Nacht vertreiben?“ Sofort wendete sie peinlich berührt den Blick ab und Albus gratulierte sich zu diesem Sieg. Er mochte die prüde Seite der Hufflepuff und konnte der Versuchung nicht wiederstehen sie damit zu necken.

„Stellt das Turteln ein, oder ich verschwinde.“ Scorpius schien mäßig begeistert und Alice zog die nächste Karte und konnte ihn auch gleich eine Frage aufs Auge drücken. „Scorpius, wer war die erste Frau, die du nackt gesehen hast?“ Der Malfoy hustete in sein Bier und sah sie verstimmt an. „Was?“
 

„Das ist die Frage, die hier steht“, verkündete Alice unschuldig und hielt sie ihm als Beweis vor die Nase. Der Blonde neigte leicht den Kopf. „Meine Mutter, denke ich.“

Im Zimmer herrschte vollkommende Stille. Erst Albus traute sie sich zu durchbrechen. „Irgendwie pervers.“

„Hast du als Kind nie mit deiner Mutter gebadet?“, warf Scorpius simpel ein und Albus widersprach: „Doch, aber ich schätze die Frage bezieht sich auf außerfamiliäre Frauen.“

„Wenn man es genau nimmt, hat er die Frage eigentlich korrekt beantwortet“, ließ Alice die Streberin auskehren und Scorpius schenkte ihr ein zufriedenes Lächeln, dann streckte er sich nach der nächsten Karte. Sein Lächeln wurde noch breiter und nahm einen arroganten Zug an. „Al, ausziehen bis auf die Haut.“

Rose musste lachen. „Prost!“, sie hob ihr Glas Apfelwein. „Bis auf die Haut.“ Langsam begann das Spiel eine interessante Form an zunehmen und sie beobachtete, wie ihr Cousin sich das Shirt über den Kopf zog und Alice sich beschämend auf die Unterlippe biss. Wahrscheinlich hatte sie noch nicht viel Haut von ihren Freund gesehen. Dafür schien die Beziehung zu frisch. „Was ist, wenn jemand reinkommt?“, wand Albus ein gespielt entsetzt ein.
 

„Wer denn? Tante Ginny und Onkel Harry sind bei meinen Eltern. James heult in Mollys Garten den Mond an und Lily tanzt heimlich auf den Tischen im Partywizzard. Das Haus ist leer.“ Rose konnte ihre Schadenfreude nicht verbergen, als sie sah, dass Albus nach einem Kissen griff, bevor er schließlich die blaukarrierte Boxershorts auf den Kopf seiner Freundin nieder ließ und sie breit grinsend ansah. Alice schien peinlich berührt und wagte es kaum an ihre rechte Seite zu blicken.

„Mir gefällt das Spiel immer besser“, ließ Scorpius zufrieden durchblicken und der Potter zog eine Karte. „Damit dir nicht langweilig wird, Rosie, schränke dich mit diesen Dingen ein.“ Nach Aussprache seiner Aufgabe, erschienen neben dem Kartenstapel Handschellen mit rosa Plüsch. Scorpius hustete und Alice musste laut lachen, während Rose selbst sich ebenfalls zu einem Lächeln herab ließ. „Sehr eindrucksvoll.“ Ohne zu zimpern nahm sie die Handschellen und benutzte sie, um ihre Fußknöchel aneinander zu ketten. Dann beugte sie sich vor und widmete sich der Karte. Auch sie musste breit grinsen. Wenn sie das Spiel in diesem Tempo weiter spielten, dann sah Rose noch einige kleine Eskapaden auf sich zukommen.
 

„Albus, mach einen Radschlag im Zimmer.“
 

Die kleine Gruppe brüllte vor Lachen und Rose lehnte sich entspannt zurück, als dem sonst so feschen Potter kurz die Gesichtszüge entgleisten. Heiter sah sie ihm dabei zu, wie er versuchte mit einer Hand das Kissen in seiner Mitte zu halten und mit einer Hand das Rad hinzubekommen. Schließlich vernahm sie Scorpius Stimme und ihr Grinsen wurde eine Spur breiter. „Und, hast du dich mit deinen übergroßen Slytherin-Eier erschlagen?“

Albus warf den Kopf nach gelungenen Rad in den Nacken und leckte sich gespielt lasziv über die Lippen. „Willste mal sehen?“
 

Kurz wagte Rose einen Blick auf den jungen Malfoy und bewunderte erneut die Dreistigkeit beider Jungen. „Nein, denn dann könnte ich in Versuchung kommen dir zu sagen, dass das Gewicht zwischen meinen Beinen deutlich schwerer und größer ist, als deins.“ Er neigte leicht den Kopf nach rechts und setzte mit typischer Arroganz dazu: „Und dein Ego zerstören wollen wir schließlich nicht.“

Gerade, als es zu einer kleinen schmutzigen Schlacht unter Freunden kommen sollte, warf Alice nach beiden ein Kissen. „Albus, bitte. So knackig dein Allerwertester auch ist, setzt dich, Scorpius hör auf den Malfoy raushängen zu lassen.“

„Jawohl Madam“, antwortete der Blonde lediglich und Albus setzte sich artig. Manchmal bewirkte der Ton einer Vertrauensschülerin bei beiden Unruhestiftern Wunder.
 

Das Spiel nahm eine äußerst interessante Form an. Nach mehreren Runden, einigen Flaschen starken Alkohol und brutale Lacher später merkte Rose mit einem dunkelgrünen Laken bekleidet an: „Langsam begreife ich, warum das Spiel Fuck you! Heißt. Es will einem zur Verzweiflung oder zur Weißglut treiben.“ Alice warf ihr einen bitter bösen Blick zu. Sie hatte sich erst vor zwei Runden eine Hand voll Zuckernüsse in die Unterhose stecken müssen und spürte nun ein unangenehmes Jucken am Hintern. Albus dagegen raufte sich die Haare, weil er nach dem Radschlag noch einen Handstand vollführt hatte und den Teil seiner Spannervergangenheit in der vierten Klasse hatte offen legen müssen. Der Einzige, der einigermaßen Glück im Spiel zu haben schien, war der Malfoy. Ohne das Gesicht zu verziehen hatte er eine Zwiebel wie einen Apfel gegessen und gestanden, dass er eine unakzeptable Schwäche für Muggelbuchautor Goethe hatte.
 

Mit viel Überwindung brachte Alice schließlich die Nächste Aufgabe hinter sich und trank eine ganze Flasche Feengeist auf Ex. Ihr Kopf rauschte und sie schüttelte sich. „Ich glaub ich muss kotzen.“

„Bitte in Rosies Schoß, das Lacken bietet genug Angriffsfläche“, witzelte Albus und die Weasley zeigte ihm den guten und zuverlässigen alten Mittelfinger. Während Alice die Flasche abstellte und sich die Stirn rieb, fragte Rose: „Warum spielen wir Fuck you! vor James? Normalerweise ist er doch Onkel Georges rechte Hand.“, sie sah, dass Albus tief Luft holte und den Blick durch den Raum schweifen ließ um Zeit zu gewinnen. Sofort meldete sich ihr Misstrauen. „Naja, ich schätze James hätte es heute ausprobiert, wenn er sich mit Fred und Ryan getroffen hätte, aber weil er lieber ein Non-Stopp Liedchen für Molly singt, hat er es mir gegeben.“

„Warum tut er das eigentlich?“, Scorpius schien langsam aufzutauen, nach über zwei Stunden ein kleiner Fortschritt. Albus zuckte mit den Schultern. „Schätze er hat Fremdgeschnüffelt. Ach keine Ahnung, Molly ist einfach zu gut, für so einen Schürzenjäger.“
 

Alice brauchte zwei Anläufe um die nächste Karte zu ziehen und ihr Körper schwankte beachtlich. „Warum dreht sich der Fußboden?“ Ihre Augen klimperten und schließlich las sie vor: „Wir sollen a-alle einen, einen-!“ – „Schnaps trinken.“, half Rose ihr aus und Albus erklärte, dass dies ein Joker war, der die Stimmung in einer großen Gruppe heben soll. Nach erfüllter Aufgabe drehte sich der Stapel voller Karten und blieb bei Scorpius stehen. Dieser zog und sah die stark angetrunkene Alice an. „Was ist dein skandalösestes Geheimnis?“
 

Die Musterschülerin kicherte kindlich und Albus zog besorgt die Augenbrauen zusammen. „I-Ich hatte mal ne W-Wette mit Dominique am laufen. M-Musste an einem A-Abend ne Knutscherei abziehen, einen No-Go-Flirt und ne Nummer schieben. Hab Wette gewonnen.“, schloss sie und Scorpius brachte ein knappes: „Wow!“, heraus. Der Potter dagegen schien alles andere als angetan. Er war es gewohnt, dass seine Freundin Punkte abzog und einen leicht krankhaften Drang nach Struktur und Ordnung hatte, doch diese Wette schockierte ihn. Sie bemerkte davon nichts und legte vertraulich und vollkommen hemmungslos den Kopf auf den Oberschenkel ihres Freundes. Albus drückte sich das Kissen noch fester in die Leibesmitte und sah, dass sie die Augen schloss.
 

Sein Kopf dagegen ruckte zu seiner Cousine. „Sprich, oder mach dein Testament!“ Sein Tonfall machte deutlich, dass man ihm besser keinen sauren Wein einschenkte.

„Man Al!“ Rose verdrehte die Augen bei so offensichtlicher Eifersucht. „Das war letztes Jahr, Dome hat Alice als ein prüdes und langweiliges Mauerblümchen beschimpft. Daraufhin entstand diese Wette. Auf Freds Geburtstag ist sie dann zur Tat überbeschreitet.“ Als sie damit ihren Bericht abschließen wollte, bemerkte sie am Blick ihres Cousins, dass er ihr die Haut bei lebendigem Leib abziehen würde, wenn sie nicht alles beichtete. „Sie hat sich den Mut-Trank aus Sluggys Vorrat gemopst und hat sich Flint für die Knutscherei gekrallt.“
 

„Brad Flint?“, Scorpius kannte den Slytherin lediglich als knallharten Bad Boy und empfand unweigerlich Respekt für die kleine Longbottom. Nicht jede Hufflepuff traute sich so etwas. „Dann hat sie den No-Go-Flirt hinter sich gebracht.“

„Mit wem und wie!“

Es war das erste Mal an diesem Abend, dass sich Rose und Scorpius einen knappen Blick zuwarfen. Beide hörten den Unterton von Eifersucht und es war ungewohnt für sie, zu erleben, dass dem Quidditchkapitän so eine Regung überhaupt überfallen konnte. „Sie hat äußerst anzüglich und sexy die Hüfte geschwungen – glaub mir Al, das war nicht mehr die Alice, die du kennst. Sie hatte mehr Ähnlichkeit mit…“ Rose suchte nach dem passenden Vergleich. „… mit Tine Parkinson, als mit sich selbst.“
 

„Der No-Go-Flirtpartner bitte”, das heitere Lachen war vollkommen aus dem Gesicht des Potters verschwunden.

„Lorcan Scamander, er kann sich sowieso an nichts mehr erinnern, weil er sich an diesem Abend vollkommen die Kante gegeben hat.“ Rose dachte daran, dass Albus zu diesem Zeitpunkt mit Griesgrätze im Bett gelegen hatte und diese eskalierte Party nicht miterlebt hatte.

„Was meinte sie mit Nummer schieben?“

„Sex“, warf Scorpius genervt ein. „Bei Merlin Albus, hör auf zu bohren. Ist doch klar, dass Alice sich bei so einem Trank etwas geleistet hat, was sie hinterher bestimmt bereut hat.“

„Hat sie auch“, stimmte Rose automatisch zu. „Also warum vergisst du das Ganze nicht einfach?“

Wer war es?“
 

Rose wedelte mit der Hand und versuchte Zeit zu schinden, indem sie den Blick abwandte und auf die Karten starrte. Schließlich nahm Scorpius ihr das Ganze ab. „Freddy.“

„Fred?“, ungläubig sah der Potter von einem zum anderen und Rose dachte daran, dass Scorpius derjenige gewesen war, der am nächsten Morgen als erstes den Schlafsaal der Ravenclaws betreten hatte und somit unweigerlich Zeuge geworden war. „Es war auf beiden Seiten ein Ausrutscher über den beide nicht mehr reden wollten. Finito!“
 

Albus sah seinen besten Freund an und etwas hatte sich an seiner Miene verändert. Erst als Scorpius seine Zigarette ausdrückte und hinzu setzte: „Wenn über eine dumme Sache mal endlich Gras gewachsen ist, kommt sicher ein Kamel gelaufen, das alles wieder runter frisst – wie du siehst stimmt das dämliche Sprichwort.“

Albus sah auf seine dösende Freundin, die langsam wieder die Augen öffnete und über seine Wange strich. „Nicht bös` sein.“ Sie streckte die Hand nach den Karten aus und Albus reichte ihr die nächste. Liegend las Alice vor, um das Spiel im Gang zu halten: „Scorpius, beichte etwas, was w-wir… alle drei niemals… erfahren s-sollten.“
 

Der Malfoy sah auf das Bier in seinen Händen und dachte nach, zumindest schien es Rose so. Sie war gespannt darauf, was er ihnen offenbaren wurde. Scorpius Malfoy und sie waren sowieso eine Sache für sich. Sie verkörperten simpel und peinlich das Klischee von der streitenden Weasley und dem beleidigenden Malfoy. Zumindest bis zur vierten Klasse. Ab da hatte Scorpius sie mit Ignoranz bestraft und sie hatte es ihm gleich getan. Hin und wieder war es jedoch immer wieder zu einem knappen Kräftemessen gekommen. Viele ihrer Freundinnen hatten nicht einmal ansatzweise verstanden, wie sie zu so etwas überhaupt hatte fähig sein können. Denn die meisten hatten sich regelmäßig ein Bein ausgerissen um von ihm beachtet zu werden. Sein attraktives Äußeres, sein nicht zu verachtender Verstand und seine altmodische Höflichkeit, die sich nicht verleugnen ließ, übte eine natürliche Anziehungskraft auf Hexen in ihrem Jahrgang aus.
 

Kurz biss Scorpius sich auf die Unterlippe und hob schließlich seinen Blick. Die grauen Augen des Ravenclaws sahen in die braunen der Weasley und seine Stimme war merkwürdig ernst, als er erklärte: „Vor vier Wochen, als Lorcan seine Spontan-Fete schmiss und wir alle so schrecklich viel getrunken haben und diese Doxy-Pfeifen ihre Runde machten, hat sich Weasley willig an meinen Hals geschmissen.“
 

Rose spürte, wie ihre Wangen brannten, als sie daran zurück dachte, dass sie in dieser Nacht alle Hemmungen hatte fallen gelassen hatte. Es war zu einem Zwischenfall gekommen, der ihr die Schamröte ins Gesicht trieb. Der Alkohol war ihr zu Kopf gestiegen und als die Meisten bei einer Runde Doxy-Pfeifen vor sich hin dämmerten, hatte sie ihn in eine Ecke gedrängt und ihn geküsst. Eins war zum anderen gekommen und Rose konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie ihr Herz den Takt gefährlich beschleunigt hatte. Seine Lippen waren fordernd und hart auf ihren gewandert und seine Hände hatten ihr erregte Laute entlockt. Wie in Trance hatte Rose ihn in sein eigenes Zimmer gedrängt und war dort hungrig über ihn hergefallen.
 

Beschämt senkte sie den Blick, als sie sein arrogantes Grinsen erblickte. Gegen ihren Willen musste sie zugeben, dass Scorpius Malfoy ein überaus leidenschaftlicher und guter Liebhaber gewesen war. Der Alkohol hatte alle Grenzen schwinden lassen und wenn sie daran dachte, wie was seine geschickten Hände und erforschenden Lippen mit ihrem Körper getan hatten, dann wurde es viel zu warm unter den Dachschrägen.
 

„Tatsache ist, dass ich an diesem Abend lediglich Panta Cola getrunken habe“, gestand Scorpius und sie spürte wie ihr Herz unweigerlich schneller schlug. „Sprich, ich war stock nüchtern und nicht sternenhagelvoll, wie Nott so vor sich hinträllert. Die Kotze im Flur stammte von Scamander und nicht von mir.“

Sprachlos starrte Albus von einem zum anderen, auch Alice hatte angesichts des Geständnisses den Kopf gehoben. Der Potter-Spross versuchte nicht allzu konfus auszusehen. „Du hast dich im nüchternen Zustand von Rose verführen lassen?“ Unwirsch zuckte Scorpius mit den Schultern und trank einen Schluck Butterbier. Albus war dies Antwort genug und raufte sich die Haare. „Wieso?“ Statt sich auf den Verhör einzulassen, bewunderte Rose es, dass er dabei scheinbar vollkommen Gleichgültig bleiben konnte.

„Die Aufgabe war ein Geständnis“, wies er auf die Spielregeln hin und machte damit deutlich, dass er keine weiteren Fragen zu dieser Aktion beantworten würde.
 

Rose verspürte den Drang ihn unaufhaltsam anzustarren. An jenem schicksalhaften Abend hatte sie geglaubt, dass er ebenso wie sie ordentlich ins Glas gesehen hatte. Schließlich hatte sie den Geschmack von Feuerwhisky auf ihrer Zunge verspürt. Während Scorpius die nächste Karte zog erinnerte sie sich jedoch daran, dass sie alleine von dieser Sorte Alkohol zwei Becher getrunken hatte, bevor sie die Doxy-Pfeife von Scamander angenommen hatte.

„Weasley.“

Seine raue Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sie sah verwirrt in sein Gesicht, bis sie begriff, dass er dabei war die Aufgabe vorzulesen. „Unterrichte uns bezüglich des Küssens mit vorgeführter Praxis.“ Sie sah, wie Albus breit grinste und gestand. „Ich würde mich ja gerne zur Verfügung stellen, aber ich knutsche nicht fremd.“

„Und i-ich kann nisch küsschen!“, ließ Alice ernst verlauten. Die Weasley kam nicht drum herum und verdrehte belustigt die Augen. Gerade Hogwarts Pärchen Nummer eins redete sich mit absurden Begründungen raus. „Kein Wunder das Al deshalb jeden Morgen ein Glas mit aufgeweichten Knoblauchzehen trinkt, damit ihm dein Guten-Morgen-Kuss erspart bleibt.“
 

Ihr Cousin bewarf sie mit ein paar grünen Nüssen und Alice hob den Finger, als wolle sie aufzeigen. „Genau so isses!“ Der Alkohol stieg ihr mehr und mehr zu Kopf. „Un`jetzt will isch Unterricht!“

Rose blickte Scorpius unsicher an und sah es als Zuspruch, als er sein Bier absetzte. Mutiger, als sie sich eigentlich fühlte, krabbelte sie auf ihn zu und setzte sich auf seine Hüfte. Sie schluckte hart, als sie in seine grauen Augen sah und die blassen, aber durchaus geübten Lippen sie daran erinnerten, was sie zu bieten hatten. Bemüht locker wendete sie sich an das Pärchen, das amüsiert an der Wand lehnte und sie beobachtete, wie Erstklässler McGonagall.

„Zuerst einmal muss man eine gewisse Nähe einnehmen. Ein Abstand von zehn Zentimeter macht den Anfang, später wird dieser überbrückt.“ Alice nickte wild und Rose verkniff sich ein Lachen. „Dann muss man wissen, auf was für eine Art Kuss es hinaus laufen soll.“
 

„Wie viele gibt es?“, gab Albus gespielt naiv kund und Scorpius rollte die Augen.

„Drei“, erklärte Rose artig weiter. „Kuss eins ist so eine Art Dankeschön. Man verwendet ihn, wenn der Gegenüber einem einen Gefallen getan hat, oder eine Freude bereitet hat. Er erfolgt auf der Wange.“ Sie beugte sich vor und ihre Lippen berührten die Wange ihres Gegenübers. Ihr Atem streifte seine Haut und sie spürte, wie Scorpius sich knapp anspannte. Rose lehnte sich zurück und ruckte das Laken um ihren Körper ein wenig zu Recht, damit sie Zeit gewann. Innerlich musste sie sich zur Ruhe zwingen. Der Abend entwickelte sich so anders, als sie es geglaubt hatte.
 

Dämlicher Albus, blöder Onkel George und verflixtes Fuck you! „Kuss eins habt ihr sicherlich schon bei einem Familienmitglied ausprobiert.“, sie lächelte und sah, dass Alice sie hochkonzentriert musterte, während sich Albus zusammen riss um nicht laut zu grölen. „Kuss zwei ist eine Art Vorspiel auf Kuss drei. Dafür wird der Partner gegenüber gebraucht.“ Sie sah Scorpius an und beobachtete, wie sich ein Mundwinkel nach oben schob. „Man überbrückt die Nähe-!“, sie nahm seine Hände und legte sie auf ihre Hüfte. Ihre Oberkörper berührten sich. „Man beugt sich vor und dann beginnt einer von beiden-!“, ihre schmalen Finger fuhren durch sein Haar und sie neigte den Kopf. Ihre Lippen zogen eine sanfte Spur von seinem Hals, bis zu seinem Kinn über seine Wange. „- eine sogenannte Liebkosung.“
 

Rose bemerkte nicht, dass sowohl Albus, als auch Alice beide die Luft angehalten hatten. Scorpius strich automatisch mit seinen Händen über ihren Rücken und bemerkte, dass sie leicht er schauderte. Eine verräterische Gänsehaut rieselte über ihre nackten Arme. Kurz, wie für einen Lufthauch streifte sie seine Lippen, ehe sie sprach: „Wenn das Vorspiel für Kuss drei gemacht ist, dann wagen sich beide eine Spur weiter vor.“ Ihr Atem streifte sein Gesicht und Scorpius drückte sie unweigerlich näher zu sich. Ihre roten Lippen legten sich vollkommen auf seine und eilig drängte sich seine Zunge der ihre entgegen. Er spürte, wie sie die Augen schloss und sich ganz seinem Können hingab.

Wie in jener Nacht.

Er schmeckte den Apfelwein und griff in ihren Nacken. Ihr weiches Haar floss durch seine Hand und ihr Becken drängte sich seinem entgegen. Ohne Scheu trank er von ihrem Mund und der Kuss entwickelte sich zu einer leidenschaftlichen Geste.
 

Erst, als Rose selbst begriff, dass sie vollkommen dabei war die Kontrolle zu verlieren stemmte sie sich gegen seine Brust und löste nach Luft ringend den Kuss. Er sah auf ihre Lippen und ihr wurde bewusst, dass sie eine ähnliche Wirkung auf ihn haben musste, wie er auf sie. Schnell fand sie wieder zu ihrer sachlichen Stimmlage zurück. „Dies sind die drei Arten von Küssen.“ Ihr Körper fühlte sich merkwürdig taub an, als sie von seinem Schoß rutschte und wieder auf ihren Platz krabbelte. Die Weasley schluckte und bemerkte, dass ihre Wangen glühten vor Scham.
 

Alice und Albus starrten sie noch immer an und sie begriff, dass ihre beiden Freunde zwar den ganzen Abend bereits die Absicht gehabt hatten, sie aus der Reserve zu locken, doch niemals mit solch einem Verlauf gerechnet hatten. In ihr selbst fegte ein Sturm der Ratlosigkeit. Als sie sich auf der Spontan-Fete hatte so gehen gelassen, hatte sie aus freiem Stück die Grenze zwischen Scorpius und ihr überschritten. Natürlich war auch er auch für sie anziehend und Rose hatte geglaubt, mit einer Mischung aus Alkohol und ein bisschen Kraut, würde er sich schnell zu einer Ausnahme mit ihr hinreißen lassen. Doch je mehr sie darüber nachdachte und je öfters sie sich ins Gedächtnis rief, dass weder Alkohol noch Kraut bei ihm im Spiel gewesen waren, desto mehr törichte Hoffnung keimte in ihr auf, dass er mehr als Ignoranz und Abneigung für sie empfand.
 

„Nächste Karte – bei Merlin bald haben wir dieses Spiel endlich durch“, sie griff zum Stapel und versuchte die Stimmung wieder aufzulockern. Es gelang ihr mäßig. Nach einem Ständchen von Albus, wo er Fritz aus London zum besten gab und zwei Beichten, wo Alice gestand, dass sie Professor Jones durchaus gerne auf den Hintern sah und für Marvin Patil als ersten Zauberer Sympathien einer Hexe empfunden hatte, mühte sich Scorpius lediglich damit ab, Hot Shaker rückwärts zu rappen und sie selbst tanzte den Mambo Kick nach. Die letzte Karte verlangte von ihnen, dass sie zum letzten Mal die Tassen hoben, dann war das Spiel beendet. Rose spürte, wie der Alkohol ihre Kehle runter rannte und warf einen Blick auf die Uhr. „Wow, wir haben bereits halb drei. Vielleicht sollten wir Onkel George sagen, dass er das Spiel verkürzen soll.“

„Oder zumindest ein kleines magisches Feuerwerk als gelungenen Abschluss mit rein bauen soll, damit der Showeffekt nicht verloren geht“, sprach Albus und half seiner müden Freundin auf. Alice ließ sich betrunken in sein Bett fallen und rollte sich zusammen wie eine Katze.
 

Entschuldigend drehte er sich um. „Würde es euch was ausmachen euch Jamies Zimmer zu teilen? Ich meine, einer kann auf der großen Couch pennen, denn ich würde Alice ungerne in diesem Zustand noch runter schleppen, wer weiß, ob sie in der Nacht kotzt.“ Rose winkte verstehend ab und Scorpius zuckte wie immer desinteressiert mit den Schultern. „Kein Problem, Al. Aber lass dich nicht ankotzen.“, sie zwinkerte und er verzog das Gesicht. Während Scorpius sich Klamotten von seinem Freund lieh, huschte Rose ein Stockwerk tiefer ins Bad um dort ihr Nachthemd überzustreifen und eine knappe Katzenwäsche hinter sich zu bringen. Innerlich versuchte sie ruhig zu bleiben, doch spätestens als sie sich heftiger als beabsichtig die Haare bürstete, wurde ihr klar, dass sie aufgeregt war.
 

Unsicher sah sie sich im Spiegel an und kaute auf ihre Unterlippe. Rose wusste nicht, was sie von der bevorstehenden Begegnung erwarten sollte. Sie war alleine mit ihm und hunderte von Fragen lagen auf ihre Zunge. Das einfachste wäre einfach zu Fragen, aber ein Malfoy ließ sich nicht auf diese simplen Spielregen ein und würde nicht ebenso einfach antworten. Mit kalten Fingerspitzen verließ sie das Bad und sah, dass er bereits dabei war sich auf James Bett zu schmeißen.

„Wo bleiben deine Manieren?“, begann sie und zeigte mit den Daumen auf die Couch. „Du pennst da.“

Er schenkte ihr ein herablassendes Grinsen. „Ich würde sagen, ich war zuerst hier, also bequemst du dich dort hinten hin.“ Rose musterte ihn in dem dunklen Shirt und der weiten grauen Jogginhose. Zweifelsohne besaß er als Ravenclaw nicht zu verleugnende Slytherinzüge. „Wenn das eine Kriegserklärung sein soll, dann vergiss es, raus aus dem Bett.“
 

Rose kletterte ins Bett und wollte ihn gerade mit einem Kissen vertreiben, als er dies geschickt abfing. Sie versuchte es erneut und dieses Mal kam ihr Scorpius mit derselben Gewalt entgegen. Gekonnt verschob er das Machtverhältnis zu seinem Gunsten und ließ sich schließlich alles andere als galant auf ihren Rücken nieder. Das Gesicht der jungen Weasley drückte sich unangenehm in das Bettkissen und sie schnaubte hörbar. „Du egoistischer Sack!“

„Findest du nicht, dass es in deiner Position denkbar ungünstig ist mich zu beleidigen?“ Sie hörte das breite Lächeln in seiner Stimme und biss sich gefrustet auf die Unterlippe. Gleichzeitig versuchte Rose ihr klopfendes Herz unter Kontrolle zu behalten. „Fein, dann bleibe ich den Rest der Nacht so liegen und du kannst Aufpasser spielen.“

„Kein Problem.“, ließ er verlauten und sie hörte, wie er sich streckte und dreist ein Buch aus dem Regal an der Wand nahm. Schweigen umhüllte das Zimmer und Rose hoffte eine Zeit lang darauf, dass er die Geduld verlieren würde und von ihr runter ging, doch Scorpius schien es keines Wegs eilig zu haben.
 

„Wieso hast du mich eigentlich damals nicht abgewiesen, obwohl du nüchtern warst und wusstest, was du tatest?“, die Frage verließ ihre Lippen eher, als beabsichtigt hatte. Doch sie brachte ihn dazu, von ihr runter zu gehen und sich gegen die Wand zu lehnen, das Buch in seiner Hand schlug er zu. „Wieso sollte ich?“, stellte er die Gegenfrage und Rose setzte sich aufrecht hin. Verwirrt runzelte sie die Stirn. „Na ja, die kleinen Begegnungen und Auseinandersetzungen, die wir seit der ersten Klasse haben, sprechen nicht gerade für Sympathien.“
 

Scorpius grinste knapp. „Hätte ich von dir auch behaupten können, denn ich vermute mal stark, dass du dich nicht so abgekippt hast, dass du nicht mehr wusstest, was du tust.“ Er drehte ihr die Worte im Mund um und Rose war versucht ihm dies unter die Nase zu reiben. „Damit du zum Sieger dieses Spielchens gekürt wirst, ich kann nicht bestreiten, dass ich dich unheimlich attraktiv finde und du mir mit deinen arroganten Gehabe durchaus imponierst. Ich habe mir also einfach ein bisschen Mut angetrunken und wollte das Schicksal einfach mal ein bisschen herausfordern, schließlich sind schon einige Hexen bei dir gelandet und die Versuchung eine von ihnen zu sein, war groß.“

Scorpius hob beide Brauen und pfiff anerkennend. „Rose Weasley gibt freiwillig zu, dass sie mich attraktiv findet und mein Charme sie ebenfalls trifft, dass muss man rot im Kalender ankreuzen. War ich nicht immer ne hässliche Kröte und ein elender Schleimbeutel?“ Sie schlug erneut mit einem Kissen nach ihm und er lachte.
 

Es war ein Lachen, dass wie sanfter Wind in ihren Ohren klang. Die Heiterkeit verschwand ebenso schnell wieder aus seinem Gesicht, wie sie gekommen war. Er griff nach ihrem Handgelenk, um ihr so Einhalt zu gebieten. Sanft zog er sie näher zu sich und ihr kühler Atem streifte sein Gesicht. „Ich habe mit dir geschlafen, weil ich es immer schon einmal wollte und als ich an jenem Abend sah, wie du zum Alkohol gegriffen hast und er deine Stimmung beeinflusste, konnte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, dich unter mir zu haben. Auch auf der Gefahr hin, dass du dich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnert hättest.“ Sein Geständnis nahm ihr die Luft zum atmen. Rose konnte jede einzelne Wimper seinerseits sehen und wagte es kaum sich zu regen. „Bist du nie auf die Idee gekommen, dass ich dich nur gereizt habe, damit du mich in irgendeiner Form wahrnimmst? Hast du dich nie gefragt, warum ich immer nur deinen Freundinnen nach einem provokanten Flirt die kalte Schulter gezeigt habe?“
 

Mit einem heftigen Schlag in den Magen rauschten die Bilder an ihr vorbei. Er hatte recht. Die einzigen Mädchen, denen er je so etwas wie Aufmerksamkeit geschenkt hatte, waren allesamt in ihrem Freundeskreis vertreten. Auch war er mit ihnen immer nur so weit gegangen um sie danach enttäuscht und verletzt fallen zu lassen.

„Du magst mich“, brachte sie tonlos raus und erneut zitierte ein ansehnliches Lächeln seine Lippen. Leicht neigte Scorpius den Kopf. „Ein bisschen.“

„Ein ziemlich großes bisschen.“, setzte sie hinzu und bemerkte, dass er sich weiter vor beugte. Seine Lippen streiften die ihre und seine Hand legte sich auf ihren Rücken um sie näher zu sich zu ziehen. Mit einem Satz saß sie erneut bei ihm auf den Schoß und er murmelte: „Vielleicht.“

„Und wenn vielleicht mir nicht reicht?“, wollte sie wissen und wich seinen Lippen aus. Scorpius schien zu verstehen, ohne das sie erklären musste. Rose schluckte hart und fragte sich, ob es daran lag, dass er ein Ravenclaw war oder ob er das laute Pochen ihres Herzens vernahm.
 

„Dann lass mich aus dem vielleicht ein Ja machen.“

„Einverstanden.“
 

Er küsste sie.
 

Mit dieser simplen Geste und dem einfachen Verrat seines Geheimnisses hatte er sein Herz und unwissentlich ihres erlöst. Es zersprang vor Glück gerade in tausend Teile. Und zum ersten Mal war Scorpius froh, dass wenn über eine Sache endlich einmal Gras gewachsen war, ein Kamel angelaufen kam und es wieder runter fraß.
 

E n d e.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2011-01-27T09:05:03+00:00 27.01.2011 10:05
eine ec ht tolle idee, die du da hattest, vor allem as spiel war der brüller xD auch scorp und rose finde ich einfach nur zauberhaft, man kann die spannung zwischen ihnen regelrecht spüren ... da hat al ja eine gute idee gehabt ;)
ein wunderschhöner OS, auch sprachlich finde ich ihn shr schön, eine gelungene mischung zwischen humor und romantaischen redewendungen.

glg, deine hydrangea
Von: abgemeldet
2010-12-30T18:16:28+00:00 30.12.2010 19:16
Hi!

Also, erst einmal muss ich dich ganz viel für diese wunderbare Idee loben, mit der du dieses Spiel erfunden hast. Fuck you! ist wirklich eine gelungene Sache, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass so etwas bei Weasleys Zauberhafte Zauberscherze im Regal zu finden ist! ;D

Das Sprichwort, dass du dir rausgesucht hast, war wirklich passend und der Handlungsverlauf war originell und überraschend - obwohl ich ab und zu dennoch eine kleine Vorahnung hatte, was als nächstes passieren würde. Das hat das Ganze wirklich interessant gemacht.

Die Beschreibung von der Nacht zwischen Rose und Scorpius - haarrw, das scheint heiß gewesen zu sein. Beide waren ja noch vollkommen von diesdem Erlebnis eingenommen! *lach*
Es war sehr prickelnd beschrieben, wie Rose ihre kleine Kuss-Lektion gehalten hat und ich hätte zu gerne Albus' Gedanken bei dieser Szene gehört - sicher war es eine Mischung aus Selbstzufriedenheit, Empörung und Scham, die in ihm um die Überhand ringten.

Am liebsten habe ich das Ende, es ist sehr passend und nicht zu kitschig. Der Storyverlauf hat ein wunderbares Tempo und die Charaktere sind gut ausgearbeitet.

Das einzige Kriterium, das ich zu geben habe ist - wenn ich ehrlich bin - winzig, aber dennoch nicht ganz unwichtig. Denn obwohl ich finde, dass deine Dialoge amüsant gestaltet sind, fehlt es manchmal ein bisschen an Ordnung. An manchen Stellen kommt man ein bisschen durcheinander, wer was sagt. Aber ich glaube, das ist eine Übungssache und vor allem überhaupt nichts dramtisches. Es ist nur erholsamer für den Leser ein sehr offensichtliches, geordnetes Dialogschema anzulegen.

Ansonsten bin ich wirklich begeistert und drücke dir die Daumen für den Wettbewerb - auch, wenn ich vielleicht auch mitmachen werde und damit meiner 'Konkurrentin' Glück wünsche... *lol*
Ich denke, deinen OS kann ich eh nicht toppen ... und fertig ist mein OS auch noch nicht! xDDD

Liebste Grüße,
deine Heaven~. ♥
Von: abgemeldet
2010-11-23T14:59:22+00:00 23.11.2010 15:59
Herrlich!
Ich wäre zu gerne dabei gewesen! Aber es hat ja wirklich alle ziemlich übel erwischt.
Und dass Scorpius eine Schwäche für Goethe hat, macht ihn umso sympathischer.

Schade nur, dass mit Albus und Alice nichts weiter gelaufen ist, aber in ihrem Zustand wäre das wohl auch nicht so schlau gewesen.

Liebe Grüsse
Meyra
Von:  Omama63
2010-11-04T18:26:47+00:00 04.11.2010 19:26
Ein super schöner und lustiger OS.
Hat mir sehr gut gefallen.
Dieses Paar ist eins meiner Lieblingspaare.
Von: abgemeldet
2010-11-02T12:37:37+00:00 02.11.2010 13:37
Hallöchen
Was für eine story
Ich liebe sie
dein Schreibstil ist echt klasse
Die handlung war auch sehr schön und vorallem sehr interesant
hat mir sehr gut gefallen
Immer weiter so

Liebe grüße~
Von:  Herzkirsche
2010-10-25T18:08:38+00:00 25.10.2010 20:08
Wunderschön. ♥
Von:  kikotoshiyama
2010-10-24T19:58:42+00:00 24.10.2010 21:58
Spitzen Kappi^^
Wüsste zu gerne wie derMorgen danach ist?
lg kiko
Von:  kiks
2010-10-24T11:04:03+00:00 24.10.2010 13:04
So, du Vogel. Ich bin sehr froh dich wieder in voller Frische erleben zu dürfen und deine Werke lesen zu können macht immer wieder unglaublichen Spaß. Danke dafür!


Erster Lacher: Meine Mutter, denke ich und anschließend, wie Albus sich ausziehen muss. Ha. Ich mag das Spiel! Absolut geil, wie Alice und Albus miteinander umgehen. Alice ist überhaupt ein Herzchen, wie sie da versucht so prüde rüberzukommen. Warum dreht sich der Fußboden? Nun ja, ich schätze, damit du die Wette einfach so ausplapperst, liebste Musterschülerin. Fred und James sind die schlechthin genial, wie immer. Nicht anwesend und bauen trotzdem genug Scheiße, um immer wieder ins Gespräch zu kommen.

„Vor vier Wochen, als Lorcan seine Spontan-Fete schmiss und wir alle so schrecklich viel getrunken haben und diese Doxy-Pfeifen ihre Runde machten, hat sich Weasley willig an meinen Hals geschmissen.“

Alter, das hat gesessen, oder vielmehr das Geständnis danach. Zuerst dachte ich ja noch, dass er ein Arsch ist, weil er das einfach so sagt, aber als er weiter gesprochen hat, hab ich mich glatt verliebt! Er und sie. Sie verführt ihn. Er nüchtern. Die Kussidee. Ich hab noch nie so viel gelacht bei einer Geschichte. Verflixtes Fuck You verändert ihr Leben, haha. Herzchen, du schreibst unglaublich geilen Stoff!

Ich liebe die Kussszene. Wie sie richtig dabei sind und Alice und Albus sie nur sprachlos anstarren. Ich kann mir ihre Gesichter richtig gut vorstellen! Außerdem muss erwähnt werden, dass ich Albus in der Geschichte als Kuppler liebe!

Die Geständnisse als sie allein waren sind unglaublich gut geworden. Sie, die ihn attraktiv findet und er, der nur ihre Aufmerksamkeit will und sie mag. Ein bisschen zumindest. Da hat das Ende dann ziemlich gut gepasst und Albus‘ Plan ist aufgegangen.

Ich hätte nur gerne gewusst, was mit Albus / Alice weiter war. Ich weiß, das ist ein Scorp/Rose Ding, aber die prüde Seite wurde erwähnt und zunichte gemacht. Und dann? Das fehlt mir.


Ich liebe auf jeden Fall jedes geschriebene Wort.
kiks


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