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Weep little lion man

Kakashi macht eine Liste
von

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Kakashi saß im Schneidersitz auf seinem Bett und blickte aus dem Fenster. Leicht erstaunt stellte er fest, dass die Sonne bereits dabei war unterzugehen. „Schon wieder ein Tag vorbei.“, sagte er leise zu sich selbst. Schon wieder ein Tag, an dem er versucht hatte stärker zu werden und gescheitert war. Schon wieder ein Tag, an dem er praktisch nichts erreicht hatte. Die wenigen Fortschritte, die er beim Versuch sein Sharingan zu trainieren gemacht hatte, waren so verschwindend gering, dass es anfing ihn zu frustrieren. Es war für seine Laune auch nicht allzu förderlich gewesen, dass er vor einigen Stunden einem frischgebackenem Genin-Team samt Sensei über den Weg gelaufen war. Sensei...Kakashi-sensei. Hah. Der Jonin schüttelte leicht den Kopf. Um als Lehrer eine Daseinsberechtigung zu haben, brauchte man so was wie Schüler. Und die hatte er nicht mehr. Sasuke war zu diesem Psychopathen Orochimaru übergelaufen, Sakura war nun Tsunades Schülerin und Naruto war mit Jiraiya unterwegs. Es sprach eine ganze Menge dafür, dass er als Lehrer mehr als versagt hatte. Er klammerte sich jetzt an die Hoffnung, sein Sharingan stärker machen zu können, vielleicht sogar das Mangekyou-Sharingan zu erlangen um wenigstens in der Lage sein zu können Konoha zu beschützen.

Mangekyou-Sharingan. Soweit Kakashi wusste, war der einzige Weg dies zu erlangen, seinen besten Freund umzubringen. Kakashi blickte auf seine Hände hinab. Selbst wenn er so was wie einen besten Freund hätte, wäre er dazu in der Lage?

„Hmm, was für eine unsinnige Überlegung. Man muss nicht darüber nachdenken, ob man jemanden umbringen würde, den es gar nicht gibt.“, dachte er und schüttelte dabei erneut den Kopf. Er wandte seinen Blick zur Zimmerdecke. Ob es unbedingt der beste Freund sein musste? Vielleicht tat es ja auch jemand, der einem einfach nahe stand? Naruto und Sakura schloss er direkt aus, genau wie Jiraiya und Tsunade. Wer wäre da also noch?

Gai. Kakashi musste gegen seinen Willen lächeln. Dass ausgerechnet Gai ihm als erstes eingefallen war! Sein ungefragter „ewiger Rivale“ ging ihm zwar schon hin und wieder auf die Nerven, aber er würde, auch wenn er dies unter Folter nicht zugeben würde, ihre kleinen Wettkämpfe vermissen.

Asuma. Seine Freundschaft mit ihm dauerte schon eine halbe Ewigkeit an. Asuma war der Inbegriff des Wortes „Kumpel“. Sie hatten noch nie viele Worte gebraucht um sich zu verstehen, sie schienen beide eine Art Gefühl dafür entwickelt zu haben, es zu merken, wenn den anderen etwas bedrückte. Und außerdem, und das ließ Kakashi leicht erschaudern, würde Kurenai ihn umbringen, sollte er Asuma auch nur ein Haar krümmen.

Kurenai. Da sie sich schon immer rein zufällig in Asumas Nähe aufgehalten hatte, konnte Kakashi konsequenterweise auch Kurenais Gesellschaft genießen. Ein leicht fieses Grinsen legte sich auf Kakashis Lippen. Es machte einfach zu viel Spaß die Kunoichi in Verlegenheit zu bringen. Aber Asuma würde ihn killen. Und das würde unschön werden.

Er musste erst einmal ein paar Minuten überlegen und gedanklich die Gesichter durchgehen, die ihm jeden Tag begegneten, ehe ihm der Nächste einfiel.

Iruka. Die Gutmütigkeit in Person. Die Freundlichkeit auf zwei Beinen. Wenn Iruka im Missionsraum war, steuerte Kakashi ihn fast automatisch an, wenn es darum ging Berichte abzugeben. Kakashi grinste leicht hämisch als ihm die „Auseinandersetzung“ mit Iruka vor den Chunin-Auswahlprüfungen einfiel. Der Mann war so wunderbar leicht auf die Palme zu bringen. Naruto wäre aber wohl ganz und gar nicht erfreut, wenn seinem Lehrer von der Akademie etwas zustoßen würde. Und außerdem wäre Iruka etwas anzutun so wie kleine Hundewelpen zu massakrieren. ... Bei diesem Gedanken warf Kakashi einen skeptischen Blick auf die fast leere Sake-Flasche, die am Fußende seines Bettes auf dem Boden stand. Wenn er Iruka mit Hundewelpen verglich, musste er wohl doch mehr getrunken haben als er dachte. Apropos:

Genma. Wenn jemand den Titel „personifizierte Gelassenheit“ verdiente, dann war es der Sonder-Jonin. Es musste schon einiges passieren bevor Genma seine Ruhe verlor. Und das Schöne an dessen Lebenseinstellung war, dass sie auf andere übergehen konnte. Schon einige Male hatte Kakashi die Erfahrung gemacht, dass die Kombination aus Alkohol und Genmas Gegenwart eine geradezu wohltuende Wirkung entfalten konnte. Auch oder gerade weil Genma immer einen lockeren Spruch auf Lager hatte.

Ein paar weitere Minuten vergingen, in denen Kakashi niemand mehr einfiel. Waren das somit alle gewesen? Er hielt einen Moment inne, ehe er sich gedanklich eine Hand vor den Kopf schlug. Nein, einen hatte er fast vergessen.

Tenzou. Der Junge aus seiner alten Anbu-Einheit. Furchtbar einfach um den Finger zu wickeln, aber ein verdammt guter Shinobi. Und irgendwie fast schon so was wie ein Seelenverwandter. Tenzou war vom Leben ebenfalls schon mehr als nur einmal in den Hintern getreten worden und hielt sich trotzdem wacker. Seinem Kouhai hatte er zu Anbu-Zeiten stets vollstes Vertrauen geschenkt und Tenzou hatte ihn nie enttäuscht. Ja, Tenzou war damals für ihn ein guter Freund geworden...den er jetzt seit Jahren schon nicht mehr gesehen hatte.

Kakashi seufzte kurz und leise. Sein bester Freund war unerreichbar. Kakashi hatte ihn jahrelang beschimpft, gedemütigt und regelrecht verachtet. Im Gegenzug dafür hatte dieser ihm das Leben gerettet und ihm ein Geschenk gemacht, das ihn und sein Leben verändern sollte.

„Bist du mit offenen Augen eingeschlafen oder versuchst du Löcher in die Luft zu starren?“ Pakkun sprang mit einem Satz auf das Bett, tappste zu Kakashi hin und setzte sich neben ihn. Kakashi blickte zu seinem Mops, der ihn fragend ansah. „Witzig. Nein, ich denke nur nach.“

Der Hund legte den Kopf schief. „Aha. Und über was?“

Kakashi wandte seinen Blick wieder zum Fenster hinaus und lächelte traurig. „Über meinen besten Freund.“

Obito.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-12-07T14:41:40+00:00 07.12.2010 15:41
Wohl der OS der mir am besten von allen gefällt. Und entweder verstehe ich es nicht oder die anderen Reviewer haben es anders aufgenommen als ich. Ich finde absolut nicht, dass du ins OoC abgerutscht bist, weil Kakashi die Sache ja mehr mit Humor sieht und über seine Beziehung zu jeden einzelnen seiner Freunde nachdenkt. Wenn man es so sieht ist es ok und auch die Überlegungen gefallen mir sehr gut. Ich lese extrem daraus das Kakashi sich nicht vorstellen kann auch nur einen Freund ein Haar zu krümmen, er nicht versteht, wie man nur um Kraft zu erlangen jemanden den man liebt töten könnte. Also das ist meine Sichtweise und ich glaube soweit liege ich nicht daneben.
Zur Geschichte allgemein hat sie Potenzial das du sie weiterführst, erklärst wie Kakashi doch noch sein Mangekyou erwecken konnte nachdem er wieder einmal diese Einsicht hatte. Das kann der Grund sein weswegen sich das Mangekyou erwecken lässt. Seinen Freund hatte er sterben gesehen und das ist meines Erachtens eine gute Möglichkeit weshalb Kakashi seine Fähigkeiten erweckt hatte. Ich denke es hängt mit Obito zusammen und es wäre zu schön wenn Kishi es endlich mal auflösen würde. Aber naja… Sieht nicht wirklich danach aus.
Also gut gemacht und gut gedacht, besonders die Beschreibungen der Personen war sehr IC.

Von:  Felicity
2010-09-22T19:11:51+00:00 22.09.2010 21:11
Woah, warum erzählst du mir eigentlich nie, wenn du die Fanfics online stellst? XD
Naja, egal, ich sagte ja schon, dass ich die Vorstellung sehr erheiternd finde. Und soo schlimm ooc finde ich das gar nicht. ôo
Okay, ein bisschen vielleicht, weil ich nicht glaube, dass Kakashi ernsthaft jemanden dafür töten würde, aber, hey, es sind seine Gedanken und in Gedanken geht alles - und gerade, was er über die einzelnen Personen denkt fand ich schon absolut Kakashi-mäßig. ^^

Und zum Schluss: Wow, danke für die Empfehlung in der Beschreibung. o///o Freut mich wirklich, wenn dir meine FFs so gut gefallen.
Von:  Haibane-Renmei
2010-09-22T15:46:45+00:00 22.09.2010 17:46
Die Idee das Kakashi darüber nachdenkt finde ich gut, wenn auch sehr OOC. Aber egal. Schön war auch das er am Ende wieder an seinen echten besten Freund zurückdenkt. Dieser Satz gefiel mir wegen dem Vergleich am besten^^:

Und außerdem wäre Iruka etwas anzutun so wie kleine Hundewelpen zu massakrieren.


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