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Eternal life

Kyus Story
von

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Pläne

Teil 3
 

Kapitel 13 - Pläne
 

Es dauerte nicht lange, da wurden Osair und Zeto zu Twais Gemächern gerufen. Sie erklommen die Treppen des Turmes, wie immer die vielen Stufen verfluchend. Das war so ziemlich der einzige Punkt, den Osair der Wächterin wirklich übel nahm. Er hasste Treppen und solche mit vielen Stufen ganz besonders. Aber ihm und Zeto blieb nichts anderes übrig. Außerdem war Eile geboten. Jetzt da Kyu wieder aktiv wurde, mussten sie alles tun, um an mehr Informationen über die Rebellen zu kommen.

Sie schritten gerade zu dem großen Saal, in dem die Dreizehn, welche nun nur noch zu elft waren, ihre Zusammenkünfte abhielten.

'Nur noch ein paar Stufen..', ging es Osair missgelaunt durch den Kopf. Erst hatte er den Katakomben einen Besuch abstatten müssen und nun durfte er den ganzen Weg nach oben klettern. Hoffentlich lohnte sich die Sache auch.

Endlich hatten die beiden das Ende erreicht und standen vor den Türen, die zu Twais Gemächern führten. Sie brauchten ihre Anwesenheit nicht kundzutun. Twai wäre eine miserable Wächterin, wenn sie sie nicht längst bemerkt hatte. So öffneten sich die Türen bereits kurz nachdem die beiden zum Stehen gekommen waren.

Die Wächterin blickte scheinbar gedankenverloren aus dem Fenster. Obwohl Osair nicht recht wusste, was es da zu sehen geben sollte. Nur öde Landstriche, ein paar Wolken vielleicht. Aber er behielt seine Gedanken für sich. In ihrer Nähe wurde der braune Wolf, den sie vor ein paar Stunden aus den Katakomben des Turmes geholt hatten, von den dünnen Fäden planetarer Energie in der Luft gehalten. Seine Augen waren geschlossen, so gesehen sah er sogar recht friedlich aus. Aber sein Fell war zerzaust und dreckig. Osair bezweifelte nicht, dass sein Blick eigentlich der eines Irren war. Aber Twai war eine Meisterin ihres Fachs. Sie hatte seine Erinnerungen an die Zeit im Turm wohl in die hintersten Ecken seines Unterbewusstseins verbannt. Dabei hatte sie vermutlich noch ein zwei kleine Geheimnisse der Rebellen entdeckt, aber nichts Wertvolles. Immerhin hatte man sich des brauen Fellknäuels schon angenommen als er hergebracht wurde. Es hatte Osair einigen Spaß bereitet ihn zu verhören. Ein leichtes, sadistisch angehauchtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Der Widerstand des Braunen war beachtlich gewesen, keine Frage. Aber niemand konnte den Methoden des schwarzen Wolfes lange widerstehen. Noch bevor Osair allerdings einige Einzelheiten in Gedanken durchgehen konnte, fing Twai an zu erzählen, ohne ihren Blick jedoch von der Umgebung des Turmes zu lösen.

„Bringt ihn am besten dorthin zurück, wo wir ihn gefunden haben. Fügt ihm noch ein paar Wunden zu, so wird das Ganze glaubhafter. Dann solltet ihr euch zurückziehen, bevor er wieder zu sich kommt. Seine Erinnerungen sind gesperrt, dass sollte sich besser nicht ändern. Andernfalls geht sein Nutzen verloren.“

„Wird gemacht!“, erwiderte Osair. Die Fäden planetarer Energie lösten sich auf und der braune Wolf fiel zu Boden. Kurz schoss es dem Schwarzen durch den Kopf, dass sie ihn nun die ganzen Stufen wieder hinunter zerren mussten. Im Turm und dessen direkter Umgebung war es nämlich nicht möglich Portale zur Zwischenwelt zu öffnen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme der neuen Wächterin, die sich in Anbetracht der momentanen Entwicklungen, als durchaus nützlich erwies. Für Osair war es jedoch im Moment nur hinderlich. Ein kurzer Blick zu Zeto bestätigte ihm, dass dieser einen ähnlichen Gedankengang gefolgt sein musste.

„Wenn die Frage gestattet ist? Wie soll er uns helfen? Wenn ich mich recht erinnere, war er nicht gerade kooperativ, als wir ihn aufgelesen hatten“, fragte Zeto. Seine Neugier steckte Osair an. Auch er wollte das Wie erfahren. Allerdings hatte er genug Vertrauen in Twais Fähigkeiten, weshalb ihm klar war, dass sie einen Weg gefunden hatte. Nun da die Frage jedoch gestellt war, erwartete auch Osair eine Antwort.

Twai löste sich endlich vom Fenster und sah die beiden an. Der schwarze Wolf erkannte die Müdigkeit in ihren Augen. Ihm war klar, dass sie eigentlich genau das vermeiden wollte. Deshalb also hatte sie die ganze Zeit zum Fenster hinaus gestarrt. Jetzt da die Ereignisse ins Rollen gekommen waren und schon zwei der Dreizehn sie verlassen hatten, wollte sie keine Schwäche zeigen.

„Wann immer er sich schlafen legt, werden seine Träume uns zeigen, was die Rebellen planen. Mehr braucht ihr nicht zu wissen“, antwortete sie.

Man sah Zeto an, dass er eigentlich auf genauere Informationen aus war, aber er begnügte sich mit diesen. Er wollte Twai nicht erbosen.

Also packten er und Osair den braunen Wolf am Nacken und fingen an die Treppen des Turmes hinabzusteigen.

Nach gut einigen Dutzend Stufen hatte Osair das Zählen aufgegeben, wieder einmal. Sie hatten noch nicht einmal den ersten Abschnitt der Treppen hinter sich gelassen. Und wieder einmal fragte er sich ernsthaft, ob es nicht besser wäre einfach aus dem nächstgelegenen Fenster zu springen. Er wäre schneller unten und mithilfe der planetaren Energie würden er und Zeto schon heil ankommen. Aber da sie nicht genau wussten, was Twai mit ihrem werten Freund angestellt hatte, konnte unwissende Anwendung planetarer Energie zu einer Katastrophe führen. Etwas, dass keiner der beiden bereitwillig auf sich nahm.

Stufe um Stufe stiegen sie den Turm hinab. Es kam Osair wie eine Ewigkeit vor als sie endlich unten ankamen. Es galt zwar noch immer einen gewissen Weg zurückzulegen, aber sie hatten endlich diese verfluchten Treppen hinter sich gelassen. Der Rest des Weges war also ein Kinderspiel.
 

Als sie in dem Bereich ankamen, in dem man wieder Portale zur Zwischenwelt öffnen konnte, legten sie eine kurze Pause ein. Und kurz war diese wirklich.

Osair öffnete das Portal und packte den Braunen erneut. Sie schritten hindurch und fanden sich im ständig wechselnden Blau der Zwischenwelt wieder. An anderer Stelle in ebendieser Welt wurde erneut ein Durchlass geöffnet und sie waren an ihrem Ziel angekommen. Rasch schloss Osair das Portal.

Sie standen inmitten eines Waldes, ein recht großer von Laubbäumen geprägter Wald, wenn Osair sich recht erinnerte. Der Wald reichte von den nördlichen Bergen bis hin zu den Steppen im Westen, besaß weitere Ausläufer in den Osten und hielt sich geradezu fern vom Süden. Nun wie dem auch sei. Sie hatten ein Problem. Der braune Wolf, welcher unwissentlich zu ihrem Spion werden sollte, war damals mit einer Gruppe anderer Wölfe unterwegs gewesen. Wölfe wurden von den Rebellen meist als Späher genutzt, da sie sich unauffälliger bewegen konnten und im Notfall auch schneller im Rückzug waren. Diese hier waren allerdings nicht schnell genug gewesen. Die anderen der Gruppe wurden allesamt in die nächste Welt geschickt. Aber ihre Leichen waren nicht mehr an Ort und Stelle. Also war man bereits über deren Verlust informiert. Ein unglücklicher Umstand, der ihre Aufgabe erschwerte, sie mussten die Rückkehr des Braunen immer noch glaubhaft über die Bühne bringen. Es hieß also einen anderen Ort zu finden. Nicht zu weit weg, um die Glaubhaftigkeit zu untermauern, aber auch nicht so nah, dass man ihn unter allen Umständen hätte finden können.

'Wunderbar...', ging es Osair durch den Kopf. Sie hatten nicht nur einen wandelnden Irren bei sich, sie durften ihn auch noch weiter mit sich rumschleppen.

Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis sie einen geeigneten Ort fanden. In der Nähe des Unglücksortes gab es ein Fluss, den man zwar ohne Zweifel abgesucht hatte, aber dennoch ist es an Flüssen immer möglich etwas zu übersehen. Und diese Möglichkeit nutzten nun die Handlanger der neuen Wächterin aus. Osair und Zeto setzten den Brauen im seichten Wasser, weiter flussabwärts ab und der Schwarze ließ nun seiner Leidenschaft freien Lauf. Hier ein Kratzer, dort ein Biss und fertig war die perfekte Tarnung. Nun fast perfekt, zugegeben. Sie mussten diese Wunden noch ein wenig heilen, andernfalls würde man deren Frische schnell bemerken und misstrauisch werden. Die Rebellen wären zumindest Narren, wenn sie es nicht würden.

Mit ihrem vollendeten Werk zufrieden, zogen sie wieder ab. Jetzt war es außerhalb ihres Einflusses, ob Twais Plan gelang oder nicht.



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