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All Shall Fade

Alles hat ein Ende
von

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The Cost Of Living

Chapter V - The Cost Of Living
 

“Er kommt mit uns…”, der 33-jährige trat neben Castiel.

Irgendwie fühlte er sich schlecht. Wenn dem Jungen etwas zustoßen würde, wäre es nur wegen ihnen.

“Okay. Wann brechen wir auf?”, der ehemalige Engel fokussierte seinen Blick auf Jesse, der trotz schweren Schicksals entspannt wirkte.

“Kurz nach Sonnenaufgang. Da ist die Croat-Aktivität am geringsten.”

Castiel nickte zustimmend. Er bemerkte Deans Müdigkeit, welche er schon lange in seinen Augen trug.

Seit Sam ‘Ja’ gesagt hatte, war der Winchester verändert. Er wirkte traurig und erschöpft, egal wie lange er auch ruhte.

Er würde ein wenig schlafen, sagte er und der ehemalige Engel nickte nur.

Der Winchester brauchte Schlaf. Schon seit langem.
 

“Ihr werdet also gehen?”, Bobbys zerrüttete Stimme drang in das Ohr des Jägers.

“Es tut uns leid… aber wir müssen jede Chance ergreifen.”, Sam versuchte ihn zu beruhigen.

“Ihr Jungs rennt in ein offenes Messer. Das ist keine Chance, das ist Selbstmord!”, der Rollstuhlfahrer wurde wütend.

“Wir sind schon oft in Suizidaktionen hineingeraten, aus denen wir nicht mehr zurück gekommen sind…”, endlich sah Dean auf: “Was macht es also, wenn wir jetzt kämpfend zu Grunde gehen…?”

Es war besorgniserregend. Die Einstellung seines großen Bruders war zutiefst besorgniserregend.
 

Flacher Atem. Der 33-jährige warf seinen Kopf zur Seite.
 

Dean führte die Waffe unter sein Kinn. Er hatte den Kopf erhoben.

Der Winchester schloss die Augen und legte seinen rechten Zeigefinger sanft auf den Abzug.
 

Der Jäger riss die Augen auf. Er rang nach Luft. Es kam ihm vor, als hätte ihm jemand die Kehle zugedrückt.

“Alles klar bei dir, Dean?”, Castiel stand vor ihm. Er hatte auf dem Boden geschlafen.

Nur ein Kissen und eine Decke hatte er benutzt. Das war der Winchester bereits gewöhnt. Betten waren zu einem Luxusartikel geworden.

Müde blickte er sich um. Der Unterschlupf hatte sich geleert. Niemand war mehr da.

“Wo sind die alle?”

Der ehemalige Engel öffnete leicht den Mund, doch Jesse kam ihm zuvor: “Eine Mission.” Dean sah zu ihm. Der 14-jährige wirkte verschreckt: “Ich hab ihnen gesagt, dass sie alle sterben werden, aber Buck wollte nicht auf mich hören…”

Alarmiert stand er Jäger auf. Castiel wandte sich zu dem Jungen: “Wo sind sie hingegangen?” Zögerlich schaute Jesse auf: “Ans andere Ende der Stadt. Es ist Hill End. Dort lagern alte Restbestände.”

Dean packte seine Tasche und holte ihre Gewehre heraus: “Cass!”, damit warf der 33-jährige seinem Kumpanen eine Shotgun zu. “Was habt ihr vor?”, der 14-jährige erhob sich von einem Stuhl. Der Winchester und der ehemalige Engel luden fast gleichzeitig ihre Waffen.

“Wir werden deine Gruppe warnen.”, Dean holte mehrere Magazine aus dem alten zerfledderten Seesack und gab ein paar an Castiel weiter.

“Aber es ist zu spät! Ich fühle es!”, Jesse schien verzweifelt. Der Junge kassierte einen wütenden Blick und er verstummte. Der ehemalige Engel hatte die Szene nur beobachtet und blieb anteilnahmslos.

Auch wenn er nun ein Mensch war, gab ihm das nicht das Recht sich in solche Angelegenheiten einzumischen. Das wusste er.

Die drei brachen auf. Es war später Mittag und die Sonne stand hoch.

Dean und Castiel waren die brennende Hitze bereits gewöhnt.

Auch wenn es kaum noch Menschen gab, war die Stadt seltsam leer. Noch nicht einmal Steppenläufer bahnten sich ihren Weg durch die verstaubten Straßen.

Trotz einsamer Umgebung arbeiteten sich der ehemalige Engel und sein Kamerad äußerst vorsichtig vor.

Broken Hill war der Ausgangsort des Croatoan Virus und außer dem 33-jährigen war jeder der Gefahr einer Infektion ausgesetzt. Mal abgesehen davon, dass Dean gern darauf verzichtete, bei lebendigem Leib zerfetzt zu werden.

Nach knapp einer halben Stunde erreichten sie Hill End.

Darunter verstanden die restlichen Überlebenden ein riesiges Gelände am Stadtende, worauf ein altes Lagehaus stand. Die Freifläche bot keinerlei Deckungsmöglichkeiten, was die Sache noch schwerer gestaltete.

“Es ist eine Falle…”, Jesse meldete sich zum ersten Mal seit Deans Ermahnung zu Wort: “Wir sollten da nicht reingehen.”

Der 33-jährige sah erst zu dem Jungen und dann zu Castiel: “Bleib du mit dem Kleinen hier. Ich werde mich drinnen umsehen.”

Der ehemalige Engel nickte und trat ohne Einwende neben den 14-jährigen.

“Wenn ich nach fünf Minuten nicht zurückgekommen bin, haut ihr ab.”, mit einem letzten Blick zu den beiden, wandte sich Dean um und lief Richtung Lagerhaus. Als er nach quälenden Sekunden die Türen des Gebäudes erreichte, sah er noch einmal zurück.

Castiel und Jesse waren nicht mehr zu sehen. Sie hatten sich in Deckung gebracht.

Der Jäger atmete tief durch und öffnete die Eisentür. Er war auf alles gefasst, doch der Anblick, der sich ihm nun bot, übertraf alle seiner Grenzen.

Buck und dessen Gruppe lagen aufgeschlitzt und zerrissen auf dem Lagerboden. Das blutige Gemetzel zog sich scheinbar bis in die hintersten Ecken.

Die grünen Augen des Winchesters sogen die grausamen Bilder auf und er konnte seinen Blick nicht abwenden.

Selbst die Kinder waren zerfleischt worden.

Kurz stieg in dem 33-jährigen Übelkeit auf, doch er unterdrückte den Würgereiz.

Dean wollte gerade die Halle verlassen, als er ein Stöhnen vernahm. Erschrocken ließ er seinen Blick über die Leichen schweifen.

“Hallo?!”, sein Ruf hallte in dem riesigen Lagerhaus. Plötzlich blitzte eine zittrige Hand zwischen den Toten hervor.

Der Jäger eilte sofort los. Er fand die junge Frau zwischen zwei Männern, deren Organe herausgerissen worden waren. Die Frau an sich schien unverletzt.

“Sind Sie okay?”, Dean reichte ihr die Hand. Die Brünette nickte nur und ergriff sie.

“Das dauert viel zu lang…”, Jesse saß auf einem Felsen und blickte auf zu Castiel, welcher nur konzentriert die Umgebung im Auge behielt.

“Es sind gerade mal zwei Minuten vergangen. Du machst dir zu große Sorgen.”

Der 14-jährige senkte bedrückt den Kopf. In diesem Moment ertönte der Schrei einer Frau und kurz darauf ein Schuss. Dann herrschte Stille.

Der ehemalige Engel rannte sofort los, während Jesse zurückblieb.

Castiel erreichte die Halle, dessen Tür weit offen stand.

Geschockt blieb er stehen, als er all die Toten sah. Doch lange hatte er nicht Zeit, denn das schmerzerfüllte Stöhnen seines Kumpanen drang in sein Ohr.

Ohne zu zögern eilte er zur Quelle und fand Dean blutüberströmt zwischen den Leichen. Seine Shotgun lag einen halben Meter neben ihm. Sie qualmte noch.

“Dean! Was ist passiert?!”, Castiel half ihm hoch und stützte ihn. Der 33-jährige brachte vor Schmerzen keinen Ton heraus.

Eine klaffende Bisswunde zog sich an seiner rechten Schulter entlang. Gerade als der Jäger ein Wort herauspressen wollte, ertönte ein Rumpeln.

Der ehemalige Engel wandte sich erschrocken um. Plötzlich gab es ein Scheppern von der anderen Seite.

Dean wurde schwächer. Langsam gaben seine Beine nach.

Castiel spürte, dass die Kraft des Winchesters langsam abnahm.

“Komm…”, er fing an loszulaufen, auch wenn es nur schleppend ging: “…wir müssen hier raus… bevor- - -” Castiel hielt inne.

In der Hallentür stand ein blutverschmierter Croat. Die einst hübsche junge Frau starrte die beiden Menschen mit gierigen Augen an.

“Cass…”, der ehemalige Engel blickte kurz zu dem Verletzten, welcher sich mit aller letzter Kraft oben hielt. Das Blut rann wie dickflüssiges Wasser aus der Fleischwunde und tropfte unaufhaltsam zu Boden. “Dean. Mach jetzt nicht schlapp.”, Castiel spürte, wie Angst in ihm aufstieg. Sie waren bereits umzingelt, das wusste er.

Und der Mann, den er stützte, war kurz vor der Bewusstlosigkeit.

Mit einem Schrei stürmte die Croat auf die beiden zu. Der ehemalige Engel zog blitzschnell seine Shotgun nach vorn und drückte ab. Die Angreiferin wurde von dem Schuss zu Boden gerissen.

Leblos blieb die Infizierte liegen.

Kurz verschnaufte er, doch als er Schritte und das kalte Tropfen von Blut hörte, lief er so schnell es ging weiter.

“Komm schon.”, der angeschlagene Winchester bemühte sich mit dem Tempo seines Kameraden mitzuhalten. Aber nach ein paar Metern verließ ihn die Kraft und er sackte unter Schmerzen zusammen.

“Dean!”, Castiel beugte sich zu dem 33-jährigen runter, welcher ohnmächtig war.

Sie hätten nur noch wenige Meter gehabt. Nur noch wenigen Meter bis zum Versteck.

Hilfesuchend sah sich der ehemalige Engel um. Sein Blick erfror, als seine Augen an der Hallentür hängen blieben. Das Adrenalin pumpte mit dem nun menschlichen Blut.

Sie kamen. Er fühlte es.
 

“Ich will dich nicht verlieren. Bitte. Geh nicht.”, noch nie hatte der Winchester seinen Bruder so verzweifelt erlebt. Die Stimme des 27-jährigen flehte. Sie brach. Immer mehr und mehr.

“Bitte… Bitte…”, etwas tropfte auf seine Wange. Es war lauwarm. Es fühlte sich traurig an.

Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass diese Trauer ihm galt.

Sam hielt ihn flehend im Arm.

“Lass mich hier nicht allein… Dean…”, eine weiter Träne fand ihren Weg über die Wange seines kleinen Bruders.

Er fühlte sich schwach. Müde.

Er spürte, wie langsam sein Herz schlug.

Erschöpft blickte der 31-jährige ins Gesicht der Person, die ihn eng bei sich hielt.

Voller Angst. Voller Verzweiflung.

Sie schien zu verstehen, was der Blick des älteren Winchesters bedeuten sollte.

Und Sam weinte bitterlich. “Dean.”

“Dean!”

Erschrocken riss der gerufene die Augen auf. Alles war verschwommen. Es schien, als würde er durch eine milchigtrübe Nebelwand sehen.

Seltsamerweise war die trockene Hitze nicht das erste, was ihm zu schaffen machte, sondern der unerträgliche Schmerz in seiner Schulter.

“Geht’s dir gut???”

Ohne zu realisieren, wer ihn das fragte, schüttelte er sanft den Kopf. Der Winchester befand sich in einer liegenden Position, was ihm auch seltsam vorkam.

“Ich helfe dir auf.”, jemand packte ihn an der unverletzten Schulter und zerrte ihn hoch. Kurz wurde der Schmerz so stark, dass er aufstöhnte.

“Tut mir leid!”, sofort ließen die beiden Hände von ihm ab.

Dean hatte ihn erkannt. Es war Jesse, welcher panisch wirkte. Auch wenn der 33-jährige den Jugendlichen kaum sehen konnte, er spürte es.

“Ich hatte Angst, dass du nicht mehr wach wirst.”, Jesse redete viel zu schnell. Irgendetwas musste vorgefallen sein, nachdem der Winchester das Bewusstsein verloren hatte.

“Komm erstmal runter, Kleiner…”, Dean versuchte durch Reiben das Trübe aus seinen Augen zu kriegen: “Du kriegst ja fast nen Herzinfarkt.”

Der Junge blieb stumm. Langsam lichtete sich der Nebelschweif in seiner Sicht und er erkannte die Umgebung, in der er sich befand.

Hochhäuser, eine innere Skyline. Die Straßen waren voller Papier. Die zerstörten, eingestaubten Autos säumten den Block.

Der Jäger blickte auf. Über ihm befand sich…

“Die MTA?”, ihm fiel es wie Schuppen von den Augen. Sie waren in Lower Manhattan.

Entsetzt sah der 33-jährige zu Jesse: “Wie geht das?”

Der Junge saß neben ihm auf dem Asphalt: “Ich hatte so ne Panik, da is es einfach passiert.”

Dean schluckte den trockenen Kloß herunter, der sich vor Erstaunen nicht allein löste.

Er hatte solchen Durst.

Da fiel es ihm auf.

Er fehlte. Castiel fehlte.

Ernst vertiefte der Winchester seinen Blick auf den 14-jährigen: “Wo ist- - -?”

Jesse senkte bedrückt das Gesicht. Sofort verstummte Dean.

“…er…”, der Junge wirkte niedergeschlagen, aber auch erschöpft: “…Sie haben ihn erwischt.”

Es schien, als würde die unerträglichen Schmerzen seiner Schulter in sein Herz übergehen. Plötzlich tat es ihm weh.

Er dachte nicht mehr nach, seine Beine stemmten ihn scheinbar alleine hoch.

Ohne ein Wort zu Jesse zu sagen, ging er.

Dass sein einziger Freund, derjenige der als einziger noch bei ihm war, nie wieder zurückkam…

Dass er sich nicht einmal verabschieden konnte, war hart. Es war ein unendlicher Schmerz.
 

Als Dean zu Boden gegangen war, hatte Castiel ihn bis zum Ende des Firmengeländes geschleift. Sie waren weder von Croats angegriffen worden, noch waren Infizierte aufgetaucht.

Jesse half dem Trenchcoatträger den verletzten Jäger so gut es ging zu verarzten.

Und plötzlich waren sie da. Bestimmt dreißig von ihnen.

Castiel drückte Jesse Deans Waffe in die Hand: “Verschwinde von hier!”

Dann stürzte er sich nach vorn. Schießend. Voller Zweifel. Voller Angst.

Sich dessen bewusst, dass sein Freund - der erste und einzige Freund, den er hatte - die Apokalypse beenden würde. Und auch er würde sterben.

Dean würde ihm folgen. Denn das war der Ausweg. Das ganz allein.

Bevor er in selbstmörderischer Kraft in die Croatmenge gestürmt war, hinterließ er einen kleinen Zettel. Er befand sich an einer Stelle, die der 33-jährige nie betrachtete.

Sams Portemonnaie.

Der ältere Winchester trug es immer bei sich. Aber er hatte es seit der Entscheidung seines kleinen Bruders nie geöffnet.
 

Auch wenn Castiel in all den Jahren an seiner Seite gekämpft hatte, so vergoss Dean keine Träne. Er hatte schon so viele Menschen verloren, was machte er für einen Unterschied?

Bald würde es auch ihn erwischen.

Das einzige, was ihn daran störte, war der Fakt, dass ihn sein kleiner Bruder nicht auf der anderen Seite erwartete.

“Hey. Ist alles klar?”, Jesse trat neben ihn: “Tut mir echt leid, wegen deinem Kumpel.”

Dean ließ seinen Blick fallen. Jetzt hatte er nichts mehr zu verlieren. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

“Ja.”, der Winchester sah zu dem 14-jährigen und klopfte ihm auf die Schulter, als wäre er sein Sohn. Jesse nickte.

Die beiden liefen los. Und keiner bemerkte, dass sie beobachtet wurden.

Es war Luzifer im Körper Sams.

Ein Teil seines Planes war bereits erfüllt. Der wichtigste und letzte Teil würde bald folgen.

Es war bereits in die Wege geleitet.

Sein Vater hatte es so gewollt. Und auch er spielte eine große Rolle.

Am wichtigsten war jedoch Dean. Er musste auf den richtigen Pfad gebracht werden.

Und bis er den ersten Schritt auf diesen setzte, dauert es nicht mehr lang.

Luzifer lächelte finster. Deren Schicksal würde sich erfüllen.

Der Preis ihres Lebens war hoch. Und bald wurde er ausgeglichen.
 

Dean Winchester würde sterben.
 


 

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so, hab ich's doch geschafft. *huff*

tut mir leid, dass ich sooo fies zu den charakteren bin, aber das hat alles seine richtigkeit. ^_^



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