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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

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Friede, Freude, Wutausbruch


 

Friede, Freude, Wutausbruch
 

Genüsslich streckte sich Sanae und ließ ihr Gesicht von der Sonne kitzeln. Heute war wirklich ein schöner Tag. Am liebsten würde sie heute ins Freibad gehen.
 

„Du strahlst ja mit der Sonne heute um die Wetter!“ Nachdenklich sah Ryo sie grinsend an. „Das kann doch nur was mit Tsubasa zu tun haben oder?“
 

„Was du immer denkst“, murmelte Sanae, konnte aber nicht verhindern, dass sie leicht errötete, doch schließlich lächelte sie.
 

„Erwischt, du brauchst es gar nicht abzustreiten!“
 

„Tue ich doch auch nicht und darf ich mich nicht freuen? Endlich ist Tsubasa auf dem Weg der Besserung!“
 

„Ah, hast du auch heute mit ihm telefoniert“, fragte Ryo neugierig.
 

„Wie? Nein, Natsuko rief mich an und teilte mir mit, das Tsubasa, wenn es weiter bergauf geht, nächste Woche entlassen wird!“
 

„Ist das so?“ Grinsend legte er eine Hand unter sein Kinn und tat so, als ob er angestrengt nachdenken musste. „Das ist ja merkwürdig, als ich heute Morgen mit Tsubasa telefoniert habe, teilte er mir mit, das er sich gestern Abend schon selber entlassen hat!“
 

Sanae glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. „Tsubasa hat dir bitte was erzählt?“
 

Ryo zuckte instinktiv zusammen, als er ihre Fingerknöchel knacken hörte.
 

„Na warte, dem werde ich was erzählen, sagt mir vorgestern, dass ich ihn nicht besuchen soll, da er noch viel Ruhe braucht und dann entlässt sich der Kerl heimlich selbst? Den verarbeite ich zu Brei, dann hat er wieder einen Grund im Krankenhaus bleiben zu wollen!“ Ganz aufgeregt stampfte Sanae mit ihren Fuß auf und fluchte vor sich her.
 

Ryo verstand nicht alles, was sie so von sich gab. Ab und an hörte er sie Verantwortungslos, Idiot und Trampel vor sich her murmeln. Es war wirklich äußerst interessant, wie viele verschiedende rotstufen es gab. Sanae machte gerade einer knallroten Dampflok alle Ehre, oder einem Drachen. Sie dampfte im inneren, fehlte nur noch, das Rauch aus ihren Ohren herauskam.
 

„Was grinst du denn so blöde Ishizaki!“
 

Wieder im Hier und Jetzt wich Ryo ein wenig vor ihr zurück. Manchmal machte Sanae ihm regelrecht Angst und er wollte tatsächlich gerade nicht in Tsubasas Haut stecken, wenn Sanae sich auf die Suche nach ihr machte. Wieso Tsubasa ihr von seinen Entlassungsplänen nichts erzählt hatte, verstand er allerdings ziemlich gut. Plötzlich stampfte Sanae direkt auf ihn zu und packte ihn am Kragen. „Das ist alles deine Schuld!“

„Hey, nun mach mal langsam, ich habe Tsubasa doch nicht vorgeschlagen, dass es eine gute Idee wäre sich selber zu entlassen!“
 

„Nein“, knurrte Sanae sichtlich lauter. „Aber es ist deine Pflicht als Freund, ihm das wieder auszureden!“
 

„Ach?“ Ryo versuchte wirklich ernst zu bleiben, doch dann verzogen sich seine Mundwinkel doch nach oben und das nächste was er verspürte war Schmerz. „Sag mal spinnst du?“ Zuckend rieb er sich seinen Schädel. „Ich kann das auch anders herum, wäre es nicht eher die Pflicht seiner festen Freundin, die er liebt und so ihm das auszureden?“
 

„Ich wusste das nicht!“, brüllte Sanae plötzlich so laut, dass man sie bis außerhalb von Nankatsu gewiss hören würde. Ryos Ohren schrillten.
 

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Ein lautes Geräusch ließ Natsuko Ohzora von der Einkaufstasche aufblicken. Was war das für ein Geräusch? Verwirrt ging Natsuko eilig aus der Küche, durchquerte den Flur und rauschte durch das Wohnzimmer im Eiltempo. Sie kannte doch ihren Sohn, wenn Daichi im Garten war, dann ging öfters mal etwas zu Bruch, nicht dass sie dieses nicht schon von Tsubasa zur Genüge gewohnt gewesen war, aber man lernte schließlich aus der Vergangenheit. Hastig riss sie die Terassentür auf und erstarrte in ihrer Bewegung.
 

„Los pass ihn zu mir Tsubasa!“ Aufgeregt griente Daichi, als er hochsprang um den Ball von seinem großen Bruder mit seinem Fuß aufzuhalten, leider war der Schuss zu stark, so dass sein Fuß, den Schuss nicht aufhalten konnte und er linkisch nach hinten auf seinen Po zurückfiel. „Autsch!“
 

Tsubasa sah kurz besorgt zu seinem Bruder hin. Er hatte es schlecht einschätzen können, dabei hatte er sich wirklich stark zurückgehalten. Erleichtert sah er dann aber, dass sein Bruder nur lachte und sofort wieder vom Boden aufsprang, den Ball nahm und zu ihm zurückschoss. Tsubasa grinste und fing den Ball mit Leichtigkeit ab.
 

„Tsubasa Ohzora!“
 

Der Angesprochen blickte überrascht auf und sah in die wütenden Augen seiner Mutter. „Oh…ähm…Hi Mama!“
 

Natsuko Ohzora konnte es nicht fassen, da stand doch tatsächlich ihr Erstgeborener und spielte in aller Seelenruhe mit seinem Bruder Pässe zu kicken. „Was heißt hier Hi Mama? Was zum Teufel tust du bitte hier?“
 

So unschuldig wie es nur ging blickte Tsubasa seine Mutter an. „Ich spiele mit meinem kleinen Bruder?“
 

„Das sehe ich!“
 

„Mama, wieso schreist du denn?“
 

Kurz blickte Natsuko zu Daichi und seufzte. „Dein Bruder gehört in ein Krankenhaus!“
 

„Aber Mama, er ist wieder gesund!“ Strahlend lief Daichi zu seinem Bruder und sprang ihm fröhlich in die Arme hinein.
 

„Tsubasa, kommst du bitte mal ins Haus?“, sagte Natsuko zuckersüß und sah ihn streng an. „Allein!“, betonte sie dann nochmal.
 

„Ohoh, wenn Mama so drauf ist, kriegst du bestimmt Hausarrest“, befürchtete Daichi. „Wobei, du hast doch nichts kaputt gemacht?“
 

Tsubasa griente leicht gequält, er kannte es zu gut, wenn seine Mutter in dieser Stimmung war, dann sollte man ihr lieber nicht widersprechen. „Warte hier Daichi, ich bin gleich zurück!“ Seufzend setzte Tsubasa seinen Bruder auf den Boden ab. „Übe doch ein paar Kopfbälle und wenn ich wieder da bin, zeigst du mir wie oft du es schaffst den Ball mit deinem Kopf zu kicken!“
 

„Au ja“, freute sich Daichi und legte auch sofort voller Eifer los, er wollte unbedingt das sein Bruder sah, dass er auch talentiert war, schließlich wollte er in die Fußstapfen seines großen Bruders in Nankatsu mal treten. Endlich hatte sein Bruder mal Zeit für ihn und zwar nur für ihn und dann kam seine Mutter und holte ihn wieder weg. Gemein war das, jawoll!!
 

Vorsichtig als ob er die Höhle des Löwen betrat, folgte Tsubasa brav seiner Mutter. Kaum schloss sie die Terassentür hinter sich ging es auch schon los.
 

„Ich glaube ich spinne, du hast wohl ein paar Kopfbälle Zuviel abbekommen, oder wieso glaubst du bitte, was du hier machst?“
 

„Mama!“
 

„Nichts Mama, es gibt nichts, auch wirklich Garnichts, wie du mir das begreiflich machen kannst! Du solltest erst nächste Woche entlassen werden und das aus gutem Grund!“
 

„Mir geht es aber gut!“
 

„Du bist der unvernünftigste Mensch den ich kenne! Ich weiß das du Volljährig bist, aber verdammt noch mal, du benimmst dich in keinster Weise so!
 

Brav ließ Tsubasa die Strafpredigt seiner Mutter über sich ergehen, er sagte nichts mehr. Letztlich wusste er ja, dass er unvernünftig handelte, jedoch konnte er einfach nichts dafür, seit seiner Teenagerzeit hatte er eine große Abneigung gegen Krankenhäuser entwickelt. Er verbrachte nur so viel Zeit, wie unbedingt notwendig in diesen Häusern.
 

„Was soll ich nur mit dir machen?“
 

Schuldbewusst blickte Tsubasa auf, als sein Magen in der Stille anfing zu knurren und ihn erröten ließ.
 

„Ich sehe schon, du willst etwas essen!“ Seufzend schüttelte Natsuko Ohzora nur ihren Kopf und fragte sich wirklich, wieso ihr Sohn ihr das immer wieder antat? Und dann noch klammheimlich. Sie hätte ihn abgeholt, aber stattdessen überanstrengte er sich. „Na schön, du wirst dich jetzt zumindest auf die Couch legen und deine Füße wirklich stillhalten, ich will nicht sehen, wie du auch nur den Versuch startest einen Ball zu kicken, weder draußen, noch drinnen, weder mit deinen Füßen, mit deinen Beinen, deiner Brust oder deinem Kopf!“ Streng blickte sie ihren Sohn an, der nur stumm seinen Kopf nickte. Für außenstehende musste sich das vielleicht lustig anhören, aber sie hatte leider Gottes alles schon erleben müssen und ihr Sohn kam auf die glorreichsten Ideen, wenn es darum ging seinen Ball einzubeziehen. „Worauf wartest du noch?“
 

„Wie?“
 

„Couch, jetzt sofort!“
 

„Ähm, jaja..!“ Hastig wich Tsubasa zurück und verschwand aus der Küche. „Du wirst das aber Daichi erklären“, rief er seiner Mutter noch schnell zu ehe er im Wohnzimmer verschwand und sich auf die Couch plumpsen ließ. Bei aller Fürsorge, übertrieb es seine Mutter. Ja, er sollte langsamer machen, ja er sollte sich so gut es ging noch schonen, jedoch wäre er doch am Montag eh entlassen worden. Was machten da die paar Tage eher schon aus? Gelangweilt hangelte er nach der Fernbedienung und fing an durch die Kanäle zu zappen. Letztlich blieb er dann beim Sportkanal hängen.
 


 

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Genervt legte Sanae ihr Handy zur Seite. Das gab es doch wohl nicht. Sie hätte gleich bei ihm vorbeischauen sollen, doch sie wollte sich erst noch Zeit geben sich zu beruhigen, aber er meldete sich nicht einmal bei ihr. Betrübt öffnete Sanae ihr Fenster und starrte zum Mond hinauf. Vermisste er sie denn gar nicht? War sie ihm nicht mal so viel wert, dass er ihr eine SMS schrieb? War vielleicht alles doch nur leeres Gerede? Nein, sie wollte fair sein, immerhin handelte es sich hier um Tsubasa Ohzora. Er war der naivste Junge, Schrägstrich Mann, den sie kannte. Vermutlich dachte er einfach nur nicht daran. Trotzdem war es irgendwie deprimierend. Sie waren fest zusammen, aber irgendwie fühlte es sich dennoch nicht so an. Im Grunde könnte er jetzt in Sao Paulo sein. Es war wie früher, sie wartete und von ihm kam keine Reaktion. Stumm schloss Sanae das Fenster und legte sich auf ihr Bett. War es wirklich Liebe, das was Tsubasa fühlte? Langsam legte sie ihre Hand auf ihr Herz. Sie wusste genau, dass sie ihn liebte und Zwar so sehr, dass sie sich immer nach ihm sehnte. Am liebsten würde sie immer bei ihm sein. Noch versuchte sie es zu verdrängen, aber es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, dann müsste Tsubasa zurück zu seinem Leben nach Brasilien. Sie wollte nicht daran denken, aber sie war nicht so naiv zu glauben, das Tsubasa noch lange hierbleiben würde. Der Tag der Trennung würde schneller als ihr lieb war kommen und sie wollte jeden kleinen Moment der ihr geschenkt wurde auskosten. Doch Tsubasa machte es ihr wirklich verdammt schwer in seiner Nähe zu sein. Schniefend schnappte sie sich ihr Kissen und vergrub ihr Tränenbenetztes Gesicht daran. Sie liebte ihn so sehr und sie wollte immer bei ihm bleiben, wieso sah er das denn nur nicht? Sie würde auf ewig auf ihn warten, aber wie schön wäre es, wenn er sie einfach fragen würde, ob sie ihn begleiten würde? „Träum weiter Nakazawa“, schluchzte Sanae dann laut auf. Sie hasste es wegen ihm zu weinen, sie hatte schon viele Tränen wegen ihm vergossen und vermutlich waren dies hier auch nicht die letzten. Wieso musste Liebe nur so verdammt weh tun? Doch das schlimmste war vermutlich, das er es nicht einmal bemerkte, wie verletzlich sie eigentlich war. Erneut griff sie nach ihrem Handy, doch immer noch keine Nachricht von ihm. Ihr reichte es, morgen früh würde sie ihn zur Rede stellen. Er konnte sie nicht mehr wie irgendein Mädchen behandeln, sie war seine feste Freundin verdammt nochmal. Der Gedanke nicht mehr tatenlos rumsitzen zu müssen, tat ihr unheimlich gut. Sie hasste es einfach nur abzuwarten, leider hatte sie sich wohl daran gewöhnt auf ihn zu warten, aber damit war nun Schluss.
 


 

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Liebevoll strich Natsuko ihrem Sohn eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht, auch wenn er immer so stark tat, er brauchte wirklich noch Ruhe. Sanft nahm sie eine Fleecedecke und deckte ihn zu. Das Essen würde sie ihm warm stellen und sobald er aufwachte, könnte er dann endlich etwas essen. Leise um ihn nicht zu wecken, verließ Natsuko das Zimmer. Trotz dem er eigentlich schon aus den Kinderschuhen herausgewachsen war, so würde er doch immer ihr kleiner heißgeliebter Junge bleiben und sie würde sich eben immer sorgen um ihn machen. Leider setzte Tsubasa ständig seine Gesundheit aufs Spiel. Kurz dachte sie an Sanae. Sie würde es nicht einfach mit ihm haben, aber sie wird wissen, worauf sie sich mit ihm einließ. Immerhin kannten sie sich schon seit der Grundschule. Letztlich war sie froh, dass ihr Sohn endlich begriffen hatte, dass es noch anderes im Leben gab, außer Sport. Es war ebenso ein Bereich, der ihr große Sorgen bereitet hatte. Sie wollte für ihren Sohn nur das Beste und das schloss, eine liebe Freundin, Liebe und irgendwann eine eigene Familie mit ein. Fußball war nicht alles im Leben, doch scheinbar hatte ihr Sohn das endlich auch verstanden. Lächelnd sah sie auf die Uhr und erschrak, es wurde allerhöchste Zeit Daichi Bettfertig zu machen. Er würde sonst morgen sehr müde sein. Seufzend schlich sie mehr, als das sie ging durch die Hintertür in den Graten hinaus und schnappte sich ihren jüngsten Sprössling. „Wie du wieder aussiehst!“
 

„Mama, lass mich los, lass mich los!“
 

„Von wegen, dich stecke ich jetzt in die Wanne!“
 

„Nein, ich will nicht!“
 

„Und ob du willst!“
 

„Wie fies, Tsubasa lässt du Baden wann du willst“, schmollte Daichi beleidgt, als seine Mutter ihn auf die Arme hob.“
 

„Tsubasa duscht freiwillig jeden Tag!“
 

Abrupt verstummte Daichi, das war denn wohl nicht sein bestes Argument gegen, sein bevorstehendes Abendbad gewesen.
 

„Nun spiel nicht das beleidigte Sushi, es ist spät!“
 

Kann Tsubasa mir nachher noch eine gute Nacht Geschichte vorlesen?“
 

„Ich glaube nicht. Dein Bruder soll sich noch schonen, lass ihn bitte noch bis übers Wochenende in Ruhe!“, sagte Natsuko bestimmt. Wie sie Daichi kannte, würde er sonst seinen Bruder jede freie Minute belagern. Tsubasa soll sich dann zumindest noch zu Hause erholen, wenn er schon nicht im Krankenhaus bleiben wollte.
 

„Aber Mama!“
 

„Nichts aber Mama, dein Bruder ist Krank!“
 

Ihm ging es aber gut, dachte Daichi, sagte dann aber nichts mehr. Es hatte eh keinen Zweck. Seine Mama war immer viel zu sehr besorgt, wenn es um seinen Bruder ging, das hatte er auch in seinen jungen Jahren schon mitbekommen. Er erinnerte sich noch an letztes Jahr, als sein Bruder am Telefon nur über Halsschmerzen geklagt hatte, da hatte seine Mama ihn glatt zu seiner Oma nach Tokio gegeben und hatte sich in das nächste Flugzeug nach Brasilien gesetzt. Seine Mama war manchmal echt verrückt.
 


 

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Tsubasa war erschöpft, der Tag hatte ihn doch mehr geschlaucht, als er hätte zugegeben. Er bekam nichts um sich herum mit. Weder die Stimme seiner Mutter noch seinen kleinen Bruder, er bekam auch nicht das Klingeln des Telefons mit. Er schlief bis in den späten Vormittag des nächsten Tages hinein, als es an der Türe sturm läutete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Songohangirl1990
2021-02-07T14:19:55+00:00 07.02.2021 15:19
Voll super ich bin gespannt wie es weiter geht ❤😍


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