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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
In diesem Kapitel hab ich ein kleines Crossover zu meiner Sailor Moon FF "Leben, Liebe, Leiden – Seh in mein Herz, schau zum Horizont" mit eingebaut. Ein kleiner Gastauftritt. Man muss die FF aber nicht kennen für den weiteren Storyverlauf dieser FF. Viel Spaß beim lesen
Eure Dragonohzora
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Hausbesuch

Hausbesuch

Nervös klappte Tsubasa das Buch schließlich zu und starrte sie an. Was dachte sie nun von ihm? War sie enttäuscht?
 

„Es tut mir so leid, es war keine Absicht, ich wusste zuerst nicht, was das für ein Buch ist! Bitte hasse mich nicht!!“
 

Sie hassen? Kurz lächelte er. „Ich könnte dich nie hassen!“ Erschöpft ließ er sich wieder in das Kissen nieder. Es wunderte ihn selber, dass er nicht wütend war, aber wieso auch? Das waren nur belanglose Notizen eines närrischen Kindes.
 

„Tsubasa“, schluchzte Sanae plötzlich. Besorgt eilte sie sofort an seine Seite und half ihm, sich wieder hinzuliegen.
 

Stumm ließ sich Tsubasa helfen. Es ging ihm zwar gegen den Strich, dass ausgerechnet sie ihn so sehen musste. Er hasste es generell Schwäche zu zeigen oder auch nur zuzugeben, aber seine Anego hatte ihn zu seinem Bedauern schon häufiger in so einem Zustand sehen müssen, also war das für ihn auch in Ordnung. Er sah zu, wie sie ihn zudeckte, dabei war ihm so heiß, dass er am liebsten die Bettdecke wieder weggestrampelt hätte.
 

„Du bist wirklich nicht böse?“, flüsterte sie, während sie sich um ihn kümmerte und erneut einen kühlen Lappen auf seine Stirn legte.
 

„Sollte ich?“, stellte er ihr dann die Gegenfrage.
 

„Ja!“, raunte sie. „Du solltest wirklich sauer sein. Ich habe dein Tagebuch gelesen, das war nicht in Ordnung!“
 

„Wieso hast du es denn getan?“
 

Es war eine ganz einfache und verständliche Frage, aber mit der Frage hatte sie jetzt nicht gerechnet.
 

„Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil ich dich besser verstehen wollte.“
 

„Mich verstehen?“
 

„Ja, ich weiß einfach manchmal nicht, was in deinem Kopf so vorgeht. Ich liebe dich seit der Grundschule, aber wirklich verstehen?“ Verheerend schüttelte sie ihren Kopf. „Du bist ehrgeizig und hast immer deinen Traum gehabt, der Beste zu sein. Du wolltest immer nur eines und zwar auf dem Platz stehen, den Duft des Rasens einatmen und ganz einfach Fußball spielen und natürlich siegreich sein. Du wolltest dich immer messen mit den besten deiner Fußballwelt, aber alles was darüber hinaus geht erschien mir immer Fremd. Du warst immer zufrieden und immer so fröhlich. Ich hätte nie gedacht, dass ich wirklich eine Chance bei dir bekommen könnte, dass du überhaupt über deinen Tellerrand hinausgesehen hast, dass es doch noch so viel mehr gibt als Fußball. Nie hätte ich gedacht, dass du mich damals gesehen hast.
 

Betroffen hörte Tsubasa ihr ruhig zu. „Ich habe dich immer gesehen!“
 

„Klar, als deine persönliche Putze, als das Mädchen, das euch hinterherräumt und eure dreckigen Trikots wäscht!“
 

„Du vergisst deine gezuckerten Zitronen!“, warf Tsubasa noch ein und versuchte dann aber zu lächeln.
 

„So schlecht kann es dir vielleicht doch nicht gehen, wenn du schon wieder Scherze machen kannst!“
 

Tsubasa lächelte weiterhin, ehe er seufzte. „Sanae, natürlich habe ich dich gesehen, als Mädchen und wie ich dich gesehen habe“, gestand er ihr leise. „Ich habe dich ständig gesehen“, redete er unter Anstrengung weiter und berührte dabei den Lappen an seiner Stirn. Die Kühle tat ihm wirklich gut. „Du hast mich ganz schön durcheinander gebracht.“
 

Sanae seufzte. Das zu hören tat ihrem Herzen unheimlich gut. „Ich habe oft versucht dir meine Gefühle zu gestehen, aber ich habe mich nie wirklich getraut!“
 

Überrascht blickte Tsubasa sie an und lächelte dann. Wie hätte er dann wohl reagiert?
 

Als er sie anlächelte spürte Sanae ihr Herz schneller schlagen. „Damals in der Mittelschule, wo du dir deine Schulter ausgekugelt hast. Erinnerst du dich?“
 

Tsubasa verzog das Gesicht. „Ich erinnere mich zu gut!“ Vor allem an die Schmerzen. Es war nicht nur seine Schulter gewesen, sondern auch sein Fuß. Er hatte damals wirklich leichtsinnig seine Zukunft aufs Spiel gesetzt, aber er bereute es bis heute nicht. Diese Meisterschaft, war sogar bis heute eines der wichtigsten Spiele seines Lebens gewesen und mittlerweile hatte er wirklich viele Spiele gehabt, sogar bedeutendere und dennoch war es der Sieg seines Lebens gewesen, auch wenn es nur ein Unentschieden gewesen war.
 

Sanae nickte. „In diesem Sommer habe ich viele Versuche gestartet, es dir zu sagen, doch immer wenn ich kurz davor war, da verließ mich der Mut!“
 

„Der Mut?“
 

„Ja, mir wurde klar, dass ich einfach keinen Platz in deiner Welt habe! Weißt du, ich habe mir sooft ausgemalt, wie es wäre deine Hand zu nehmen und einfach nur zu halten. Du weißt es bestimmt nicht mehr, aber ich habe dich einmal zur Nachuntersuchung zum Arzt begleitet. Danach waren wir noch etwas im Park spazieren. Ich habe versucht dir nahe zu sein!“
 

Überrascht hörte Tsubasa ihr zu. Er erinnerte sich tatsächlich, dass sie ihn während den Spielpausen tatsächlich mal zum Arzt begleitet hatte. „Wann hast du versucht mir nahe zu sein?“ Daran erinnerte er sich allerdings nicht. War er so blind gewesen?
 

Gequält sah Sanae ihn an. „Du hast es nicht mitbekommen, ich war ganz kurz davor gewesen, deine Hand zu berühren!“
 

„Und dann?“
 

Betrübt starrte Sanae auf ihren Schoß.
 

„Dann hast du plötzlich über das gerade aktuelle Spiel geredet und hast mich einfach im Park stehen lassen um zum Stadion zu eilen. Was ich übrigens nicht besonders nett von dir fand!“, konnte sie sich nicht verkneifen zu erwähnen.

„Oh, ja da hast du wohl recht, das war nicht sehr nett gewesen!“ Müde schloss er seine Augen. „Es tut mir leid, wobei ich mich an den Tag erinnere.“
 

„Du erinnerst dich an diesen Tag?“
 

Plötzlich öffnet er wieder seine Augen. „Wie könnte ich denn nicht? Schließlich habe ich mal Zeit mit dir verbracht, ohne die Jungs!“
 

Nun war Sanae selber mal sprachlos, sie öffnete ihren Mund, verschloss diesen aber sofort wieder.
 

„Ich habe es immer sehr genossen, wenn wir alleine waren!“
 

„Bitte was?“, platzte sie schließlich nicht gerade leise heraus, so das Tsubasa Ohren klingelten.
 

„Das überrascht dich wohl“, stöhnte Tsubasa, während er sich kurz die Ohren zuhalten musste, fast glaubte er Sterne zu sehen. So gerne er es gerade genoss mit seiner Anego über vergangenes zu sprechen, so wünschte er sich dann doch, dass sie das vertagen könnten. Er würde den Teufel tun und es vor ihr zugeben, aber ihm ging es wirklich miserabel und er konnte nur mit Mühe seine Augen offenhalten. Sie brannten und taten ihm ziemlich weh, ebenso sein Kopf.
 

Entsetzt bemerkte Sanae, das Tsubasa Ruhe benötigte. Liebevoll nahm sie seine Hand in die ihrige hinein. „Ich glaube wir müssen wirklich mal miteinander reden, aber nicht jetzt. Du brauchst Ruhe. Wir reden, wenn du wieder gesund bist!“ Sie wollte noch etwas sagen, aber plötzlich klopfte es an der Tür. Verwirrt sah sie auf und erblickte einen sehr großen schwarzhaarigen Mann in der Tür, der sie freundlich anlächelte. Verwirrt überlegte Sanae, wer das wohl sein müsste, ehe ihr einfiel, das Natsuko erwähnt hatte, dass noch ein Arzt nach Tsubasa schauen würde. Eilig stand sie auf, um ihm Platz zu machen, auch wenn sie zu ihrem Bedauern Tsubasas Hand loslassen musste. „Sie wollen bestimmt Tsubasa untersuchen?“
 

Tsubasa sah zu dem ihm fremden Arzt. Der war Arzt? Den kannte er ja nicht? Der erschien ihm aber noch recht jung zu sein? Seine Mutter übertrieb es, er hatte nur eine fiebrige Erkältung und mehr nicht.
 

„Ja, deswegen bin ich hier“, erwähnte der schwarzhaarige freundlich und schloss hinter sich die Tür. Eigentlich war er hier nur in Nankatsu, weil er hier etwas erledigen musste und hatte dabei einen ehemaligen Kommilitonen einen Besuch abgestattet, der hier vor zwei Jahren, die Privatarztpraxis seines Vaters übernommen hatte. Er hatte ihn dann um einen gefallen gebeten, weil er es sonst nicht vor dem Abend geschafft hätte bei den Ohzoras vorbeizuschauen. Er war zwar noch Assistenzarzt, aber Hausbesuche waren da selbstverständlich kein Problem.
 

„Hallo Mr. Ohzora, ich bin Dr. Chiba“, stellte er sich schließlich vor.
 

Tsubasa seufzte. „Es ist nur eine Erkältung“, murrte er. Er konnte es garnicht leiden mit Mr. Ohzora angesprochen zu werden. Mr. Ohzora war sein Vater. Er selber, mochte es nicht ganz so förmlich. Gequält lächelte er also diesen Dr. Chiba an.

Sanae musterte diesen Arzt, den hatte sie hier in Nankatsu noch nicht gesehen, an so einen Arzt würde sie sich ganz bestimmt erinnern. Er sah wirklich sehr attraktiv aus.
 

„Geben sie mir nur was gegen die Kopfschmerzen und den Rest krieg ich schon alleine hin“, maulte Tsubasa.
 

Sanae schaute Tsubasa plötzlich streng an. „Entschuldigen Sie bitte Dr. Chiba, aber ich muss ihnen leider mitteilen, dass dieser Tölpel da im Bett, der mieseste Patient auf der ganzen Welt ist und sie am besten garnicht hinhören, was er so von sich gibt!“
 

„Danke für die Blumen“, schnaubte Tsubasa knurrig, ergab sich dann aber schließlich seinem Schicksal.
 

Dr. Chiba lachte nur. „Das Mädchen vor ihm, war denn wohl die Freundin von Mr. Ohzora!“ Er lächelte. „Mr. Ohzora…“
 

„Bitte tun Sie mir zumindest den gefallen und nenne Sie mich nur Tsubasa, sonst komme ich mir Steinalt vor!“
 

Überrascht blinzelte Dr. Chiba, nickte dann aber schließlich. „Einverstanden, also Tsubasa soll deine Freundin raus gehen, wenn ich dich untersuche?“
 

„Ich bleibe!“
 

Tsubasa sah plötzlich sanft zu Sanae und lächelte. „Da hören Sie es, sie bleibt!“
 

Der schwarzhaarige nickte. Er verstand es, seine eigene Frau würde auch nicht von seiner Seite weichen. Zum Glück wussten seine Patienten nicht, dass er selber wohl der schlimmste Patient sein konnte. Er sah dann beide freundlich an. „Ziehst du dann bitte dein Oberteil aus?“ Beschäftigt stellte er seine Tasche ab und holte zuerst ein Stethoskop und ein Ohrthermometer heraus!“
 

„Warte Tsubasa, ich helfe dir!“ Tsubasa würde sonst in seinem Zustand eine Ewigkeit brauchen. Bedauernd kam ihr in den Sinn, dass sie es sich irgendwie anders vorgestellt hatte, wenn sie ihm sein Oberteil mal ausziehen sollte. Ihr stockte der Atem, als sie seinen bloßen Oberkörper ansah. Himmel, er hatte echt an Muskeln zugelegt. Sie wollte wegschauen, konnte aber nicht. Bedauerlich, dass sie gerade nicht alleine mit Tsubasa war, sehr bedauerlich.
 

Tsubasa hatte wirklich nicht gewusst, wie schwer es ihm fiel, sich zu entkleiden. Man war ihm das peinlich, doch schließlich war es geschafft, als Sanae ihm schließlich geholfen hatte. Tapfer ertrug er die Untersuchung. Dieser Arzt schien irgendwie gründlicher zu sein, als all die anderen, die das Vergnügen oder eher das Pech hatten ihn als Patienten zu haben. Sein Hausarzt in Sao Paulo war bei weitem nicht so gründlich.
 

„Und?“ Bang knabberte Sanae an ihren Fingernägeln, doch der Arzt war sehr gründlich, vielleicht zu gründlich. Er schien hochkonzentriert zu sein und sagte nicht viel. Das dauerte ihr schlicht schon viel zu lange. Sie war nicht so der geduldige Mensch. Gerade glaubte sie, dass dieser Arzt etwas sagen wollte, bekam Tsubasa einen Hustenanfall. Besorgt berührte sie Tsubasas Schultern. Nicht zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, das Tsubasa schwere atmete, so als ob er nicht genug Luft bekäme und was machte sie? Sie textete ihn zu und sprach all ihre tieferen Gedanken aus und belastete ihn noch mehr. Sie schämte sich dafür. Ihrem Captain ging es wirklich sehr schlecht.
 

„Tja, ich möchte ehrlich sein. Ich denke, es wäre besser, wenn ich dich ins Krankenhaus bringen lasse!“ Ernst sah Dr. Chiba zu seinem Patienten. Die Symptome, sprachen eindeutig dafür, dass es sich nicht um eine einfache Erkältung handelte.
 

„Vergessen Sie es, ich bleibe hier!“
 

Sanae sah verärgert zu Tsubasa. Er hatte sich wirklich kein bisschen verändert, störrisch wie eh und je. „Tsubasa sei vernünftig“, versuchte sie nun auf ihn einzureden. „Du hast doch kein wichtiges Spiel!“
 

„Es wäre töricht von dir Tsubasa!“
 

Grummelnd starrte Tsubasa seinen kurzfristigen einbestellten Arzt an. „Ich habe nur eine Erkältung, deswegen belaste ich bestimmt nicht ein Krankenhaus, es gibt kränkere Menschen, denen nehme ich nur unnötig ein Bett weg!“
 

„Das ist ja sehr nobel von dir, aber leider scheint es keine einfache Erkältung zu sein!“
 

„Was?“ Sanae starrte den Arzt ungläubig an. „Was sagen Sie da?“
 

Schuldbewusst starrte Tsubasa zur Seite. Er kannte die Anzeichen, es war nicht seine erste Lungenentzündung, die er in den letzten Jahren bekommen hatte!“
 

„Ich werde dir jetzt erst einmal etwas gegen das Fieber geben. Wadenwickel sind zwar die erste Wahl, aber du hast eine Temperatur von 41Grad Celsius Tsubasa, damit ist nicht zu spaßen Es wundert mich wirklich, dass du überhaupt noch geistig anwesend sein kannst! Und dann werde ich kurz mit deiner Mutter reden. Vielleicht kann sie dich überzeugen.“ Er wusste, dass er den jungen Fußballer nicht zwingen konnte, er war gerade ebenso Volljährig und traf seine Entscheidung selber.
 

Stumm starrte Sanae ihren Captain an. Er würde ins Krankenhaus gehen und wenn sie ihn persönlich auf den Schultern hinschleppen musste.
 

Wie in Trance sah sie zu Dr, Chiba hin, der seine Arbeit tat und Tsubasa etwas gegen das Fieber verabreichte, ehe er seine Tasche packte und zur Tür ging. Entschlossen sah Sanae kurz zu Tsubasa. „Stell dich schon einmal drauf ein, dass du ins Krankenhaus gehst und mit diesen Worten ließ sie ihn alleine und folgte diesem Arzt.
 

Tsubasa hustete, als er Sanae hinterher starrte. Wieso ging sie denn jetzt? Erschöpft schloss er seine Augen. Kurz wünschte er sich in Sao Paulo geblieben zu sein. Er hasste Krankenhäuser so sehr…
 

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Natsuko sah von der Zeitung auf, auf die sie sich so oder so nicht hatte konzentrieren können, als sie Geräusche vernahm. Sorgsam faltete sie ihre Hände zusammen. Sie hatte ein seltsames Bauchgefühl. Als sie den Arzt sah, den sie heute zum ersten Mal gesehen hatte und daraufhin Sanaes Gesicht, ahnte sie, dass ihr Muttergefühl sie mal wieder nicht trügen würde.
 

„Was ist mit meinem Sohn Dr. Chiba!“
 

Sanae sah zu, wie der Arzt seine Tasche auf dem Küchentisch abstellte. „Ich tippe auf eine Lungenentzündung, daher rate ich Ihnen Mrs. Ohzora ihren Sohn zu überzeugen, dass ein Krankenhaus das Beste für ihn wäre. „Ich könnte Dr. Hinara zwar bitten, morgen nochmal nach ihrem Sohn zu schauen, aber im Krankenhaus wäre er besser aufgehoben. Dort haben Sie mehr Möglichkeiten!“ Beispielsweise seine Sättigung zu überprüfen und ihm gegebenfalls auch Sauerstoff zu geben. „Egal wie seine Entscheidung ausfallen wird, ich werde ihnen Antibiotika aufschreiben.

„Eine Lungenentzündung?“, piepte Sanae blass. Natürlich, wieso hatte sie nicht daran gedacht? Seine Kurzatmung, sein Husten, sein extrem hohes Fieber.
 

Natsuko seufzte. Es war klar, dass es keine einfache Erkältung war. “Lassen Sie mich raten. Mein Sohn verweigert alles!“ Der Blick des Arztes war ihr dann Antwort genug.

Mit festem Blick sah sie dann zu Sanae. „Hey, Tsubasa ist zäh!“
 

„Aber so stur“, schluchzte Sanae plötzlich auf.
 

„Ach Sanae!“ Natsuko Ohzora legte tröstend ihre Hand an ihre Schulter und sah denn Dr. Chiba an. „Ich werde meinem Sohn ins Krankenhaus verfrachten, da hat er kein Mitspracherecht!“, stellte sie es sofort klar. Das wäre ja noch schöner. „Es tut mir leid, dass er etwas schwierig ist, Leider lag er schon zu oft im Krankenhaus.
 

„Dennoch benötigen Sie seine Zustimmung!“
 

„Rufen Sie den Transport, seine Zustimmung werde ich bekommen!“
 

Dr. Chiba sah kurz auf seine Uhr und nickte dann. „Ich werde alles fertig machen, packen sie ihm ein paar Sachen“, sagte er schließlich.
 

Natsuko nickte und sah zu Sanae. „Bist du so lieb und gehst hoch zum Packen? So wie ich Tsubasa kenne, hat er seine Reisetasche noch nicht wieder verstaut, sie müsste noch in seinem Zimmer stehen!“
 

„Natürlich!“ Dankend verbeugte sie sich vor Dr. Chiba. Vielen Dank, dass sie trotz allem so nett sind!“ Sanae versuchte sich an einem Lächeln, als sie wieder hochsah. Kurz blinzelte sie. Er war echt noch Jung, zwar älter als sie und Tsubasa, aber seine Augen strahlten irgendwie eine gewisse Reife aus, so als ob sie schon mehr gesehen hätten. Seine ganze Haltung war, wie nicht von dieser Welt. Wäre sie nicht schon unsterblich in ihren Tsubasa verliebt, hätte sie wohl ein Auge auf diesen unverschämt gutaussehenden und seltsam extrem hübschen Arzt geworden. Irgendwie faszinierten seine Augen sie. Er hatte blaue Augen, was sie echt merkwürdig für einen Japaner fand.
 

Natsuko sah Sanae kurz nach, als diese dann aus der Küche verschwand um zu packen. Dr. Chiba telefonierte kurz mit der Klinik um sie anzumelden und bestellte einen Krankenwagen, ehe er einige Papier aus der Tasche herausholte und sie ausfüllte.

„Das Mädchen liebt meinen Sohn sehr! Sie würde alles für ihn tun, ihn vermutlich sogar mit einem gewaltigen Tritt in seinen hübschen Po ins Krankenhaus befördern. Sagen sie Dr. Chiba waren Sie schon einmal verliebt?“
 

Der Schwarzhaarige hob kurz seinen Kopf und sah nachdenklich zu Mrs. Ohzora hinüber. Seine Gedanken gingen kurz zu seiner wunderhübschen Frau, ehe er lächelte. „Ja“, das war…bin ich!“ Er senkte dann wieder seinen Kopf, um das letzte Blatt auszufüllen, ehe er den Kugelschreiber einsteckte.

Natsuko schob Dr. Chiba eine Tasse Kaffee hin. „Wissen sie, mein Sohn war lange Zeit blind für die Liebe, dabei war sie Jahre direkt vor seinen Augen!“
 

Das kam ihm wage bekannt vor. „Ich verstehe!“
 

„Die beiden haben es nicht leicht, sie leben in verschiedenen Ländern, aber ich bin froh, dass mein Sohn endlich auf sein Herz gehört hat!“
 

Auch das kam ihm äußerst bekannt vor. „Meine Frau und ich leben auch in verschiedenen Ländern, ich kann es also sehr gut nachvollziehen!“
 

Überrascht sah Natsuko hoch. „Wo lebt denn ihre Frau?“
 

„In Tokyo!“
 

„Ja, aber und sie?“
 

Dr. Chiba lächelte und stand denn auf. „In England, genau genommen in Cambridge!“
 

„Das verstehe ich jetzt nicht!“
 

Dr. Chiba konnte nur lächeln. „Meine Frau wird zu mir ziehen…irgendwann! Ihr fällt es etwas schwer alles hinter sich zu lassen, wir sind noch nicht solange verheiratet.“ Er erwähnte lieber nicht, dass seine noch recht junge Ehefrau gar nicht wusste, dass er sich zurzeit in Japan aufhielt. Das hätte nur zu weiteren Fragen geführt und dann würde es wirklich kompliziert werden. Er telefonierte zwar jeden Tag mit ihr, aber seine wunderhübsche Sirene dachte, er rief sie aus Cambridge an.
 

Natsuko nickte und dachte an Sanae. Da war Sanae wohl anders, ihr Sohn brauchte doch nur mit dem Finger zu schnipsen und Sanae würde ohne zu zögern an seine Seite eilen, egal in welches Land Tsubasa hinwollen würde. Sanae würde mit ihm gehen.
 

„So, ich habe soweit alles fertig. Diese Papiere geben Sie bitte den Rettungssanitätern, die wissen dann was zu tun ist!“ Er lächelte Mrs. Ohzora freundlich an. „Ich muss mich jetzt leider verabschieden!“
 

„Ich bin dankbar das sie hier waren!“
 

„Und denken sie bitte an die Erlaubnis ihres Sohnes“, erinnerte er sie noch daran, ehe er seine Arzttasche nahm.
 

„Natürlich!“ Natsuko brachte ihn dann zur Tür, als sie auch schon den Krankenwagen bemerkte. Kurz sah sie auf die Papiere, wo noch die Visitenkarte des jungen Arztes rangetackert worden war.
 

Assistenzarzt

Dr. Mamoru Chiba.

Addenbrooke‘s Hospital

Hills Rd, Cambridge CB2 0QQ, Vereinigtes Königreich

Notfallnummer 01223/ XXXX


 

Darunter hatte er noch handschriftlich eine weitere Nummer dazu geschrieben. Er war wirklich ein sehr netter Arzt, doch schließlich ließ sie die Unterlagen sinken. „Sanaeeeeeeeeeeeeeeee“, rief sie denn laut. „Bist du soweit?“ Hastig machte sie die Tür auf und fing dann an, mit einen der Sanitäter zu sprechen.
 

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In aller Eile hatte Sanae das nötigste zusammengepackt. Das was noch fehlen würde, könnte Natsuko dann in Ruhe packen. Leise schlich sie denn zu Tsubasa. Er war wieder eingeschlafen. Unglücklich kniete sie an seinem Bett und sah zu ihm. „Was machst du nur immer für Sachen? Tränen liefen ihren Wangen herunter, ehe sie sanft ihre Lippen auf seine presste und ihn verzweifelt anfing zu küssen.
 

Unruhig bewegte sich Tsubasa und fing an seine Lippen zu bewegen. Was für ein wunderschöner Traum, seine Sanae weich und zart, wie sie sich an ihn schmiegte, ihre weichen Brüste gegen seinen Brustkorb drückte.
 

Als Sanae Natsukos Stimme hörte, lies Sanae von seinen Lippen ab und umarmte ihn sanft. „Werde so schnell es geht wieder gesund, doch dann wurde die Tür geöffnet und Sanae musste den Sanitätern Platz machen. Stumm sah sie zu, wie sie ihren schlafenden Tsubasa auf eine Trage packten und ihn in warme Decken einwickelten, ehe sie ihn auf der Trage festschnürten. Ihr Herz tat weh, als sie zusehen musste, wie sie ihn wegbrachten. Viel Erinnerungen stürmten auf sie ein. Damals als sie ihm vom Platz tragen mussten. Tränen verschleierten ihr Gesicht, als sie sich an ihr Herz faste. Sie liebte ihn so sehr, so unendlich. Er musste schnell wieder gesund werden. Sie litt mit ihm, dass tat sie immer, wenn es ihm nicht gut ging.
 

„Sanae?“ besorgt trat Natsuko zu dem Mädchen, das sich ihr Sohn auserkoren hatte. „Willst du mit dem Krankenwagen fahren? Ich fahre dann mit dem Auto hinterher!“
 

Stumm nickte Sanae nur. Kurz hob sie Tsubasas Tagebuch auf, das wieder auf dem Boden lag und steckte es ein. Tsubasa schien ja keine Probleme damit gehabt zu haben, dass sie da reingesehen hatte, vielleicht würde es sie ja etwas ablenken? Zumindest hoffte sie das.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Smileeveryday
2021-01-03T16:39:22+00:00 03.01.2021 17:39
Wieder so ein tolles Kapitel 😍 direkt wieder verschlungen, bin schon ganz aufs nächste gespannt🙈hoffentlich wird tsubasa bald wieder gesund ☺️
Antwort von:  Dragonohzora
03.01.2021 19:02
Hallo Smileeveryday,

vielen lieben Dank für dein Kommi:) Ich freue mich sehr darüber, ich hoffe, das es morgen schon weiter gehen kann.

Herzliche Grüße
Dragonohzora
Antwort von:  Smileeveryday
03.01.2021 19:05
Oh wundervolle Neuigkeiten!

Wird es in deiner Geschichte „du gehörst zu mir!!!“ auch bald weiter gehen?:)


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