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It's hard to be your bestfriend.

Hauptprojekt. | NEUES. ♥
von

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Chαpter Ten


 

Chapter 11 ~ Wenn ein gebrochenes Herz beginnt zu bluten.
 

Unruhig tigerte er auf dem cremefarbenen Teppichboden auf und ab, seine Augen wirkten leer und ausdruckslos, während er immer und immer wieder durch den leeren Warteraum sah. Nachdem er im Krankenhaus ankam, hatte man ihm mitteilen müssen, dass sich die Rosahaarige bereits in der Notaufnahme befand und ernsthafte Wunden aufzuweisen hatte. Besucher waren in ihrem momentanen Zustand nicht zulässig, während sie unter strenger Bewachung außer Lebensgefahr gebracht werden sollte. Lebensgefahr…. Er raufte sich seine schwarzen Haare und sah verzweifelt auf den immer noch leeren Flur. Noch immer war dieser wie ausgestorben, keine Menschenseele war sichtbar, nicht einmal der Arzt, der für die junge Haruno zuständig war, was bedeutete, dass sie immer noch zur Behandlung der Rosahaarigen in ihrem Zimmer waren, um Besagter das Leben sichern zu können.
 

Geräuschvoll wurde die Tür des Wartezimmers aufgerissen und ein mitgenommener Mitshiro Haruno rannte mit großen Schritten auf den Schwarzhaarigen zu. Das Gesicht des sonst so jungaussehenden Mannes war getränkt von Sorge und Furcht, während der Familienvater ausgelaugt vor ihm zum Stehen kam. „Sasuke, was ist passiert, was…? Wieso? Warum ist sie blind über die Hauptstraße gerannt?“ Seine Stimme war kratzig und es war ihm deutlich anzuhören, dass ihm der Schock und die Angst um seine geliebte Tochter immer noch in den Knochen saßen. Sasuke räusperte sich, denn er wusste, dass das, was er nun sagen würde, durchaus falsch interpretiert werden konnte – und es lag nicht in seiner Absicht, Sakuras Vater zu verletzen. In keinster weise, aber langsam wollte er wissen, was hier für ein Spiel gespielt wurde.
 

„Nun, das Letzte, was ich mitbekommen habe war, dass sie einen Anruf bekommen hat – von ihnen. Erst starrte sie wie apathisch an die Wand und reagierte gar nicht, bis sie aufsprang und dann scheiße noch mal über diese beschissene Hauptstraße rannte wie eine Bekloppte.“ Er fasste sich an den Kopf. Wieso hatte er nicht schneller reagieren können – wieso hatte er sie nicht unterwegs einholen können, wenn er doch so ein begnadeter Sportler war? Er hatte sie in gewisser Weise im Stich gelassen. Diese Gedanken ließen ihn nicht mehr los. Er machte sich unglaubliche Vorwürfe. Wieso war er nicht da gewesen? Ein Gefühl von Schwindel und Übelkeit überkam ihn und ließ seinen Blick verklaren. Einer seiner Schritte wurde durch die plötzliche Koordinationslosigkeit beeinträchtigt und der Uchiha-Spross stolperte, konnte sich jedoch gerade noch so fangen, ehe er sich zur Vorsicht auf einen der unbequemen Krankenhaussessel fallen ließ. Herr Haruno betrachtete das Schauspiel still, er hätte ehrlich gesagt auch gar nicht reagieren können, wäre Sasuke gefallen. Viel zu groß war immer noch die eigene Angst um seine kleine Prinzessin und das, was er da gerade gehört hatte, ließ ihm sein Frühstück fast hochkommen. Starr waren seine Augen auf einen imaginären Punkt gerichtet, den der Schwarzhaarige nicht sehen konnte, doch seine leise, raue Stimme riss den jungen Geschäftsmann aus seiner Starre.
 

„Was haben sie ihr gesagt?“
 

Er musste es wissen, denn dann konnte er wenigstens nachvollziehen, was die Rosahaarige so aus der Fassung gebracht hatte und vielleicht, nur vielleicht, konnte er sie dann ja auch verstehen. Er wollte sie verstehen. Ihm wurde mulmig zumut und alles in ihm schien sich übergeben zu wollen, als sein Gegenüber betrübt den Kopf sinken ließ und eine einzelne Träne aus seinem Auge quoll, dann noch eine und wieder eine. Sasuke wusste nicht, wie er reagieren sollte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es ihrem Vater so nahe gehen würde. Still wartete er, bis der Braunhaarige ihn mit festen Blick fixierte und sich schließlich ihm gegenüber in einen der Sessel fallen ließ: „Nun, da du für mich in gewisser Weise wie mein eigener Sohn bist, Sasuke, werde ich vollkommen ehrlich zu dir sein – früher oder später würdest du es eh herausfinden. Ich war gerade zu Hause angekommen, Sakura war nicht anwesend, warum auch, wenn ich fast nie Zeit für meine Kleine habe? Es wäre sinnlos für sie sich zu Hause einzuschließen und auf mich zu warten. Ich nahm an, dass sie entweder bei dir, Naruto oder Ino sei – vielleicht hat sie auch mit euch allen etwas zusammen unternommen.“ Man merkte deutlich, dass es ihm nicht leicht viel eben Erlebtes noch einmal aufzuwühlen, scheinbar war er noch nicht in der Lage gewesen, die jüngsten Geschehnisse zu verarbeiten. „Ich habe mich nicht weiter darüber gewundert, dass sie nicht zu Hause war, bis“, er stockte und für einen Moment schien es, als würde seine Stimme ihm versagen, „ ich den Anruf bekommen habe. Ich habe mich als Erstes gewundert, was die Polizei denn bei mir will, ich habe mich darauf eingestellt, dass Sakura wieder Scheiße gebaut hatte, das wäre ja nun nicht das erste Mal bei ihrer Vergangenheit hätte es mich nicht verwundert. Aber sie haben mir etwas gesagt, dass mir den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Ich war vollkommen fertig und habe aus einem Akt der Verzweiflung Sakura angerufen, ich habe nicht daran gedacht, wie es wohl wirken musste, wenn ich ihr vollkommen verzweifelt sage, dass… dass… ihre Mutter heute Morgen gestorben ist.“
 

Unglauben spiegelte sich in den schwarzen Onyxen des Uchihas wieder, als er den letzten Satz verstand. Die Rosahaarige hatte nie Kontakt zu ihrer Mutter, zumindest nie wirklich guten, dennoch war sie in ihrem Leben Teilhaber gewesen und eben dieser Mensch, war von jetzt auf gleich aus ihrem Leben verschwunden. Nun wusste er auch, wieso sie zu Erst nicht auf seine Versuche sie anzusprechen reagiert hatte. Sie hatte zu sehr unter Schock gestanden. Allerdings zweifelte er an, dass ihre Sorge ihrer Mutter galt. Ihr Vater, der wichtigste Mensch in ihrem Leben, hatte am Telefon verzweifelt und gebrochen sie angerufen und es war nicht die Trauer um ihre Mutter gewesen, die sie hatte rennen lassen, sondern die Angst, dass diese Nachricht ihren Vater so dermaßen aus der Fassung bringen konnte, dass sie nachher auch noch ihn verlor. Sasuke schwieg. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
 

In diesem Moment kam eine gehetzte Krankenschwester in das Wartezimmer zu den beiden jungen Männern. Ohne lange nachzudenken überbrückte der Uchiha die letzten Meter, die Worte verließen seinen Mund, noch bevor er selbst bemerkte, dass er sie eben ausgesprochen hatte: „Wie geht es ihr? Kann ich sie sehen?“ Er wollte sie sehen, sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb. Er wollte zu ihr und sie sehen. Sich überzeugen, dass es ihr gut ging, zumindest den Umständen entsprechend. Er wollte ihr in dieser Zeit zur Seite stehen. Milde lächelnd blickte die zierliche Schwarzhaarige zu dem Erben auf, der gut einen Kopf größer war als sie selbst. „Sakura Haruno geht es nicht gut, dass wäre gelogen, aber sie ist über den Berg. Jedoch muss ich Ihnen dazusagen, dass es bei Überforderung oder Störungen jeglicher Art zu einem Rückfall kommen könnte und sie wieder in akuter Lebensgefahr wäre. Wir haben ihr Beruhigungsmittel gegeben, sie schläft momentan und der Chef erhofft sich so, dass sich wenigstens etwas Kraft wieder regenerieren könnte. Mehr können wir momentan nicht für sie tun, da sie durch die starken Blutungen sehr viel Blut verloren hat und diverse Prellungen, die keinesfalls nett aussehen, vom Unfall davongetragen hat. Es tut mir leid, Herr Uchiha.“
 

… Mehr können wir momentan nicht für sie tun.
 

Immer und immer wieder schossen ihm die Worte durch seinen Kopf, er musste sie gar nicht mehr sehen um zu wissen, wie es ihr ging. Auch wenn die Krankenschwester es ihm vorsichtig und durch die Blume gesagt hatte, scheinbar hatte sie gehofft, es würde schlussendlich ein minderschwerer Schock werden, konnte er es doch deutlich ausmachen. Auf gut deutsch gesagt, es ging der Rosahaarigen beschissen und die Ärzte waren momentan noch nicht in der Lage sie voll und ganz zu genesen. Sein Herz setzte einen Moment aus, nur um im nächsten sich krampfhaft zusammen zu ziehen und noch schneller gegen seinen durchtrainierten Brustkorb zu hämmern. Er wollte zu ihr, durfte aber nicht. „Verdammte Scheiße!“
 

Ein Vibrieren in seiner schwarzen Short ließ ihn aus seiner Verzweiflung hochschrecken und einen Moment desorientiert und planlos auf sein Handy blicken, auf dessen Display der Name der Person stand, die ihm gerade eine SMS geschrieben hatte.
 

Naruto
 

Ohne lange nachzudenken ging er in sein Startmenü und klickte auf `Öffnen´.
 

Nachricht von Naruto

Hey Alter, wo bleibst du denn schon wieder?

Sonst bin ich doch immer der Letzte, mach mal keine Scheiße okay, Teme? ;)

Nein jetzt im Ernst. Ich warte schon seit zwanzig Minuten am Skater!
 

Einen Moment lang starrte Sasuke planlos auf sein Handy, bis es ihm schlagartig wieder einfiel. Er und Naruto hatten sich heute eigentlich zum Skateboarden verabredet und wollten mal wieder ganz unter Männern etwas unternehmen, wie Naruto es immer so schön zu formulieren wusste. Er hatte ganz vergessen seinem besten Freund abzusagen und ihm die momentane Situation zu erklären.
 

Naruto unterdessen schaute ungeduldig auf sein Handy. Er saß bereits im Park auf der Bank, an der sie sich immer trafen und hatte die erste Dose Cola schon geleert. Wahrscheinlich war diese Cola das Einzige gewesen, was ihm vor einen Hitzekoller in den letzten Minuten, in denen er auf den werten Herr Uchiha gewartet hatte, bewahrte. Sasuke kam sonst nie zu spät, im Gegenteil, er hasste Unpünktlichkeit. Langsam machte sich der Blondschopf Gedanken, ob seinem besten Freund etwas zugestoßen sein konnte, auf Grund dessen er verhindert sein könnte. Der Gedanke, dass es Sasuke nicht gut gehen könnte, weil ihm sonst was passiert sein könnte, machte den Uzumaki ganz verrückt. Erleichtert stöhnte er kurz auf, als er den Klingelton seines Handys erkannte und den Anrufernamen darauf las.
 

Sasuke
 

„Alter, wo bist du?“

„Im Krankenhaus.“

Naruto stockte der Atem und er schnappte hörbar nach Luft. War dem Schwarzhaarigen vielleicht doch etwas zugestoßen? Was zur Hölle tat er um in ein Krankenhaus zu müssen? Seine nächsten Worte klangen ungläubig, als Naruto wieder das Wort ergriff, da sich eine kurzzeitige Stille zwischen ihnen ausgebreitet hatte: „Und was tust du da?“ Er hörte wie Sasuke am anderen Ende der Leitung gequält aufstöhnte. Naruto konnte es sich schon fast bildlich vorstellen, wie der Uchiha die Augen schloss und sich die Stirn in kleinen Kreisen massierte, um so seine Gedanken ordnen zu können und die Fassung zu wahren. Das tat er immer. Doch mit den nächsten Worten hatte er nicht gerechnet und ihm schien es, als würde ihm jemand den Boden unter den Füßen wegziehen, als er Sasukes Erläuterung der Situation begriff. „Ich bin wegen Sakura hier. Sie wurde von einem Auto angefahren, als sie nicht aufgepasst hat. Die Ärzte lassen mich nicht zu ihr, weil sie scheinbar noch in einem kritischen Zustand ist.“ Naruto konnte deutlich hören, dass es ihm an die Substanz ging, dass er nicht zu Sakura durfte und das sich der Zustand der Rosahaarigen immer noch im kritischen Bereich befand. Naruto selbst musste kurz hart schlucken, doch der Kloß, der sich bei der Nachricht über den Zustand der jungen Haruno in seinem Hals gebildet hatte, verschwand dennoch kein bisschen und augenblicklich wurde er von Sorge überschwemmt. Was machte das Mädchen auch, dass sie sich von einem Auto anfahren ließ, dachte der Uzumaki verzweifelt. „Sasuke, soll ich vorbeikommen?“

„Nein, das ist scheinbar nicht nötig. Heute werden wir eh nicht mehr zu ihr gelassen und es besteht auch keine Chance das zu ändern, die Ärzte wollen uns bescheid geben, wenn sie außer akuter Gefahr ist. Momentan ist sie angeblich noch zu instabil. Kommst du mit ein Eis essen? Ich brauch wenigstens ein bisschen Ablenkung von der ganzen Scheiße hier.“ „Natürlich. In zehn Minuten am alten Italiener.“ Und schon hatte Sasuke aufgelegt und ein schnelles Tuten war das Einzige, was der Blonde in seiner momentanen Verfassung realisieren konnte. Ohne lange nachzudenken schwang sich der Chaot auf sein Skateboard und raste, ungeachtet der vielen Passanten, den Park entlang zu ihrer Stammeisdiele, wo sie sich früher als Kinder immer trafen. Er wusste, dass der Uchiha ihn gerade in dieser Zeit brauchte.
 

Mit gesenktem Kopf und halbniedergeschlagenen Augen schlich er durch die Fußgängerzone. Die Prognose um ihren gesundheitlichen Zustand ließ ihm keine Ruhe mehr. Er hatte gehofft, alles würde wieder gut werden. Das sie in ihrem Bett liegen würde, der Arzt ihn einlassen würde und sie ihm ein liebevolles, müdes Lächeln schenken würde, sobald er sich an ihr Bett im Krankenzimmer gesetzt hätte. Doch so war es nicht. Ohne sie kam ihm alles auf einmal so leer vor – als wäre die Welt im tristen Grau gehalten. Er seufzte schwer und besah sich die volle Fußgängerzone, ehe er die Straße überquerte und auf eine gut besuchte italienische Eisdiele zusteuerte und einen Tisch im Schatten der prunkvollen Terrasse wählte.
 

Früher hatte er es immer als angenehm empfunden zwischen den anderen Gästen des Cafés zu sitzen, die an Zweimanntischen saßen, während die Terrasse selbst etwas höher als die angrenzende Fußgängerzone gelegt war und ein kleiner, mit blumenbeschmückter Zaun eine Art Umrandung bildete. Mühsam besah er sich der bunten Blumen, von dessen Farben er immerzu fasziniert war und plötzlich machte sich ein weiterer Kloß in seinem Hals bemerkbar und ließ ihn scharf die Luft einziehen. Früher war er immer mit ihr hier gewesen und hatte zusammen mit Sakura und Naruto Eis gegessen und Kaffees geschlürft. Er erinnerte sich noch genau daran, wie sie den Blick nicht von den Blumen lassen konnte und ihren männlichen Begleitern von der wundervoll harmonierenden Kombination der Blütenfarben vorschwärmte. Sie hatte so frei und unbeschwert ausgesehen, wenn sie hier waren. Selbst Naruto hatte sich nach einer Zeit für die bunte Blumenvielfalt begeistert, auch wenn er immer mit einem genuschelten `Weiber´ kaschiert hatte um nicht zu zeigen, dass er sich für so etwas `unmännliches´ interessierte. Seine beiden besten Freunde hatten jedoch immer das Aufblitzen in seinen ozeanblauen Augen gesehen, die Sakura immer so niedlich als `Welpenaugen´ bezeichnet hatte.
 

Bei der Erinnerung huschte ihm ein Lächeln auf sein Gesicht. „Leider hatten wir in letzter Zeit viel zu viel zutun, als das wir uns hier getroffen haben“, schoss es ihm durch den Sinn und er spürte das plötzliche Verlangen in sich aufkeimen wieder zusammen mit ihnen hier zu sitzen und seine Zeit zu verschwenden.
 

„Hey!“ Aus seinen Gedanken gerissen besah der Schwarzhaarige Naruto im ersten Moment mit einem verständnislosen Blick, ehe er zurück in die Realität kehrte. „Hey.“ Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus, ehe sich Naruto räusperte und seine Stimme erhob. Man konnte ihm deutlich ansehen, dass es ihm unangenehm war darüber zu sprechen, als wüsste er, dass er eigentlich lieber über dieses Thema schweigen sollte: „Wie geht es dir?“ „Meinst du die Frage ernst?“ „Du hast ja recht, das war eine bescheuerte Frage. Was hat der Arzt denn genau gesagt?“
 

„Ihr Zustand ist noch nicht stabil genug, um sie besuchen zu können. Sie ist außer Lebensgefahr, dass kann sich aber jede Sekunde ändern. Durch Stress oder irgendeinen anderen belanglosen Scheiß.“ Naruto schloss mitfühlend seine blauen Augen. Er wusste wie sich Sasuke fühlte und plötzlich breitete sich auch in ihm diese unglaubliche Leere aus, auch wenn er wusste, dass es für Sasuke noch um einiges schlimmer sein musste. Er hatte jemanden den er liebte und der ihn liebte, mit dem er sein Leid am besten Teilen konnte und für den sein Herz schlug. Er wollte sich gar nicht vorstellen was wäre, wenn er in diese Situation gekommen wäre und Hinata im Krankenhaus läge und jede Sekunde wieder in Lebensgefahr geraten könnte. Er würde durchdrehen. Sasuke hingegen war schon seit Sandkastentagen mit der Pinkhaarigen zusammen. Seit dem Kindergarten waren beide unzertrennlich wie Pech und Schwefel und dann… hatten sie sich ineinander verliebt und nun lag vermutlich die Liebe seines Lebens in einem ungewissen Zustand im Krankenhaus. Doch plötzlich schoss ihm etwas völlig anderes durch den Kopf.
 

„Sasuke?“ Er erwartete keine Antwort, er wusste auch so, dass Sasuke ihm zuhörte. Er schloss kurz seine Augen und atmete tief ein und aus, ehe er fortfuhr: „Wissen Ino und die anderen schon davon?“

„Ich habe ihnen nichts gesagt.“ Und das konnte er ihm auch nicht verübeln, immerhin sah Naruto, wie beschissen es ihm ging. „Ey Alter, lass dich nicht so hängen. Sie wird’s schon packen, ehrlich.“
 

„Ich glaube, ich brauch ein bisschen Ablenkung.“ Er wusste es wirklich zu schätzen, dass sich Naruto die Zeit für ihn genommen hatte und sofort bereit war herzukommen, aber momentan würde es ihn wahnsinnig machen, müsste er noch hier herumsitzen und in aller Seelenruhe sein Eis essen. Er musste weg, musste sich ablenken. Naruto sah ihn aus viel sagenden Augen an und sofort wusste Sasuke, dass er ihn verstand. „Ich komme morgen aber vorbei um zu schauen, ob es dir auch wirklich gut geht, okay?“ Seine Stimme hatte etwas Mütterliches an sich, als er seinem besten Freund nachschaute, wie sich dieser langsam von seinem Tisch entfernte und auf die volle Fußgängerzone zuschritt, ehe er schließlich in der Menschenmenge verschwunden war. „Bau keinen Scheiß, Teme.“ Und das hoffte Naruto inständig. „Hinata? Hey kann ich vorbeikommen? Ich vermisse dich und ich habe dir noch etwas Wichtiges zu sagen.“
 

Er blieb stehen und schaute auf das riesige gepflegte Gebäude. Seine Schritte hatten ihn unbewusst noch einmal am Krankenhaus vorbeilaufen lassen. In einem dieser vielen Zimmer lag Sakura und er wusste nicht einmal, ob sie seine Hilfe brauchte. „So oder so, du hättest ihr eh nicht helfen können“, schoss es im nächsten Moment durch seinen Kopf. „Scheiße!“ Wütend trat er vor einen am Bürgersteig stehenden Mülleimer, welcher klappernd aus seiner Halterung brach und scheppernd zu Boden stürzte. In diesem Moment hasste er sich selbst aus tiefster Seele für seine Machtlosigkeit. Ein Ziehen durchfuhr seinen Brustkorb und ließ ihn schmerzlich aufkeuchend nach Luft schnappen, ehe er sich reflexartig an die Stelle seines Brustkorbes fasste, wo er immer noch das unangenehme Ziehen spürte.
 

Er hatte keine Ahnung wie lange er dort oder wie spät es schon war, als er immer noch an der zugequalmten Bar des X-Clubs saß und seinen nächsten Tiquila mit einem Zug leerte. Wie auf Kommando erschien der Kellner und nahm ihm das leere Glas für Spirituosen ab, nur um kurz danach ein neues vor ihm hinzustellen, dass der Schwarzhaarige mit einem knappen Nicken angeordert hatte. In seinem Kopf machte sich langsam aber sicher schon leichte Benebelung breit, doch anstatt das Glas stehen zu lassen und den Club zu verlassen, betrachtete er die durchsichtige Flüssigkeit und nahm einen langen Zug des alkoholischen Getränkes. Normalerweise hielt er nichts von Leuten, die sich sinnlos besoffen und am nächsten Tag keinerlei Erinnerungen mehr hatten, was sie am vorhergehenden Tag getan hatten, doch momentan war es ihm ziemlich egal, was andere von ihm hielten oder was seine eigentliche Abneigung gegen diese sinnlosen Besäufnisse anging.
 

Auf der Tanzfläche tanzten Teenager aller Altergruppe und als er sich einen Moment lang an der Menschenmasse mit seinem Blick verfing, bemerkte er ein ihm sehr bekanntes Gesicht, dass geradewegs auf ihn zugestöckelt kam.
 

Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn hier halbbesoffen anzutreffen, scheinbar sollte heute ihr Glückstag sein und er sah alles andere als glücklich aus. Das war die Chance ihm zu beweisen, wie liebenswert sie doch war, indem sie ihm einfach noch einen Drink bestellte und ihn dann mit sinnlosen Bekundungen wie `Alles wird gut´ oder `Mach dir keine Sorgen´ aufbauen würde. Wobei er aussah, als hätte er schon genügend Drinks intus und das sie sich das Geld für einen weiteren würde sparen können.
 

Schwungvoll und mit einem liebreizenden Lächeln auf den Lippen ließ sie sich ihm gegenüber auf den Barhocker fallen und warf ihre rote Haarpracht nach hinten. Die verhassten Blicke der anderen weiblichen Clubbesucher - die nun auf ihr hafteten - ignorierte sie gekonnt. Daran hatte sie sich schon damals, während er noch mit ihr, und nicht diesem pinkhaarigen Flittchen zusammen war, gewöhnt. Es war nun einmal Tatsache, dass Sasuke selbst sturzbesoffen die heißesten Kerle in den Schatten stellte.
 

„Hey, na das ist aber ein Zufall, Sasuke-kun!“ Fröhlich gab sie ihm links und rechts auf seine Wange je ein Küsschen, wobei sie fiesgrinsend feststellte, dass ihr kirschroter Lippenstift erste Spuren zu zeigen schien und der Uchiha sich an ihrer Aufdringlichen Art gar nicht zu stören schien.
 

„Hey.“ Er war nicht scharf drauf gewesen sie zu sehen, aber als Karin sich mit ihrem roten Haaren und dem kirschrotem Lippenstift ihm gegenüber niedergelassen hatte, breitete sich der Alkohol in ihm aus und er nahm ihre Gesellschaft sogar gern hin. Wahrscheinlich trug das schwarze trägerlose Mini, welches ihr knapp unter den Hintern ging und einen großzügigen Ausschnitt hatte, sein übriges bei. Der Alkohol entfaltete nun vollkommen seine Wirkung und urplötzlich viel ihm auf, wie heiß sie heute aussah in ihrem aufreizendem Stofffetzen, den sie als Kleid betitelte, und den vollen roten Lippen.
 

Sein musternder Blick und das plötzliche Interesse in seinen dunklen Augen waren ihr keinesfalls entgangen. Hinterlistig lächelte sie und ließ seine Augen bereitwillig an sich hinunterwandern. Sie hatte doch gewusst, dass er anbeißen würde! Früher oder später würde er sie anflehen wieder mit ihm zusammenzukommen und sie könnte wieder mit ihm bei all den anderen Mädchen angeben und in den neidischen Blicken der anderen Frauen baden – so wie es sich für sie gehörte.
 

„Und, wie geht es dir so?“ Was war hier falsch? Irgendetwas in ihm schien sich wehren zu wollen. Aber wieso? Er hatte keinen blassen Schimmer. Ihr Lächeln zog ihn förmlich in ihren Bann. Wohl wissend, dass der Alkohol das Übrige tat, beugte sie sich vor und hauchte ihm einen zarten Kuss auf seine nach Tiquila schmeckenden Lippen. Alles in seinem Kopf war von einem Nebelschwaden übertönt worden und ließ ihm keine Möglichkeit, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen und so gab er sich ihr hin und erwiderte ihren Kuss, der immer fordernder wurde, bis sich zwischen ihnen ein heißes Zungenspiel entwickelte, das keiner der beiden beenden wollte.
 

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Eben in diesem Moment flossen Tränen aus ihren azurblauen Augen und ließen ihr die Wimperntusche quer über ihr hübsches Gesicht fließen, sodass es aussah, als hätte sie sich mit schwarzem Kajal unter den Augen verfließende Spuren der schwarzen Schminke gemalt. Nur das es keinesfalls Absicht war. Erneut schüttelte sie ein heftiger Heulkrampf. „Ist ja gut.“ Sachte strich er ihr über den schmalen Rücken, während sich die Blonde in seinen Armen mit einem herzzerreißenden Aufschluchzen an ihn schmiegte und sich verzweifelt in sein T-Shirt krallte. Den Schmerz, als sich ihre pink manikürten Fingernägel in seine Haut krallten ignorierte er gekonnt. Shikamaru wusste das er jetzt für sie da sein musste, er selbst hätte am liebsten vor irgendeine Wand geschlagen und direkt danach eine seiner Zigaretten angezündet, um wieder runter zu kommen – aber dann würde Ino womöglich vollkommen zu Grunde gehen.
 

„Wie kann sie nur so dumm sein?“ ihre Stimme klang kratzig und heiser, während sie kaum mehr in der Lage schien überhaupt ein Wort herauszubringen.
 

Gerade eben hatte Naruto sie angerufen und ihnen von Sakuras Zustand und dem Unfall berichtet. Ino stand einem Kreislaufzusammenbruch verdächtig nahe und war nicht mehr in der Lage gewesen, sich eigenständig auf den Beinen zu halten, weshalb Shikamaru sie in letzter Sekunde gefangen hatte, ehe ihre Beine vollkommen nachgegeben hätten. Seit vierzig Minuten schon wurde die Blondine in seinen Armen von Heulkrämpfen geschüttelt und er wagte es nicht ein Kreislaufversagen in näherer Zeit bei ihrem Zustand auszuschließen.
 

Sakura war so etwas wie ihre Schwester gewesen, seit frühester Schulzeit waren beide unzertrennlich und hatten schon einiges zusammen durchgemacht. Sie hatten sich immer aufeinander verlassen und nun musste sie erfahren, dass die Rosahaarige im Krankenhaus lag und jeder Zeit erneut in eine lebensbedrohliche gesundheitliche Lage kommen könnte. Er vermochte es sich gar nicht auszumalen, wie es in Inos Innerem nun aussehen musste. Das die sonst so quirlige Yamanaka noch nichts Unüberlegtes angestellt hatte, verwunderte ihn ungemein, aber wahrscheinlich war ihr Körper durch die vielen Tränen und den labilen Geisteszustand zu geschwächt, um sich überhaupt irgendwie bewegen zu können.
 

„Ihr wird es bestimmt wieder besser gehen, vertrau ihr. Hey – schau mich an. Sakura ist nicht der Art von Mensch, der schnell den Löffel abgeben würde“, versuchte er ihr mit sanfter Stimme beruhigend zuzureden. Ihm bereitete etwas ganz anderes Kopfzerbrechen. Sasuke! Er konnte momentan nichts für seinen Freund tun und nur inständig hoffen, dass der Uchiha keine Scheiße baute. Erneut fuhr Shikamaru Ino langsam und behutsam über den Rücken, als wäre sie Glas unter seinen Händen, dass durch eine einzige unüberlegte Bewegung zerbersten könnte. So sehr er sich auch um den Uchiha sorgte, er hatte mit Ino alle Hände voll zutun und in ihrem jetzigem Zustand konnte und wollte er sie nicht alleine lassen. Er wusste nicht, was die zierliche Blondine in ihrem labilem Zustand anstellen würde, denn klar denken, da machte er sich nichts vor, das konnte sie in ihrem momentanem Zustand kein bisschen.
 

„Shika-kun?“ Schnell wandte er seinen Kopf wieder seiner Freundin zu, die ihn aus geröteten, türkisen Augen ansah. Ihre Haare standen wild vom Kopf ab und nichts war mehr von der immerzu perfekten Zopffrisur mit dem langem Pony zu sehen. „Ich brauch ’ne Kippe.“
 

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Scheiße! Keuchend fuhr der Schwarzhaarige aus dem Schlaf. Mit schweißnassen Händen strich er sich eine seiner nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, zuckte jedoch schmerzlich stöhnend zusammen, als ein stechender Schmerz durch seinen Kopf schoss. Und plötzlich kamen die Erinnerungen zurück. Panisch sah er neben sich und ihm war, als würde er sich übergeben müssen. Neben ihm lag Karin splitternackt in eine rote Satinbettwäsche gehüllt und sah ihn aus ihren stechend grauen Augen hämisch an.
 

Sie hatte doch gewusst, dass sie bekommen würde, was sie wollte.
 

„Guten Morgen, Sasuke-kun. Hast du gut geschlafen?“ Mit einem aufgesetzt lieblichem Lächeln sah sie zu dem Schwarzhaarigen auf. Er war nicht in der Lage klar zu denken, alles was er wusste war, dass er sie betrogen hatte, während er und die anderen eigentlich um ihr Leben hätten fürchten müssen. „Fuck!“ Eine einzelne Träne rann seine markanten Gesichtszüge entlang und tropfte auf die Bettdecke, wo sich ein salziger Flecken bildete, während ihr Besitzer sich verletzt an den Kopf fasste, ehe er aufsprang und seine Sachen zusammenraufte.
 

Plötzlich hielt er inne. Er hatte sie nicht mit irgendwem betrogen … Sein Blick wanderte zu dem riesigen Bett, wo Karin ihm aus ausdruckslosen Augen dabei zusah, wie er innerlich mit sich selbst zu kämpfen schien.
 

„Was sollte das? Was bezweckst du damit?“ Seine dunkle Stimme klang heiser, als müsste er an sich halten, nicht vollkommen durchzudrehen und sich auf sie zu stürzen. Bei dem Klang seiner Stimme lief der Rosahaarigen ein eiskalter Schauer über ihren in seidenes Betttuch gehüllten nackten Körper, doch sie hatte fast was sie wollte – und das würde sie nicht mehr hergeben. Und wenn diese rosahaarige Schlampe leiden musste, war es ihr egal. Dann sollte sie eben leiden, sollte sich gedemütigt fühlen. So wie sie es getan hatte, als er sie für diese Schlampe sitzen gelassen und vor der gesamten Schule gedemütigt hatte.
 

„Weil du etwas besseres verdient hast, als dieses kleine Flittchen.“ Sie verzog keine Miene, als ihr die Worte über ihre dünnen Lippen kamen, die von den letzten Küssen der vergangenen Nacht immer noch mitgenommen und trocken waren.
 

Voller Wut landeten die teuren Kleidungsstücke auf dem Boden, während die Rothaarige einen erstickten Schrei ausstieß und in die Kissen sank. Über ihr lag Sasuke, eine Hand immer noch hoch erhoben, während er die Rothaarige mit einem hasserfüllten Blick ansah, deren Wangenknochen von einem unschönen Bluterguss geziert wurde.
 

„Sieh es endlich ein: Sie ist mehr wert als du es je sein würdest, du kleine Hure. Kommst du noch einmal auf die Idee ihr zu nahe zu kommen, ich schwöre dir du wirst es bereuen!“ Karin unter ihm gab nur ein leises Wimmern von sich, leise und schwach, aber dennoch gab es dem Schwarzhaarigen keine Genugtuung. Er hätte dort liegen müssen und wimmern, denn für das, das er Sakura angetan hatte, gab es kein Schmerzmittel. Im Gegensatz zu dem ledirtem Wangenknochen, würde ihrer Seele keine Aspirin oder sonstiges helfen.
 


 

„Sasuke Uchiha!“ Wütend stemmte die kleine Sakura ihre pummeligen Ärmchen in die Seiten. Ihre grünen Augen blitzen gefährlich, als das zuckersüße Mädchen mit den zwei Zöpfchen und dem kurzem gelbem Kleid unter dem sie eine gelbe Leggings trug aufgebracht zu einem kleinemn schwarzhaarigem Jungen stierte, der vor ihrer Schaukel auf dem Boden stand, während sie mit ihren kleinen Beinchen immer mehr Aufschwung gewann.
 

„Vertrau mir und spring, sogar Naruto der Idiot hat es geschafft!“ Mit einem vorwurfsvollem Ruck seines Kopfes deutete der 9-jährige Sasuke auf den quängelnden Jungen hinter sich, der immer wieder an einem Pflaster auf seiner Kniescheibe zog, welches er extra von Kushina Uzumaki mitbekommen hatte.
 

„Der hat sich auch sein Knie aufgeschlagen“, protestierte die kleine Rosahaarige störrisch und versuchte sich Schwung zu nehmen und abzubremsen, indem sie ihre Beinchen träge baumeln ließ, während sich ihr Sommerkleid um ihre Beine aufbauschte. Sasuke verdrehte seine schon damals unglaublich dunklen Augen und seufzte. „Das ist ja auch Naruto, Kura!“ „Ich will aber nicht springen!“ Der kleine Junge breitete seine kleinen Ärmchen aus, die in einem weißen T-Shirt steckten und sah sie aus seinen dunklen Augen auffordernd an, ehe er mit seiner Klein-Jungen-Stimme sagte: „Ich fange dich auch, du musst dir keine Sorgen machen!“ Überzeugt wie ein kleiner Held trat er noch einen Schritt näher an die Schaukel heran und ließ das kleine Mädchen auf der Schaukel nicht mehr aus den Augen, welches ihn aus missmutigen Augen ansah. Sie wusste genau, dass er gekränkt sein würde, wenn sie nicht sprang. Und das wollte sie noch weniger als ein aufgeschlagenes Knie! Er sollte sich nicht gekränkt fühlen und erst recht nicht wegen ihr.
 

„Vertrau mir“, waren seine letzten Worte die das Eis brachen. Sakura wartete ab, bis sie fast über ihm herschaukelte und stieß sich dann so gut es ging von der Schaukel ab, die nachgab und schlenkernd vor sich hertrudelte. Quietschend flog sie durch die Luft, ihre grünen Äuglein waren reflexartig geschlossen und sie wartete auf den aufkommenden Schmerz, wenn sie auf dem Boden aufprallen würde, aber alles was sie hörte war ein Keuchen und ein klagender Schrei.
 

Naruto lag unten auf dem Boden und bewegte wild seine Arme und Beine, während er den Uchiha-Spross mir klagender Stimme ausschimpfte und sich beschwerte, wieso sie nicht hätten neben ihm landen können, während Sasuke über ihm von seinem Gezappel und dem ohrenbetäubenden Schimpftiraden - die kein Ende nehmen wollten - durchgeschüttelt wurde. Unterdessen hielt er in seinen Armen die kleine Sakura, die sich an ihn klammerte, wie an einen Rettungsring, bis ihre zwei langen Zöpfchen, die Frau Haruno ihr so ordentlich gemacht hatte, Sasukes Nase kitzelten und dieser kurz nieste, was die Rosahaarige verdutzt ihre Äuglein öffnen ließ.
 

Als sich die beiden in die Augen blickten bildete sich auf ihren Wangen ein leichter Rotschimmer und nicht einmal Narutos wildes Gebrabbel konnte Sasuke aus der Fassung bringen, während dieser seinen Kopf schnell zur Seite drehte, als er drohte rot zu werden.
 

„Sasuke?“ Bei der leisen Stimme der Rosahaarigen wandte er sich wieder Sakura zu, die ihn aus strahlenden grünen Augen ansah. „Hm?“ „Ich will das du weißt, dass ich dir vetraut habe und das ich das immer tun werde, dass schwör ich dir. Immer, immer, immer. Indianerehrenwort!“ Auf die Züge der Haruno legte sich ein unbeholfenes Grinsen, während sie Klein-Sasuke aus seinen schwarzen Augen betrachtete. „Boa Leute!“ Naruto wandt sich mit einem Ruck auf die Seite und schmiss die beiden von sich runter, ehe er beleidigt auf sie herunter sah, wie sie sich den Sand von der Kleidung versuchten zu klopfen, um nicht ganz von ihren Müttern gelüncht zu werden: „Das war nicht nett, echt jetzt!“
 


 

Sie hatte ihm immer vertraut und das Versprechen. Dass sie ihm damals auf dem Spielplatz gab, hatte sie immer eingehalten. Eine weitere Träne rann seine makellose Wange hinab, als die Erinnerung langsam verblasste. Die Frau die er liebte, die ihn liebte, die ihm blind vertraute, seit sie acht Jahre alt gewesen war, wurde von ihm auf das Letzte hintergangen. Sakura…
 

Sein Herz zog sich zusammen und es war, als würde ihm jemand mit einem Messer in den Brustkorb schneiden, als er an sie dachte. Alles was er gewollt hatte war sie. Durch das plötzliche Klingeln seines Handys aus den Gedanken gerissen, fischte er fahrig in seiner dunklen Jeans nach seinem LG. Naruto blinkte in fetten Buchstaben auf dem Touchdisplay. Ohne zu zögern drückte er auf Annahme.
 

„Teme! Gut das ich dich erwische, Kura ist wach! Mitshiro konnte dich zu Hause nicht erreichen, deswegen hat er mich angerufen, Alter beweg dich zum Krankenhaus, wir treffen uns dann da, echt jetzt!“ In ihm zog sich alles zusammen… Sie war wach? Ohne zu antworten legte er auf und sprang in seine dunkle Levis, während er sich sein T-Shirt unter den Arm packte und in seine Nikes sprang. Sein Kopf war wie leergefegt und einzig und allein ihr Lächeln war es, das sich bildlich in seinem Kopf manifestierte. Jenes Lächeln an einem heißen Tag im Park, als sie ihn liebevoll lächelnd geweckt hatte aus einem süßen Schlaf in der prallen Hitze der Mittagssonne.
 

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„Jetzt beruhige dich doch mal!“ Seine Stimme klang entnervt, doch seinen Gesichtszügen war sein eigenes inneres Chaos deutlich anzusehen, auch wenn er versuchte es so gut wie möglich zu unterbinden.
 

Vorwurfsvolle Ozeane sahen in an, als sich Ino wieder ihrem geliebten Shikamaru zuwandte. Sie war ihm wirklich dankbar, dass er versuchte stark zu sein um sie vor sich selbst und ihrem eigenem unkontrollierten Handeln zu schützen.
 

Mit grazilen Schritten überbrückte sie den Abstand zwischen ihnen beiden, den sie in den letzten Minuten immer weiter ausgebaut zu haben schien. Während sie panisch auf und ab schritt und auf den Rest des Trupps wartete, einem Nervenzusammenbruch jedes Mal gefährlich nahe kam und ihren hohen Zopf immer weiter zu einem einzigem Desaster zerwühlte, stand Shikamaru an die Hauswand des Krankenhauses gelehnt, rauchte Kette wie ein Süchtiger höchster Stufe, und wachte mit wachsamen Augen über die junge Yamanaka. Er wusste, was in ihr vorging, auch wenn er sich wünschte ihr helfen zu können, zu helfen würde Ino erst sein, wenn sie ihre beste Freundin lebendig in ihrem Krankenbett vorfinden würde, wie die Rosahaarige sich mal wieder darüber aufregte, dass im Fernsehen – das sie auf dem Zimmer empfing – nichts anständig lief und Ino sie zur Schnecke gemacht hätte, dafür dass sie ihr so einen Schrecken eingejagt hatte, dass ihre sonst so glänzende Haarpracht eine einzige Katastrophe war.
 

Bei dem Gedanken daran, wie die Blonde sich in Rage redete und die Rosahaarige genervt ihre Augen verdrehte, die so faszinierend waren, schlich sich ein müdes Lächeln auf seine Züge. Die Freundschaft, die die beiden jungen Frauen teilten, war nicht zu verstehen und doch – auf irgendeine Art und Weise – faszinierend.
 

Ino drückte liebevoll seine Hand, und umschloss seine mit ihrer eigenen kleinen zierlichen, während sie ihm ein dankbares Lächeln schenkte. „Danke Shika, ich weiss nicht, wie ich es gut machen kann, dass du mich hier aushälst, aber ich schwöre dir du hast etwas gut bei mir dafür, mein Engel. Es ist nur...“, mitten im Satz brach sie ab und sah mit schwermütigem Blick auf den Boden. Er sah ihr an, dass es ihr schwerfiel darüber zu reden, dennoch wusste er was sie meinte.
 

Liebevoll schloss er sie in seine muskulösen sehnigen Arme und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Und wieder wurde er sich bewusst, dass er fast einen ganzen Kopf größer war als sie, als er sein Kinn liebevoll auf ihren zerzausten Haaren bettete. „Es ist nur natürlich, dass du sie vermisst. Das tun wir alle.“
 

Sie schlang seine Arme um seinen breiten Rücken und lehnte ihr hübsches Gesicht gegen seinen Brustkorb. Alles was sie wollte war gehalten werden. „Wie lange ist es her, dass ich dich so still und leise erlebt habe.“ Seine Worte entlockten ihr ein Lächeln, dass jedoch kurz darauf wieder schwand, als sie Naruto, Hinata und Sasuke auf sich zukommen sah.
 

Alle drei sahen ziemlich fertig aus. Hinatas Augen, die durch eine Pigmentstörung fast fliederfarben erschienen, wiesen deutliche rote Spuren von unzähligen Tränen auf die sie verloren hatte, als Naruto mit der schrecklichen Nachricht zu ihr nach Hause hereingeplatzt war. Auch ihm waren die Spuren der vergangenen Tage und der endlosen Sorgen, die er sich um die Rosahaarige gemacht haben musste, deutlich anzusehen. Tapfer hielt er die Hand seiner Geliebten, während er immer wieder Hinata einen prüfenden besorgten Blick zuwarf, um sicher zu gehen, dass sie ihm nicht zusammenklappen würde, weil ihr Kreislauf dem ganzem Stress nicht gewachsen war.
 

Sasuke, schoss es Ino durch den Kopf und augenblicklich wurde ihr Blick noch etwas trüber. Nichts war mehr von dem einst stolzem jungen Mann übrig geblieben. Seine dunklen Augen drückten Schmerz, Leere und Verzweiflung aus, als er ihr in die Augen sah und scheinbar hatte er es nicht einmal fertig gebracht, sich sein weißes T-Shirt überzuziehen, sodass er nur in seinen blütenweißen Nikes und der dunklen Levis Jeans herumlief. Er wirkte leer und verlassen und … gebrochen. Sakuras Unfall hatte ihn fast zerbrechen lassen.
 

Ein Schauder überkam sie, als sie den Schwarzhaarigen so auf sie zukommen sah und automatisch löste sie sich von Shikamaru. Sie schloss zart ihre dünnen Arme um den Uchiha und er ließ sie gewähren. Es war das erste mal, dass Sasuke es zuließ, dass jemand seine Verletztheit und seine innere Trauer sehen konnte. Außer Sakura und Naruto hatte er sich nie jemandem gegenüber geöffnet.
 

„Besucher für Fräulein Haruno?“ Eine Krankenschwester kam den Flur entlang und blieb bei der Gruppe jungen Erwachsenen stehen, ihre braunen Augen blickten fragend in die Gruppe. Naruto nickte stumm und übernahm so das Antworten für die anderen. Die Schwester in dem weißen Kittel nickte, ehe sie einen kurzen prüfenden Blick auf ihr Klemmbrett warf. „Herr Haruno hat sie schon angekündigt, seiner Tochter geht es den Umständen entsprechend gut, die Kontrolle ihres behandelnden Arztes ist gerade vorbei – Zimmer 279, falls sie sie besuchen wollen. Einbettzimmer."
 

Und manchmal begeht man Fehler, von denen man sich wünscht, sie rückgängig zu machen. Doch wenn man sie erst einmal realisiert hatte, war es meistens schon zu spät. Wie sollte er ihr unter die Augen treten? Denn schweigen, das wusste er, konnte er nicht. Denn dann würde er sie ein weiteres Mal betrügen. Hieß es nicht, wer liebt musste auch verzeihen können? Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann wusste er nicht, ob sie ihm verzeihen konnte.

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tbc...

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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  vanii
2010-09-24T17:14:08+00:00 24.09.2010 19:14
wow klasse kapi
mal wieder (: hehe
ohjeohje sasusasu was der nur wieder macht
ich hoffe es geht bald weiter
wirklich spannend


glg

vanii
Von:  BlackVelvet87
2010-09-23T18:28:40+00:00 23.09.2010 20:28
Wieder einmal ein tolles Kappi!!!
Hoffentlich geht's bald weiter?!

MfG
Mizuni-Chan
Von:  xSasuSakux
2010-09-21T15:15:23+00:00 21.09.2010 17:15
das kapi war echt gut
nur karin..
boah, diese miese kleine schlampe (sry)
aber ist doch war
da nutzt die sasu voll aus
ich kann die absolut nicht ausstehen
ich hoffe, saku wird ihm verzeihen
er war doch einfach nur voll fertig, deswegen hat er sich vollaufen lassen
da kann er doch dann auch nichts für (okay, vllt ein bisschen -.-)
bitte, bitte lass sie ihm verzeihen
freu mich auf das nächste kapi

lg
xSasuSakux
Von: abgemeldet
2010-09-19T18:26:42+00:00 19.09.2010 20:26
wow
Ich kann einfach nix anderes sagen außer wow!
Es war einfach.. emotional, und wunderbar! Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber du hast es wirklich toll gemacht, meine Liebe! Wie ich schon sooft schrieb.
Sasuke hat's total versaut.. Irgendwie kann man ihm keine Vorwürfe machen, denn ich kann mich in seiner Lage versetzen, und könnte auch wissen, wie man sich fühlt, wenn eine geliebte Person im Krankenhaus liegt und nicht weiß, ob sie jemals aufwachen wird.. Aber trotzdem, dass er so einen Fehler macht, das ist einfach dumm. Aber zum Teil haben wir's dieser Schlmape Karin zu verdanken. :S
Ich wurde total mitgerissen, und Sakura tut mir vom Herzen leid, als ich bis der Stelle las, wo sie ihm ewiges Versprechen macht, ihm für immer zu vertrauen. Mann.. Ob sie ihm verzeihen kann, das ist eine sehr gute Frage! Es wird immer spannender und spannender.
So, ich glaub genug geschwätzt hab ich. ;D Ich freue mich schon total auf das nächste Kapitel!
liebste Grüße :)
abgemeldet
Von:  naddel-chan
2010-09-19T16:07:22+00:00 19.09.2010 18:07
Ein echt super Kapitel!!!
Total traurig, aber super wie du Sasuke´s Gefühle rüber gebracht hast.
Hoffentlich schreibst du schnell weiter;)
lg
naddel-chan
Von:  Hina09
2010-09-19T11:53:39+00:00 19.09.2010 13:53
hey
super kapi, echt mitreißend, einfach geil.
Aber wie konnte Sasuke nur, wie ich diese Karin doch hasse.
Bin jetzt mal wirklich gespannt wie Saku reagieren wird.
Bin mal echt gespannt.

HDL Hina09
Von:  Studio
2010-09-18T23:36:44+00:00 19.09.2010 01:36
super kapi!!
echt mega emotional!!!
da hat sasuke echt scheiße gebaut!! wie sakura wohl reagiert?.....ich hoffe sie bekommt dadurch keinen rückfall....
die vier anderen sind echt Fertig....kein wunder!!!
schreib schnell weiter
lg
Von:  Studio
2010-09-18T23:36:44+00:00 19.09.2010 01:36
super kapi!!
echt mega emotional!!!
da hat sasuke echt scheiße gebaut!! wie sakura wohl reagiert?.....ich hoffe sie bekommt dadurch keinen rückfall....
die vier anderen sind echt Fertig....kein wunder!!!
schreib schnell weiter
lg
Von: abgemeldet
2010-09-18T16:05:29+00:00 18.09.2010 18:05
super kapitel
Sasuke hat dieses mal totale scheiße gebaut
ob er es ihr sagen wird?
Ich denke schon. Dann wird aber erst mal Funkstille herschen.
Bin gespannt wie es weiter geht :)

Lady96

Von:  kikotoshiyama
2010-09-18T15:16:30+00:00 18.09.2010 17:16
Hammer Kappi^^
Wie konnte Sasuke sich nur so gehen lassen,dass er danach auch noch mit Karin im Bett klandet!
ich bin gespannt wie Sakura reagieren iwrd und ob sie ihm verzeihen wird.
Schreib ganz schnell weiter.
lg kiko


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