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Spiegelverkehrt

Liebes Tagebuch, ...
von

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Herzschmerz

So, da habe ich das nächste Kapitel umgeschrieben. Überarbeiten geht abends irgendwie ganz gut. Diesmal ist eine ganze Menge dazu gekommen, die Szene am Ende dürfte dann wieder einigen bekannt vorkommen ;)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

Danke für die lieben Kommentare, auch wenn ich im Moment keine Zeit habe, auf jedes persönlich zu antworten!

Liebe Grüße,

Ur

__________________________
 

»Das schleppst du seit zwei Jahren mit dir rum und erzählst es mir jetzt erst?«
 

Nicci trug einen übergroßen Pyjama, von dem Leon hätte schwören können, dass er irgendwann einmal ihrem großen Bruder Dennis gehört hatte. Vermutlich hatte der ihn ausgemistet, weil ein ziemlich peinliches Formel- 1 Muster darauf zu sehen war.

Leon grummelte leise, fuhr sich durch die Haare und verschränkte die Arme vor der Brust. Gerade hatte er seiner besten Freundin alles erzählt. Das meiste. Das Wichtigste, um genau zu sein. Sie sah wirklich sehr verschlafen aus, wie ein geplatztes Kissen. Ihre Haare standen in alle Richtungen und ihr Gesicht war ein wenig blass.

»Ich musste das erstmal… mit mir selber ausmachen, ok?«, knurrte er ein wenig ungehalten. Das letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte, waren Vorhaltungen. Nicci lächelte verschlafen und gähnte.
 

»Und wer ist jetzt noch mal dieser Christian… den du eigentlich ständig nur als Arschloch betitelst? Hab ich den schon mal gesehen?«, wollte sie wissen und rollte sich auf ihrem kleinen Bett ein. Leon saß auf einem blauen Gymnastikball. Nicci hatte kein besonders gutes Namensgedächtnis.

Niccis Zimmer war sehr klein und sehr vollgestopft. Fast jeder Zentimeter ihrer Tapete war tapeziert mit Bildern und Fotos von Musikinstrumenten, Alanis Morrisette, Hunden, Limelight und ihrer Familie. Leon fühlte sich immer ein wenig beobachtet unter all diesen Postern, Fotos und Bildern.

»Der geht in dieses eine Chemie- Seminar mit ihm. Du hast ihn sicher schon mal gesehen. Es ist dieser Gorilla mit den dunklen Haaren«, schnaubte Leon und beim Gedanken an Christian hätte er am liebsten gekotzt. Nicci schien nachzudenken. Ihre grün- braunen Augen blickten nachdenklich auf Leons Füße, die in schwarzen Socken steckten.
 

»Der, mit dem Felix letztens in der Mensa an uns vorbei-«, begann sie, doch Leon schnitt ihr hastig das Wort ab.

»Ja, genau der. Ich sag ja, ein elender Gorilla. Und diese Schramme am Kinn. Fühlt sich wohl cool damit…«, sagte er verächtlich, löste seine Arme aus der Verschränkung und wedelte verächtlich damit herum. Niccis Mundwinkel zuckten leicht.

»Wenn ich jetzt sage, dass er gar nicht schlecht aussah und dass ich von Felix weiß, dass er Kickboxen macht, dann kündigst du mir vermutlich die Freundschaft, was?«, fragte sie und gähnte erneut.

Leon überging das.

»Und wie der schon redet. Wie ein Elefant mit verstopftem Rüssel…«

Nicci begann zu kichern und zog die Knie noch ein wenig enger an ihren Oberkörper. Sie sah aus wie eine kleine, menschliche Kugel.
 

»Also fassen wir zusammen. Du stehst auf Felix und bist eifersüchtig-«
 

»Wer hat was von Eifersucht gesagt?«, motzte Leon ungehalten und Nicci legte hastig den Zeigefinger auf ihre Lippen, die von einem Piercing geziert wurden.

»Ich denke nur, dass dieser Christian ein arroganter Lackaffe ist, mit dem Felix sich nicht abgeben sollte«, fügte er ungehalten hinzu und hüpfte auf dem blauen Gymnastikball etwas ungeduldig auf und ab, leicht empört darüber, dass Nicci die Gründe für seine Christian- Abneigung nicht verstand.

Schließlich rutschte sie auf ihrem Bett ein Stück zur Seite und klopfte neben sich.

»Du kannst bei mir übernachten, wenn du willst«, sagte sie müde und lächelnd. Leon brummte, stand aber auf und begann sich aus seinen Klamotten zu pellen, ehe er schließlich das Licht ausschaltete und beinahe über sein eigenes Paar Schuhe stolperte. Nicci kicherte in der Dunkelheit. Dann fand er das Bett, legte sich neben sie und schnaubte noch leise, um seine Abneigung gegen Christian zu unterstreichen.

»Schlaf gut, oller Brummbär«, murmelte Nicci leise und legte ihren Kopf an seine Schulter. Einen Moment später war sie bereits wieder eingeschlafen.
 

Ich habe mir in etwa 20 Methoden ausgedacht, um Christian bestmöglich umzubringen. Ich kann mich noch nicht ganz entscheiden, welche ich am Ende nehmen sollte. Irgendetwas Qualvolles. Oder am besten alles auf einmal. Ich hasse ihn. Dich hasse ich übrigens auch, weil du immer auf seine Flirt- Versuche anspringst. Und mich hasse ich am allermeisten, weil es mich stört.
 

Er klappte sein Tagebuch zu und streckte sich kurz. Es war Mittag, er war wieder zu Hause und hatte erfolgreich ein morgendliches – und völlig unnötiges – Tutorium geschwänzt. Während das Tutorium statt gefunden hatte, hatte er in Niccis Bett gelegen und geschlafen. Gegen halb elf war er nach Hause gegangen. Er warf einen Blick auf die Uhr und machte sich wenig motiviert daran, seine Sachen zu packen. Heute Nachmittag war Bandprobe. Und sie wollten danach alle zusammen etwas trinken, vermutlich einfach im Proberaum. Leon blieb lieber nicht länger als nötig in dem uralten Jugendzentrum, dessen Kellerraum sie als Proberaum nutzen durften. Denn dort war auch Felix immer und Felix bedeutete nervige Gefühle. Und Leon konnte Gefühlsduseleien nun einmal nicht ausstehen.
 

Während Leon seinen Bass in der dafür vorgesehen Tasche verstaute und sich die Tasche über die Schulter warf, dachte er darüber nach, wie wenig erfolgreich seine bisherigen Versuche gewesen waren, sich von Felix abzulenken. Es war genauso, wie er gedacht hatte: Er war Frauen ganz und gar nicht abgeneigt. Er war stock hetero. Bei den vielen Partnerinnen, die er auf jeder Party wechselte, konnte es einfach nicht anders sein. Und trotzdem…
 

Da war immer noch Felix. Felix, der nicht verschwinden wollte. Leon musste zugeben, dass es ihm irgendwie geholfen hatte, mit Nicci darüber zu reden. Es war schwer gewesen. Und absolut nicht seine Art. Aber Nicci war genau die richtige Ansprechpartnerin für so etwas. Nicci war ziemlich besonnen, ehrlich, aufmerksam… und einfühlsam. Etwas, das Leon überhaupt nicht war. Er hatte es auch nicht über sich gebracht, Nicci dafür zu danken, dass sie für ihn da war und seine Launen immer wieder ertrug und dass sie ihm nachts um halb drei die Tür öffnete, um sich seine beknackten Sorgen anzuhören, ehe sie ihm schließlich sogar für die Nacht Asyl gewährte, damit er nicht zu Fuß wieder nach Hause laufen musste. Nicci erwartete glücklicherweise keinen Dank von ihm. Dafür kannte sie Leon viel zu gut.
 

Es dauerte zwanzig Minuten, bis er das Jugendzentrum endlich zu Fuß erreicht hatte. Als armer Student – und er kannte keinen Student, der nicht über finanzielle Mängel klagte – konnte er sich kein Auto leisten obwohl er einen Führerschein hatte. Er hatte es nicht so gut wie Nicci oder Lara, die beide nur wenige Minuten vom Jugendzentrum entfernt wohnten und sein Vater brauchte das Familienauto meistens, um zur Arbeit zu fahren.

Er ging nach unten in ihren Proberaum. Als er die Tür öffnete, fiel sein Blick auf etwas, was seine Laune nicht wirklich heben konnte. Lara und ihr Freund – Timo, den Lara manchmal zu den Proben mitbrachte – eng umschlungen und knutschend, während Nicci und Felix auf dem Sofa hockten und sich diskret über ihr neues Lied unterhielten.
 

Das war auch so etwas, was Leon nicht verknusen konnte. Dass diese beiden vor ihm herum knutschten, während Felix anwesend war. Das brachte ihn nämlich jedes Mal auf die Palme und gleichzeitig in Verlegenheit, weil er automatisch daran denken musste, wie sich ein Kuss von Felix wohl anfühlen mochte. Und genau so war es nun auch wieder.

Felix demonstrierte ihm seine Sexualität wenigstens nicht so… praktisch! Und das war auch gut so. Denn sonst würde Leon sicher Amok laufen und mindestens Christian und dann sich selbst erdrosseln.

»Sucht euch ’n Zimmer«, schnauzte er zur Begrüßung und die beiden lösten sich schmunzelnd voneinander.

»Hey, Leo«, sagte Lara feixend, löste sich aber tatsächlich von Timo und fuhr sich kurz durch die hüftlangen, platinblonden Haare.

Nicci schenkte ihm ein Lächeln, das er nicht wirklich erwidern konnte. Er ruckte nur kurz mit dem Kopf, was gleichbedeutend mit ‚Hallo’ sein sollte und nahm die Basstasche von seinem Rücken.
 

»Fangen wir an oder was?«, murrte er.

»Bist du mit dem Arsch zuerst aufgestanden?«, entgegnete Felix, erhob sich geschmeidig wie eine Katze und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Leon brummte nur etwas Unverständliches und wandte sich ab.

Er konnte es nicht leiden, wenn Felix ihn anmotzte. Am besten sollte Felix überhaupt nicht mehr mit ihm sprechen, das würde vielleicht Vieles leichter machen. Dann konnte er damit fortfahren, den anderen – mehr oder eher minder erfolgreich – zu ignorieren.

Sie probten. Und Leon hatte wenigstens während der Probe die Gelegenheit, Felix aus seinen Gedanken zu verbannen, denn wenn er Musik machte, war er meist hochkonzentriert und hatte in seinem Kopf keinen Platz für hübsche brünette Gitarristen.

Sie probten ganze zwei Stunden. Zwei wunderbare Stunden, in denen die Musik um ihn herum so laut dröhnte, dass er seine eigenen Gedanken über Felix ohnehin kaum hören konnte. Es gab nichts Besseres, als eine ausgiebige Probe… Abgesehen natürlich von der Zeit ganz ohne Felix.
 

»Timo und ich gehen Alkohol einkaufen«, meinte Lara gut gelaunt, nachdem sie alle ihre Instrumente weggepackt und Ordnung gemacht hatten. Leon hob eine Braue.

»Und wie lange sollen wir warten, bis ihr wieder kommt?«, fragte er. Lara lachte spitzbübisch, als ihr bewusst wurde, worauf Leon anspielte. Felix boxte Leon gegen die Schulter.

»Lass deine sexuellen Frustrationen nicht an Anderen aus«, tadelte er ihn. Leon blinzelte.

»Me…meine…meine was? Hör mal, ich bin nicht sexuell frustriert! Erst vorgestern…«

»Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas über dein ausschweifendes Sexleben wissen wollen, danke«, unterbrach Felix ihn kühl und wandte sich ab. Nicci zuckte mit den Schultern, als wolle sie sagen ‚Mach dir nichts daraus’. Aber Leon machte sich etwas daraus. Meistens machte er sich aus allem etwas, das Felix zu ihm sagte. Ein freundliches ‚Hallo’ konnte seinen Tag retten, ein entnervtes Augenverdrehen konnte seine Laune ruinieren. Es war zum Kotzen.

Leon grummelte vor sich hin, während Felix bei Lara und Timo seine Extrawünsche angab, die er bezüglich des Alkohols hatte.

Tatsächlich dauerte es gar nicht so lange, bis die beiden Turteltäubchen aus dem Supermarkt wiederkamen. Leon sagte nichts zu dem neuen Knutschfleck an Timos Hals, da er nicht unbedingt noch einen Rüffel von Felix ernten wollte.
 

Sie setzten sich auf den Boden, Lara verteilte Pappbecher und sie nahmen sich den Alkohol, den sie wollten. Dass es erst fünf Uhr war, störte sie dabei herzlich wenig. Als Student durfte man den ganzen Tag trinken, ohne dass es irgendwie als unmöglich rüberkam. Das war einer der Aspekte, die Leon besonders am Studentensein schätzte. Wenn er wirklich sehr mies drauf war, – wegen Felix natürlich – dann konnte er sich die Birne wegschießen und niemand würde das seltsam finden, weil ständig irgendwo ein betrunkener Student herumrannte. Leon saß neben Felix und jedes Mal, wenn sich ihre Schultern oder ihre Knie berührten – sie saßen beide im Schneidersitz – dann hatte er das dringende Bedürfnis nach einem Vollrausch und ließ sich von Nicci Bier nachreichen.
 

Anderthalb Stunden später waren sie alle gut angetrunken und es hätte ein wirklich lustiger Abend werden können. Wenn da nicht… ja…wenn nicht die Tür aufgesprungen wäre und das unmögliche passierte. Das schrecklichste.

Da stand er, die Ausgeburt von Leons Abneigung, der dämliche Gorilla mit der Schramme am Kinn und einem Kumpel, den Leon gepflegt ausblendete, während er Christian so entgeistert anstarrte, dass er vermutlich ziemlich beknackt aussah.

»Ah, hast du doch noch hergefunden?«, sagte Felix feixend und erhob sich – wiederum geschmeidig wie eine Katze und Leon fragte sich dunkel, wie genau er das machte – und ging auf Christian zu, »Ich dachte schon, ihr findet nicht mehr her.«
 

Felix hatte ihn wirklich eingeladen. Hierher, in ihren Proberaum, ins Jugendzentrum, in diesen Keller. Das ganze Bier, das Leon getrunken hatte, schien plötzlich zu rebellieren und sich dringend vor Christians Füßen ausbreiten zu wollen. Gespickt mit seinem Mittagessen.

»Hi, ich bin Christian«, sagte der Lackaffe und reichte allen ringsum die Hand. Dann kam er zu Leon. Die beiden starrten sich an, dann streckte Christian grinsend die Hand aus.

Doch Leon machte keine Anstalten, ihm die seine zu reichen. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Felix eine Augenbraue in die Höhe hob, doch es war ihm egal.

»Was wollt ihr denn hier?«, knurrte er ungehalten und wandte sich vom Objekt seiner Verachtung ab.
 

»Wollt ihr euch nicht setzen? Wir haben noch Bier und Wodka übrig«, übertönte Felix Leon hochgradig freundlich, ohne den Blick von Christian zu nehmen. Christians Grinsen wurde breiter, während er und sein namenloser Kumpel eintraten und sich umsahen.

»Ich hab die beiden eingeladen, mal bei uns vorbei zu schauen. Wir haben das gleiche Seminar«, erklärte Felix mit Unschuldsmiene an Lara und Timo gewandt, die Christian beide nicht kannten.

»Bier?«, schnurrte Felix – Leon hätte nie gedacht, dass das kurze Wort ‚Bier’ irgendwann einmal von einem Menschen so erotisch ausgesprochen werden konnte – und war Christian so nahe, dass Leon ganz schlecht wurde. Christian grinste anzüglich und brachte sein Gesicht so dicht an das von Felix, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten. Leons Hände ballten sich zu Fäusten. Nicht… ausflippen… nicht…die Beherrschung verlieren…

»Ich hätte nichts gegen ein Bier«, meinte Christian. Lara und Timo hatten sich verhalten grinsend abgewandt und aneinander gekuschelt, Nicci stand am niedrigen Fenster und tat so, als würde sie von alledem nichts mitbekommen…
 

Und Felix stand auf, machte zwei Schritte zur Ecke hinüber, in der sie ihren Alkohol abgestellt hatten und bückte sich nach dem Bier. Als Christians Augen hinunter zu Felix’ Hintern wanderten und sich ein schmutziges Schmunzeln auf seinen Lippen breit machte, hätte Leon ihn am liebsten angeschrieen, doch dann streckte Christian die Hand nach Felix’ Hintern aus… und Leon verlor endgültig die Beherrschung.

»FINGER WEG VON SEINEM ARSCH!«, schrie er Christian an und schlug dem Brünetten gegen die Hand. Er wollte gerade seinen Kragen packen und ihn aus dem Proberaum werfen, als Felix ihn an der Schulter packte und unwirsch zurückzog. Christians Kumpel gab ein unterdrücktes Glucksen von sich.
 

»Das ist immer noch mein Arsch und du hast keine Besitzansprüche auf ihn«, giftete Felix, wandte sich an Christian, packte ihn an den Armen und zog ihn zu sich, ehe er seinen Schmollmund auf den des Älteren presste und ihn stürmisch und fordernd in Grund und Boden knutschte. Felix’ Hände verkrallten sich dabei in Christians Haaren und brachten diese völlig durcheinander.

Leon wurde schlecht. Er wollte nicht hinsehen, aber er konnte den Blick nicht abwenden. So sah es aus, wenn Felix jemanden küsste. Christians Hände hatten sich nun demonstrativ auf Felix’ Hintern gelegt und er erwiderte den Kuss so gierig, als wolle er jeden Augenblick über Felix herfallen.
 

Wieso musste das passieren, vor ihm? Konnte Felix nicht still und heimlich mit Christian rummachen? Konnte Christian nicht einfach krepieren?

Er spürte Niccis Blick auf sich, aber er wollte sie nicht ansehen. Felix demütigte ihn vor versammelter Mannschaft, weil er sich nicht unter Kontrolle hatte. Natürlich hatte er keine Besitzansprüche… Aber wie konnte er Felix mitteilen, dass er es nicht ertragen konnte, wenn andere Kerle ihn anfassten? Er konnte das nicht sagen. Nie im Leben.

Endlich lösten sich die Beiden voneinander. Christian sah mächtig zerzaust aus, grinste aber zufrieden und leckte sich über die Lippen. Christian wusste jetzt im Gegensatz zu Leon, wie Felix schmeckte… wie es war, ihn zu küssen… wie es war, ihn im Arm zu halten.
 

Leon wandte sich ab und trank seinen Rest Bier in einem Zug.

»Ich geh aufs Klo«, raunzte er und schritt an Christian vorbei, nicht ohne ihn mit der Schulter im Vorbeigehen anzustoßen.

Er wollte nach Hause. Er musste irgendetwas schlagen. Es traf die Backsteinmauer im Gang vor der Toilette. Seine Fingerknöchel färbten sich rot und seine ganze Hand tat weh. Der Abend dauerte nicht mehr lang.

Als er wieder im Proberaum angekommen war, packte er seine Sachen und sagte, er würde nach Hause gehen. Er verabschiedete sich nicht von Felix. Er sah ihn nicht an und Christian, der nun neben dem Gitarristen saß, sowieso nicht. Er wollte nur noch weg.
 

Wieso kann es mir nicht egal sein? Das Bild klebt in meinem Kopf wie eines von Niccis verdammten Postern. Ich hasse das. Ich hasse ihn. Ich hasse dich, weil ich dich nicht hassen kann. Verfluchte Scheiße. Ich will ihn zusammen schlagen. Ich werde einfach alle 20 Methoden nacheinander anwenden. Wieso küsst du ihn und mich nicht? Und wieso will ich, dass du mich küsst?

Er soll dir nicht an den Arsch packen. Er soll dich auch nicht ansehen. Mein Gott, was ist nur los mit mir… Wie komm ich weg von diesem ganzen Gefühlsscheiß? Sag’s mir…wie kann ich mein Herz dazu zwingen, damit aufzuhören? Es soll aufhören… es tut weh…



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2010-06-08T17:52:53+00:00 08.06.2010 19:52
O___O

Ran da!! Tja meine lieber Leon, da musste dich wohl ein wenig reinhängen.
Die Szene mit Christian X Felix war sehr...h-e-i-ß.

Wie Leon ausgetickt ist, als Christian Felix Hintern antatschen wollte *haha* und dann geht er einfach nach Hause (an seiner Stelle hätte ich mich aber auch möglichst bald verpisst)
Ich komme noch ein wenig mit den ganzen Namen durcheinander, aber meine Namensgedächtnis ist ja eh mehr schlecht als recht -.-''
Von: abgemeldet
2010-04-24T15:08:44+00:00 24.04.2010 17:08
Ich muss hier mal eben anmerken, das sich seine Tagebucheinträge unglaublich schmerzhaft anhören....irgendwie macht es einen traurig sie zu lesen...
(Aber trotzdem toll die Geschichte)

glg
Moe_
Von:  Yanosuke
2010-04-19T13:34:02+00:00 19.04.2010 15:34
Hey,

super Kapitel. Ich finde es wird immer spannender.
Der Arme Leon. Das war ne gute Demütigung, aber aus Felix Sicht wohl ein Muss.......

Ich freu mich schon auf Kapitel drei und muss unbedingt weiter lesen ^^

Ich gebe meinen Vorrednern recht, ohne Christian würde die Geschichte nur halb so spannend sein. Ich bin schon neugierig wie es weiter gehen wird und vorallem was Leon vor hat.....

lg Suke
Von:  Usagi_Jigokumimi
2010-03-29T13:58:39+00:00 29.03.2010 15:58
... ohweia...
leon tut mir leid, aber anderer seits könnte ich ihn auch trtten... ich bin gespannt ob christian und felix wirklich was miteinander haben, oder war das nur show...?
lg, Usagi
Von:  Laniechan
2010-03-28T14:42:04+00:00 28.03.2010 16:42
ich werde das gefühl nicht los, dass die ganze knutscherei mit christian dazu gedient hat, leon auf die palme zu bringen ô.o ich bin ja schon fast überzeugt, dass der männliche unbekannte begleiter christians möglicherweise sein freund ist...rätsel über rätsel...mal schauen, was mcih noch erwartet
Von:  life_is_melody
2010-03-16T09:40:04+00:00 16.03.2010 10:40
awwww~
Ich glaube (hoffe) nicht nur ich hab jetzt das Bedürfnis einfach mal in die Geschichte zu springen und Leon zu knuddeln, weil er doch irgendwie auf seine Art so vollkommen niedlich und auch ein bisschen unmännlich wirkt. Aber gerade das macht ihn in meinen Augen auch so sympathisch, dass er sich gegen das alles nach wie vor zu wehren versucht und einfach nicht klein bei geben will. Ich würd nur zu gerne sehen, wie Leon mindestens eine der 20 Tötungsmethoden an Chris ausprobiert und wie er und vor allem Felix darauf reagieren *lach* Ich würd auch gerne wissen, wieso er nur auf 20 kommt. Ich hätt da noch ein paar im Angebot.
Aber genug davon.
Ich glaub schreibtechnisch hab ich im letzten Kommentar nichts geschrieben, aber auch das möchte ich dir hier festhalten. Du kannst wirklich toll schreiben. Es klingt bei dir so einfach und so plausibel. Mann kann sich so leicht in die Charaktere hineinversetzen und das alles, was sie durchmachen "miterleben" also würde man neben ihnen oder in dem raum, in dem sie sich befinden stehen und zuschauen.
Das nächste Kapitel les ich später, da ich nun leider weg muss, aber ein Kommentar dazu bekommst du noch.

life_is_melody
Von: abgemeldet
2010-03-16T07:47:51+00:00 16.03.2010 08:47
Nicci ist echt putzig, wie sie sich solche Mühe gibt
Leons Ausraster war einfach der Hammer!
"Finger weg von seinem Arsch" -
Jetzt is es wohl allen eindeutig klar xD
Wirklich ein super Kappi^^
lg fireflys

Von: abgemeldet
2010-03-15T12:28:53+00:00 15.03.2010 13:28
Hach*seufz*
Ich liebe diese Story *0*
Find toll, wie du sie umgearbeitet hast
Freu mich auf mehr
niyo
Von:  Nela
2010-03-15T09:21:10+00:00 15.03.2010 10:21
Ich liebe diese Story und als ich deine Ens gesehen habe bin ich hier durch die Wohnung gehüpft wie ne bekloppte XD Ich freu mich echt das du sie umgeschrieben hast und veröffentlichst.
Viele Szene vor allem Tagebucheinträge kommen mir sofort bekannt vor und ich muss mich dann immer wieder ermahnen nicht an die alte Story zu denken. Ich freu mich echt darauf zu erfahren wie es weiter geht, denn ich denke mal es wird noch einige neues dazu kommen. Bei Christian war ich kurz verwirrt, ich dachte der würde auch in der Band spielen aber da habe ich mich wohl verlesen. Ich leide jetzt schon mit Leon und finde Felix klasse^^

Lg Nela
Von:  Samrachi
2010-03-15T01:02:45+00:00 15.03.2010 02:02
O___o leon tut mir echt leid...sein letzter tagebucheintrag war richtig traurig...besonders der letzte satz

felix tut das ja schon fast absichtlich, kommt mir jedenfalls so vor >.< ich mein,ok, leon hätte nicht so austicken müssen, aber trotzdem :(
ich hoffe jedenfalls dass sich die situation für leon demnächst bessert xDDD
lg Samra


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