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Gloomy Destiny

Von vergangenem und zukünftigem
von

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Kapitel 9

Eine Woche, oder eher fünf Tage, vergehen wie im Flug wenn man einen ungebetenen Hausgast hat. Inzwischen war der achte September und in nicht mal mehr eineinhalb Wochen sollte der Herbst beginnen.

Die Bäume sahen dies allerdings anders und begannen bereits ihre Blätterkronen in herbstliches gelb-orange oder rot-braun zu tauchen. Es war frischer geworden und auch die Sonne hatte sich bereits gestern verzogen und einem ungemütlichem Regenwetter platz gemacht.
 

Lisa saß in der U-Bahn und war auf dem Nachhauseweg. Wieder hatte sie eine Woche geschafft und sich zwei freie Tage verdient. Obwohl sie lieber weiter arbeiten würde.

Diese Dämonin in ihrer Wohnung raubte ihr den letzten Nerv.
 

--
 

Die Probleme hatten schon bei der, eigentlich, so einfachen Frage des Schlafplatzes begonnen. Nachdem am Sonntag das Sofa ja wieder frei war, hatte Lisa es noch am selben Abend für Selena bezogen. Sie hatte gedacht auf diese Art ihr Bett wieder für sich beanspruchen zu können. Jedoch hatte sie diese Rechnung leider ohne Selena gemacht.
 

Diese ignorierte einfach das bezogene Sofa und legte sich wieder neben Lisa ins Bett. Erst wollte Lisa noch darüber diskutieren, jedoch unterband Selena jeden Versuch einfach. Als sie sich dann niedergeschlagen auf das Sofa legen wollte, hielt Selena sie einfach am Handgelenk fest und sagte ihr, sie solle endlich schlafen.
 

Das gleiche Spiel wiederholte sich noch zwei weitere Tage, bevor Lisa es aufgab und Selena schließlich ihren Willen lies. Es brachte nichts gegen sie anzukämpfen.

Seit dem teilten sie sich Lisas Bett wie ein altes Ehepaar.

Denn genau wie bei einem solchen, versuchte auch Lisa soviel Abstand wie möglich zu ihrem Bettnachbarn einzu halten.
 

In gewisser Weise war es zwar ganz nett, nicht allein einschlafen zu müssen, aber Lisa wollte auf keinen Fall das sich der 'Vorfall' , wie sie für sich nannte was am Sonntag morgen geschah, wiederholen würde.
 

Selena hatte Lisa inzwischen darüber aufgeklärt das sie auf einen Anruf ihrer Bank wartete, um ihr weiteres Vorgehen finanzieren zu können. Leider hatte das zur Folge das sie, wenn sie nicht gerade unterwegs war um sich etwas zu essen zu organisieren oder einfach Ziellos in der Gegend herumzuirren, als einzige Beschäftigung Lisa hatte.

Fast täglich kam sie von der Arbeit und wurde zu hause von einer, vor dem Fernseher hockenden, Selena erwartet.
 

Lisa war inzwischen schon fast etwas paranoid, denn sie war der festen Überzeugung mindestens dreimal gesehen zu haben wie Selenas Augen sich leicht gelblich verfärbt hatten.
 

Inzwischen hatte Lisa auch kein so großes Problem mehr damit, dass Selena kein Mensch im eigentlichen Sinne war. Wenn sie ehrlich zu sich war, so sah sie Selena eigentlich als normalen Menschen an. Sie hatte sich mit der Situation so gut es eben ging abgefunden.
 

Aber nervig war sie trotzdem. Ihre kalte Art und der befehlende Ton ihrer Stimme war nicht unbedingt das, was sie nach einem anstrengenden Tag im Büro brauchte.
 

Selena hatte ihr gegenüber, ganz beiläufig, erwähnt das sie nicht der Auffassung war, das eine Frau unbedingt einen Mann an ihrer Seite brauchte. Vermutlich war dies nur die blumige Umschreibung für 'Tanz lieber nicht halb nackt vor mir herum'.
 

Und das größte Problem von allen war Sarah. Lisa hatte die ganze Woche versucht zu vermeiden, dass sie auch nur in die nähe ihrer Wohnung kommen würde. Das letzte worauf sie im Moment Lust hatte, war das Sarah und Selena sich gegenseitig an die Gurgel gingen. Sarah konnte sie nicht leiden, wusste aber noch nicht was Selena eigentlich war und warum Lisa sie bei sich wohnen lies.

Sie hatte es noch nicht über sich gebracht es ihr zu sagen. Wie denn auch?! Es war alles zu unglaubwürdig.
 

Bis jetzt hatte sie es dabei belassen, dass Selenas Familie mit der ihrer Eltern befreundet gewesen war und Selena sie durch Zufall am vergangenen Freitag aufgegabelt hatte. An und für sich war dies zwar nicht gelogen, aber wirklich glaubwürdiger klang es in Lisas Ohren auch nicht. Glücklicherweise wusste Sarah, dass das Thema 'Familie' bei Lisa ein Tabu-Thema war und hakte deshalb nicht großartig nach.
 

--
 

Durch eine Lautsprecher durchsage wurde Lisa aus ihren Gedanken gerissen, ihre Haltestation würde gleich kommen.
 

Als sie sich ihrem Mietshaus näherte, drehte sich ihr schon der Magen um. Heute war wieder Freitag und Lisa hatte ihr keine Chance gelassen. Sie würde Lisa heute wieder mit in die Disco schleppen. Allerdings 'nur' in ihre alte Stammdisco.
 

„Das ist wie Fahrradfahren. Auch wenn man mal hin fällt und etwas nicht so schönes erlebt, so muss man doch trotzdem gleich wieder aufsteigen, bzw. gleich wieder los feiern!“ Wiederholte Lisa für sich die Worte ihrer besten Freundin.

Tja .. von ihr aus gern. Aber was sollte sie denn mit Selena machen? Alleine in ihrer Wohnung lassen?

Nein, das ginge nicht. Die schwarz haarige war, wenn es darum ging das Lisa irgendwo ohne sie hin ging, sehr eigen. Aber sich eine 'Erlaubnis' für so etwas wie einen einfachen Discobesuch abholen? Bestimmt nicht.

Sie war doch erwachsen und kein kleines Kind mehr!
 

Wahrscheinlich wäre es am einfachsten Selena mit zu nehmen. Aber bestimmt auch sehr stressig.
 

Da musste sie wohl nun durch, dachte sie während sie ihre Wohnungstür auf schloss.
 

„Ich bin wieder da.“ Rief Lisa lustlos durch den kleinen Flur. Keine Antwort.

Wie immer, dachte sie und steuerte erstmal ihre Küche an. Während sie ein Glas Wasser trank, betrachtete sie den Himmel durch ihr Küchenfenster.

Im Moment war es zwar noch trocken, aber in spätestens ein paar Stunden ging die Welt bestimmt wieder unter. Der graue Himmel und die etwas weiter entfernt aufziehenden Gewitterwolken verhießen nichts gutes.
 

Lautlos gesellte sich eine grünäugige Frau neben das Blonde Mädchen, welches erst nach einer kurzen Weile bemerkte, dass es Gesellschaft hatte.

„Hey, du sollst dich nicht immer so an schleichen!“ Lisa fauchte Selena regelrecht an, während ihr immer noch der Schreck in den Knochen saß.
 

„Allmählich solltest du dich daran aber gewöhnt haben.“ Stellte sie gelassen fest, war innerlich dafür umso amüsierter. Selena hatte den ganzen Tag darauf gewartet, dass Lisa endlich von der Arbeit kommen würde. Schließlich hatte sie endlich gute Nachrichten.

„Ich habe einen Anruf meiner Bank erhalten, wir haben am Montag einen Termin.“ Ein leichtes grinsen schob sich in Selenas Gesichtszüge.
 

„Wir?“ Skeptisch hob Lisa eine Augenbraue. „Willst du mich wieder mit schleppen, ja?“ Sie konnte es auf den Tod nicht ausstehen das Selena immer für sie mit bestimmte, als ob sie nichts zu sagen hätte. Dabei dachte Lisa, dass sie das inzwischen klargestellt hätte.
 

„Ich habe noch vieles zu erledigen und könnte etwas Hilfe sehr gut gebrauchen. Da dies in deinen Aufgabenbereich fällt, wirst du mir helfen.“ Selenas Grinsen war genauso schnell verschwunden wie es gekommen war. Lisas dickköpfigkeit war wirklich schlimm.

Das Mädchen war zwar verdammt schüchtern, aber innerhalb dieser einen Woche ihr gegenüber schon sehr aufgetaut, wie Selena wehmütig feststellen musste.
 

Genervt stöhnte Lisa auf. So was hatte ihr gerade noch gefehlt. Es musste ja alles auf einmal kommen, aber erstmal würde sie den heutigen Tag hinter sich bringen. Danach konnte sie immer noch weitersehen, beschloss sie.
 

„Sarah hat mich heute Morgen übrigens gefragt, ob ich nachher noch mit ihr in die Disco gehe.“ Ein schneller Thema Wechsel war schon immer eine gute Strategie, lobte Lisa sich in Gedanken.

„Willst du vielleicht mitkommen?“ Fragend legte sie ihren Kopf schief und sah der Dämonin nun in die Augen.
 

„Disco mhm .. “ Selena wusste nicht viel über diese Discos, hatte jedoch auch nicht viel gutes gehört. Es klang wie die Hölle auf Erden. Allerdings musste sie wohl mit, wenn Lisa unbedingt dahin wollte.

„Wenn du das möchtest, kleine Lisa.“ Sie lächelte das Mädchen nun verführerisch an, welches daraufhin leicht die Farbe wechselte.
 

„So .. so habe ich das nicht gemeint!

Aber du lässt mich ja sonst auch nicht einfach alleine weggehen.“ Sie versuchte sich schnell zu retten und dachte daran zurück, was es für ein Riesen Theater gab als sie Montags zur Arbeit wollte. Selena hatte erst darauf bestanden mitzukommen, was dazu geführt hatte das Lisa mit erheblicher Verspätung schließlich ohne die Dämonin zur Arbeit erschien. Eine weitere Stundenlange Diskussion wollte sie um jeden Preis verhindern. Mit Kopfschmerzen wäre es sowieso dumm feiern zu gehen.
 

„Das ist auch besser so, du solltest wissen was alles passieren kann wenn ein hübsches Mädchen alleine durch die Nacht rennt.“ Selena ließ ihren Satz einfach im Raum stehen und verschwand ins Schlafzimmer. Sie wollte sich noch ein sauberes Hemd raus legen und noch eine Stunde schlafen legen. Das versprach ein anstrengender Abend zu werden, befürchtete sie.
 

--
 

Lisa war gerade fertig geschminkt, als ihr Telefon zu klingeln begann.

„Hier bei Davies?“ Meldete sie sich am Hörer, gespannt wer um diese Zeit anrief.

„Hey, ich bins Sarah. Ich bin schon in der Disse, wir treffen uns am besten einfach an unserem Stammtisch.“ Rief Sarah gegen die laute Musik an.

„Ich dachte wir wollten zusammen fahren? Oder ist es wegen Selena?“ Lisa vermutete das Sarah das letzte aufeinander treffen wohl doch noch nicht vergessen hatte.

„Natürlich ist es wegen dieser Irren, ich freu mich schon darauf dich mal zu Gesicht zu bekommen ohne das ein Zug oder eine Geisteskranke dabei sind.“ Laut lachend nahm Sarah einen Schluck aus ihrer Bierflasche.

„Da muss ich dich wohl leider enttäuschen, denn Selena wird mich heute Abend begleiten.“ Irgendwie tat ihre Freundin ihr zwar Leid, aber sie war ja nicht das Opfer, sondern Lisa.
 

„Wie jetzt?! Sie 'begleitet' dich? Wie darf ich denn das jetzt verstehen, habt ihr etwa ein Date?“

Lisa konnte es nur schwer verstehen, da Sarah während sie sprach stark hustete. Sie hatte sich gerade an ihrem Getränk verschluckt.

„Was, ein Date? Wie kommst du denn auf so was?! Nein, es ist kein Date. Ich kann sie doch aber nicht einfach allein in meiner Wohnung lassen und ohne sie feiern gehen. So was gehört sich doch nicht, oder hast du deine Manieren schon vergessen?“ Es ging ihr etwas zu weit, was Sarah sich da raus nahm. Abgesehen davon wie unsinnig die Vorstellung allein war, es war doch ihre eigene Sache was sie tat oder nicht tat.

„Ja ja. Aber ich bin schließlich auch noch da und muss die dann ertragen. Na gut, aber dann seh mal zu, sonst lass ich dir keinen Alkohol mehr übrig!“

Lisa konnte jetzt schon hören das Sarah wohl schon etwas vor glühte.

Warum lies sie sich denn nun wieder zulaufen? Sie würde es wohl später erfahren.
 

Vermutlich wollte Sarah sich deswegen mit ihr treffen, um sich mal wieder was von der Seele zu reden. Oder eher zu trinken.
 

„Okay, bin schon unterwegs, bis später.“ Lisa legte den Hörer einfach auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Sarah würde es bei der Lautstärke wohl eh nicht mitbekommen und noch zwei Minuten weiter sprechen.
 

Sie betrat ihr Schafzimmer, um zu schauen wie weit Selena war und fand eine friedlich schlummernde Person in ihrem Bett vor.

„Hey, aufwachen. Wir müssen los.“ Vorsichtig rüttelte sie an der Schulter ihrer schwarz haarigen Mitbewohnerin.

„Hm ..“ Langsam richtete die verschlafene Dämonin sich auf und betrachtete Lisa von oben bis unten. Sie war schon ausgeh fertig.

Dezent Geschminkt, eng anliegende Klamotten und ein frisch duftendes Parfüm hatte sie auch aufgelegt. Alles in allem ein sehr ansprechendes Bild.
 

Selbst hatte sie keine große Lust sich irgendwie auf zu brezeln, beließ es daher bei einer Dusche und ein paar frischen Anziehsachen.
 

„Wir können dann los.“ Sie verließen Lisas Wohnung und begaben sich auf den Weg zu Sarahs Stammdisco, dem 'Tiger Tiger'.

Lisa war mit Sarah schon bestimmt einen Monat nicht mehr dort gewesen, also war ein Besuch überfällig.
 

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Auf was hatte sie sich bloß eingelassen.

Nun saß sie erst eine halbe Stunde mit Lisa und Sarah in einer Nische, aber es kam ihr vor als würde sie seit Stunden in dieser Disco hocken.

Die laute Musik dröhnte in ihren Ohren und die Luft war einfach furchtbar. So viele Menschen auf einem Haufen. Alle tranken Alkohol, tanzten und schwitzten.

Selena rümpfte ihre Nase. Dieser Ort war eine wahre Beleidigung für ihre guten Sinne.
 

„Wir gehen mal eben tanzen, du kommst doch klar oder?“ Der Klang Lisas Stimme veranlasste sie kurz ihre Aufmerksamkeit von ihrer Umgebung auf das junge Mädchen neben ihr zu lenken.

„Natürlich.“ Sie bemühte sich möglichst gleichgültig zu klingen, aber innerlich könnte sie Amok laufen. Schon als sie die Disco betreten hatte überkam sie ein ungutes Gefühl, weshalb sie auch versuchte so konzentriert wie möglich auf ihre Umgebung zu achten. Was allerdings mehr schlecht als recht möglich war.
 

Als sie wieder zur Tanzfläche sah, gab ihr das Schauspiel, welches Sarah und Lisa dort veranstalteten, den Rest. Zwar hatte Lisa sie vor gewarnt das Sarah gerne aufreizend tanzen würde, aber dies ging definitiv zu weit.
 

Sarah war gerade dabei sich an 'ihrer' Lisa auf und ab zu schlängeln und hauchte immer wieder gespielte Küsse auf deren Hals. Als wäre dies noch nicht genug, spielte Lisa ihre Rolle sehr überzeugend und tat es ihrer Tanzpartnerin gleich.
 

Kurz bevor die zwei ihren Tanz beendet hatten, verschwand Selena von ihrem gemeinsamen Tisch und machte sich auf die Suche nach dem Hinterausgang. Sie brauchte kurz etwas frische Luft um ihren Verstand wieder klar zu bekommen.
 

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Nachdem sie durch eine schwere Metalltüre getreten war und ein paar mal ein und ausgeatmet hatte, bemerkte sie das sie nicht allein war.

Jetzt konnte sie es deutlich riechen. Zwei Artgenossen. Die ersten die sie traf, seit sie in der neuen Welt umher wandelte.
 

„Na sieh dir das an. Frischfleich.“ Ein Junge von augenscheinlich höchsten 16 Jahren ließ sich von einem Mauervorsprung fallen und landete elegant vor Selena.

„Oh tatsächlich, wie heißt du denn? Wir haben dich hier noch nie gesehen. Das ist unser Revier!“ Meldete sich der zweite zu Wort. Er war etwas größer und wohl auch ein wenig älter.
 

„Ich wüsste nicht was euch mein Name anginge, aber wie kommt ihr darauf das dies euer Revier ist? Seit ihr etwa Tiere?“ Selena war immer noch wütend über Sarah und die beiden Jungspunde gaben ihr doch die perfekte Möglichkeit sich abzureagieren.

Seit wann gab es denn so was wie 'Reviere'? Lächerlich.
 

Sie dachte daran den beiden eine kleine Lektion zu erteilen. Schließlich war London doch neutraler Boden, seit die Menschen sich so zahlreich angesiedelt hatten. Hier gab es keine Territorialen Ansprüche!
 

„Hat es euch die Sprache verschlagen? Beweist doch das euren Worten auch Taten folgen können.“ Selena grinste die beiden an und entblößte dabei ihre Fangzähne.
 

„Na warte du verdammte .. “ Der ältere der beiden hatte versucht ihn noch festzuhalten, doch der Hitzköpfige Jungsporn stürzte sich bereits Hals über Kopf auf Selena.

Diese war darüber sehr erfreut, fing seine Klauen ab und schleuderte ihn in hohem Bogen über sich.
 

Nachdem er sich gerade noch hatte abfangen können, versuchte er es erneut. Diesmal war er darauf vorbereitet das Selena schnell war.

Er verwickelte sie in einen verbissenen Kampf, welchen Selena jedoch fast mühelos dominierte. Sie war deutlich älter und somit auch Stärker, was sie jetzt genüsslich ausnutzte.

Nachdem sie in an der Mauer festgenagelt hatte, stieß sie ihre Krallen in seinen Hals und drückte ihm die Luft weg.
 

„Es ist genug.“ Der ältere Dämon meldete sich nun zu Wort. Er wusste das er Selena unterlegen war, was körperliche Kraft und Geschwindigkeit anging. Deshalb wollte er den jüngeren auch zurückhalten, aber wer nicht hören will muss fühlen.

Nun ging das Spiel aber zu weit, diese Dämonin vor ihm würde wohl nicht aufhören bis er tot war.
 

Selena drehte gelangweilt ihren Kopf in seine Richtung, ließ dem anderen dabei jedoch keine Chance zur Flucht.

„Wir fangen doch gerade erst an!“ Sie leckte sich über ihre Lippen und grinste Lasziv.
 

„Das ist meine letzte Warnung, es reicht nun. Er hat es begriffen, also lass ihn los.“ Der ältere kramte in seiner Jackentasche und holte etwas schwarzes hervor. Selena konnte es nicht genau erkennen, aber sie machte sich auch keine Gedanken darüber.
 

„Er sollte lernen wo sein Stand ist.“ Während sie sprach rammte sie ihm ihre Faust in den Magen und wollte gerade zu einem weiterem Schlag ausholen, als sie einen lauten Knall hörte.
 

Sie stockte in ihrer Bewegung.

Zwei weitere Donnernde Geräusche.
 

Sie ließ den jungen Dämon vor ihr los und sackte auf ihre Knie.

Selena sah an sich hinunter und bemerkte wie ihr eigenes Blut gerade ihr Hemd durchtränkte. Sie schaute wieder zu dem zweiten Dämon und erkannte nun was er in der Hand hielt. Einen Revolver. Oder zumindest etwas ähnliches.
 

Nun bemerkte sie auch ihre Schmerzen. Sie wurde schon einmal von einem Revolver verwundet, aber diese Waffe hatte eine deutlich höhere Durchschlagskraft, wie sie gerade schmerzhaft feststellte.
 

Der ältere rannte schnell zu seinem Freund und warf ihn sich über seine Schulter.

„Ich habe dich ja gewarnt. Dies ist unser Revier.“ Er trat Selena von der Seite noch einmal in ihre Rippen, wodurch sie endgültig zu Boden ging und lief dann in die Nacht.
 

Mühsam zog Selena sich näher an die Mauer um sich aufzusetzen. Sie keuchte vor Schmerzen und kurz verschwamm ihre Sicht. Sie hatte die beiden wohl doch unterschätzt. Tja, zu dumm.

Früher war es ganz normal das Streitigkeiten nur mit den Händen ausgetragen wurden. Es galt als ehrlos sich an Menschlichen Waffen zu vergreifen. Sollte sich das tatsächlich geändert haben?
 

Nach einer kurzen Weile versuchte sie sich an der Mauer hochzuziehen, was ihr auch gelang. Jedoch hatte dies auch seinen Preis, denn beinahe hätte sie laut aufgeschrien als eine kurze Schmerz welle sie erfasst hatte. Sie konnte ein knurren nicht unterdrücken.
 

Gab es etwa schlimmeres als schwach zu sein? Schon als Kind hatte man ihr beigebracht, dass stärke zählt und Schwäche eine Schande ist. Doch nun stand sie auf wackelnden Beinen an eine Mauer gelehnt und konnte sich nur mühsam aufrecht halten.
 

Während sie noch darüber nachdachte, was sie nun tun sollte, setzten sich ihre Beine bereits in Bewegung. Schritt für Schritt immer weiter in Richtung Lisas Wohnung.

Ja, dort würde sie sich ausruhen können.

Eigentlich wollte sie direkt zu Lisa, zurück in die Disco. Aber dort waren zu viele Menschen und in ihrem momentanen Zustand würde das zu viel aufsehen erregen. Durch ihre starken Schmerzen konnte sie ihre Dämonischen Merkmale nicht verbergen.
 

So versuchte sie durch einige Seitenstraßen möglichst schnell zu Lisas Wohnung zu gelangen, in der Hoffnung das Lisa dort wäre. Sie war sich zwar nicht sicher warum sie ausgerechnet zu Lisa wollte, aber das war im Moment nicht so wichtig wie bei Bewusstsein zu bleiben.
 

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Noch während des Tanzes mit Sarah, war Lisa schon aufgefallen das Selena plötzlich verschwunden war. Aber das war ihr im Moment sowieso ganz recht, so konnte sie in ruhe mit Sarah über die Dämonin sprechen.

„Also, was Selena angeht, bitte gib ihr eine Chance!“ Sie sah leicht flehend zu der sich gerade setzenden Sarah.

„Was?! Aber vor ein paar Tagen hast du sie doch selbst noch als irre bezeichnet und nun willst du das alles vergessen haben?“ Sarah schaute ungläubig zu ihrer Besten Freundin und konnte sich nicht erklären woher der plötzliche Sinneswandel kommen sollte. Die ganze Woche über, hatte sie sich doch jeden Morgen anhören müssen was diese Selena nun schon wieder angestellt hatte.

„Ja ich weiß. Aber inzwischen glaube ich sie ganz gut einschätzen zu können. Natürlich ist sie nicht so freundlich, aber ich denke sie macht sich nur Sorgen um mich. Ich weiß zwar nicht warum, aber irgendwie ist es, seit sie bei mir wohnt, fast so als hätte ich eine Familie.

Nein, also ich meine nicht das du nicht zu meiner Familie gehörst! Aber es ist irgendwie was ganz anderes, immerhin wohnen wir nun schon eine ganze Woche zusammen. Vielleicht könnte ich mich daran gewöhnen. Verstehst du was ich meine?“ Lisa grinste Sarah schief an und hoffte auf Verständnis, auch wenn Sarahs Augen im Moment das genaue Gegenteil ausstrahlten. Nämlich Unglauben und vermutlich hielt sie nun Lisa für verrückt.

„Es ist dein Leben, Lisa. Aber bitte steigere dich da in nichts hinein. Hinterher bist du enttäuscht und ich darf die Scherben wieder zusammen fegen!“ Sarah schnappte sich ihr Glas und trank es in einem Schluck aus.

„Ich glaub wir sollten langsam wieder heim, oder meinst du nicht? Wo ist eigentlich 'deine' Selena hin?“ Sie hielt sich ihre Hand gespielt über die Stirn, als würde sie nach etwas Ausschau halten und blickte schließlich Lisa fragend an.
 

„Das habe ich mich auch schon gefragt. Aber sie kann ganz gut auf sich selber Aufpassen. Warten wir noch fünf Minuten und wenn sie dann nicht wieder da ist, gehen wir einfach!“ Bestimmend trank auch Lisa ihr Glas aus und lehnte sich noch etwas zurück.
 

Sarah war wirklich eine Tanzmaschine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angel-of-the-Night
2010-01-02T12:19:00+00:00 02.01.2010 13:19
Oha wenn man lieber arbeiten möchte als nach Hause, dann muss es wirklich schlimm sein^^°
Selena zwingt Lisa mit ihr zusammen in einem Bett zu schlafen? OK^^
Ok sie möchte ja auch das sie Lisa immer begleiten kann oder umgekert, oder besser gesagt sie verlangt es^^°

DIe Szene in der Disko war bestimmt interessant <grins>
ist unsere liebe Selena etwa eifersüchtig? XDD

(°°) Oh eine schwache und verletzte Dämonin, aber sie will sofort zu Lisa ;P
Von:  0391marrylu
2009-12-24T16:06:14+00:00 24.12.2009 17:06
mach bitte schnell die nächste ff rein, was soll ich dazu noch schreiben^^
freu mich auf die nächsten^^



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