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Spielkinder

Eine Chaostriologie Production
von
Koautor:  LadyTashigi

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Nur die Besten sterben jung

Kunterbunte Plapperkiste - Ein Interview mit den Autorinnen
 

Frage: Hat Zorro eigentlich Kopfläuse und/oder Ausschlag und/oder Hautpilz? Warum kratzt der sich ständig?
 

blumenpups: Hm...gute Frage! *Kopf kratz*
 

Lady_Tashigi: Darüber haben wir uns noch gar keine Gedanken gemacht... *Kopf kratz*
 

blumenpups: Meinst du, wir haben ihn irgendwie angesteckt? *kratz kratz kratz*
 

Lady_Tashigi: Gut möglich! o___Ô *kratz kratz*
 

blumenpups: Bei nächster Gelegenheit schicken wir ihn zum Arzt! *kratz*
 

Lady_Tashigi: Haben wir doch schon. Bisher nichts festgestellt worden. *kratz kratz*
 

blumenpups: Hm...dann wird's doch ein Hobby sein! *kratz!*
 

Fragen sind...selten geworden in letzter Zeit.

Gibt es denn NICHTS, was euch auf dem Herzen liegt?
 

@ Alwena93: Lady_Tashigi hat gedacht, ich wäre vorm PC eingepennt, als ich die Outtakes geschrieben hab XD Schön, dass sich ihre Sorgen und meine Mühe gelohnt haben. In der Richtung wird's noch mehr zum Lachen geben!
 

@ Marimo_PB: Bitte bitte! Schön, dass er dir gefallen hat =D Ich glaube, Zorro wäre tierisch angepisst gewesen, wenn sie wirklich nein gesagt hätte o__O Aber wer weiß schon so genau, was in seinem Hinterstübchen vor sich geht?
 

@ Chi-girl: *Konfetti durch die Gegend schmeiß & Kaffee aufschüttet*

Herzlich Willkommen bei Spielkinder! Wow! Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass sich irgendjemand noch einmal die Nacht um die Ohren schlägt um unseren Hirnschmalz zu lesen, aber wir sind dir unheimlich dankbar dafür, dass du's getan hast und wir bewundern dein Durchhaltevermögen! Hoffe, wir können dich weiter fesseln und dazu bringen, an der Story dran zu bleiben! ^.~ Diggen Dank!
 

Und was gibt's sonst noch wichtiges?

Wir werden die FF ein wenig umstrukturieren. Also nicht wundern, wenn's demnächst mal etwas länger dauert. Außerdem haben Lady_Tashigi und blumenpups sich in den letzten 3 Wochen 2 Mal gesehen und mindestens 7 Stunden die Storyline ausgearbeitet.

Wem "Brownie Boys" oder "Schall und Rauch" bereits gefallen haben, der darf sich auf etwa 15 weitere One Shots freuen. Bisher.

Viel Spaß beim Lesen!
 

Kapitel 22: Nur die Besten sterben jung
 

Leicht streckend ging Tashigi wieder Richtung Küche, als sie das Klingeln von Lorenors Handy vernahm.

Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihr, dass mal wieder Sanji derjenige war, der versuchte, den Besitzer des Handys zu erreichen.

Sie überlegte, zögerte kurz, nahm aber dann doch das Handy an sich und nahm ab.

"Morgen Blondchen!"
 

Sanji, der sich nach der Arbeit krampfhaft noch einige Stunden wach gehalten hatte, damit er seinen minderbemittelten Partner - um den er sich mittlerweile ziemlich gewaltige Sorgen machte, denn es war einfach nicht Zorros Art, sich so lange nicht zu melden - setzte gerade zu einer wütenden Tirade an, als ihm auffiel, dass die Stimme überhaupt nicht Zorro gehörte.

Er brauchte ein paar Sekunden, bis er meinte, die Stimme der Polizistin zu erkennen, und selbst dann erschien ihm diese Idee so absurd, dass er lieber noch mal nachhakte. "Tashigi? Süße, bist du das?"
 

"Ehhh... ja?!"

Sanji schien etwas verwundert zu sein, dass sie sich am Hörer meldete. Tashigi konnte nur zu gut nachvollziehen, dass der Bonde gerade mehr als verwirrt war.
 

Okay.

Das war zumindest mal was anderes, als wenn irgendeine Krankenschwester dran ging und ihm geduldig erklärte, dass Zorro einige Stunden vorher von einem Auto angefahren war oder so. Das hatte es nämlich auch schon gegeben. Der Grünhaarige war prädestiniert für solche Art von Unfällen.

"Morgen! Ist der Idiot irgendwo in der Nähe? Ich würd ihm nämlich gerne den Arsch aufreißen..."
 

"Is' gerade etwas schlecht...", gestand sie und machte Anstalten sich am Hinterkopf zu kratzen. Nur zu gut, dass Sanji es nicht sehen konnte. "Er ist gerade unter der Dusche. War 'ne lange Nacht...
 

Darauf wusste Sanji erst einmal nichts mehr zu sagen, was unter anderem auch daran lag, dass ihm die Kinnlade herunterklappte.

Gut, er hatte zwar schon vorher so seine Vermutungen gehabt, aber dass das so schnell ging, damit hatte selbst er nicht gerechnet. Jetzt wusste er zumindest, warum Zorro die Arbeit hatte sausen lassen. Sex war ja auch alle Mal besser als irgendwelche Jungspunde zu bedienen.

"W-Was...? Naja, das erklärt einiges..."
 

Skeptisch zog sie die Augenbrauen zusammen.

Sie hatte ihm noch nicht mal erklärt, was eigentlich passiert war und trotzdem "erklärte es einiges"?!

Naja, wahrscheinlich hatte Zorro ihm letzte Nacht noch eine SMS geschrieben.

"Soll ich ihm was ausrichten?"
 

Es wunderte Sanji schon, dass sie so locker darüber sprach, aber jeder hatte da wohl seine eigene Grenze, und das ging ihn auch eigentlich überhaupt nichts an.

Wahrscheinlich hatten sie nur nachgeholt, wobei er sie gestern früh gestört hatte. Kein Wunder, dass er sich nicht gemeldet hatte, offenbar hatte Zorro alle Hände voll zu tun gehabt.

"Ähm...ja, sag ihm bitte, er soll sich mal melden, wenn ihr nicht zu...beschäftigt seid, immerhin sollte ich da sein, wenn er irgendwann vor der Tür steht. Und er hat sich ja seit gestern Abend nicht mehr gemeldet und ich wollte eigentlich wissen, wie das Essen...auch egal. Sag ihm er soll anrufen, ja?"
 

Kurz lachte sie leise auf, als Sanji so krampfhaft ins Telefon brabbelte.

"Okay, ich sag ihm bescheid. Bis dann!"

Dann legte sie auf und legte Lorenors Handy wieder dahin, wo es vorher lag.

Hoffentlich hatte er nichts dagegen, dass sie einfach an sein Handy gegangen war. Immerhin, es hätte ja wichtig sein können.
 

"Bis dann", gab er, immer noch verwirrt zurück, legte dann das Handy aus der Hand und blieb einen Moment lang wie vor den Kopf gestoßen sitzen. Meine Fresse.
 

= = =
 

In der Zwischenzeit war der Grünhaarige soweit fertig geworden und schlüpfte wieder in seine Klamotten.

Ein Handtuch immer noch über die Schultern hängend rubbelte er sich im Gehen die feuchten Haare ab, während er wieder zurück in die Küche taperte.
 

Mittlerweile hatte Tashigi den Frühstückstisch wieder aufgeräumt.

Nun saß sie an ihrem Tisch mit einem Kaffe vor sich und schaute in die Zeitung. Als Lorenor dann endlich wieder die Küche betrat, warf sie ihm sein Handy rüber.

"Blondchen hat angerufen. Du sollst dich melden."

Dass Sanji sich Sorgen machte, konnte sie gut nachvollziehen. Immerhin hätte Lorenor gestern zur Arbeit erscheinen sollen, was nicht der Fall gewesen war. Und anscheinend hatte sich Zorro auch nicht bei ihm gemeldet.
 

Reflexartig, wenn auch etwas verblüfft, fing er das fliegende Mobiltelefon auf. "Hat er irgendwas Wichtiges gesagt?", hakte er dann schmunzelnd nach und ließ sich ihr gegenüber sinken und griff ebenfalls nach der Kaffeekanne - anders würde er nämlich bald nicht mehr zu gebrauchen sein.
 

"Nein, hat nur vor sich hingestammelt...", meinte Tashigi nur kurz und blätterte auf die nächste Seite der Zeitung um.

Dass Sanji sie so missverstanden hatte, konnte sie ja nicht ahnen. Okay, es war schon ziemlich merkwürdig, dass Lorenor bei ihr übernachtet hatte, aber dass der Koch sich so was zusammenreimte... sie wäre wohl vor Scham im Boden versunken.
 

Schulterzuckend nahm er einen Schluck von seinem Kaffee.

Sinnloses Herumbrabbeln sah Sanji immerhin ähnlich, trotzdem beschloss er, Gnade vor Recht walten zu lassen und seinen Freund mal zu kontaktieren.

Also wählte er dessen Nummer, und der Koch ging keine zwei Sekunden später ran. "Zorro!?"

"Jaja, ich bin’s. Was gibt's?"

"Ich...also...alles in Ordnung?"

Irritiert runzelte der Grünhaarige die Stirn. "Was ist los, Sanji?"

"Nun ja, also...nichts weiter. Du warst nur gestern nicht auf der Arbeit und du bist nicht ans Handy gegangen und jetzt hockst du mit Tashigi zusammen und ich dachte, da könnte vielleicht irgendein Zusammenhang bestehen."

Der Moderator lachte leise auf. "Allerdings! Da gibt's sogar nen ziemlich großen Zusammenhang! Dank dir kam ich gestern nämlich nicht mehr von meinen Eltern weg, und Tashigi war so nett, mich einzusammeln."

"Und deshalb kommst du nicht zur Arbeit?"

"Das erklär ich dir später."
 

Als ihr Name fiel und er auch noch anfing ihr ein Kompliment zu machen, lief die Polizistin etwas rot an und versteckte ihr gerötetes Gesicht hinter ihrer Zeitung.

Aber anscheinend war der gute Sanji mehr als irritiert darüber, dass Lorenor nun bei ihr saß.
 

Sanji schien die Sache zwar anscheinend nicht auf sich beruhen lassen zu wollen, doch er besaß genügend Verstand und Anstand, das Thema in eine andere Richtung zu lenken.

"Und? Wie war das traute Familienessen?"

Zorro biss sich leicht auf die Unterlippe. Für seinen Geschmack hatte er das Thema für heute bereits genug besprochen, daher beschloss er, es bei den wichtigsten Fakten zu belassen. "Ich hab Matt die Nase gebrochen. Also katastrophal."

"WAS!?"

"Hör mal, San, ich hab keinen Bock, das jetzt mit dir zu diskutieren. Kannst du mir nicht später Vorwürfe machen und mir erklären, was für ein zurückgebliebener Vollidiot ich doch bin? Ich ruf dich an, bevor ich mich auf den Weg mache."

"Moment, warte mal! Das kannst du jetzt nicht so stehen lassen!!"

"Doch, kann ich. In der Zeit kannst du dir ja Lysops neuestes Meisterwerk ansehen. Viel Spaß."

"WAG ES DICH JA NICHT, AUFZULEG-"

Aber dafür war es schon zu spät. Resignierend ließ der Grünhaarige das Handy wieder in seine Hosentasche gleiten und trank seinen Kaffee, als ob nichts gewesen wäre.
 

Tashigi, die wieder an ihrem Kaffee nippte, lauschte nur etwas beim Gespräch mit und ließ die Zeitung wieder auf den Tisch sinken.

Dass er von diesem Thema mehr als angepisst war, konnte sie zu gut nachvollziehen. Sie hatte ihn schon genug gelöchert, was dieses Thema anging. Aber der Blonde würde noch früh genug erfahren, was letztendlich in Lorenors Familienkreis abgegangen war.
 

Erleichtert, Sanji endlich abgewimmelt zu haben und nicht mit der Spur eines schlechten Gewissens - wieso auch? Der Koch handelte ihn oft genug genauso ab. - streckte er sich ausgiebig und trank seinen Kaffee aus, nur um sich direkt nachzuschenken.

"Und was machen wir noch mit dem angebrochenen Tag?"
 

"Kein Plan, schlag was vor?"

Verwundert über seine Frage nippt sie ebenfalls an ihrem Kaffee. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er nach dem Frühstück ging. Umso mehr freute sie sich darüber, dass er es anscheinend nicht so vorhatte, wie sie es sich gedacht hatte.

"Wie wäre es, wenn wir uns mal so langsam um deine Wohnung kümmern?"
 

Ach ja. Seine Wohnung.

Der Trümmerhaufen.

Vorausgesetzt, er wollte irgendwann mal wieder seine eigenen, bewohnbaren vier Wände haben - und das hatte er definitiv vor - wäre das wohl gar keine so schlechte Idee.

Außerdem hatte er schon lange Mal vorgehabt, auszumisten, und jetzt konnte er sowieso den Großteil seiner Sachen wegschmeißen.

"Gute Idee", grinste er daher zurück und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Ein wenig wunderte es ihn schon, dass sie an ihrem offensichtlich freien Tag nichts besseres zu tun hatte, als ihm dabei zu helfen, seine Wohnung mehr oder weniger auszuräumen, aber Recht war es ihm allemal.
 

Mit einem leichten Lächeln bestätigte sie nur seine Aussage. Es wurde wirklich mal Zeit, dass die Wohnung auf Vordermann gebracht wurde. Es war ihr egal, ob ihr freier Tag dafür flöten ging, Hauptsache sie hatte was zu tun. Und alles war ihr lieber, als nur gelangweilt auf dem Sofa zu sitzen. So konnte sie sich wenigstens sicher sein ihre Zeit sinnvoll genutzt zu haben.

Und bevor sie an dem Stuhl festwachsen konnte, raffte sie sich auf, ging in den Flur und zog sich die Schuhe an. Je eher, desto besser!
 

Ein wenig überrascht sah Zorro ihr nach, bevor er hastig seinen Kaffee herunterstürzte und ihrem guten Beispiel folgte. Aber vorher räumte er wenigstens noch die beiden Tassen in die Spüle, danach taperte er ins Wohnzimmer, schlüpfte in Schuhe und Jacke und sammelte seine dreckigen, blutigen Klamotten vom Vortag aus ihrem Bad auf.
 

Leicht grinsend schüttelte sie den Kopf. Die Klamotten hätte sie auch noch waschen können.

An der Haustür wartete sie, öffnete dann diese und überließ ihm den Vortritt.

"Lady's first...", schmunzelte sie und ließ die Tür hinter sich zufallen, als sie ihre Wohnung verließ.

"Du bist ein echter Gentlemen", gab Zorro bloß trocken zurück und schob sich an ihr vorbei durch die Haustür.

Dann stopfte er die Hände in die Hosentaschen und sah sich suchend nach dem Wagen der Polizistin um, beschloss aber, lieber auf sie zu warten, weil er ansonsten wahrscheinlich bloß im nächsten Straßengraben gelandet wäre.
 

"Kannste mal sehen..." Wahrscheinlich könnte Lorenor sich von ihr noch 'ne Scheibe abschneiden, was so was anging.

Aber was machte es für einen Sinn ihn vorzulassen, wenn er eh wieder auf sie wartete?!

Auf dem Weg zum Auto spielte sie an ihrem Schlüssel rum und schloss den Wagen mit den Fernöffner auf.
 

Ratlos drehte er den Kopf in die ungefähre Richtung, aus der das Signal ertönt war, zuckte mit den Schultern und ging auf gut Glück los, glücklicherweise in die Richtige Richtung, wie er feststellen konnte, als er ihren Wagen erkannte,

Fest entschlossen, zu beweisen, dass er durchaus ebenfalls gute Manieren an den Tag legen konnte, wenn er nur wollte, umrundete er den Wagen und hielt der Polizistin kurzerhand die Fahrertür auf.
 

Sie legte eine gespielt verwunderte Miene auf und lächelte ihm dann nur charmant zu.

"Wow, wie höflich. 'Ne Lady bist du trotzdem!", spottete sie und setzte sich in ihren Wagen.
 

Der Grünhaarige verdrehte bloß stumm die Augen und ließ die Autotür hinter ihr zufallen - vielleicht ein bisschen fester, als es unbedingt nötig gewesen wäre, aber na gut.

Er umrundete den Wagen erneut und ließ sich schließlich auf den Beifahrersitz fallen, den er mittlerweile ja schon ganz gut kannte. Pflichtbewusst schnallte er sich an und streckte dann gemütlich die Beine von sich.
 

Als die Autotür lauter als gedacht zufiel, sah sie dem Grünschopf nur kurz verwundert nach.

Eigentlich hatte sie nicht vor gehabt ihn zu beleidigen, sondern wollte einfach nur ein bisschen rumscherzen. Aber ihre Witze schienen wohl nicht all zu gut bei ihm anzukommen. Also hielt sie lieber die Klappe, am besten für den Rest der Fahrt.

Als Lorenor ebenfalls ins Auto stieg, legte sie nur ihre Lieblings-CD ein und schnallte sich auch an.

Kurz darauf startete sie den Motor und fuhr los.
 

Als die ersten Klänge der Musik ertönten und Tashigi keine Anstalten machte, irgendetwas zu sagen, begann er im Takt mit dem Fuß zu wippen.

Teil aus Langeweile, teils weil die Musik wirklich saugut war. Ob er sie mal fragen sollte, ob sie ihm die CD brannte?

...lieber nicht.
 

Stumm blickte sie weiter auf die Straße und lauschte nur etwas ihrer CD. Sie war viel zu sehr auf den Verkehr konzentriert und viel zu nachdenklich, um die Musik richtig zu genießen.
 

Leise seufzend stellte der Moderator schließlich fest, dass er es wohl mal wieder vermasselt hatte.

Aber momentan hatte er auch keine Ahnung, wie er es wieder einrenken sollte, also schwieg er ebenfalls, lauschte der Musik und lehnte den Kopf in den Nacken.

Noch bevor sie bei seiner Wohnung angekommen waren, war er eingeschlafen.
 

= = =
 

Dass ihr nebenan einfach weggeknickt war, bemerkte sie erst, als sie den Wagen parkte und sich abschnallte.

Leise seufzend und mit einem leichten lächeln rüttelte sie vorsichtig an Lorenors Schulter. Manchmal war der Typ nicht zu fassen.

"Hey, wir sind da, Schnarchkopf..."
 

Irritiert blinzelnd öffnete er die Augen wieder, vertrieb den merkwürdigen Mischmasch aus Arbeit, den Kids, einem blutenden Matt und einem etwas abstrakten DVD-Abend mit Tashigi aus seinem Kopf und sah sich dann orientierungslos um.

"...Si'mme schon da?", murmelte er dann verpennt und rieb sich mit dem Handrücken über die Augen.
 

"Ja, sind wir..."

Leise seufzend schaltete Tashigi den CD-Spieler aus.

Anscheinend war der Abend gestern doch etwas zu lang gewesen. Länger als er anscheinend verkraften konnte. Aber er schien immer und überall schlafen zu können. Bei seinem Stress war es auch nicht besonders verwunderlich, dass er so müde war.
 

Noch immer etwas verwirrt setzte er sich schließlich auf und nickte fahrig. Er brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder daran zu erinnern, was sie hier eigentlich gewollt haben, aber dann fiel ihm seine Wohnung wieder ein, inklusive dem Chaos, das darin herrschte, und sofort war sein Tatendrang geweckt.

"Okay. Auf ins Gefecht!", beschloss er dann um einiges wacher, schnallte sich ebenfalls ab, stieß die Tür auf und warf dabei beinahe einen Fahrradfahrer von seinem Untersatz.

Irritiert sah er dem fluchenden Typ mit Helm hinterher.

"Sorry!"
 

Der Kerl war wirklich unfassbar. Er schien wohl noch nicht ganz wach zu sein, auch wenn es gerade noch, bei seinem Tatendrang, für einen Augenblick so ausgesehen hatte.

Kurz strich sie die junge Frau einige Haarsträhnen aus der Stirn und ging dann Lorenor nach.
 

Weiterhin höchstentschlossen schloss er die Tür auf und stieg ihr voran die Treppen in den dritten Stock nach oben, entriegelte seine Wohnungstür und fand sich Sekunden später in dem gleichen Chaos wieder, wie am Abend zuvor.

Ratlos kickte er einige Bruchstücke bei Seite - vermutlich die kläglichen Überreste eines Küchengerätes, das es irgendwie bis in den Flur geschafft hatte - und sah dann über die Schulter zu Tashigi, schief grinsend.

"Wo sollen wir denn anfangen?"
 

Ratlos zuckte sie nur mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Ist deine Wohnung...", meinte sie nur knapp und trat über einige übel zugerichtete Möbelstücke hinweg. Zumindest das, was davon noch übrig war.
 

Skeptisch sah er sich um. Er musste eindeutig Sperrmüll anmelden, denn er bezweifelte stark, das von seiner Einrichtung noch irgendwas zu gebrauchen war.

Schließlich wuchtete er zumindest einige Teile beiseite, die wohl irgendwann mal zu seinem Schrank gehört hatten, und schaffte sie in dieselbe Ecke, in der bereits seine Kommode das Zeitliche gesegnet hatte. Runter tragen konnte er sie nachher immer noch.

Dann kämpfte er sich durch das Wohnzimmer, um die Umzugskartons zu holen. Kaum, dass er sie gefunden hatte, klemmte er sie sich unter den Arm und transportierte sie mit logistischer Präzision zurück in den Flur. "So. Am besten alles rein, was schrott ist. Den kläglichen Rest können wir dann ja erst mal im Bad bunkern. Ich glaube, da steht soweit noch alles."

Reingetraut hatte er sich zumindest noch nicht. Er konnte ja nicht ahnen, dass es da genauso schlimm aussah.
 

"Mööp. Falsch...", fuhr sie ihm ins Wort und musste nun doch anfangen etwas zu grinsen.

"Pack lieber alles rein, was nicht schrott ist. Ich glaube, so sind wir besser dran." Es war einfach unfassbar viel Schrott. Man müsste eigentlich einen Container bestellen, um den ganzen Scheiß loswerden zu können. Ace hatte nicht schlecht gewütet.

Kurz stockte sie.

"Ich hoffe deine Katana haben nichts abbekommen."
 

Der Grünhaarige grinste kurz. "Da könntest du Recht haben."

Aber bei ihren nächsten Worten war ihm gar nicht mehr nach Grinsen zu Mute.

Wenn Ace seine Schwerter auch nur schief angesehen hatte, dann würde der Gute bald keine drei Schritte mehr gehen können, ohne qualvoll zu schreien, dafür würde er sorgen.
 

Er atmete tief durch, bereitete sich auf alles mögliche und unmögliche vor, straffte die Schultern und stapfte dann durch das Gerümpel in sein Schlafzimmer, um Tashigis und seinen eigenen Bedenken nachzugehen.

Mit dem Fuß kickte er die Tür, die eh schon seit Ewigkeiten lose in den Angeln hang - irgendwann hatte er sie wohl mal zu feste hinter sich zugeschmissen - auf und sah sich suchend nach seinen Lieblingen um.

Schließlich entdeckte er sie, wie sie irgendwie schräg aus einem der Kleiderhaufen hervorlugte, und zog sie bedächtig aus ihrem Versteck hervor. Sofort durchströmte ihn eine gewisse Erleichterung und die Anspannung, die er bis dato nicht einmal gemerkt hatte, fiel prompt von ihm ab.

Den Katanas war nichts passiert. Und er würde auch nicht zulassen, dass sie noch einmal in die Nähe von Ace kamen.
 

Mit grübelnder Miene kratzte sich Tashigi am Hinterkopf, machte sich dann daran die Kartons zusammen zufalten und mit Klebeband zu fixieren.

Ein Fluchen und Scheppern blieb aus. Also war seinen Schmuckstücken nichts passiert, ein Glück.
 

Die Schwerter unter den Arm geklemmt stolperte er wieder zurück in den Flur, schnappte sich den ersten zusammengebauten Karton, der in sein Sichtfeld kam, legte die Schwerter hinein und beschloss, dass das auch der einzige Inhalt bleiben würde.

Er wollte die drei Katanas nicht beschädigen, nur weil er einiges wertloses Zeug darauf stapelte.

"Ich hätte ihn umgebracht", stellte er trocken fest, nahm sich dann ebenfalls einen leeren Karton und begann damit, sie zusammenzubauen.
 

Seine Gedankengänge konnte sie nur zu gut nachvollziehen, sie hätte wohl kaum anders reagiert.

Mit neugierigen Augen begutachtete sie die drei Schwerter im Karton neben sich. Was für verdammt schöne, und vor allem wertvolle Schwerter er hatte. Besonders das Schwert mit der weißen Saya hatte es ihr angetan.

Schon so lange hatte sie vor, so ein wundervolles Katana zu schwingen. Alle drei kannte sie, in ihrem schlauen Schwert-Büchlein waren sie abgebildet und wurden als sehr hochrangige Schwerter bezeichnet. Dennoch...so wie Lorenor von seinen Schwertern schwärmte traute sie sich kaum diese Schmuckstücke auch nur anzusehen.

Mit einem eher enttäuschten Seufzen - weil Lorenor ihr nicht wirklich seine Katana "vorgestellt" hatte - fuhr sie mit ihrer Arbeit fort.
 

Überrascht drehte der Moderator sich zu ihr herum, als er ihr Seufzen hörte. Nanu? Was hatte er denn jetzt schon wieder falsch gemacht?

Auf die Idee, dass sie seine Schwerter mal genauer unter die Lupe nehmen wollte, kam er gar nicht. "Ist irgendwas?", hakte er daher nach.
 

Leicht verunsichert über seine Frage schüttelte sie nur hastig den Kopf.

"Nein, nichts...", lächelte sie ihm nur kurz zu, nahm sich einen den Kartons und ging Richtung Küche, hoffte, irgendwas an Geräten noch retten zu können, was gar nicht so einfach zu finden war.
 

Er kaufte ihr kein Wort ab.

Während sie in die Küche ging, widmete er sich also dem Gedanken, was er nun schon wieder verbockt hatte, aber eigentlich hatte er doch nichts gemacht, außer die Schwerter-

Ach ja, die Schwerter. Natürlich.

Dass er da nicht direkt drauf gekommen war.
 

Den Kopf über sich selbst schüttelnd - immerhin war sie auch eine Schwertkämpferin und erinnerte sich noch zu genau an gestern Abend, als er unbedingt ihr Katana unter die Lupe hatte nehmen wollen - zog er den Karton wieder zu sich heran und schnappte sich seine drei wertvollsten Besitztümer.

Dann raffte er sich wieder auf die Beine und folgte der Polizistin in die Küche. "Da", sagte er bloß und warf ihr eines der Katanas zu. Jenes, das er damals von Kuina geerbt hatte.
 

Grübeln stand sie in der Küche und betrachtete das Massaker, das Ace angerichtet hatte. Hier war fast nichts mehr zu retten, was Möbel anging. Und Lorenors heiß geliebte Kaffeemaschine, das Lebenselixier eines jeden Zockers, war auch hinüber.
 

Als der Grünschopf plötzlich ebenfalls in der Küche stand und ihr das Schwert zuwarf, zuckte sie nur zusammen, ließ den Karton abrupt fallen und fing das Katana auf. Was er denn nun total verrückt geworden? So ein schönes Schwert warf man nicht einfach so in der Weltgeschichte herum! Aber nun gut, war sein Schwert, also auch seine Sache.

"D-Danke...", stotterte sie nur kurz vor sich hin und betrachtete die wertvolle Waffe in ihren Armen.
 

"Bitte. Und sag nächstes Mal direkt, was los ist, dann muss ich mir nicht 'ne halbe Ewigkeit den Kopf darüber zerbrechen!", gab er schmunzelnd zurück und hielt ihr auch die anderen beiden entgegen.

Während sie sich also an seinen Katanas gütig tat, stupste er die arg lädierte Kaffeemaschine mit dem Zeigefinger an und verzog unwillig das Gesicht. Das war so was von unfair.
 

Dankbar lächelnd nahm sie auch die anderen beiden Katanas entgegen. Unfassbar, wie schön sie waren. Alle hochrangig und sau wertvoll. Wie er wohl daran gekommen war...?

Gut, irgendwo hatte er Recht. Sie hätte ihn einfach fragen sollen, ob sie sich die Schwerter hätte ansehen können, aber... sie hatte sich einfach nicht getraut.

"Wo hast du die her? Die sind echt super wertvoll!"
 

"Ach wirklich?", meinte er bloß verblüfft, während er die Überreste seiner Küche einsammelte. Das Besteck war größtenteils unbeschadet davongekommen, und auch ein paar Küchenschränke hatten die Apokalypse irgendwie überlebt. Aber sonst war wohl nicht mehr viel zu retten.

"Das Weiße hab' ich von meiner besten Freundin geerbt. Die anderen beiden hat mir so'n komischer Kauz vor ein paar Jahren geschenkt. Wusste gar nicht, dass sie wertvoll sind. Aber es sind gute Katanas."
 

Geerbt?! Sie fragte lieber nicht weiter nach, sondern betrachtete einfach nur weiter das Schwert mit der weißen Saya.

Vorsichtig zog sie das Schwert heraus und betrachtete die Klinge. Es lag gut in der Hand und für ein so stabiles Schwert war es ziemlich leicht, das bemerkte sie schon beim ersten Hieb.

"Unglaublich... Das Schwert ist echt klasse..."
 

Er linste kurz über die Schulter und konnte nicht verleugnen, dass sein Herzschlag um einige Takte beschleunigte, als er Tashigi mit Kuinas Schwert in den Händen sah.

Die Ähnlichkeit war nicht abzustreiten, und ganz besonders nicht zu ignorieren, und er war immer noch hin und her gerissen, ob er sie deswegen verachten oder lieben sollte.
 

Aber andererseits hatte er jetzt die Möglichkeit gehabt, sie näher kennen zu lernen, und auch wenn sie mit Kuina einige Ähnlichkeiten in der Persönlichkeit hatte...sie waren unterschiedliche Menschen, und ihm war vollkommen klar, das Kuina tot war.

Dann fand er endlich seine Sprache wieder und sein Herzschlag normalisierte sich. "Ja, ich weiß", gab er grinsend zurück.
 

Mit einer kurzen Handbewegung steckte sie die Klinge wieder in die Scheide und reichte ihm wieder das Schwert. Zu gerne hätte sie weiter damit rumgefuchtelt, aber sie ließ es lieber. Immerhin war es das Schwert seiner besten Freundin, sein Heiligtum.

"Wieso hat sie dir so ein tolles Schwert geschenkt?" Ob sie wusste, ob es so verdammt wertvoll war? Entweder sie wusste es nicht und hat es ihm dennoch geschenkt, oder sie hatte diesen Reichtum nicht nötig oder stand gar nicht auf Waffen.
 

Während er all den Schutt auf einen Haufen zusammen schmiss und gelegentlich etwas in den halbleeren Karton beförderte, antwortete er auf ihre Frage.

"Sie ist gestorben, als ich elf war. Ihr Vater, mein Kendomeister, hat es mir überlassen, als ich ihn darum gebeten habe."
 

Tashigi zog die Luft scharf an. Damit hatte sie nicht gerechnet.

Er hatte in seinem Leben unfassbar viel durchgemacht. Erst die Erklärung zu seiner Narbe und dann auch noch das.

Sie senkte den Blick. Obwohl sie wusste, wie sich so was anfühlte, wusste sie nun wirklich nicht, was sie dazu sagen sollte. Nur ein leises, dennoch erst gemeintes "Tut mir Leid" bekam sie über ihre Lippen.
 

Zorro winkte ab. "Ist schon okay. Ich bin drüber weg. Unfälle passieren", erklärte er und grinste leicht.

Außerdem hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits Ace um sich gehabt, mehr oder weniger freiwillig, und der war sofort da gewesen, um ihn aufzufangen, als ihn die Nachricht von ihrem Tod erreicht hatte.

Sicher, er vermisste sie immer noch, aber er konnte sie nicht zurückholen, und das hatte er schon vor langer Zeit akzeptiert.

Schließlich zuckte er mit den Schultern. "Nur werd ich jetzt nie herausfinden, ob ich sie vielleicht irgendwann doch noch besiegt hätte."
 

"Besiegt? Sag bloß du hast gegen ein Mädchen verloren?"

Die Vorstellung, dass ein jetzt so kräftiger Kerl gegen ein Mädchen verloren hatte, war so absurd, dass sie leicht grinsen musste.
 

"Zweitausend Mal", gab er trocken zurück und erinnerte sich daran, wie frustrierend das gewesen war. Er hatte bis zum Erbrechen trainiert, um ihr irgendwann einmal das Wasser reichen zu können, und hatte in der Linie trotzdem kläglich versagt. Und dann war sie gegangen, ohne ihm eine Chance zu lassen, sie in einem fairen Kampf zu besiegen.

"Ich bin der Meinung, dass Frauen genauso gut kämpfen können wie Männer, wenn sie es nur wirklich wollen. Es geht nicht darum, wer das stärkere Geschlecht ist - ich hab schließlich auch hart trainiert, um so gut zu werden, wie ich bin."
 

Als sie die Zahl seiner verloren Kämpfe hörte, verkniff sie sich krampfhaft ein Lachen. Nun gut, er hatte schon irgendwo Recht. Und dass er sich nichts darauf einbildete, dass er ein Mann war, wunderte sie etwas. Er war wirklich kein Macho, oder sagte er das jetzt nur, um seine Niederlagen zu rechtfertigen?

Aber wenn sie so recht überlegte...

"Trotzdem... Ich wäre auch viel lieber als Mann zur Welt gekommen. Als Frau wird man nicht wirklich ernst genommen, besonders nicht bei der Polizei." Und das stimmte auf ganzer Linie. Manchmal verfluchte sie sich dafür, eine Frau zu sein.
 

"Ja, weil die meisten Männer Vollidioten sind", entgegnete er, während er erkannte, dass selbst sein Messerblock nicht verschont geblieben war. Er verdrehte die Augen. Ace war wirklich nicht zu fassen.

Dann warf er einen kurzen Blick über die Schulter und erkannte erst dann, wie verflucht ernst sie es anscheinend mit ihren Worten meinte. Zorro grinste leicht. "Du solltest froh sein, dass du so bist, wie du bist. Was anderes hat die Welt da draußen dir sowieso nicht zu bieten, also warum darüber ärgern, dass du ein x-Chromosom mehr hast als ich?"
 

Sie lachte etwas.

Er schaffte es immer wieder, sie zum Lachen zu bringen. Genau so was hatte sie jetzt auch bitter nötig.
 

Kurz überlegte sie. Er schien wirklich darüber hinweg zu sein. Dennoch, Tashigi wollte, dass er verstand, dass sie voll und ganz verstehen konnte, was in ihm vorging.

Sie setzte sich auf den Boden und lehnte ihren Rücken gegen die Küchenwand.
 

"Ich weiß, dass gehört jetzt hier nicht hin, aber... Ich weiß, wie das ist jemanden zu verlieren, den man gern hat."

Nachdenklich betrachtete sie ihren Ring und fing dann an, an diesen herumzudrehen.

"Mein Verlobter ist damals beim Dienst gestorben. Das war echt hart..."

Deswegen hatte sie es noch nicht geschafft, diesen Ring abzunehmen. Sie hatten sich nicht von sich aus getrennt, er wurde ihr einfach genommen. Die Welt konnte echt verdammt unfair sein.
 

Er hielt beim hantieren inne und lehnte sich gegen den Rest der Arbeitsplatte. Das erklärte nun wirklich einiges.

Vage erinnerte er sich daran, dass sein Vater ihm irgendwann einmal erzählt hatte, dass sein Partner erschossen worden war. Kannte er Tashigi deshalb so gut?

"Das tut mir Leid", entgegnete er schließlich und kratzte sich leicht berührt am Hinterkopf.

Wenn einer wusste, wie unfair die Welt war, dann war das wohl er, aber er wusste eben auch, dass man sich davon nicht unterkriegen lassen sollte, ganz egal, wie schwer es einem manchmal schien.

"Manchmal werden einem eben die besten Menschen der Welt genommen, anstatt solche Arschlöcher, die es nicht anders verdient haben, da kann man nichts gegen machen. Tut mir wirklich Leid für dich."
 

Völlig in Gedanken nahm sie Lorenors Stimme nur am Rande war. Er hatte Recht, aber so was ließ sich nicht ändern. Was passiert war, war nun mal passiert. Man konnte die Vergangenheit nicht ändern oder die Zeit zurück drehen, so gern sie es auch getan hätte. Aber egal, was um sie herum auch passierte, sie glaubte daran, dass alles, was passierte, einen tiefen Grund hatte.

Karma und Schicksal... Das waren die einzigen Dinge, an die sie wirklich glaubte. Die hatten ihre Gründe, warum sie ihr damals ihren Verlobten genommen hatten.
 

"... Genau aus dem Grund bin ich Polizistin geworden...", murmelte sie nur leise und lehnte den Hinterkopf nun ebenfalls gegen die Wand und starrte an die Decke.
 

"Damit die Arschlöcher auch ihr Fett wegkriegen?", hakte er grinsend nach und pfefferte unachtsam zwei übrig gebliebene Teller in den Karton, die daraufhin ebenfalls zerbrachen.

Egal. Mit zwei Tellern hatte er eh nicht mehr viel anfangen können.

"Und dann nimmst du mich fest? Bin ich wirklich so schlimm?"
 

"Hey, du bist voll gefährlich!", meinte Tashigi nur mit spöttischem Unterton und musste sich eingestehen, dass sie da nicht all zu falsch lag. Matt's gebrochene Nase bewies es. Aber er hatte seine Gründe, da war sie sich sicher. Sonst könnte sie niemandem absichtlich auch nur ein Haar krümmen.
 

"Ja, pass besser auf, sonst fall ich dich gleich an", frotzelte er weiter und begann dann vorsichtig damit, die Scherben aus dem Karton zu fischen. Keine wirklich dankbare Aufgabe, und später würde er trotzdem noch irgendwas draufschreiben müssen, damit sich beim ausräumen niemand verletzte.

Irritiert musterte er dann die kunterbunten Flecken auf der Tapete, um sich von ihrem Ursprung zu überzeugen. Einiges davon stammte ganz sicher von der Tomatensauce vom Vortag, aber der Rest war unidentifizierbar - und er legte es auch nicht unbedingt darauf an, nähere Informationen zu erhalten...
 

Bei seinen Worten malte sie sich wieder unmögliche Fantasien aus, die sie lieber schnell wieder verdrängte, bevor man ihre Röte erkennen konnte.

Dann folgte sie dem Blick des jungen Mannes vor ihr und raffte sich dann auf.

"Was sind das für Flecken?"
 

"Das hab ich mich auch grade gefragt. Und dann hab ich beschlossen, dass ich es lieber doch nicht wissen will", gab er grinsend zurück.

Sein Blick fiel auf die Polizistin, die immer noch seine Schwerter in den Händen hielt, und er runzelte die Stirn. "Willst du die später noch mit ins Bett nehmen? Ich meine, jeder hat seine Eigenarten, aber sag vorher Bescheid, ja?"
 

"Ehhh, was...?!" Irritiert blickte sie auf die Schwerter in ihren Armen. Eigentlich wollte sie sie weglegen, hatte es aber total vergessen.

"Oh, 'tschuldigung!" Mit leicht geröteten Wangen stellte sie die Schwerter behutsam wieder zur Seite.
 

Zorro belächelte das nur; eigentlich war es ihm egal, von ihm aus, konnte sie sie auch noch Stunden lang in der Hand halten - er traute ihr durchaus zu, verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen. Wahrscheinlich sogar verantwortungsbewusster als er selbst.

Wahllos zog er schließlich einige der Schubladen auf und musterte ihren Inhalt. Zumindest von da war noch einiges zu gebrauchen.
 

Als sie Lorenors Heiligtum wieder weggelegt hatte, widmete sie sich der Arbeit, die der Grünschopf gerade abgebrochen hatte und sammelte vorsichtig die restlichen Scherben aus dem Karton.

Es war ihr etwas peinlich, dass sie jetzt schon so an den Schwertern hing. Aber sie waren halt soooo unfassbar schön.
 

"Kannst du mir verraten, was der hier angestellt hat?!", knurrte Zorro schließlich frustriert und kickte seinen Mixer aus dem Weg.

Das war doch einfach nicht zu fassen. Wie konnte der Depp bloß innerhalb von zwei Stunden seine komplette Wohnung zu Kleinholz verarbeiten? Und das ohne ihn aufzuwecken? Und welcher Teufel hatte ihn dazu getrieben?!
 

"Tja, Kleinkinder müssen sich halt auch mal austoben!"

Und Ace war definitiv das kleinste Kleinkind der Welt, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Aber dass Lorenor nicht wach geworden war, unterstrich ihre Theorie, dass er anscheinend den gesündesten Schlaf unter Gottes Sonne hatte.
 

Plötzlich zuckte sie zusammen und zog scharf die Luft an, als sie sich doch an den Scherben geschnitten hatte.

Toll, sie konnte einfach nicht aufpassen.
 

Er hatte sich gerade etwas nach vorne gebeugt, um eine der Krakeleien näher unter die Lupe zu nehmen, als er sie scharf die Luft einziehen hörte.

Irritiert drehte er sich zu ihr herum und erkannte dann das Blut, dass ihr den Finger entlang herunter lief und schließlich auf den Boden tropfte.

Eine Weile lang schwankte er zwischen Mitleid, Beileid und Belustigung, entschied sich schließlich jedoch für eine Mischung aus allem. "Zeig mal her!", forderte er etwas brüsk und streckte die Hand nach ihrer aus.
 

"G-Geht schon...", seufzte sie nur und ging Richtung Bad. Wenn so ein kleiner Kratzer sie schon aufschreiben lassen würde, wäre ihre Berufswahl ein gewaltiger Griff ins Klo gewesen.
 

Leicht schmunzelnd sah er ihr nach. "Tollpatsch", murmelte er dann leise, konnte allerdings nicht behaupten, dass er in dieser Hinsicht auch nur einen Deut besser wäre.

Dann stellte er sich mit verschränkten Armen vor seine Wand und versuchte erneut, die Flecken irgendwelchen Flüssigkeiten zuzuordnen. Unter Umständen könnte er das auch so lassen und behaupten, es wäre eine völlig neue Art abstrakte Kunst - allerdings glaubte er nicht wirklich, dass sein Vermieter damit einverstanden wäre.
 

Schließlich fiel sein Blick auf eine Kritzelei, halb verborgen hinter dem Kühlschrank. Kurz rückte er das ohnehin geschrottete Elektrogerät bei Seite, bis das vermeintliche Kunstwerk vor ihm offen lag und er lächelte leicht wehmütig, als er ein längst vergessenes Bild von Renji entdeckte.

Vor etwas zwei Jahren hatte der damals fünfjährige irgendwo in seiner Bude Buntstifte ausfindig gemacht und seine Tapete als Leinwand benutzt, um seine künstlerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zwar konnte der Grünhaarige bis heute keine Giraffe in den unkoordinierten Strichen ausfindig machen, aber die Zeichnung zeigte ihm deutlich, wie sehr ihm die Kleinen fehlten. Und das, obwohl er sie erst gestern das Letzte Mal gesehen hatte.

Vorsichtig strich er mit den Fingerspitzen über die leicht verblassten Striche, dann hielt er Ausschau nach einem Cutter, um das Kunstwerk freizuschneiden und zu behalten.
 

Als Tashigi sich um ihren Kratzer gekümmert und ein Pflaster draufgeklebt hatte, ging sie wieder zurück in die Küche und blieb stumm im Türrahmen stehen und lehnte sich leicht gegen diesen, als sie ihm zusah, wie er das Bild an der Wand betrachtete.
 

An seinem Gesichtsausdruck konnte man erkennen, was in ihm momentan vorging. Es tat ihr so unendlich Leid. Die Kinder schienen ihn so sehr zu fehlen. Zu gerne hätte sie ihm geholfen.
 

Er bemerkte ihr Eintreten zunächst erst mal gar nicht und durchwühlte eine der Schubladen nach dem Teppichmesser.

Als er es endlich gefunden hatte, mühte er sich vergebens darum ab, es heil von der Wand zu kriegen und pfefferte das Messer schließlich frustriert in die nächste Ecke.

Leise aufseufzend fuhr er sich durch das kurze Haar, als er sich den Blicken in seinem Nacken bewusst wurde. Leicht verlegen drehte er sich zu ihr herum und zuckte hilflos mit den Schultern. "War wohl nichts."
 

Kurz lächelte sie ihm zu und nahm sich einen Lappen aus der Spüle, den sie etwas unter dem Wasserhahn anfeuchtete, das Messer an sich nahm und damit auf das kleine Kunstwerk an der Wand zuging.

"Warte kurz...", reit sie Lorenor und machte sich ans Werk.
 

Mit großzügigen Abstand zum eigentlichen Bild feuchtete sie etwas die Tapete an und wartete einige Minuten, bevor sie es letztendlich ausschnitt und es Lorenor reichte.
 

Mehr als verblüfft sah er ihr bei ihrer Tätigkeit zu.

Ein wenig unangenehm war es ihm schon, dass es so offensichtlich war, wie viel ihm die Kleinen am Herzen lagen und damit auch fehlten, aber was sollte er machen? Es war nun mal so, und er war sich ziemlich sicher, dass er Aya in spätestens drei Tagen darum anflehen würde, die Kinder wieder bei sich haben zu dürfen.

Peinlich berührt nahm er das Tapetenkunstwerk schließlich entgegen, faltete es vorsichtig zusammen und steckte es sich in die hintere Hosentasche, damit es nicht abhanden kam. "Danke."
 

„Dafür nicht...", lächelte sie ihm zuversichtlich zu. Dass er so an den Kindern hing zeigte wenigstens, dass er ein Herz hatte. Aber das hatte sie sowieso schon vorher gewusst.

Irgendwie stand ihm die Rolle vom liebvollen Onkel. Sie fand es sogar ziemlich süß.

"Los, machen wir weiter. Sonst werden wir nie fertig!"
 

To be continued...
 

Behind the Scenes - Outtakes der Chaostriologie Productions
 

#22
 

blumenpups:

*ist am Bahnhof angekommen*

*wartet auf die Lady und ihre Schwägerin*

*hibbel hibbel hibbel*
 

Lady_Tashigi:

*sieht dat pups schon von weitem*

*winkt wie bekloppt*

*rennt auf sie zu*

PUUUUUUUUUUUPS!!!!
 

blumenpups:

GINIIIIIIIIIII!!!!

*rennt los*

*hoppst ihr auf den Arm*

*freu freu freu freu freu*
 

Lady_Tashigi:

*fängt pups lachen auf*

o________Ô

Hast du zugenommen?
 

blumenpups:

=________=

Na toll, danke!



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  jyorie
2018-03-22T05:29:54+00:00 22.03.2018 06:29
Hallo (ツ)

hi hi ... man sollte nicht immer von sich auf andere schließen?! Nur weil Zoro und Tashigi jetzt befreundet sind, müssen sie noch nichts miteinander haben – aber gut, nachdem was Sanji im Flur von Zoros Wohnung gesehen hat, ist das schon naheliegend, das er eben 1 und 1 zusammen zählt.

Tashigi ist toll, das sie Zoro in der Wohnung hilft und dort mit entmüllt. Ich glaub entrümpeln heißt das nur, wenn noch Möbel vorhanden wären?!

Liebe Grüße, Jyorie

Von:  Venominon
2010-11-18T21:25:41+00:00 18.11.2010 22:25
man war das geil als tash ans handy geht und so zweideutig antwortet xD
sanji muss sich echt vorgekommen sein als ob er total ungünstig angerufen hat
und dann das danach wo zorro tash sagt dass aja nur seine schwester ist und die kinder auch ned von ihm sind xD
na endlich sind die missverständnisse wenigstens geklärt^^
aber jetzt muss das mit sanji geklärt werden xD
mal sehen wie er wohl reagieren wird^^
hm aber dann kam das etwas traurige
zorro erzählte von kuina obwohl er sie nicht namentlich erwähnte
dass das schwert von ihr sei und sie gestorben ist
und endlcih versteht man auch tash´s hang zu ihrem ring
ihr verlobter ist gestorben und nicht einfach abgehauen
dass man da dann keine neue bindung so schnell eingehen will is logisch
sowas belastet einen wirklich sehr
aber danach wirds wieder liebevoll als zorro das bild sieht
ja er liebt die kleinen wirklich
aber hey er könnte ja selbst papa werden ;)
gruß Venominon
Von:  einfach_Antonia
2010-09-19T16:04:52+00:00 19.09.2010 18:04
*-*
Eine Giraffe *-*
Ich hab zwei Babysitterkinder, die werden nächste Woche vier und die malen mir immer Schafe. Ich würde wetten, die sehen genauso aus wie Renjis Giraffe :P

Wird Sanji irgendwann aufgeklärt, dass Tash und Zorro keinen Sex hatten? O.O

Das mit Tashs Verlobten tut mir leid =( Jetzt versteh ich auch warum sie den Ring noch nicht abnehmen konnte, aber ich bin mir sicher, dass Zorro ihr dabei helfen wird :P

LG
Moni
Von:  Chaos_NoNo
2010-08-01T12:58:07+00:00 01.08.2010 14:58
Mir fällt gerade noch eine Frage ein
Wie alt war Tashigi als sie den antrag beka?
Ich nehme einfach mal an das sie ihn bekam und nicht selbst einen gemacht hat.
Ich meine sie ist ja jetzt erst 24.
und ich glaube tash lässt sich nicht gerade schnell nen antrag machen

Von:  pbxa_539
2010-08-01T09:30:46+00:00 01.08.2010 11:30
15 weitere One Shots?? OMG, ich bin echt gespannt, was euch da so alles eingefallen ist und noch einfällt. Aber das verspricht ja, noch richtig spaßig zu werden. So hab ich wenigstens nur Langeweile, wenn ich drauf warte, aber nicht, wenn die erstmal online sind XD

Nun zum eigentlichen:

yoh, ich wär auch verwirrt, wenn sich jemand anderer am Handy melden würde, vor allem, wenn man bedenkt, wie Zoro und Tash doch eigentlich um sich herum schleichen. Wobei ich da langsam eine Annäherung erkenne ^^
Die sind aber auch extremst vorsichtig, meine Güte.
Ist aber auch lustig, was sich Sanji zusammenreimt aus dem einen Satz heraus - Missverständnisse lassen grüßen *lach*
Bin mal gespannt, wie lange Zoro dann braucht, um Sanji DAS wieder auszureden xD

Aber ich muss ja mal sagen...ein wenig haben die sich ja beim Frühstück benommen, wie ein altes Ehepaar, richtig süß ^^
Genauso, wie Tash ihm das Bild von der Wand geschnitten hat.

Die Story zu Tash´s Verlobtem war schon heftig, erklärt dann aber auch, warum sie sich von dem Ring nicht trennen kann...

Na, ich bin mal gespannt, wie das alles weitergeht, die Wartezeit hat sich jedenfalls gelohnt.
Und was Fragen angeht *kopfkratz* XD - okay, das Thema hattet ihr schon erörtert...ich könnte jetzt fragen, was in Zoros Hinterstübchen vor sich geht, aber ich glaube, die Antwort darauf werd ich wohl nicht erhalten, oder doch? XD

Bis zum nächsten Kap ^^

Von:  Chichiwa
2010-07-31T22:01:11+00:00 01.08.2010 00:01
Sanji versteht Zorro und Tash immer falsch xD
Die Vergangenheit von Tash ist auch nicht gerade die schönste. Die Arme. Muss schrecklich sein, wenn der Verlobte stirbt...
Das mit dem Bild war einfach nur süß!

Aber ich glaube, das kratzen ist wirklich ansteckend xD
Von:  Tsumikara
2010-07-31T20:01:16+00:00 31.07.2010 22:01
hey^^
das Kappi war sau gut xD
Sanji's Gedanke war ja klar gewesen, aber das er dann soo rum stottert und das Tash nicht's davon mitbekommt, war zu lustig
Zorro trifft Tash aber mit dem Begriff Tollpatsch direkt^^ ich find aber das es schon süß ist wie sie sich manchmal anstellt aber das mit Tashi's Vergangenheit war echt heftig, es ist echt hart wenn jemand stirbt den man gern hat T.T
aber wär auch voll süß gewesen wenn Tashi Zorro gefragt hätte ob er nicht mal gerne Vater wäre, dann hätte er ja immer Kinder um sich ;)

Bis zum nächsten Mal
Alwena
Von:  Chaos_NoNo
2010-07-30T23:07:31+00:00 31.07.2010 01:07
Oh mein Gott
das kapi war so gut das es sich auch gelöhnt hat den kampf mit der motte auf dem laptop aufzunehmen
war ja klar das sich sanjis theorie zu tashs und zoros sturz nch warheitete
XD
und zoro hat sogar den richtigen weg zu tashs auto ageschlagen
respect
Ich dachte tashs verlobter wäre nen arsch der sie verlassen hat aber dabei ist er getorben T_T
und wie süß zoro mit den bil von renji umgeht
er ist wirklich der geborene vater
mal sehn ob er auch so ein toller vater wird wie er als onkel ist
mach schnell weiter ihr seid echt top


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