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The Dark Lady

The Tale of Tom Riddles Wife
von

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Drohungen

Die nächsten Tage wurde es nicht besser. Er schrie nicht, er folterte sie nicht, er tötete sie nicht und nicht einmal die Nächte verbrachte der Dunkle Lord mit seiner Frau Selena. Er strafte sie einfach nur mit eiskalter Gleichgültigkeit.

Nach sechs Tagen endlosen Schweigens setzte sie sich dann provokativ zu ihm, bewaffnet mit Feder, Tintenfass und Pergament. Selena hatte einen Plan ihren Gatten aus der Reserve zu locken. Es war zwar riskant, aber nun ja, war nicht das ganze Leben lebensgefährlich? Zumal an seiner Seite?

Sie breitete jetzt also das Pergament vor sich aus und begann zu schreiben:

Nachträgliche Gratulation zum Hochzeitstag.

Am 04. Januar 1996 haben sich zwei Seelen gefunden.

Selena Morgaine d'Esmerald und Lord Voldemort alias Tom Marvolo Riddle haben geheiratet und mittlerweile schon den ersten Hochzeitstag feiern können...

Es dauerte gar nicht lang und Tom fragte misstrauisch

“Was schreibst du da?“

“Einen Brief.“sagte sie nüchtern.

“Das sehe ich auch... aber wem schreibst Du?“

“Dem Tagespropheten.“ antwortete sie zuckersüß.

“Dem...dem Tagespropheten? Aber was?“ damit stand er auf, lugte ihr über die Schulter und las sich die Zeilen durch. Selena derweil sagte nüchtern

“Ich setze eine Art Heiratsannonce von uns auf.“

“Du tust was? Habe ich Dir nicht bereits gesagt, dass es allen, Dir eingeschlossen, unter Todesstrafe verboten ist, über uns zu sprechen?“ fragte er eisig.

“Ich spreche nicht, ich schreibe...“

“Ist das Dein Ernst, Selena? Bist Du des Lebens wirklich müde?“

“Nein, ich bin nur Deiner eiskalten, schweigsamen Gesellschaft müde. Aber nun redest Du ja wieder mit mir...“ auf diese Worte hin nahm sie ihren Zauberstab zur Hand und steckte den Bogen Pergament in Brand, bis er zu Asche zerfiel, kein Wort war mehr zu lesen. Dann stand sie auf und blickte Lord Voldemort tief in die Augen, ehe sie leise drohend hinzufügte

“Ich hoffe, das bleibt jetzt auch so, sonst müsste ich unsere Beziehung doch noch öffentlich machen...“

“Das würdest Du nicht wagen.“ sagte er mit einem leisen Lächeln.

“Oh doch, Tom, das würde ich!“ sagte sie kalt und fiel ihm im nächsten Moment in die ausgebreiteten Arme.

Das Schweigen war gebrochen.

Sich aus der Umarmung lösend sagte er leise

“Selena, Du bist einfach unglaublich! Ich hätte noch ewig so weitermachen können, aber Du hast es wieder einmal geschafft, mich zu überrumpeln!“ dann küsste er sie.

“Ist es nicht auch für Dich viel angenehmer für Dich?“ fragte sie dann, als sie sich voneinander gelöst hatten.

“Ja, tatsächlich. Es bringt gewisse Vorteile mit sich... Allerdings nicht jetzt. Ich erwarte einen meiner Anhänger. Ich brauche einen Bericht über den jungen Malfoy. Du sollst an der Unterredung teilnehmen.“ als er das sagte hatte sich irgendwie ein merkwürdiger Unterton in seine Stimme geschlichen, die für Selena nichts Gutes bedeuten konnte...
 

Tatsächlich tauchte nicht lange nach diesem Gespräch ein großer, massiger Mann in einem scheinbar zu engen Kapuzenumhang auf. Er war maskiert und trug Handschuhe. Lord Voldemort hatte befohlen, er solle inkognito kommen. Bruno führte ihn diensteifrig durch die verdunkelte Eingangshalle in den Salon, wo er bereits erwartet wurde.

„Guten Abend, Fenrir.“ sprach der Dunkle Lord leise und kalt. Selena saß neben ihm in ihrem Lehnsessel und war gespannt, wer dieser Fenrir denn sei. Bisher hatte sie noch nie etwas von ihm gehört und ihr Gatte hatte ihn auch noch nie erwähnt...

„MyLord...“ antwortete er mit seiner tiefen, heiseren Stimme und verneigte sich tief. Selena lief ein Schauer über den Rücken, als sie dies hörte. Es klang fast wie Wolfsgeheul und die großen Augen hinter der Maske, blieben mit einem gierigen Ausdruck darin, an ihr haften. Langsam zog er die Handschuhe aus und offenbarte seine langen, gelben Fingernägel. Als nächstes fiel die Maske. Selena hielt kurz die Luft an. Dieser Mensch grinste lüstern und gab dabei den Blick auf seine spitzen, gelben Wolfszähne frei.

„Wie unhöflich von mir.“ fuhr ihr Mann nun fort. „Selena, dies ist Fenrir Greyback. Ein Werwolf. Er hat zwar seine eigenen Ziele, aber oft genug trifft es sich, dass sie zu den meinen passen. Fenrir, dies ist Selena d'Esmerald. Eine reinblütige Hexe, die ich in den Kreis meiner Todesser aufzunehmen gedenke.“ Selena war sprachlos ob dieser Lüge. Sie war doch seine Frau und trug seinen Namen! -aber nun gut, dachte sie sich... Dieser Fenrir schien kein Todesser zu sein und er wollte ihre Ehe ja nicht bekannt machen...

„Sehr erfreut, Sie kennen zu lernen, Miss.“ sagte Fenrir gerade und sein Blick schien an ihrem Hals haften zu bleiben, ein gieriges Glitzern in den Augen.

“Bist Du verrückt, einen Werwolf hierher einzuladen? Morgen ist Vollmond!!!“ wisperte sie ihrem Gatten zu. Er antwortete in derselben Sprache, eiskalt sagte er

“Ich weiß, aber unser Freund hier, braucht keinen Mond um Appetit auf Menschenfleisch zu haben. Den hat Fenrir immer. Am Liebsten hat er die zarten Kehlen von Kindern oder jungen Frauen...“ Selena verstand diese unausgesprochene Drohung. Deshalb wollte der Dunkle Lord sie also dabei haben! Damit sie wusste, mit wem er zu tun hatte und was sie erwarten könnte...

„Nun denn...“ fuhr er in Englisch an den, angesichts der Zischlaute die er nicht verstand, etwas verwirrt blickenden Werwolf fort „Erzähle mir, wie kommt Draco Malfoy voran? -Ich weiß, er hat Dich in seine Pläne eingespannt.“

„Sehr wohl, Mylord.“ endlich richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Dunklen Lord, weg von ihrem Hals. „Draco hat die Bardame der ‘Drei Besen’, Madame Rosmerta, dem Imperiusfluch unterworfen. Sie hat einer arglosen Hogwartsschülerin eine, mit einem tödlichen Fluch belegten, Halskette übergeben. Leider muss ich Euch mitteilen, dass diese Kette es weder geschafft hat ihr eigentliches Ziel zu erreichen, noch diese Schülerin zu töten. Bedauerlich, nicht wahr?“ der Dunkle Lord nickte nur kaum merklich mit dem Kopf, der hungrige Blick dieses Mensch gewordenen Alptraums von Werwolf ließ Selenas Nackenhaare unangenehm prickeln.

Fenrir fuhr ungerührt fort „Vor Weihnachten, ließ er meinen Informationen zufolge, eine Flasche vergiftetes Met ins Schloss schmuggeln, als Geschenk für unser Opfer...“ sagte er mit kurzem Blick zu Selena, offenbar unschlüssig, inwieweit sie mit den Plänen vertraut war und ob er offen darüber sprechen konnte. „Allerdings scheint die Flasche nicht angekommen zu sein, denn unsere Zielperson lebt noch und ist meinen Angaben nach, immer noch wohlauf.“

Lord Voldemort schien angesichts dieser Nachrichten nicht sehr erfreut, dennoch blieb er ruhig, als er sagte

„Danke für deinen Bericht, Fenrir. Ich werde Dich wieder rufen, wenn ich Dich brauche. Es trifft sich vielleicht, dass ich ein paar Opfer für Dich habe...“ damit schaute er Selena direkt in die vor Schreck geweiteten Augen. Er blickte dann wieder zu dem Werwolf und sagte „Du darfst dann gehen.“

Mit einer letzten tiefen Verbeugung verließ Fenrir Greyback das Haus und verschwand.

Selena, noch immer entsetzt über die, gewiss nicht leere, Drohung ihres Mannes blieb zurück, kramte unbewusst in ihrer Tasche und steckte sich eine Zigarette an. Sie nahm einen tiefen Zug und blies den Rauch in Richtung Kamin.

“Kannst Du das nicht endlich lassen?“ fragte ihr Mann nun.

“Was?“ war nur ihre unschuldige Antwort.

“Das Rauchen. Ich dulde solch schlechte Angewohnheiten der Muggel nicht bei meiner Frau!“ sagte er kalt.

Selena bemerkte erst in diesem Moment, dass sie sich überhaupt eine Zigarette angesteckt hatte. Ungläubig starrte sie auf den Glimmstängel in ihrer Hand. Noch nie hatte sie in seiner Gegenwart geraucht. Meist hatte sie es sogar im Freien getan. Sie warf sie ins Feuer und antwortete

“Ich muss Dir gestehen, dass ich es nur äußerst ungern aufgebe, aber wenn es Dein ausdrücklicher Wunsch ist, werde ich mich wohl fügen müssen.“

“Da hast Du allerdings Recht. Ich schätze diesen Gestank an Dir nicht...“
 

Die Nacht verbrachten sie endlich wieder zusammen. Am nächsten Morgen teilte Lord Voldemort seiner Frau mit, dass er zurück nach Britannien wollte. Für Selena kam diese Entscheidung nicht völlig unerwartet, ihr Mann war schließlich der Dunkle Lord und somit musste er in seiner Heimat auch einigen Verpflichtungen nachkommen. Die Abreise war für den Einbruch der Nacht geplant und Selena verbrachte den ganzen Tag mit dem Packen diverser Koffer. Etwas wehmütig dachte sie daran, wie Lola das für sie immer gemacht hatte und wie nützlich die kleine Elfe auf Reisen immer gewesen war... Aber das war einmal, Lola war tot. Ihr Mann indessen schickte Satan mit dem Zeitpunkt ihres Eintreffens auf Maloy Manor an Narzissa. Die blonde Hexe lebte ja nun allein auf dem Anwesen. Ihr Mann in Askaban, ihr Sohn in Hogwarts und ihre Schwester Bellatrix in seinem Auftrag unterwegs...



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